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GESCHÄFTSBERICHT 2016
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Inhaltsverzeichnis
Geschäftsbericht ........................................................................................................................3
Bilanz per 31.12.16....................................................................................................................5
Erfolgsrechnung .........................................................................................................................7
Anhang .....................................................................................................................................9
Gewinnverwendung ................................................................................................................10
Bericht der Revisionsstelle ........................................................................................................11
Redaktion
Energie Versorgung Riggisberg AG
www.evrag.ch
Realisation
IT & Design Solutions GmbH
www.itds.ch
Druck
Jordi AG – das Medienhaus, Belp
www.jordibelp.ch
Impressum
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Geschäftsbericht
Das Geschäftsjahr 2016
Die Energie Versorgung Riggisberg (EVR)
AG hatte ihre Geschäftstätigkeit 2016 unter
steigendem Konkurrenzdruck im Strombereich
erfolgreich fortgesetzt. Der Wärmeverbund
im Dorfzentrum lieferte den angeschlossenen
Liegenschaften zur vollen Zufriedenheit der Be-
wohner/ innen zuverlässig Wärme. Die theore-
tische Leistungskapazität der Heizzentrale von
1’450 kW konnte zu 90% ausgelastet werden.
Gleichzeitig plante die EVR AG einen zweiten
Wärmeverbund mit gleicher Leistung beim
Spital Riggisberg. Bis Ende Jahr konnten auch
hier für über 70% der Leistung Abnehmer ver-
traglich gewonnen werden. Ende 2016 begann
der Bau der Heizzentrale beim Spital Riggis-
berg - die Inbetriebnahme wird im September
2017 erfolgen. Die Photovoltaikanlage auf dem
Dach des Altersheims lieferte 2016 bereits 135
MWh Strom ins Netz der EVR AG, was einem
Stromverbrauch von etwa 20 Haushalten in der
Gemeinde entspricht.
Ihr Geschäftsjahr 2016 schloss die EVR AG mit
einem Gewinn von CHF 102‘326.45 ab. Um-
satz und Aufwand bewegten sich gesamthaft
im Rahmen des erstellten Budgets und den
Erfahrungswerten aus den beiden Vorjahren.
Der starke Konkurrenzdruck bei den Strom-
preisen wirkt sich auch auf das Ergebnis 2016
der EVR AG aus. Der Betriebsertrag Energie lag
bei annähernd gleichem Stromverbrauch um
16% tiefer als im Vorjahr. Bei gleichbleibendem
Ertrag in der Netznutzung führten grössere
Investitionen wie das Verlegen der Trafostation
Oberdorf in den Untergrund, das gestiegene
Netznutzungsentgelt der Vorlieferanten und
höhere Kosten beim Netzunterhalt und -betrieb
zu einem um 22% höheren Aufwand.
Der Betriebsertrag Wärmeverbund nahm wei-
ter zu, ist jedoch noch nicht auf einem Stand,
welcher ein kostendeckendes Ergebnis ermög-
lichen würde. Wie im vergangenen Jahr konnte
dem von der Gemeindeversammlung beschlos-
senen Energiefonds der Gemeinde
CHF 50‘000.- zum Rechnungsausgleich ent-
nommen werden. Weitere Hausanschlüsse
realisierte die EVR AG gegen Ende Jahr. Diese
führen 2017 zu einer weiteren Ertragszunah-
me.
Die durchschnittlichen Netznutzungspreise
mussten im vergangenen Jahr erhöht werden.
Zudem wuchs auch der KEV-Beitrag auf
1.3 Rp/kWh. Die sinkenden Energiepreise
konnten diese Erhöhungen nur teilweise kom-
pensieren. Im Weiteren wurden die Tag- und
Nachtarife weiter angeglichen. Die Unterschei-
de zwischen den beiden Tarifen existieren beim
Stromeinkauf kaum mehr.
Die Youtility AG, eine Kooperation von über
100 Stromversorgern in der Schweiz, an der
die EVR AG beteiligt ist, gab 2016 die Mar-
kenrechte «1to1» an die BKW ab. Die EVR AG
musste deshalb die «1to1» Bezeichnung Ihrer
Produkte ebenfalls entfernen.
