Bernd Schachler Saatzucht Steinach GmbH Co KG
Die Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius)
1 Blütenfarbe
Die Gattung Lupinus umfaßt eine Vielzahl an Arten. Nur wenige werden landwirtschaftlich genutzt. Über viele Jahre wurde die Weiße Lupine und die Gelbe Lupine zur Körnernutzung verwendet. Dagegen wurde die Blaue Lupine wegen ihres hohen Alkaloidgehaltes fast ausschließlich zur Gründüngung ange- baut. Diese Sorten waren wenig züchterisch bearbeitet und blühten alle blau. Daher wurde im Vergleich zu den anderen Arten der Name „Blaue Lupine“ geprägt und ist nach wie vor das Synomym für diese Art. Die Weiße, als auch die Gelbe Lupine, haben ein recht eingeschränktes Anbaugebiet. In den süd- lichen Teilen Deutschlands wurde ausschließlich die Weiße Lupine angebaut, sie benötigt gute Böden und bedingt durch die lange Vegetationsdauer wärmere Gebiete. Norddeutschland, das geprägt ist durch sandige, kalkarme Böden ist das typische Anbaugebiet der Gelben Lupine. Bekannt ist, dass das Anbauspektrum der Blauen Lupinen weitaus größer ist und sie auf unterschiedli- chen Böden gut gedeiht. Somit wurde die Züchtung von Lupinus angustifolius ausgedehnt und neben den blau blühenden auch andersfarbige Formen genutzt. Aus diesem Grund ist die Bezeichnung „Blaue Lupine“ heute eigentlich nicht mehr richtig, ist aber als Name für die Schmalblättrige Lupine hartnäckig erhalten geblieben. Das Farbspektrum ist recht groß und reicht von reinem weiß über verschiedene bläuliche und rötliche Farbtöne bis hin zu leuchtend blau.
Blaue Lupine Zuchtgarten Bocksee 2006
Bernd Schachler Saatzucht Steinach GmbH Co KG
Blütenfarbe Lupinus angustifolius
Boregine weiß Bora hellrosa
Stamm rosa
Borlu hellblau
Vitabor mittelblau
Probor dunkelblau
Bernd Schachler Saatzucht Steinach GmbH Co KG
2 Blattfarben
Ähnlich wie die Blütenfarbe gibt es auch bei den Blättern unterschiedliche Farbausprägungen. Meistens sind leicht rötlich gefärbte Blätter vorherrschend, jedoch sind auch rein grüne als auch fast rote vorhanden. Diese Färbung wird durch unterschiedlich starke Einlagerung von Antho- zyan im Blatt verursacht.
Boregine kein Anthozyan
Bora wenig Anthozyan
Probor stark Anthozyan
Stamm rotgefärbte Blätter
3 Wuchsform
Ein weiteres, sehr wichtiges Unterscheidungskriterium ist die Wuchsform. Hier unterscheidet man zwischen dem Verzweigungs- und dem endständigen Typ. Da dieses Merkmal entschei- dend für den Anbau ist, werden die zugelassenen Sorten danach unterschieden. VERZWEIGT
ENDSTÄNDIG
Sorte
Jahr
Sorte
Jahr
Borlu
2002
Boruta
2001
Boregine
2003
Haags Blaue
2007
Vitabor
2004
Probor
2005
Sonate
2007
Bernd Schachler Saatzucht Steinach GmbH Co KG
Wichtige Unterscheidungsmerkmale der Wuchstypen
Verzweigung notwendig für Ertrags-bildung
in der Regel etwas später reifend geringere Saatmengen 70 bis 90 K/m² gutes Regenerationsvermögen für alle Böden, vorrangig etwas
leichtere
Ausbildung nur eines Haupttriebes frühe, gleichmäßige Abreife höhere Saatmengen 110 bis 130 K/m² vorrangig bessere Böden mit guter
Wasserversorgung spätsaatverträglicher bis 1. April-
dekade