7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 1/707. AHNGAIG
I u l t r t r s 9
lm
w ö i t e r en
I nho l t :
llllir esteten
otorroller,,Bcdin"
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 2/70
*;
-.;
j
s
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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/
s
müßte eine Hal
a/' I
teuern riedren
und
-
So mag
mancher E
nadr
Aben-
fremden
Welten.
meinen,
der'voll-
tik. Und
epfropft
ist mit
er denkt an verqualmte
mit
si
Matrosen,
Das
Leben
in
gleich
es sich
nicht vom
Sdiffahrt
trennen
Iäßt. Zu
langst du audr nidrt in den H
Sehenswürdlgkeiten?
Je nadr Tem
essensphärewird dir
Antwort
zuteil; der
H
die
alte
Neptun-
und die
junge
V/
versität, das
Steintor.
Vergangenes
Cegenwärtigem,
und
die
Qegmwart
Zukunft.
Rostocl<er
Petriturm
und danactr.
den Leuctrtturm
Haleneinfahrt
an
der
Kimm
auftaudren.
Wer
von See kommt,
gewahrt
zuerst
als neues
Beispiel: Der Seemann,
der früher
mit seinem.€chif.l
die
,
Warnowmtindung
ansteuerte,
sah
zuerst
den
Wahrzeidren
die
65 m
hohe
und Bl0
m lange
K.äF4
krananlage
mit
ihren
24 Laufkatzen,
die bis
a$äO,t
sdrwere
Sdliffssektionen
zu den
vier Helgen
portieren. Noch näher der Küste, gewahrt man die
term
Kabelkran
liegende
Sctriffbauhalle
der
werft.
Eine Halle:
sieben
normale
Stodrwerke..
und
auf einer
Fläche
von
20 000
mz
gebaut
Ilt
einem
Jahr
wurde
sie erbaut,
und
sie
gilt
als die
heizbare
Sdriffbauhalle
Europas
Vielleicht
sidl
der
Seemann
auch, wie
es
fri.iher
-
noch I
hier
an der
Warnowmündung
aussah.Ein
lüttes
haus,
ringsum
ein
paar
Bretterschuppen
das
war d
Sportbootwerft.
Dodr
1948
geschah
es, daß
Arbeiter-..:
brigaden
meterlange
Betonpfähle in
den morasti
Boden
neben
der
kümmerlidlen
Bootswerft
tri
und so
das
Fundament
für
einen
großen
Sghiffb{r
ü
A
:-4:*.
Rostocker
Begegnun
betrieb
sdrufen.
Drei Jahre
danadr
stand
die
volks-
eigene
Warnowwerft
und mit
ihr das
neue
Rostocker
Wahrzeichen.
Und fünf
Jahre
später,
im März
1956,
lief
die
,,Frieden,'
als das
erste
unserer
l0 000-tdw-
Motorfradrtschiffe
vom Stapel. Längst ist die ,,Frie-denl' nicht mehr der einzige große
llberseefrachter
unserer
Handelsflotte.
Weitere
Fahrzeuge
gleictren
Typs
lür die
Ostasienroute
sind
hinzugekommen;
mittelgroße
Motorfrachter
für die
Schwarzmeer-
und
Levantelinie
(Levante
-
Mittelmeerländer
östlich
von
Itallen);
Sdriffe
für
,,Kleine
Fahrtf,
in den
Küsten-
gewässern
von Nord-
und
Ostsee.
Export
und
Import
steigen
von
Jahr
zu Jahr.
Wurden
l9S8
in
unseren
Seehäfen
b92
2b0
t Frachtgüter
um-
gesdrlagen,
werden
es
in diesem
Jahre
mehr
als
1
300000
sein.
Dazu
braudrt
die
Deutsche
Seereede-
rei
nidrt nur
Schiffe.
Audr
gut
ausgebildete
Besat-
zungen.
Bis Ende
1960
kommen
zu
den 2?B
Offizieren
q \
und 38? Matrosen
weitere
360Offiziere
und i40 Matro-
ßen hinzu.
Und
bis 1965,
wenn die
Seehandelstonnage
unserer
Republik
500000
tdw
betragen
wird, werden
insgesamt
l22
Offiziere
und
l8?3 Matrosen
gebraucht.
Welch begeisternde Perspektive für die Jungen, die
zur See
fahrbn möchten
*
Verweile
vorerst'.noch
bei
Vergangenem,
Das
Steintor
grüßt
den
Besucher,
der
von Landseite
hen
die Hafen-
stadt
ansteuert.
Könnte
das alte
Gemäuer
erzählen,
es
würde zu
beridrten
haben,
daß
seit Jahrhunderren
Schiffahrt
und
Schiffbau
der Stadt
Näh{mutter
waren,
der
sie Existenz
und Fedeutung
vepdarikt.
Der Name
Rostocld
oll
aus
Oem Wdnäiichen
stammen
und,,Gewässerverbreiterung,,
heißen.
Eine
kleine
Wendenansiedlung
war es auch,
die deutsche
Kaufleute
um 1160
dort
vorfanden,
wo der
Warnow-Fluß
sein
Bett
sprengt
'ünd
in die Breite geht, ehe er seineWasser n die Ostsee gibt. -
Weshalb
dir das
erzählt
wird?
Wirst
gleiclr
erkennen,
daß
du die
heutige
Wirt-
schaftsstruktur
der Stadt
nidrt
von
ihrer
Geschichte
trennen kannst,
Jene
Kaufleute,
die im
12. Jahrhundert
hier
ihren
Handelsplatz
gründeten,
sie
hatten
mit
Bedacht
ge-
3E5
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wählt: Von Ost nach West verlief entlang der Küste
die,,Balt ische
Landstraße",
Handelsweg zwischen
Lübeck und Nowgorod. In sfidlicher
Ridrtung
ging
es
flußauf zu unermeßlidren
Waldreichtümern, und nach
Norden hin waren nu r 40 km Seeweg
zu den dänischen
Inseln.
B;rld
blühte lebhafter
Handel
mit
dem Holzreiihtum
dr:s
Hinterlandes. Bäuerlidre Ansiedler
folgten den
Kaufleuten,
Sie übernahmen
das Abholzen der Wäl-
der, legten
auf den Rodungen Felder
an und wurden
seßhaft.
Ihre Getreideernten
waren wiederum den
Rostod<ern
eine begehrte Handelsware.
Und den Kauf-
Ieuten und Siedlern folgten die
Handwerker, die sich
in
der reidrer
werdenden Stadt niederließen.
Unter
ihnen nictrt
wenige, die ihren
Broterwerb darin fan-
den, die von Sturm und Wellen geschlagenen Schiffe
auszubessern
und
neu zu
betakeln. Und es
gab
bei
dem
regeri Schiffsverkehr,
der während der Hansezeit
seine Hodrblüte
erlebte,
nicht. wenig
zu tun,
Neu'e,
größere
und flottere
Süiffe
wurden verlangt von den
Kauffahrteisdriffern,
So
reifte die Zeit, daß
an der
Unter-Warnow
die Werften
entstanden.
-
Damit
bekam
die Stadt damt
ihres Hinterlandes
das ihr
eigene Gepräge:
Schiffahrt
und Schiffbau,
Handel
und
Landwirtschaft.
*
Es
gehen
diriprinnerungen
nicht aus dem
Sinn, die
das
alte Steir[tor
wachrief, Welche
Betriebssmkeit
hatte der
Haf,en schon kennengelernt Etwa 1850nahmen die 263Schiffe der Stadt an die
1000Wagen-
Iadungen
mecklenburgisches
Getreide täglich
auf.
Uber
eine Million
Zentner Getreide
betrug die Aus-
fuhr
in
jenem
Jahr. Und die Schiffe
brachten
hls
Gegenlieferung
8,3
Millionen kg Kohle
aus England
mit.
Schon
zwei Jahrhunderte
zuvor: Die Kauffahrtei-
3E6
schiffe
brachten Klipp- und
Stockfisdl aus Norwegen,
brachten flandrische Tuche, russisdre Pelze,
Sie nah-
men
mit Bier, Malz
_und
Obst.
Brachten niederrheini-
sctres Eisen,. französisdres
Salz, englisdres
Lelnen.
Nahmen mit Wolle, Tabak,
Glaswaren, Handwerks-
erzeugnisse.
Ausfuhr
und Einfuhr, ständiger Wechsel.
Und heute?
Ridtig, frag' nadr
dem
Heute. Madl didt
auf den Weg nach
Rostock-Petersdorf..l95?wurde der
efste Spatenstich für den neuen Überseehafen getan.
Seitdem
wird
hier
Geschidrte
gemacht.
Denn weißt du,
was es heißt, wenn am l. Mai 1960 as erste Schiff im
neuen Hafen
gelöscht
werden kann? Dann muß bis
Ende
1959die Kaihalle I,
die dazugehörige 450m lange
Kaimauer
und
ein
250
m langer
Massengutkai fertig
sein
Allein dadurch
wird der Handelsschiffahrt eine
zusätzliche
Umschlagkapazität
geschaffen,
die
für
1960
der des
heutigen Stralsunder Hafens entspricht. Doch
bereits 1961
werilen im neuen Überseehafen
lr/rmal
mehr
Güter
umgeschlagen
als derzeitig in Wismar.
Und
der neue Ölhafen,
mit dessen Bau seitab vom
Itrandelshafen
begonnen
wurde,
soll
1960 so weit
ge-
wachsen sein, daß
Jeweils
zwei Tanker dort
fest-
machen und ihre Ladung lösdlen können. 1960schon
Es
gibt
Leute, die meinen,
daß
Termine
und Zahlen
eine
gewagte
Angelegenheit seien. Insofern
sollen sie
recht haben, daß
das, was heute
gilt,
morgen unaktuell
sein kann. Beispiel: Der
vom
Staat
gegebene
Termin
für die Inbetriebnahme
des neuen Hafens wurde von
seinen Erbaüern
um
einen Monat
vorverlegt. Solche
Männer
wie der Genosse Wilken sind
,,schuld"
daran,
Wilken
schlug das Taktverfahren
beim Kaibau vor.
Oder wie der
parteilose
Ingenieur
Bittermann, der das
Spülbohrverfahren
entwickelte, durch
das allein die
Bqukapazität von 65
Millionen DM
auf
72 Millio-
nen DM
erhöht werden konnte.
Oder wie der Genosse
Püschel, der
im vergangenen Jahr
beim Molenbau
hervorragenden
Anteil
an der Einführung des
modernen Schüttverfahrens hatte, wodurch die Mole
um Monate
früher fertig
wurde.
r1
Ein Abend auf
dem
Fluß ist
voller
Eigentümlichkeiten.
Anders
als in schmqlzigen Songs besungen,
Nictrts
gegen
Lieder, die
Fahrensleute
haben
sie audr. Derb
sind zumeist
ihre Shantys, derb wie ihre
Fäuste, die
zuzupacken verstehen.
Zupacken
-
ein
gutes
Wort,
Weißt du,.
was war, ehe
Tausende
zugriffen
und
rdrufen, was heute ist? Entlang
der Ostseeküste
unse-
rer
heutigen DDR
gab
e8 1945
einzig die Neptunwerft
als seeschiffbauenden
Betrieb. Sonst nur
eine Hand-
voll Sportbootwerften. Daß die Neptunwerft eine der
ältesten Schiffbaustätten
Deutsdrlands
ist, hier 1851
mit dem Bau
des ersten deutsdren
eisernen
Schraubendampfers
begonnen
wurde, besagt wenig.
Daß
es
heute
im Rostocker
Bezirk sedrs
große
See-
sdriflwerften
gibt,
bedeutet
mehr.
Drfährst
du,
daß
von 1950bis 1955
auf
den Werften 1384
Handels-,
Spezial-
und i'isctrereifahrzeuge
mit
324000 BRT
ge-
baut
wurden, erkennst du
die Kraft,
die in den
Fäusten steckt.
Zufrie.den?
Nein.
Das
war der Anrang.
Von
Jahr
zu
Jahr
wurden es mehr Schiffe.
Allein
1958 kamen
106 mit
125000 tdw
hinzu. Darunter
vier
10 000-tdw-
Motorfrachtschifle
und
drei
Kohle-Erz-Frachter
von
der Warnowwerft, zwel Seefahrgast- und sieben
Binnenfahrgastschifle
aus der Mathias-Thesen-Werft
in
Wismar,
zehn 3360-BRT-Motorfrachter
von
der
Neptunwerft.
Zufrieden?
Nein.
Die Partei
der Arbeiterklasse
gab
Köpfen und
Händen
weitere
Ziele.
Für die Neptun-
werft im Jahre
lg59 dieses
Programm:
elf AA60-BRT-
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Motorfrachter, zwel Frachtrnotorschlffe
von
Je
1(X)0
BRT
lür
westdeutsctre Auftraggeber,
zwel llebe-
sctriffe, sedrs Barkassen und eine
Eisenbahnlähre- Das
ist ein Schiflsraum
von lnsgesamt 90 ?20
t Wasser-
verdrängung. Und 1960
sollen
es
14
Motorfradrter und
3 Frachtmotorsdrilfe
mit 105990
t sein Ein
hoch-
gestecktes
Ziel Du bllckst über
den nädtlichen
Fluß
hintiber nacb der alten braven Neptunwerft, der die-ses Programm gilt. Eine
alte Werft? Jung sind die
Mensdren
in ihr. Als Kriterium
fttr den Begrllf
,,Jung,,
gilt
der Elan der
Schiflbauer,
gelten
ihre trlerzen, mit
denen sie
bei der Sadre sind.
