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Das Wappen der Stadt Fulda
In früheren Jahrhunderten trugen die Ritter und Soldaten statt Uniformen Rüstungen.
Sie kämpften mit Schwertern, Lanzen und Spießen. Zur Verteidigung hielten sie Schilder
vor ihre Körper. Damit sich die Soldaten gegenseitig besser erkennen konnten, waren die
Fahnen und Schilder mit Farben und Zeichen versehen. Aus diesen Schildern entwickelten
sich die Wappen. Heute hat jedes Land und jede Stadt ein Wappen. Das Wappen der Stadt
Fulda gliedert sich in zwei Teile: Auf der linken Seite ist auf silbergrauem Grund ein
einfaches Kreuz in den Farben schwarz und weiß. Das Kreuz ist ein Abtskreuz. Es weist
darauf hin, dass die Stadt ihre Entstehung dem Kloster Fulda verdankt. Auf der rechten
Seite sind auf rotem Grund drei Lilien dargestellt. Diese Blumen versinnbildlichen die drei
Fuldaer Stadtheiligen (Schutzpatrone). Ihre Namen sind: Simplicius, Faustinus und
Beatrix.Sie waren römische Geschwister und stammten von einer Mutter ab. Deshalb
wachsen auch die drei Blüten aus einem Stängel hervor. Sie starben den Märtyrertod und
vergossen so ihr Blut für ihren christlichen Glauben. Der rote Grund im Wappen soll das
Blut darstellen. Die drei grünen Hügel im unteren Teil symbolisieren ihre Gräber. Die
Mauerkrone stellt ein Stück Stadtmauer dar. Das bedeutet, dass Fulda seit dem Jahre
1157 Stadtrechte besaß und das Recht hatte, rings um die Stadt eine Stadtmauer zu
errichten.
Aufgabe:
Diese Arbeitsblätter sind schwarz/weiß gedruckt.
Du kannst das nebenstehende Wappen farbig an-
malen.
Beachte dabei die Farbangaben im Text oben.
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Am 12. März 744 zog Sturmius mit einigen Mönchen vom Kloster Fritzlar aus und begann
im Auftrag von Bischof Bonifatius das neue Kloster an der Fulda zu errichten. Wie es bei
diesem Neubau zugegangen sein kann, weiß man heute natürlich nicht ganz genau. Etwa
1000 Jahre später hat ein unbekannter Zeichner das vorliegende Bild angefertigt. Es
wird in etwa der Wirklichkeit entsprechen.
Gründung und Bau
Im Vordergrund fließt der Horasbach, der auch heute noch hier sein Flussbett hat. Im
rechten Bildteil sehen wir die Baustelle im Fuldatal. Viele Arbeiter, überwiegend Mönche,
führen die verschiedensten Gewerke aus. Vier Brennöfen stellen wahrscheinlich
Backsteine her, brennen Kalk oder schmelzen Erze. Gerüste sind bereits aufgerichtet und
das Klosterportal scheint schon fertig zu sein. Auf der linken Seite des Bildes erhebt sich
ein ziemlich steiler Berg, auf dessen Spitze ein Zelt steht, in dem eine Person sitzt. Aus
einer genauen Beschreibung wissen wir, dass Bonifatius, der inzwischen vom Papst in Rom
zum Bischof geweiht worden war, öfters die Mönche beim Klosterbau besuchte. Weil er
noch nicht im Kloster wohnen konnte, benutzte er während seiner Aufenthalte ein Zelt.
Die im Zelt sitzende Person ist demnach Bonifatius. Die Mönche nannten diesen Berg
deswegen seinerzeit Bischofsberg. Diese Bezeichnung wurde aber später in Frauenberg
umgewandelt.
des Klosters Fulda
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Sturmius wurde zum Abt des neuen Klosters ernannt. Wie das Sturmiuskloster ausgesehen
hat, ist nicht bekannt. Die Klosterkirche wurde bald nach dem Tode des Abtes Sturmius
wahrscheinlich durch einen Brand vernichtet. Unter den Äbten Baugulf, Ratgar und Eigil
wurde ein neuer Klosterbau errichtet. Die neue Kirche wurde Basilika genannt. Sie war
damals der größte Kirchenbau nördlich der Alpen. Das Bild zeigt das Aussehen der Ratgar-
Basilika um das Jahr 1000. Die Kirche besaß ein Längs- und ein Querschiff. Überragt wurde
der Bau durch zwei mächtige Rundtürme.
Die Ratgar-Basilika
Aufgabe:
Gehe auf Entdeckungsreise:
Bei einem Besuch des Fuldaer Doms kannst du im vorderen Eingangsbereich von der
Basilika noch Reste des linken Turmes entdecken.
