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Update zur Theoriearbeit von Andreas Schmidt zur Taiji-Lehrer-Prüfung 2015
Die Energetik des Taijiquan VERSION 2.0 (2017)
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Gliederung:
Einleitung
Vorwort zur Version 2.0 von 2017
Energiefluss im Taijiquan (am Beispiel der Seidenübungen)
„Seitlicher Energiekreislauf“
1-Händige Frontale Seidenübung
2-Händige Seidenübung
Seidenübung mit dem Bein
„Vor- / Rückläufiger Energiekreislauf“
Kleine Seidenübung
Erklärungsmodelle für „Energiefluss“
Körperstatik
Muskelketten
Lebensenergie
Meridiane und Sondergefäße
Die Energiekreisläufe der Sondergefäße und ihre Bedeutung im Taijiquan, eine Hypothese
Zusammenfassung
Literatur
Anhang 1: Energiezentren / Akupunkturpunkte
Anhang 2: „Die ganze Welt in einer Armbewegung“: Die Seidenübungen und das Yijing / Neijing
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Einleitung
„Die Energetik des Taijiquan“ ist ein Thema, dass mich schon seit vielen Jahren beschäftigt.
Nach dem wir in der „Stehenden Säule“ unseren Körper ausgerichtet und den Geist zur Ruhe gebracht haben lernen wir in den „Seidenübungen“, äußere Bewegung und inneren Energiefluss miteinander in Einklang zu bringen. In den „Formen“ wird diese ganzheitliche innere und äußere Bewegung dann variiert und schließlich in den „Schiebenden Händen“ sowie der Selbstverteidigung zur Anwendung gebracht.
Aber was ist dieser „Energiefluss“ eigentlich? Und wo genau fließt er entlang?
Ich versuche hier diesem Thema auf den Grund zu gehen. Neben den Unterweisungen unserer Taijiquan-Meister und Ausbilder innerhalb der WCTAG fließt hier auch mein berufliches Wissen als Heilpraktiker (insbesondere aus der Akupunktur und Akupunktmassage), sowie Erfahrungen im Tao-Yoga (heute „Universal Tao“) / Innerer Alchemie nach Mantak Chia, Literatur und das Erspüren im eigenen Körper mit ein.
Das Grundkonzept wird hierbei von der traditionellen Theorie der 2 Energiekreisläufe gebildet: Dem „Seitlichen“ und dem „Vor- / Rückläufigen“. Einzeln und in Kombination kann mit ihnen der Energiefluss in allen Taijiquan-Bewegungen erklärt werden.
Dieses Konzept bringe ich in Verbindung mit der Theorie der „Sondergefäße“ aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Diese Sondergefäße spielen neben ihrer Anwendung in der Akupunktur / Akupunktmassage auch im Qigong und in der daoistischen Inneren Alchemie eine Rolle. Beim „Vor- / Rückläufigen Energiekreislauf“ ist diese Verbindung allgemein bekannt. In Bezug auf den „Seitlichen Energiekreislauf“ formuliere ich dies als eine eigene Hypothese, die ich zur Diskussion stelle.
Vorwort zur Version 2.0 von 2017
Nach weiterer Beschäftigung mit dem Thema möchte ich hiermit einige Gedanken
revidieren. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Der „Horizontale Energiekreislauf“ mit dem „Gürtelgefäß“ bildet im Taijiquan keinen
eigenständigen Kreislauf, sondern ist ein integraler Bestandteil des „Seitlichen
Energiekreislaufs“. Dies trifft auch für die „Seidenübung mit dem Bein“ und für
Drehbewegungen zu.
- Die bisher der „Energetischen Mittelachse“ („Zentralgefäß“) zugeordneten körper-
mechanischen Effekte (Fallingstep / Inchpunch) werden jetzt als Aspekte des „Vor- /
Rückläufigen Energiekreislaufs“ („Kleiner Energiekreislauf“) erklärt.
- Somit sind wir wieder beim traditionellen Konzept des Taijiquan, das alle Bewegungen als
Ausdruck von nur 2 Energiekreisläufen (und deren Kombination) erklärt.
- Der Seitlichen Energiekreislauf bekommt einige Varianten entsprechend der Unterschiede
der „Frontalen, Bohrenden und Seitlichen Seidenübungen“.
- Ich habe bildliche Darstellungen der 1-händigen „Frontalen Seidenübung“ hinzugefügt.
- In einem zusätzlichen Anhang stelle ich die Seidenübungen in Bezug auf die philosophischen
Theorien der 5 Wandlungsphasen und der 8 Trigramme des Yijing (I Ging) dar.
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Energiefluss im Taijiquan:
1) SEITLICHER ENERGIE-KREISLAUF: Dieser Energiekreislauf stellt die wichtigste Basis in der Energiearbeit des Chen-Taijiquan dar. Durch Gewichtsverlagerung, Beckendrehung und Heben und Senken des Armes bildet er ein 3-dimensionales Bewegungsmuster und verbindet Beine, Arme und Zentrum (Dantian) miteinander. Er ist in allen Taiji-Bewegungen vorhanden und läuft auch bei den Bewegungen des „Vor- / Rückläufigen Energiekreislaufs“ im Hintergrund mit. FRONTALE SEIDENÜBUNG (rechts) Einleitung
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ENERGIEFLUSS RECHTER ARM
PHASE 1 „SINKEN, OPTIONALE DREHUNG NACH RECHTS, INNERER WECHSEL“ Füße doppelt Schulterbreit, der rechte Fuß kann leicht nach außen gedreht werden. a) Drehung: Das Gewicht bleibt (zu 60%) auf dem rechten Fuß. Nachgeben in beiden Hüftgelenken, optionale Hüftdrehung um maximal 20° nach rechts. Die rechte Hand sinkt durch die Schwerkraft (evtl. unterstützt durch die Hüftdrehung) auf Höhe des Rippenbogens. Der rechte Ellenbogen dreht nach unten und sinkt auf Höhe des Rippenbogens, die Handfläche zeigt nach vorne. b) Entspannen und sinken (innerlich); vertikale Gewichtung.
PHASE 2 „SCHLIESSEN, GEWICHTUNG NACH LINKS, ÄUSSERER WECHSEL“ a) Gewichtung: Wir „öffnen“ (entspannen) links in der Leiste und verlagern das Gewicht zu 60% auf den linken Fuß. Die rechte Hand legt die halbe Strecke von der Seite zur Position vor dem Dantian zurück, die rechte Handfläche dreht nach oben. b) Auf die Verlagerung folgt ein „geradedrehen“ um max. 20° nach rechts, je nachdem, wie viel wir in Phase 1 gedreht haben. Die rechte Hand legt die zweite Hälfte der Strecke zum Dantian zurück.
a) Die Energie fließt spiralförmig von der Hand zum Ellenbogen b)weiter über die Arminnenseite zum Rumpf. Am Rumpf seitlich-vorne zur Leiste / Hüftgelenk.
a) Die Energie fließt von der Hüfte von vorne (über KG 6) ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
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PHASE 3 „HEBEN, DREHUNG NACH LINKS, INNERER WECHSEL“ a) Drehung: Das Gewicht bleibt zu 60% auf dem linken Fuß. Nachgeben in beiden Hüftgelenken, Hüftdrehung um 45° nach links. Knie und Füße bleiben (äußerlich) unbewegt, dabei (und in allen weiteren Drehungen) entsteht eine Spiralspannung in den Beinen. Die rechte Hand steigen durch die Drehung „schraubend“ (als würden sie einem großen Gewinde um unseren Rumpf herum folgen) auf Schulterhöhe. Der rechte Ellenbogen steigt auf Schulterhöhe, die Handfläche zeigt nach unten, das Handgelenk bleibt bei der Drehung vor der Körpermittellinie. b) Entspannen und sinken (innerlich); vertikale Gewichtung.
PHASE 4 „ÖFFNEN, GEWICHTUNG NACH RECHTS, ÄUSSERER WECHSEL“ a) Gewichtung: Wir „öffnen“ (entspannen) rechts in der Leiste und verlagern das Gewicht zu 60% auf den rechten Fuß. Die rechte Hand bewegt sich nach rechts, die Handfläche dreht sich nach außen. Zuerst steht die Schulter, dann der Ellbogen am weitesten außen. b) Auf die Verlagerung folgt ein „geradedrehen“ um 45° nach links. Die rechte Hand setzt ihre Bewegung nach rechts fort, bis der Arm eine Position im 135°-Winkel zur Schulterachse erreicht hat. Jetzt steht die Hand am weitesten außen.
a) Die Energie fließt vom Dantian (Körperzentrum, unter dem Bauchnabel im Inneren) nach hinten zu Mingmen (LG4, unter dem 2. Lendenwirbel), b) die Wirbelsäule hoch zum 7. Halswirbel (LG 14).
a) Die Energie fließt nach außen über die Schulter zum Ellenbogen b) weiter spiralig zur Handfläche (Laogong, KS 8) und zu den Fingerspitzen (besonders zum Mittelfinger).
Abschluss
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ENERGIEFLUSS RECHTES BEIN
1a) Das Gewicht „sinkt“ weiter abwärts, wir drücken uns jedoch dabei schon etwas in einer spiraligen Spannung vom Boden ab, so dass die Energie (von der Erde reflektiert) außenseitig-hinten zum Knie aufsteigt. b) Ebenso weiter zur Hüfte (seitlich).
2a) Die Energie fließt hintenherum über Mingmen ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
3a) Die Energie fließt vom Dantian nach vorne (KG 6) b) runter zum Damm (KG1).
4a) Die Energie fließt über die Leiste die Beininnenseite hinab zum Knie (innen) b) und weiter zum Fuß, Innenseite, Sohle (Verwurzelung, Ni1).
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ENERGIEFLUSS LINKES BEIN
1a) Die Energie fließt vom Dantian nach vorne (KG 6) b) runter zum Damm (KG*1).
2a) Die Energie fließt über die Leiste an der Beininnenseite hinab zum Knie (innen) b) und weiter zum Fuß, Innenseite, Sohle(Verwurzelung).
3a) Das Gewicht „sinkt“ weiter abwärts, wir drücken uns jedoch dabei schon etwas in einer spiraligen Spannung vom Boden ab, so dass die Energie (von der Erde reflektiert) außenseitig-hinten zum Knie aufsteigt. b) Ebenso weiter zur Hüfte (seitlich).
4a) Die Energie fließt hintenherum über Mingmen ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
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FRONTALE SEIDENÜBUNG MIT SCHRITTEN Einleitung
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PHASE 1 „SINKEN, OPTIONALE DREHUNG NACH RECHTS, INNERER WECHSEL“ Die Füße stehen nahe beieinander. a) Drehung: Das Gewicht bleibt auf dem rechten Fuß. Nachgeben in beiden Hüftgelenken, optionale Hüftdrehung um maximal 20° nach rechts. Die rechte Hand sinkt durch die Schwerkraft (evtl. unterstützt durch die Hüftdrehung) auf Höhe des Rippenbogens. Der rechte Ellenbogen dreht nach unten und sinkt auf Höhe des Rippenbogens, die Handfläche zeigt nach vorne. b) Entspannen und sinken (innerlich); vertikale Gewichtung.
Rechter Arm: a) Die Energie fließt spiralförmig von der Hand zum Ellenbogen b)weiter über die Arminnenseite zum Rumpf. Am Rumpf seitlich-vorne zur Leiste / Hüftgelenk.
Linkes Bein: a) Die Energie fließt vom Dantian nach vorne (KG 6) b) runter zum Damm (KG*1).
Rechtes Bein: a) Das Gewicht „sinkt“ weiter abwärts, wir drücken uns jedoch dabei schon etwas in einer spiraligen Spannung vom Boden ab, so dass die Energie (von der Erde reflektiert) außenseitig-hinten zum Knie aufsteigt. b) Ebenso weiter zur Hüfte (seitlich).
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PHASE 2 „SCHLIESSEN, GEWICHTUNG NACH LINKS, ÄUSSERER WECHSEL, SCHRITT“ a) Gewichtung: Wir „öffnen“ (entspannen) links in der Leiste und verlagern das Gewicht auf den linken Fuß. Die rechte Hand legt die halbe Strecke von der Seite zur Position vor dem Dantian zurück, die rechte Handfläche dreht nach oben. b) Auf die Verlagerung folgt ein „geradedrehen“ um max. 20° nach rechts, je nachdem, wie viel wir in Phase 1 gedreht haben. Die rechte Hand legt die zweite Hälfte der Strecke zum Dantian zurück. Der rechte Fuß macht einen Schritt nach rechts, wir stehen doppelt schulterbreit.
