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Einsatzbericht Sektion München 2014 2014 hat die Sektion München 9 Einsätze durchgeführt. 1-5.Myanmar 6.+7. Indien 8.Äthiopien 9. Mongolei Feb :Bagan Vikaskarnar März und November Alem Kettema Juli Ulanbaatar August März: Sittwe, October: Thandwe, November: HCC Deltla Devision, Sittwe

MUC Team:

Plast. Chirurgie: Dr.Heinz Schoeneich ,Dr.Moritz Schoeneich, Dr. Paul Heidekrüger. Dr.Nikolaus Björ, Prof. Heinz Homann Dr. Frauke Deneken. Prof. Richter-Turtur (Traumatologe ) MKG: Prof .Martin Gosau Anästhesie: Dr.Silvia Gögler-Schröder, Dubravka Lung, Dr. Martina Rieffert, Dr.Stephanie Roth, Dr. Paul Schüller, Dr.Angelika Wagner, Dr. Petra Wagner OTA: , Iris Kuriakos ,Manuela Distel, Barbara Ruppert, Isabel Oberst Sirrenberg Cand. Med.: Katharina Feigl, Chritian Hausting, Nicole Strüngmann, Alexandra Kurz,

Die Sektion München arbeitet seit über 17 Jahren in Myanmar. Wir fühlen uns in diesem Lande zu Hause und kennen es zum Teil besser wie Deutschland. Unsere Kontaktleute in Bagan( Mr. Aung und Oliver Khet Khet in Napali, ein Deutscher der seit über 20 Jahren in Myanmar lebt) hatten die Einsätze logistisch wie immer gut vorbereitet. In Bagan kamen 320 und in Sittwe über 400 Patienten zum Screening. Das Krankenhaus, dass vor 15 Jahren in Bagan mit Interplast Spendengelder aufgebaut wurde, macht einen guten Eindruck. Die OP Säle sind weiterhin voll funktionsfähig und sauber gehalten. Da die Ausgaben für das Gesundheitswesen um 2% gestiegen sind, hat die Regierung auch hier in die Infrastruktur investiert und einen neuen Bettentrakt hinzugefügt. Neben der Chirurgie sind jetzt Gynäkologie und Innere Medizin vertreten. Myanmar: Bagan Februar Das Operationsteam in Bagan bestand aus 2 Plastischen Chirurgen: Dr. Heinrich Schoeneich, Dr. Moritz Schoeneich, dem MKG-Chirurgen Prof. Martin Gosau, der in diesem Jahr in Nürnberg seine eigene Abteilung bekommen hat, 3 Anästhesisten: Dr. Angelika Wagner, Dr. Martina Rieffert, Dr. Paul Schüller, 2 OP-Schwestern: Barbara Ruppert, Manuela Distel, sowie zwei Medizinstudenten: Christian Hausding, Nicole Strüngmann. In Bagan, sowie in Sittwe führten wir über 80% Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten durch. Seit vier Jahren versuchen wir bei gut ernährten Kindern den Gaumen und die Lippe in einer Sitzung zu verschließen. Die Indikation für dies 3 stündige Operation stellen wir streng zusammen mit den Anästhesisten und hatten bisher keine Komplikationen. . Myanmar Sittwe März u. November In Sittwe ist die politische Situation mit der muslimischen Bevölkerung angespannt. Um Übergriffe zu vermeiden hat man die Muslime aus der Stadt evakuiert und sie aus Sicherheitsgründen außerhalb der Stadt in Lagern untergebracht. Wir konnten sowohl im Februar, als auch im November ungestört arbeiten. Erstaunlicherweise war das Krankenhauspersonal und die Krankenhausleitung zuvorkommend und unterstützend, was nicht immer der Fall ist. Der Gesundheitsminister aus Rakkhine hatte sich in den OP eingeschleust und großes Interesse an unseren Operationsverfahren gezeigt. Wie im vergangenen Jahr hatte sich der Schweizer Neurochirurg Philippe Schucht unsrem Team angeschlossen und Kraniomeningocelen und Hydrocephali operiert. Das