Im Vonderaumuseum steht eine Nachbildung der Ratgar-Basilika. Du kannst dort leicht
errechnen, wie groß sie in Wirklichkeit war.
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Die heidnischen Germanen glaubten an viele Götter. Als obersten Gott verehrten sie den
Wotan. Der Frühlingsgott hieß Baldur. Der Gott, der Blitze und Donner auf die Erde
schickte, hieß Donar. Vor ihm hatten die Germanen besonders große Angst. Sie verehrten
ihn deshalb mehr als die anderen Götter und brachten ihm Opfer dar. Weil die Blitze häufig
in Eichenbäume einschlugen, glaubten die Germanen, dass der Donnergott in ihnen wohne.
Vor solchen uralten Eichen bauten sie Opferaltäre auf und hielten heidnische
Gottesdienste ab. In der Nähe des Klosters Fritzlar gab es das Dorf Geismar. Dort stand
eine besonders große Eiche. Eines Tages kam Bonifatius zu dieser Eiche, als die Germanen
gerade einen Gottesdienst zu Ehren des Donnergottes Donar feierten. Bonifatius fing
sofort an von Jesus zu predigen. Die Germanen wollten ihm aber nicht glauben. Da sagte
Bonifatius: "Ich will euch heute beweisen, daß es keinen Gott Donar gibt. Ich werde die
Eiche fällen und nichts wird mir geschehen!" Die Germanen warnten Bonifatius vor der
Rache des Donar. Er aber ließ sich nicht einschüchtern und begann die Eiche zu fällen. Die
Germanen wichen entsetzt zurück. Sie warteten auf Blitze und Donner, die Bonifatius
töten sollten. Es geschah aber nichts. Nachdem die Eiche gefällt war, rief Bonifatius: "Wo
ist denn euer Gott Donar?" Die Germanen erkannten, dass ihr Glaube falsch war. Sie ließen
sich nun von Bonifatius taufen und wurden Christen. Von dem Holz der Donareiche wurde
eine Kapelle gebaut. In ihr feierten die Germanen von nun an christliche Gottesdienste.
Bonifatius fällt die Donareiche
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Nachdem Bonifatius seine Heimat verlassen hatte, um in Germanien als Missionar zu
wirken, begann er seine Missionstätigkeit zunächst bei den heidnischen Friesen. Er hatte
aber damals keinen Erfolg. Deshalb wollte Bonifatius, er war inzwischen über 80 Jahre alt
geworden, nochmals einen Versuch wagen, auch die Friesen zum Christentum zu bekehren.
Als er das Kloster Fulda verließ, äußerte er gegenüber Abt Sturmius den Wunsch, nach
seinem Tode im Kloster Fulda bestattet zu werden. Abt Sturmius versprach ihm, diesen
Wunsch zu erfüllen. In Friesland angekommen, begann Bonifatius mit noch 52 anderen
Mönchen sofort das Christentum zu verkünden. Diesmal hatte er großen Erfolg und viele
Friesen wurden Christen. Am Pfingstsonntag, dem 5. Juni 754, hielt er sich in der Nähe
der heutigen Stadt Dokkum in Friesland auf. Am frühen Morgen wurden er und seine
Gefährten von räuberischen Friesen überfallen und getötet. Er versuchte sich noch mit
einem Buch, dem sogenannten Ragyndrudis-Codex vor den Dolchstichen zu schützen.
W e i l v i e l e
M e n s c h e n d e r
dama l i gen Ze i t
nicht lesen konnten,
wurden Bilder ge-
m a l t , d i e G e -
schichten erzählen.
Dieses und andere Bücher des Bonifatius sowie den Dolch hat man aufbewahrt. Man kann
sie im Dommuseum besichtigen.
Dieses Bild stammt
aus einem Buch, das
um das Jahr 950
geschrieben wurde.