Rechter Arm: a) Die Energie fließt von der Hüfte von vorne (über KG 6) ins Dantian, erste Hälfte
b) zweite Hälfte dieser Strecke.
Linkes Bein: a) Die Energie fließt über die Leiste an der Beininnenseite hinab zum Knie (innen) b) und weiter zum Fuß, Innenseite, Sohle(Verwurzelung).
Rechtes Bein: a) Die Energie fließt hintenherum über Mingmen ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
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PHASE 3 „HEBEN, DREHUNG NACH LINKS, INNERER WECHSEL“ a) Drehung: Das Gewicht bleibt zu 60% auf dem linken Fuß. Nachgeben in beiden Hüftgelenken, Hüftdrehung um 45° nach links. Knie und Füße bleiben (äußerlich) unbewegt, dabei (und in allen weiteren Drehungen) entsteht eine Spiralspannung in den Beinen. Die rechte Hand steigen durch die Drehung „schraubend“ (als würden sie einem großen Gewinde um unseren Rumpf herum folgen) auf Schulterhöhe. Der rechte Ellenbogen steigt auf Schulterhöhe, die Handfläche zeigt nach unten, das Handgelenk bleibt bei der Drehung vor der Körpermittellinie. b) Entspannen und sinken (innerlich); vertikale Gewichtung.
Rechter Arm: a) Die Energie fließt vom Dantian (Körperzentrum, unter dem Bauchnabel im Inneren) nach hinten zu Mingmen (LG4, unter dem 2. Lendenwirbel), b) die Wirbelsäule hoch zum 7. Halswirbel (LG 14).
Linkes Bein: a) Das Gewicht „sinkt“ weiter abwärts, wir drücken uns jedoch dabei schon etwas in einer spiraligen Spannung vom Boden ab, so dass die Energie (von der Erde reflektiert) außenseitig-hinten zum Knie aufsteigt. b) Ebenso weiter zur Hüfte (seitlich).
Rechtes Bein: a) Die Energie fließt vom Dantian nach vorne (KG 6) b) runter zum Damm (KG1).
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PHASE 4 „ÖFFNEN, GEWICHTUNG NACH RECHTS, ÄUSSERER WECHSEL, SCHRITT“ a) Gewichtung: Wir „öffnen“ (entspannen) rechts in der Leiste und verlagern das Gewicht zu 60% auf den rechten Fuß. Die rechte Hand bewegt sich nach rechts, die Handfläche dreht sich nach außen. Zuerst steht die Schulter, dann der Ellbogen am weitesten außen. b) Auf die Verlagerung folgt ein „geradedrehen“ um 45° nach links. Die rechte Hand setzt ihre Bewegung nach rechts fort, bis der Arm eine Position im 135°-Winkel zur Schulterachse erreicht hat. Jetzt steht die Hand am weitesten außen. Der linke Fuß macht einen Schritt an den rechten heran.
Rechter Arm: a) Die Energie fließt nach außen über die Schulter zum Ellenbogen b) weiter spiralig zur Handfläche (Laogong, KS 8) und zu den Fingerspitzen (besonders zum Mittelfinger).
Linkes Bein: a) Die Energie fließt hintenherum über Mingmen ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
Rechtes Bein: a) Die Energie fließt über die Leiste die Beininnenseite hinab zum Knie (innen) b) und weiter zum Fuß, Innenseite, Sohle (Verwurzelung, Ni1).
Abschluss
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BEIDHÄNDIGE SEIDENÜBUNG
Einleitung
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PHASE 1 „HEBEN, DREHUNG NACH LINKS, INNERER WECHSEL“ Bewegung: a) Drehung: Das Gewicht bleibt zu 60% auf dem (vorderen) linken Fuß. Nachgeben in beiden Hüftgelenken, Hüftdrehung um 45° nach links. Knie und Füße bleiben (äußerlich) unbewegt, dabei (und in allen weiteren Drehungen) entsteht eine Spiralspannung in den Beinen. Der Rumpf ist jetzt nach vorne ausgerichtet. Beide Hände steigen durch die Drehung „schraubend“ (als würden sie einem großen Gewinde um unseren Rumpf herum folgen) auf Schulterhöhe. Der linke Ellenbogen dreht nach unten, bleibt auf Höhe des Rippenbogens, die Handfläche zeigt nach vorne. Der rechte Ellenbogen dreht nach rechts und steigt auf Schulterhöhe, die Handfläche zeigt nach unten, das Handgelenk bleibt bei der Drehung vor der Körpermittellinie. Beide Hände bewegen sich dabei, und in allen weiteren Phasen, spiralförmig. b) Entspannen und sinken (innerlich); vertikale Gewichtung.
Energiefluss linker Arm: a) Die Energie fließt spiralförmig von der Hand zum Ellenbogen b) weiter über die Arminnenseite zum Rumpf. Am Rumpf seitlich-vorne zur Leiste / Hüftgelenk.
Energiefluss rechter Arm: a) Die Energie fließt vom Dantian (Körperzentrum, unter dem Bauchnabel im Inneren) nach hinten zu Mingmen (LG*4, unter dem 2. Lendenwirbel), b) die Wirbelsäule hoch zum 7. Halswirbel (LG 14).
Energiefluss linkes Bein: a) Das Gewicht „sinkt“ weiter abwärts, wir drücken uns jedoch dabei schon etwas in einer spiraligen Spannung vom Boden ab, so dass die Energie (von der Erde reflektiert) außenseitig-hinten zum Knie aufsteigt. b) Ebenso weiter zur Hüfte (seitlich).
Energiefluss rechtes Bein: a) Die Energie fließt vom Dantian nach vorne (KG 6) b) runter zum Damm (KG*1).
*: KG = Konzeptionsgefäß, LG= Lenkergefäß. Sondergefäße der chinesischen Medizin.
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PHASE 2 „GEWICHTUNG NACH HINTEN, ÄUSSERER WECHSEL“ Bewegung: a) Gewichtung: Wir „öffnen“ (entspannen) rechts in der Leiste und verlagern das Gewicht zu 60% auf den (hinteren) rechten Fuß. Die linke Hand bleibt dabei in ihrer Position zum Rumpf (fast)unverändert, die linke Handfläche dreht nach oben. Die rechte Hand bewegt sich nach rechts, die Handfläche dreht sich nach außen. b) Auf die Verlagerung folgt ein „geradedrehen“ in die der Fußstellung entsprechende diagonale Position, 45° nach links. Die rechte Hand setzt ihre Bewegung nach rechts fort, bis der Arm eine Position im 135°-Winkel zur Schulterachse erreicht hat.
Energiefluss linker Arm: a) Die Energie fließt von der Hüfte von vorne (über KG 6) ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
Energiefluss rechter Arm: a) Die Energie fließt nach außen über die Schulter zum Ellenbogen b) weiter spiralig zur Handfläche (Laogong, KS* 8) und zu den Fingerspitzen (besonders im Mittelfinger).
Energiefluss linkes Bein: a) Die Energie fließt hintenherum über Mingmen ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
Energiefluss rechtes Bein: a) Die Energie fließt über die Leiste die Beininnenseite hinab zum Knie (innen) b) und weiter zum Fuß, Innenseite, Sohle (Verwurzelung, Ni*1).
*: KS= Kreislauf-Sex-Meridian, Ni= Nieremeridian.
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PHASE 3 „SINKEN, OPTIONALE DREHUNG NACH RECHTS, INNERER WECHSEL“ Bewegung: a) Drehung: Das Gewicht bleibt (zu 60%) auf dem (hinteren) rechten Fuß. Nachgeben in beiden Hüftgelenken, optionale Hüftdrehung um maximal 20° nach rechts. Beide Hände sinken durch die Schwerkraft (evtl. unterstützt durch die Hüftdrehung) auf Höhe des Rippenbogens. Der linke Ellenbogen dreht nach links, bleibt auf Höhe des Rippenbogens, die Handfläche zeigt nach unten. Der rechte Ellenbogen dreht nach unten und sinkt auf Höhe des Rippenbogens, die Handfläche zeigt nach vorne. b) Entspannen und sinken (innerlich); vertikale Gewichtung.
Energiefluss linker Arm: a) Die Energie fließt vom Dantian nach hinten zu Mingmen, b) die Wirbelsäule hoch zum 7. Halswirbel
Energiefluss rechter Arm: a) Die Energie fließt spiralförmig von der Hand zum Ellenbogen b)weiter über die Arminnenseite zum Rumpf. Am Rumpf seitlich-vorne zur Leiste / Hüftgelenk.
Energiefluss linkes Bein: a) Die Energie fließt vom Dantian nach vorne (KG 6) b) runter zum Damm (KG*1).
Energiefluss rechtes Bein: a) Das Gewicht „sinkt“ weiter abwärts, wir drücken uns jedoch dabei schon etwas in einer spiraligen Spannung vom Boden ab, so dass die Energie (von der Erde reflektiert) außenseitig-hinten zum Knie aufsteigt. b) Ebenso weiter zur Hüfte (seitlich).
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PHASE 4 „GEWICHTUNG NACH VORNE, ÄUSSERER WECHSEL“ Bewegung: a) Gewichtung Wir „öffnen“ (entspannen) links in der Leiste und verlagern das Gewicht zu 60% auf den (vorderen) linken Fuß. Die linke Hand bewegt sich nach links, die Handfläche dreht sich nach außen. Die rechte Hand bleibt dabei in ihrer Position zum Rumpf (fast)unverändert, die rechte Handfläche dreht nach oben. b) Auf die Verlagerung folgt ein „geradedrehen“ in die der Fußstellung entsprechende diagonale Position, um max. 20° nach rechts. Die linke Hand setzt ihre Bewegung nach links fort, bis der Arm eine Position im 135°-Winkel zur Schulterachse erreicht hat.
Energiefluss linker Arm: a) Die Energie fließt außen über die Schulter zum Ellenbogen b) weiter spiralig zur Handfläche (Laogong) und zu den Fingerspitzen.
Energiefluss rechter Arm: a) Die Energie fließt von der Hüfte von vorne (über KG 6) ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
Energiefluss linkes Bein: a) Die Energie fließt über die Leiste an der Beininnenseite hinab zum Knie (innen) b) und weiter zum Fuß, Innenseite, Sohle(Verwurzelung).
Energiefluss rechtes Bein: a) Die Energie fließt hintenherum über Mingmen ins Dantian, erste Hälfte b) zweite Hälfte dieser Strecke.
Abschluss
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KOORDINATIONSMUSTER DES ENERGIEFLUSSES im seitlichen
Energiekreislauf:
Schematische Darstellung des seitlichen Energiekreislaufs:
Die 4 „Blütenblätter“ stellen die Energieschlaufen in Armen und
. Beinen dar.
In der Mitte das Dantian, in dem die Schlaufen zusammenlaufen.
Es ergeben sich also 4 Energieschlaufen (rechter und linker Arm / rechtes und linkes Bein),
die alle im Körperzentrum, dem Dantian, zusammenlaufen. Wenn wir diese vergleichen,
fällt auf, dass die Energie im gleichseitigen Arm und Bein parallel verläuft. Dies entspricht
dem „Weisanhe“, den 3 äußeren Harmonien: Schulter und Hüfte verbinden sich, Ellenbogen
und Knie verbinden sich, Hand und Fuß verbinden sich.
Diagonal verbunden dagegen ergeben sich durch den gesamten Körper verlaufende
Kraftlinien auf der die Energie von der Erde (als statische Unterstützungsfläche) durch das
Körperzentrum und die Wirbelsäule in die Hand fließt. Durch diese Mechanik erhalten Stoß-
und Schlagbewegungen ihre Kraft, entsprechend dem alten Taiji-Spruch „Die Energie kommt
aus der Erde, entwickelt sich in den Beinen, wird gelenkt durch die Hüfte und wirkt durch
die Hände.“ Wenn wir der Handbewegung (links) in Phase 4 einen Widerstand
entgegensetzen, können wir diese Kraftlinie gut spüren und testen. In Umgekehrter Richtung
kommt sie bei nachgebenden und ziehenden Anwendungen zum Einsatz, wenn die
gegnerische Kraft in die Erde abgeleitet wird. Die Verbindungen des Weisanhe kommen hier
nicht durch Gleichzeitigkeit, sonder durch funktionellen Zusammenhang zum Ausdruck.