Ihr Vorhaben:
die Bau-
zeiten
so zu verkürzen,
daß tür
den 30. Motorfradrter,
der Ende 1960
abgeliefert
wird, nur noch 6t/r Monate
benötigt
werden, Damit
haben sie dann
die westdeut-
schen Werften
in der
Bauzelt der
Schiffe überholt und
auch lührende
Schilfbaunationen
wie England, Sdrwe-
den,
Holland
hinter sidr
gelassen.
Es
begelsteit dieses
Ziel. Mandrer
Veteran
unter den
Neptunwe.kern
hat
sidr
daftir sein
Junges
llerz
bewahrt. Er
denkt mit
Groll zurtick
an
Jene
Zett, da die
,Fabrikordnung,,
am
Werktor
angeschlagen
war und in der
es hieß:
,,Die
Arbeitszeit ist lür gewöhnlich von morgens 6 Uhr bis
abends
? Uhr.
Der
gewöhnliche
Tag,
abztigllch der
Pausen,
besteht
mlthin
aus elf Arbeitsstunden.,.
Natürlich,
dieser
"gewöhnllche
Tagr.
galt
nicht für
die
Aktionäre,
Die
sdrufen
siclr ihre
elgene
,,Ordnung,.,
in der
von Prolit
viel, von
Arbeit nichts
stand. Sie
taten
es damit
den mecklenburgisctren
Junkern
gleidr,
die die Landbevölkerung
bewu8t in leudalistisdrer
Rüd<ständigkeit
hielten
und olfen
ausoprachen:
,,Es
genügt,
zwei
Ochsen
vor und einen
hinter dem Pflug
zu
haben "
-
Wevlel
Gemeinheit
und Arroganzl
Die
Quittung
dafür
wurde ihnen
1945
ausgestellt, von
den
Arbeitern
und den Bauern
und
den Sowjetsoldaten.
*
Vom lVestuler
der Warnow
zudren
blauweiße
Blitze
übers
nädrtliche Wasser.
Sdrweißarbeit
an den
auf
Helling
liegenden
Sdriffsrümpfen.
Die Sdrwelßflam-
men sind häufiger
als ratternde
Niethämmer.
Moder-
ner Stahlsdliffbau
Es
geht
vorwärts
auf unseren
sozlalistischen
Werftenl
Vermerk das,
aber verfalle
nidrt
in Selbstzufrleden-
heit,
Und wenn du das
Wort, daß
die
Partei der
Motor
bei
unserem Vorwärts
ist, auch
edton oft
gehört
hast,
beim Schiffbau
bekommst
du handfeste
Beweise dafilr:
Man spridrt
davon,
daß
beim Schiffskörpörbau
das
automatische
Schwelßen
eingetührt
ist. Die Genoäsen
geben
sidl
mit soldten
Allgemeinheiten
niclrtzulrieden.
Sie fordern,
daß
elne flüssige
und
logie und
wie soll die
Ehnbohnföhrr
wlrd ,ur
,Brüdr'
und Sdnndrn.
tn der Mathlas-Thesen-Werlt
der Anteil des
automa-
tischen
Sdrweißens beim
Bau von
Sdetahrtgastsctriffen
nur
28 Prozent beträgt?
Wie
sollen
die Neptunwerker
zum
Ziel kommen,
wenn
die
Sdrweißer mit den
Auto-
maten von einem Arbeitsplatz
zum andere,n
umsatteln
müssen,
weil
der
Arbeitsllu8 rrodt nidlt
entspredrend
umgestellt
worden
ist?
Die Partei, das sind wlederum Tausende Köpfe und
Hände.
Audr in der NeptunwerlL
Sie werden bts 1960
den
Anteil des
automatisctren und
halbautomatisdren
Schwelßens aul
6ä Prozent
vergrößern.
-
Und du
erfährst
gleidl
mit, daß audt die
Motorfradrter
weiter
modernisl€rt
werden. So
sollen
statt der
vier
Lade-
luken nur
nodr drei
eingebaut werden, um
größere
Ladeiilfnungen
zu bekommen,
Außerdem soll statt der
Getrlebeanlage mit zwei Hauptdieseln
nur eine. Haupt-
masdrinenanlage
mit langsamlautendem
llauptdlesel
eingebaut werden. Und
audr ein zweites Eisenbahn-
fährsclifl
ist nach
lbergabe der
,,Saßnitz.,
vorgesehen,
l,9ieder haben die
Genossender
Partei ein ernstes Wort
zu sagen.
Sie verweisen
darauf, daß
in der UdSSR
bereits eip lül-t-Tsnker
aus Polyester
gebaut
wird.
Bei uns aber werden Plaste bisher nur für Sportboote
verwendet.
Darum der Auftrag
an dle
WB
Sdtiffbau:
Solortige
Maßnahmen
slnd einzuleiten, damit
noett
959
der erste Rumpl
eines Fisdrkutters
aus
Plaste
gefertigt
wird
*
Ein Streifzug ilurdr
die Stadt am nächsten
Tag. Du
suchst Antwort
darauf, was die
Seeleute tun, wenn
sie
nadr Wodren
währender Reise ftir einige
Tage
im
Hafen
sind. Sudrst du
wieder Hafenkneipenromantik?
Der Internationale
Seeleuteclub
madrt dir einen
Stridr durdr
die Redrnung. Als
Binnenländer ist dir
der Einlaß
verwehrt. Aber
der Fahrensmann hat hier
eine
Heimstatt.
Behaglidre
Gästezimmer und
Klub-
räume und Spielzimmer .entsdlädig€n ihn ftir die
harte Afbeit aul
See. In Rostock findest
du soldren
Seeleuteclub
und ln Wismar.
Selbst
unter
den Fah-
rensleuten
anderer
Länder haben dlese
Elnridrtungen
einen
guten
Klang.
Verwechsele
den
Club nicht mit dem Seemannshelm.
Das findest
du ebenlalls in Rostod<,
Auch in Saß-
nitz. Als
Heim für dle Hodrseefischer.
Denn audr sie
wollen nic*lt nur
an Bord in der
Koje sdllalen, wollen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 6/70
sich
mal
in einem
ridltigen
weißbezogenen
Bett
strecken
und
in Polstersesseln
sitzen.
So
umsorgt
der
Staat
die Männer,
die
den
silbernen
Schatz
des
Meeres
heimbringen.
Ein
Stichwort:
volkseigenes
Fisdrkombinat.
Suctrst
du
es in
Rostoch,
mußt
du
nadr Marienehe gehen,
wo
die
Logger
und
Trawler
beheimatet
sind.
Mehr
als 50
insgesamt.
Und
über
200
Kutter sind
in
Saßnitz statio-
niert.
Was sie bisher leisteten? ?0 400 t Fisctr
schickten
die
beiden
Kombinate
lg58
auf die
Tisdre
der DDR-Be-
völkerung.
f5
800
t kamen
von
den
genossensctralt-
lichen
und
privaten
Küstenfischern
hinzu.
Das macht
pro
Kopf
der Bevölkerung
nahezu
14 kg im
Jahr,
Damit
ist
die Westzone
sdron
überholt,
die lg56
(im
Jahr ihres
höchsten
Fischverbraudres)
mit 12,?
kg
pro
Kopf
aufwartete.
Dennodr
gibt
sidr
niemand
bel uns
mit den
Fangleistungen
zufrieden.
f90
400
t sollen die
beiden
Kombinate
lg65
bringen,
32 000
t die Küsten-
fischer.
Das
bedeutet
etwas.
Bedeutet
für die Mathias-Thesen-Werft,
nodr
in dibsem
Jahr
das
erste
(und
bis 1965
weitere
zehn)
Farig- und
Verarbeitungsschiff
zu übergeben.
Bedeutet für
die
Volkswerft Stralsund, in diesem Jahr 90 neue Mittel-
trawler zu Wasser
zu
bringen.
Bedeutet
ftir die
peene-
werft in
Wolgast,
die
mit
einer .eigenen
Fisdrmehl-
fabrik
ausgestatteten
Trawler
vorn Typ III
an die
Fangflotte
abzuliefern.
Darüber
hinaus
besdräftigt sidr
unsere
Fisdrwirtsdraft
damit,
einen
speziellen
Heringsfänger
zu
entwickeln,
Und
in den nädrsten
Jahren
kommen
die
in der
Stralsunder
Werft vom
Stapel
laufenden
,,Tropiks,,
hinzu
-
größere
Fang-
schiffe,
die
in tropischen
Gewässern auf
Thunfisdt-
jagd
gehen
sollen,
*
Allzu
verlod<end
ist der
Besudl
von Warpemünde.
Möchtest
dort die
großen
Zehntausendtonner
bewun-
dern. Mödrtest einen Blick zum Ausrüstungsbecken
tun, in dem die
,,Juri
Dolgoruki,.
(ein
ehemaliges
Kriegswrack)
als sowjetisches
Walfang-
und Ver-
arbeitungsschitf
seiner Vollendung
zugeht,
-
Weißt
du
eigentlidr,
daß dieses
Schiff seine
besondere
Bedeu-
tung
für die deutsche
Arbeiterschaft
hat, vor
allem
ftir
die sozialistische
Jugend? In
den äuf
der
,,Juri
Dolgoruki"
arbeitenden Sdriffbauer-Kollektiven
ent-
stand die
Bewegung der
,,Roten
Brigaden,.,
Kennst du
den
Erfolg?
Dle Brigaden
erreidrten,
daß die
sdriff-
baulichen
Arbeiten
statt im
April 1959
sdron im
Dezember
1958
abgesctrlossen
werde,n konnten.
Das
und noch
mehr ist
möglidr
durdr
gegenseitige
sozia-
listisdre
Hilfe
Du
willst den
sozialistisctren
Mensdren begegnen.Dann übersieh nicht . das Rostod(er Dieselmotoren-
werk,
Ebenfalls
ein
Betrieb,
der
erst
uriter.
der
Arbeiter-und-Bauern-Macht
entstand,
Neben
kleine-
ren
und
mittleren
werden dort
große
stationäre
Diesel für
die
Energieerzeugung gebaut,
Auch
Sctriffs-
maschinen,
Unter
anderem
seit
1958die 4S00-PS-MAN-
Großdiesel
im Lizenzbau.
MAN
hatte
dafür
Hilfe zu-
gesagt.
Aber
ohne
diese
versprochene
Hilfe hatten
die
sozialistischen
Maschinenbauer
den
ersten Motor
schon
zum 0. Jahrestag der Repubük fertig. Und sie schufen
eigene
konstruktive
Veränderungen,
durch
die
berelts
ab
ersten
Großmotor
100000
DM
eingespart
wurden.
Andere
findest
du ebenfalls
im
Alubau
Wismar,
wo
derzeitig
die Leictrtmetall-Decksaufbauten
für die
Mitteltrawler
gefertigt
werden,
_+
Das also
findest du
in Rostock,
dem
Ostseebezirk,
der
Hafenstadt.
Auf
Schritt
und
Tritt begegnest
du
dem
Neuen,
begegnest
dem Sozialismus.
Die Stadt
-
noctr
vor wenigen
Jahrzehnten
ohne
Perspektive
-
ist zum
Kernstück
unseres
Sctriffbaues,
zum
Herzen
unserer
Handelssdriffahrt
und der Hodrseefisdrerei geworden
Skizziert
von Hans-Joochlm Hartung
, \
I
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 7/70
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wie
die Typenbezeichnung
autet,
allerdings
g€nauer
unter. die
Lupe nimmt,
dann
sieht man
einige
Ver-
änderungen, Wenn man unter die Haube blickt. siehtman mehr, und wenn man
ihn fährt,
spürt
man noch
mehr.
Lassen
Sie
midr mit
der Sdrilderung
des
letzte-
ren beginnen.
Inhaltsreiche
Kilomeier
Es
war reiner
Zufall,
daß ich an
einem Tag
nach Lud-
wigsfelde kam,
als
man dort
gerade
dabei
war, die
Strechenführung
für
ein
Roller-TriaI festzulegen,
Wenn
man als erster
Presse-Vertreter
das
.Glück
hat.
die
sorgsam
gehütete
Neuschöpfung
just
zu diesem
Zeitpunkt
in
die Hände
zU bekommen,
dann
ist es
schon
kein
Zufall mehr,
daß man'
sdgleich
gebeten
wird,
die
Stred<e
abzufahren.
So
prging
es mir
also.
Die Kollegen des Industriewerkes gdben mir einen
,,Berlin",
zeigten
recht
genau
den
Verlauf des Trials
und
warteten
auf die Dinge,
die
dann von
meiner
Seite
kommen
sollten.
Da
idt,
ehrlich
gesagt,
genauso
ge-
spannt
war
wie sie,
wollte
ictr unsere
Ungeduld
nicht
auf,eine
so harte
Pro
e stellen,
schaltete
also
und
gah
Gas.
Soeben
bin ich
von einer
Probefahrt
zurückgekommen.
Er ist
also
da, er,
von dem
man schon
hier
und da
munkeln
hörte.
Von
wem idl
spreche,
wollen Sie
wissell? Nun, vom
,,Berlin.,,
dem neuen Motorroller,
de r
von
jetzt
an
die Straßen
unserer
Republik
bevölkern
wird.
Der VEB
Industriewerke
Ludwigsfelde
zeichnet
für
die
Konstruktion
des
,)Berlin,,
verantworilich
und
hat
so mit
glücklicher
Hand
seine
Rollerentwicklung
fortgesetzt.
Stoßen
Sie sidr
nicht
an dem
Namen.
ich
habe ihn
nicht
gemacht:
So
schlecht
ist er
auch
gar
nicht.
