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Page 1: Eine neue empfindliche Tüpfelreaktion anf Sulfite

Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 265

Salzsaure zufiigt, auf. Bei wiederholtem Gebraueh verliert das so amalgamier~e Zink seine Wirksamkeit.

2. Ansffihrung tier Bestimmung. Eine Probe von bis zu 300 nag Niobium(V)-oxyd wird in einem bedeekten Quarztiegel mit 3--5 g Kaliumpyrosuffat gesehmolzen. Naeh dem Erkalten bringt man den Tiegel in ein bedeek~es 250 ml-Beeherglas, gibt 20 ml konzentrierte Sehwefelsaure zu mad erwarmt bis zur vollstandigen LSsung der Sehmelze. Zu der erkalteten L6sung gibt man 1--2 ml, mi~ 100 ml Wasser verdiinn- tes 30%iges Wasserstoffsuperoxyd und waseht Tiegel und Deekel ab. Nun ffigt m~n 20 ml, auf 200 ml verdfilmte, konzentrierte Schwefels~ure, sowie 2 g Bernsteinsaure zu und erwamt unter Umrfihren, bis die Bernsteins/~ure-gel6st ist. Die so vorbe- reitete LSsung wird im 84 cm-Reduktor reduziert, nachdem man zuvor dessert Zink- saule mit heiBer 1:19 verdiinnter Sehwefelsaure und dann mit 90 ~ heiBem de- stilliertem Wasser gereinigt hat. Den Rezeptor besehiekt man mit 3faehem ~ber- sehuB an Eisen(III)-suffatl6sung. In den Reduktor gibt man jetzt 100 ml 1 + 4 ver- diinnte Sehwefels/~ure yon 65 ~ • 5 ~ mad laBt, die Saugwirkung der vorausgehenden FlfissigkeRss~ulen ausntitzend, naeheinander die NiobiumlSsung, 150 ml 1 + 4 ver- dtinnte Schwefelsaure, die 1% Bernsteinsaure enth/ilt, nnd zum SehluB 200 250 ml kaltes Wasser pausenlos durehflieBen. Bis auf das Wasser sollen die FlfissigkeRen 65~ 5 :5 ~ hei$ sein; die gesamte Durchlaufzeit solt mindestens 25 rain betragen. Der Rezeptor wird unterdessen dureh Einstellen in Eiswasser gekiihlt. Naeh Abnehmen des Rezeptors mad Auswasehen des Ablaufrohres gibt man zur reduzierten LSsung 10 ml 85%ige Phosphors/~ure nnd titriert mit 0,1 n Kaliumperman~natl6sung gegen Orthophenan~hrolir, als Indikator. 1 ml 0,1 n Permangan~tl6smag entsprieht 6,6455 mg Niobium(V)-oxyd. Ein blinder Versueh mit denselben Reagenzienmengen ist durehzufiihren. Zur Beseitigung etwa vorhandener reduzierender Verunreini- gungen gibt man zu jeder der sauren Waschfltissigkeiten in der Hitze Kalium- permanganatl6sung bis zur eben bleibenden R6~ung. A. EICtIL]~I~.

Eine neue empfindliche Tiipfelreaktion auf Sulfite beschreiben R. B E L C ~ u n d G. I~G~AM 1. Ausgehend yon der yon F. EPHRAIM 2

saner ffir den Vanadin-Nachweis herangezogenen Reak t ion V +5 + Fe +2

basiseh V +~ ~ Fe +~ lassen die Verfasser das aus dem Sulfi t frei gemachte Schwefel- d ioxyd au f A m m o n i u m m e t a v a n a d a t einwirken, welches zu vierwer- t igem Vanad ium reduzier t wird u n d als solehes in alkalischem Medium Eisen ( I I I ) - ion reduzier t . Das ents tehende Eisen ( I I ) - Ion wird d a n n mi t e inem geeigneten empfindl iehen Reagens wie ~-Dimethylglyoxim, o- Phenan th ro l in oder Dipyr idy l nachgewiesen. Thiosulfat- , Sulfid- u n d Ni t r i t - Ionen geben dieselbe Reak t ion ; die beiden ersten kSnnen a b e r dureh Quecksilber (II)-chlorid, N i t r i t - Ion durch Ani l inhydroehlor id un- wirksam gemacht werden. Mit der beschriebenen Reak t ion kSnnen noeh 4 ~ Sul f i t - Ion naehgewiesen werden.

