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Das Fussball Magazin des FC BERN Ausgabe N0 1 / Frühling 2012
DR BÄRNERSEIT 1894
«Bereit zum Angriff»
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Die Gelben Seiten DeS FC bern
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inHAlt / Dr bÄrner n0 1 / 2012
Impressum:Redaktion: Jonas Dunkel, Texte: Jonas Dunkel, Armin Thalmann, Heinz Gröli, Christoph Gobeli, Michael Gobeli, Gestaltung & Layout: Daniel Steffen, Fotos: Michel Ferrari, Illustration: Samuel Dunkel ,
Ausgabe: 01 - 2012 (März. 2012), Auflage: 500 Exemplare / vier Ausgaben pro Jahr, Druck: newcopystore.ch
INHALT N° 1 / 2012
S.5Editorial
S. 7 Aus den Bereichen:
Die Zeichen stehen auf Angriff
S. 8 – 9Aus den Bereichen:
Der KIFU vor dem Rückrundenstart
S. 10 –13Kopf des Monats:
Bruno Arati – Der Schleiffer
S. 14 –17Im Fokus:
Triumph und Tragödie in Libreville
S. 19Aktuelle Shortcuts
S. 20 – 21Historie
S. 22 – 23Max Frisch fragt nach ...
S. 25Buch Tipp:
Das Spiel meines Lebens
S. 26 – 27Der FC Bern als Botschafter in Indien
S. 30 – 33Im Bild...
S. 34 – 35Kontakte und Partner
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D er Bär auf dem Titelbild macht es vor: In der Rückrunde sollen die Berner Teams hungrig sein und im richtigen Moment zubeissen. Viele Mann-
schaften befinden sich in diesem Frühjahr in einer ausgezeichneten Ausgangs-lage und können als Jäger der Spitzenteams unbeschwert auftreten. „Bereit zum Angriff“ ist denn auch das zentrale Thema dieser Cluborgan-Ausgabe, der ersten im Jahr 2012.
Wer im Frühjahr zum Angriff blasen will, muss sich in der langen Winterpau-se gewissenhaft vorbereiten und den Körper auf Wettkampfmodus stählen. Bruno Arati war früher Profi-Boxer. Heute ist er ein Sinnbild der Rückrunden-vorbereitung. In seinem Boxkeller drillt er die Berner Fussballer durch den Winter. Dabei kann der kantige Boxtrainer auch mal sehr laut werden, wenn nicht richtig geschwitzt wird. Die Redaktion hat sich in Brunos gefürchtetem Boxkeller umgesehen und sich die Frage erlaubt, wer sich hinter der zornigen Maske des Bruno Arati verbirgt. Lesen Sie das Portrait in der Rubrik „Kopf des Monats.“
Der FC Bern verfügt mit den hochmodernen Kunstrasenplätzen über optimales Terrain, um durchgehend bei jeder Witterung zu trainieren und Freund-schaftsspiele durchzuführen. Das war nicht immer so. Gerade in den jungen Jahren des Vereins ist das Leder auch mal über Sand oder Kies gerollt. In der Rubrik „Historie“ erfahren Sie, dass der FC Bern öfters auf einem Kasernen-platz zu Testspielen gegen den FC Basel angetreten ist.
Neben dem intensiven Training bietet der Winter den Fussballspielern immer auch reichlich freie Zeit. Diese wird ganz unterschiedlich genutzt. Christoph Rohrer von der 1. Mannschaft hat sich etwa mit Max Frisch zum Interview getroffen (Seite 23). Torhüter Roman Rohner hingegen hat die Zeit mit einem Spitalaufenthalt überbrückt (Shortcuts, Seite 19). Andere haben sich weiter-gebildet und den Afrika-Cup verfolgt, den Sambia sensationell gewonnen hat (Im Fokus, Seite 14). Dass es im Fussball nicht immer nur um Sieg oder Nieder-lage geht, beweist der eindrückliche Beitrag über ein soziales Projekt in Indien, bei dem der FC Bern massgebend beteiligt ist (Seite 26). Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei der Lektüre dieses Magazins. Den engagierten Teams des FC Bern wünschen wir einen kraftvollen Start in die Rückrunde. Ganz nach dem Motto „Bereit zum Angriff !“
Die Redaktion
EDIToRIAL
eDitoriAl
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U nmittelbar vor Beginn der Rückrunde stehen alle Teams in den Startlöchern und möchten nach der
langen Vorbereitung endlich losgelassen werden und zum Angriff auf die heiss begehrten Punkte blasen. Viele Teams haben eine gute Position, um in der Tabelle – der dafür not-wendige Ehrgeiz vorausgesetzt - ganz nach vorne zu sto-ssen.
Im Kader der 1. Mannschaft kam es zu einigen Abgängen von Spielern, die in der Vorrunde nur zu relativ wenig Ein-satzzeit gelangten, so dass Trainer Adrian Eugster mit ei-nem kompakten Kern die achtwöchige Präparation für die Rückrunde bestreiten konnte. Offensichtlich konnte dabei die Intensität in den Trainings erhöht-, jedem einzelnen Spieler des Kaders mehr Einsatzminuten in den Vorberei-tungsspielen gegeben-, das Zusammenspiel Trainer/Team verbessert- und der Teamgeist gestärkt werden, womit eine Steigerung gegenüber der Vorrunde möglich sein sollte. Ge-lingt ein guter Start und bekommt man die Tabellenspitze näher zu sehen, dann … nein, nicht dann sollte zum Angriff geblasen werden, sondern schon ab der ersten Spielminute des ersten Spiels der Rückrunde.