W,enn
die Eisenacher
ihren
Wagen
nach
einer
Burg
benennen,
warum
sollen
dann die
Ludwigsfelder
nicht
den Namen
ihr.es
neuen
Rollers.
von
unserer
deutschen
Haupt-
stadt
ableiten?
Sicher,
man hätte
auch
die
Bezeich-
nung
,,Wiesel"
lassen
und
mit
einem
Zusatz
versehen
können
(vielleicht
,,Wiesel
II,,
oder
,,Wiesel
b9,,
usw.),
aber
jetzt
ist der ,,Berlin., geboren, und wir sollten uns
damit
abflnden.
Ictr möchte
annehmen.
daß
auch
dieser
Name
bzw. das,
was sich
dahinter
verbirgt,
bald
allgemeine
Anerkennung
finden
wird.
Meine
,,Wieselableitungen"
stammen
ilbrigens
nicht
von
ungefähr;
wenn
man so
flüchtig
hinblickt,
ist
es näm-
lich
ein
,,Wiesel',
geblieben.
Wenn
man
den
,,SR-SS,.,
3E9
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 8/70
Was
daon
kam, überstieg
zwar
kaum
meine Erwartungen,
war aber
'doch
so, daß di€
Kollegen
sich hinterher
einigten,
di,e
ür ihre Solidarität
be-
kannten Rollerfahrer
nicht
ganz
so
harten
Bedingungen
alr,ssetzen
zu
wollen,
Schließlidr
ist
das Wort
,,absteigen" ein Aktivtrm,
und nie-
m.and hat ös gern, wenn darau,smit
einem Sdrwupp
ein Passivum
wird.
Daß
ich dieses Wort
überhaupt
nicht
gebrauchen
mtrßte,
war wohl
vor
allem das
Verdienst
des
,,Berlin"'
Die
ausgezeichnete
Straßenlage
des
,,Wiesel"
ist
hinreichend
bekannt.
Beim SR-59
ist sie nicht
schlechter
geworden,
denn
in
seinem Grund-
aufbau
gleicht
er
ja
seinem
Vor-
gänger,
W,as
sidr
aber
gerade
im
welligen
Gelände,
also bei Boden-
unebenheiten,
bemerkbar
macht,
das
ist
einmal der
um 50
Prozent
er-
weiterte Federweg des Vorderrades, der demnach etzt
ll0 mm
beträgt.
Gleichfalls
stellt
man
mit Freuden
fest.
daß
sich
,auch
hinten
etwas
geändert
hat. Gerade
bei der Durchfahrt
von Straßenlöctrern
habe
ictr
in der
Vergangenheit
oftmals
bemerkt, daß
der
,,Wiesel"
hart
durctrschlagen
konnte.
Im Industriewerk
hat
man nun
in die
Parallelogru.mmf,ederung
des
llinterrades
,einen
Stoßdämpfer
eingezogen,
der
spürbare
Wirkung
ausübt.
Am wichtigsten
erscheint
mir
aber
das lemperament'
Ja, der neue
Roller ist
entschieden
emperamentvoller
als der
,,Wiesel",
Zwei Dinge
sind es,
die dieses
T,em-
perament
verbürged.
Elnrnal die aus dem
höheren
Hubraum
stammende
größere
Leistung und
zum ande-
ren das Vierganggetriebe, das naturgemäß günstigere
Gangabstufung
ermöglidrt
als ein
Dreiganggetriebe.
Doch
davon
später.
Selbstverständlich
habe ich am ersten
Tag meiner
Be-
kanntschaft
nodr mehr
gemacht
als lediglich
gewelltes
Gelände zu durchfahren.
Die
Trialstrecke war
nur
eine
Kostprobe. Auf
Autobahn, Landstraßen
und
dörflichem
,,Bonbonpflaster"
abe idr midr anschließend
ber viele
Kilometer mit dem
,,Berlin"
herumgetrieben.Dabei
ha t
sich
mein €rster Eindruck nur
verstärkt. Die Fede-
rungseigenschaften
sind ausgezeichnet, sie
werden
aber meines Erachtens
noch
durch
die Schaumgummi-
sitze nadl dem Muster der
Zsctropauer ES-Typen
verstärkt. Daß
idr bei ausgesprodrenen Waschbrett-
drausseen ns Springen
kam, liegt
nicht
am
Roller,
son-
dern vielmehr daran, daß ich ein Leichtgewicht dar-
stelle. Da der Roller stets in der Spur blieb, war es
offensichtlich
mehr
ein Sitzfeder'Springen.
Spredre
dr
von der
Geschwindigkeit,
so
kann ich
mich
ebenfalls
befriedigt
äußern.
Außer
an den
Stellen, wo
es notwendi8
war,
bin
ich kaum einmal
unter ?5
km/'h
gegangen.
Auf
der
Autobahn
wurden aber
gute
80
km/h
erreicht, so daß
wohl
auch
von
dieser Seite her
das
Temperament
bewiesen
ist.
Daß Kollegen
des
Werkes
mit zwei
Personen
liegend
90
km/h erreichten,
er -
scheint
mir nadr
meinem eigenen
Eindrucl< durchaus
glaubhaft.
Bliebe
noch zu
erwähnen,
daß die Ge-
räuschentwicklung
sich
positiv
verändert hat.
Die von
den schon
genannten
ES-Motorrädern
abgeleiteten
Auspuffanlagen
wie
auch
die neue
Ansauggeräusch-
dämpfung
sind
auch
für den Unkundigen
sofort
spürbar.
Bliek unter dle
Haube..
.
und
viel€
Detalls
Mag diese
kurze
Fahrschilderung
als Charakteristik
des neuen
Fahrzeuges
genügen.
Weiter oben schrieb
ich schon,
daß
einige Veränderungen
am
,,Berlin"
gegenüber
dem
,,Wiesel"
festzustellen sind.
Da ist zu-
nächst,
geht
man einmal
von vorn
nach hinten,
das
Armaturenbrett
zu nennen,
Es ist bei
gleichgebliebener
äußerer
Gestalt inhaltsreidler
geworden.
Links ist,
wie auch zuvor,
das
Zi.indsdtloß. Es wurde,
wie bei
unseren Motoirädern
üblich,
mit
einem
Abdechsch,ieber
versehen, Somit kann bei abgestellten Fahrzeugen
kein Regenwasser
mehr eindringen. Rechtsseitig is t
das Tadrometer
in allbekannter
Art und Größe. Zwi-
schen
beiden Armaturen
hat nun das Platz
gefunden,
was bestimmt schon
von allen
,,Pitty"-
und
,,Wiesel"-
Fahrern vermißt
wurde, das Lenkungsschloß.
Damit
ist nun der Roller
gegen
Diebstahl bzw. unbefugtes
B,enutzen
umfassend
Eesichert.
Zu
beiden
Seiten des
Armaturenbretts wurden
je
zwei Kontrollampen
symmetrisch angeordnet. Während drei
davon
zur
Lade-
kontrolle,
Leerlauf-
und
Gebläse-Kontrolle
dienen,
handelt
es sich bei
der viert€n um eine Blindlampe.
Je
nach Bedarf
kann diese Lampe zum Ansctrluß einer
Fernlicht-
oder
Blinkerkontrolle herangezogen wer-
den. Soviel dazu.
Das Nädrste, was auffällt, ist die Sitzanordnung.Hier
wurden
zwei Einzelkissen,so
wie sie
von MZ verwen-
det
werden,
auf
einen
durchgehenden Rahmen mon-
tiert.
Dieser Rahmen, besser
gesagt,
diese Rahmen-
platte
ist
abklappbar und ermöglicht
den
Zugrifr
zu
Werkzeugbehälter und
Kraftstoff-Einfüllstutzen. Damit
audr
hier
eine
Diebstahlsicherungi
die
bisher immer
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 9/70
wieder geford,ertwurde,,vorhanden st, macht man die
gänze
Anordnung
versdrließbar,
Daß dazu
der
gleiclre
Sdrltissel
wie für
das Lenkungsschloß
dient,
sei
nur
am
Rande vermerkt.
Ebenfalls,
allerdings recht
dank-
bar,
sei vermerkt,
daß
die seitliche
Abdeckplatte
für
Benzinhahn
und
Sdrwimmergehäuse
etzt
nicht
mehr
versdrlossen
wird, sondern
nur noch
einen
Sdrnapper
trägt.
Wer
einmal beim
,,Wiesel,.
den Schlüssel
vergaß
und
dann
auf
,,Reservä..
umsdlalten
wollte.
kann
den
Vorteil
gut
einschätzen.
Öffnen
wir einmal die
Haube.
um zu sehen.
was es
daruntbr
an Neuem
gibt.
Die
erste Neuigkeit
ist d€r
veränderte
Haubenträger.
Die Haube
liegt
jetzt
vorn
am
Bodenbrett
und hintön rtickwärts
vom
Krafüstoü-
behälter aut. A4 eben diesen,Stellen wird sie auch
versdrraubt.
Die neue
Anordnung
hat zwar den kleinen
Nachteil,
daß
die hinteren
beiden Sctrrauben
unter dem
Reserverad
sdlwerer
zugänglich
sind, aber den
Vorüeil.
daß
endlidr
das
,,Einfädeln"
der seitlichen
Befesti-
gungsschrauben
aufgehört hat.
Da das zur
gleichen
Zeit
audr eine
Stelle ständiger
Rostbildung
war, ist
also
die Verlegung
der Haubenbefestigung
ollauf
be-
rechtigt.
Von der
Federung
habe ich
schon einiges
berichtet.
Es sei
an dieser
Stelle noch
einmal
betont.
daß
die vom
,,Wiesel"
her
bekannte
Parallelogramm-
schwinge
linksseitig
einen
Stoßdämpfer
erhalten hat.
Was noch
nicht
gesagt
wurde, ist daß
die
beidseitigen
Gummidämpfer,
die
in ihrer Winksamkeit
bisher nicht
ausreidrten,
ringförmig vergrößert
wurden
und bereits
im unbelasteten Zustand auf der oberen Schwinggabel
aufliegen.
Sie sdlwingen
also
auf- und
abwärts in
gleichem
Maße mit
und
geben
dadurdr
eine zusätzliche
Dämpfung
ab. Soweit
das,
was
auf den ersten
Blich
unter
der Motorhaube
auffällt.
Was man
nidlt sehen
kann,
aber
was
sidr mittlerweile
schnell
herum-
gesproch.en
at,
ist die Vergrößerung
von
Hubraum
und L€istung
des
neuen
Rollers.
Auf der
Grundlage
des
bekannten
MZ-125-Motors
wurde
durch
neuen
Kolben und
Zyllnder
der
Hubraum
vergrößert.
Be i
einem
Hub von
58mm
und einer
Bohrung
von 56
mm
beträgt der
Hubraum
143 m3.
Unter
einer Verdichtung
von
?,?5:l
gibt
dieser
Motor eine
Höchstleistung
von
?,5PS
bei
5100U/min
ab. Es ist
demnach
real.
mit elner
Dauerleistung von 6,5 PS bei 4000U/min zu rechnen. Es
ist
klar,
daß
diese Leistung
gegenüber
der
des
,,Wiesel"
eine
bedeutsame
Steigerung
darstellt.
Hinzu
kommt,
daß nunmehr
ein
Vierganggetriebe
zum Ein-
bau
kam.
Mit
den
Abstufungen
7.
Gang
18,4:1
2, Gang 10,8:7
)
3.
Cang
7,73:1
4,
Gang 6,02:1
wurde
ein allen Gegebenheiten
Recbnung
tragendes
Getriebe
gesdrafren.
G'esdralüet
wird auctr beim
,,Berlin"
wie bei seinem
Vorgänger durdr
einen ein-
fadren
Fußsdralthebel.
der durdr Zurückziehen
zum
ersten
Gang
und Nadr-vorn-Sctrieben
zum zweiten,
dritten und
vierten Cang betätigt
wir.d. Wenn auch viele
Leute
eine sogenannte
Sdraltwippe fordern,
so
ist mir
doclr kein Fall
bekannt, wo
die
hier zum
Einbau
ge-
kommene
Schaltanlage irgendwie
von Nadrteil
ge-
wesen
wäre Gewiß, man hat
in der enstenZeit schon
seine
Mühe und Not.
um den Leerlauf hineinzubekom-
men,
aber sdtwierig
i,st es im Grunde
genommen
nicht.
So viel zu Schaltung
und
Getriebe.
Sehen wir uns aber
unter der Motorhaube
weiter um.
Da ist zunädlst einmal. um an der linken Seite zu
bleiben, das
Lüfteffad
des Gebläses. dessen Tunnel
einen Formgummlaufsatz
erhielt,
um di€
Frisctrluft
nur
noch von außen
durch die seitlichen
Sdrlitze in
der Haube anzusaugen.
Sehr
widrtig ist bei
einem
Ge-
bläse
audt die
Kontrollmögliükeit.
Damit
war
es
beim
,,Wiesel"
nicht allzu
gut
bestellf,
Die kleine
Klappe, die
durdl den Luftstrom
des Gebläses
ange-
hoben
wurde, zeigte
des
öfteren
Klemmneigungen
und
gab
damit keine
garantierte.
Kontrolle
für das
einwandfreie
Arbeiten
des Kühlg€bläses.. pie
neue Ge-
bläsekontrollanlage,
die auf dem Prinzip
des Flieh-
kraftreglers
beruht, schaltet
endgültig diese
Fehler-
quelle
aus
und
arbeitet
unter
all,en
Klima-
und
Ge-
ländebedingungen einwandfrei,
Sprach
ictr soeben
von dem
Formgummi
am Gebläse,
so
hat
dieser noch einen
Gegenpol,
der ebenfalls
zu
erwähnen
wäre. Es ist
ein Aufsatz
auf
dem
Naßluft-
filter,
der wiederum
die Frisdrlultzufuhr
durch
seit-
liche Schlitze in
der Motorhaube
sichert.
