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Page 1: Das Verfahren der Kohlenmonoxydbestimmung im Blut

4. Auf Physiologie und Pathologie beztigliche. 231

48 VolVo igem Alkohol enth/~lt. Dieses Verlahren liefert zwischen 0,0005 un d 0,04 mg I-Ig (aIs HgC12) je 3 ml LSsung gute Werte. - - Das zweite Ver]ahren, das zur Hg- Bestimmung sowohl in Lu]t, als auch in Harn geeignet ist, ist eine ~odifikation der yon N. G. POLE~A]~V, V. V. G I ~ I ~ und T. G. L~KTIONOVA 1 angegebenen Arbeits- weise. Man f/~llt das Quecksilber in Form des Komplexes C u J . HgJ2, dessert F~rbung der tIg-Menge proportional ist. Die zu untersuchende Luft wird mit einer Gesehwindigkeit yon 40 1/Std durch AbsorptionsrShrehen (Abb. 2) geleitet, in denen sich j e t ml Absorptionsflfissigkeit (enthaltend 2,5 g Jod und 30 g Kaliumjodid in 1 1 Wasser) befindet. In ColorimetrierrShrchen naeh Abb. 3 gibt man 0,2--0,8 ml der SublimatstammlSsung (0,1354 g HgC12 in 1 1 AbsorptionslSsung, auf das 100faehe mit dieser verdfinnt), eutsprechend 0,2--0,8 #g t tg und erg/~nzt diese Mengen auf 1 ml mit der AbsorptionslSsung. In jedes so vorbereitete t~5hrchen gibt man 0,75 ml einer LSsung, die man wie folgt Irisch bereitet: Zu 1 ml einer LSsung yon 7 g CuC12 �9 2 H~O in 100 ml Wasser setzt man 4 ml 2,5 a NatriumsulfitlSsung (33,3 g Na2SO ~ �9 7 H20 in 100 ml Wasser) und naeh dem Versehwinden des Niedersehlages 1,5 ml 8% ige NaHCO3-LSsung. Den Inhalt der Colorimetrierr5hrchen sehfittelt man dureh und li~13t 10 rain stehen. Der gebildete Niederschlag sammelt sieh in der Aus- buchtung des RShrehens. Die AbsorptionslSsung, dureh die die zu untersuehende Luft geleitet wurde, behandelt man gleiehartig. Man bringt die LSsung zuni~chst dureh Zutropfen yon 0,1 n JodlSsung genau auf die urspriingliche F/~rbung und versetzt dann mit 0,75 ml des oben angeftihrten LSsungsgemisches. Naeh dem Schtitteln und 10 rain langem Stehen vergleieht man die F~rbung des entstandenen Niedersehlages im auffallenden diffusen Licht mit der Farbskala der Niederschl~ge, die mit der ttg-StammlSsung erhalten wurden. Bei Abwesenheit yon t tg ist der Niedersehlag weig. Im allgemeinen erfolgt vSlliges Abfangen der Ilg-D~mpfe im ersten AbsorptionsrShrchen; sonst mug die Fgrbung des Niedersehlages im zweiten RShrchen mit beriieksichtigt werden. Die Fehler der Bestimmung sind abhangig yon der ttg-Menge und betragen 25~o bei 0,2 #g IIg und 5% bei 1 #g Hg. - - Fi~r die Ermittlung im Harn gibt man zu 100 ml Harn in einem EnLE~EYn~-Kolben 1 ml BromkresolgrfinlSsung (0,1 g Farbstoff, 14,3 ml 0,0i n Natronlauge, auf 250 ml mit Wasser verdtinnt) und s~nert mit 5%iger Essigs/~ure an. Dann ftigt man portion s- weise 0,25 g Natriumchlorid und naeh dessen AuflSsung 1,25 ml frisehe Hfihner- eiweiglSsung (1 T. Efldar mit 3 T. 0,9~oiger NatriumehloridlSsung vermischt) zu. Den ERL~MEYE~-Kolben taueht man in ein siedendes Wasserbad und erw~rmt 30 min lang unter hi~ufigem Umrfihren. Sobald das Eiweig gerinnt und ausf~llt, n immt man den Kolben vom Wasserbad und filtriert dureh einen B~CltNER- Trichter mit doppeltem Filter. Der Niedersehlag wird quantitativ aus dem Kolben auf die Filter gebraeht und 2--3real mit heigem Wasser gewaschen. Beide Filter iibertr~gt man in eine Schale, so dab der Niederschlag oben bleibt und l~tgt ihn bis zum n~chsten Tag troeknen. Dann ftigt man 5 ml 0,6~oiger JodlSsung zu, knetet den Niederschlag 15 rain lang gut durch, dekantiert die JodlSsung in ein Reagensglas und fibertr~gt 1 ml davon in das ColorimeterrShrehen. Hierauf verfi~hrt man wie sehon besehrieben. It . F~mCTA~.

Das Verfahren der Kohlenmonoxydbestimmung im Blur nach P. V. I-IAReE• 2 beruht auf folgenden l~eaktionen: Versetzt man ein Gemisch yon Oxyh~moglobin (I-Ib02) und CO-tt~moglobin (HbC0) mit Na2S~04, so wird das I-IbO~ sofort zu Hb(Fe ++) reduziert, HbCO wird dagegen nieht angegriffen. Setzt man dann einen Ubersehug an I4aFe(CN)6 zu, so wird das reduzierte I-Ib augenblieklich in Methiimo- globin (MeHb) fibergeffihrt, wi~hrend HbCO erst in einigen Minuten folgt. Man migt

1 Gig. i San. (Hyg. u. Sanitatswes.) 1951, I-I.8, 15 ; vgl. diese Z. 187,134 (1952/53). 2 j . Labor. elin. ~ed. 40, 634--640 (1952). Univ. Chicago, Ill. (USA).

