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Evangelisch an Nahe und Glan Sept./Okt. 2010

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V.i.S.d.P.: Kirchenkreis An Nahe und Glan, Superintendent Marcus Harke, Redaktion: Marion Unger, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach,

Newsletter des Kirchenkreises

Ein Modell, das Schule machen wird, war der erste Tag für Presbyterinnen und Pres-byter im Kirchenkreis An Nahe und Glan. „Gemeinde lieben und leiten“ so lautete das Motto und an die 60 Teilnehmende begrüß-ten dankbar das Seminar zur Fortbildung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Sechs Workshops behandelten die Themen Daten-schutz, Kirchen-ordnung, Perso-nalrecht, Protkoll-führung, Sitzungs-leitung und Öf-fentlichkeitsarbeit. Das positive Echo macht Mut, ein solches Angebot zu wiederholen. „So eine Veran-staltung habe ich mir schon lange gewünscht.“ Diese Bewertung von Presbyter Udo Gnosa aus Monzingen zeigt das Bedürfnis nach Information. „Dieser Tag war eine kleine Belohnung für unseren Dienst“, erklärte Chris-tel Friedt, Kirchmeisterin in Meisenheim. Sie empfand die ortsnahe und kompakte Schulung als angenehm Viel Arbeit, oft wenig geschätzt und manch-mal mit Kopfschütteln quittiert – so sehen vie-le Menschen das Presbyteramt. Eine vielfältige Arbeit, die Spaß macht, weil sie jedem eine Chance bietet, sich mit seinen Gaben einzu-bringen – so sehen diejenigen das Ehrenamt, die sich für Kirche engagieren.

„Fortbildung möglichst nah am Wohnort und eine Wertschätzung der Arbeit von Presbyte-rinnen und Presbytern soll dieser Tag bieten“, erläuterte Pfarrerin Ute Weiser, Synodalbeauf-tragte für die Presbyterfortbildung. Das Ehren-amt sei mit sehr viel Verantwortung verbun-den. Daher wolle der Kirchenkreis die Presby-

ter durch regelmä-ßige Fortbildung für ihre Arbeit aus-rüsten. Ute Weiser hatte den Tag zu-sammen mit Chris-ta Joppien vom Evangelischen Er-

wachsenenbil-dungswerk und Sachgebietsleiterin

Heike Eißing orga-nisiert. „Heute stehen Sie im Mittelpunkt“, wandte sich Super-intendent Marcus

Harke an die Teilnehmenden. Die gleichbe-rechtigte Leitung von Theologen und Laien sei ein Markenzeichen der Evangelischen Kirche im Rheinland und bedeute für die ehrenamtlich Mitarbeitenden ein hohes Maß an Verantwor-tung. „Es ist mir eine einzigartige Freude, wie stark diese wahrgenommen wird, und dass wir mit diesem Tag Ihnen dafür ein kleines Dan-keschön zukommen lassen konnten“, fasste er die Veranstaltung zusammen. Der Kirchenkreis bleibt dran: Für das kom-mende Jahr sind weitere Schulungen in Bad Kreuznach und regional verteilt in den Ge-meinden geplant. M.U.

Erster Tag zur Fortbildung von Presbyterinnen und Presbytern

Gut gerüstet für die Gemeindeleitung Workshops vermitteln Kenntnisse in kompakter Form

Nicht nur Wissen sondern auch Spaß am Amt ver-mittelte der Presbytertag. Foto: Unger

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Service

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Gemeinde lieben und leiten Info-Service für Presbyterien Wer sich für das Presbyteramt zur Verfü-gung stellt, muss seine Gemeinde schon lie-ben, sonst wird ihm die Verantwortung in der Leitung schwer werden. Diese Serie erläutert kirchliche Fachbegriffe. Aufgaben des Presbyteriums Die konkreten Aufgaben eines Presbyteriums sind in hohem Maß von den Bedingungen in der jeweiligen Kirchengemeinde abhängig. Sie werden sich daher im Umfang, den Schwer-punkten und der Art und Weise der Durchfüh-rung unterscheiden. Unabhängig davon be-nennt die Kirchenordnung die grundlegenden Aufgaben eines jeden Presbyteriums, sozusa-gen das Kerngeschäft. Artikel 15 der Kirchenordnung:

• Das Presbyterium leitet die Kirchen-gemeinde und fasst die dafür notwen-digen Beschlüsse. Es trägt die Verant-wortung für die Erfüllung des Auftra-ges der Kirchengemeinde gemäß Arti-kel 1 der Kirchenordnung.

• Es sorgt für die erforderlichen organi-satorischen, personellen und sachlichen Voraussetzungen.

• Es ist verantwortlich für eine ord-nungsgemäße Verwaltung der Kir-chengemeinde.