Es ist ver-
ständlidr,
daß alle diese
kleinen
Dinge
doch r€cht
bedeutsam
sind. So kann man
algo mit
der
Weiter-
€ntwicklung
des
,,Wiesel",
wollte
sagen init
dem
RoUer
,,Berlin",
durdraus
zufrieden
sein,
Wäs das Bild nodl
abrunden
mag, sind
einige Leistungsdaten.
Der
Roller
hat im
ersten Gang
ein Steigvermögen.von
3A
prozent,
er erreicit
eine Höchstgesdrwindigkeit
von 80 km7h,
was
aber naö meinen
Erfahrungen
eher zu niedrig
als zu
hodr
gegriffen
ist.
Als Kraftstoffnormverbrauctr
wurden vorn Werk 2,8 Ä00 km ermittelt. Bei einer
Dauergesctrwindigkeit
von
60 km,rh wird
man
mit
einem
Verbraudr
von
3,2 l/100
km, das
ist
meine
,,private"
Messung,
redrnen
müssen.
Bliebe
trur noch
zu sagen,
daß des
neue Fahrzeug
mit
seinen
vielen
Verbesserungen
zum alten
preis
des
,,Wiesel"
m Handel
erhältlictr
ist.
391
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 10/70
ttfrffinbffirrffi
0leun
Jn&rcesanbs
aus &r
ffi
'it'F
Die Geschichte
des
Sdriffbaues
und
der Schifräti
sehr alt.
Wir besitzen
keine
Bertptrte
@
von Menschen,
die
vor
vielen
Jahrtau$erf.den
Wasseriahrzeuge
herstellten
und
Seen
und
Meeresbudrten
befuhren:
Zeit erhaltenen
Bodenlunde
sind spär
späterer Zeit können
uns Vasonbilder,
und
.schriftliche
Aufzeichnungen
Bau und die
Handhabung alter
geben.
Wir sind
deshalb
für
sädrl.ich
auf
ged,anklictre
Übe
nationen angewiesen.
Zunächst wird
rder
Mensch
Gegenstände,
wie Sdtilf-
oder
stämme, zur
Fortbewegung
haben. Der Baurnstamm
war
Transportmittel, das
sidt im
Wasger
mehreren
Baumstämrnen zusammengesetzte
sidl dagegen nur
sdrwer fortbewegen u,nd
Mensdr nahm
daher
,seine
primitiven
Steinwerkzeuge
und begann
'den
Baumstamm auszuhöhlen,Bei dieser
schwierigen und langwierigen
Arbeit benutzte er audr
das Feuer. Das erste regel rechte
Schiff,
der
Einbaum,
war entstanden.
stützten Riemen
durch
Paddel.
Die Takelage
bestand
aus einem
Bock- oder
Pfahlmast,
der
.zwischen zwei
-
oft
stark
gebogenen
-
Rahen
ein
rechteckiges
Segel
irug. Zum
Steuern
diente ein
am Heck
mit
Tauen
beweglidr angebrachterSteuerriemen.
t:,g
t
w
dien-
über
Bug zum Heck
liefen
Schifre wind
wohl
kein
nq*oftJenaBö*ffi6eß:ässen
aben. rhr Antrieb
er-
gte
düiah Segel
und bis
zur Einführung
von
ge-
In ständiger Auseinandersetzung mit
der
Natur
seiner Umgebung vervoll-
kommnete der Mensch im Laufe
von
Jahrhunderten
seine Arbeitsmjittel,
Er
erlernte
die Gewinnung
von
Metallen
und deren
Verarbeitung zu Werkzeugen
und Waffen. Di,e Metallwerkzeuge er-
möglichten den Bau
von
Schifren aus
hölzernen
Spanten und Planken
(Beginn
der
Bronzezeit in Mitteleuropa etwa
1800 . u.
2., Beginn
der
Eisenzeit etwa
im 6. Jahrhun'9ert v.
u.
Z.), Damit war
eine
neue, hö.lere Stufe im Schiffbau
erreicht. i
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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Die
Phöniker,
deren
Sctffrahrt
etwa um
1200
v, u. Z.
ihre
Blütezeit
erreiclte,
verwendeten
zur Herstellung
ihrer
auf
Spanten
gebauten
Schiffe
lJangholz;
die
Steven
dieser
Fa,lrrzeuge
waren
lrochgezogen
,und
olt
reich
verziert
(Abb
2).
Von Herodot,
dem
ältesten
griedlisdren
Gesdrichtsschreiber (etwa
484
bis 42S
v.
u, Z.l,
wird
uns
überliefert,
daß
sich die
p,tröni-
kisdr€n
Seeleute
bei
der
Orientierung
auf
See bereits
nach
dem
Polarstern
rictrteten.
Sdrifrbau
und
Navigation
der
Kreter
wurden
vor
allem
von den Griechen übernommen und weiterentwickelt,
AuI
griedrisdren
Werften
entstanden
die für
die
da-
malige
Zeit.
gewaltigen
Dieren (Zweiruderer.
Sctriffe
mit
zw€i
Riernenreihen
an
jeder
Bordseite)
und
Trieren
(Dreiruderer,
Schitre
mit
drei
Riemenrelhen
an
jeder
Bordseite).
Diese
Fahrzeuge
waren
Kriegsschifre,
die
man
zum
Kampf
gegen
Flotten
and.erer
Staaten
und
gegen
Seeräuber
einsetzte
(Abb.
J).
Bei
gilnstigem
Wetter
wurden
die
schwerfälligen
Sch,iffe
gesegelt,
uni
die
,Kraft
'der
Rudener
für
schlechtes
Wettär
od,er
Kämpfe
aufzusparen.
Auf
einer
Triere
befanden
sictr
ungefähr
170
Ruderer,
wozu
noch die
Kamplb€satzung
und
das
nautische
Personäl
kamen.
Im
4,
Jahrhundert
v.
u. Z.
waren
die Trieren
bei
,einer
rrVasserverdrän_
gung
von
90
t etwa
35-38
m lang,
5,60-b,80
m
breituird gingen 0,60<),80,m ief. Ihre Cescfrwinügteit wird
mit
5 kn
trnd
darüber
angegeben.
Aus
den
Cbmessun-
gen
der
Trieren
geht
hervor,
daß
diese
keine
Hoctrsee_
sdriffe
waren
und
daß
sie
nur
,eine
geringe
Stabilität
besaßen.
Bei
sdrwerem
Wetter
suchten
sie iofort
Land-
schutz
auf.
Die
griechischen
Handelsschiffe
war,en
brejter
und
fülliger
gebaut
als
die
Kriegszwed<en
drienenden
Trieren.
Sie
besaßen
keinen
Rammsporn
und ihr
oberster
Plankengang
verlief
in
einem
ziemlich
star-
ken
,Sprung.
Von
Fachleuten
wird
die Ladefähigkeit
der
griechisdren
Hand€lsschiffe
mit 1g-g0
t angegÄben.
Größere
Fahrzeuge
waren
selten
und
haben
siÄ
wegen
der
provisorisdren
Hafen-
und
Reparaturanlagen
nictrt
bewärhrt.
Mit diesen für r.lnsere heutigen Begrifrekleinen
Sctrifichen
(ein
gewöhnlicher
Schleppkahn
nimmt
heute
400
und rnehr
Ladung
auf)
unternahmen
die
griechischen
Händler
und
Seeleute
ausgedehnte
Reisen
auf
dem
Mittelmeer
,und
auf
dem
Schwanen
Meer.
Die
griedricdren
Seeliute
verfügten
bereits
über
provisorisdre
Seekarten,
Segelanweisun6en
und
Winkelmeßgeräte.
Nacttts
orientierten
sie
sich haupr-
sädtlich
nach
dem
Sternbild
des
großen
Bären.
J+
Die
Römer
verwendeten
hauptsächlich
sogenannte
Liburnen,
sdrnellfahrende
Sctriffe
mit l-2
Rie"rren-
reihen
und
einem
großen
Segel.
Den Übergang von den römischen Schiffen zu den
Galeeren
des
Mittelalters
bildeten
die Dromonen.
Die
Dromonen
waren
Rudersctriffe
mit
l-2
Masten.
die
im
frühen
Mittelalter
in
Italien
und
im
äsilichen
Mittelmeer
verwendet
wurden.
Als
hödlste
Entwicklungsstufe
des
Ruderschiffes
ü.m
Mittelmeer
kann
die
Galeere
bezeichnet
werden,
die
bis
in
die
Neuzeit
als
Kriegsschifi
Verwendung
fand
(Abb.
4).
Die
Galeeren
waren
bis b5
m lange,
rneist
a.us_
-Tannenholz
gebaute,
schnittige, gedecktä
Ruder_
sdrifre,
Bis zu
400
Ruderer
saßen
im
Glgensatz
zu den
Schiffen
des
Altertums
nicht
übereinÄder,
sondern
nebeneinander,
d.
h.,
die
Galeeren
hatten
also nur
eine
Riemenreihe
an
joder
Seite.
Jeder
Ri€men
war
erwa
12
m
lang
nrndwog bis zu 6 Zentner. An einem Riemenqpßen bis zu g
Sklaven,
deren
Arbeit
unglar.rblich
sdrwer
\irar.
Bei
Seeschlachten
und
scbl,echteÄ
Wetter
mußten
die
angesctrmiedeten
Rudersklaven
unter den
Peitsdren
der
Aufseher
bis
zur Erschöpfung
arbeiten
(Abb.
5). Ging die
Galeere unter,
so
konnte
sich
keiner
der
angeschmiedeten
Galeerensklaven
retten.
Noch
im vorigen
Jahrhundert
schiclqte
nan
in Frank-
reictr
Häftlinge
auf die
Galeeren
Nur
bei
gutem
Wetter
und
günstigem
Wind
wurd.en
die
Galeeren,
die
l-2 Masten
mit dreieckigen
Latein-
segeln
führten,
vor dem
Winde
gesegelt.
Da
der Tief-
gang
bei I
m Freibord
ebenfalls
nur
I m
betrug,
steuerten
die Galeeren
ei aufkommendem
schlechtem
Wetter
schleunigst
Land an.
Wie
die
Ruderschiffe
der
Antike war,enauch die Galeeren keine Hoctrseeschiffe.
Atrs Bewafrnung
trugen
sie zunächst
Wurfmaschlnen
und
Sdrleudern,
später
führten
sie. einige
Geschütze
im
Vorsdrifi,
die man
altrerdings
nur
dem
Höhenwinkel
nach
ridrten
konnte.
Damit
waren
die
Galeeren
den
reinen
Segelschiffen,
welche
die
Artillerie
in der
Breitseite
trugen,
an Feuerkraft
weit unterleg€n
und
konnten
ihnen
nur
beikommen,
wenn
d,ie
Segelschifre
durch
Windstille
manövrierunflitrig
waren.
Jf
Wie eine
,ganze
Anzahl
von
zum Teil
gut
erhaltenen
Bodentunden
beweisen,
waren
auch
unsere
europä-
'.,t
nl'
}$
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-
F
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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Abb.
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londen bis
in
dh Ncurlt
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ollcm olr
Krlcar-
röllfc Vcrwcndung.
Dle Zclönung rclgt eint
iloll.tl'ö. Cal.rr.
l.lwo
um
ll0ql,
Abb. 5 Ang,.rdrni.d. . Gsl.crGnrlloyrn bci lhrcr
rhworcn
Arbalt.
Blr ru
ncun
Stlor.n büdlontün di. .twa la m lqng.n und rund
t.drr Z.r*n r ricAcndon
Ri.ncn
unl.r
dcn
Pcitrörnhlcbcn
&r
Aulsahcr.
ischen Vorfahren
gut€
Sdriftbauer und Seeleute,
So
wurden
zum
Beispiel von
1929-1932
ei
lljortspring auf
der
dänisdlen Insel Alsen die Reste €ines
alten
Schiffes au6
der
älteren Eisenzeit
(etwa
400 v. u. Z.)
geborg€n.
Es
handelt
sidr um ein schlankes 13 m
langes
und 2
m breites Paddelrudenboot mit Doppelsteven
an
beiden Enden und
fladrem
Boden.
Der Hauptspant ist
sichelförmig
gerundet,
währ€nd der Vor- und
Achter-
spant
V-Form
hat. Die insgesamt 10 Spanten des
Fahr-
zeuges
sind
mit Lindenholz klinkerbeplankt, d. h., die
Pl,anken greifen dachziegelartig übereinander. Heute
beflnden sich die Reste des Hjortspring-Schifres
im
Museum von Kopenhag€n.
Ein
hervorragendes Beispiel der
hochenüwickelten
Sdriffbaukunst der Wiklnger ist das 1880 aus einem
Grabhügel am Sandefjord
(Norwegen) geborgene
Gokstad-S&ifr,
in dem
g.ut€
Ruder-
,und
Segel-
eigerschaften
mlt
großer
Se€tüdrtigk€it vereint sind,
Das. Gokstad-Sdrifr
ist
etwa
23,40 m lang, 5 m breit
ünd
rtrat
ein€n
Tiefgang von 0,92
m.
Der aus Eichenholz
bestehende
Sdriffskörper ist
,ebenfalls
in Klinker-
bauweise h,ergestellt.
AuI
jeder
Bordseite beflnden sich
tiber dem Ktel 1? Plankengänge, An den 19 Spanten
sind die unteren Plankengänge
durdr
Schnüre,
die
oberen durdr
Holznägel befestigt.
