Transcript
Page 1: Eine schnelle Mikromethode zur Bestimmung von Calcium in Serum

312 Bericht: Spezielle analytische Methoden

und zentrifugiert. Man miBt dann mit dem Mikroskop H5he und Breite des Nieder- sehlages, bestimmt daraus das Volumen und vergleieht mit unter gleiehen Bedingun- gen hergestellten Standardfgllungen. -- Die Arbeitsteehnik ailer Bestimmungen ist sehon frtiher besehrieben worden.

1 ~. anal. Chim. 14, 239--241 (1959). [Russiseh]. (Mit engl. Zus fass.). V. I. Ver- nadskij-Inst, f. Geoehem. u. anal. Chem. Akad. Wiss. SSSR, Moskau. -- s ALIZARIN, I. P., u. M. N. P~TRIXOVA: Z. anal. Chim. 9, 127 (1954); P~TmXOVA, M. N., u. I. P. ALI~ARIr ~. anal. Chim. 12, 462 (1957); vgl. diese Z. 146, 32 (1955); 161, 362 (1958). -- ~ BA~TOLACrsI, R. J. , u. J. E. BARSEY: Analy~. Chemistry 29, 281 (1957); vgl. diese Z. 158, 292 (1957). H. NIEswA~D

Eine sehneUe Mikromethode zur Bestimmung yon Calcium in Serum dutch direkte komplexometrische Titration in stark alkalischer LSsung mit CaIcein als Fluorescenzindicator im ultr~violetten Lieht besehreiben I. 5~. B~TT und G.P. FRASE~ 1. Dieses Verfahren erfordert nur ein kleines Volumen an Serum (0,I ml oder weniger) und im Serum vorhandene stSrende Substanzen (Mg, Phosphat) haben in den praktisch vorkommenden Mengen keinen EinfluB. -- Arbeitsweise. Zu 4 ml 0,~5 n Natronlauge in einem Porzellansehglchen (4 em Durchmesser und 1 cm tier) gibt m~n 0,1 ml Serum, 1 Tr. tgglich Irische IndicatorlSsung (4 mg Calcein in 100 ml 0,25 n Natronlauge) und titriert im UV-Licht (Philips MBL/U-Quecksilber- lampe, 125 Watt , 3650 A, Ilford-Filter Nr. 828) mit _~DTA-L5sung aus einer Agla- Mikrobiirette. Im Endpunkt versehwindet die griine Fluorescenz unter Farbwechsel naeh Blauviolett. Die Natronlauge ist auf Caleiumfreiheit zu priifen, gegebenenfalls ist eine Korrektur erforderlieh. 0,5/~g Ca in 3 ml sind noeh ohne weiteres bestimm- bar. Die Beziehung zwischen Calciummenge und ADTA-Verbrauch ist wenigstens bis 60 ~g Ca linear. Sehwaeh hgmolysierte und ikterisehe Seren (Bilirubingehalt unter 10 mg/100 m]) lassen sich ebenfalls einwandfrei titrieren. Urgmische Seren zeigen ab und zu eine blguliehweil~e Fluorescenz, die die Bestimmung jedoeh nieht st5rt (Farbumschlag nach Violett). ~anehm~l fluoreseieren Seren, die 1--2 Tage bei Zimmertemperatur gestanden haben stark grfin, hervorgerufen durch Verunreini- gung mit Pseudomonas fluorescens. Hier ist der Endpunkt nicht zu erkennen. -- Ein Vergleieh yon Ergebnissen naeh dieser Methode mit denen nach der klassisehen Arbeitsweise yon B. K n ~ - ~ und F. TISDALL 2 (Calciumoxalat), modifiziert yon E. J. KI~r162 a und denen der A~TA-Titrat ion mit Murexid als Indicator und photo- metriseher Endpunktsbestimmung ~ ergibt keine nennenswerten Untersehiede.

1 Clin. ehim. Acta (Amsterdam) 4, 346--356 (1959). Univ. Aberdeen (Grol]- britannien). -- 2 j . biol. Chemistry 46, 339 (1921). -- a Mikroanalysis in Medical Biochemistry, 2. Aufl. S. 84, J. u. A. Churchill Ltd., London, 1951. -- ~ KIB~ICK, A. C., M. Ross and H. E. t~oa~es: Proc. Soc. exp. Biol. Med. S1, 353 (1952); vgl. diese Z. 140, 235 (1952). E. B ~ - K ~

P. CA~TI~R und J. C L ~ T - M ~ T ~ L ~ bestimmen Calcium im Serum ebenfalls dureh Titration mit ADTA-L6sung bel Gegenwart von Calcein. Gemessen wird dabei photometrisch das Verschwinden der Fluoreseenz des Indicators beim Verbraueh tier Caleiumionen dureh das Chelat. Die Genauigkeit betr~gt ~= 1,5~ Magnesium stSrt nieht. -- Ausfi~hrung. 20--100 #1 der mit einer lV[ikropipette abgemessenen Probe versetzt man mit 0,25 n Natronlauge, einigen Tropfen einer 20~ L5sung yon sekundgrem Octanol in J~thylalkohol, nm das Seh~nmen zu verhindern, und mit CalceinlOsung (siehe unten) und titriert mit 0,01 m J~DTA-LSsung (siehe unten), wobei die Fluoreseenz des Indicators mit einem Fluorimeter automatisch registriert wird. In gleicher Weise nimmt man mit CaCl2-L5sung eine Eichkurve auf und er- mittelt in 3 ml Natronlauge den Blindwe~. -- Zur Herstellung der Indicatorl5sung 16st man 2 g Caleein in 25 ml 1 n Natronlauge und verdiinnt mit bidest. Wasser auf