Die 2. Mannschaft musste leider im letzten Spiel der Vor-runde mit der Niederlage in Münsingen einen Dämpfer hinnehmen, so dass die Rückrunde mit einem Rückstand von drei Punkten auf Leader Bosporus und dicht gefolgt von Münsingen und Köniz in Angriff genommen wird. Für Christoph Gobeli und seine Truppe steht eine anspruchs-volle Rückrunde gegen ebenso ambitionierte wie starke Konkurrenz bevor, bei der wohl Stefan Zimmermann auf Grund von Rückenproblemen eher nicht zur Verfügung steht. Da sich aber der routinierte Allrounder Pascal Bär-fuss wie schon in der letzten Saison zur Verfügung stellt, kann das Kader als mindestens gleichwertig zur Vorrunde betrachtet werden kann, so dass der letztes Jahr am „grü-nen Tisch“ verpasste Aufstieg mit aller Macht angestrebt werden kann.
Die 3. Mannschaft von Trainer Ivan Brnic startet in der 5. Liga aus der Pole-Position in die Rückrunde und ist fest entschlossen, nächstes Jahr eine Liga höher ins Gesche-hen einzugreifen. Da das letzte Spiel im alten Jahr verloren ging, beträgt die Reserve auf den ersten Verfolger Wabern nur noch einen Punkt, die man aber mit einer gelungenen Startpartie in der Direktbegegnung auf vier Punkte aus-dehnen könnte. Die andere 5. Liga Mannschaft steht neu unter der Leitung von Nicola Mastroianni und ist momen-tan in der Konsolidierungsphase. Dennoch kann das Team in der Tabelle noch möglichst weit nach vorne marschieren und die Rückrunde als Vorbereitung für die nächste Saison betrachten.
Im Junioren 11er-Fussball möchten die A-Junioren in der Coca-Cola Junior League A endlich einmal an der Spitze mitmischen. Nach anderhalbjähriger Aufbauarbeit hat Trainer Gaetano Murano ein kompaktes Kader zusammen, dem eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorrunde zu-getraut werden kann. Toni Gomez hat mit den B-Promoti-on Junioren ein klares Ziel vor Augen: Man möchte in die oberste Klasse, die Coca-Cola Junior League B, aufsteigen. Nach der befriedigenden Vorrunde kann das Ziel nach ei-ner gelungenen Vorbereitung und mit verbesserter Diszip-lin durchaus als realistisch bezeichnet werden. Mit Pascal Vallon stehen die Bb-Junioren unter neuer Führung. Das Team wurde geschickt ergänzt und möchte erste Erfolge erzielen. Auch die C-Promotion Junioren mit Trainer Reto Rottermann an der Spitze möchten ihre in der Vorrunde gesammelten Erfahrungen einsetzen, um möglichst lange mit einem Platz an der Sonne zu liebäugeln. Das Motto für die Rückrunde ist klar: Wir möchten mit al-len Teams den Angriff forcieren und unbekümmert nach vorne spielen, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Das Anstreben des sportlichen Erfolges soll Denken und Han-deln der Spieler leiten.
Armin Thalmann, Verantwortlicher 11-er Fussball
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Michael Gobeli, Verantwortlicher KIFU
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J unioren F: David Treichler und Philipp Luginbühl ha-ben in der Vorrunde ein Team von fast 16 Spielern be-
treut. Aufgrund der Tatsache, dass es in der heutigen Zeit immer schwieriger ist gute Trainer für die Kinder zu finden, konnten wir nur eine F-Juniorenmannschaft melden. Ab März werden zwei Spieler der 3. Mannschaft (David Gobeli und ein Teamkollege) die Fb-Juniorenmannschaft über-nehmen. Somit können wir auf die Rückrunde hin wieder zwei Mannschaften melden.
Junioren E: Neu ist Massimo del Piano Trainer der Ec-Junioren. Bis im Sommer übernehmen Luca del Piano und Christian Götschmann das Eb. Ebenfalls bis Sommer hat Emri Halimaji die talentierten Ea-Junioren übernommen.
Junioren Db: Giuseppe di Milazzo hat nach dem Abgang von Christoph Wigge die Db-Junioren übernommen. Da sich Giuseppe in seinem ersten halben Jahr beim FC Bern hervorragend eingelebt hat und es immer sein Wunsch war etwas ältere Junioren zu trainieren, war für mich sofort klar, dass er der beste Mann ist für das Db. Die Herausforderung mit knapp 18 Spielern im Kader wird gross sein.
Junioren Da: Durch zwei ärgerliche Niederlagen in Köniz und Belp (7 Abseitstore) fehlten den Da-Junioren am Ende wichtige Punkte um in die Promotion aufzusteigen. Da sich Schönbühl zurückzog, konnten das Team deren Platz über-nehmen (danke Fussballgott). So reiste die Mannschaft von Fritz Lehmann und Emri Halimaij am 15. Januar an-gespannt nach Lyss zum Futsal-Light Turnier des FVBJ. Mit einer eindrücklichen kämpferischen und spielerischen Leistung konnten die Junioren sämtliche Partien für sich entscheiden und siegten mit einem Torverhältnis von 16:5. Beim Hallenturnier des FC Kerzers konnte das Team zu-
dem den zweiten Platz ergattern. Im Finalspiel gegen das Team Sense konnten die Leistung leider nicht abgerufen werden. Die Jungs mussten sich geschlagen geben. Ende Januar fanden die Blitzturniere des FC Thun U13 statt. Die Turniere wurden nach Grundsätzen des Junio-ren-Spitzenfussballs durchgeführt. Förderorientierter Juni-oren-Hallenfussball auf hohem Niveau, geprägt durch fai-re Tacklings, schnelle Ballstafetten, raffinierte Finten und erfolgreiche Abschlüsse. Bei einem prominent besetzten Teilnehmerfeld verloren die Da-Junioren die ersten beiden Partien. Man hatte zu viel Respekt, zeigte ein schlechtes Zweikampfverhalten und ein miserables Passspiel, meint Coach Fritz Lehmann. Doch siehe da, als die Mannschaft die Angst ablegte, konnte das Niveau der Spitzenteams mitgegangen werden. Das Team gewann die Spiele gegen FC Biel U13 und gegen TOBE U13. Gegen das Team Bern-West erreichten sie zudem ein Unentschieden. Das brachte Lob und Respekt ein. (Mitarbeit: Fritz Lehmann und Emri Halimaji)
An dieser Stelle möchte ich es nicht unterlassen, den Trai-nern und allen Junioren für Ihren aufopfernden und diszi-plinierten Einsatz herzlich zu danken. Nur so können wir weiterhin mit Spass und Freude weitere Erfolge feiern!