Zum Antrieb
des
Schiffes dienten 16 Paar Riemen sowie 1 Mast, der ein
etwa ?0
p2
großes
Rahsegel
trug, Da der Außenkiel
des
Schifres
ungefähr 30 cm aus dem Sc*riffsboden
herausragt,
war
sogar ein Segeln i,m
Winde
möglidr.
Während das Gokstad-Sdifi
ein hodrseefähiges
Ge-
br,audrsfahrZeug dar,stellf,e, ist da6 1904 aul dern
Oseberghof
(Norwegen)
ausgegrabene
Oseberg-Sctriff
aul Grund seiner leldrten Bauweise und seiner reidren
Verzierungen
eher als Yadrt anzuspredren. Das Ose-
berg€chiff
ist
21,45m
lang und 5 m
breit
(Äbb.
6). Seine
Erbauer legten besonderen Wert auf
gute
Ruder-
eigenrschaften
und
gestalteten
aus diesem Grunde das
Unterwasserschiü sehr
sdrlank,
Die
Fahrzeuge
der
Wikinger waren hauptsächlich
schnelle Langschifre, die sich bei 'deren Kriegs- und
Raubzügen bewährten, Mit ihren offenen Langsdrifren
bef,uhren die Wikinger
die
Ostsee, die
Nordsee, das
Mittelmeer
und
den Nordatlantik. Von Island
,aus ge-
langüen sie um das Jahr 1000u. Z. an die
nordamerika-
nische
Küste
(Abb.7).
Zum
Traruport von
großen
{rnd
sperrigen
Waren war€D die offenen Langsctriffe wönig
geeignet,
Die
Kreuzzilge
und der sich im Frühkapita-
lismus ln den
nördlidren Randmeeren entwid<elnde
Seehandel
erforderten
Schiffe, mit denen man
größere
Transporte
bewältigen konnte. Im 11,/12.
Jahrhundert
begann
das
gedrungene,einmastig€
Segelhandels-
fahrzeug die hauptsädrlich durch Riemen fortbewegten
Langsdrifie in
den
nördlidren
Meeren abzulösen.
(Fortsetzung
m ndchsten HeIt)
Abb.
6
Aulnohm.
dca
lt04
out
dcn Orcbaghol
ln Norwcaen
gcfundrnrn
und
ifacig.l.9t.n
Osrberg-Söllfor.
;i
Abb, t
Mit
lhrrn
röncllcn und
rdrlonlen run ScAdn und
Rudorn .ing.rlcht
t.n Long.
röltf.il
tührLn
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Sc*cbcn durö
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Besuch
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Houptpostomt
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Moskouer Houptpostomt
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Einrlötung
in der
Sowjetunion. An
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Zusteller
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dia Post zuzustellen. Dic Moskoucr erholten im Monot
ungeföhf
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Briefe
und
Druclsochen,
über
3{t Million.n
Zeitungen
und
Zaitschrlften
und
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Geldübemeisungen,
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noch
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Bewöltigung
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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's"
ffi;
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 20/70
Mit dem vom VEB Monlon, Leiprig, konr truierlen
hydroulischen
stoßbohrge.öt
lorscn rich Kobelkqnöle
dort, wo rie Verkehrs-
odern
wie
S t roßen,
Bohndömmc
und
Gröben
schne iden, ohne
deren Funktion ru
unterbrrchen, bohren.
Mit wenigen
Hondgritlen
irt dor Geröt, dol ous einem Zweitokt.Otto-Motor
mit einem
Komprerror besteht, ru bedienen.
Dieser Bodenschwingvcrdic hter vom VEB Bqumqrchinen
Steinqch
hot 6ine Vordichtungrlei3tun g von 600 m2,h, Dol Geröl wsrde für
die Verdichtung von nichtbündigen Böd.n
gebout.
Dio Var.
dichtung:tiefe betrögt
ie
nqch Bodonort 20 bir 55
cm,
wobei
di e
Frequenr
dcr Vardichtungsrtöße
gaöndert
werden konn,
Dic
lrolopenobtoilung des englirchen Atomrcntrums Hqrwell
ho
e ine
neuort igG Lomp6
entwi*el l , d ie e ine Brcnndquer von
10 Jqhrcn hot. Ahnlich den bekonntcn Leuchktottlomp.n werden
hierbei
Glqsröhren
mit rqdioqktivem Krypton.E5-6os
gafül t.
Di e
einrelnen Buchs tqbcn sind mit einer Zink.Sdrw efel-Phosohor-
Schicht
überrogen, die von dem Krypton"Gor rum Leuchten
gebrqchl
wird.
Der
Tonbondkot ler TK-830
von
Grundig
ist
sper ie l l
fü r k long .
reine Musikwiedergobe entwickelt und ber ittt desholb neben
den
8oßloutiprechern einen Höhenrundstrqhler. Außerdem wurde
doi Geröt
rum nochtrögli<hen Einblenden von
Sproche
und Ge-
röuschen mit
einer Tricktoste ousgertottet.
402
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 21/70
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il
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a s
I r &
li I
' I ' l
t t ia
,ürt
, ' ' .
. .
In
der Wojewodschol t Wroclow
(Vo lkspo len)
wird
rw Zeil
eine neukonstruierte fohrbqre
Tqnkstelle
erprob t . Be i
dem Fohrzeu ; hqndel t
es : i ch
um
einen LKW vom
Typ
, ,S tor
20" ,
qu t
den e in
3500.1"
'T re ibs lo f l tonk
mit Zopfonloge
mont ier l wurde,
Amer iko
sol l um elnen
Ssper lot iv re icher werden.
Vor
der
Hqfene in fohr t
von
New York,
rw ischen
Brooklyn
und S tq ten l slond ,
wurde d ie
, ,1öngs te"
8rüc te gep lon t .
S ie sol l 1960
er t igges te l l t
we.den
und mi t e iner
Sponnlönge von
1298m
twischen
den beiden möcht igen
Türmen
die
be.ühmte
Golden-Gqte.Brücle
von
5on Frqnc isco noch
um
18
m
übertfelfen.
D i e
S t o h l w e r k e r b r i g o d e , , F l i e g e n d e s
f e r d , '
h o t
unter den Werk tä t igen der KoreonischenVolks"
demokrqt icchen
Repub l i k
eine Wettbewerbsbewe"
gung
tür d ie vor f r i s t i ge
Erfü l lung
des ers ten Fünf -
iohrp lqne5
ent tq l te t .
8 i s 1965
wi .d
d ie Zoh l
der Fernsehs tq t ionen
n
der
Sowietunion
quf
Cqs 2 ,6 fqche
erhöht .
Dos B i ld
ze ig l
d ie
Uberprü fvng
elnes
Retronslqt ionslurmes
det
Funkre lo i5 l i n ie
Len ingrod-To l l i nn ,
mi t
deren
Hi l fe
die Bewohner
Ert londs
Sendungen
ous Len in"
grod
empfongen
können.
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ift
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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f toskquer Wissenschol l lerhsben e ine
Anloge rum
Schweißen von Metol l en mi t dem
Elekl ronen5lrohl
entwiqkel t .
Der
Schweißproreß
o l l z ieh t s i ch in e iner
Kommer mi t e inem tost völ l igen Vokuum, Die
qb-
ge t r i l de te
elekl ronische, ,Kcnone", welche E lektronen
mit
g roßer
Geschwindigke i t ousrendet , ks nn die
5 t rengf
üs5 igs ten
Metol le erscheel ren.
Re ch tsq b e n r N iq h t
me h r
g o n r
n e u , o b e r i n s t ä rke "
re m Mq ße o n g e we n d e t i 5 t
d o t
A u ta te le fo n ,5 o
ko n n mo n
5 i q h
vo n
e in e m K ro f two g e n
q u s
i i b e r
e i n e T e l e t o n l e n l r q l e
in d q s ö r t l i ch e Fe rn sp re ch n e t r
e in 5 ch a l le n u n d wä h re n d d e r Fo h r t d q s n ö ch s te
Re n d e rvq u s
v e r q b r e d e n .
Mi t t e r E e im
8 o u d e r n e u e n
S t rq ße
B e rn -Th u n
iS ch we i r )
mu ßte
e in o u s d e m
Jo h re 1 6 8 1 s tq mme n -
d e r S p e ich e r
e n l f e .n t we rd e n . Do s Hq u E wu rd e
o u f
e in e n l i e f l o d e r g e se t r t
u n d , vo n
e in e m L K W
g e l g g e r ,
ü b e r
e in e S t re cke vo n t 0
km ru se in e m
neuen
Stondgrt
gebrccht.
I n L o n d o n wu rd e kü r r l i ch
d ie se s
Mo to rb o q t , d o s
su f e in e m
K lz . -A n h ö n g e r
t ro n 5 p o r t i e r t
we rd e n ko n n ,
vq .g e 5 le l l t .
D ie o u s A lu min ig m g e fe r t i g t e
Ga 6 r .
me to i l ko n 5 l ru k t io n
b ie e t v ie r
P e rso n e n P io t r u n d
w i id vo n
e in e m A u ße n b o rd mo to r
s .q e l r i e b e n ,
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*rys'es-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 23/70
,,Schneller
und sicherer,,
ist
au{ allen
Gebicten
des modernen
Verkehrs-
wesens,
so au<,h
in der
Schiffahrt,
die Forderung
der
Zeit. Die hohen
Schiffsgeschwindigl(eiten,
wie sie in
den letzten .Iahren
entwickelt
wur-
den,
bödingten
auch
neue und
sic'here,
von Sicht und
Wetter una,b-
hängige Methoden der Schiffs-
führung.
ts is zur
.Jn6.5. , -+-r, f l
,^ f f i
"*,'^.#ffiJJ,T"l:",fi.:l:
ischc
Navigation.
Mit Hilfe
von Landmad<en
oder
See-
zeichen
wird
bei der
terrestrischen
Navigation
(terra
:
die Erde)
de r
Schiffsort
nach
.der
Karte
bestimrnt.
Um
auch
bei schlechter
Sicht,
be i
Nacht
oder Nebel
noch nach
Land-
rnarken
steuern
zu kiinnen,
brachte
man
an
markanten
Punkten
Nebel-
.
hürner,
Glocken
oder auch
Unter-
wässerschal ls ignale
an.
Die Reich-
weite
dieser
Navigat ionshi l fsmit tel
war
ger'ing
und
nur unmittelbar
unter Land
brauchbar,
und oft
waren
die Sr:hiffe
dann
schon in
großer
Ge-
fahr
oder
mußten
mit
sehr lang-
samer
Fahrt
manövrieren.
Eine
r,veitere
Mäglichkeit
bot
sich in der
terrestr ischen
Navigat ion,
indem
mil dem
Lot
die Meerestie.fen
be -
st immt
und
mit den
tr intragungen
in
der
Seekarte
verglichen
wurrden,
Die
Meerstiefe
ist
an den_
verschieden-
stcn
Stellen
unterschiedlich,
so
war
es
bedingt
müglich,
den
Kurs
des
Sclriffes
i.iber
.den
Grund zu verfol-
gen
und vor
al lem
die Nähe
der
I(üste
rechtzeitig
zu bemenken.
Zeit raubend
und ungenau
war
diese
\4ethode,
weil das
Schiff
beim Loten'
nur
sehr
langsam lahren
kann, und
s;chon
bei
einer
Wassertiefe
von
kaum
20 m
völt ig st i l l iegcn
muß.
l)ie
astronotnische
Navigation
bietet
die Miigl ichkcit . mit Hi l fe der Ge-
st irne
dcn
Schif fsort
auf
hoher See
lestzustel len.
Abcr
auch d iese
Metl.rode
versagt
bci schlechter
Sicht
und
Nebel. . 'ür
ilstronomische
lleob-
a (h t ungc n
fch l t
dunn
d ic
S i < . h l
c l e r .
Gest irne
und vor
al lem
die f reie
Kimm
zum
Messen
der
Gestirns-
höhen.
Die
Technik
gab
dem Seemann
in
den
letzten
Jahren
neue
moderne
und sichere
Navigat ionsmit tel
in d ie
Hand,
mit deren
llilfe
eine absolut
genaue
Schif fsortbest jmmung
mög-
l ich ist .
Als
die wicht igsten
N4vi-
gat ionsinstrumente
seien
die Funk-
pc i ler
angefühIt .
Unabhängig
von
Sicht und
Wetter
gestatten
sie
Orts-
bestimmungen,
deren
Abweichr.rngen
vernachlässigbar gering
sind.
Die
um die Jahrhundertwende
ein-
geführte
Funkentelegraphie gab
de r
Schi{Iahrt
neue
Möglichkeiten
.der
Standortbestimmung,
die :in
den
le tzten
Jahrzehnten
tec.hnisc'h
so
volll<ommen
ent\Ä'ickelt
wurde. daß
Moderne
Methoden
der Söiffsortbestimmung
die Funknavigat ion
heute
nicht mehr
Hilfsmittel
der Navigation
bei
Nebel,
sondern einen völlig selbständigen
Zweig
der Navigation
darstellt,
de r
auch
bei klarem
Wetter ständig
4u r
Schifisführung
benutzt
wird.
Das
erste
Funknavigationsgerät
war
der
I)rehrahmenpeiler,
der aqch
heute
noch verwendet
wird. Man
nutzt
dabei die
Eigenschaft
einer
zu
einer
Schleife
geformten
Antenne
aüs,
die elel<tromagnetische
Wellen
von
Funkfeuern
oder
anderen
Sen-
dern
je
nach der
Richtung,
aus der
der Sender
einfällt,
in unterschied-
licher
Lautstärke
empfängt.
Dabei
erg ibt
; ich
ein
maximaler
Empfang
(Abb.
