Landwirtschaftszentrum Eichhof am 29.01.2013
Die optimale Abferkelbucht !?Baulehrschaufachtag
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer2
Entwicklung der Körperdimension von Sauen(Köllitsch, MSZV Genetik n = 111)
Wurfnummer Körpergewicht kg Körperbreite cm VK % Breit e Körperhöhe cm VK % Höhe
1 206 39 6 80 1
2 216 39 6 83 1
3 229 39 6 87 4
4 267 42 7 87 1
5 bis 7 293 43 7 94 5
8 bis 10 300 44 10 92 8
Mit dem Bau legt man sich für mehr als 10 Jahre fest, , d.h. der Stand der Technik von heute
- Funktionalität, - Tierschutz, - gesetzliche Rahmenbedingungen- Festkosten
muß quasi in die Zukunft projeziert werden
200 vermessene Sauen, (durchschnittliche Wurfnummer 4), von Rüsselspitze bis Schwanzansatz 204 cm lang
| 3
Ableitung des Liegeflächenbedarfes von Saugferkeln
0,065 m²/Saugferkel = 0,85 m² Ferkelnestgröße bei 13 lebend geborenen (Pietrain + Duroc) Ferkeln (Ende der ersten Lebenswo che)
= > 1 m² Ferkelnestgröße (??) bei 13 abgesetzten F erkeln
(Ende Säugezeit)
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
Körpergewichtgemessen
berechnet(Seitenlage – 0,033)
berechnet(Bauchlage – 0,019)
beobachtet vermessen
[kg] [m²Ferkel] [m²Ferkel] [m²Ferkel] [m²Ferkel]
Geburt 1,3 0,04 0,02 0,04 0,03
1. Lebenswoche 2,7 0,06 0,04 0,05 0,05
2. Lebenswoche 4,2 0,09 0,05 0,06 0,07
3. Lebenswoche 5,9 0,11 0,06 0,07 0,08
4. Lebenswoche 7,7 0,13 0,08 0,08 0,09
Mittel 4,3 0,09 0,05 0,06 0,064
4
Aufstallungsformen und Platzanspruch für 16 Buchten im Abferkelbereich (NIKLAUS 2011)
Aufstallungsform Flächenanspruch m² absolut Relation
Geradaufstallung 92,4 100
Diagonalaufstallung 89,3 97
Gangparallelaufstallung 96,8 105
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
5
Variation des Platzangebotes von Abferkelbuchten (3,6 - 4,4 m²) in sächsischen Praxisbetrieben
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
= 14 Ferkel
Ferkelverluste%; Bucht 4,8 - 5,2 m²diagonaler Aufstallung: 2,4 * (1,9 m - 2,0 m) - 4,6 - 4,8 m²
6
Fußbodengestaltung bei Einzelhaltung im Kastenstand
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
§§§§ 24, Abs. 3: ‚Bei Einzelhaltung darf der Liegebereic h für Jungsauen und Sauennicht über Teilflächen hinaus perforiert sein, durc h die Restfutter fallen oder Kot oderHarn durchgetreten oder abfließen kann… .
Ausführungshinweise
‚Bei Einzelhaltung von Jungsauen und Sauen in der Abferkelung:
- muss der Boden des Liegebereiches der Sau überwiege nd den Charakter einer geschlossenenFläche haben.
- darf dabei allenfalls mit Abflussmöglichkeiten für Milch versehen sein (Frage 10 %??)
- darf keine erhöhte Verletzungsgefahr für die Zitzen der Sau darstellen und muss den Ferkelnbeim Saugen Halt bieten.
- die Fläche neben und vor dem Trog (hochgelegt - mind. 15 cm, auch die Fläche darunter)darf perforiert sein.
- auf Tritt- und Rutschsicherheit ist insbesondere auch für die Sau zu achten‘.
Im Aufenthaltsbereich der Sau: mind. 1 m (> 1?) ge schlossene Fläche ??
7
Beobachteter Ablauf von Abliegebewegungensäugender Sauen
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
1. Vorderhand Absenken/
2. auf den Bauch Fallen lassen
1.Vorderhand Absenken
2.Hinterhand Absenken
3. Auf die Seite fallen lassen
1.Vorderhand Absenken
2. Hinterhand Absenken
3. Drehung im Liegen
1.Vorderhand Absenken 2.Hinterhand Absenken Bauchlage
38 %
15%
22%
25 %
AblaufkategorieGeschwindigkeit der Bewegung
1 vorn runter sehr schnell2 hinten runter mittel3 Drehung im Liegen langsam4 fallen lassen auf die Seite sehr langsam
- Bewegungen, die nach dem Absenken der Vorderhand mit einem Fallenlassen der Hinterhand enden (25 % aller Beobachtungen), werden zu über 60 % als sehr schnell eingestuft.
- Für die Ferkelverluste besonders gefährlich sind diese Abfolgen, wenn das Absenken der Hinterhandnicht erfolgt und die Sauen sich quasi mit abgesenkter Vorderhand fallen lassen.
8
Einfluss von Alter und Fußbodenaufbau aufdie Geschwindigkeit von Abliegebewegungen
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
Abliegegeschwindigkeit Jungsauen Altsauen Gußeisen K unststoffsehr schnell 27 16 7 29normal 60 44 62 35langsam 7 31 24 26sehr langsam 7 9 7 10
9
Verletzungsursache Spaltenboden?