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BRuNo ARATI, DER ScHLEIffER
Text: Jonas Dunkel
Illustration: Samuel Dunkel
Fotografie: Patrick Frehner
Seit vielen Jahren peitscht er die Berner Teams durch den Winter. Bruno Arati ist als gnadenloser Schleiffer bekannt und gefürchtet. Doch wer steckt hinter der Maske
des Bösen? Eine Annäherung an den legendären Berner Boxtrainer.
meh!“ Bruno Arati strahlt eine natürliche Autorität aus. Auch ohne Holzstock.
Die Aktiv-Mannschaften des FC Bern trainieren schon seit vielen Jahren in seinem Boxkeller. Brunos Drill hat Tradi-tion und einen hohen Kultstatus erreicht. Die lange Vor-bereitung im Winter erhält dadurch eine besondere Note, denn in diesem Athletik- und Krafttraining wird den Fuss-ballern alles abverlangt. Neben der physischen Intensität spielt auch der soziale Faktor mit: Durch den Gruppenef-fekt möchte niemand Schwächen offenbaren. Und dann ist noch Bruno Arati da, der wie ein Raubtier um die Beute tigert und den Spielern bei Rumpfübungen gerne mal die Faust in den Bauch rammt um sich von der Muskelspan-nung ein angemessenes Bild zu machen.
1979 boxte Arati in Essen (Deutschland) am gleichen Meeting wie Ikone Muhammad Ali. Arati zeigte sich be-eindruckt von Alis Auftreten und konnte sich sogar kurz mit ihm austauschen. Ein prägendes Erlebnis für den Italo-Berner, der bisher fast sein ganzes Leben in den Boxsport gesteckt hat. Im zarten Alter von 12 Jahren stieg er erst-mals in den Ring. Nach sechs Schweizermeistertiteln als Amateur wurde er 1978 an der Seite der Trainerlegende Charly Bühler Profi. „Als Boxer war ich ein ‚Höseler’“, sagt Bruno über seinen eigenen Kampfstil. „Als ich es während
Z wei Stockwerke unter dem Steinhölzli Einkaufsmarkt befindet sich der Ort der Qual und der Verdammnis.
Wer vom Lift durch die Autogarage in Richtung Eingang läuft, wird bald schon von fürchterlichem Geschrei auf-geschreckt: „Eis, zwöi, drü, drü, drü, vier, füüf ... Isch das aues?!?“ Der Geruch von getrocknetem Schweiss vermischt sich mit dem Chlor aus der Einstellhalle. Oder ist es Schwe-fel, wie in der Hölle? Wenn das so ist, dann fällt die Rolle des Teufels dem lauten Schreihals mit dem zornigen Ge-sichtsausdruck zu. Er trägt zwar keine Hörner, aber einen buschigen Schnurrbart. Seine Haltung ist gebückt, sein Gesicht schlecht rasiert. In der rechten Hand trägt er einen holzigen Stock, mit dem er immer wieder heftig auf den Holzboden schlägt und den Gästen Furcht einflösst. Oder ist es in Wirklichkeit eine Mistgabel, mit der er das Feuer einheizt, wie in der Hölle?
Bruno Arati, der Boxtrainer, hat klare Prinzipien. Er fordert von den Spielern, dass sie an ihre Leistungsgrenzen gehen. „Ich hasse Faulheit und Minimalismus. Das macht mich wütend. Da kann ich schon mal unangenehm werden“, erklärt Bruno seine gelegentlichen Wutausbrüche. Wehe dem, der versucht, sich vor den Qualen zu drücken. „I gseh aues!“, schreit er in den Raum und schlägt noch einmal mit dem Holzstock auf den Boden. „Gielä, i ha gnuä Lüt wo-mer häufe im Garte bim Zwätschgeboum! Vo öich erwarti
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meiner Profikarriere mit grossen Kalibern zu tun hatte, versuchte ich das Spiel des Gegners zu zerstören. Das war meine Stärke.“
Nach Ablauf seiner Profikarriere, 1982, ging Bruno Arati durch die Schule seines ehemaligen Trainers Charly Büh-ler. Er arbeitete als Hilfstrainer im berühmten Boxkeller an der Kochergasse 9. Rasch wurde ihm aber klar, dass er seinen eigenen Boxclub gründen musste. Also löste er sich von seinem Mentor und machte sich selbständig. Zuerst im Teilzeitpensum, danach hauptberuflich. Eine erste gro-sse Herausforderung war, als er 1986 als Trainer des ex-zentrischen Enrico Scacchia einsprang, der sich zuvor mit Charly Bühler zerstritten hatte. Seine grössten Erfolge als Trainer feiert Bruno gegenwärtig mit seinen Schützlingen Yves Studer und Aniya Seki. Anders als Scacchia damals in den 1980er-Jahren sind Studer und Seki absolute Vorzeige-sportler und Botschafter für den Boxsport.
