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2. Analyse yon M~teri~lien der Industrie, des Handels mid der L~ndwir~schaft 203

Zur serienm[il}igen Schnellbestimmung der leieht l~slichen Bodenphosphate und Phosphorsiiureester im Boden bei Anwesenheit niedrigmolekutarer (15slicher) Kieselsiiure beschreibt C. FEm~AI~I 1 eine Modifikation der Phosphormolybd~nblau- methode. IIierbei wird der Boden nicht, wie sonst iiblieh, mit einem Extraktions- mittel behandelt, sondern das Phosphormolybd~nbl~u in einer Aufschlammung der Bodenprobe erzeugt. Dadureh wird eine irreversible Entfernung der Phosphut- Ionen aus der BodenlSsung erreicht und verhindert, dab Gleiehgewichte zwischen den in LSsnng gegangenen Phosph~t-Ionen und dem Phosphat des BodenkSrpers entstehen, welehe die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse stark einschriinken kSnnen. Zur Reduktion derPhosphormolybdansi~ure hat sich das vielverwendete Zilm(II)- chlorid als ungeeignet erwiesen. Es wird Ascorbinsi~ure verwendet. Wenn die l~eduktion bei Zimmertemperatur, p~ 4--5, 30 min lang durchgefiihrt wird, trit~ eine I-Iydrolyse der Phosphors~ureester nicht ein. Durehgeleitetes Kohlendioxyd gew~hrleistet dabei einen guten Kontakt zwischen der aufgesehl~mmten Boden- probe und der Reagensl6sung und schiitzt die Ascorbins~ure vor dem Sauerstoff tier Lnft. Nach der Reduktion wird sehnell filtriert und nach weiteren 5 min werden 17 ml 8 n Schwefelsi~ure entsprechend 60 mg MoOa zugegeben. Dadurch wird die weitere Bildung yon Phosphormolybd~Lns~ure unterbrochen, so dab aus der null einsetzenden ttydrolyse der Phosphorsi~ureester keine Phosphormolybd~nss ent- stehen kann. Das dutch tZeduktion der Phosphormolybd~ns~ure gebildete Phosphor- s~uremolybdanbluu bleibt d~gegen bei der nun folgenden Erhitzung (15--30 min im Wasserbad) bestehen. Soilen die Phosphors~ureester des Bodens mitbestimmt werden, dann koeht man 25 ml des Filtrates mit 6 ml 8 n Schwefels~ure und 0,1~0,2 g Kulinmperchlorat und bestimmt nach Zerst6rung der organisehen Substanz wie oben die Gesamtphosphorsi~ure. Die Differenz zwischen der Gesamtphosphorsi~ure und der mineraliseh vorhandenen Phosphors~ure gestattet die Berechnung des organisch gebundenen Phosphors. Um die StSrung der Bestimmung dutch Silieo- molybd~ns~ure bzw. Silieomolybdanbl~u auszuschalten, nutzt der Verf. die ver- schiedene Best~ndigkeit der Phosphormolybd~ns~ure nnd der Silicomolybdi~nsi~ure gegeniiber der Oxyd~tion mit Permanganat ans. Er miB~ zun~chst die Summe yon Phosphor- und Silicomolybdanblau, oxydiert diese dann zu den entspreehenden Heteropolysauren, wobei Phosphormolybd~ns~ure zerst6rt wird und Silicomolyb- d~nsi~ure iibrig bleibt. Durch erneute Reduktion mit Ascorbinsiiure kann diese an- gefi~rbt und gemessen werden. Dadurch kann einerseits die ,,16sliche Kiesels~ure" im Boden bestimmt, und andrerseits durch die Differenz zwischen der ersten und zweiten Extinktion die Menge an Phosphorsaure berechnet werden. W. Gl~ff~z

Die Cellnloseaktivit~it in Biiden und Dtingern bestimmt L. M~I~KUS ~ mit dem .~nthronreagens a. Von den zu diesen Versuchen erforderliehen Cellulosear~en be- w~hrte sich Cellophan am besten. Die Untersuchungen ergaben, da~ Cellophan in 60%iger Schwefels~Lure gelSst und nuch 1 Std mit Wasser verdiilmt, mittels Anthron photometrisch im Mikroma~e genau bestimmt werden kann. Zum Erreiehen der gr6~ten Farbtiefe werden 2,5 ml der LSsung mit 5 ml 0,2%iger AnthronlSsung unter Kiihlen vermischt, 5 rain im siedenden W~sserbade erw~rmt und darauf 15 minim fliel3enden Wasser abgekiihlt. Die Farbe ist best~ndig und wird im PVL~- moil-Photometer mit dem Filter S 61 gemessen. Die Extinktionswerte liegen yon 0,3--33 #gauf einer Geraden. Die Brauehbarkei~ yon Celloph~n zur Messung des Celluloseabbaus wurde mit dem Darms~ft yon Schneeken bei versehiedenen Tern-

1 Mikroehim. Acta (Wien) 1956, 551--564. Univ. Bologna (Italien). 2 A~ok6m. 6s Talajtan 4, 207--216 (1955) [Ungarisch]. (MSt engl. Zus.fass.)

