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Page 1: Die Schnellanalyse der Silicate, Gesteine, Erze, Schlacken, feuerfesten Stoffe

128 Berieht: Spezielle analytische Methoden

tetraacetat) 1. --Aus/~hrung. Die 0,1--0,15 g Blei enthaltende Erzprobe wird in einem 300 ml-Becherglas mit 15 ml 72%iger Perehlors~ure unter Kochen gelbst. Nach dem Abkfihlen verdiinnt man auf 50 ml, kocht 2 min zur Chlorvertreibung, gibt nach dem Abkfihlen 30--35 ml konz. Salpetersi~ure zu, verdiinnt auf 125 bis 150 ml und elektrolysiert 1 Std mit 3 A b e i rotierender Platinkathode. Man wascht die Elektroden mit Wasser, behandelt die Anode zur Lbsung des Bleidioxyds in einem 150 ml-Beeherglas mit 25 ml W~sser, 0,5 g Hydroxylaminhydrochlorid und 0,25 ml konz. Salpeters~ure, wi~seht die Elektrode mit Wasser, fiigt zur Lbsung 10 ml 0,2 m Tartr~tlSsung und solange 5 m Natronlauge zu, bis die Bleitartraffallung gerade verschwindet. Nun gibt man 1 ml PufferlSsung (675 g NH~CI -~ 570 ml konz. Ammoniak im Liter), 0,25 g ~atriumeyanid und 6 Tropfen ,,ManVer"-Indieator- 15sung (Eriochromschwarz T) zu und titriert mit 0,02 m ttexaVer-Lbsung yon Violett nach Blaugrfin. Aueh die Riicktitration des Komplexonfibersehusses mit MagnesiumchloridlSsung ist mbglieh. K. B~ODERSE~

Die Setmellanalyse der Silicate, Gesteine~ Erze, Sehlacken~ feuer[esten Stoffe~ usw. wird nacb den klassisehen Methoden durch den langwierigen AufschluB, Ein- dampfen der LSsung, Dehydratisieren der Kiese]s~ure, wie aueh dureh Trennungs" vorg~nge behindert. Um dem abzuhelfen, greift I. S~562 auf die zuerst yon ]~LAP" gOT~ verwendete, doch wenig benutzte AufschluBmethode mit Kaliumhydroxyd in einer Silberschale zurfick. Vorteile dieser Methode sind kiirzere AnfschluBzeit, niedrigere Temperatur, leiehter 15sliche Schmelze und die billigere Sflberschale. Einige Zentigramm bis 5 g Probe (je nach SiO2-Gehalt) werden rein pulverisiert (Sieb DIN 70), in einer mit Griff versehenen Sflberschale mit einigen ml 5%iger alkoholischer Kalflauge zwecks Besehleunigung des Aufschlusses durchfeuchtet und mit der 6--10 fachen Menge Kaliumhydroxyd fiber einem Bunsen-Brenner geschmol- zen. Die Sehmelze wird weitere 3--4 mill auf 400--450 ~ C erhitzt, dann durch Um- schwenken der Sehale auf deren Wand verteilt, abgekiihlt, mit Wasser ausgelaugt und mit 1 n Salzsi~ure nachgespiilt. Bei der Analyse yon teflweise in Si~ure ]Sslichen Stoffen ist die Vorbehandlung mit Si~ure nur in dem Fall zweekdienlich, wenn der Stoff viel Magnesium enthi~lt, sonst ist das zeitraubende Verfahren fiberfliissig. Bei dem AufsehluB einiger Stoffe (Carbide, Ferrobor usw.) ist die Zugabe yon Natrium- peroxyd angezeigt. Eisenerzproben werden vorher mit Wasserstoff, Ammoniak oder Kohle reduziert, oft genfigt ,es aber, die Probe in feuchtes Filtrierpapier gewickelt zum AufschluB mit Kaliumhydroxyd zu verwenden. Die Reduktion wird dann dureh die Papierkohle bewirkt. Sollte der AufschluB unvollst~ndig erfolgen, wird die LSsung filtriert und der Rfickstand s~mt Papier wieder mit Kaliumhydroxyd erhitzt. Gegen den AufsehluB mit Kaliumhydroxyd erwies sieh bloB Korund be- st~ndig. J, PLA~:

Zur quantitativen Sehnellbestimmung yon Carbonat in Silieatgesteinen geben L. SH~er~o und W. W. B~AN~OCK ~ eine Methode an, die auf der Volumenbe- stimmung des bei der Zersetzung mit Salzs~ure gebfldeten CO 2 beruht. Die Methode eignet sich fiir 0--2% C02, die Unterschiede gegeniiber dem fiblichen Bestimmungs- verfahren betr~gen 0,00 bis etw~ 0,1%. Der Zersetzungs~pparat (Abb. 1) besteht aus einem einseitig gesehlossenen Glasrohr, das 45 mm yore Boden schr~g nach oben ein geschlossenes Glasrohr angesetzt hat. Das Hauptrohr tr~gt 110 mm vom Boden eine 01standmurkierung. Zur Durehfiihrnng der Bestimmung bringt man

1 Siehe auch R. Pfi~rL, Collect. ezechoslov, chem. Commun. 20, 162 (1955); vgl. diese Z. 149, 135 (1956).

2 Acta chim. Acad. Sci. hung] (Budapest) 6, 233--241 (1955). Inst. ind. Eisen- forsch., Budapest.

3 Analyt. Chemistry 27, 1796--1797 (1955). Geol. Survey, Beltsvfile, Md. (USA).

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