Wenn wir die Figuren der Handformen auf diese Kraftlinien hin untersuchen, entdecken wir
viele Variationsmöglichkeiten: Die Kraftlinie kann statt diagonal auch einseitig verlaufen. So
fließt Sie bei „Die Hand verdeckt Arm und Faust“ vom rechten Fuß über Dantian in die rechte
Hand. Bei „Den Kopf in die Hände nehmen und den Berg schieben“ wird beides kombiniert:
Energiefluss vom hinteren Bein in beide Arme. Bei Tritten verläuft die Kraftlinie von einem
Fuß über Dantian in den anderen („Seidenübung mit dem Bein“, „Mit der Ferse treten“).
Der genaue Verlauf der Kraftlinie in Unterarm und Hand ist variabel und hängt von der
„Körperwaffe“ ab, mit der getroffen wird (Handfläche / Faust / Handkante / Fingerspitze…).
Bei Fußtechniken gilt dies auch für Unterschenkel und Fuß. Die Spiralbewegung ermöglicht
diese Flexibilität, und verstärkt die Wirkung (Bohrer-Prinzip). In der „Bohrenden
Seidenübung“ wird dieses Prinzip besonders betont. In der „Hinteren Seidenübung“ betonen
wir dagegen, durch größere Hüftdrehungen, die Beinspiralen, in denen wir, wie in
Spiralfedern, Spannung für die Folgebewegung aufbauen. So kann sich die Bewegung nicht
„totlaufen“ (fast ein „Perpetuum Mobile“).
Das Herabfließen der Energie am Rumpf ist bei der „Frontalen Seidenübung“ seitlich, bei
der „Bohrenden Seidenübung“ seitlich-vorne und bei der „Seitlichen Seidenübung“
seitlich-hinten zu spüren.
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Auch Abkürzungen sind möglich, wenn die Energieübertragung auf den Gegner bereits auf
halbem Wege stattfindet (Anwendungen „Schulterstoß“, „Ellbogenstoß“).
Zusätzlich zu dem bisher beschriebenem Haupt-Energiefluss gibt es noch eine (schwächere)
gegenläufige Energiebewegung. So ist ein „energieleerer“ Körperteil nie ganz leer (schlaff),
ein „energievoller“ nie übervoll (hart). Außerdem sind dadurch schnellere Richtungswechsel
möglich, d.h. wir können uns
besser der gegnerischen Energie
anpassen.
In dem Waffenformen verlängert
sich die Kraftlinie durch die Waffe
hindurch.
Hinzufügung von Schritten: In der „beidhändigen Seidenübung mit Vorwärtsschritten“
werden die Schritte immer in den Phasen 4b (Energiefluss vom Ellenbogen zur Hand) und 2b
(zweite Hälfte des Energieflusses von der Hüfte zum Zentrum, auch „Innerer Ellbogen“
genannt ;-) ) ausgeführt, wenn das Bein durch die Verlagerung bereits vom Gewicht befreit
ist und durch die Hüftdrehung einen Bewegungsimpuls bekommt.
Bei Verwendung von Schritten ist die Kraftlinie in der Endposition nicht als statische Linie
deutlich, funktionell aber genauso vorhanden; die Kraft wird über eine Beschleunigung der
Körpermasse von den Beinen an die Arme weitergeleitet, also auf mehr dynamische Art und
Weise. Dies gilt entsprechend auch für Sprünge. Energetisch gesehen kann hierbei auch die
Energie aus den Beinen im Dantian „zwischengelagert“ und von dort aus entladen werden.
Wenn wir die Mechanismen der Kraftentwicklung zusammenfassen, kommen wir auf
folgende Faktoren: Eine sich von der Erde abdrückende Ganzkörperkraftlinie, von
Muskelschlingen bewegt und von einem optimal ausgerichteten Skelett gestützt; Die
beschleunigte Körpermasse; die Schwerkraft (das „Sinken“ des Körpers wird in die Arme
weitergeleitet); durch Beckenrotation entstehende Zentrifugal- und Zentripetalkräfte, die
sich als „Druck und Zug-Prinzip“ (Scherkräfte) auch ergänzen können; das „Bohrerprinzip“
der Armrotationen, die Spiralspannung der Beine; die Ausrichtung und Koordination der
Ganzkörperbewegung vom Körperschwerpunkt, Dantian, aus, in dem alle Bewegungsimpulse
beginnen („Zentrumsbewegung“), durch 3-dimensionale Bewegung des Beckens (als
Becken-Mittelpunkt genauer gesagt des Kreuzbeins); dadurch, dass die Zentrumsbewegung
den Extremitäten (minimal) vorauseilt, entsteht zusätzlich ein „Peitschenschlageffekt“.
Im Zusammenspiel mit dem „Gegner“ kommen weitere Faktoren hinzu, z.B.: Timing (z.B.: „Der Gegner bewegt
sich nicht - ich bewege mich auch nicht. Der Gegner bewegt sich – ich bin schon da.“) , Distanz, „Kleben“,
Vorwärtsdruck, (dem Gegner seinen Bewegungs-) Raum nehmen, Kontrolle des gegnerischen Schwerpunkts,
immer auf die gegnerische Zentrallinie zielen (nicht auf Arme / Beine), Flexibilität, „Kraft hören-verstehen-
ableiten-hinzufügen“, Yin-Yang-Prinzip (Nachgeben gegen Druck, Folgen gegen Zurückweichen..), Weichheit
und Härte, „Lücken“ in der Abwehr erkennen, Beinarbeit und günstige Positionierung (Linien und Winkel),
überlegene geistige Haltung (Ruhe, Wachheit, Entschlossenheit, Überraschung, Projektion, Pokerface,
Strategie..) …
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1a) SEIDENÜBUNG MIT DEM BEIN / „BEINSPIRALE“. Die „Beinspirale“ ist eine Variation des seitlichen Energiekreislaufs. Im Spielbein läuft die Energie auf einer Schlaufe durch Dantian, allerdings andersherum als bei der „Beidhändigen Seidenübung“ beschrieben. Sie bildet die Basis für Tritte und Fußwürfe. Ich stelle hier nur die Energieschlaufe des bewegten (in diesem Fall rechten) Beines dar. Im Standbein bleibt die Energie im Fuß verwurzelt, bei den Anwendungen fließt die Kraft allerdings von der Erde (Fixpunkt) zum Dantian, um dann durch das Spielbein zum Fuß fließen zu können. In den Armen bleibt die Energie in dieser Seidenübung im Dantian (in den Tritten der Handform folgen die Arme gleichzeitig ebenfalls dem seitlichen Kreislauf).
IM UHRZEIGERSINN:
PHASE 1: „INNERER WECHSEL“ Bewegung: Mit dem Becken machen wir kleine Kreise im Uhrzeigersinn. Das Standbein bleibt unbewegt, das gesamte Spielbein schwingt mit der Beckenbewegung parallel mit. Der Fuß befindet sich jetzt außen, das Bein ist fast gestreckt. Der Fuß schwingt nach hinten, Hüfte und Knie werden etwas gebeugt. <Anwendungsbeispiel: Große Sichel> Die Energie fließt von der Fußsohle (Ni 1) an der Innenseite des Beines entlang zurück über die Hüfte (Leiste) zum Damm KG1.
PHASE 2: „ÄUSSERER WECHSEL“ Bewegung: Der Fuß schwingt zur Mitte, Hüfte und Knie sind 90° gebeugt, der Oberschenkel steht waagerecht, der Unterschenkel senkrecht. <Kniestoß> Die Energie fließt den Unterbauch hinauf und von vorne (KG 6) ins Dantian.
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PHASE 3: „INNERER WECHSEL“ Bewegung: Der Fuß schwingt nach vorne, das Knie wird etwas gestreckt. <Vorwärtstritt> Die Energie fließt nach hinten zu Mingmen und weiter nach außen zur Hüfte.
PHASE 4: „ÄUSSERER WECHSEL“ Bewegung: Der Fuß schwingt nach außen, das Bein ist fast gestreckt. <Seitwärtstritt> Die Energie fließt an der Außenseite des Beines entlang zur Fußsohle.
GEGEN DEN UHRZEIGERSINN:
PHASE 1: „INNERER WECHSEL“ Bewegung: Mit dem Becken machen wir kleine Kreise im Gegenuhrzeigersinn. Das Standbein bleibt unbewegt, das gesamte Spielbein schwingt mit der Beckenbewegung parallel mit. Der Fuß befindet sich jetzt außen, das Bein ist fast gestreckt. Der Fuß schwingt nach vorne, Hüfte und Knie werden etwas gebeugt. <Kleine Sichel / Feger>
Die Energie fließt vom Fuß an der Innenseite des Beines entlang zurück über die Hüfte (Leiste) zum Damm KG1.
PHASE 2: „ÄUSSERER WECHSEL“ Bewegung: Der Fuß schwingt zur Mitte, Hüfte und Knie sind 90° gebeugt, der Oberschenkel steht waagerecht, der Unterschenkel senkrecht.
Die Energie fließt weiter über Dantian zu Mingmen.
PHASE 3: „INNERER WECHSEL“ Bewegung: Der Fuß schwingt nach hinten, das Knie wird etwas gestreckt. <Rückwärtstritt>
Die Energie fließt nach zur Hüfte (außen).
PHASE 4: „ÄUSSERER WECHSEL“ Bewegung: Der Fuß schwingt nach außen, das Bein ist fast gestreckt. <Halbkreistritt>
Die Energie fließt an der Außenseite des Beines entlang zum Fuß.
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2) VOR-/ RÜCKLÄUFIGER KREISLAUF. Dies ist der zweitwichtigste Kreislauf der Energiearbeit des Chen-Taijiquan. Mit seitlichem und vor- bzw. rückläufigem Kreislauf sowie Kombinationen daraus lassen sich alle Taiji-Bewegungen verstehen. Ich beschreibe hier die beidhändige Ausführung der KLEINEN SEIDENÜBUNG, VORLÄUFIGER KREISLAUF
a) einfache Version
Die Hände sind seitlich an der Taille, Handflächen zeigen nach oben, die Finger nach vorne. Das Becken wird leicht nach hinten gezogen. Die Beine werden etwas gestreckt. Gleichzeitig werden die Handgelenke über hinten angehoben, die Handflächen drehen zum Körper, die Finger nach unten.
Die Energie fließt die Wirbelsäule hoch und bis zum Scheitelpunkt. Die Arme / Hände werden parallel dazu „mit gewirbelt“.
Das Becken wird leicht nach vorne geschoben. Die Beine werde etwas gebeugt, der Körper sinkt. Gleichzeitig gehen die Handgelenke über vorne nach unten, die Handflächen drehen nach oben, die Finger nach vorne.
Die Energie fließt an der vorderen Mittellinie herab. Die Arme / Hände werden parallel dazu „mit gewirbelt“.
Schematische Darstellung des vor- / rückläufigen Energiekreislaufs:
Ich stelle mir bei der einfachen Version 3 parallellaufende Räder auf einer gemeinsamen Achse vor: In der Mitte der Kleine Energiekreislauf am Rumpf, seitlich mitschwingend die Hände. Die Achse verläuft durch Dantian.
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b) Die komplexe Version ist eine Kombination mit dem SEITLICHEM KREISLAUF
Die Hände sind seitlich an der Taille, Handflächen zeigen nach oben, die Finger nach vorne. Das Becken wird leicht nach hinten gezogen. Die Beine werden etwas gestreckt. Gleichzeitig werden die Handgelenke über hinten angehoben, die Handflächen drehen zum Körper, die Finger nach unten.
Am Rumpf fließt die Energie die Wirbelsäule hoch und bis zum Scheitelpunkt. Gleichzeitig von den Händen über die Arme zurück zu Dantian, zu Mingmen und die Wirbelsäule rauf. In den Beinen fließt Energie vorne / innen nach oben.
Das Becken wird leicht nach vorne geschoben. Die Beine werde etwas gebeugt, der Körper sinkt. Gleichzeitig gehen die Handgelenke über vorne nach unten, die Handflächen drehen nach oben, die Finger nach vorne.
Die Energie fließt an der vorderen Mittellinie herab. Gleichzeitig in den Armen außenseitig zu den Händen herab. In den Beinen fließt Energie hinten / außen nach unten.
Erklärung: Der Seitliche Energiekreislauf stellt die Verbindung zu Armen und Beinen her. Die Kraft entsteht durch ein vom Dantian initialisiertes Heben und Senken in den Beinen, durchfließt Dantian und Rumpf (mittig vorne / hinten) und wird in die Arme weitergeleitet – und zurück über Dantian in die Beine.