Die Energiestrategie 2050
Ende September 2016 verabschiedete das Par-
lament die Energiestrategie 2050, welche 2017
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dem Schweizer Volk vorgelegt werden soll. Die
Energiestrategie begleitet und reguliert, was
weltweit stattfindet. Die Energiestrategie 2050
will den Weg der Erneuerbaren weitergehen.
Bis 2050 ist neue Wasserkraft geplant, im Fall
der Photovoltaik soll die zusätzliche Produktion
umgerechnet gar 3,7-mal für die Stadt Zürich
reichen. Damit solche Pläne nicht Träume blei-
ben, beinhaltet die Energiestrategie wichtige
Massnahmen. Im Fall der Wasserkraft etwa das
Modell der Marktprämie. Es greift denjenigen
Werken unter die Arme, die ihre Produktion
unter den Gestehungskosten am heute gänz-
lich verzerrten Markt absetzen müssen. Diese
Unterstützung stabilisiert in einer Übergangs-
phase das Rückgrat unserer Energieversorgung.
In der Energiestrategie sind wichtige Rahmen-
bedingungen festgelegt: Die Politik befristet
die Unterstützung erneuerbarer Energien. Bald
werden die kompetitiven Technologien selber
am Markt bestehen. Auf Zwangsmassnahmen
für EVU im Bereich der Stromeffizienz wird ver-
zichtet. Neue Tarifmodelle für Eigenversorger
werden diskutiert. Die Rolle und Gleichbehand-
lung von Energiespeichern wird definiert. Der
Rechtsrahmen für Energieunternehmen klärt
sich.
Die Schweiz, als Stromdrehscheibe Europas,
muss sich den weltweiten Herausforderun-
gen stellen. Und dies geschieht bereits heute:
Genossenschaften bieten «Solaranlagen – alles
aus einer Hand» an. Bald könnte das Angebot
auch das zugehörige Elektroauto umfassen,
auch nutzbar als Hausbatterie. Neue Firmen
installieren flächendeckend Smart Meter,
verkaufen Smart-Home-Applikationen und die
Dienste von Energie- und Effizienzberatern an
ihre Endkunden. Andere Unternehmen arbei-
ten an Geschäftsmodellen, die ihren Kunden
das beliebige Einzahlen (Speichern) und wieder
Abheben (Beziehen) von selbst produziertem
Strom ermöglichen. Branchenriesen reagieren
dezidiert auf die rekordtiefen Strompreise in
ganz Europa. Sie spalten Bereiche ab, wagen
neue Börsengänge und bauen ihre Dienstleis-
tungen massiv aus – mit immer grösseren und
häufigeren Übernahmen. Das Ziel: Als Infra-
struktur-Dienstleistungsgruppen wieder nach-
haltige Gewinne schreiben – und ausreichend
diversifiziert in die dezentrale Energiezukunft
durchstarten.
Riggisberg, Juni 2017
Verwaltungsrat und GeschäftsleitungEnergie Versorgung Riggisberg (EVR) AG
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Bilanz per 31.12.2016BILANZ
(in CHF)
31.12.16
%
31.12.15
%
AKTIVEN
Kasse 0.00 1'990.80
Post 1'602.75 791.00
Banken 42'161.25 15'678.30
Flüssige Mittel 43'764.00 0.5 18'460.10 0.2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
ggü. Dritten 776'915.85 763'498.35
ggü. Beteiligten und Organen 127'934.50 30'057.20
Wertberichtigung auf Forderungen aus L und L -4'200.00 -4'700.00
Forderungen aus Lief. und Leistungen 900'650.35 10.3 788'855.55 9.6
Übrige kurzfristige Forderungen
ggü. Dritten 37'177.80 258'193.75
Übrige kurzfristige Forderungen 37'177.80 0.4 258'193.75 3.2
Aktive Rechnungsabgrenzungen 15'313.69 0.2 1'321.00 0.0
TOTAL UMLAUFVERMÖGEN 996'905.84 11.4 1'066'830.40 13.0
Übrige Finanzanlagen 10'000.00 10'000.00
Finanzanlagen 10'000.00 0.1 10'000.00 0.1
Produktionsanlagen (PVA) 194'677.95 0.00
Netzanlagen im Bau 0.00 169'388.10
Anlagen Wärmeversorgung 3'944'491.30 3'765'921.30
Netzanlagen konsolidiert 3'378'520.74 3'017'701.59