Aus]i~h~ung der ReaMion: 1 Tropfen der zu untersuehenden LSsung oder ein ldeiner Tell der Substanz wird in ein F~mL-KR~OLz-GasreaktionskSlbchen~

1 Analytie~ Chimiea Acta 1, 417 (1947) . . . . . 2 Helv. Chim. Aeta 14, 1266 (1931) ; vgl. diese Z. 98, 141 (1934). 8 F~mL, F., m P. K~u~oLz: Mikrochemie, P~]~GL-Festsehrift 1929, 83; F~mL, F. :

Qualitative Analyse mit Hflfe yon Tiipfelreaktionen 3. Aufl., S. 153(1938). z. anal. Chem. Bd. 180. 18

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266 Bericht: Chemische Analyse anorganischer S~offe.

gebracht; znit dem Ende des hincinragenden Reagenstriigcrs nimmt man 1 Tropfen 2~ Ammoniumvanadatl6sung auL D~nn gib* man 2 Tropfen 2 n Schwefels~ure zur Substanz und verschlieBt das K61bchen. ~Vach 2 3 min langem Erw~trmen sprRzt man den aln Reagenstr~ger h~ngenden Tropfen auf Tiipfe]papier und versetzt mi~ 1 Tropfen 2~ Eisen(III)-chloridl5sung sowie mit 1 Tropfen ammoniakalischer DimethylglyoximlSsung. Eine kirschrote Fi~rbung, die als roter Ring um den Eisen(III)-hydroxydniederschlag erscheint und nach 2 3 rain wieder verschwinde~, zeigt die Gegenwart yon Sulfiten an. Sind aueh Sulfide oder Thiosulfate zugegen, dann gibt man 1 Tropfen ges~ttig~er Quecksilber(II)-chloridlSsung zu und l~gt 1--2 rain stehen. Nitrite .werden durch Versetzen mit 1 Tropfen ges~ttigter Anilin- hydrochloridl6sung ausgeschaltet.

A. EIC~ILEI~.

Eine Ti ip ie l reakt ion auf Molybd~n und Kup ie r mi t o -Oxypheny l - [ luoren (9 PhenyL2, 2'. 3, 7 -Te t raoxyf luoren) te i len J . GILLIS, A. CLA~YS und J . HOSTE ~ mit . Das nach den A n g a b e n yon C. LIEB~aMANN u n d S. LINDENBABUI~ ~ herges te l l te Reagens is t eine in A]kohol leicht 16s- l iche Subs t anz yon r o t b r a u n e r F a r b e mi t l ebha f t em Gr i inschimmer .

Zur Durchfiihrung der Reaktion auf Molybd~n bringt man auf Ttipfelpapier 1 Tropfen einer 0,1%igen L5sung des Reagenses in ~thylalkohol und l~l~t an der Luft, bei gewShnlicher Tempera~ur trocknen. Nach Auf~ragen yon 1 Tropfen der n salz- sauer gemachten Analysenl6sung gibt man 1 ' 2 Tropfen 20~ 0,5 n salzsaurer KaliumfluoridlSsung und endlich 2 3 Tropfen 0,5 n Schwefels~ure zu. Bei Gegen- war~ yon sechswertigem Molybd~n entsteht eine karminrote Farbung, w~hrend im blinden Versueh nur Gelbf~rbung beobachtet wird.

Durch den Zusatz des Ka l iumf luo r id s schlag~ eine sonsv mit Eisen, Arsen und A n t i m o n au f t r e t ende F a r b u n g nach Gelb urn, w~hrend die durch Molybd~n hervorgerufene Ro t f~ rbung d a m i t noch ve r t i e f t wird . Kupfe r , d a s an sich keine R e a k t i o n geben wiirde, ruff naeh K a l i u m - f luor idzusa tz eine s t a rke ind igov io le t t e F g r b u n g hervor , die abe r durch die Zugabe der Sehwefelsgure in eine gelbe umschl~gt . S t6 rend wi rk t nu t Gold dureh s t a rke Braunf~rbung und die oxyd ie r enden Cerium (IV)-, Chromat - und P e r m a n g a n a t - I o n e n . Die Empf ind l i chke i t sg renze be- t r~g t 10-a, 5 (1:3 - 10t).

Zum Kupfer-Nachweis f i ihr t man die l~eakt ion au f einer Tiipfel- p l a t t e durch und se tz t Wasse r s to f f supe roxyd zu. K u p f e r g ib t under diesen U m s t a n d e n e inen l~iedersehlag, Molybd~n nur eine Rosafgrbung . K o b a l t wi i rde einen b r aunen Nieders~hlag bi lden, doeh k a n n dies durch Zusa tz yon K a l i u m t a r t r a t ve rh inde r t werden. Aul~er Molybdgn ver- u r sach t aueh P a l l a d i u m Rosaf~rbung, aber ke inen Niederschlag.

Gold und R u b i d i u m bi lden b raune Niederschlage , s tSren also sehr , wghrend in Gegenwar t yon P l a t i n nur die b e k a n n t e n K r y s t a l l e von K a l i u m h e x a c h l o r o p l a t i n a t au f t re ten . Die Empf ind l i chke i t tier Reak - t ion is t ebenso gro~ wie die au f Molybdan .

Auf eine Tiilofelplatte bringt man 1 Tropfen tier neutralen zu priifenden LSsung, 1 Tropfen Kaliumfluoridl6sung (5 g K F T 5 ml H20 ~ 0,4 ml 6 n Salz-

1 Analytica Chimica Acta 1, 421 (1947). Ber. dtsch, chem. Ges. 87, 1177 (1904).


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