Stand der Abfallbehandlung in Österreich in Hinblick auf das Jahr 2004
Stand der Abfallbehandlung inÖsterreich in Hinblick auf das Jahr 2004
Vortrag im Rahmen des Seminar Abfallwirtschaftam Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft
11. März 2002
Dipl.-Ing. Christian Rolland
Stand der Abfallbehandlung in Österreich in Hinblick auf das Jahr 2004
Inhalt des Vortrages
Rechtliche Rahmenbedingungen
Bestehende MVA und MBA
Geplante MVA und MBA
Stand der Abfallbehandlung in Österreich in Hinblick auf das Jahr 2004
Rechtliche Rahmenbedingungen
DeponieVO
AWG
ALSAG
MBA Richtlinie
Stand der Abfallbehandlung in Österreich in Hinblick auf das Jahr 2004
Deponieverordnung
Regelt: Deponieausstattung Betriebsweise der Ablagerung Qualität der abzulagernden Abfälle
Wesentliche Qualitätskriterien für Abfälle: TOC < 5% oder oberer Heizwert < 6.000 kJ/kg Grenzwerte für Schadstoffgesamtgehalte Grenzwerte für Schadstoffe im Eluat
Stand der Abfallbehandlung in Österreich in Hinblick auf das Jahr 2004
Die Ablagerung von Abfällen, deren Anteil an organischenKohlenstoff (TOC) mehr als 5 Massenprozent beträgt istverboten, ausgenommen sind:
Abfälle aus mechanisch-biologischer Vorbehandlung, diein gesonderten Bereichen auf einer Massenabfalldeponieabgelagert werden, soferne der aus der Trockensubstanzbestimmte Verbrennungswert (oberer Heizwert) dieserAbfälle weniger als 6000 kJ/kg beträgt. Die Vermischungeines Abfalls aus mechanisch-biologischer Vorbehandlungmit heizwertarmen Materialien oder Abfällen unter derZielsetzung, diesen Grenzwert zu unterschreiten, istunzulässig.
§5 Z7 lit. f DeponieVO
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„Eine mechanisch-biologische Vorbehandlung ist eineverfahrenstechnische Kombination mechanischer undbiologischer Prozesse zur Vorbehandlung von Abfällen. Zielder mechanischen Prozesse ist die Separierung von für einebiologische Behandlung wenig geeigneten Stoffen, vonStörstoffen und Schadstoffen sowie eine Optimierung desbiologischen Abbaues der verbleibenden Abfälle durchErhöhung der Verfügbarkeit und Homogenität. Ziel derbiologischen Prozesse ist der weitestmögliche Abbauverbliebener organischer Substanzen (Ab- und Umbaubiologisch abbaubarer Bestandteile) durch die Anwendunganaerob-aerober oder aerober Verfahren. Mechanisch-biologisch vorbehandelte Abfälle zeichnen sich durch einedeutliche Reduzierung des Volumens, des Wassergehaltesund des Gasbildungspotentiales sowie eine deutlicheVerbesserung des Auslaugverhaltens und desSetzungsverhaltens aus.“ (Deponieverordnung § 2 Z 26)
Definition der MBA gem. Deponieverordnung
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§ 45a Abs. 1 Z2:
ab 1. Jänner 2004 die Anforderungen betreffend Zuordnungvon Abfällen zu Reststoff- oder Massenabfalldeponien,Verbot der Deponierung, Gesamtbeurteilung von Abfällen,besondere Bestimmungen zur Gesamtbeurteilung,Eingangskontrolle, Identitätskontrolle und Rückstellproben.