Gesundheitsministerium hatte 20 CT's über das Land verteilt und Philip Schucht nutzte die Gelegenheit, das Personal in Sittwe in die Aufnahmetechnik und Interpretation der aufgenommenen Bilder einzuführen. Wir versuchen so die Vernetzung mit anderen NGO's und Kollegen auszuweiten. Angelika Wagner hatte im November ein Hals-Nasen-Ohren-Team ( Dr. Biesinger) begleitet, welches auch schon seit 5 Jahren in Burma arbeiten und Chochleaimplantate und Innenohrchirurgie durchführen. Das Team in Sittwe bestand aus Teamleiter Dr. Caius Radu, Dr. Michael Bergermann, Dr. Andreas Schmidt, OP Schwester Martina. Da Oliver Khet Khet in Sittwe zu viele Patienten aus den umliegenden Inseln und aus dem Grenzbereich Bangladesh nach Sittwe brachte, hatten wir uns entschlossen im November mit Peter Sieg ein weiteres Team zu organisieren. Über 100 XXL-Strumen waren auf der Warteliste . Peter Sieg hatte sich auf das Operieren der Strumen konzentriert und den Plastischen und Kiefer-Chirurgen die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Verbrennungen überlassen.

Myanmar Jakol Yang HCC Krankenhaus Delta Devison Das von der Knorr Global Care Bremse gestiftete Krankenhaus, welches in dem ersten Jahr Anlaufschwierigkeiten hatte, hat sich für uns und den Sponsoren zufriedenstellend verändert. Nach Austausch der muslimischen Ärztin durch den erfahrenen und beliebten Allgemein chirurg Dr. Aung, zeigte sich die Situation vor Ort erfreulich gebessert. Das Krankenhaus mit 16 Betten war überbelegt, die Hebammen ausgelastet und vor dem Krankenhaus ist ein kleiner Markt entstanden, wo Angehörigen der Patienten sich selbst mit Getränken und Speisen versorgen können. Erstaunlicherweise - und das hat wiederum mit der Vernetzung mit der Amara Health Foundation zu tun, war vor einem Jahr ein Müllprojekt begonnen worden. Im Dorf standen zahlreiche Mülleimer, die gut gefüllt waren. Der sonst übliche Plastikmüll war im Dorf nicht zu finden. Auch das lässt sich, wenn man sich darum bemüht, in kleinen Bereichen erfolgreich organisieren. Das Team bestand aus Prof. Heinz Homann, Dr. Frauke Deneken und mir und als Anästhesist wie immer Dr. Sylvia Gögler-Schröder. Da es hier nur begrenzte operative Möglichkeiten gibt wurden 33 Operationen durchgeführt. Hier geht es nicht um Patientenversorgung in großer Zahl, sondern um Unterstützung des Krankenhauspersonals und des Chirurgen Dr. Aung. Geschlafen wird in einem Kloster in der Gebetshalle auf Iso-Matten mit Moskitonetzen und morgens wird die Dusche mit der Schöpfkelle mit den

Mönchen geteilt. Es ist eine besondere Atmosphäre und ein harmonisches Zusammenarbeiten. Mit Vertretern der Amara Health Foundation haben wir beschlossen, für die Unterbringung des Arztes, der Hebamme und Schwestern ein Stuff House im HCC Krankenhausgelände mit einer Investitionssumme von 40.000€ zu bauen. Die Pläne sind fertig und Baubeginn wird März 2015 sein. Den Anschlusseinsatz sollte in Thandwe (5 Einsätze) mit Paul Schüller und Katharina Feigl und mir stattfinden. Durch zahlreiche Anmeldungen internationaler Teams kam es wohl in Naypyidaw zu Verwechselungen. Wir waren nicht gelistet, der Krankenhausdirektion nicht gemeldet und Arbeitsgenehmigung vor Ort. Zunächst ziemlich frustriert haben wir erfahren, dass Peter Sieg in Sittwe Hilfe benötigte. Das Zweierteam hatten über 300 Patienten zu versorgen. Am nächsten Tag waren wir in Sittwe und konnten Unterstützung leisten. Über 30 Strumen wurden von Peter Sieg operiert. Zusammen wurden 58 Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten 21 Verbrennungskontrakturen und 33 Varia versorgt. In dem Küstengebiet um Ngapali, Sittwe und Thandwe scheinen sich sehr viele Neuralrohrschädigungen in der Embryonalphase zu entwickeln. Wir finden immer zahlreiche Meningocelen und Hydrocelen, die vielleicht auf einen Folsäuremangel zurück zu führen sind. Durch den Besuch des Gesundheitsministers haben wir angeregt, dass Hebammen, die auch bei den Säuglingen routinemäßig Untersuchungen durchführen, den Kopfumfang bemessen. Bei Normabweichungen kann dann rechtzeitig ein Ventil gelegt werden. Sonst haben diese Patienten keine große Überlebenschance. Februar 2015 werden wir in Myeik im Süden Myanmars arbeiten, wo wir vor 8 Jahren zu wenig Patienten zu operieren hatten. Prof. Moe Thuzar hat jetzt gute Kontakte, die immer wesentlich für den Erfolg eines Einsatzes sind. Myanmar Thandwe: HNO Dr Biesinger Myanmar Swimmig Doctors, Mobil Clinic: Stiftunglife, Interplast MUC

