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Page 1: Die Bestimmung von Calcium im Serum

450 Bericht: Spezielle analytische ~Iethoden

2'i~r die gleichzeitige /lammenlahotometrische Bestimmung vo~ Natrium nnd Kalinm in biologlschen Substanzen verwendet E. A. BOLI~G [1] ein Filterphotometer eigener Konstruktion, das sehr schnelle und genaue Analysen erlaubt. Die Messung gesehieht gleichzeitig auf drei Kan~len, wobei der 3. Kanal ffir Lithium Ms Bezugselement verwendet wird. Dutch elektronische Datenverarbeitung wird fiir jeden Mel~kanal eine Nu]]punktkorrektur vorgenommen, wodureh der Flammenuntergrund (bei Zerstgubung yon dest. Wasser) und die Dunkelstromsignale der Photomnitiplier kompensiert werden. Weiterhin wird elektronisch der Quotient der Signale jedes Analysenkanals (ffir Na und K) und des Bezugskanals (fiir Li) gebildet. Und sehlieS- lich wird beim Zerstguben einer Eichprobe die Verst~rkung der Signale so eingeste]lt, dal3 eine (digitMe) Ablesung in Konzentrationen (m~q/1) mSglieh ist. Teehnische Einzelheiten der Apparatur werden beschrieben. Der Zerst~.uber befindet sich in einer kleinen Vorkammer unmittelbar unter dem Brenner. Die Propan-Luftfiamme wird yon einem Strom gefilterter Luft umgeben und durch einen Glaszylinder gesehfitzt. 5--10 Proben kSnnen pro Minute analysiert werden. Wegen einer gerin- gen Drift fiir Natrium mu[~ gelegentlieh naehgeeieht werden. Ffir ldinisehe Zweeke kSnnen jedoeh mehrere Hnndert Proben analysiert werden, ohne dab der durch Drift verursaehte Fehler grSBer als 2~ wird. Bei Serumanalysen ist das Analysen- ergebnis nach 2 see ablesbar, wofiir eine minimale Probenmenge yon 0,5 91 benStigt wird. Als relative Standardabweiehung werden 0,30/0 augegeben. [1] J. Lab. C]in. Med. 68, 501--510 (1964). ~r Serv. Res. Lab., Veterans Hosp., und Dpt. Med., Univ. Boston, ~ass. (USA). It. MASSMA~

Die Bestimmung yon Calcium im Serum kann colorimetrisch, flammenphoto- metrisch und titrimetrisch erfolgen. Die Genanigkeit der ~Iethoden wird yon E. SPV.RL~G und W. HVBL [1] vergHehen. -- Colorimetrie. Das Calcium wird mit Chloranilat gefiillt, der Niederschlag mit Isopropylalkohol gewaschen trod mit FeC13 in LSsung gebracht. Die Farbintensit~t des Eisenkomplexes wird im Photometer gemessen. -- Flammenphotometrie. Die zerst~ubte Probe ~_rd einem Acetylengas- brenner zugefiihrt und das Aerosol-Gas-Gemiseh gezfindet. Das Licht gelangt dureh Interferenzfilter auf eine Photozelle, deren Photostrom mit einem Skalengalvano- meter gemessen wird. -- Titrimetrische Bestlmmung. ]:)as Calcium wird wie fiblich als Oxalat manganometrisch bestimmt. -- Die Statistik nach K. DSRFFEL [2] ergab bei mehreren Versuchsreihen ftir die Flammenphotometrie eine Standardabweichung yon =~ 1,45--1,63~ und fiir die Colorimetrie yon ~= 2,59--4,580/0 . Der titrimetri- schen Bestimmung haftet mit einer Standardabweichung yon =[= 5,25--6,38% der grSBte Fehler an. [1] J~_rztl. Lab. 11, 172--175 (1965). Chem.Zentrallab., Bezirkskrankenhaus, Dresden- Friedrichstadt. -- [2] Chem. Techn. 11, 579 (1959); vgl. diese Z. 176, 122 (1960).

~5. ME~G~.L

Ober eine •luorescenzmethode zur automatischen Be8timmung yon Calcium in Serum berichtet J. B. HILL [1]. Die zu untersuchende LSsung wird kontinuierlich mit luft- ges~tt. 0,9~ Natrinmehlorid- und ReagenslSsung (siehe unten) versetzt, in die DurctdtuBkiivette eines Turner Mode]] 111 F1uorimeters gegeben und die ~luores- eenzintensit~t bei 520 nm unter auregendem Licht der Wellenl~nge 405 nm regi- striert. Die Bestimmung l~Bt sieh im Bereich yon 0--16 mg Ca/100 ml durehffihren. Die Genanigkeit der Methode ist vergleiehbar mit der Titration yon Calciumoxalat mit Permanganat nach E. P. C ~ ; und J. B. Cor,r,w [2] und mit flammenphoto- metrischen Verfahren. Na+, K+, Zn 2+, CI-, S042- ~md P04 S- stSren die Bestimmung nieht. Die Gegenwart yon Milligrammengen Ba 2+, Sr 2+, Hg ~+ und Cd 2+ bewirkt eine ErhOhung der Fluorescenzintensit~t, wohingegen Milligrammengen Fe a+, Cu 2+, Mn 2+

