GPZ aktuell
Pflege- und Bildungsquelle GPZ
Oktober 2009
2
Inhaltsverzeichnis
GPZ aktuell .............................................................................................................. 3
GPZ neu – am Boznerplatz...................................................................................... 4
Weiterbildung Pflege von behinderten Menschen.................................................... 5
Wiedereinstiegskurs des Gehobenenen Dienstes für GuKP 2008/09..................... 6
Basale Stimulation ................................................................................................... 7
Prophylaxen ............................................................................................................. 8
Buntes – Unterhaltsames – Lehrreiches ................................................................ 10
Sicherheit daheim – eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort .................................... 11
Salutogenese ......................................................................................................... 12
Pflegeplanung und -dokumentation ....................................................................... 13
Team-Fortbildung, Juli 2009 .................................................................................. 14
3
GPZ aktuell
Sehr geehrte Leserin!
Sehr geehrter Leser!
Das GesundheitsPädagogische Zentrum der Landes-
sanitätsdirektion für Tirol (GPZ) ist vom Stadtrand ins
Stadtzentrum übersiedelt. Dorthin gehört es auch: Denn
das GPZ ist keine marginale Rand-Einrichtung, es ist in
den letzten Jahren ein Zentrum für Aus-, Fort- und
Weiterbildung geworden, das aus Tirol nicht mehr weg-
zudenken ist.
Wir sind Zentrum für pflegerische Fragen und Antworten, für Austausch, für Ideen,
für Erneuerung – wir sind die „Pflege- und Bildungsquelle“ für sehr viele Pflege-
personen tirolweit und über die Grenzen hinaus.
Trotz der Wirtschaftskrise und fehlender Zeit- und Personalressourcen kommen
bildungshungrige TeilnehmerInnen aus den Alten- und Pflegeheimen, aus den
Krankenhäusern, aus den Sprengeln und anderen Institutionen, um ihr Wissen und
Können auf den neuesten Stand zu bringen. Im GPZ sehe ich mit Freude, mit welch
großem Engagement TeilnehmerInnen Interesse an Neuem zeigen und auch
motiviert sind, das Gerlernte in der Praxis umzusetzen.
Überzeugen Sie sich selbst auf den nächsten Seiten davon, dass Bildung Freude
und Lust auf mehr macht.
Mit freundlichen Grüßen
Maga. Hermine Kofler und das GPZ-Team
Einer, der es verstand, Lust auf das GuKG zu
machen, ist in den verdienten „Ruhestand“
gegangen. Wir wünschen einem großartigen
Menschen, einem begnadeten Redner und
Referenten und einem LAD-Stellvertreter mit
stets offenem Ohr, umfangreichem Wissen und
auch viel Humor alles Gute für seine Zukunft.
Dr. Helmut Schwamberger „nimmt seinen Hut“
4
GPZ neu – am BoznerplatzMag
a. Hermine Kofler
Leere Räume – viele vollgepackte Kartons,einer der vielen fleißigen MitarbeiterInnen:
Peter Hintersonnleitner
Im Mai 2009 hat das GPZ seinen Standort vomStadtrand ins Stadtzentrum in die Adamgasse/EckeBoznerplatz verlegt.
Im Haus am Boznerplatz sind jetzt fast alle Referate derLandessanitätsdirektion untergebracht, dadurch sind einbesserer Austausch sowie eine gute Zusammenarbeitleichter möglich.
Der Rudolfsbrunnen am Boznerplatz ist eine schöneMetapher für die
„Pflege- und Bildungsquelle GPZ“.
Der Hauseigentümer Konsul Dkfm. Mario Stedile-Foradori begrüßt die Mitarbeite-rInnen der Landessanitätsdirektion in den sehr schön renovierten und adaptiertenRäumlichkeiten.
5
WeiterbildungPflege von behinderten Menschen
Maga. Hermine Kofler
Zum ersten Mal wurde im GPZ eine spezifische Weiterbildung fürPflegehelferInnen, die in Institutionen mit behinderten Menschen arbeiten,durchgeführt.
„Sind betroffene Menschen behindert –oder werden sie in unserer Gesellschaft nur gehindert?“
Das ist eine von vielen Fragen, auf die Antworten gesucht wurden.Prinzipiell geht es um neue Blickwinkel, Gleichstellung von betroffenenund diskriminierten Menschen und Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Die AbsolventInnen lernten in 240 Unterrichtsstunden neue Denkansätzezur Rehabilitation und Integration von Menschen mit Behinderungenkennen, um die Betroffenen individuell fördern und ihnen persönlicheAssistenz bieten zu können.