Die letzte Missionsreise des Bischofs Bonifatius
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Die Rückkehr des toten Märtyrers Bonifatius in das Kloster Fulda
Nach seiner Ermordung brachte man den Leichnam des Bonifatius auf ein Schiff. Dieses
fuhr zunächst den Rhein aufwärts bis zur Stadt Mainz, wo Bonifatius zu seinen Lebzeiten
Erzbischof von Mainz gewesen war. Deshalb empfing man den Sarg mit dem toten Bischof
besonders feierlich. Man hatte auch schon eine würdige Grabstätte für ihn vorbereitet. Da
aber erschien Abt Sturmius in Mainz und erinnerte an den letzten Wunsch von Bonifatius,
im Kloster Fulda bestattet zu werden. Die Mainzer weigerten sich zunächst, gaben aber
schließlich doch nach. Abt Sturmius und Mönche aus dem Kloster Fulda trugen nun den
Leichnam auf einer Bahre von Mainz nach Fulda. Sie benötigten dazu natürlich mehrere
Tage. Überall da, wo man eine Rast hielt, errichteten die Mönche zur Erinnerung ein
einfaches Steinkreuz. Ein solches Kreuz ist erhalten geblieben. Es befindet sich im Dom-
Museum. Auf ihm sind folgende drei Buchstaben eingeritzt:
Das ist eine Abkürzung des lateinischen Satzes: Hic Quievit Bonifatius Das heißt: Hier
ruhte Bonifatius. Wo die Mönche aber mit dem Sarg übernachteten, errichteten sie eine
kleine Gedenkkapelle. Von diesen Kapellen ist eine erhalten geblieben, sie steht in der Nähe
Fuldas im Vogelsberg und heißt heute Kleinheiligkreuz. Hier übernachteten die Mönche zum
letzten Mal, bevor sie das Kloster Fulda erreichten. Die Mönche trafen mit ihrer schweren
Last am 5. Juli 754 im Kloster Fulda ein. Man bereitete Bonifatius ein besonders
feierliches Begräbnis. Sein Grab wurde unter dem Hochaltar der damaligen Klosterkirche
angelegt. Im heutigen Dom befindet sich das Grab in der Krypta, das ist eine unterirdische
Kapelle unter dem Hochaltar. Eine große Marmortafel über dem Altar berichtet von der
Ermordung des heiligen Bonifatius. Sein Grab wird jedes Jahr von vielen tausend Pilgern aus
dem Fuldaer Land und ganz Deutschland besucht. Bonifatius wird wegen seiner großen
Verdienste um die Verbreitung des Christentums in Deutschland der Apostel Deutschlands
genannt.
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Ein Tag in einem mittelalterlichen Kloster 1
Das heißt auf deutsch: Bete und arbeite. Schon sehr früh am Morgen wurden die Mönche
durch die Klosterglocke geweckt. Sie begaben sich in die Klosterkirche, um das
Morgengebet zu verrichten und einen Gottesdienst zu feiern. Nach einem einfachen
Frühstück begannen die Mönche sofort mit ihrer Arbeit. Diese wurde mehrmals
unterbrochen. So war der ganze Tag mit Gebet und Arbeit ausgefüllt. Weil in einem Kloster
nur Mönche leben durften, mußten diese aber auch alle Arbeiten selbst verrichten. So
waren einige Mönche als Bäcker und Köche tätig.
Andere wieder waren Bauern, die die Gärten und
Felder bewirtschafteten. Oft mußte erst der
Urwald gerodet werden, bevor Felder angelegt
werden konnten. Deshalb arbeiteten einige Mönche
als Holzfäller. Andere Mönche übten die
verschiedensten Handwerksberufe aus. Jedes
Kloster hatte Schuhmacher-, Schneider-,
Schreiner-, Schlosser-, Maler- und andere
Werkstätten. Weil die Klosterbauten ständig
erweitert werden mussten, war ein Teil der
Mönche als Maurer eingesetzt.
In den Klöstern gab es auch Schulen, in denen die
Mönche unterrichteten. Besonders wichtig waren die
Schreibstuben. Hier wurden die Bücher mit der Hand
geschrieben, weil man ja noch nicht drucken konnte.
Die Klöster hatten auch Krankenstuben, in denen die
Mönche als Ärzte und Krankenpfleger für die
Bewohner der Umgebung tätig waren.
Das Klosterleben stand für die Mönche unter strengen Regeln. Wer in ein Kloster eintrat,
legte ein Gelübte ab. Er versprach dem Abt unbedingten Gehorsam und bis zu seinem Tode
dem Kloster treu zu bleiben. In einem Benediktinerkloster, wie das Kloster Fulda, galt als
oberster Grundsatz:
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Ein Tag in einem mittelalterlichen Kloster 2
Ein paar Mönche waren immer als Boten zu anderen Klöstern oder zum Papst nach Rom
unterwegs. Die Mönche lebten also in einem Kloster in einer großen Gemeinschaft, in der
einer für den anderen da war. Aus den Klöstern entwickelten sich vielfach in späteren
Jahrhunderten Siedlungen und Städte. Die
Stadt Fulda entstand auf diese Weise aus dem
Kloster Fulda, das am
12. März 744
vom Abt Sturmius gegründet wurde. Der
Geburtstag des Klosters ist also zugleich der
Gründungstag der Stadt Fulda.