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4. Analyse yon biologisehem Material 451

mad Co 2+ die Fluoreseenzintensitgt vermindern. -- Reagensl~sung. 80 mg Fluoreseeia- Komplexan werden in etwa 200 ml Wasser gel5st. M~n fiigt 100 m150 ~ l~atron- lauge zu und verdiinnt mit Wasser auf 1 1. [1] Clin. Chem. 11, 122--130 (1965). Dept. Pharmae., Univ., Chapel Hill, N. C. (USA). -- [2] J. Biol. Chem. 68, 461 (1925). G. Scm~w~

{Jber die radioaktivierungsanalytische Bestimmung yon Calcium und Magne- sium in biologischem ~V[aterial berichten H.J .M. BowEr, P.A. C~wsE und M. DAOLISrf [l]. Fiir die Bestimmung werdcn die Nuldide Calcium-49 (8,8 min) oder dessen Tochter Scandium-49 (58 min) und Magnesium-27 (9,5 rain) verwendet. Die Aktivierung erfolgt durch Bestrahlen der Proben mit 1,5.10 TM n/ore 2. see fiir die Dauer yon 10 rain. -- Zur Abtrennung yon Phosphor-32 und Mangan-56 wurden folgende Methoden angewende~: Methode A zur Abtren•ung vo~ Mangan-56. Sofort nach der Entnahme aus dem Reaktor werden die Proben mit einer vorbereiteten Mischung yon 1 ml Calcium-, and je 0,5 ml Mangan- und Magnesiumtr~igerlSsung (enthaltend je 20 mg/ml), 0,5 ml 70~ Perehlors~ure und 1 ml 24 n Salpeter- sgure vereinigt. Man erhitzt, um organische Substanzen zu zerstSren, gibt 0,5 ml 100/oige NatriumchloratlSsung und nStigenfalls noeh etwas Salpeters~iure zu, um alles Mn als Mn02 zu fiillen, und spirit mit Wasser in 50 ml Zentrifugeng]gser. Die iibers~ehende LSsung wird in ein neues Zentrifugenglas mit 4 m150 ~ iger Ammonium- acetatl5sung und 0,5 ml Mangan-Tr/~gerlTsung eingegossen. Man setzt Ammoniak zu und fEllt Mangansulfid im Wasserbad mit Sohwefelwasserstoff, der 30 see durehge- leitet wird. Diese Manganfgllung wird bis zu dreimal wiederholt. Das letzte Zentri- fugat wird mit 4 ml 4~ AmmoniumoxalatlSsung vereinigt und zentrifugiert. Das abgesehiedene Calciumoxalat wird in 6 n Salzsgure gelSst und wieder gef~llt, zweimal mit Wasser und einmal mit Aeeton gewasehen und mit Aeeton auf ein Aluminium-Z~htsch/~lehen gespfilt. Sofor~ naeh dem Trocknen wird gez~hlt mad danach gewogen. Die ehemisohe Ausbeute betrggt etwa 85~ Im Zentrifugat der Calciumfgllung wird Magnesium als Ammoniummagnesiumorthophosphat gef~llt, indem man mit 4 ml 10 ~ Dinatriumhydrogenphosphatl5sung miseht, zentrifu- giert, in 6 n Salzsaure 15st, zentrifugiert und neuerlieh f~llt. Die chemisehe Ausbeute be*r&gt etwa 750/0. -- Zur Abtrennung yon Phos19hor-32 dient Methode B. 1 ml Caleium-Tr~gerlSsung, 1 ml 5,8~ Eisen(III)-ehloridlSsung, 0,5 ml Magnesium- Tr~gerl5sung, 0,5 ml 7,2 ~ AmmoniumdihydrogenphosphatlSsung, 0,5 ml 70 %- ige Perchlorsaure und 1 ml 24 n Salpetersaure werden mit der Probe bzw. der Eich- probe vereinigt mad bis zur ZerstSrung der organischen Substanz erhitzt. Die LSsung wird in einer ZentrifugenrShre mit 4 m150 ~ Ammoniumacetatl5sung vereinigt. Man bringt mit Ammoniak auf pH 5 und zentrifugiert yore ausgefallenen Eisen- phosphat. Man wiederholt die Fallung in einer neuen Zentrifugenr5hre mit 1 ml Eisen(III)-ehloridlSsung, 0,5 ml AmmoniumdihydrogenphosphatlSsung, 0,5 ml Salpeters~ure and setzt Ammoniak zu, bis pH 5 erreicht ist. Man zentrifugier~, mischt die dekantierte L5sung mit 1 ml Mangan-TrggerlSsung mad f~llt mit 0,5 ml Ammoniumhydroxidl5sung und 1 ml Brom. Man zentrifugiert und verwendet die dekantierte L5sung zur F/illung yon Calcium und Magnesium, wie oben beschrieben. Bei Einsatz yon Analytikern an vier Proben ist es m5glieh, bereits 20--25 rain nach der Entnahme aus dem Reaktor mit der Zahlung zu beginnen. Die Autoren verweisen auf Vorteile der angegebenen Methode fiir die Magnesium- bestimmung, w&hrend die Caleiurabestimmung keine wesent]iche Verbessermag dar- stellt. Es wurden Fflterpapier Whatman Nr. 541, Tomatensamen, menschliehe rote BlutkSrperchen und Musehelschalen (Solen marginatus) untersueht. [1] Analyst 89, 266--271 (1964). Wantage Res. Lab., A. E. R. E., Berks. (England).

L. J. O T T ~ O I ~ R


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