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RÜCKLÄUFIGER KREISLAUF Der Bewegungsablauf stellt die genaue Umkehrung des vorläufigen Kreislaufs dar: Die Hände drehen sich vorne hoch und hinten runter, der Kreis geht also andersherum. Der Energiefluss läuft ebenfalls andersherum:
In der einfachen Version drehen die 3 Räder rückwärts: Vorne hoch, hinten runter.
In der komplexen Version fließt die Energie
vorne über Dantian den Rumpf mittig rauf, von den Händen zu Dantian, an der Rück- / Außenseite der Beine hoch.
den Rücken hinab, außenseitig durch die Arme zu den Händen vorne / innen die Beine herunter zur Erde.
VARIANTE: Das Heben der Hände kann auch durch ein senken des Körper initiiert werden: - Um die Handgelenke nach vorne zu heben (Rückläufiger Kreislauf) kann ich mich nach hinten „setzen“ (Kreuzbein senken), die Energie fließt dabei (wie bei der „normalen“ Version) am Rumpf vorne aufwärts. - die Handgelenke nach hinten zu heben (Vorläufiger Kreislauf) kann ich auch die Leisten entspannen, und vorne „lösen“, die Energie fließt dabei (wie bei der „normalen“ Version) am Rücken aufwärts. Dies erleichtert es in den Anwendungen, beim Heben der Hände trotzdem tief und „verwurzelt“ stehen zu bleiben.
Auch der Wechsel tiefer und hoher Körperpositionen (z.B. „Herabfallen und die Beine spreizen“ und „Der goldene Hahn steht auf einem Bein“ ist Ausdruck einer sinkenden bzw. steigenden Energiebewegung im Vor- bzw. Rückläufigen Kreislauf. Ein Effekt der plötzlichen Kraftentfaltung entsteht, wenn
wir unser Körpergewicht ruckartig nach unten fallen lassen und die durch die Schwerkraft entstehende Kraft auf den Gegner übertragen, bevor wir uns mit unseren Beinen wieder „auffangen“. Im westlichen Boxen wurde diese in den inneren Kampfkünsten, wie dem Taijiquan, altbekannte Tatsache von Jack Dempsey (links) als „Falling Step“ beschrieben, Bruce Lee (rechts) machte daraus seinen „One-Inch-Punch“. In den „Schiebenden Händen“ lässt es sich sehr gut üben
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Ein zusätzliches Energiephänomen: SINKEND /STEIGENDE ENERGIEBEWEGUNG: Langsames Sinken und Lösen: In der „Stehenden Säule“ üben wir das Absinken lassen von ablenkenden Gedanken, emotionaler Aufregung und körperlicher Anspannung. Auch unsere Energie sinkt dabei nach unten. Wir werden im Körper unten schwer und stabil und oben leicht und frei. Dies Sinken und Lösen übertragen wir dann auch in alle Bewegungs-Formen und Partnerübungen. In der Meditation wird dieses innere sinken lassen damit verglichen, wie Teeblätter sich in einem unbewegt stehenden Glas von selbst setzen, und klarer Tee (ein klarer Geist) entsteht.
Nach dem Absinken des „trüben“ kann etwas „klares“ in uns aufsteigen: Klarheit, Energie. Manchmal können wir es al Wärme, Kribbeln, Vibration o.ä. wahrnehmen. Indische Yogis nennen es „Kundalini“, chinesische Daoisten beschreiben es als aufsteigendes „reines Qi“ / „zentrales Qi“ /„Shen“ (Geist). Diese Energiebewegung findet im ZENTRALGEFÄSS statt.
Die 2 ENERGIEKREISLÄUFE des Taijiquan
Der SEITLICHE KREISLAUF bildet 4 Energieschlaufen durch Rumpf, Arme und Beine, die sich
alle im Dantian (Zentrum) treffen.
Der VOR- / RÜCKLÄUFIGE KREISLAUF fließt an vorderer und hinterer Mittellinie entlang.
Das Zentrum wird durch das DANTIAN gebildet, hier liegt (bei entsprechen ausgerichteter Körperhaltung) zugleich der Masseschwerpunkt.
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Erklärungsmodelle für „Energiefluss“:
A) KÖRPERSTATIK (Skelett)
Für die optimale Weitergabe mechanischer Kräfte ist eine gute Ausrichtung der Knochen zueinander von großer Bedeutung. Das Skelett muss der Schwerkraft entsprechend ausbalanciert werden, und die Gelenke so gewinkelt werden, dass die statische Belastung mit möglichst geringen Scherkräften weitergegeben werden kann. So entstehen den gesamten Körper durchziehende statische Kraftlinien. Das Zentrum, in dem alle Linien zusammenlaufen, ist im Skelett das Kreuzbein (lat. „Os sacrum“, heiliger Knochen). Deshalb ist die Beweglichkeit und Ausrichtung der Kreuzdarmbeingelenke im Taiji von zentraler Bedeutung. Dass diese Linien schon von Natur aus angelegt sind, zeigt der innere Aufbau der Knochen mit dem Verlauf der Spongiosabälkchen. Die Knochen bestehen nicht aus einer homogenen Masse, sondern zeigen eine filigrane Bälkchenstruktur, deren Muster sich über das gesamte Skelett fortsetzt.
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B) MUSKELKETTEN Muskeln arbeiten bei natürlichen Bewegungen nicht einzeln, sondern in durch den ganzen Körper laufenden „Muskelschlingen“ zusammen. Ihre Gegenspieler, die dabei gestreckt werden, bilden dabei ebensolche Schlingen. Diese Muskelschlingen wurden schon 1956 von Prof. Dr. Kurt Tittel in seinem Werk „Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen“ eindrucksvoll dargestellt (die Muskel- und Knochen-Abbildungen stammen hieraus, mit freundlicher Genehmigung des Kiener- Verlages). Auf den Beispielbildern unten kann man deutlich die Ähnlichkeit mit den Energieverläufen des Taijiquan erkennen.
Beispiele Boxer / Gerade (links): Hier arbeiten
die Streckmuskeln von Bein, Rumpf
und Arm zusammen.
Ringer / Ausheber (links
unten): Eine ebensolche
Ganzkörper-Streckschlinge.
Diskuswerfer (rechts unten):
Hier kommt die
Komponente der Drehung
hinzu. Es entstehen
diagonale Muskelschlingen,
die über die schrägen
Bauchmuskeln beide
Körperseiten durchziehen.
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C) LEBENSENERGIE Die Traditionelle Chinesische Medizin basiert auf der Vorstellung, dass eine Bioenergie, das „Qi“, auf bestimmten Leitbahnen, den Meridianen und Sondergefäßen durch den Körper zirkuliert. Diese Energie belebt und ernährt das Gewebe, steuert und koordiniert die Organfunktionen und verbindet Körper und Geist / Seele miteinander. Es stellt auch die spirituelle Verbindung zu Himmel und Erde her. Für die Gesundheit ist ein ausgewogener und ungehinderter Energiefluss von Bedeutung. In der Akupunktur wird die Lebensenergie durch Nadelstiche in „Schaltpunkte“ auf den Meridianen reguliert, in der chinesischen Massage durch Fingerdruck. Im Taijiquan, Qigong und im daoistischen Yoga (Tao Yoga / Innerer Alchemie) stimulieren wir das Qi durch Bewegung, Atmung und Imagination.
Im Taijiquan als Kampfkunst nutzen wir das Qi (genauer gesagt seinen Kraft- / Bewegungsaspekt „Jin“ = „Elastizitätskraft“) auch zur Verteidigung, indem wir die äußere Bewegung (Körper) mit innerer Bewegung (Energiefluss) koordinieren.
Auch in der modernen Psychologie, speziell in der von Wilhelm Reich (Schüler von Sigmund Freud) begründeten Körperpsychotherapie spielt die Lebensenergie (hier „Orgon“ genannt) eine große Rolle. Sie vermittelt zwischen Körper und Seele, ihr freier Fluss ist für die emotionale und sexuelle Gesundheit von zentraler Bedeutung. Auch hier kommen Übungen der Atmung, Bewegung, Körperhaltung und Vorstellungskraft zum Einsatz.
Meridiane und Sondergefäße: Energiemodelle der Traditionellen Chinesischen Medizin und daoistischen Übungspraxis
Die chinesische Energielehre kennt zwei verschiedene Leitbahnensysteme: Das der 12 Hauptmeridiane und das der 8 Sondergefäße.
Die 12 Hauptmeridiane sind den inneren Organen zugeordnet; so gibt es z.B. eine Herzmeridian, einen Nierenmeridian usw.. Sie haben eine definierte Energiemenge und Flussrichtung. Zuviel Qi in ihnen führt genauso zu Störungen (Überfunktion, Entzündung…) wie zu wenig (Unterfunktion, Schwäche…). Auch ein Umkehrung der Richtung ist nicht gesund; ein aufwärts (statt abwärts) fließender Magenmeridian führt beispielsweise zu Übelkeit. Die Energie fließt in den Hauptmeridianen vom Fuß die Beininnenseiten hoch zur Leiste und vorne über den Bauch zum (vorderen) Brustkorb (Yin-Meridiane des Fußes); weiter an den Arminnenseiten zur Hand (Yin-Meridiane der Hand); über die Armaußenseiten zum Kopf (Yang-Meridiane der Hand); und über den Rücken / Flanken / Bauch und Beinrück- und außenseite zurück zum Fuß (Yang-Meridiane des Fußes). Dies wiederholt sich 3-mal (3 parallele Umläufe). Außerdem hat jeder Meridian einen inneren Ast, der ihn mit dem Dantian und mit seinem zugehörigen Organ verbindet (und mit dem gekoppelten Organ,
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selbe Wandlungsphase, s.u.) und einen „Tendinomuskulären“ Ast. Ihr Verlauf ist millimeterdünn und präzise. Zusätzlich zur passenden Yin- / Yang-Polarität (hier stehend für Yin = Substanz und Yang = Funktion) hat die Energie in den Meridianen eine spezifische „Schwingung“, über die das zugeordnete Organ mit dazugehörigen Emotionen, Farben, Geschmacksrichtungen, Klimafaktoren etc. in Resonanz steht. Diese Assoziationen werden im Prinzip der „5 Wandlungsphasen (Elemente)“ geordnet. Schon in „Neijing“, dem ältesten Buch der chinesischen Medizin heißt es: „… zu viel Trauer schadet der Lunge, zu viel Angst schadet der Niere,… Wind greift die Leber an, Hitze greift das Herz an…“. Eine Tabelle der Entsprechungen der 5 Wandlungsphasen findet sich im Anhang 2 zu diesem Text. Die 8 Sondergefäße sind den Hauptmeridianen übergeordnet. Ihre Flussrichtung ist variabel: In der Akupunktur werden alle Sondergefäße als aufwärts fließend dargestellt. Im Tao Yoga dagegen werden einige davon umgedreht und dann mit anderen zu Kreisläufen verbunden. Diese Kreisläufe laufen im Tao Yoga genau entgegengesetzt zu den Hauptmeridianen, können aber in beiden Richtungen ins fließen gebracht werden. Nur 2 Sondermeridiane (Ren- und Du Mai / Kleiner Kreislauf) besitzen eigene Akupunkturpunkte; die anderen 6 bedienen sich einiger Punkte der Hauptmeridiane und verbinden diese auf anderen Wegen. Ihr genauer Verlauf wird in der Literatur sehr unterschiedlich dargestellt. Sie scheinen eine gewisse Variabilität zu besitzen. Sie können beliebig viel Energie aufnehmen und wie „Reservetanks“ speichern. Dadurch können sie Fülle und Leere in den Hauptmeridianen indirekt ausgleichen. Die Sondergefäße werden durch Erhöhung der Energiemenge von kleinen Bächen zu breiten Flüssen. Nahe nebeneinander laufende Sondergefäße können so zu einem gemeinsamen Fluss verschmelzen. Sie sind nicht organspezifisch, ihre Energie ist nur in Yin und Yang, nicht aber nach den 5 Wandlungsphasen unterteilt; sie stellt eine „Fusion“ der 5 Energien dar. In der daoistischen „Inneren Alchemie“ werden Energien der Hauptmeridiane in den Organen gesammelt und geläutert (die Emotionen in Tugenden verwandelt) und dann im Tiegel des „Dantian“* zu einer „Energie-Perle des großen Mitgefühls“ verschmolzen. Damit werden dann die Kreisläufe der Sondergefäße gefüllt und schließlich noch die Energien von Himmel (am Scheitelpunkt) und Erde (an den Fußsohlen) mit hineingezogen, so dass Himmel, Erde und Mensch eine Einheit werden. Durch diese Energieerhöhung werden „Huichun“ (ewiger Frühling = Jugendlichkeit und Gesundheit, „Yangshen“ = Lebenpflege), Weisheit (Transformation von körperlicher Energie „Qi“ zu geistiger Energie „Shen“, Erleuchtung) und, auf esoterischer Ebene, schließlich „Unsterblichkeit“ („Nei Dangong“ = Innere Alchemie) angestrebt. Beide Energiesysteme sind von Geburt an angelegt, entwickeln sich aber unterschiedlich schnell: Die Hauptmeridiane sind bei Schulkindern bereits voll ausgereift. Die Sondergefäße entstehen als erstes, beginnend nach der Zeugung steuern sie schon die Embryoanalentwicklung, erreichen jedoch erst im Laufe der Pubertät ihre volle Reife und Funktionsfähigkeit. Sie spielen dann auch im Bereich der Sexualität und Reproduktion eine wichtige Rolle. In der Medizin spielen die Organ-Meridiane die Hauptrolle, die Sondergefäße nur eine Nebenrolle; im Qigong, Tao Yoga bzw. der daoistischen Alchemie ist es umgekehrt. Taijiquan: Von ihren Eigenschaften her (Flexibilität in Verlauf und Flussrichtung, deutlich verstärkbarer Energiefluss, unspezifische, ganzheitliche Gesundheitswirkung, spirituelle
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Bedeutung) passen die Sondergefäße meines Erachtens viel besser zum Energiefluss des Taijiquan als das System der Hauptmeridiane. Historisch betrachtet ist es außerdem wahrscheinlicher, dass Chen Wanting der Begründer des Taijiquan, bei der Verschmelzung von äußerer Bewegung (Kampfkunst) mit innerer Bewegung (Energiefluss) mit den Sondermeridianen arbeitete. Schließlich war er, neben seiner militärischen Ausbildung, ein daoistischer Alchemist (z.B. mit dem Werk von Wei Huacun vertraut) und kein Arzt. Deshalb habe ich mich in dieser Arbeit zu dem Versuch entschieden, den Energiefluss der Taijiquan-Bewegungen mit den Energiekreisläufen der Sondergefäße, so wie sie mir aus der Praxis des Tao Yoga nach Meister Mantak Chia und aus meiner beruflichen Tätigkeit als Heilpraktiker mit Akupunktur und Akupunktmassage bekannt sind, zu erklären.