„Die Welt braucht keine behinderten Menschen.Aber da sind sie trotzdem.
Mit Geburtsrechten hat Jesus die Behinderten in die Welt geschickt.
In der Behindertenwerkstatt basteln sie Korbgeflechte.Die Dorfbewohner sind froh,
wenn sie keine Gehinderten zu Gesicht kriegen.“Georg Paulmichl, 2001, ein nicht be/gehinderter Künstler mit Morbus Down
Durch die Primärqualifikation PflegehelferIn gelingt es diesenMitarbeiterInnen, auch ältere, erkrankte Menschen mit Behinderungressourcenorientiert zu pflegen und zu unterstützen.
6
Wiedereinstiegskursdes Gehobenenen Dienstes für GuKP 2008/09
Annelies Sieber, MBA
In einer zehnmonatigenintensiven Fortbildungsreihehaben diplomierte Gesundheits-und Krankenschwestern ihrWissen und Können auf denaktuellen pflegewissenschaft-lichen Stand gebracht. Nachsieben bis 29 -jähriger Berufs-karenz fühlen sie sich jetztgestärkt und fit genug, um wiedereinzusteigen.
Sie sichern damit die hoheQualität der Pflege in Tirol.
Der Pflegeprozess, das „ABC“ der Pflege, wurdeden Teilnehmerinnen im Unterricht so„schmackhaft“ gemacht, dass er sogar ins Büffetbei der Abschlussfeier musste.
7
Basale Stimulation
vom Säugling bis zum JugendlichenChristiane Jenewein
Die Basale Stimulation ist ein pädagogisches Konzept zur Wahrnehmungs- undKommunikationsförderung für Menschen mit geistiger und körperlicherBehinderung. Sie ermöglicht eine individuelle Entwicklungsförderung, wobei sieeinen Zugang zu dem betroffenen Menschen auf einer basalen Wahrnehmungs-ebene sucht und sich an seiner Wahrnehmungsfähigkeit orientiert.(Hoehl/Kullick, 2002)
Wie ein Blatt sich wellt, gestreichelt vomruhigen Wasser, so gibt die Berührungunserer Hände Bewegung in dieWahrnehmung des Lebens eines anderen.(Kinderärztin aus Russland)
Das Verlangen nach Berührung. Wirgreifen nach der Welt, um sie unsbegreiflich zu machen. (Samy Molcho)
Bewegung ist Leben – sagte ein Weiser –aber Berührung, das ist der Anreiz fürBewegung.
Wenn ich einen Körper berühre, fasseich immer einen ganzen Menschenan.(Dürkheim)
Durch Selbsterfahrung spürten dieTeilnehmerinnen, wie die BasaleStimulation auf den Körper und dieWahrnehmung wirkt und wie wichtigsie im Pflegealltag ist.
8
ProphylaxenChristiane Jenewein, Karin Mühlecker-Gregoritsch, Annelies Sieber, MBA
Mit Prophylaxen erhalten und fördern wir Gesundheit, sie sind wichtige Teile einerhochqualitativen Pflege.
Kontrakturprophylaxe
Dipl. Physiotherapeutin Karin Sitz zeigte, wie durch aktives undpassives Durchbewegen Gelenke beweglich bleiben können.
Aspirationsprophylaxe
Schon mal übers Schlucken nachgedacht?
Der Umgang mit Ess- undSchluckstörungen wurde durch dieDipl. Logopädin Mariella ChristianeKatzmayr durch Beispiele aus demAlltag praktisch vermittelt.
9
Dehydrationsprophylaxe
Zum gesunden Trinken verführen
Dekubitusprophylaxe
A-Lagerung: Rückenlagerung mittels A-förmiggelegter schmaler Kissen und mit korrekterBeugung (15 bis 20°) in der Hüfte.
135°-Lagerung: Bauchlagerungmit einseitig angewinkeltemund durch Kissen unter-stütztem Bein und Arm
10
Buntes – Unterhaltsames – LehrreichesMag
a. Hermine Kofler
Ein Seminar mit Prof. Erwin Böhm
„Erst die Seele – dann die Beine!“ Erwin Böhm möchte mit seinem „Psycho-biografischen Pflegemodell“ ins Herz treffen – und dasschon seit mehr als 25 Jahren. Eigentlich sind es sehrernsthafte Themen, die Prof. Erwin Böhm aus Wien publikmacht, aber seine kabarettistischen Fähigkeiten zaubernimmer wieder einLachen auf die Ge-sichter der Seminar-teilnehmerInnen.„Böhm ist wieder inTirol“ – das musssich wie einLauffeuer verbreitet
haben, denn mehr als 100 Pflegepersonen kamen in den Landhaussaal, um dabeizu sein. Erwin Böhm geht es darum, aufzuwecken, anzuecken, die Menschen zuaktivieren – nicht nur die PatientInnen und HeimbewohnerInnen, sondern vor allemdas Pflegepersonal.