Swimming Doctors II Swimming DoC Operation

In Zusammenarbeit mit Stiftung Life, Amara Health Foundation, Interplast MUC und der Artemed Group sind unsere Mobilkliniken, die Swimming Doctors gut unterwegs. Happag Lloyd hatte ein drittes Schiff gesponsert mit einer Investitionssumme von € 600.000, ein Stahlkonstruktion, welches komfortabel ausgestattet wurde. Bertrieben wird es von burmesischen Kollegen. Sobald die entsprechenden Arbeitsgenehmigungen für europäische Ärzte (Gynäkologen, Zahnärzte, Augenärzte und Chirurgen) vorliegen, sollen sie Fortbildung an Board betreiben. Interplast hat sich auch bei Swimming Doctors II an der medizinischen Ausstattung mit 20.000$ beteiligt. Ein Operationsraum, eine Zahnstation und eine Spaltlampe sind an Bord. Jürgen Gessner hatte es wiederum geschafft eines seiner Schiffe (Swimming DoctorsI) der Münchener Artemed Gruppe zu übertragen, die die laufenden Kosten übernehmen. So sind die Kosten auf verschiedene Organisationen verteilt . Diese gut ausgestatteten Schiffe müssen sich um Integration in die sonst kaum vorhandene Gesundheitsversorgung im Deltabreich bemühen und die lokalen Heath

Workers und traditionellen Heiler mit einbeziehen und zu einem Miteinander zu kommen. Während ihrer 3 wöchigen Fahrten, werden Patienten für unsere Einsätze gelistet. Zentral Äthiopien Alem Ketema, Juli Stiftung Life mit Jürgen Gessner unterstützt seit Jahren in Alem Ketema (Zentraläthiopien) das lokale Krankenhaus, nachdem „Menschen für Menschen“ sich zurückgezogen hatte. Der Chefarzt Dr. Aele, den wir vor 2 Jahren zum ersten Mal mit einem IP Team unterstützten, hat in dem Krankenhaus die Operationszahlen vervierfacht. Er hat zwei Chirurgen zur Ausbildung zur Seite stehen und zwei Internisten, die sich um die Versorgung dieser Region kümmern.

In Juli konnten wir verschiedene Projekte der Stiftung Life prüfen, zum Beispiel ein Brillenprojekt, wobei hier Behinderte Brillengestelle herstellen, die dann in Deutschland über Optiker verkauft werden. Der Erlös kommt dann wiederum Katarakt-Operationen zu Gute. Ein gut organisierter Kreislauf, der Sinn macht. Nach langer Diskussion mit Dr. Alele haben wir beschlossen im Oktober/November ein Team nach Alem Ketema zu schicken. Er hatte uns gebeten nicht während der Erntezeit zu kommen, da hier alle Familienmitglieder gebraucht werden. Nach der Erntezeit ist mit einem deulichen Zulauf zu rechnen. Chirurgische Instrumente und ein Ultraschallgerät werden gesponsert und seine jungen Assistenten chirurgisch unterrichtet. Nord Indien Vikasnagar 2 Einsätze: März und November 2014 Sashi Praetorius, eine in München verheiratete Nepalesin hatte mit meiner Hilfe eine Stiftung gegründet und mit ihrer Verwandtschaft eine Privatklinik in Vikasnagar eröffnet. Das ist ca. 2 Stunden von Rishikesh, der Ort an dem die Beatles in den 60iger Jahren meditierten. Sie hatte uns gebeten, dass wir die arme Bevölkerung, in der Regel die Muslimische in dieser Gegend, kostenlos zu operieren. Das Krankenhaus würde uns alles zur Verfügung stellen. In einem zur Famlie gehörigen Ashram wurden wir untergebracht und mit köstlichem indischen Esssen vegan versorgt. Da die Krankenhausverwaltung zu großzügig Sachmittel abgerechtnet hat , werden wir bei unsrem dritten Einsatz nur eine Patientenpauschale von $ 30,00 pro Patient bezahlen, um einen Missbrauch vorzubeugen. In diesem Preis in ein HIV und Hepatitis Test mit eingeschlossen. Dies ist glaube ich eine faire Lösung. In dieser Region sind wenig Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten zu finden. Wir haben dort während des ersten Einsatzes 90 und im zweiten 68 Patienten operiert. Zahlreiche Verbrennungskontrakturen, wie extremen sternokostalen Kontrakturen und funktionsbehindernde Kontrakturen an den Extremitäten, die aufwändig gelöst wurden und mit Vollhaut gedeckt wurden.