*=In der daoistischen Alchemie gibt es 3 Tiegel / „Dantian“: Das untere im Unterbauch (Körperschwerpunkt, der Erde und dem Körper zugeordnet), das mittlere im Brustkorb (dem Menschen und den Gefühlen zugeordnet) und das obere im Kopf (dem Himmel und dem Geist zugeordnet). In diesem Text ist immer das untere gemeint, weil es im Taijiquan als Körperschwerpunkt von besonderer Bedeutung ist.
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Zum Vergleich: Die 8 SONDERGEFÄSSE der TCM
Das Dienergefäß (Ren Mai)fließt aufwärts entlang der vorderen Mittellinie.
Das Lenkergefäß (Du Mai) fließt entlang der hinteren Mittellinie. In der Akupunktur wird es als aufwärts, in der Akupunktmassage als abwärts fließend angenommen und mit dem Dienergefäß zu einem Kreislauf verbunden.
Das Gürtelgefäß (Dai Mai) bildet einen Gürtel. Es verbindet oben mit unten, rechts mit links und vorne mit hinten.
Das Zentralgefäß (Chung Mai) verläuft von den Füßen den vorderen Rumpf hinauf zum Kopf.
Die 2 Brückengefäße (Yin und Yang Qiao Mai) verlaufen von den Füßen zum Kopf hinauf. In
manchen Akupunktur-Schulen werden sie über einen Verbindungspunkt an den Augen zu
einem Kreislauf verbunden.
Auch die 2 Regulatorgefäße (Yin und Yang Wei Mai) verlaufen von den Füßen zum Kopf
hinauf. Sie haben zusätzlich Äste in den Armen.
Auffällig ist, dass traditionell alle Sondergefäße aufwärts fließen, manche Schulen jedoch die
Richtung einzelner Gefäße umkehrten um diese zu Kreisläufen zu verbinden.
Für die Akupunktur besitzen nur Diener- und Lenkergefäß eigene Behandlungspunkte. Die anderen Sondergefäße werden über ihre Kreuzungspunkte mit den Organ-Meridianen oder über Fernpunkte auf denselben behandelt.
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Die 4 SONDERGEFÄSS-KREISLÄUFE der daoistischen Alchemie
Die Sondergefäße werden in der Alchemie etwas variiert und zu Kreisläufen verbunden.
Diener- und Lenkergefäß (vordere und hintere Mittellinie) bilden zusammen den „Kleinen Himmlischen Kreislauf“. Dieser entspricht dem Vor- / Rückläufigen Kreislauf im Taijiquan und kann in beiden Richtungen fließen. In der Alchemie wird er zumeist hinten auf- und vorne abwärts geführt.
Das Gürtelgefäß bildet einen horizontalen Kreislauf und verbindet alle senkrechten Kreisläufe miteinander und mit dem Dantian. Zusätzlich zu seinem Hauptverlauf in Gürtelhöhe bildet es eine große auf- und abwärtslaufende Spirale über den gesamten Körper.
Das Zentralgefäß verläuft hier im umpfbereich im Inneren und hat 3 parallele Stränge (rechts-mittig-links). Außerhalb des Körpers wird es durch die Aura über Kopf und Füße zu einem Kreislauf verbunden. Auch hier ist Energiefluss in beiden Richtungen möglich.
Die je 2 Regulator- und Brückengefäße werden zu einem seitlichen Kreislauf über Rumpf,
Arme und Beine verschmolzen. Die Energie wird hier hinten rauf und vorne runter geführt.
Dieser Kreislauf ähnelt dem Seitlichen Kreislauf des Taijiquan, dessen Zusammensetzung
jedoch etwas abweicht, da er im Taijiquan aus 4 einzelnen Schlaufen besteht, die über das
Gürtelgefäß im Dantian miteinander verbunden sind.
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Im Inneren des länglichen Rumpfes gibt es 3 Dantian (im Unterbauch, Brustkorb und Kopf) sowie eine Reihe weiterer Energiezentren, die jeweils vorne und hinten mit Punkten des Kleinen Kreislaufs verbunden sind. Zusätzlich gibt es Energiezentren in Armen und Beinen, so z.B. „Laogung“ in der Handflächenmitte oder „Yungquan“ unter der Fußsohle. Diese Zentren werden bei längerer Praxis auch im Taijiquan durchaus spürbar.
Weitere Details zu den genauen Verläufen und zum Wesen dieser Kreisläufe, sowie zu ihrem Bezug zur Traditionellen Chinesischen Medizin und zur „Inneren Alchemie“ des Daoismus gebe ich in einem späteren Kapitel.
Zunächst aber werde ich das Zusammenspiel von äußerer Körperbewegung und innerem Energiefluss an Hand von Beispielen beschreiben.
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Die Energiekreisläufe der Sondergefäße und ihre Bedeutung im Taijiquan, eine Hypothese
1) SEITLICHER KREISLAUF (Regulator- und Brückengefäß-Kreislauf, ergänzt durch Gürtelgefäß, Lenker- und Dienergefäß)
Mechanisch und auch energetisch ist der „Seitliche Energiekreislauf“ eigentlich 3-dimensional mit Bewegungen in allen räumlichen Ebenen. Mechanisch entsteht dies durch die Kombination von Gewichtsverlagerung, Rumpfdrehung und dem Heben und Senken der Hand. Energetisch spiegelt es sich darin, dass
hier Bestandteile mehrerer Energiekreisläufe zusammenfließen. Diesen Kreislauf beschreibe ich zuerst, weil ich glaube, dass er in Taijiquan eine besonders wichtige Rolle spielt. Im Tao Yoga dagegen ist es der letzte,
der geöffnet wird. Er besteht aus 4 Sondergefäßen, den YIN- UND YANG-BRÜCKEN- UND REGULATOR-KANÄLEN. In der Akupunkturlehre werden alle 4 als aufwärts vom Fuß zum Kopf hin fließend beschrieben. Der Energiefluss im Arm wird nur häufig weggelassen. Im Tao-Yoga werden die beiden Yin-Gefäße umgedreht und die parallelen Verläufe der beiden Yin- und beiden Yang-Linien verschmolzen, um daraus einen Kreislauf zu kreieren, der meines Erachtens sehr den Energieverlauf der Frontalen und Beidhändigen Seidenübungen im Taijiquan ähnelt. Wenn man Chen Xin`s Zeichnungen mit diesen vergleicht falle 3 Unterschiede auf: - Erstens die Spiralen. Jan Silberstorff sagt dazu, dass es sich um eine 2-dimensionale Darstellung eines 3-dimensionalen Prozesses handelt, und die Energiebahnen nicht tatsächlich in Spiralen verlaufen, sondern erst durch die Bewegung so wirken. In den Unterarmen kann allerdings auch ein tatsächlich etwas spiraliger Verlauf entstehen, je nachdem, ob die Kraft mit Faust, Handfläche/ -kante o.a. am Gegner zum Einsatz kommt.
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- Zweitens das Zusammenlaufen aller Bahnen im Dantian, was ein ganz zentraler Punkt der Taiji-Energieverläufe ist. Diese Verbindung zum Dantian wird durch das GÜRTELGEFÄSS herstellt. In den Seitlichen Kreisläufen der Arme betrifft es die Strecke quer am Unterbauch (von Hüfte zu Dantian) und in den Beinen die Strecke am unterem Rücken (Taille zu Mingmen), sowie (bei der Arm- und Bein-Kreisläufen) als direkte vorne-hinten-Verbindung mitten durch Dantian. So entstehen die 4 einzelnen und doch
zusammenhängenden Energieschlaufen, die ich bei der „Beidhändigen Seidenübung“ beschrieben habe. Die Energie kann so im Dantian zwischen den Schlaufen wechseln. Auch ein Wechsel zum „Vor- und Rückläufigen Kreislauf“ ist hier möglich. - Drittens das Fehlen der Energieschlaufe am Kopf. Im Taiji leiten wir die Energie, wenn sie aus dem Arm zurückfließt, nicht zum Kopf hoch, sondern, weiter dem Yin Wei Mai folgend (s.u.) direkt abwärts zur Hüfte. (Der Kopf wird beim Vor- / Rückläufigen Kreislauf mit einbezogen.) Energieverlauf-Arm 1a (Sinken): Die Energie fließt im Arm den YIN WEI MAI zum Rumpf. 1b: Über YIN WEI MAI weiter zur Hüfte (FRONTALE SEIDENÜBUNG); bei der BOHRENDEN SEIDENÜBUNG fließt die Energie mehr vorne herunter (über den YIN QIAO MAI); bei der SEITLICHEN SEIDENÜBUNG in einem deutlichen Bogen nach hinten (YANG WEI MAI). 2a (Schließen / Zentrieren): Alle 3 Varianten münden in das GÜRTELGEFÄSS. Über dies geht es nach vorne über „Qihai“ in Dantian, erste Hälfte; 2b zweite Hälfte. Die Verbindung vorne-hinten (durch Dantian) verläuft über einen inneren Ast des Gürtelgefäßes. 3a/b (Steigen): Wenn wir der die Energie von Dantian aus über Mingmen durch die Wirbelsäule nach oben leiten, folgen wir dabei dem „Kleinen Kreislauf“ (LENKERGEFÄSS = Du Mai). Der Energiefluss durch die Wirbelsäule ist gesundheitlich von vielfacher Bedeutung: Zuerst einmal ist eine gute Energieversorgung natürlich gut für die Körperhaltung, und für die Bandscheiben, Knochen, Gelenke, Muskeln und Gelenke der Wirbelsäule selbst. „Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach fließender Energie“ sagt man in der Akupunktmassage. Zum anderen liegt in der Wirbelsäule das Rückenmark mit motorischen, sensiblen und vegetativen Nerven. Hierdurch kommuniziert unser Gehirn sowohl mit den inneren Organen als auch mit den Muskeln, Schmerznerven und Blutgefäßen. Auch für unser seelisches Wohlbefinden ist der Zustand von Wirbelsäule und Vegetativum entscheidend. Selbiges gilt natürlich genauso für den Vor- Rückläufigen Energiekreislauf. 4a (Öffnen): Der Weg weiter zur Schulter folgt wiederum zuerst dem GÜRTELGEFÄSS (einem Ring auf Halshöhe, der in der daoistischen Alchemie beschrieben wird), und dann über den YANG WEI MAI um die Schulter herum außen zum Ellenbogen.