Schon in jungen Jahren hatte Arati ein Flair für Antiqui-täten entwickelt. Seine Mutter betrieb einen Brocante. Diese Leidenschaft ist ihm bis heute geblieben. Allerdings bleibt neben seinem Engagement als Boxtrainer kaum Zeit für andere Hobbies. Bruno Arati arbeitet in einem „120%“ Pensum und ist dauernd in seinem Keller anzutreffen. Mit seinem Engagement verbindet er keinerlei kommerzielle
Hintergedanken. Was er tut, tut er aus Überzeugung und aus Liebe zum Sport. Er zeigt auf ein Bild von Muhammad Ali und sagt: „Hier, sein Trainer hatte finanziell ausgesorgt, ich hingegen werde nie das grosse Geld machen.“ Die Rede ist von Muhammad Alis jüngst verstorbenem Trainer An-gelo Dundee (1921-2012).
Hinter der Maske des harten Boxtrainers verbirgt sich bei Bruno Arati ein aufmerksamer Mensch mit einem gro-ssen Herzen. Wenn er aus seinem Leben erzählt, tut er es mit einer wohltuenden Ruhe. Er ist kein Blender, sondern trotz seiner grossen Erfolge ein verblüffend bescheiden gebliebener Mensch. Bruno Arati ist gleichzeitig ein Ein-zelgänger und ein Verrückter, ein Idealist, der für seine grosse Leidenschaft sein letztes Hemd hergeben würde. Diesen Enthusiasmus kann er den Spielern vermitteln. Warum sonst würde man sich freiwillig in die Hölle des Arati getrauen? Dazu kommt die immer wiederkehrende Erkenntnis, wenn man nach erfolgreich bestandenem Drill wieder an die frische Luft tritt: Brunos Boxkeller ist nicht nur ein Ort der Qual und der Verdammnis, sondern auch der Selbstreinigung. Wer zuvor schlecht gelaunt war, der fühlt sich nach dem Schliff in Brunos Hölle stark und gross.
Danke Brünu!
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Name: AratiVorname: BrunoGeburtsdatum: 16. September 1953 in BernBeruf: Boxtrainer (gelernter Serigraph)
Erfolge als Boxer: 149 Amateur- und 117 Profikämpfe. 6x Schweizermeister Amateure in der Kategorie Halb-schwergewicht (1973 bis 1978). Ab 1978 Profiboxer (20 Profikämpfe).
Erfolge als Trainer: • Yves Studer, Weltmeister Mittelgewicht IBC• Aniya Seki, Weltmeisterin GBU, zweifache Schweizermeisterin Amateure• Mohamed Belkacem, Schweizermeister Halb- schwergewicht
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S ambische Nationalspieler, die nicht im Unglücks-
flugzeug sassen, erinnern sich an den 28. April 1993, als bei einem Flugzeug-absturz fast das gesamte Fussball-Nationalteam aus-gelöscht wurde. Für sie geht mit dem Sieg im unweit der Absturzstelle gelegenen Stadion von Gabuns Haupt-stadt Libreville ein Traum in Erfüllung. Zur Erinnerung: 18 Fussball-profis, zwei Trainer und fünf Funktionäre waren am 28. April 1993 zum Qualifikati-onsspiel für den Afrikacup 1994 unterwegs. Die Reise im maroden Militärflugzeug vom Süden Afrikas nach Da-kar beanspruchte drei Tank-
stopps in Brazzaville, Libreville und Abidjan. Kurz nach dem zweiten Stopp in Libreville, 500 Meter vor der Küste, fing der linke Motor Feuer und die Maschine stürzte in den Atlantik. Anders als im Jahr 1958, als bei einem Flugzeug-absturz in der Nähe von München acht Spieler von Man-chester United ums Leben kamen, überlebte niemand, der sich an Bord der Maschine befand. KK11, wie das legendäre Team nach den Initialen des ersten Präsidenten Kenneth Kaunda genannt wurde, war ausgelöscht. Kalusha Bwalya war einer von fünf sambischen Profis, die im Ausland en-gagiert und auf eigene Faust nach Dakar unterwegs waren. Der damalige Spieler des PSV Eindhoven und afrikanischer Fussballer des Jahres ist heute Präsident des sambischen Fussballverbandes. In aller Eile wurde um die fünf Spieler eine neue Mannschaft gebildet, die sich dennoch für den Afrikacup 1994 qualifizieren konnte und erst im Final ge-gen Nigeria unterlag. Mit dem Sieg im Finale 2012 gegen die Elfenbeinküste schrieben die „Chipolopolos“, wie das Nationalteam ge-nannt wird, das sambische Fussballmärchen mit 19 Jahren Verspätung zu Ende. Die Freude nach dem Triumpf im Na-
Afrikacup-Sieger Sambia
TRIumpH uND TRAgöDIE IN LIBREvILLE
Text
:
Heinz Gröli
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«Wo der Pizzaiolo sein Handwerk liebt»Waisenhausplatz 28, 3011 Bern