Unser Unfallchirurg Prof. Richter-Turtur, war ausgelastet mit alten Frakturen, Osteomyelitiden und Hernien. Die Einsätze waren medizinisch gesehen sehr zufriedenstellend. Wir haben uns entschlossen nicht wie gewünscht 2-3 Einsätze, sondern einen Einsatz im Jahr hier durchzuführen. Hajo Schneck und Gaby Fromberg waren ganz in der Nähe in Haridwar, so dass wir eventuell einen Patientenaustausch auch vornehmen können, um die Nachsorge zu sichern. Mongolei – Juli 2014 Nuri Alamuti hatte über eine Bremer Consultingfirma eine Anfrage, ob Interplast in der Mongolei Einsätze durchführen kann.

Durch einen Münchener Freund mit mongolischer Frau hatte ich mich spontan einer kleinen Reisegruppe angeschlossen und den Kontakt über die Bremer Firma bekommen. . Ich hatte die Möglichkeit mit der Präsidentengattin, die einer Kinder-NGO vorstand und einem deutschsprechenden Außenminister über den Einsatz zu diskutieren. Man hatte mir in 2 Tagen verschiedene Krankenhäuser gezeigt und in der Kinderchirurgie, die eine eigene Verbrennungsstation hat, einen Vortrag über Interplasteinsätze gehalten. Die Ärzte waren überrascht von den gezeigten extremen Kontrakturen, wie wir sie in Myanmar und Indien finden. Diese wären in der Mongolei sehr selten, was daran läge, dass die 1,5 Mio. Bevölkerung noch in Jurten leben und diese auf Eisenöfen kochen, also nicht an offenen Feuerstellen. Verbrühungen und nicht das offene Feuer sind Hauptbestandteil im burn management. Sie haben großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit theoretischer und praktischer Fortbildung in der Verbrennungschirurgie. Da ihr chirurgische Material sehr veraltetet und nicht für eine optimale Patientenversorgung geeignet, wollen wir Dermatom, Mash-Craft, Elektrokauter und Instrumente zur Verfügung stellen,. Nuri Alamuti plant ist im Sommer mit einen gemeinsamen Piloteinsatz durchzuführen. Gleichzeitig hatte Matthias Schwarz über andere Kontakte ebenfalls die Möglichkeit, hier Patienten in der Zentralmongolei zu versorgen.

Kinder Hospital Ulanbataar

Laos , Luang Prabang André Borsche hatte mich gefragt, ob wir in Laos das Projekt des belgischen Kollegen Christian Depuis weiterführen wollen. Aus Altersgründen scheidet Christian Depuis aus. Er hatte und das ist das Erstaunliche, in Luang Prabang mit der Regierung und den Krankenhäusern ein Vertragswerk (Convention) gestaltet, in dem festgehalten wurde, dass er ein- bis zweimal im Jahr Ausbildungseinsätze durchführt. Gleichzeitig hatte eine in München lebende laotische Goldschmiedin Suzette Gabriel- Schoebitz in Luang Prabang sich dieser Aufgabe angenommen und Depuis angeboten, sich um OP Teams zu kümmern, die seine humanitäre Arbeit fortführen. Die Anästhesistin Petra Wagner und die Frau Gabriel-Schoebitz werden im Januar in Luang Prabang sein, um dort mit den Behörden Vorgespräche zu führen. Frau Schoebitz will ihre Mitarbeiter in die Dörfer schicken, um Patienten zu rekrutieren. Dies macht sicherlich Sinn und ich hoffe, dass wir eine Verbesserung der Einsatzqualität erzielen können. Nuri Alamuti hatte zweimal probiert in Laos Einsätze zu gestalten. Sie sind jedoch daran gescheitert, dass Startgeld verlangt wurde. Durch den vorhandenen und auf Interplast umgeschriebenen Depuisvertrag sind andere Voraussetzungen gegeben. Auf dem Weg nach Burma ist von mir im Februar geplant den Vertrag in Luang Praban zu unterschreiben Der erste münchener Piloteinsatz wird freundlicherweise von Frau Gabriel-Schoebitz in den Sommerferien vorbereitet. . Ich bedanke mich bei meinem München Team für ihre gute Arbeit und hoffe auf erfolgreiche Einsätze 2015 Heinz Schoeneich Interplast Sektion München


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