Wie die Dörfer und Siedlungen rings um das Kloster Fulda entstanden sind 1
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Wer den Großkreis Fulda zu Fuß oder mit dem Auto durchwandert, dem fällt auf, dass
viele Ortsnamen gleiche Silben oder gleiche Bezeichnungen haben.
So gibt es über 17 Gemeinden mit der Silbe -rod,
mindestens 14 Gemeinden haben das Wort -zell angefügt
und bei mehr als 11 Ortsnamen fällt uns die Bezeichnung -hausen auf.
-rodLandkreis Fulda
Abtsrod= die Rodung des Abtes
Betzenrod= die Rodung des Bezzo
Erdmannrode= die Rodung des Erdmann
Pfaffenrod= die Rodung eines Pfaffen (Pfarrer)
Bevor Bonifatius durch Sturmius am 12.
März 744 das Kloster Fulda gründen ließ,
siedelten schon verstreut im Urwald
Buchonia einzelne Familien und Sippen, die
meist freie Bauern waren. Bevor sie aber
Felder und Wiesen anlegen konnten, mussten
sie erst den Urwald beseitigen. So rodete
ein Bauer Gero den Urwald. Auf dieser
Rodung entstand ein kleines Dorf. Man gab
ihm den Namen Geros Rodung. Daraus wurde
später Gersrod. Dieser Ort gehört heute zur Großgemeinde
Hosenfeld. Genauso war es mit Dittlofrod: Die Rodung des
Dittlof, woraus dann Dittlofrod wurde. Aus der Rodung des
Ruprecht entstand Rupsrod. Bei der Gründung des Dorfes
Rothemann waren viele Rodemänner gleichzeitig tätig.
Buchenrod= die Rodung
Rodenbach= die Rodung
Nonnenrod= die Rodung
im Bchenalduw
für Nennon
am Bahc
Reckrod= die Rodung des Recco
Rodholz= die Rodung des Rudolf
Schletzenrod= die Rodung des Slezzo
Wisselsrod= die Rodung des Wizilo
Aufgabe:
Vervollständige:Bringe die Buchstaben in die richtigeReihenfolge und du erhältst die Lösung!
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Wie die Dörfer und Siedlungen rings um das Kloster Fulda entstanden sind 2
Bei diesen Ortsnamen ist die Entstehung
genauso wie bei den –rod Siedlungen. Ein
freier Bauer Dietrich baute sich ein Gehöft.
Andere Mitglieder seiner Familie oder Sippe
siedelten sich ebenfalls an und die Siedlung
wurde zunächst Dietrichshausen, dann
Dietershausen genannt. Der Bauer Frieso gab
dem heutigen Dorf Friesenhausen seinen
Namen.
-hausen
Landkreis Fulda
Colo = Kohlhaus
Hetto = Hettenhausen
Boppo = Poppenhausen
Rohing = Rönshausen
Bei Kohlhaus könnte aber auch ein Kohlenmeiler zur Namensgebung geführt haben.
Slezzo = Schletzenhausen
Siegmar = Simmershausen
Uffo = Uffhausen
Nachdem das Kloster Fulda errichtet war,
verließen einige Mönche das Kloster, um im
Urwald kleine Zellen und Kapellen anzulegen
und die Bewohner der inzwischen
entstandenen Siedlungen zu betreuen. Die
Bauern waren froh darüber, dass sie nicht
mehr so weit zum Kloster gehen mussten, um
einen Gottesdienst zu feiern. Die Zelle
wurde natürlich nach dem Bewohner
benannt, und das kleine Dorf erhielt davon
auch seinen Namen.
-zell
Landkreis Fulda
Edelzell = Zelle des Ethil
Eichenzell = Zelle des Haicho
Hainzell = Zelle des Hahing
aber:Gläserzell = Zelle der Glasmacher
Künzell = Zelle des Chindo
Pilgerzell = Zelle des Pilgrim
Maberzell = Zelle des Maganberath
Bei Eichenzell kann es sich aber auch um einen großen Eichenwald gehandelt haben, in dem eine
Mönchzelle errichtet worden war.