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tionalstadion von Gabun war unbeschreiblich, ein ganzes Land in Festlaune. Feuerwerk, Autocorsos und der ohrenbetäubende Lärm der Vuvuzelas prägten das Bild der sambischen Hauptstadt Lusaka, als die Mannschaft in ihre Heimat zurückkehrte. Baumeister dieses einzigartigen Erfolges sind zweifelsohne Kalusha Bwalya und Hervé Renard. Nach einem verlorenen Afrika-Cup-Final gegen Nigeria 1994 und einer Halbfinalqualifikation 1996 wurde es ruhig um den sambischen Fussball – bis Kalusha das Team übernahm. Zuerst als Trainer, dann als Verbandspräsi-dent. Er begann seine Vorstellungen eines afrikanisch geprägten Fussballs um-zusetzen.In Sambias Kader stehen keine klingenden Namen. Der einzige in Europa en-gagierte Profi ist YB-Goalgetter Emanuel Mayuka. Als würden nur Teamleis-tung und Kontinuität Erfolg bringen. Dieser liess allerdings eine ganze Weile auf sich warten. Trotzdem hielt Kalusha an seinem Konzept fest, bis er an diesem schicksalsträchtigen Ort die Ernte in Gestalt des Gewinnes des Afrikacups ein-fahren konnte. Wichtiger Baustein in der Planung war der Zuzug des richtigen Trainers. Für den Afrikacup 2010 in Angola hatte man den Franzosen Hervé Renard (44) verpflichtet, der zuvor einige Jahre als Assistent mit Claude Le Roy in Schanghai, Cambridge und schliesslich ab 2007 in Ghana zusammenarbei-tete. In Angola ging der Viertelfinal gegen ein schwaches Nigeria im Elfmeter-schiessen verloren. Renard unterschrieb darauf in Angola, war aber schon ein Jahr später zurück in Sambia. Nun konnte er den bereits 2010 eingeschlagenen Weg weitergehen. Der Erfolg ist kein Zufall, sondern das Resultat seriöser Vorbereitung und taktischer Cleverness. Er zeigt auch beispielhaft, wie man trotz bescheidenen Ressourcen mit einem klaren Konzept und viel Herzblut den Afrikacup gewinnen kann.
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Wir fühlen nach, wie Sie sich fühlen.
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I.
Das Röntgenbild
Ende Februar erreichte dieses unschö-ne Bild die Redaktion. Auf dem Rönt-genbild sind die Überreste des kleinen Fingers von Startorhüter Roman „die Katze“ Rohner zu erkennen. Das Miss-geschick ereignete sich in einer Trai-ningseinheit und hat folgenschwere Konsequenzen. Die 1. Mannschaft muss eine Weile ohne seinen Rück-halt auskommen. Da Ersatztorhüter Thierry Huber ebenfalls verletzt ist (Knie), hat der Verein kurzerhand den U21-Torhüter vom BSC YB, Francesco Ruberto, verpflichtet. Wir wünschen Roman Rohner gute Genesung!
II.
Die Skandalsaison
Das Fussballmagazin „Zwölf“ liefert immer wieder interessanten Lesestoff. In der aktuellen Ausgabe wurden aus aktuellem Anlass (Konkurs Xamax, Punkteabzug Sion und Zürich) die neun skandalösesten Saisons in der Geschichte des Schweizer Fussballs thematisiert. Da durfte natürlich auch die Saison 1922/23 nicht fehlen, in der dem FC Bern nachträglich der Schwei-zermeistertitel aberkannt wurde. Die-se Spielzeit ist im Übrigen die einzige in der Geschichte, in der kein Meister-titel vergeben wurde.
III.
Der Vereinstraum
Der FC Bern steht im Finale! Beim Vereinswettbewerb von 20 Minuten Online und PostFinance ging es dar-um einen Videobeitrag mit einem ori-ginellen Vereinstraum einzureichen. Die sechs besten Beiträge wurden Anfang März auf 20 Minuten Online aufgeschaltet. Darunter auch der Bei-trag des FC Bern! Die Leser von 20 Mi-nuten Online konnten bis Mitte März über den besten Beitrag abstimmen. Dem Sieger winkt ein Realisierungs-betrag von CHF 10000! Bei Redakti-onsschluss stand das Schlussergebnis noch nicht fest.
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Interview
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Max Frisch
Als Max Frisch 1991 den ewigen Frieden fand, war Chris-toph Rohrer gerade mal acht Jahre jung. Heute ist Rohrer im Finanzsektor tätig. Im Sommer beendet er an der HEG Fribourg/Lausanne das Studium zum Master of Business Administration. Im FC Bern ist er seit 2005 ein fester Be-standteil der 1. Mannschaft. Christoph Rohrer war mit-unter einer der Lieblingsspieler des jüngst verstorbenen Romolo Ferrari. Es darf davon ausgegangen werden, dass die Nummer 8 nach Rohrers Karrierenende nie wieder ver-geben wird. Christoph Rohrer, der in seiner Freizeit gerne an interessanten Diskussionen teilnimmt, möchte sich von Max Frischs unangenehmen Fragen auf keinen Fall in die Enge treiben lassen.
VS.Max Frisch Christoph Rohrer
1. Wem wären Sie lieber nie begegnet?
Wenn ich hier jede Person aufzählen müsste... Im Ernst: Ich denke, dass jede Begegnung ein Gewinn ist. In diesem Sinn gibt es keine Person, welcher ich lieber nie begegnet wäre.
2. Möchten Sie das absolute Gedächtnis?
Ich denke, dass es durchaus Vorteile haben kann, gewisse Sachen vergessen zu können. Das Leben wür-de im Alter etwas langweilig werden, wenn man bereits alles einmal gesehen hätte. In gewissen Prüfungssituati-
MAx FriSCH FrAGt nACH...
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onen wäre ein absolutes Gedächtnis aber sicherlich von Vorteil.
3. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?
Neben Ihnen Herr Frisch würde ich mich gerne mit dem Bürgerrechtler Martin Luther King unterhalten. Ich würde mich bei einem guten Glas Wein über die Ent-wicklung unserer Welt unterhalten.
4. Wen hingegen nicht?
Hier kommt mir spontan niemand in den Sinn.
5. Wie alt möchten Sie werden?
Solange ich Freude am Leben habe.
6. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein.
Nein, denn man kann sich immer Täuschen. Ich würde versuchen die Menschen von meinen Argumenten zu überzeugen und durch die Diskussion eine passende Lö-sung zu treffen.
7. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint?
Ich bin überzeugt, dass wirtschaftlich und politisch die Zeit der alten Patrons vorbei ist. Heute definiere ich ei-nen modernen Führer als „primus inter pares“ (Erster unter Gleichen, Anm. d. Red.).
8. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?
Ich denke, dass ich eine gesunde Portion Selbstkritik habe. In meinen Augen haben wir in der Schweiz die Tendenz zu selbstkritisch zu sein.
9. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung?
Diese Vorstellung beunruhigt mich sehr. Ich empfin-de unsere Welt durchaus als interessantes Pflaster. Des Weiteren wären mir Ihre Bücher vorenthalten ge-blieben…
10. Lieben Sie jemand?
Ja.
11. Und woraus schließen Sie das?
Ganz einfach. Entweder du spürst es oder du spürst es nicht.
12. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht, wie erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist?
Ich habe die Schwerpunkte in meinem Leben etwas an-ders gesetzt…
13. Was fehlt Ihnen zum Glück?
Kann ich jetzt Wünschen? In erster Linie muss man fähig sein, das individuelle Glück definieren zu können. Ich bin überzeugt, dass man dem individuellen Glück entgegen gehen muss. Das Glück findet einen nur selten per Zufall.
14. Wofür sind Sie dankbar?
Für das Interview, welches ich mit Ihnen führen durfte. Im Allgemeinen bin ich dankbar gesund zu sein.
15. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als gesundes Tier? Und als welches?
Dann doch lieber noch eine Weile als gesundes Tier leben. Am liebsten als meinen Hund. Der führt ge-radezu ein Herrenleben.
Max Frisch, 1966
Max Frisch war ein Schweizer Schriftsteller und Architekt. Mit Theaterstücken wie „Bieder-mann und die Brandstifter“ oder „Andorra“ sowie mit seinen drei großen Romanen „Stiller“, „Homo faber“ und „Mein Name sei Gan-tenbein“ erreichte Frisch ein brei-tes Publikum und fand Eingang in den Schulkanon (Zusammenstel-lung der Werke, die in der Litera-tur herausgehobenen Wert haben sollen). Darüber hinaus veröffent-lichte er Hörspiele, Erzählungen und Prosawerke sowie zwei, die Zeiträume von 1946 bis 1949 und 1966 bis 1971 umfassende, litera-rische Tagebücher.
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Die Junioren des FC Bern bedanken sich herzlich bei der
BEKB | BCBE Bern
für das Matchballsponsoring während der Rückrunde der Saison 2011/2012.
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D ie ganz grossen Fussballspiele vergisst keiner – weder die Fans noch die Spieler, die in wichtigen Situationen Momente für die Fussball-Ewigkeit
schaffen. Die beiden Autoren Benedikt Widmer und David Mugglin haben 50 der besten Schweizer Fussballer seit der WM 1954 im eigenen Land persönlich besucht und sie von ihren Heldentaten erzählen lassen. Spektakuläre Tore, nam-hafte Gegenspieler, viele Zuschauer – hier erinnern sich 50 Schweizer Fussballer an das Spiel ihres Lebens. Mehrere Generationen von Schweizer Fussballern erzählen, welches Spiel in ihrer Karriere das aufregendste, das speziellste und das unvergesslichste ist. Es umfasst zugleich alle Fussballpartien, die in diesem Land im letzten hal-
ben Jahrhundert für grosses Aufsehen gesorgt haben. Das beginnt mit dem 4:1 an der WM 1954 gegen Italien, führt über die grossen Europacup-Abende der Young Boys ge-gen Stade Reims, des FC Zürich gegen Real Madrid oder des FC Basel gegen den FC Liverpool sowie die Schweizer WM-Erfolge 1994 gegen Rumänien, 2006 gegen Togo oder 2010 gegen Spanien. Zu Wort kommen illustre Namen aus den letzten sechs Jahrzehnten, von Walter Eich über Köbi Kuhn, Daniel Jeandupeux, Kudi Müller, Raimondo Ponte, Heinz Hermann, Thomas Bickel, Stéphane Chapuisat, Ha-kan Yakin, Patrick Müller bis Diego BenaglioEinige Tore, Szenen, Spielzüge bleiben für immer und ewig in den Windungen des Gehirns hängen, und es ruft eine seltsame Art von Glückseligkeit hervor, wenn man sich mit Leuten austauschen kann, bei denen das Gleiche hängen-geblieben ist. Unnützes Wissen meinen die einen, die an-deren sind der Ansicht, dass es exakt solche Dinge sind, die den Fussball so wunderbar machen. Für diejenigen, die sich nicht nur für das laufende Spiel, sondern auch für die Ver-
gangenheit interessieren, ist dieses Buch eine unbedingt lesenswerte Lektüre. Es ist nicht nur interessant, lehrreich und unterhaltend, sondern es ist auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Erinnerung an die schönsten Stunden der Schweizer Fussballgeschichte. Das Buch ist bebildert mit Originalaufnahmen aus den Spielen und aus dem Umfeld jener 50 unvergesslichen Fussballgeschichten.