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
10
Verteilung von ‚echten‘ und unechten Verletzungen auf die Gesäugebonitur von ca. 15.000 Gesäugekomple xen= Zitze + Drüsenkörper
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
Zitze 1 Zitze 2 Zitze 3 Zitze 4 Zitze 5 Zitze 6 Zitze 7 Zitze 8
Blutkrusten Verletzungen
11
Standflächengestaltung im Abferkelbereich, Zusammenfassung der Versuchsergebnisse
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
jeweils bessereVariante = 100
Perforation(40 %)
Perforation(0 - 10 %)
diagonaleAufstallung
geradeAufstallung
StandflächeGusseisen
StandflächeKunststoff
Sauberkeit(mittlere Boniturnote Hinterbeinbereich)
100 94 100 71 89 100
Vorkommen unverletzter Gesäugeabschnitte 1 - 8
96 100 95 100 95 100
Ballenveränderungen (h)während der Säugezeit
94 100 96 100 100 100
Kronsaumveränderungen (h)während der Säugezeit
99 100 98 100 100 95
unverletzte Karpalgelenke der Ferkel (7. Tag p. p.)
100 63 90 100 100 80
12
Einfluss einer Standflächenerhöhung im Ferkelschutz korb
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
Säugezunahmen: erhöht 230 g (513 Würfe) nicht erhöht 210 g (497 Würfe)
100
120
140
160
180
200
220
240
260
1 2 3 4 5 6 7 >8
erhöht nicht erhöht
abhängige Variable Standfläche untersuchte Würfe Mitte lwert Standardfehler Signifikanz 1 %
Gesamtverluste erhöht 513 13,5 1,1
nicht erhöht 497 11,3 0,7
verendete % erhöht 513 4,0 0,7
nicht erhöht 497 4,0 0,4
gemerzte % erhöht 513 4,4 0,5 a
nicht erhöht 497 2,4 0,3 b
erdrückte % erhöht 513 5,0 0,7
nicht erhöht 497 4,9 0,4
Messpunkte Ferkelnesttemperatur: Ferkelnesttemperatur: _hinten _in der Mitte _vorn
Kontrollgang Messbereiche der Buchtenbodentemperatur
BR 2
BR 3
BR 4
BR 1
13
Untersuchungen zur Akzeptanz von Ferkelnestern
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
Verteilung der Liegezonen von Saugferkeln (in % der Würfe) innerhalb der Abferkelbucht bei unterschiedlicher Raumtemperatur
100 % der Ferkel auf der Heizplatte: Raumtemperatur = 21,2°°°°C50 % der Ferkel auf der Heizplatte: Raumtemperatur = 23,2°°°°C6 % der Ferkel auf der Heizplatte: Raumtemperatur = > 24°°°°C
> 80 % der Ferkel auf der Heizplatte: 1. Woche 39,2 °°°°C,2. Woche 37,2°°°°C, 3. Woche 36,5°°°°C
18 – 20〬〬〬〬C 20,01 – 22〬〬〬〬C 22,01 – 24〬〬〬〬C > 24,01〬〬〬〬C Signifikanz
% Ferkel im Ferkelnest 68 62 49 35 aabc
% Ferkel im Bereich 4 20 25 31 36 aabc
% Ferkel im Bereich 2 12 11 15 21 aaab
% Ferkel im Bereich 1 1 2 5 8 aabc
% Ferkel im Bereich 3 0,0 0,1 0,4 0,0 ab, ab, b, a
14
Abferkelbuchten ohne Ferkelschutzkorb
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
❙ Mit Abferkelbuchten ohne Ferkelschutzkorb, heute Freilaufbuchten genannt, hat die Haltungstechnik in den 1950 - 60er Jahren einmal angefangen.
❙ Ohne eine grundlegende Weiterentwicklung der Technik kommen die Probleme zurück, die zu ihrer Ablösung durch Systeme mit Ferkelschutzkörben geführt haben.
Euro Tier 2012:
- Buchten mit und ohne Fixierungsmöglichkeit der Sau (Ferkelschutzkorb o.ä.,Ferkelverluste, Arbeitsschutz usw.)
- Buchten für die Kalt- und Warmstallhaltung
- Buchten, welche die Sauen aktiv selber verlassen können oder nicht
15
Zukunftsmusik: Schweinehaltung ohne Käfige undohne Spaltenböden ?
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
16
Weiterentwickelte Standardbucht
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
17
Optimierungskriterien im Aufbau von Abferkelbuchten
| 29.01.2013 | Dr. E. Meyer
Einrichtungskriterium So nicht ! Besser so ! Bedeutung
Buchtengröße < 4 m² 2,5 - 2,6 m Länge, 1,9 m Breite ***
Kastenstandausrichtung stark diagonal: Sau stehtmit dem Kopf in der Ecke gerade oder schwach (< 45°) diagonal **
Größe Kastenstand ohne Einstellmöglichkeit Breite: 50 - 70 cm, Höhe: 110 cm und Länge: 140 - 200 cm und verstellbar **
Bodenfreiheit des Kastenstandes < 27 cm 30 - 35 cm *
Ausformung des unteren Querriegels
gerade, dafür Abliegebügel
nach innen gebogen, ersetzt Abliegebügel *
Ferkelnest < = 0,5 m²0,75 bis 0,85 m²
mind. 20 cm Abstand vom Kopf der Sau **
Standfläche der Sau 3 - 5 cm erhöht nicht erhöht **
Buchtenabtrennung 70 cm mit zwei odermehreren Profilbrettern50 - 60 cm , ein Profilbrett mit Hohlklappen +
Rohr *
Starterblöcke geben Ferkeln Halt auf rutschigem Boden Fußbodenaufbau schafft Halt am Gesäuge *
Tränke für die Sau ausschließlich Mutter-Kind-TränkeTrogtränke + Mutter-Kind-Tränke mit
Absteller **
Tröge fest montiert aus Polymerbeton (klein)Edelstahl ausreichend groß, fest arretierbar,
nach vorn kippbar oder mit Ablasshahn **