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Page 1: Gm nder Art 2019 - Sonnentag · 2019. 7. 9. · 20 Nummer 149 á Montag, 1. Juli 2019 Kultur Stunden voller Zauber und Magie Am Freitag und Samstag fand in der Gm nder Innenstadt

20 Nummer 149 · Montag, 1. Juli 2019 Kultur

Stunden voller Zauber und MagieAm Freitag und Samstag fand in der Gmünder Innenstadt bereits zum sechsten Mal die Gmünder ART statt

Frage aufgriff, die einst Edward Young ge-stellt hatte. Neben zahlreichen Scheren-schnitten, die das Konterfei verschiedens-ter Menschen zeigten, hatte er einen Spie-gel aufgestellt, in dem jeder Besucher sichselbst begegnete – der Person, die man seinund bleiben sollte.

„Lassen Sie sich doch mal betten undlauschen Sie der persönlichen Geschichteihres Erzählers“ – so lautete die Einladungins Hotel Babylon. Was die Erzähler dannaus einem Buch vorlasen, wirkte auf zau-berhafte Art und Weise beruhigend, auchwenn die Sprache, unter anderem russisch,türkisch und altdeutsch, einem fremd er-schien – ein Sinnesprojekt für den inter-kulturellen Dialog unter der künstleri-schen Leitung von Gerburg Maria Müller.

Auch an vielen anderen Plätzen geschaham Samstag wunderbar Zauberhaftes undMagisches. Hierzu zählte auch OliverKrieger mit seinem leuchtenden Pop-up-Schaufenster in der Kornhausstraße.Ebenso der Spielplatz in der Box vomKunstraum Sonnentag Architektur, die ge-meinsam mit Kukuk Kultur e. V. Stuttgarteinen Spielplatz im Container für Kinderim Krisengebiet präsentierten.

Nicht zu vergessen die tollen Gesangs-darbietungen auf der Remspark-Bühneund an anderen Orten. Musik aller Stil-richtungen zog in Bann und lud zum Ver-weilen ein.

Auch ansonsten kaum beachtete Plätzeentpuppten sich dabei wieder einmal alsideale Schauplätze verschiedenster Dar-bietungen. Hierzu gehörte zweifelsohnedie Bühne im Buhlgässle, deren Bands sichwunderbar einfügten in einen Abend, des-sen Zauber noch lange nachhallen wird.

der vorangegangenen Stunden erschaffenhatte – viele Zeichnungen ganz unter-schiedlicher Art.

Weiter unten, zu Füßen des Turmes, warimmer wieder ein Klopfen zu hören. Nichtnur von Bildhauer Bodo Huber, sondernauch all jenen Besuchern, die an einemgroßen Sandstein selbst ihr Können testendurften. Gar nicht so leicht, wie sich zeig-te. Gleich daneben hatte Reiner Schmidsein Relief- und Gestenstudio platziertund lud die Gäste ein, sich auf ihre ganz ei-gene Weise mit dem Gesehenen auseinan-derzusetzen.

Kunst und Musikaller Stilrichtungen

Weiter führte der Weg in den Remspark,wo sich unter anderem die acht Künstlerdes Kunstzentrums Unikom in ihrer „Au-ßenstation des Büros für interstellare Zu-sammenarbeit“ präsentierten. „Cubicom“stand für die ganze Bandbreite der Kreati-vität des Unikom: Malerei, Film, Fotogra-fie, Text, Theater, Skulptur, Collage undInstallation. Auch nach Einbruch derDunkelheit hatte das alles seinen Reiz.Hier gehäkelte Fantasieblüten, dort Colla-gen und außergewöhnliche Rahmen-In-stallationen, zeitweise gepaart mit Text-Klang-Installationen und Bodypainting-Performances.

„Wir alle sind als Originale geboren –warum geschieht es, dass so viele als Ko-pien sterben?“ Diese Frage stellte sich ei-nige Meter weiter bei Künstler WilhelmSchall, der mit seinem Kunstwerk jene

Bereits zum sechsten Mal hatten Künstlerverschiedenster Sparten am Freitag-abend und Samstag die Möglichkeit,im Rahmen der Gmünder ART ihreWerke im öffentlichen Raum zu präsen-tieren. Hier und da waren die Besucherauch selbst zum Mitmachen aufgerufen.

GMÜNDER ART (nb). Entfacht wurde derganz besondere Zauber, der die GmünderART stets umgibt, bereits am Freitagabendbei der Eröffnung (die RZ berichtete). AmSamstag dann präsentierten sich die Krea-tiven erneut. Die Schauplätze reichten be-ginnend in der Innenstadt über den Rems-park bis hin zum Zappa.

Das heiße Wetter in den Mittagsstundensorgte für die etwas ruhigeren Stunden desTages. Am Abend dann war die Besucher-anzahl ein wenig größer – dies aber in ei-nem Maße, das es den Künstlern ermög-lichte, die so wichtigen Gespräche mit denKunst- und Kulturinteressierten zu füh-ren.

Johanna Mangold beispielsweise, dieihre Kunst – wie schon bei der GmünderArt 2017 – ganz oben im Fünfknopfturmpräsentierte, berichtete davon, dass dieStunden wie im Fluge vergingen. Die frei-schaffende und in Ulm lebende Künstlerinwar von 12 bis 22 Uhr vor Ort und hatte so-wohl für die Kunst als auch die Gesprächeausreichend Zeit.

Die wohl schweißtreibendste Arbeit desTages folgte kurz vor Einbruch der Dun-kelheit. Dann, als sich die junge Künstle-rin daran machte, all das die Stufen desTurmes herunterzutragen, das sie während

Bodo Huber lud die Besucher „zum Schlagab-tausch am Stein“ ein. Fotos: nb

„Objects of desire – et facta est lux“ nannte Oli-ver Krieger seine Installation.

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Kunst an der Mauerund im Turm

Im Kulturbetrieb Zappa wurde an der Kunstschutz-mauer weitergemalt (links), hier zu sehen StefanSchmitt und Robert Hühn. Foto: edk

Oben zu sehen ist Künstlerin Johanna Mangold, diesich – wie schon bei der Gmünder ART 2017 – ganzoben im Fünfknopfturm präsentierte. Foto: nb

Kreativität inallen Sparten

Auch gesangliche Darbietungen wur-den an den verschiedensten Schau-plätzen geboten, oben zu sehen dieGmünder Band „Süschiant“, die sichauf der Bühne im Buhlgässle präsen-tierten und die Besucher bezauber-ten.

Rechts zu sehen Wilhelm SchallsWerk „We are all born originals“ mitBlick in den Spiegel und einer Selbst-begegnung. Fotos: nb

Äthiopische Kinder und Jugendlichewerden ihre Freude an dem Spiel-platz-Fertigpaket haben, das amSamstag neben der Johanniskirchepräsentiert wurde (links, Foto: Son-nentag Architektur).

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