Das Spiel meines Lebens – 50 Fussballstars und ihre schönsten 90 Minuten.ISBN: 978-3-7245-1785-6192 Seiten, durchgehend bebildert, kartonierter UmschlagTexte: David Mugglin, Benedikt WidmerGestaltung und Produktion: Fabienne SteigerDruck: Reinhardt Druck, BaselLadenpreis: Fr. 29.80
DAS SpIEL mEINES LEBENS
TEXT
:
HEInz GRölI
buCHtipp
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In einem Waisenhaus in Kalkutta springen Knaben neuerdings mit gebrauchten Fussballschuhen von Berner Junioren dem Ball hinterher.
DER fc BERN ALS BoTScHAfTER IN INDIEN
TEXT / FoToS
:
CHRISToPH GobElI
inDien
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S eit vielen Jahren besuchen wir regelmässig Indien, mittlerwei-
le schon zweimal im Jahr. Das hat ursprünglich familiäre Gründe: Die Tante meiner Frau lebt seit 50 Jahren in Kalkutta. So lernten wir Land und Leute kennen und Indien zu lieben. Man sagt, entweder hasst oder liebt man Indien.
Kalkutta, das kunterbunte TheaterKalkutta ist die indischste aller Gross-städte in Indien, nach Delhi mit 14 Millionen Einwohnern die zweitgröss-te Stadt des Landes. Bis 1919 war sie sogar die Hautpstadt von Britisch Indi-en, wo auch der Vizekönig als Verwal-ter Indiens residierte. Davon zeugen noch viele koloniale Bauten. Für uns Westler ist Kalkutta ein riesiges, kun-terbuntes Theater. Das Leben spielt sich auf offener Strasse ab. In Kalkutta gibt es sogar noch Rikscha-Zieher, die menschlichen Transporteure, barfusslau-fende, rennende Männer, die Menschen auf kleinen Kutschen durch das Ver-kehrsgetümmel ziehen. Es existieren zahlreiche sozi-ale Institutionen wie Wai-senhäuser, (mobile) Spitä-ler für die Strassenkinder, Betreuung für Slumkinder und Hilfeleistungen für die Leute, die auf der Strasse le-ben. So begannen auch wir uns sozial zu engagieren. Ein Heim für StrassenkinderDas Knabenheim „Ali SK Memorial So-ciety for the Children“ in Santoshpur wurde vor zehn Jahren vom Deutschen Wolfang Müller gegründet und wird noch heute von ihm geleitet. Müller ist ein echter Aussteiger, ein Individualist, der sich mit dem Knabenheim ein Le-bensprojekt erfüllt hat. Ich bin per Zu-fall auf dieses Knabenheim gestossen. Dass dort regelmässig Fussballtrai-nings stattfinden, hat mein Interesse sofort geweckt. Die Kinder kommen von der Strasse, wurden auf Bahn-höfen aufgefunden, nachdem sie von den Eltern als Bettler eingesetzt wur-den. Müller hat indische Betreuer und ist darauf angewiesen, dass v.a. junge Europäer, sogenannte „Volunteers“ im Heim mitarbeiten. Solche gibt es in Kalkutta recht viele, zum Beispiel bei den Institutionen von Mutter Theresa,
der weltbekannten Ordensschwester, die dort Spitäler und Sterbehäuser ge-gründet hat.
Fussball als IntegrationsprojektMüller suchte nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für die Jungs, in der sie sozial wachsen können und somit auch teambildend für das Leben im Heim wirkt. Da begann er mit Fuss-ball, was gerade für Kinder aus solchen Verhältnissen gewinnbringend fürs Zusammenleben sein kann. Müller kann auf die Hilfe eines pensionierten Fussballtrainers aus Frankreich zählen, der den Jungs von Anfang an Fussball beibrachte. Er geht nun jedes Jahr zwei Monate nach Kalkutta und organisiert sogar Trainingscamps. Auch ich spiele manchmal mit dem Gedanken, einmal als Fussball- und Freizeitgestalter im Heim zu wirken. Man muss bedenken,
dass Fussball in Indien bei weitem nicht so populär ist wie in Europa. In Kalkutta ist der Fussball einigerma-ssen akzeptiert, doch hinter Cricket hat er natürlich keine Chance. Findet ein wichtiges Cricket-Spiel statt, z.B. Indien gegen Sri Lanka, steht das öf-fentliche Leben still. Ein Fussball-EntwicklungslandDas Heim hat mittlerweile drei Juni-orenteams, bei meinen täglichen Be-suchen dort übernehme ich die Frei-zeitgestaltung mit den Kindern und spiele natürlich viel Fussball. Der Fuss-ball in Indien ist technisch ganz passa-bel, aber punkto Tempo, Körpereinsatz und physischer Präsenz doch ziemlich rückständig. In den Trainings waren die Kinder mit riesigem Eifer dabei und hörten aufmerksam zu (das ist in meinen Trainings auf dem Neufeld
nicht immer der Fall). Zu Trainingsbe-ginn reihten sich die Kinder sofort und ohne Aufforderung brav auf einer Rei-he auf. Sie waren enorm motiviert, fast übermotiviert, dass ihr Training von einem bekannten europäischen Trai-ner geleitet wurde. Spass beiseite. Aber die Vermittlung von Fussballkünsten durch Europäer wird in Indien oder Asien generell hoch eingeschätzt.