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4b: Vom Ellenbogen entweder spiralig zum YIN MEI MAI wechselnd über die Unterarm-Innenseite zur Handfläche / Mittelfinger (Seidenübungen, Handflächenstoß), oder auf dem YANG WEI MAI bleibend über die Unterarm-Außenseite zur Faust / Rückhand. Bei speziellen Anwendungen können an der Hand auch einzelne Hauptmeridiane einbezogen werden, z.B. Hammerfaust / Handkante = Dünndarmmeridian, Daumendruck = Lungenmeridian, Innenhandkante = Dickdarmmeridian. Energieverlauf-Bein, stehend / gehend (die Phasen sind hier so sortiert, wie es sich bei der rechten frontalen Seidenübung im rechten Bein ergibt) 1a/b Die Energie steigt vom (gewichtsbelasteten) Fuß außenseitig durch den YANG QIAO MAI zur Taille. 2a Die Energie fließt über das GÜRTELGEFÄSS nach hinten zu Mingmen (erste Hälfte), 2b (zweite Hälfte) und von dort nach innen in Dantian. (Der Fuß wird nun unbelastet.) 3a/b Von Dantian durch das innere GÜRTELGEFÄSS zu Qihai und von dort über das DIENERGEFÄSSS zum Damm. 4a Vom Damm innenseitig über den YIN QIAO MAI zum Knie. 4b Weiter dem YIN QIAO MAI folgend zum (jetzt wieder belasteten) Fuß. Energieverlauf-Bein, Seidenübung mit dem Bein Hierbei geht der Weg umgekehrt, abwärts außen über den YANG QIAO MAI und aufwärts innenseitig über den YIN QIAO MAI. An Unterschenkel / Fuß sind wieder mehrere Varianten möglich, je nach Anwendung in verschiedenen Tritten oder Fußwürfen. Hier können neben einigen Hauptmeridianen (z.B. Blase = Wade / Fußaußenkante; Niere = Fußsohle; Magen = Schienenbein ..) auch weitere Sondergefäße beteiligt sein: YIN / YANG WEI MAI oder die im Bein verlaufenden Äste von Diener-, Lenker- oder Zentralgefäß.
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In der Traditionellen Chinesischen Medizin entspricht der seitliche Energiekreislauf 2 Kreisläufen aus je 2 Gefäßen: YIN-WEI-Mai (Yin-Regulator- Gefäß) Schützt und reguliert das Yin (Substanz). In der Akupunktur verwendet z.B. bei Durchfall mit Flüssigkeitsverlust. Verlauf: Innenseiten der Beine und Arme, Bauch, Brust, Kopf. YANG-WEI-Mai (Yang-Regulator- Gefäß) Schützt und reguliert das Yang (Funktion). In der Akupunktur verwendet z.B. zum Stoppen starker Blutungen (das Blut ist ein Träger des Yang, ohne Blut „funktioniert nichts“) Verlauf: Außenseiten der Beine und Arme, Rücken, Kopf. YIN-QIAO-Mai (Yin-Brücken-Gefäß) Formt überschüssige Yin-Energie in Yang um. In der Akupunktur verwendet z.B. bei Lethargie (Trägheit).Verlauf: Innenseiten der Beine, Bauch, Brust, Kopf.
YANG-QIAO-Mai (Yin-Brücken-Gefäß) Formt überschüssige Yang- in Yin-Energie um.In der Akupunktur verwendet z.B. bei Schlaflosigkeit und Manie. Verlauf: Außenseiten der Beine, Rücken, Kopf.
Andreas Schmidt: Die Energetik des Taijiquan V2.0 Seite 36 von 55
DAI-Mai (Gürtelgefäß)
Das Gürtelgefäß ist das einzige Energiegefäß, das horizontal verläuft. In der Akupunktur wird es auf Höhe der Gürtellinie beschrieben. Im Tao Yoga bildet es eine große Spirale mit 12 über die gesamte Körperhöhe (und darüber hinaus) verteilten Ringen. Der Energiefluss dreht in beide Richtungen spiralig auf und ab. Es verbindet Yin und Yang und beide en miteinander. Im Tao Yoga werden außerdem Verbindungslinien durch die Körpermittelachse zwischen vorne und hinten sowie rechts und links beschrieben, auf verschiedenen Höhen, u.a. durch die 3 Dantian. In der Akupunktur verwendet z.B. bei Halbseitiger Lähmung nach
Schlaganfall (Seitenausgleich) oder wenn gleichzeitig extreme Yin- und Yang-Symptome bestehen (Yin und Yang fallen dabei aus ihrem Zusammenhang und müssen miteinander verbunden werden). DU MAI (Lenkergefäß) Am Seitlichen Kreislauf der Arme ist ein Teil dieses Gefäßes auf der Strecke von Mingmen zum 7. Halswirbel beteiligt. REN MAI (Dienergefäß) Am Seitlichen Kreislauf der Beine ist ein Teil dieses Gefäßes auf der Strecke von Dantian zum Damm beteiligt. Ich beschreibe Du Mai und Ren Mai beim Vor- / Rückläufigen Kreislauf.
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2) KLEINER KREISLAUF (hintere und vordere Mittellinie) / GROSSER KREISLAUF
Der KLEINE KREISLAUF besteht aus 2 Sondergefäßen, dem „Lenker-“ und dem „Konzeptions-Gefäß“. Im Tao Yoga ist dies der erste Kreislauf. Über KG6 bzw. 8 und LG4 ist er direkt mit Dantian verbunden. In der Akupunkturlehre werden beide als aufwärts fließend beschrieben. Im Tao-Yoga wird das Yin-Gefäß umgedreht, um den Kreislauf zu bilden, in der Akupunktmassage nach Penzel macht man es genau andersherum. Im Tao Yoga kann er zudem zum „GROSSEN KREISLAUF“ erweitert werden, in dem man die Arm- und Beinäste der Gefäße hinzufügt. In den Armen sind die Linien identisch
mit dem Seitlichen Kreislauf, in den Beinen verlaufen sie vorne und hinten (statt innen- und außenseitig). Die Beinäste sind am Damm (KG1) mit dem Kleinen Kreislauf verbunden, für die Armäste bestehen verschiedene „Andockmöglichkeiten“: LG 14 (am 7. Halswirbel), LG11 (am 5. Brustwirbel) oder vorne am KG17 (Brustmitte). Im Taijiquan bringe ich den Kleinen Kreislauf mit den „Kleinen Seidenübungen (kleine Version)“ in Verbindung. Den großen Kreislauf assoziiere ich mit der komplexen Version der „Kleinen Seidenübungen“ und den Umsetzungen des „Vor- und Rückläufigen Kreislaufs“ in den Handformen, z.B. in „Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel“. Allerdings denke ich, dass die Energie hier in Armen und Beinen mehr dem Seitlichen Kreislauf folgt.
Andreas Schmidt: Die Energetik des Taijiquan V2.0 Seite 38 von 55
Der Kleine Energiekreislauf besteht in der Traditionellen Chinesischen Medizin aus 2 Gefäßen: REN-Mai (Konzeptions-Gefäß) Kontroliert das Yin. Gleicht Überschuß und Mangel in allen Yin-Meridianen aus. Substanz-stärkend Fließt von Damm an der vorderen Mittellinie hoch zur Unterlippe. DU-Mai (Lenker-Gefäß) Kontroliert das Yang. Gleicht Überschuß und Mangel in allen Yang-Meridianen aus. Funktions-aktivierend. Fließt vom Steißbein die Wirbelsäule hinauf und der über den Kopf zur Oberlippe; manchmal auch umgekehrt beschrieben.
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SINKEND /STEIGENDE ENERGIEBEWEGUNG / CHUNG-Mai (Zentralgefäß und Aura)
Das Zentralgefäß verläuft tief innen als Mittelachse durch den Rumpf (und somit durch die 3 Dantian)und hat rechts und links je eine Seitenlinie. In der Akupunktur wird es vom Damm aus aufsteigend dargestellt, die Seitenäste vorne an Bauch und Brust verlaufend. Teilweise wird auch ein Ast an der Beininnenseite erwähnt. Im Tao Yoga werden alle 3 Rumpfäste in der Tiefe durch die Organe geführt. Es wird auf- und abwärts benutzt, der Kreis wird durch die Aura, das den Körper umgebende Energiefeld, geschlossen. Die Energie kann im Chung Mai hoch und in der Aura runter fließen, - oder auch umgekehrt. In der Akupunktur verwendet z.B. bei Schwächezuständen, Rekonvaleszenz.
Im Taijiquan steht er mit innerem und äußeren Sinken und Aufsteigen in Verbindung, mit dem entspannenden „Nach unten Lösen“, „Spannungen nach unten in die Erde sinken lassen“ und dem „Aufsteigen klarer, wacher Energie“, das z.B. in der Stehende Säule oder Sitzmeditation zu spüren ist
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Zusammenfassung
Ich stelle die Hypothese auf, dass die inneren Energien im Taijiquan in den 8 Sondergefäßen fließen, die in der Akupunktur und der daoistischen Alchemie bekannt sind. im Tao Yoga werden sie zu 4 Kreisläufen verbunden. Im Taijiquan verschmelzen sie zu nur 2 Energiekreisläufen. Es gibt einen SEITLICHEN KREISLAUF aus den 4 Regulator- und Brückengefäßen, in den auch Teile des Gürtel-, Lenker- und Dienergefäßes eingewebt sind. Er bildet Schlaufen durch die 4 Extremitäten, die im Dantian zusammenlaufen. Diese können sowohl diagonal als auch einseitig zusammenspielen. Dazu existiert ein VOR- UND RÜCKLÄUFIGEN KREISLAUF aus Konzeptions- und Lenkergefäß an der Körpervorder- und Rückseite. Dieser kann sich mit dem Seitlichen Kreislauf verbinden. Das auf- und absteigende Zentralgefäß, bildet mit dem Energiefeld (Aura) des Körpers zusammen einen Kreislauf. Es Spielt eine Rolle beim Lösen und sinken lassen sowie beim Aufsteigen klarer Energie. Alle Kreisläufe laufen durch das Körperzentrum, Dantian, und werden über dieses gesteuert. Die Energie kann zwischen den Kreisläufen beliebig wechseln. So entsteht ein 3-dimensionales, dynamisches Energiesystem mit vielfältigem Nutzen:
- Kämpferisch: Die Energiebahnen verbinden unseren Berührungspunkt mit dem Gegner über unser Zentrum in statisch günstiger Weise mit der Erde und ermöglichen uns, fest verwurzelt zu stehen, auf uns einwirkende Kräfte abzuleiten und die eigene Kraft optimal eizusetzen.
- Gesundheitlich: Körperhaltung und Bewegung werden optimal koordiniert.
Lebensenergie wird in Fluss gebracht und gespeichert, sie kann nach Bedarf an alle Organe / Meridiane verteilt werden.
- Seelisch: Die Lebenskraft wird in Schwung gebracht und die emotionalen Energien
ausgeglichen. Wir fühlen uns wohl; entspannt und belebt zugleich. Die gespeicherte Energie kann durch Meditation in „shen“, Bewusstsein“, verwandelt werden. Der Mensch wird spürbar mit Himmel und Erde und seinem innersten natürlichen Wesenskern verbunden. So kann er Taiji (die höchste Harmonie der Gegensätze), Wuji (Leere) und Dao (Sinn / Natur) in seinem eigenen inneren erforschen.
Ich vermute, dass Chen Wanting, als Krieger und Innerer Alchemist, diese Kreisläufe kannte, und seine Boxkunst, heute als Taijiquan bekannt, danach aufbaute.