• Es wirkt an der Leitung des Kirchen-kreises und der Landeskirche durch Entsendung von Abgeordneten in die Kreissynode mit.

Artikel 16 der Kirchenordnung: Das Presbyterium entscheidet über folgende Angelegenheiten:

• Gesamtkonzeption gemeindlicher Auf-gaben

• Ordnung, Zeit und Zahl der Gottes-dienste

• Ausstattung der gottesdienstlichen Räume

• Kollektenzwecke • Zulassung zur Konfirmation

• Zuerkennen und Ruhen von Mitglied-schaftsrechten

• Pfarrstellenbesetzung • Errichtung von Stellen für Mitarbeiten-

de und Zuordnung der Dienst- und Fachaufsicht

• Einstellung von leitenden Mitarbeiten-den und von Mitarbeitenden, die für ein Arbeitsfeld verantwortlich sind

• Wahl von Ausschussmitgliedern • Feststellung des Haushaltsplanes und

der Jahresrechnung • Aufstellung eines Haushaltssiche-

rungskonzepts • Übernahme von Bürgschaften, Bestel-

lung von Sicherheiten, Aufnahme von Krediten und Darlehen sowie die Fest-legung des Rahmens für Kontokor-rentkredite

• Erwerb, Veräußerung und Belastung von Grundstücken einschließlich der Errichtung von Gebäuden und Schaf-fung von Dauereinrichtungen

• Stiftungsgeschäfte • Satzungen • Übernahme neuer Aufgaben • Bevollmächtigungen

Kirchenkreis-Stiftung arbeitet Die Evangelische Stiftung an Nahe und Glan hat am 14. September ihre Arbeit aufgenom-men. Der Vorstand wählte Peter Dietz zum Vorsitzenden, Stellvertreterin ist Heike Eißing. Außerdem gehören Dr. Christiane Schwab und Rolf Ebbeke dem geschäftsführenden Gremi-um an. Zur Vorsitzenden des Kuratoriums wurde Sabine Bittmann gewählt, zu ihrem Stellvertreter Superintendent Marcus Harke. Mitglieder des Kuratoriums sind außerdem Steffi Meffert, Richard Held und Uwe Braun. Die Stiftung will die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie mit älteren Menschen un-terstützen, Menschen in Not helfen, wertvolle Kirchengebäude erhalten und die Kirchenmu-sik sowie Kunst und Kultur fördern.

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Landeskirche

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Sie gilt als Geburtsstunde der Evangeli-schen Kirche im Rheinland und wurde mit einer außerordentlichen Landessynode ge-feiert: die erste reformierte Generalsynode vor 400 Jahren in Duisburg. Ein starkes Aufgebot vertrat den Kirchenkreis An Nahe und Glan bei der Geburtstagsfeier . Neben Super-intendent Marcus Harke gehörten Silke Metzner (Norheim), Dr. Jürgen Deveaux (Kirn), Pfarre-rin Ulrike Scholtheis-Wenzel, Dr. Hans-Gert Dhonau (beide Bad Sobern-heim), Pfarrer Dietrich Hum-rich (Bad Kreuznach) und Marion Unger (Stau-dernheim) zu den 214 Abgeordneten. Religionsfreiheit, Bildung für alle und die gleichberechtigte Leitung der Kirche durch Theologen und Laien waren 1610 die Themen der ersten Synode in der Salvatorkirche. 36 Theologen und Laien legten damals den Grundstock zur presbyterial-synodalen Ord-nung, die bis heute Gültigkeit besitzt. „Es ist nicht die erste reformierte Generalsynode im Rheinland“ erinnerte Marcus Harke auf der Jubiläumsfeier. „Da gab es zum Beispiel schon 1593 eine in Meisenheim. Aber es ist die erste, die nicht von der ‚Herrschaft’ angeordnet, son-dern von den Mitgliedern der Synode selbst einberufen wurde.“ Das Thema Religionsfrei-heit gewann auf der Jubiläumssynode erneut

Aktualität. „Das hat mich überrascht“, berich-tete Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel. Die immer größer werdende Zahl der Muslime in Deutschland zeige jedoch, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dieser Frage sei. „Evangelische Kirche ist gut beraten, sich im interreligiösen Dialog zu positionieren“, be-

tonte Ulrike Scholtheis-

Wenzel. „Bei der Bil-

dungsgerech-tigkeit wurde benannt, was uns unter den Nägeln brennt“, beschrieb Silke Metzner ihre Eindrücke. Als