Nachdem die Mönche ihr Kloster fertiggebaut hatten, strömten von allen Seiten junge
Männer herbei, die auch Mönche werden wollten. So kam es, dass bald nach der
Klostergründung ungefähr 400 Mönche im Fuldaer Kloster lebten. Ein Kloster der damaligen
Zeit war eine kleine Stadt für sich. Der Abt stand an der Spitze und von seinen Mitbrüdern
war einer für den anderen da. So waren einige Mönche Bauern, andere Zimmerleute,
wiederum andere Bäcker, Schuhmacher, Weber usw. Es waren so ziemlich alle
Handwerkerberufe in einem Kloster vorhanden. Natürlich gab es auch unter den Mönchen
Lehrer, Bücherschreiber, Krankenpfleger (Ärzte) und andere geistige Berufe. Bei der
großen Zahl der Mönche war es aber bald nicht mehr möglich, dass die Mönche alle
notwendigen Arbeiten selbst erledigten. Sie brauchten Hilfskräfte. Diese waren keine
Mönche. Sie durften auch nicht im Kloster wohnen. Tagsüber arbeiteten sie im Kloster und
gegen Abend verließen sie das Klostergebiet und wohnten bei ihren Familien außerhalb der
Klostermauern. Der Abt des Klosters hatte ihnen nämlich ein Stück Land gegeben, auf dem
sie ihre kleinen Häuser bauen konnten. Auf diese Weise entstand also außerhalb des
Klostergebietes die erste Ansiedlung. Zu den Handwerkern kamen im Laufe der Zeit auch
Kaufleute hinzu, die die verschiedensten Waren herbeischafften, die man selbst nicht
herstellen konnte. Sie kauften aber auch Waren von den Handwerkern, die diese selbst
nicht brauchten und verkauften diese in anderen Städten. So entstanden immer mehr
Häuser und damit natürlich auch Straßen zwar außerhalb des Klosters, aber doch ganz nahe
beim Kloster. Weil der Reichtum der entstandenen Siedlung immer wieder Räuber anlockte,
gab der Abt Marquard um das Jahr 1162 die Erlaubnis, um diese Siedlung eine Wehrmauer
zu errichten. Die Siedlung erhielt auch von ihm die Stadtrechte verliehen, das heißt: die
Leute durften sich einen eigenen Bürgermeister wählen und unterstanden nicht mehr dem
Abt.
Wie aus dem Kloster Fulda
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die Stadt Fulda entstanden ist
Warttürme um Fulda 1
Im 14. Jahrhundert bauten die Bürger der Stadt Fulda auf Bergen und Hügeln der
Umgebung neun Warttürme. Von einem Turm konnte man zum anderen oder zur Zentrale,
dem Schlossturm in Fulda, sehen. So konnten Wächter die Stadt am Tag durch Rauch- oder
Flaggenzeichen, in der Nacht mit Feuerzeichen vor herannahenden Feinden warnen.
Alle Türme waren ähnlich gebaut: Sie waren rund, aus Steinen gemauert, hatten einen
kegelförmigen Helm und einen Eingang in etwa fünf Metern Höhe, der mit einer Eichentür
verschlossen war und nur mit einer Leiter erreicht werden konnte.
·ehemals 9 Türme·Material: Bruch-Sandstein·Höhe 10 - 15 m·Durchmesser 6 - 8 m·Mauerdicke etwa 1 m
· Eichentür in etwa 5 m Höhe · Zugang nur mit Leiter · von 7 Türmen sind nur Reste vorhanden
INFO-TAFEL:
Zabershöfer Warte: beiGroßenlüder am Zabershof;6 m hoher Turmstumpf mitflachem Dach
Kämmerzeller Warte (Edelsturm):bei Kämmerzell; 9 m hoch
Lüdermünder Warte: beiLüdermünd; 12 m hoch;Pechnase
Lehnerzer Warte (Weißer Turm):in Lehnerz; keine sichtbaren Reste
Rauschenberger Warte:bei Petersberg; 9,6 m hoch; 4,5 m Holzaufbau
Dicker Turm:zwischen Bachrain und Dirlos;13 m hoch
Eichenzeller Warte:bei Eichenzell;11 m hoch
Rothemanner Warte:(Alter Turm): bei Rothemann;auf 1,5 m Höhe aufgemauert
Wartturm auf demHaimberg(nur vermutet)
Turm am Stadtschloss
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Turm
Warttürme um Fulda 2
Bastelbogen Wartturm
Dachboden
Hier kannst du dir einen eigenen Wartturm basteln.
Du brauchst dazu: Schere, Kleber und eine Klopapierrolle.
1. Male das Mauerteil an.
2. Schneide Mauerteil und Dachboden aus.
3. Beim Dachboden schneidest du die gestrichelten
Linien ein und knickst dann alle Zungen nach unten.
4. Bestreiche nun die ”Zungen” des Dach-
bodens mit Kleber und klebe sie auf die
Klopapierrolle.
5. Klebe nun das ausgeschnittene Turmteil
um die Klopapierrolle.
Fertig!
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