1), wenn
der
Sender in
Rich*
tung
der Antennenebene
steht
(Sr).
tsäl l t
.der
Sender
aus e iner anderen
#rd
*
pet**
' t t i #
Abb.
6
Schiffsort-
b€slimmung
noch
Consolfunkfeu:er
}
und
Xqrte
Abb.
I
Prinzip
des Funkpeilens
mit
Rohmenonlenne
rur
Mesaung
des
Empfongs-
minimums
?
I
/,,
I
If,
t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 24/70
Richtung ein, so wird der EmPfang
schwächer.
Kommen
nun
'die
Funk-
strahlen
aus
einer Rictrtung
quer
zu r
Rahmenebene
(S4),
so
geht
de r
Empfang
dieses
Sender's
ganz
au f
Null
zurüch.
d. h. der
Sender
is t
nicht zu
hören.
Dieses Minimurn
is t
sehr
'genau
zu bestimmen,
und
schon
eine
geringe
Drehung
des Rahmens
aus
dieser Mini'rnumstellung
heraus
hat eine
star,ke
Zunahme
der
Laut-
stärke zur
Folge,
deshalb
eignet
sidr
das
Minimum
besonders
gut
zur
Richtungsbestimmung.
An navigatorisdr wichtigen Punkten
der Küsten
haben
die
Küstenstaaten
Funkstellen
(sogenannte
Funkfeuer)
errichtet.
Ist es möglich,
zwei dieser
Feuer
zu
peilen,
so
ist der
Standort
des Schiffes
bestirnmt,
ohne
daß
man Land
in Sicht
bekommt'
Auf
Abb. 2
wird
das
Feuer von
Round
Island in
rw.
25"
gepeilt
und das
Funkfeuer
von Creach
in
rw.
110".
In
die Seekarte
eingezeichnet,
ergibt
sich
daraus
der
Standort Ow,
von
dem aus
nun weiter
navigiert
wer-
den
kann.
Wertvolle
Hilfe
leistet
der Funkpeiler,
wenn Schiffe
in
See-
not .sind. Oft ist dann der Schiffs-
ort
nicht
gönau
bekannt,
und
'die
zur
Hilfeleistung
herbeieilenden
Schiffe
können
das in
Not beflndliche
Schifi
einpeilen.
An
'dichtbefahrenen
Küsten
siird
auch
an
Land PeiI-
stationen
errichtet
worden,
von
denen
sich
mit
Funk ausgerüstete
Schiffe
einpeilen
lassen
können'
Diese Stationen
überwachen
auch
ständig die
Seenotwellen
und treten
sofort in
AktiPD,
wenn
ein Notruf
aufgenommen
ldwird'
Es arbeiten
immer
mehrerti
Landstationen
zu-
sammen,
und
so
kann unmittelbar
nach dem Notruf 'der genaue Stand-
ort
des Havaristen
bekanntgegeben
weralen.
Viele
Schiffe
und Seeleute
sind
dadurch
schon
gerettet
worden.
Der
Drehrahmenpeiler
tritt
heute
406
schon immer mehr in den Hinter-
grund;
er wird
verdrängt
vom
Goniometerpeiler
und
von
de r
neuesten
Konstruktion,
die
wir heute
im
Fertigungsprogramm
vom
RFT
f nden, dern
Sichtfunkpeiler.
Beim
Goniometerpeiler
(Gonio-
meter
:
Winkelmesser)
wir'd
ei n
feststehenrler
Kreuzrahmen
benutzt,
der das elektrische
Feld
aufnimmt
und
auf zwei
ebenlalls
über
Kreuz
stehende
Spulen
im
Goniometer-
pei ler
überträet.
(Abb.3).
Innerhalb
dieser
Spulen
bildet
sich nun
ei n
elektromdgnetisches
Feld, das
genau
dem an
der
Antenne entspricht.
In
dieses Sekundärfeld
wird
mit
einer
kleinen
Sudrerspule
ebenfalls
die
Richtung
des Minirnurns
bestimmt'
Man erreicht
mit dem Goniometer-
peiler
größere
Peilgenauigkeit,
größere
Reichweiten
und
vor
allem
eine leichtere
Bedienung,
weil
nidtt
die
gesamte
Antenne
beim
Peilen
gedreht
wer'den
muß.
Der
Sichtfunkpeiler
benutzt
eben-
falls eine
Doppelrahmenantenne.
Die
von der Antenne
aufgenommene
Energie wir'd
nach
V€rstärkung
den
Ablenkplatten einer Braunschen
Röhre
zugeführt
(Abb.4) .
Nehmen
wir an, der
Rahmen
A steht
in
de r
Maximumstellung
und
der Rahmen
B in der
Minimumstellung,
dann er-
hält
nur
da3 Plattenpaar
A einen
Wechselstrom,
durch
den
die Platteri
im
schnellen
Wechsel
negativ und
positiv
.aufgeladen
werden.
Das
Plattenpaar
B
hat dagegen
keine
Spannung;
denn
der dazugehörige
Rahmen
B steht im
Minimum
und
hat
keinen
Empfang.
Der Elektro-
nenstrahl
der Braunschen
Rti,hre
wird
also allein
durch
das
Plattenpaar
A
in schneller Folge von oben nach
unten abgelenkt.
Au{
dem Braun-
sclren
Rohr
erscheint
ein Strich von
oben nach unten,
der
die Peilung
des Senders
angibt.
Nehmen
wi r
nun einen Sender, bei dem Rahrnen
A im Minimum
steht
und Rahmen
B
im
Maximum,
so wird
der Elek-
tronenstrahl
von
rechts nach
links,
also durch das
Plattenpaar
B, ab-
gelenkt,
Aber nictrt
nur
in diesen
Hauptridltungen
erhalten
wir eine
Peilung. Steht
der
Sender in
einer
beliebigen
Zwischenrichtung,
so
werden
in den
beiden
Rahmen
Wechselströme
unterschiedlicher
Stärke
erzeugt,
die nun
ihrerseits
auch den
Elektronenstrahl
unter-
schiedlich
stark ablenken.
Der Elek-
tronenstrahl
folgt den
elektrischen
Fel.dern beider Plattenpaare und
stellt sich
in der Resultierenden
ein,
die der
Richtung
zum Funkfeuer
ent-
spricht.
Diese Peilung
ist von sub-
jektiven
'ehlern
frei, sehr leidtt
aus-
zuführen
und läßt eine
Kontrolle
über die
.Peilgenauigkeit
zu .
Neben
die Funkpeiler
traten aber
bald
weitere
Funkortungsverfahren,
bbi denen
die Bestrebungen
dahin
gehen,
den
technischen
Aufwand
an
Land einzusetzen
und an
Bord nach
Möglichkeit
mit einfachen,Empfangs-
geräten,
die nidrt
mehr
technischen
Aufwand erfordern als ein einfaches
R.adiogerät,
auszukommen.
Die
Richtfunkfeuer,
die diese
Be -
strebungen
erfüIlen,
leiten das Schiff
auf einen
Richtstrahl
(Abb.
5)
durch
enge Fahrwasser
oder
Hafenein-
fahrten. Das
Richtfunkfeuer
steht
an
Land und sendet
so,
daß rechts
neben der
Fahrrinne der
Büchstabe
E zu
rhören
ist
und links
neben der
Fahrrinne
'der
Buchstabe
T. Auf dem
Leitstrahl,
also
in, der
Fahrrinne,
sendet es
einen Dauerton.
Ist das
Empfangsgerät
auf
den Sender
ein-
gestellt,
so kann das
Schiff zu
jeder
Zeit feststellen, ob es im Fahrwasser
ist oder
an welcher Seite
des Fahr-
wassers
es sich
beflndet.
Ein Funk-
peiler
ist hierzu an
Bord nicht nötig.
Al lerdings ist
die Reichweite
dieser
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Richtfunkfeuer
nur
gering,
und sie
eignen
sic}r
daher
nur für
Hafen:
einfahrten
und
unmittelbare
Küsten-
gewässer.
Nach
einem
anderen
System
arbeiten
die
Consolfunk-
feuer.
Mit einer
Reichweite
bis
über
1000
sm
eignen
sie sich
zur
Schiffs-
ortbestimmung
auf hoher
See.
Auch
hier
benötigt
man nur
ein
einfaches
Empfangsgerät, das auf die Fre-
quenz
des
Consolfunkfeuers
ein-
gestellt
wind.
Das
Consolfunkfeuer
sendet
ununterbroche'n
im
Rhythmus
von
einer
,halben
Minute
seine
Ken-
nung
und
anschließend
60
Zeichen,
die
aus Punkten
und
Strichen
be-
stehen
können.
Aus
der
Anzahl
der
gezählten
Punkte
und
Striche
wird
die
Richtung
zum
Consolfunkfeuer
und damit
die
Standlinie
des Schif-
fes
bestimmt.
Zur
leichteren
Aus-
wertung
tragen
die
Seekarten
di e
Consolstandlinien
als farbigen
tlber-
druck
(Abb.
6).
Auf der
abgedruckten
Karte
sind
die Peilstrahlen
de r
Consolfunkfeuer
Stavanger
(Nor-
wegen), von oben nach unten ver-
laufend,
und
Bushmills
(Nordirland).
von
links
nach
rechts
verlaufend,
eingezelchnet.
Der
Nautiker
ha t
beim
Consolfunkfeuer
Stavanger
18
Str iche
und 42 Punkte
gezählt .
Da
er
zuerst
Striche
hörte,
beflndet
er
sich in
einem
Strichsektor.
und
zwar
auf
der
Standlinie
18
Striche.
Von
Bushmills
hat
er dagegen
45
punktc
und 15
Striche
gezählt.
Dementspre-
chend
beffndet
er
sich
in
einem
Punktsel<tor
des
Funkfeuers
Bush-
mil ls,
und zwar
auf
der Standl in ie
45
Punkte.
Beide
Standl inien
werden
in
die Kar te
einget ragen;
der
Kreu-
zungspunkt
(Ow)
ist
der wahre
Schifisort. Da der technische Auf-
wand
hierbei
an Bord
sehr
gering
ist,
hat
sich dieses
Verfahren
vo r
allem
auf
kleinen
Schiffen
und in
der
Hoc'hseeflscherei
durchgesetzt.
Das
modernste
und
genaucste
Navi-
gationsverfahren
ist
die Standort-
bestimmung
durch
Decca-Geräte.
Allerdings
ist
der
Aufwand
auf
de r
Senderseite
als
auch
auf
de r
Empfangsseite
sehr
groß.
Zu einer
Decca-Kette gehören
vier Sender.
Sie
ermöglichen
dann
eine
sichere
Stan'dortbestimmung
bis
zu
300 sm
um die Sender herum. Um den
Schiffsort
nach diesen
Sender.n
be -
stimmen
zu können,
braucht
man
ei n
spezielles
Empfangsgerät
(phasen-
vergleichsgerät),
das nur für
diese
Aufgabe
geeignet
ist. Auf
drei
Uhren
können
jederzeit
zwei
Standlinien
abgelesen
werden;
die
v ier te
Uhr
ist für
d ie
Grobor tung
best immt,
d ie
notwendig
ist,
da
die Feinortung
in -
folge
der
vielen Standl inien
mehr-i
Ceut ig
sein
kann.
Die
Auswertung
erfolgt
auf
einer
spezi.ellen
Decca-Karte,
auf
der
di e
Standlinien
eingezeictrnet
sind.
Überraschend ist vor allem die Ge-
nauigkeit
,dieser
Standortbestim-
mung.
In
der Nähe
der
Sender
kann
der
Standort
auf wenige
Meter
genau
best immt'werden,
und
noch
auf
größeren
Entfernungen
sind
C)rtungsgenauigkeiten
von
100
bi s
200
Met.ern,
also
etwa
einer
Schiffs-
länge,
möglich.
Dadurch
wird er-
reicht,
mit diesem
Gerät
auch
in
schwierigen
Gewässern.ohne
Land-
sicht.'
sicher
zu
n4vigieren.
Diese
große
Genauigkeit
hat
auch
dazu
gefti,hrt,
daß man
heute
mit
Decca-
Geräten Küstenvermessungen durch-
führt
un'd
vor
allem auf
See
außer
Sicht
des Lan.des
sehr
genau
Ver-
messungen
d.es
Meeresbodens
vor-
nehmen
kann.
Heute
ist
in der
Funktechnik
ein
Stand
erreicht,
bei
dem
es
jedem
Schiff,
das
mit den
entsprechenden
Geräten
ausgerüstet
ist, möglich
ist,
auch
bei
Nebel sicher
zu
navigieren.
Allerdings
ist
es notwendig,
daß
auch
an
den
.Küsten
die
ent-
sprechenden
Funkfeuer
bestehen,
was
leider
noCh'
ange
nicht
überall
der
Fall
ist.
Die Funknavigation
is t
heute liein Hilfsinittel mehr; ,das
man
bei
Nebel
einsetzt,
sondern
ein
selbständiger
und
vollwertiger
Zweig
der
Navigation,
der
auch
bei
klarem
Wetter
gute
Ortungsmöglichl<eiten
bietet
und
ständig
verwendet
wir.d. .
funkfeuer
Abb.