Ein Seminar mit Dr. Bernhard Weiser
Lustvoller Unterricht und szenische Darstellung ermöglichen den Lernenden, mitLeichtigkeit auch schwierigen Stoff nachhaltig im Gedächtnis zu behalten.
Dr. Bernhard Weiser(ganz rechts im Bild) be-geistert die LehrerInnen, diefür einige Stunden selbst dieSchulbank drücken, immer wieder – dennUnterricht bei Weiser ist nichts Statisches, sondernlebt von Bewegung, Kreativität und reichlich lustvollen Momenten.Viele dieser Ideen bereichern seit damals meinen eigenen Unterricht.
11
Sicherheit daheim – eine Erfolgsgeschichte setzt sich fortAnnelies Sieber, MBA
Es freut uns, dass unser Projekt „Sicherheit daheim“ (vgl. GPZ aktuell, Okt. 08,
S. 15) weitergeführt wird:
Highlights:
Einreichung beimÖsterreichischen Vorsorgepreis2009
Interaktive Präsentation amÖsterreichischen Kranken-pflegekongress 2009
Aufklärung und Übung inSozial- und Gesundheits-sprengeln
Nachhaltigkeit: TeilnehmerInnen an Fort- und Weiterbildungen im GPZ lockernseither den Unterrichtstag durch zehnminütiges Bewegen auf. Die Bewegungenwerden von TeilnehmerInnen ausgewählt und angeleitet. Dabei entstehenvielfältige Ideen, wie die einzelnen Übungen auch bei PatientInnen, KlientInnen undHeimbewohnerInnen angewendet werden können.
Übertragbarkeit: Das einfache Konzeptdieses Projektes erlaubt es, dass es inanderen Bereichen (in Schulen, auföffentlichen Plätzen, in Gemeinden) ohnegroße Veränderung angewendet werdenkann.
ProjektberichtProjektbericht
ÖÖGKVGKV--Kongress, Juni 2009Kongress, Juni 2009
12
SalutogeneseChristiane Jenewein
Der Begriff der Salutogenese wurde von Aaron Antonovsky geprägt und stellt denGegenbegriff zur Pathogenese dar. Er befasst sich mit der Frage: „Wie entstehtGesundheit?“, im Gegensatz zu: „Wie entsteht Krankheit?“Die Juristin, Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin Profin. Drin. Maga.Rotraud A. Perner definiert Salutogenese als aktives und prozesshaftesProduzieren von Gesundheit. Dieser Prozess beginnt bei einem selbst und führt zurReflexion des eigenen Denkens, Fühlens und Verhaltens.
Profin. Perner vermittelte im Rahmen einer Fortbildung auf eindrückliche undpraxisbezogene Weise, welch einflussreichen Faktor der salutogenetische Prozessu. a. in der Kommunikation darstellt, und ermutigte zu einer positivenLebenseinstellung.
13
Pflegeplanung und -dokumentationAnnelies Sieber, MBA
In Kooperation mit dem Qualifizierungsverbund führte das GPZ eine zweitägigeFortbildung zum Thema Pflegeplanung im Bereich Aktivität und Ruhe nach demSelbstpflegekonzept von Dorothea Orem durch.
Berufstätige Pflegepersonen übten daskorrekte Planen und Dokumentieren imsechsschrittigen Pflegeprozess.
Eine besondere Herausforderungstellt diese Arbeit für jeneTeilnehmerInnen dar, derenMuttersprache nicht Deutsch ist.
14
Team-Fortbildung, Juli 2009
GesundheitsförderungKarin Mühlecker-Gregoritsch
15
Impressum
Amt der Tiroler Landesregierung
Landessanitätsdirektion
GesundheitsPädagogisches Zentrum
Direktorin: Magª. Hermine Kofler
Für den Inhalt verantwortlich:
Redaktionsteam GPZ: Christiane Jenewein, Karin Mühlecker-Gregoritsch, AnneliesSieber; Peter Hintersonnleitner
Fotoquellen: GPZ, andere Quellen werden gesondert angegeben
www.tirol.gv.at/gpz
Oktober 2009
http://www.tirol.gv.at/gpz