AWG (BGBl. I Nr. 90/2000)
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AWG (BGBl. I Nr. 90/2000)
§ 45a Abs. 7:Der Landeshauptmann kann durch eine Verordnungdas Verbot der Deponierung für noch nichtordnungsgemäß stillgelegte oder noch nichtgeschlossene Deponien längstens jedoch bis 31.Dezember 2008 verlängern, wenn folgendeVoraussetzungen erfüllt sind:
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AWG (BGBl. I Nr. 90/2000)1. a)die rechtskräftige Genehmigung der Deponie nach dem 1. Jänner
1988 und vor dem 1. Jänner 1997 nach § 29 oder nach demWasserrechtsgesetz 1959 erteilt wurde,
b)die Deponie zumindest den Anforderungen der Richtlinien fürMülldeponien des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaftund des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie aus demJahre 1988 entspricht,
c) die Anpassung an den Stand der Technik gemäß Abs. 1 Z 1 bis 1. Juli1999 abgeschlossen ist,
d)die insgesamt abgelagerte Menge pro Deponie ab dem 1. Jänner 1998nicht mehr als 500 000 t beträgt und die jährlich abgelagerte Mengenicht größer als die Durchschnittsmenge der Kalenderjahre 1994 bis1996 ist und
e)das jeweilige Bundesland bis 1. Jänner 1997 die Verpflichtung derNachsorge (Finanzierung von Maßnahmen wie zB Instandhaltung dererforderlichen Infrastruktur, Sickerwassererfassung oderGasbehandlung) für die vom Verbot der Deponierung gemäß § 5 Z 7Deponieverordnung, BGBl. Nr. 164/1996, ausgenommenen Deponiennach deren Stilllegung oder Schließung übernommen hat, oder
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AWG (BGBl. I Nr. 90/2000)
2. a) auf den betroffenen Deponien nur Abfälle ausdemselben Bundesland gelagert werden,
b) der im selben Bundesland eingesammelte Restmüllim überwiegenden Ausmaß einer thermischenBehandlung unterzogen wird und
c) die Voraussetzung nach Z 1 lit. c erfüllt ist.
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ALSAG (BGBl. I Nr. 142/2000)Altlastenbeitrag nach ABFALLART
seit 1.1.2001 ab 1.1.2004 ab 1.1.2006
Baurestmassen undErdaushub, der denKriterien der Baurest-massendeponieentspricht
7,20 €
(+2,10 €)1)
Erdaushub der denKriterien der Baurest-massendeponie nichtentspricht
14,50 €
(+14,50 €) 1)
21,80 €
(+14,50 €) 1)
Übrige Abfälle
43,60 €
(+29 €) 1)
(+29 €)2)
65 €
(+29 €)1)
(+29 €) 2)
87 €
(+29 €)1)
(+29 €) 2)
1. wenn kein entsprechendes Dichtungssystem oder keine vertikale Umschließungvorhanden ist, erhöht sich der Beitrag je angefangener Tonne um denangeführten Zuschlag.
2. wenn eine Deponie mit der Bewilligung zur Ablagerung von Hausmüll oderhausmüllähnlichen Gewerbeabfällen über keine entsprechendeDeponiegaserfassung/-behandlung verfügt
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ALSAG (BGBl. I Nr. 142/2000)
Altlastenbeitrag für Neuanlagen
seit 1.1.2001 ab 1.1. 2004
Baurestmassendeponie 5,80 € 7,20 €
Reststoffdeponie 10,90 € 14,50 €
Massenabfalldeponie 14,50 € 21,80 €
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MBA-RichtlinieDie Richtlinie gilt für die Errichtung, Ausstattung und den Betriebvon Anlagen (Einrichtungen), in denen Siedlungsabfälle (auch aufbereitete Siedlungsabfälle) oder Siedlungsabfälle (auch aufbereitete Siedlungsabfälle) und
Klärschlammalleine oder gemeinsam mit anderen Abfällen mit biologischen,mechanischen (oder allfälligen weiteren physikalischen)Verfahren oder Kombinationen dieser Verfahren behandeltwerden, um stabilisierte Abfälle als Vorbehandlung zur Ablagerung gemäß
Deponieverordnung BGBl. Nr.164/1996 § 2 Z 26 zu erzeugen; stabilisierte Abfälle als Vorbehandlung vor einer thermischen
Behandlung zu erzeugen; heizwertreiche Fraktionen oder Ersatzbrennstoffe zu erzeugen; Müllkomposte (auch für die Erzeugung von Erden für die
zulässigen Einsatzbereiche) zu erzeugen; Ausgangsstoffe für die Herstellung von Erden oder Erden selbst
zu erzeugen, sofern biologische Schritte involviert sind
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Thermische AbfallbehandlungMengen 2000
BestehendeVerbrennungsanlagen
Behandelte Abfälle Feuerungs-technologie
Abfallinput2000 [t/a]
MVA FlötzersteigHausmüll und hausmüll-ähnliche Abfälle, Gewerbe-abfälle etc.
Rost 196.605
MVA SpittelauHausmüll und hausmüll-ähnliche Abfälle, Gewerbe-abfälle etc.
Rost 269.545
MVA Wels,
Linie 1
Hausmüll und hausmüll-ähnliche Abfälle, Gewerbe-abfälle etc.
Rost 75.681
RVL-I-Lenzing Mischkunststoffe, Rejecte,Klärschlamm Altholz etc.