Agrochem. Forseh.-Inst., Budapest. ~LMAI~IIS, L. : Agrok6m. 6s Talajtan 3, 227 (1954).

204 Berieht: Spezielle an~lytisehe Methoden

peraturen und p~-Werten untersucht. Als optimale Bedingungen wurden 28~ und pg 5,05--5,25 gefunden. Zur Bestimmung der Ce]lu]ooseaktivitgt wurden Cello- phanstreifen yon 10 mg in Glasgewebe eingen~ht und l0 bzw. 20 cm tief im Boden vergraben. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit wurden die Cellophanstreifen griind- lich abgewaschen, gelSst und die verbliebene Cellulosemenge photometriseh be- stimmt. Bei der Untersuehung yon Bodenproben ira Laboratorium wurden je 20 g Boden in Petri-Sehalen mit inliegendem Ce]lophanstreifen im Thermostaten bei 37 ~ C gehalten (zum Teil mit einem Phosphatpuffer yon pg 5,8 befeuehtet) und nach 3, 5, bzw. 9 Tagen die restliehe Cellulosemenge bestimmt. Zum Vergleich wurden in weiteren Bodenproben die Bakterien mit Toluol abgetStet und die Bestimmung bei p~ 6,8 ausgefiihrt. Auf die g]eiehe Art wurden auch Diingerproben untersucht.

J. ]:)LANK Flammenspektrometrische Bestimmung yon Kalium, Calcium, Magnesium und

Natrium in Pflanzenasche ; Gesamtstickstoffbestimmung dureh Mikrodestillation. In ehler umfangreichen Arbeit iiberpriift E. BovAr 1 die Beeinflussung der flammen- spektrometrischen Natrium-, Xalium-, Magnesium- und Calciumbestimmung in Pflanzenaschen durch andere LSsungspartner. Die Natrium- und Xaliumemission (589,3 bzw. 766,5 m~t) wird durch Ca, Mg, Fe, Mn, A1, Cu, P, S, N, Si und C1 bei Spaltbreiten -con 0,02 mm in der Sauerstoff-Wasserstoffflamme nicht merklieh ge- stSrt. Anfgestellte Eichkurven aus reinen NaC1- bzw. XCI- LSsungen k5nnen ohne Fehler direkt fiir die Analyse yon Pflanzenaschen iibernommen werden. Die Be- stimmung des Calciums (554 m#) und des Magnesiums (383 m#) dagegen wird durch die iibrigen Best~ndteile der Pflanzenasche erheblich gestSrt. Besonders stark ist die Beeinflussung dureh Eisen, Aluminium, Mangan, Phosphate, Sulfate und Xiesels/~ure. Man erh/~lt nur dann reproduzierbare Werte, wenn die Eichreihen mit Puffer-LSsungen und mit GrundlSsungen aufgestellt werden, die eine ~hnliche Zusammensetzung haben wie die Pftanzenaschen. Die auf diesem Wege erhaltenen Ergebnisse stimmen mit denen anderer Methoden (Gravimetrie, Photometric) gut iiberein. Fiir die Bestimmung de8 Gesamtstickstof/s benutzt der Verf. zum Auf- schlui~ der organischen Substanz den bekannten Xatalysator aus Xaliumsulfat, Quecksilberoxyd und Selen. Das Ammoniak wird mit N~tronlauge und Natrium- thiosulfat iibergetrieben. Die Destillation ist in 3 rain beendet. Die Phosphors~ure wird 10hotometrisch als Molybd/~nblau nach C~r. Z~CZADZ~ 2 bestimmt. Fiir Einzel- heiten des umfangreichen Tabellenmaterials muf~ auf das Original -cerwiesen werden. H. SPECKE~

Zur komplexometrischen Bestimmung yon Calcium und Magnesium in pflanz- lichem Material veraschen A. M. SMIT~ und E. S. R. McCALLV~ 3 10 g tier Probe bei dunkler Rotglut, nehmen den Riickstand mit Salzs/~ure auf, filtrieren und geben zum Filtrat einen UberschuB an 10%iger FeCl~-L6sung, um Phosphat zu ent- fernen. Die LSsung wird erwarmt und mit Ammoniak und Essigs~ure auf einen pn- Wert gebracht, bei dem Methylrot eben rot gefgrbt wird. Der Indicator darf wegen der spi~teren Titration nieht in die L5sung gegeben werden. Naeh dem Erhitzen bis zum Siedepunkt wird raseh filtriert (Filtrat A), der Riickstand in 2 n Salzsaure ge- 15st, wieder wie oben gefgllt und filtriert (Filtrat B). Filtrat A wird auf 150 ml ein- gedampft, mit 1,5 n Ammoniak gegen Methylrot alkaliseh gemacht und mit Brom- wasser oder Ammoniumperoxydisulfat versetzt, wobei das Mang~n als Oioxyd aus- f~]lt. Das Ffltrat dieser F~llung vereinigt man mit ~fltrat B, gibt so viel S~ure zu,

1 Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 46, 540--568 (1955). Station f6d6rale de chimie agricole, Lausanne (Sehweiz).

2 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 7,227 (1935); vgl. diese Z. 106, 284 (1936). Analyst 81, 160--163 (1956). College of Agriculture, Edinburgh (Schottland).


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