I Arbcitsschemq
dc s
Sidrtlunlpei
lcrt
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''
.l'ii:'rl'lr:,
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i i . r . : r l : . _ l i : :
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4 0 ? ,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 26/70
I)resden
benutzt. der
entdcckt am Orts:rusgang
des kleinen
Dörfchens Niedcrwartha,
kurz vor
den
Toren der
Stadt,
unvermittelt zwci
mächtige stählerne
I lobre. die den
stei len
Elbhang
herabführen. Sie unter-
queren
dic Straße
und verschwinden
in einem
Maschi-
ncnhal len ähnl ichen
hohen
Gebäude, Von dor t
aus-
gehende
Hochspannungslei tungen,
die in
kühnem
Schwung
über die Elbe
führen und in
elegantem Bogen
rrühelos den Elbhang erklimmen. lassen auch den Laicn
vermnten, da{3 sich
hier ein Kraftwerk
befindet.
-ii-
Al lerd lngs
kein Kraf twerk,
das auf Kohlebasis
u' ie
z.
B. in
Berzdorf oder Trattendorl
arbeitet, sondern
das die
jn
einem
Speicherbecken
gestauten
Wasser-
krä{te
nutzt.
Auch ist
es kein Wasserkraltwerk
im
üblichen
Sinne, wo
dem Speicherbecken
durch stän-
digen natürlichen
Zufluß
die notwendigen Wasser-
mengen zur Verfügung
stehen. In
Niederwartha
muß
das Wasser
elst einmal
von'einem
am
Kraftwe,rk
ge-
legenen Speicherbecken
durdr
reichlich 1800 m
lange
Rohrleitungen
zum oberen Speicherbecken
gepumpt
r,,"'erden. anze
12Stunden daltert
es,bis die
gegenwärtig
in Betrieb beflndlichen 4 leistungs{ähigen Zentri-
fr-rgal-I{ochdruckpumpen
clie rd.
1,9 MilI. m:r umfas-
sende Nutzwa$sermenge
dieses
unteren Speicher-
beckens
über einen Höhenunterschied
von 143
m ztim
(,bcren
Speicherbccken
gcpumpt
haben.
Von dieser Arbeitsweise
rührt auch
,cler
Name der-
artiger
Kraftwerke her, die del Energiefachmann
mi t
Pumpspeichelwerke bezeichnet.
? Stunden lang
kann dann
das Wasser in
den Druck-
rohren wieder
zu
TaIe stürzen.
mit 18 mir in
jeder
Sekunde
in die schneckenförmigen
Gehäuse
de r
Francis-spiralturbinen
hineinschießen
und deren
Lauf-
räder samt den
auf
einer
gemeinsamen
Welle
mon-
t ierten Generatorläufern
in
375 Umdrehungen ' in
jeder
Minute versetzen.
28 000 PS
abgegebene
Leistung an
der Welle verwan-
dein sich in den
Drehstrom-Synchronmaschlnen
in eine
elel<trische Leistung
von 31,5 NIVA,
rvas einer
Nenn-
leistung
von rund
22
MW ent*spricht.
(Der
Genalrigkeit
halber sei
noch erwähnt, daß
diese
Angaben für
den
Leistungsfaktor
cos
,l,
0,7
gelten,
wobei
cos
,i.
das
Ver-
hältnis
der Wirkleistung
zur Scheinleistung
eines
Wechselstromes
zum Ausdruck
bringt.)
10 000 V wer-
den
den
Klemmen der Generatoren
abgenommen
und
nach entsptechender
Transformierung
auf
110
kV
oder
220 kV den Verbraucherschwerpu nkten
der
Republik
über cias
Verbundnetz
zugeführ:t.
Die
abgeiührte
Ge-
samtleistung
von rd.
4
/.
22
MW
-"
BB MW
stellt
innerhalb
des
Landesnetzes
eine
beachtenswerte
Ilnergiereserve dar tind ist in der Lage, den Strorn-
bedarf einer
mit t lcren
Großstadt
zu decken.
Nun
rverden
Sie wahrscheinl ich
einwerfen,
daß dies
wuir l
beac'ht l iche
Leistungen
sind, Ihnen
jedoch
die
geringe,
nur
einige Stunclen
am Tage
dauernde nin-
satzmüglichkeit
dieses Werkes
sowie
der
große
Energieverbrauch
zum
Itetfieb der
gewaltigen
Wasser-
pumpen
zumindest
vom
wirtschaft l ichen
Standpunkt
hc r
a l s
f r agw ür d i g c r s c hc i nen .
Betrachten
wir
diese llinge einmal
näher und beschäf-
tigen
wir
uns zunächst
mit den Belastungsschwankun-
gen
im Verteilungs,netz.
Nchm.en wir der
Einfachheit
halber
:rn, daß eine
Stadt ausschließiich
von einem
Dampfkfaftwerk
versorgt
werde. Schon bei
der
Fest-
legung der Kapazität dieses Kraftwerkes fängen die
Sorgen der
Energiefachleute
an; denn
die sogenannte
Tagesbelastungskurve
des
Stromverbrauches
dieser
Stadt
gestaltet
sich
recht u,nterschiedlich
und
zeigt aus-
geprägle
Spitzen.
Solche Belastungsspitzen,
d.
h.
Zeiten
sehr
großer
Stromentnahme
seitens
des Ver-
brauchers,
Lreten im Sommer
vor
allem
in
den Vor-
mittags- und
Midtagsstunclen
(Kochspitze)
auf, im
Winter dadegen
besonders
steil in
den Morgen-
und
Abendstunden.
Unterschiede
ergeben sich
auch bei
Wochen-
und
Feiertagen, wobei
z. B.
die
abendliche
Spitze
während
der Weihnachtsfeiertage
eine Höhe
ereichen kann, die aI Ie
anderen Belastungsspitzen
weit überr,agt.
In den Narchtstunden
ist dagegen
nu r
ein verhältnismäßig
geringer
Verbrauch
seitens der
Abnehmer z,u verzeichnen.
Diesen
unterschiodlichen
Belastungsschwankungen
muß sich
'das
Kraftwerk
jederzeit
anpassen können,
Di6set ouf
dem Freigelöndedes
Sdroltwerkes tehendc
Ricrs
von
einem
Hodrsponnungstronstormqlor
iegt t85 000 tg.
Er
lronsformiert
den in den
Generotoren
ert€uglen und runödrsl
von
l0 kV
quf
l 0 tV Spon nung
trqnsfo.mietten lektriröen
Strom
qut
die 22o"kV-Sponnunges
Verbundnetret,
Der Trofo
kqnn obet
Sponnung
ouö
dia
qus
dem Verbundnetz slommende
22&lV.
ouf
lt0 kV heroblrqnsformiere n.
,:..
R N E R
H O R J l b e s u c h t e
Niederwcrtha
bei
Dresden
. F
F
Unser
Mitorb€iter
W E
drrs
Pumpspeidrerwerk
)
rt
1r-
tJn
rF
-
J
3l
G'
3t
J';F
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 27/70
r i . h . . r s rn r r l " i
i i t r ' Kap l r z i t r i t
bes i l z c n .
d i c : r uc h i n
t le r
Li igc
ist .
: l l . l {- '
Wünschc der
Vlrbrauc}. t r : r
in dcn Zeiten
glr i . ic;
Sirornentnir ihnic
zu bclr icdigcn.
l l inc
der.art ig
Iroh+
lei .s lungsrrrt i lJ igr:
usicgl:ng cics
Kr"af t rverkes
rsl
jedOch r, r , ' i r t . . rchal1l i r . t f r
cschr:n
sehr.
unrent:rbel,
da z.
B.
in
r r : . in
großst i idi Ischc.n
)elaslungsnelzen
diese
Spitzen-
kiipazi{üt
k:rum merirr
uls z-u
5 Prozent
im Jerhre
aus-
gcl: rst . r l
\uird.
I ) l
s ich
c inc
I lncrqicspoit :herung
dcs elektr j"schen
Stnrrncs (2. 13. n d. 'n Narhtslundcn
bei
gcringer
Strom-
t :ntnairnrc
.k:r ' Vcrl .x 'alrchcr)
i is
nicht mögl ich
erweist .
r .v i ; ; l
c lcktr isci :c
Enorgie
ihrcr
physihat ischen
Oigenart
nach
t iber i ruui r r
nicht
spclc irer
äbig
ist , muß
ein
solches
..Alrfbewahrcn"
\ 'on
I lr lcfgjc
aul
eincm
Umweg
ge-
' .schchcn.
fazu
biotci
s ich Wlsscr
als
geradezu
ideales
Spci lhtrr l i t tol
r . l ; rr .
dir r :s
sjrh
nl i t tols
pumpen
leicht
bcfijlclr:rn
ii.illt
urtr:l in
Llnbesr.enzlem
ll.{rße
praktisch
irostcnkrs
zr,rr
Ver' f
igr ing
s1.ohl.
i )c r
Codanl<e
incr s.) lchcn
lncrg espeicherung,
bei
,der
i lLc
eiokt l iscl . r i :
Encrgit :
in
dcr lastschwachen
Zeit
l lo(hleis iungspt irnl l t ) l t
bc, t rc ibt
i lnd
das
Wasser
von
einern
nierderern
lecir{,in
1n 0in
l-Lrtr'}rgr:iegenes
peicher*
i ;ct :kt :n
belort lc | i .
c i . h. in
pol 'nt iel lc
Ener.g ie
umwan:
r . l o l t , [ and z r - r i ] r , : g i nn uns . l . c s . I ah r h r r nde r t s i n der
Srhrvc iz .
in
dc n z r v anz i gL r r
z r v . d r o i l J i ge r , I ah r en
i $
i )r . r
isrLr
ni l scinr: l :ni i rrbr lr l tcnrio
Vclrrt ' i rkI ichung.
Er-
innof l
sai
; rn r l ic i l r : rr tsci t rrn
)ur.r ' rpspeicher* 'erke
er-
dcckc.
13tngh:r ir : r t 'n,
Rkt j loch,
Schlr-rchsce
owie nicht
zulctzt
Nicdr, : r \ \ : l l r l l l l .
das nach
si: iner
Ini :etr, iebnahme
zu
dcn lc ist i lngsfühigstcn
Spir.zenl iraf t r ' , ,er l<en
ieser.
Ä1L
n l lu i 'opa
zi ihl i .c.
Ar"rf
c i ,cseWtisc
kann
das Dampf-
i i r i l f twet
l { rn
t
oincr
int
gro{3en
und
ganzen
gla ich-
Dri i13igcn
unC scinr:r
Kxpaz
tät
angc)messenen
wirt -
sciraf t i ichen
l,c istung
fa]-rren.
In
den
lastschwacho$
N:rchtstuncion
fü l len
die
gcn'al t igen
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cles.
Sy:cir :herkraf t rr , 'erkcs
dle Energietä1er
der
Tages:;
belilstungsliulven
atl':
1n de'n
vel.brar-lcherintensiven
Spi izenzelton
dicnt
cler
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Trlrbinen
wieder-
gc\ \ 'c lr ]nonc clehir ische Slrom zur DeckunA der auf-
jr
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,....:f'
,st
i:,:
:
i
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&,
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i
..,
'1.
:
-i
in den
beiden 800
m longen
rteilen HongfohrJtrecken
stünl
do s
ll l /ogser
vom Elbhong
in
dos Krofthous
.ru
den Turbinen,
Inrge;trmt
betrögt
der Höhenunlerschied
zwischen
oberem
Speicherback+n
u n d d e m
T u r b i n e n h o u s
d u rch s<h n i t t l i <h ' 1 4 3
m, De r
l i d r t c
Du r i t i .
merser
d ;eser Fo l ld ruck tohr le i l unsen
nimmt
dqbe i von
1,A0. , i ,1;
ouf 2,50 m
ob,
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Die
B q u q rb e i t e n
b e i
d e r V e r ie g u n g
d e 3 . D fu <k ra h re s
{ i i n h e s
Ro h r |
r u r g e p l o n t e n
E rh ö h u n g
d e r l ( ro f twe rks lsp o : i t ö t
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Go n g e ,
Do s E i ld
re ig t e i r , c . n
r e i
d e .
e h r o
i i l g o
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a n g e n ,
l l q c h g e n e i g t e n
6 e tö l l e sa re c [e
o b e r h s l b
d e g
f lb to l r .
A b c th l rß
d ie se r
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Ge l6 l l e s l re cke
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Hin te rq ru n d
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Wo sse rs<h ld : se r ,
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Ro h r ie i t u n g
n o € h
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we i t e re r g e se l ie n
w i r d .
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 28/70
Tcaesbcloslungrlurvc
iili
.
.:,jr,
,
iiri
Dle Scholtworte
ttcllt
dd 5
Gehiln
dor
Kroftwetket
dori
Yon hier ous
lonn der
gonra
kompliriarte Mechonismus
eines
solchen
Werles
gstt€u€tt
un d
kontrolliert werdan, Scholtwörter
Werncr
Keil scholt€t
eben die
elektritdre Energic einas Gene'
iotors
porollcl
tum
Lcndernett.
Blict ouf dia
gegcnwörtlg
im Betrieb befindlichen
vier Moschinenättc
in Krofthous
des
Pumpspeidremerler
Niederwortho.
Zu cinem
soldren
Morchinensotr
gehören
leweils
dia
28 000-PS-Wosscrturbina
(Froncis'SpirolturbinEl,
di. ols Molor odor
Genarolor
ru bctreibrnd. elcltriröe
Mosdrin., die
kleine Anwurllurbine
mil Zqhn'
lupplung und schließliö
die im
Vordergrund slohondo
27000'P5-Z.ntrilugol'Hodt'
drud(pumpa,
Gagcnwörtig
irt mqn
noö mit
den
letrten
Ausbouorbeiten
im Kroft'
werk
beschöttigt.
Der Sdroltmeister
muB stöndlg don Betri.b5tuitond
ollar elcktrischGn
Aggrogotr
der
Werkes kennen, Derholb werden im
regclmö8igcn Ablecedlenrt
al le
in
ds r
Scholtworta suf
den MeBinttrumontsn
onger€igtcn
Wortg registrieit und
do m
Lostyerl€iler zur Verfügung
gartellt.