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Verwendete Literatur:
o WCTAG Großmeister Chen Xiaowang: DVD „Chan Si Gong“ o WCTAG Meister Jan Silberstorff: „Chen“, „Schiebende Hände“, „Wei Huacun Artikel,
erweitert (Lesezirkel)“, „Laozi`s Daodejing“ o WCTAG Ausbilder Frank Marquardt: „Teilnehmermanual Taijiquan-
Präventionskurse“, Texte und Poster über die Seidenübungen und das Taiji-Symbol o Chen Xin: „The Illustrated Canon of Chen Family Taijiquan“ o Huang Ti Neijing Lingshu / Suwen (Des gelben Kaisers Klassiker der Akupunktur /
inneren Medizin, Übersetzungen von Dr. Claus C. Schnorrenberger bzw. Dr. Nguyen Van Nghi)
o Yijing: I Ging, das Buch der Wandlung; übersetzt von Richard Wilhelm o Mantak Chia: Tao Yoga: „Chi, die heilende Urkraft“, „Inneres Tai Chi“, „Fusion of the
5 psychic Chanels“, „Innere Alchemie, Fusion der 5 Elemente“, „Cosmic Fusion“, „Posterserie zum Tao Yoga“, Audioanleitung „Fusion I, II, III“
o WCTAG Lehrer Wolfgang Lucas: Theoriearbeit zur Lehrerprüfung o WCTAG Lehrer Maren Scheible: Theoriearbeit zur Lehrerprüfung (DVD 19er Form
mit Energiefluss) o Barbara Kirschbaum: „Die 8 außerordentlichen Gefäße in der traditionellen
chinesischen Medizin“ o Dr. Radha Thambirajah (Meine Akupunktur-Lehrerin): „Energetik der Akupunktur“ o WCTAG Ausbilder Gerhard Milbrat: „Alchemie des Qigong“ o Erich Wühr (Übersetzer): „Quintessenz der Chinesischen Akupunktur und
Moxibustion“ o Iona Marsaa Teeguarden: „Jin Shin Do Akupressur-Handbuch“ und Poster o Christel Heidemann: „Meridiantherapie“ o Dr. Johannes Bischko: „Akupunktur“ o Willi Penzel: „ Akupunktmassage (3 Bände)“ o Klaus Radloff: „Energetisch-Statische Behandlung“ o Prof. Dr. Kurt Tittel: „Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen“,
Kiener Verlag o Christopher Casey (Kai Sai): „Mind-Hit-Boxing“ o James Cravens: „Chinese Boxing“ o Leo Fong: „Knock Out Punching“ o Bruce Lee (Lee Junfun): Jeet Kune Do o Keith Kernspecht: „Vom Zweikampf“
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Danksagung Hiermit bedanke ich mich bei meinem Lehrer Meister Jan Silberstorff für Inspiration, Unterricht und Korrektur, bei Frank Marquardt für seine Betreuung als Ausbilder und die Hilfe bei den Fotos, und bei Großmeister Chen Xiaowang, Tao-Meister Mantak Chia, meiner Akupunktur-Lehrerin Dr. Radha Thambirajah, meinem früheren Chinese Boxing-Lehrer Detlef Zimmermann und anderen für ihren Unterricht, bei den Mitteilnehmern der Lehrerprüfung Wolfgang Lucas (Heilpraktiker) und Michael Marx (u.a. Universal-Tao-Lehrer) für ihre Beratung, bei meinen Schülern für ihre Unterstützung und bei meiner Frau Stefanie für ihre Geduld. Theoriearbeit von Wolfgang Lucas
Andreas Schmidt arbeitet seit 1992 als Heilpraktiker u.a. mit Akupunktmassage und traditioneller Akupunktur.
Kampfkunst betreibt er seit 1978, seit 1999 ist er Kursleiter der WCTAG. Diese Arbeit entstand zur 2015 bestandenen Lehrer-Prüfung. Neben dem Taijiquan beschäftigt er sich auch mit anderen Methoden der Körpererfahrung und Meditation. Im Tao Yoga System nach Mantak Chia ist er Practitioner für Chi Nei Tsang und Cosmic Healing (Massage und Energiearbeit).
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ANHANG 1 ENERGIEZENTREN UND AKUPUNKTURPUNKTE
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ANHANG 2 Die ganze Welt in einer Armbewegung“: Die
Seidenübungen und die Analogien des Yijing / Neijing
Wozu dienen diese Analogien?
Wir können so das konkrete Wirken des einen Prinzips, des DAO, in der Welt genauer
beschreiben, und dieses abstrakte philosophische Wissen über den Körper intuitiv ver-
stehen und be-greifen.
Dadurch können wir „Abweichungen“ besser erkennen und so die „Ordnung der lebendigen
Prozesse“ wiederherstellen. Diese Prozesse laufen in Körper und Geist (Gesundheit) in der
Natur (Ökologie), in sozialen Beziehungen und politischen Zusammenhängen analog
zueinander.
So werden wir auf allen Ebenen „gesund“ und stellen so auch die Weichen für unsere
spirituelle Entwicklung, denn eine dem DAO entsprechende Lebensführung (DE) ist auch eine
Voraussetzung, um schließlich mit dem DAO eins werden zu können, worin das letztendliche
Ziel des Taiji besteht.
Diese Analogien werden in den alten Klassikern YIJING und NEIJING beschrieben, die, nach
dem DAODEJING, zu den wichtigsten Werken der chinesischen Philosophie gehören. CHEN
XIN zitiert in seinem Werk TAIJIQUAN TUOSHU viel aus diesen Büchern.
Die Begriffe WUJI, DAO, DE werden im „DAODEJING“ des LAOZI (ca. 500 v.Chr.) ausführlich
erläutert. Das Daodejing hat Jan Silberstorff uns auf fabelhafte weise verständlich und im
Taijiquan anwendbar gemacht.
DSCHUANGZI gibt die Ideen des Laozi in seinem „Wahren Buch vom südlichen Blütenland“
humorvoll in Gleichnissen wieder.
Die Lehre von Yin-Yang, den 4 Bildern und den 8 Trigrammen finden wir im YIJING (I Ging), dem „Buch der Wandlungen“, das KONFUZIUS schon zu Laozi`s Zeiten als „uralten Klassiker“ bezeichnete und Kommentare dazu schrieb. Das YIJING gibt uns zusätzlich als Orakel Hinweise zur Entscheidung in schwierigen Lebenssituationen. Die Theorie der 5 Wandlungsphasen finden wir, neben dem Yijing, besonders ausführlich im
„NEIJING“ des HUANGTI, dem „Inneren Klassiker des Gelben Kaisers“ beschrieben, dem
wichtigsten und ältesten Buch der Chinesischen Medizin, ähnlich alt wie das Yijing. Das
NEIJING bildet noch heute die theoretische Grundlage für Akupunktur, Qigong,
Kräuterkunde, Ernährungstherapie und Massage.
Meiner Ansicht nach sind diese Klassiker neben dem alchimistisch-spirituellen
HUANGTINGJING von WEIHUACUN und dem militärischen „LEITFADEN ZUM FAUSTKAMPF“
von General QI JIGUANG als wichtige Quellen der hinter dem Taijiquan stehenden
Philosophie zu betrachten.
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WUJI / DAO WUJI, die Leere, das Nichts ist der noch un-unterschiedene, Urgrund alles Seienden. Es ist die „Null“, dargestellt durch den leeren Kreis. WUJI wirkt durch DAO, den Sinn, den Weg, das Naturgesetz, die 1 (Einheit). Dem DAO folgen wir
durch DE, die Tugend. Im Taijiquan wird dem WUJI die Stehende Säule und in den Formen die Vorbereitungsstellung zugeordnet, da hier noch keine Unterscheidung in energievoll und -leer bzw. mit Gewicht belastet und unbelastet stattfindet. Auch die Seidenübungen beginnen so. In der Bewegung verschwinden WUJI und DAO jedoch nicht, sondern sind im Hintergrund allgegenwärtig. Die Struktur der Stehenden Säule bleibt in der Bewegung erhalten, die Bewegung fließt auf natürliche Weise, dem DAO entsprechend, der Geist bleibt leer und weit. Wir finden die Ruhe auch in der Bewegung.
TAIJI / YIN-YANG Im Zustand des TAIJI entstehen aus dem WUJI innerhalb des DAO die beide polaren Kräfte YIN und YANG. Sie ergänzen und erzeugen einander. Sie bilden die 2 und werden durch nebenstehendes Symbol dargestellt.
Einige Beispiele für YIN und YANG:
YIN YANG
1 (Senken) , 2 (Schließen) Energie zur Hüfte, …. zu Dantian Schatten Substanz Ruhe Leer Unbelastet Bewegung zum Zentrum hin, zentripetal Weich Nachgeben, Aufnehmen Weiblich Unten Vorne Links Erde Mond Kälte Feuchtigkeit
3 (Heben) , 4 (Öffnen) Energie die Wirbelsäule rauf, bis Fingerspitze Licht Funktion Bewegung Voll Gewichtet Bewegung vom Zentrum weg, zentrifugal Hart Angreifen Männlich Oben Hinten Rechts Himmel Sonne Wärme Trockenheit
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4 BILDER Wenn man den Kreislauf von YIN und YANG in 4 Phasen differenziert, entstehen die „4 Bilder“. In den Bild links wird YANG durch eine ganze, YIN durch eine geteilte Linie dargestellt. Im Wechsel der Bilder wandern neue Linien von unten / innen in die Zeichen ein. Diese Linien-Schreibweise stammt aus den YIJING. In den Seidenübungen stellt Phase 1 (Senken) das „JUNGE / KLEINE YIN“ dar, in dem sich das komplett ausgedehnte YANG im „inneren Wechsel“ in YIN zu wandeln beginnt. In Phase 2
(Schließen) verstärkt es sich zum „ALTEN / GROSSEN YIN“ („äußerer Wechsel“). Bei Phase 3 (Heben) findet ein innerer Wechsel zum „JUNGEN / KLEINEN YANG“ statt. Phase 4 (Öffnen) bildet durch äußeren Wechsel das „ALTE / GROSSE YIN“. Einige Entsprechungen der 4 Bilder:
JUNGES YIN ALTES YIN JUNGES YANG ALTES YANG
1 Senken / Sinken Energie zur Hüfte Leicht drehen Innerer Wechsel Herbst Abend Grün Holz
2 Schließen / Zusammenziehen Energie zu Dantian Gewichten Äußerer Wechsel Winter Nacht Blau Wasser
3 Heben / Aufsteigen E. Wirbelsäule rauf Drehen Innerer Wechsel Frühling Morgen Weiß Metall
4 Öffnen / Ausbreiten E. bis Fingerspitze Gewichten Äußerer Wechsel Sommer Mittag Rot Feuer
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5 WANDLUNGSPHASEN Die 4 Bilder lassen sich durch hinzufügen eines fünften Faktors „ERDE“ zu den 5 Wandlungsphase (auch 5 Elemente genannt) erweitern. In Bezug zur Seidenübung kann das Erdelement die Mitte, das Dantian, symbolisieren, um das sich alles dreht. Die Wandlungsphase Erde steht aber auch für die Übergänge zwischen den anderen 4 (gelbe Pfeile in der Grafik oben). Ein Übergang, der im Besonderen der Erde zugeordnet wird, ist der zwischen Feuer / Sommer und Metall / Herbst als „5. Jahreszeit“ Spätsommer / Erntezeit. So bilden die Wandlungsphasen den
Erschaffungszyklus, indem die Natur alles hervorbringt (kreisförmige Pfeile im Bild links). In Gegenrichtung findet eine Schwächung statt. Die sternförmigen Pfeile in der Mitte bilden den Kontroll-Zyklus, der dafür sorgt, das kein Element überhandnimmt. In Gegenrichtung beschreibt er ein durch „Überwältigung“ aus dem Gleichgewicht geraten. In den Kampfkünsten widmet sich das Xingyiquan besonders dieser Lehre. In modernen Yang- Stil- Taijiquan Szene gibt es auch einige Kurzformen zu den 5 Elementen. Im Medienbereich meiner Website gebe ich dazu ein paar Bewegungsbeispiele.