Wirbelschicht 113.157(Jahr: 1999)
Klärschlamm Wirbelschicht 184.731Werk Simmeringer Haide
(vormalig EBS) Gefährliche Abfälle Drehrohr 89.684
Summe 929.403
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Mechanisch-biologische AbfallbehandlungKapazität 2000
Anlage Behandelte Abfälle Kapazität 2000 [t]
Aich-Assach Biomix, Klärschlamm, Gewerbeabfälle 7.000
Allerheiligen Restmüll, Klärschlamm 17.100
Fischamend Restmüll, Klärschlamm 30.000
Frojach-Katsch Restmüll, Sperrmüll, Altholz 15.000
Gerling Restmüll und Bioabfälle aus dem Gewerbe 15.000
Inzersdorf Restmüll, Klärschlamm 9.000
Kufstein Restmüll, Sperrmüll 10.000
Oberpullendorf Restmüll, Klärschlamm, Gewerbeabfälle etc. 45.000
Ort im Innkreis Restmüll 20.000
Siggerwiesen Restmüll, Klärschlamm, Gewerbeabfälle etc. 150.000
Zell am See Restmüll, Klärschlamm, Sperrmüll etc. 23.000
Summe 343.100
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Verfahrenskonzept und Massenbilanz am Beispiel der MBA Zell am See
Rotte
Mechanische
Aufbereitung
Fe-Metalle (1,7 M.-%)Siebreste (18,9 M.-%)
Wasser- u. Rotteverlust (39,5 M.-%)
Siebüberlauf (12,0 M.-%)
Input 2 (19,0 M.-%)
Input 1 (81,0 M.-%)
Mechanische
Aufbereitung
Deponiefraktion (29,7 M.-%)Quelle: Tesch (Montanuniversität Leoben; IED)
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Geplante u. in Baubefindliche Anlagen Betreiber Feuerungs-
technologie Projektstand 02/02 max. Kap.[t/a]
MVA Zistersdorf A.S.A. AbfallService AG
Rost pos. UVP-Bescheidin 1. und 2. Instanz
130.000
MVA Zwentendorf/Dürnrohr
AVN RostBaubeginn 07/2001Inbetriebnahme 2.Quartal 2003
300.000
MVA Wels, Linie 2 WAV RostUVP-Verfahren.Bescheid wird EndeFebruar erwartet
230.000
MVA Arnoldstein KRV Rostpos. UVP-Bescheidin 1. Instanz.Umweltsenat 03/2002
80.000
Niklasdorf ENAGES Wirbel-schicht
pos. AWG-Bescheid.Baubeginn 03/2002 100.000
Werk SimmeringerHaide (WSO4)
FernwärmeWien
Wirbel-schicht
voraussich.Baubeginn: 5/2002 90.000
Glanzstoff AustriaGmbH
GlanzstoffAustria GmbH
Wirbel-schicht
Bescheid wird für2002 erwartet
70.000 –150.000
Kundl Rost Standortfindungabgeschlossen 160.000
Wien Rost SUP-Prozessabgeschlossen
250.000 –450.000
Summe 1.410.000 –1.690.000
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Geplante MBA Anlagen
Anlage Projektstand 02/02 geplante Kapazität [t]
Frohnleiten UVE 09/01 eingereicht 97.500
Halbenrain AWG-Bescheid. Baubeginn Mitte 2002 70.000
St. Pölten AWG-Bescheid wird erwartet 40.000 – 95.000
Stockerau Genehmigungsverfahren wird begonnen ca. 50.000
Linz Genehmigungsverfahren wird begonnen 60.000 – 85.000
Summe 317.500 – 397.500
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0
500.000
1.000.000
1.500.000
2.000.000
2.500.000
3.000.000
andere Branchen 26.000 31.500 31.500 31.500
Holzindustrie 200.000 200.000 200.000 200.000
Stahlindustrie 234 265,6 224,6 224,6
Kraftwerke (EVU) 0 5.000 10.000 125.000
Zementindustrie 115.200 126.712 142.550 244.000
Papier-, Zellstoff- undFaserplattenindustrie (PZF)
258.440 324.562 344.043 512.668
Entsorgungswirtschaft (MVA s) 812.000 812.000 831.151 1.622.000
1998 1999 2000 2004
Summe 1.411.874 1.500.040 1.559.469 2.735.393
Thermische behandelte Abfallmengen nach Branchen
Quelle: Tesch (Montanuniversität Leoben; IED)
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