Poduktionsanlagen im Bau (PVA) 0.00 152'000.00
Anlagen im Bau (Wärmeverbund Ost) 229'730.75 0.00
Immobile Sachanlagen 7'747'420.74 88.5 7'105'010.99 86.8
TOTAL ANLAGEVERMÖGEN 7'757'420.74 88.6 7'115'010.99 87.0
TOTAL AKTIVEN 8'754'326.58 100.0 8'181'841.39 100.0
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PASSIVEN
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
ggü. Dritten 758'089.30 430'326.85
ggü. Beteiligten und Organen 102'377.25 124'959.85
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 860'466.55 9.8 555'286.70 6.8
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 600'000.00 28'317.00
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 600'000.00 6.9 28'317.00 0.3
Erhaltene Anzahlungen 4'489.80 2'720.80
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
ggü. Dritten 56'000.00 15'340.75
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 60'489.80 0.7 18'061.55 0.2
Passive Rechnungsabgrenzungen 5'759.64 0.1 10'892.00 0.1
TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1'526'715.99 17.4 612'557.25 7.5
Langfristige Bankverbindlichkeiten 1'000'000.00 1'425'000.00
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
ggü. Dritten 1'188'000.00 1'081'000.00
ggü. Beteiligten und Organen 2'700'000.00 2'700'000.00
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 4'888'000.00 55.8 5'206'000.00 63.6
TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 4'888'000.00 55.8 5'206'000.00 63.6
Aktienkapital 2'100'000.00 2'100'000.00
Gesetzliche Gewinnreserven 29'190.00 20'860.00
Aktienkapital und Reserven 2'129'190.00 24.3 2'120'860.00 25.9
Gewinnvortrag 108'094.14 117'998.30
Jahresgewinn 102'326.45 124'425.84
Bilanzgewinn 210'420.59 2.4 242'424.14 3.0
TOTAL EIGENKAPITAL 2'339'610.59 26.7 2'363'284.14 28.9
TOTAL PASSIVEN 8'754'326.58 100.0 8'181'841.39 100.0
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ErfolgsrechnungERFOLGSRECHNUNG
(in CHF)
2016
%
2015
%
Betriebsertrag Energie 752'436.81 899'242.04
Betriebsertrag Produktion 6'144.10 0.00
Betriebsertrag Netznutzung 1'226'764.35 1'215'734.33
Betriebsertrag Wärmeverbund 321'881.70 310'902.45
Ertrag aus Lieferung und Leistungen 2'307'226.96 94.7 2'425'878.82 94.9
Übriger Ertrag 128'901.33 5.3 132'448.87 5.2
Verluste aus Forderungen -305.35 -819.45
Ertragsminderungen -305.35 0.0 -819.45 0.0
Nettoertrag 2'435'822.94 100.0 2'557'508.24 100.0
Aufwand Energie -754'530.24 -846'993.30
Aufwand Nutzung -741'112.40 -607'768.55
Aufwand Wärmeverbund -159'293.25 -216'046.90
Materialaufwand -1'654'935.89 -67.9 -1'670'808.75 -65.3
BRUTTOERGEBNIS 1 780'887.05 32.1 886'699.49 34.7
Löhne -37'500.00 -35'700.00
Sozialleistungen -2'894.10 -2'420.50
Übriger Personalaufwand -140.60 -1'493.80
Arbeitsleistungen Dritter -141'798.55 -151'222.90
Personalaufwand -182'333.25 -7.5 -190'837.20 -7.5
BRUTTOERGEBNIS 2 598'553.80 24.6 695'862.29 27.2
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Raumaufwand -13'307.75 -10'800.00
Unterhalt, Reparaturen, Ersatz -51'691.25 -74'997.45
Sachversicherungen, Abgaben und Gebühren -21'761.10 -42'903.43
Energie- und Entsorgungsaufwand -156.00 -156.00
Verwaltungs- und Informatikaufwand -40'629.15 -47'595.20
Werbeaufwand -16'603.10 -25'539.80
Übriger Betriebsaufwand -144'148.35 -5.9 -201'991.88 -7.9
BETRIEBSERGEBNIS VOR ABSCHREIBUNGEN
FINANZERFOLG UND STEUERN (EBITDA) 454'405.45 18.7 493'870.41 19.3
Abschreibungen auf Netzanlagen -195'644.13 -201'595.35
Abschreibungen auf übriger Infrastruktur -12'655.82 -14'765.12