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Einige Entsprechungen der 5 Wandlungsphasen:
Metall Wasser Holz Feuer Erde
Taijiquan Seidenübung
1 Sinken Energie zur Hüfte Leicht drehen Innerer Wechsel
2 Schließen Energie zu Dantian Gewichten Äußerer Wechsel
3 Heben Wirbelsäule rauf Drehen Innerer Wechsel
4 Öffnen E. bis Fingerspitze Gewichten Äußerer Wechsel
Dantian u. Übergänge
Jahreszeit Herbst Winter Frühling Sommer Spätsommer
Tageszeit Abend Nacht Morgen Mittag Nachmittag
Lebensphase Alter Tod Geburt Jugend Reife
Klima Trockenheit Kälte Wind Hitze Feuchtigkeit
Emotionen Trauer Angst Wut Hass, Ungeduld
Sorge (Sucht)
Tugend Rechtschaffen-heit, Gerechtigkeit
Sanftheit Freundlichkeit
Freude, Liebe Ausgeglichen-heit, Mitgefühl
Themen Optimismus / Pessimismus Dankbarkeit Erwartung / Loslassen Mut Reinigung Trennung Analyse
Hingabe Weisheit Meditation Ehrfurcht Auflösung Libido Wille Traum
Kreativität Idee Umsetzung
Kommuni-kation Begeisterung Konzentra-tion Integration Präsenz
Ego Denken Planen Gedächtnis Gewohnheit Treue Verant-wortung Wünsche Akzeptanz Vertrauen
Das Verlangen der Seele, sich zu befreien
Die Sehnsucht der Seele, sich aufzulösen
Das Verlangen der Erde zum Himmel
Das Verlangen im Herzen nach einem Geliebten
Die Sehnsucht nach einem Zuhause
Temperament melancholisch paranoid cholerisch sanguinisch phlegmatisch
Stimme weinend stöhnend schreiend lachend singend
„Seele“ Po Instinkt
Tchen Trieb (Lebens-wille, Libido)
Hun Emotion, Vision
Shen Bewusstsein
I Intellekt
Ebene vital genetisch karmisch
spirituell psychisch physisch
Farbe weiß blau / schwarz
grün rot gelb
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Geschmack und seine Wirkung
Scharf (Aufsteigend, verteilend)
Salzig (Aufweichend, entwässernd)
Sauer (Zusammenziehend)
Bitter (Senkend, abführend)
Süß (Nährend, befeuchtend)
Koch-Methode
gebacken Gebraten, getrocknet, gelagert
gedämpft roh Gedünstet, geschmort
Nahrungsmittel (Beisp.)
Reis, Hafer Gewürze Wild Alkohol
Bohnen Hülsen-früchte Algen Pilze Fisch Schwein Wasser
Weizen Grüne Gemüse Geflügel Sauermilch
Roggen Buchweizen Schaf, Ziege Radicchio
Hirse, Mais Honig Süßes Obst Nüsse Öl, Ei, Milch Rind
Yin-Organe / Meridiane
Lunge Niere Leber A Herz B Kreislauf
Milz
Yang-Organe / Meridiane
Dickdarm Blase (+Uterus)
Gallenblase A Dünndarm B 3 Erwärmer
Magen
Meridian-Dehnungen (Shiatsu)
Gewebe Haut, Schleimhaut
Knochen, „Mark“, Nerven
Muskeln, Sehnen mot. Nerven
Blutgefäße „Fleisch“, Fett, Lymphe
Zeichen Haut Haare Nägel Gesicht, Puls Lippen
Sinnesorgan / Sinn
Nase Riechen
Ohr Hören
Auge Sehen
Zunge Sprechen
Mund Schmecken
Säfte Schleim Urin Tränen Schweiß Blut
Speichel Lymphe
Therapie Atemtherapie Stille Meditation
Hydro-therapie
Bewegung Qigong Massage
Akupunktur Psycho-therapie
Moxa (Hitze)
Diätetik Kräuter Musik
Vokal o u i e a
Ton gis ais c d fis
Mantra Sss Tchui Chü / Shui Ha / Hi Hu
Intervall Sekunde Sexte Terz Quinte Tonika
Instrument Geräusche
Gong Wasser Walgesänge
Flöte Holz-Percussion Wind
Sprache Gesang
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Taijiquan 5 Schritte*
Vordringen Zurück-weichen
Nach links Nach rechts Mitte, stabiler Stand
Waffen* Säbel/Doppels. Axt
Schwert Doppels. Kette
Langstock Speer
Hellebarde Fächer
Handform Tuishou
Qualität
**
Stärke, hart, klar, Atemkraft, zerreißen, zerhacken
Kraft, sanft, Klapp-Technik, durch-schlängeln, ausheben, Sammlung im Unter-bewusstsein
Energie (Qi), stark, direkt, Durch-setzungskraft
Körper-Geist-Resonanz, wild, wechselnd, strategisch, verwirren
Gelenkigkeit Gleichgewicht, stabil, zentriert, Drehpunkt bilden
XINGYIQUAN
** Energie Vektor Schritt Tiere
„Pi“ Spalten Auf-Ab Ausfallschritt Tiger Adler Bär Taube
„Tsuan“
Durchdringen Unterhöhlend
Drehend zurücklehnend
Leopard Einhorn Menschenaffe
Phönix
„Peng“ Schnappen Gerade Bambus-schritt Schlange Falke Pferd Strauß
„Pao“ Drängen Zick-Zack Entgegen-gesetzt, rechts-links
Drache Spatz Kamel Hahn
„Heng“ Verbinden Kreuzen / Drehen
Kreuzschritt Kranich Affe Tsi Schildkröte
WING CHUN
** Bong sao Gebogener Fangarm
Taun sao Handfl. Oben-Fangarm
Chung chui Zentraler Fauststoß
Fook sao Handfl. Unten-Fangarm
Bill jee Fingerstich
SHAOLIN** Tiger Leopard Schlange Drache Kranich Jeet Kune Do **
ABC Attack by combination
ABD Attack by drawing
SAA Single angular attack
PIA Progressive indirect attack
F/HIA Foot / Hand imobilisation attack
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YANG- TAIJIQUAN ** Hand (entspricht in der CHEN-Form) Fuß
„Schulterstoß“ (Teil von „Den Spatzenschwanz fangen“) („Der Wächter des Buddha stampft mit dem Mörser-Stößel“) „Der goldene Hahn steht auf einem Bein“ (=)
„Die Faust zeigt sich unterm Ellbogen“ (=) „Körper drehen und doppelt den Lotus streifen“ („Mit beiden Händen gegen den Fuß bewegen“
„Vorwärtsgehen, abwehren, gegenhalten und zustoßen“ („Die Hand verdeckt Arm und Faust“) „Fußkick“ („Mit dem Fuß reiben“)
„Schräges Fliegen“ (Beginn von „Der weiße Kranichbreitet seine Flügel aus“ nach „Rückwärts-schreiten und die Arme eindrehen“) „Sich umdrehen und mit der Ferse stoßen“ („Mit der Ferse treten“)
„Rückwärtsgehen und den Affen vertreiben“ („Rückwärts-schreiten und die Arme eindrehen“) “Einfache Peitsche – abwärts führende Geste” („Herabfallen und die Beine spreizen“ / „Der Drache neigt sich zum Boden“)
*=Taijiquan Yang-Stil Theorie **=Chinese Boxing n. C. G. Casey
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8 TRIGRAMME Wenn wir die 4 Bilder durch eine weitere Linie erweitern erhalten wir doppelt so viele Möglichkeiten: Die 8 Trigramme, das Kernstück des YIJING. Im Taijiquan beschreibt Chen Xin im „TAIJIQUAN TUSHOU“ neben Wuji, Taiji und den 4 Bildern besonders die 8 Trigrammen als theoretische Grundlage des Taijiquan. Die Kampfkunst BAGUAZHANG widmet sich besonders intensiv den 8 Trigrammen. Es gibt 2 Möglichkeiten, die 8 Zeichen anzuordnen: Eine statisch-
räumliche (die „Vorweltliche Ordnung“ / „Früherer Himmel“ nach Fu Xi), in denen sich die Polaritäten gegenüberstehen: Himmel-Erde, Feuer-Wasser, Berg-See und Wind-Donner. Und eine zeitlich-zyklische, die „Innerweltliche Ordnung“ / „Späterer Himmel“ nach König Wen. Da die Seidenübungen zyklisch wiederholte Bewegungsprozesse sind, kommt hierbei letztere in Betracht (siehe Bild links). Die Abfolge entspricht außerdem den 4 Bildern und 5 Wandlungsphasen. Bei den Bewegungsbeschreibungen habe ich am Beispiel der 2-händige Seidenübung die 4 Phasen in 8 Unter-Phasen aufgeteilt. Sie stellen auch die Übergänge von Drehen und Gewichten dar (vgl. hierzu auch Frank Marquardt`s Poster zu den Seidenübungen und dem Taiji-Symbol). Interessant finde ich hierbei, dass die beiden Phasen, in denen Schritte gemacht werden können (2b und 4b) beide den Erd-Zeichen (Erde und Berg) entsprechen. Einige Zuordnungen der 8 Trigramme:
Dui Xien Kan Gen Dshen Xun Li Kun
See Himmel Wasser Berg Donner Wind Feuer Erde Das Heitere
Das Schöpfe-rische
Das Abgrün-dige
Das Stillehalten
Das Erregende
Das Sanfte
Das Haftende
Das Empfang-ende
Sinken Innerer Wechsel
Schließen Äußerer Wechsel
Heben Innerer Wechsel
Öffnen Äußerer Wechsel
1a Leicht drehen, Energie zur Hüfte – 1. Hälfte
1b Vertikal gewichten Energie zur Hüfte – 2. Hälfte
2a Gewichten Energie zum Dantian – 1. Hälfte
2b Gerade-drehen, E. zum Dantian – 2. Hälfte (Schritt)
3a Drehen, Energie d. Wirbel-säule rauf – 1. Hälfte
3b Vertikal gewichten Wirbel-säule rauf – 2. Hälfte
4a, Gewichten Energie bis Ellbogen
4b Gerade-drehen E. bis Finger-spitze (Schritt)
Metall YIN
Metall YANG
Wasser Erde YIN
Holz YANG
Holz YIN
Feuer Erde YANG
Herbst-anfang
Herbst Winter-anfang
Winter Frühlings-anfang
Frühling Sommer Spät-sommer
Andreas Schmidt: Die Energetik des Taijiquan V2.0 Seite 55 von 55
Rede Freude
Stärke Macht Geist Einheit Bewegung Kampf Kreativität
Gefahr Durch-dringen Sammlung Mühe
Vollendung Ruhe Stagnation Leben-Tod-Aufersteh-ung
Erwachen Entschei-dung Bewegung Expansion
Wachsen Eindringen Wechseln Koordi-nation Reinigen
Licht Klarheit Bewusstsein Gemein-schaft Abhängig-keit Wärme
Reife Hingabe Dienen Ernährung Materie
Lunge Dickdarm Niere Blase
Milz Pankreas
Gallenblase Leber Herz Dünndarm Kreislauf 3 Erwärmer
Magen
Drehen Vertikal Gewichten
Gewichten Geradedrehen Schritt
Drehen Vertikal Gewichten
Gewichten Geradedrehen Schritt
* Zhou Ellbogen-stoß
Peng Balance in alle 8 Richtungen
Ji Drücken
Kao Schulterstoß
Lie Trennen
Cai Ziehen
An Stoßen
Lu Zurückrollen
BAGUA-ZHANG ** Wechseln Tiger
Treten Affe
Kreuzen Drache
Beugen Phönix
Drehen Falke
Stechen Leopard
Gehen Adler
Ausbreiten Schlange
BADUAN-CHIN ***
„7x auf die Ballen hochs
teigen und auf die Fersen fallen, um die 1.000 Krankheiten zu vertreiben“
Du Mai Dü3
„Mit beiden Händen den Himmel halten, um die 3 Erwärmer zu regulieren“ Chung Mai MP4
„Mit beiden Händen die Füße fassen, um Nieren und Blase zu stärken“ Yang Qiao Mai B62
„Den Bogen spannen und auf den Adler zielen“ Yin Wei Mai KS6
„Die Fäuste schließen und mit den Augen funkeln, so werden die Kräfte vermehrt“ Yang Wei Mai 3E5
„Nach hinten schauen, um die 5 Übertreibungen und die 7 schädlichen Einflüsse hinter sich zu lassen“ Dai Mai G41
„Mit dem Kopf nicken und mit dem Schwanz wedeln, um das Feuer aus dem Herzen zu vertreiben“ Ren Mai Lu7
„Milz und Magen stärken, in dem man die Arme einzeln hochhebt“ Yin Qiao Mai
Ni6
*=Taijiquan Yang-Stil Theorie **=Chinese Boxing n. C. G. Casey ***=n. Dietrich Rowek “Qi Gong und I Ging“
64 GUA / HEXAGRAMME Gemäß dem YIJING werden die 8 Trigramme durch Verdopplung (6 Linien) weiter zu 64 Hexagrammen differenziert. In Bezug auf die Seidenübung erscheint mir diese Feinheit nicht mehr sinnvoll. Diese und die letzte Stufe, die „10.000 Dinge“ deuten jedoch auf die Vielfältige Wandelbarkeit / Anpassungsfähigkeit der Bewegungen überall im Körper. Im BAGUAZHANG gibt es Handformen, die diese 64 Gua abbilden. Sung Zhijian (ein Schüler von Cheng Manching in Taiwan) hat eine solche auch im (Yang-Stil) Taijiquan kreiert.