Eine heilige Kuh auf dem FussballplatzDie Trainingsplätze sind eine Mi-schung aus Sand und Gras. Was sehr erfreulich ist, ist dass wir immer sehr viele Zaungäste hatten, die sehr inte-ressiert die Übungen anschauten. Ein typisches indisches Erlebnis war, als bei einem Training eine Kuh seelen-ruhig auf dem Feld niederliess. Diese wurde von den Jungs nicht verjagt, im
Gegenteil, es wurde immer um die Kuh herumgekurvt, wenn sie bei den Matchs oder Übungen im Weg stand.
Fussballausrüstung vom FC BernIch habe dieses Mal ei-nen Aufruf bei den D und E-Junioren des FC Bern gemacht und erhielt viele, sehr viele brauchbare Fuss-ballschuhe und Torwart-handschuhe. Bei dieser Ge-legenheit ein grosser Dank aus Indien! Diese Kinder
spielen jetzt also mit einem Hauch von FC Bern Fussball. Natürlich ist der Heimleiter an einer Zusammenarbeit mit dem FC Bern interessiert. Über-haupt ist ein Aufenthalt oder eine Ar-beitsstelle in der Schweiz oder Europa für viele Inder ein Traum. Das kommt in Indien in jeder Diskussion mit jun-gen Leuten zum Ausdruck. Ohne Pro-bleme könnte ich einen der Jungs für eine gewisse Zeit in die Schweiz neh-men und bei einer Gastfamilie unter-bringen resp. bei mir selber. Diese Plä-ne sind aber erst am Anfang und noch nicht ausgereift.
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Benjamin Schwarz Innenverteidiger der 2. Manschaft, Geburtsdatum: 04.02.1984, Rücken-nummer: 5, Im FC Bern seit: einer halben Ewigkeit, Besondere Stärken: Zweikampf, mag: Ehrliche Freundlichkeit, Dynamik, Mich nervt: Stagnation, Vorbilder: Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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iM bilD
Raphael Kohler, Abwehrspieler der A - Junioren und Kapitän, R. Kohler ist 18 Jahre alt und lebt zurzeit in Rüfenacht. Seine Fußball Kariere hat er beim SC Worb begonnen und ist vor 1 Jahr dem FC Bern beigetreten. Er fühlt sich geehrt der Kapitän des Teams zu sein. Kohler ist der Meinung, dass seine Manschaft sehr viel Potenzial und dass sie diese Saison noch grosse Erfolge feiern werden.
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Sandro Raso, Mittelfeldspieler & Stürmer der 1.Mannschaft, Geburtsdatum: 19.10.1985, Rufname innerhalb des Teams: Mister Liquid, Im FC Bern seit: 2011, Besondere Stärken: Technik, Schnelligkeit, Er mag: Ferien, gutes Essen, Ihn nervt: Niederlagen & früh Aufstehen, Vorbild: Roberto Baggio
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Stefan Zimmermann, Mittelfeldspieler der 2. Manschaft, Geburtsdatum: 06.01.1984, Rücken-nummer: 2, Im FC Bern seit: 2010, Besondere Stärken: Sein Umfeld, Er mag: Endlose Reden während des Trainings.., Asien, WG-Feste, Siege, Mich nervt: Mein Rücken ..., unsportliches Verhalten, Fast-Aufstiege, Niederlagen, Gleichgültigkeit, Vorbilder: King Roger & Pep Guardiola
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VizepräsidentFinanzen11er-FussballKiFuKommunikationMarketing & EventsSchiedsrichter Betr.J+S CoachStadion Neufeld
Trainer 2. Liga i.Assistent 2. Liga i.TH Trainer AktiveTrainer 3. LigaAssistent 3. LigaTrainer 5. Liga aTrainer 5. Liga bAssistent 5. Liga bTrainer SeniorenTrainer A-Jun.Assistent A-Jun.Trainer B-Jun.Trainer Jun Bb.Assistent Bb.Trainer C-Jun. Pr.Trainer Da-Jun. Assistent Da-Jun. Trainer Db-Jun.TH Trainer KIFU Trainer Ea-Jun.Assistent Ea-Jun.Trainer Eb-Jun.Assistent Eb-Jun.Trainer Fa-Jun.Assistent Fa-Jun.Trainer Fb-Jun.Assistent Fb-Jun.
Armin ThalmannStefan AerschmannArmin ThalmannMichael GobeliJonas DunkelMichel FerrariRudolf SchödlDavid TreichlerBeat Biedermann
Adrian EugsterMiguel GonzaloRaphael ZürcherChristoph GobeliOester RuediNicola MastroianniIvan BrnicDavid GobeliLuca Del PianoGaetano MuranoGiuseppe PorcoGomez AntonioPascal VallonEduard SchmutzReto RottermannFritz LehmannEmri HalimajiChristoph WiggeDavid GerberMichael GobeliDavid MühlemannMassimo Del PianoChristoph GobeliDavid TreichlerPhilipp LuginbühlMichael GobeliMario Straub
3074 Muri BE1700 Fribourg3074 Muri BE3004 Bern3011 Bern3004 Bern3033 Wohlen3007 Bern3012 Bern
3052 Zollikofen3012 Bern3014 Bern3004 Bern3095 Spiegel3007 Bern3063 Ittigen3004 Bern3172 Niederw.3012 Bern3072 Osterm.3014 Bern3007 Bern3008 Bern3202 Frauenk.3172 Niederw.3098 Köniz3007 Bern3012 Bern3004 Bern3012 Bern3014 Bern3004 Bern3007 Bern3012 Bern3004 Bern3027 Bern
076 582 69 58079 409 11 85076 582 69 58078 876 85 47079 506 53 08079 676 56 83079 300 79 80078 803 10 68079 209 05 26
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