Abschreibungen auf Produktionsanlagen -6'713.05 0.00
Abschreibungen auf Wärmeverbund -110'440.85 -109'374.80
Abschreibungen -325'453.85 -13.4 -325'735.27 -12.7
BETRIEBSERGEBNIS VOR
FINANZERFOLG UND STEUERN (EBIT) 128'951.60 5.3 168'135.14 6.6
Finanzaufwand -77'839.99 -80'153.75
Finanzertrag 413.44 228.80
Finanzerfolg -77'426.55 -3.2 -79'924.95 -3.1
BETRIEBSERGEBNIS VOR STEUERN 51'525.05 2.1 88'210.19 3.4
Ausserord., einmaliger oder periodenfremder Ertrag 50'801.40 36'215.65
Ausserord., einmaliger oder periodenfremder Erfolg 50'801.40 2.1 36'215.65 1.4
JAHRESGEWINN 102'326.45 4.2 124'425.84 4.9
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Anhang
ANHANG
31.12.16
31.12.15
Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze
Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften des Schweizerischen Gesetzes, insbesondere der
Artikel über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obligationenrechts (Art. 957 bis 962 OR)
erstellt.
Die Rechnungslegung erfordert vom Verwaltungsrat Schätzungen und Beurteilungen, welche die Höhe der ausge-
wiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten im Zeitpunkt der Bilanzierung,
aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen könnten. Der Verwaltungsrat entscheidet
dabei jeweils im eigenen Ermessen über die Ausnutzung der bestehenden gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzie-
rungsspielräume. Zum Wohle der Gesellschaft können dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips Abschreibungen,
Wertberichtigungen und Rückstellungen gebildet werden.
Angaben sofern diese nicht in der Bilanz oder Erfolgsrechnung ersichtlich sind
Bürgschaft CHF CHF
Die Einwohnergemeinde übernimmt die Bürgschaft für das vom Bund
gewährte Investitionshilfedarlehen
944'000
781'000
Anzahl Mitarbeiter
Die Anzahl Vollzeitstellen liegt im Jahresdurchschnitt nicht über 10
Eigentümer Anzahl CHF Anzahl CHF
Einwohnergemeinde Riggisberg 2'100 2'100'000 2'100 2'100'000
Erläuterungen kurzfristige Verbindlichkeiten / Liquidität
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Lieferanten Rechnungen für Investitionen in Netzan-
lagen sowie den Wärmeverbund von CHF 393‘874 enthalten. Die Finanzierung der Zahlungen im Januar 2017 ist
durch das Darlehen der Postfinance mit einer Laufzeit von 10 Jahren mit CHF 1 Mio sichergestellt.
Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen oder perioden
fremden Positionen der Erfolgsrechnung
CHF
CHF
Schadenersatzleistung Stromkabel Eyweg - 4'693
Gemeinde Riggisberg, Defizitbeitrag Wärmeverbund 50'000 30'000
Verschiedene unwesentliche Posten 801 1'522
Total ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag 50'801 36'216
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GewinnverwendungANTRAG ÜBER DIE VERWENDUNG DES BILANZGEWINNS
(in CHF)
2016
2015
Zur Verfügung der Generalversammlung
Gewinnvortrag 108'094.14 117'998.30
Jahresgewinn 102'326.45 124'425.84
Bilanzgewinn 210'420.59 242'424.14
Antrag des Verwaltungsrates Antrag des
Verwaltungsrates
Beschluss der
Generalversammlung
Zuweisung an gesetzliche Gewinnreserven 7'220.00 8'330.00
Dividende 126'000.00 126'000.00
Vortrag auf neue Rechnung 77'200.59 108'094.14
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Bericht der Revisionsstelle
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Energie Versorgung Riggisberg AGVordere Gasse 2, 3132 Riggisberg
Telefon 031 808 01 47, Fax 031 808 01 30
[email protected], www.evrag.ch
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