„spannend“ wertete sie das immer aktueller

werdende Thema der in-klusiven Bil-dung, das die

gemeinsame Erziehung von Kindern mit

und ohne Behinderungen in den Blickpunkt rückt. Als „Insidertreffen und tolles Forum für Networking“ bezeichnete Hans-Gert Dhonau die Tagung. Interessant war für ihn, wie be-reits vor 400 Jahren die Forderung der Synode nach Freiheit mit der Forderung nach Bildung für alle verknüpft wurde. Kritisch wird vielfach das presbyterial-syn-odale System der kirchlichen Leitungsgremien gesehen. Wer hier ehrenamtlich mitwirken will, muss sich oft mit viel Aufwand einarbei-ten. „Diese Struktur muss so weiter entwickelt werden, dass Menschen das Leitungshandeln in Kirche und Diakonie lernen können“, unter-strich Pfarrer Dietrich Humrich.

M.U.

„Wir sind so frei“ Rheinische Kirche feiert 400 Jahre erste reformierte Generalsynode

Die Kirchenkreis-Delegation auf der Sondersynode (von

links): Jürgen Deveaux, Ulrike Scholtheis-Wenzel, Marcus Harke, Silke Metzner, Hans-Gert Dhonau, Marion Unger

und Dietrich Humrich. Foto: Augenstein

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Personalia

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Der Wechsel fällt nicht leicht

Christiane Lehnberg (46) verlässt aus berufli-chen Gründen das Aus-länderpfarramt. Im Rahmen des vom Euro-päischen Sozialfonds geförderten Projekts InProcedere hat sie sich um die berufliche Integ-ration von Flüchtlingen

gekümmert. Eine Arbeit, die ihr nach eigenem Bekunden immer Freude gemacht hat. Als Diplom-Sozialarbeiterin ist sie bereits seit zehn Jahren in der Flüchtlingsarbeit aktiv und auch in ihrem neuen Job beim EU-Parlament in Luxemburg wird sie mit dieser Thematik zu tun haben. Die Entscheidung zum Wechsel ist ihr - nach eigenen Worten - nicht leicht gefal-len. „Es war eine tolle Zeit auf einer interes-santen Stelle in einem Pfarramt mit besonderer Atmosphäre“, resümiert sie. Mit viel Engage-ment hat sie das Projekt Interkulturelle Gärten betreut, das viele Flüchtlinge mit neuer Hoff-nung auf Arbeit und eine gesicherte Existenz in Deutschland erfüllt hat. Erfahren in der Flüchtlingsarbeit

Bernd Drüke (45) wird als Nachfolger von Christiane Lehnberg mit halber Stelle die Arbeit des Ausländerpfarramts am Projekt InProcedere fortsetzen. Der Diplom-Psychologe gibt seit 20 Jahren Integrationskurse und führt als selbststän-

diger Unternehmer zwei Ladengeschäfte. Flüchtlinge und Menschen mit psychischen Erkrankungen finden hier eine Arbeitsstelle. Seine Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit bringt er auch in den Sprecherkreis des Ar-beitskreises Asyl Rheinland-Pfalz ein. Bernd Drüke ist verheiratet und hat drei Kinder.

Nach Baden der Liebe wegen Cornelia Huber (52) hat den Kirchenkreis verlassen und eine Schulpfarrstelle in der Badischen Landeskir-che übernommen. Lan-ge hat sie auf diese Gelegenheit gewartet, um zu ihrem Mann, Dr. Gerhard Huber, nach Freiburg zu ziehen. Cornelia Huber stammt aus Norddeutschland. Als Vikarin kam sie 1983 in die rheinische Kirche. Ihre Stationen waren das Vikariat in Bingerbrück und Bad Kreuznach, später die Militärseelsorge. Als Pastorin im Sonderdienst war sie die erste Öf-fentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises. Danach ging sie als Schulpfarrerin an die Be-rufsbildende Schule in Bad Kreuznach. Sie baute die Kircheneintrittsstelle im Dietrich-Bonhoeffer-Haus auf und war Mitglied im Ausschuss für öffentliche Verantwortung der Landeskirche. Mehr als 20 Jahre lang war Cor-nelia Huber mit Pfarrer Baldur Stiehl verheira-tet, mit dem sie drei Kinder hat. 25 Jahre im Verwaltungsamt Tanja Weimert (43) feierte ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Am 1. August 1985 begann sie ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachange-stellten. Heute arbeitet sie in der Bau- und Ver-mögensverwaltung. Ab und zu verlässt sie ihren Schreibtisch, um in Gemeinden Inventur zu machen. „Es macht Spaß, eine Kirche genau zu vermessen; man nimmt so ein Gebäude dann ganz anders wahr“, erzählt sie. Auch die persönliche Begegnungen mit Presbytern vor Ort empfindet sie als Gewinn. Tanja Weimert ist verheiratet und lebt in Freilaubersheim.

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