Page 2: Eine schnelle Mikromethode zur Bestimmung von Calcium in Serum

4. Analyse yon biologischem Material 3 t 3

250 ml. Zum Gebrauch wird davon t~glich eine 1 : 100 verdi innte LOsung bereitet. - - Die ADTA-LOsung erh~lt man durch AuflOsen yon 37,21 g Dinatr ium~thylendiamin- te t raace ta t in 600 ml Wasser. Man br ingt die LOsung mi t Natronlauge auf p]z 10,5 bis 11 und verdi innt mi t bidest. Wasser zum Liter. Dutch Verdiinnen stellt man die 0,01 m LOsung fiir die Ti t ra t ion her.

Clin. ehim. Aeta (Amsterdam) 4, 357--363 (1959). Fac. 3{4d., Paris (Frank- reich). G. DE~K

Zur Bes t immung der aus Salben dureh die Haut absorbierten Quecksilber- Pr~icipitatmengen verwenden D. L. So .By und E. M. PL]~I~ 1 eine radiochemische Methode. Die Verff. markieren mi t -~~ fiillen mi t Ammoniak, stellen nach bekann ten Methoden die Pr~icipitatsalben her und tragen die Salben R a t t e n auf die Hau t auf. Nach 24 Std werden die ~ a t t e n getOtet und die beiden Nieren nn te r Zusatz yon NatriumsulfidlOsung veraseht. Der Queeksflbergehalt l~Bt sich durch Messung der fi- oder y-Aktivi t~t der Proben ermitteln. Die Verff. ziehen die Mes- sung der y-Strahlung vor, da diese nicht durch Selbstabsorption in den Proben gefalscht werden kann. Die Methode ist empfindlicher als alle bisherigen.

x j . Amer. pharmae. Assoc., sei. Edit . 48, 308--310 (1959). Univ. Washington Seatt le (USA). KLAUS BRODXRSEN

Uber die Bestimmung yon Ammoniak in Plasma nnd Blut durch Diffusions- messungen nach einer Methode yon D. SELIGSON und H. S~LIGSO~* ber ichten J. A. JaQv~Z, I~. J~LTSCa und M. Hood 2. Nan mug bei tier Best immung die an- ~gnglich vorhandene Ammoniak-Konzent ra t ion yon der wghrend der Messung aus Proteinen freiwerdenden unterseheiden kOnnen. Bei der 5Iessung (colorimetrische Best immung des iiberdiffundierten Ammoniaks mit Xess]ers I~eagens) folgt die Anfangskonzentra t ion der Gleichmlg x : Q(1 e-kt), wobei x die diffundierende Menge Ammoniak, Q die Gesamtmenge Ammoniak, /c die Diffusionskonstante a n d t die Zeit ist. Wird w~ihrend der Messung Ammoniak in Freiheit gesetzt, so folgt die insgesamt diffundierende Menge der Gleiehung x ~ (Q - r k) (1 - 10 -~-~) + c~t, wobei ~ die Kons tan te fiir die Geschwindigkeit der Freisetzung ist. Aus den erhalte- nen Diffusionskurven kann durch lineare Extrapola t ion auf t = 0 der Ausdruck Q - c~/2,3 k ermit te l t werden, aus dem dann die wabre, zur Zeit t ~ 0 vorhandene Menge an Ammoniak errechne~ werden kann. Aus den verschiedenen Xons tan ten ergibt sich, dab die Best immung mit Kal iumcarbonat besser ist, als die mit dem Kal iumcarbonat /Kal iumbicarbonat -Gemisch und dab die vielfaeh in Kliniken an- gewandte }Iethode yon SELmSOX und S~Lmso~ fiir R.outine-Analysen bei konst. Bedingungen zwar geeignet ist, die erhal tenen Werte aber erst nach Best immung der Kinet ik auf die wahre Ammoniak-Konzent ra t ion umgerechnet werden miissen.

SSLIOSO~ ~, D., u. H. SELIGSOX: J. Lab. clin. Med. 38, 321 (1951); vgl. diese Z. 135, 381 (1952). _ 2 j . Lab. elin. Med. 511, 942--954 (1959). Sloan Ket ter ing Inst . for Cancer Res., New York (USA). URSVLA B A V ~ A ~

Die Bestimmung yon Arsen in biologischem )Iaterial dutch Aktivierungsanalyse beschreibt H. S~IT~ 1. Die Proben (3--6 rag) werden zun~chs~ in Poly~thylenbeh~l- tel" eingewogen, verschlossen in Aluminiumhiil len gesteck~ und in einem Atom- reaktor einen Tag mi t Neut ronen bestrah]t , wodurch das enthal tene Arsen radio- a k t iv wh'd. (Auf die gleiche ~r wird eine Probe [t - -2 mg] reines Arsen behandelt . ~'~an 10st sie nach der Bestrahlung in Natronlauge a n d ffillt auf 1 1 auf. 1 ml dieser LOsung wird auf 100 ml aufgefiillt und 1 ml davon als S tandard verwendet.) Die bestrahl te Probe wh'd zur En t fe rnnng der organischen Substanz mit 5 ml konz. Salpeters~ure und 3 ml konz. Schwefels~ure in einem 25 ml-Gefiil3 erhitzt, bis alle


Recommended