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232 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

also unmittelbar nach Zusatz yon Cyanoferrat(III) und erh~It die optische Dichte der Mischung yon MeHb und t tbC0. Liest man nach einigen Minut.en wieder ab, so erh~lt man den Gesamtfarbstoff als MeHb. Die Differenz gibt an Hand einer Eieh- kurve den HbCO-Gehalt. Die Reaktionen h~ngen vora pE-Wert ab. Als gfinstigster Wert erwies sich p~ 7,2. Die Messung effolgt bei 632 m/~, wo ~bCO eine niedrige Absorption zeigt, Megb aber ein Maximum besitzt. Die Farben sind zwisehen 18 ~ und 31~ vollkoramen best~ndig; sie gehorchen dera BEERschen Gesetz bis zu Konzentrationen y o n 1 g Hb/1 in etwa 1:200 verdfinntem Vollblut. Mit der neuen Methode kSnnen OO-Gehalte bis zu 20 Vol~o erfa~t werden. Man benStigt fiir eine Bestimmung nur 0,05 ml Blur. Die Abweiehung der l~esultate yon denen der gaso- raetrisehen VAN SLYKE-Methode liegt zwisehen ~ 0,1--0,03 Vol%. StSrungen durch unvollst~ndige H~molyse, Bilirubin, Evansblau, liperaisehes und gelbsiichtiges Serum wurden nicht beobaehtet. - - In der 0riginalarbeit finder man eine aus- fiihr]iche Arbeitsvorschrfft, die sich zur kurzen Wiedergabe nieht eignet. H. POHL.

Fiir die colorimetrische Rhodanidbestimraung im Blur gibt F. GOLDSTEIN ~ folgende Arbeitsvorschrift: Man versetzt das Geraiseh yon 1 ral Blur und 1 ral Wasser tropfenweise bis zu einem Volumen yon 25 ml rait Alkohol, filtriert und mischt 10 ml des Filtrates mit 1 ml Eisen(III)-reagens [bestehend aus 50 g Eisen(III)-nitrat, 500 ml Wasser und 525 ml konz. Salpetersi~ure]. Man filtriert nochraals yon neu aus- gefallenen geringen Eiwei~spuren und miI~t die rote Farbe ira Filtrat naeh 5 rain. Die Farbe bleieht ira Licht rasch aus, ist aber ira Dunkeln oder im D~mmer]ieht ziemlich best~ndig. 25--400 #g Rhodanid k5nnen auf d= 2,5% genau bestiramt werden. K. I-h~S~ERC.

Zum 2gaehweis yon I~itrit bei H~rninfektionen oder in der l~akteriologie erap- fiehlt E. D A ~ B ~ G ~ ein ~itrit-Trockenreagens, bestehend aus einem Gemisch yon 0,1 g ~-Naphthylarain, 0,5 g Sulfanils~ure und 6 g Weinsi~ure. Gibt man 1 Messerspitze des Pulvers zu einigen ml einer nitrithaltigen Flfisslgkeit, so zeigt sich nach ehfigen Minuten eine rosa F~rbung. Zur Kontrolle wird ein , ,Pantest" vor- gesehlagen, der 1 - -5% Eatr iumnitr i t auf Seesand enth~lt, und der es gestattet, die Reaktion zu demonstrieren und die Wirksamkeit des Reagenses zu prtifen.

K. HI~SB~RG.

Nitrat in Kiirperfliissigkeiten (Plasma, Urin) bestimraen W. 1%. ST~UGm% I~-EZ G. T~AvIs und E. P. ttIATT 3 durch enzyraatische Reduktion yon Nitrat zu Nitrit, ~berfiihrung ~on INitrit in ein Diazoniumsa]z, Bfldung eines Azofarbstoffs und dessen colorimetrische Bestimmung. Als Nitratasequelle dienen Zellsuspensionen yon Escherichia coi l Man impft Pepton-Agarplatten oder besser l%ige Pepton- 15sungen mit dem Mikroorganismus, l~l~t 16--18 Std bei 37 ~ C (bei der LSsung unter kiinstlicher Beltiftung) wachsen, spirit die Kolonien yon den Flatten rait 0,067 ra PhosphatpufferlSsung (p~ 6,0) ab bzw. zentrifugiert die PeptonlSsung, w~scht und suspendiert in PufferlSsung (pH 6,0), wobei 1 ral Suspension 0,20--0,25 rag Bakterien- trockenraasse enthalten soi l - - Nitratbestimmung. In ein 15 ral-Zentrifugenglas gibt raan 2 ral der zu untersuchenden LSsung rait einem (nStigenfalls durch Verdfinnung einzustellenden) Gehalt yon 0,01--0,07 Milli~quivalent hTitrat ira Liter, ftigt 1 ral 0,067 ra NatriumforraiatlSsung in 0,067 ra Phosphatpuffer (p~ 6,0), 1 ral einer 2%igen LSsung yon N~trium-p-arainohippurat (oder einer anderen zur

1 J. biol. Cheraistry 187,523--527 (1950). Jefferson Med. Coll., Philadelphia (USA). 2 Miinchener med. Wsehr. 1953, 608. Hospital. Mixto, Santiago del Estero

(Argentinien). 3 j . Lab. elin. Med. 41, 157--160 (1953). Univ. North Carolina, Chapel Hill, N.C.,

(USA).


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