Unser Bild
reigt dic Sdtoltwottqnhilfc
Ruth
Jllncr bci ihrem stündliöcn Kontrollgong.
tretenden Energiespitzen,
welche
die Kapazität
d.es
Grundkraftwerkes
tibersdrreiten.
(Vgl.
hierzu
die
nebenst€hend
bgebildete
Tlagesbelastungskurv,e.)
Der \4'irkungsgrad
der Pumpspeicherung
liegt
all-
gemein
immerhin
zwischen
rl
:
0,54
bis 0166,
d.
h. ,
die zum
Hina,ufpumpen
des Wassers
verbrauchte
En€rgie wind
zu 54 bis
66 Prozent
wiedergewonnen.
In
Niederwartha
liegt der Wirkungsgrad
bei
etwa
?i
:
0,60'
i+
Es
war
.schon
ngedeutet
wor'den,
daß
der vorstehend
gesctrilderte
FaIl
eines Dampfkraftwerkes
(Grund'
kraftwerk) und eines Spitzenkraftwerkes zur Versor-
gung
e.iner
Stadt
nur eine
Vereinfachung
zum
Ver-
ständnis dieser
Problematik
darstellt. Heute
,erfolgt
die Energieversorgung
der Verbraucherschwerpunkte
aus
einem
gemeinsamen
Verbundnetz,
n
das
alle Groß-
kraftwerke der Republik
ihre Energie
liefern.
Beüm
Ausfall eines
Kraftwerkes bridrt
damit die
Energie-
versorgunrg eines
Teitrs der Verbraucher
nicht zusam-
men,
da
das
Verbundnetz
genügend
eistungsfähig
aus-
gelegt
ist. Die
Pumpspeicherwerke
spielen
als
Spitzenkraftwerke innerhalb
dieses die
gesamte
Re-
publik
umtassenden
Verbundnetzes
eine
"t/ichtige
RoiIe.
Niederwartha
Iiefert also nicht
etwa allein
für die Stadt
Dresden
den Spitzenstrorn,
sondern
g,i
t seine
Energie
in das
gesamte
Verbundnetz
Ost ab.
Die
€ntsprechen-
den Anweisungen hierzu empfängt di,e Schaltzentrale
von der
Hauptlastverteilung,
die über
den
Zustand
des
Netzes
jederzeit
einen
genügenden
Uberblick besitzt'
Da in der DDR
gegenwärtig
drei
Pumpspeicher-
werke in Betrieb sind
-
Bleilodr,
Hohenwarte
und
m
am
DonPfktdflwetk
unmillelbqr
n
die
l/erbrauclter
bga
gebene neryß
N
vom
ompfkrondds
Pumpspercherwerk
zun PrmPen
obge'
gebene
nergie
ffi
vonPunpspeicher
werk
ndie Yer'
broucher
bgege-
bene pilzenenergre
\ " r
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g
N
- 5 0
Sr
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3
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L. ?4slünd.
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]onpf'
1a\sflrverkes.
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 29/70
obot"t
Wtdratweo
Sail
,|956
werdcn dic Bau-
orb.it.n
lü. den Erwclterungr-
bsu des Pumprpaldrerwcrtcr
nit ollcr Krolt bctricban, Wlr
bliclen vom Dodr dcr Kroft-
w€rker
in dos Gntrtshcnds
n.ua
Macdrinrnhour, Llnhr
rlnd
rdron
dis
AnsdrluBrohrlcitungcn
gclcat;
reölr cchrn 5lo dor
gewdlilge B.tontundom.nt lür
Moröin.6.
Sö€motirdrc Dorrtcllung dcr Arbcilswclrc
oiner
Pumprpcidremcrlcr, In dar SplttGnbalortungrzc lt
sowio bci Störungrlöllcn tli. ßt dor
Inr
obcrc
Spclchcrbedcn
gGpumptr
Wor:cr In
dlc
Wsrcr.
turbinor und eEcugt im
gcnorotor
dic zusötzlldr
bcnötigtc clchtrirchc Ena.gl., In dcn Z.ltcn
sdrwodrer Belortung
dat cbktritcfian
Netro
Inodrtrl
entninmt dor Kroflwa* dlcre
libar:öllrrlgc
Encrglc
:um Antrieb von Pumpcn
.und
bcfördcrt wlodcr
:inc Wo$errggcrye In
dor obcrc Spcidrcrbcdrcn
rurüdt.
I Pumpe,
2 Anfohrturbina,
3
Kupplung,
4
G.n.;otor,
5 Turb ine .
Niederwartha
-,
stehen
zur Abd€chung
von
Spitz€n
und
plötzlich
auftretenden
Störungen
zur Zeit
165
00kW
dem
gesamten
Verbundnetz
zur
Verfügung.
Durch
den zügig
voranschreitenden
Aulbau
bzw. wei-
teren
Ausbau
der
Pumpspeicherwerke
Amalienhöhe
und
Niederwartha
werden
es im
Jahre
lg6b
nsgesamt
528
200
kW
sein,
ü.ber
.die
der
Haupilastverteiier
als
Momentanreserve
zusätzlich
verfügen
kann.
is
Es
ist
nun
noeh
ganz
interessant,
einiges
vom
Wjeder-
aufbau
und
den
geplanten
Erweiterungen
des
pump-
speicherwerkes
Niederwartha
zu
erfahren.
Geba.ut
wurde
das Werk in der zweiten Hälfte derzwanziger Jahre und konnte
lg30
n
Betrieb
genommen
werden.
Es
stellte
damals
eine
bahnbrechende
Neue_
rung
dar,
da erstmalig
n
diesem
Umfange
der
GeÄanke
einer
reinen
Fremdspeicherung,
d.
h, ohne
Zuhilfe_
nahme
anderweitig genutzter
oder
natürliche,r
SDei_
cherbecken,
seine
Verwirklichung
fand.
Im
Jahre
igls
stand
das
Werk
auf
der
Demontageliste
der Sieger_
mächte
und
wurde
entsprechend
diesen
Beschlüssen
von
der
damaligen
sowjetischen
Besatzungsmacht
e_
montiert.
Daß
sich
die
Sowjetunion
dabei
schon
damals
nicht
von
einer
auf
lange
Zeit hinzielenden
wirtschaft_
ljchen
Niederhaltung
Deutschlands
leiten
ließ,
mag
daraus
hervorgehen,
daß
diese
wertvollen
pumpen,
Tur-
binen
und
Gener,atoren
icht dn
der
Sowjetunion
ein-
gesetzt,sondern unter fachmännischerpfiege lediglich
sichergestellt
wur,den.
Bei
der
großzügfgen
Rüct<gabe
dieser
Aggnegate
n die
Hände
des
deutschen
Volkes
war
z,
B. nicht
oine einzige
Rostmarke
auf
deir
Wellen
zu
verzeichnen.
Gegenwärtig
werden
dlese
Maschinen
auf
den neuesten
technischen
Stand
gebracht
(Ausstattung
mit
VolI_
automatik);
sie
dienen
nach
der
Erweiterung
des
Werkes
zur
geplanten
Kapazitätserhöhung
um
rd.
50
prozent
der
jetzigen
Leistung.
Der
Wiederaufbau
Vqn
Niederwartha
wurde
l9b4 in
Angriff
genommen
und
war
19b?
sdrließlich
so weit
.gediehen,
aß im
Oktober
die
erste
Tunbine
4
Tage
vor
dem
geplanten
Staatstermin
anlaufen
konnte,
äinen
Monat
später
folgte,
wiederum
um
4
Tage
früher,
die
zweite
Tulbine,
und
im
Februar
lgbS
gab
die
dritte
Turbine
acht
Tage
eher
Strom
ins
Netz
ab. Seit
Marz
vorigen
Jahres
läuft
das
pumpspeicherwerk
Nieder_
wartha mit der 14.Tage vorfristig angelaufenen Tur_
bine
4 wieder
mit seiner
alten
Kipazitat.
.
,t
Das
,gewaltrige
Kohle-
und
Energieprogramm
unserer
Regierung
mit
seiner
auf lange
Jahre
hinaus
weit-
sich,tigen
Planung
und
projektierung
nzuer
Kraft_
werke
ließen
es
als
unbedingt
notwe;dig
ersctreinen,
die
Kapazität
von
Niederwartha
zu
Crhöhen.
Die
Bau_
arbeiten
hierzu
sind
seit
1956
n
vollern
Gang,e,
und die
Arbeiter
und
verantworilichen
'lngenieure
iassen
kei-
nen
Zweifel
darüber,
,daß
auch
drie
neuen
Maschinen_
sätze
vor
den festgesetzten
Staatsterminen
im
nächsten
Jahr
anlaufen
werden.
f2g
000
kW
sollen
di€
Genera_
toren
Ende
1960
als
Spitzenen€rgie
dns
Landesnetz
lieförn, - dies entspricht einer Leiitung, mit der der
Ener,giebedarf
beispielsweise
von
HaUä
voll
gedeckt
werden
könnte.
Damit
rückt
das
pumpspöichärwerk
Niederwarttra
wiederum
zu
.den
leistungsfähigsten
Kraftwerken
dieser
Art in
Europa
auf
41r
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 30/70
Eben hat rnan mir
,die
Ableitungshaube
mit
den
acht
nlektroden
au.fgesetzt,
Nun
wird die
Tür
geschiossen,
und ich sitze isoliert von der
Außenwelt in einem
klo.inen
grünrrerkleideten
Raum, dessen Fenster au s
haarfeiner Kupferdrahtgaze bestehen.
So beiingstigend,
wi.e es den Anschein hat,
ist die
S;rche
jedoch
gar
niclrt. Alles hat seine Richtigkeit.
Der Käfig, in den m,ich Charlotte Jehr,ing, EEG-
Assistentin d er Medizinischen Universitätsklinik
Leipzig,
gesperrt
hat, ist ein sogenannter Faraday-
schör Käfig, ein Raum, in dem ic'h
gegen
jegiiche
atnrosphärisch-elel{trische
Einflüsse von außerhalb ab-
gcschirrnt
bin.
Nur
einige Millionstel Volt
Fs
steht
fest, dalS'der
biochem,ische
Stoffwechselablauf
der v ielen Mil l iarden Nervenzel len un seres Gehirns
von
elektrischpr.r Spannungsschwankungen begleitet
w-ird, die allerdiAgs nqr mit'den empfindlich,sten Meß-
geräten
wahrgelioinmen
.*ierden
können. Selb.st die
grüßte Spannunä entlädt si.'h nur in einigen hundert
Mikrovoit, die auf den Widelstand der
umliegenden
CleWebe und Sch ädelknochen stößt. Außerhalb der
Schädel'decke beträgt die Spannung nur noch einige
Millionstel Volt, und da das Maß
der vorn Hirn
er -
zeugten Impulse so überaus klein
ist, sind sie schon
4I.2
einige IlIiiiimeter
von
der Oberfläche des
Schädels
entfernt überhaupt r-icht rnehr
nachzuweisen.
Die acht
iliektroden, die Challotte Jehring auf meinem
Kopf
je
nach
Bedarf
ganz
versclieden
kombinieren
kann, {angen nun die
geringen
elektr.ischen Spannungs-
schwankungen der
Hirntäiigkeit auf und übertragen
sie drei- bis
siebenmillionenfach verstärkt auf'den im
Vorraum stehenden Elektroenzephalographen
(EEG).
l)urch diese enorme
Verstärkung könoen die elek-
trischen Ablüufe in meinem Nervensystem den Schrei-
ber des EEG in Rewc,gung setzen, und
'auf
einem
Papierstreifen schieben sich acht Kurven aus dem
Gerät.
Ruhe Hirnstromablcilung
,,Augen
schließen und
ganz
ruhig bleiben",
gibt
Char-
lotte Jehring
durch das kleine Gazefenster ihre An-
weisung.
Das Stillsitzen ist
nun nicht
gerade
meine
starke
Seite.. Aber"der
Onzephalograph Iäßt sich
nicht
betrügen. Ein leichtes
Augenzwinkern macht sich auf
dern Papier
gleich
als unvorschriftsmäßiger
,,Hakenl'
bemerkbar. Ab und zu kom.mt Charlotte zu
mir und
lqombiniert die
Elelitroden neu, um
die
Hirnströme in
einer anderen Beziehung zueinalder
registnieren
zu
odetheT
widafr,,,,
können. Nach einer
halben Stunde haben di,e acht
Kurven eine l,änge von
jeweils
25 Meter. Da endlich
schaltel die Assistent in den
Enzephalographen, aus,
und
,ich
darf mich wieder
nach Herzenslust bewegen.
Nun bekornmt Oberarzt Dr. Feudell den
papiernen
Bandw,Lrrm
zur Auswe::tung. Langjährige aus
dem
Studiurn Tausender solcher
EEG-Kurven
gesammelte
Erfahrungswerte gehör,en dazu, um aus den Linien
eventuelle
krankhafte Veränderungen
.der
elektrischen
Ilirntätigheit
herauslesen
und als
Schwundvorgang,
Geschwulstbildung, Vergiftung
oder Anfallskrankheit
d,iagnostizieren
zu l<önnen.
I)r. Feudell
zcigt
mir die Kurven eines.Patienten, d er
unter
epileptisch,en Anfällen
leidet. Mirr,ntenlang-, ist
der Stift hier
gleichmäßig
auf
und
ab
gewandert.
I)ann
abcr leitet sich rvie bei einem
Erdbeben ein
Aufruhr
in den
Linien
ei.n. Große Wellen
und steile und scharfe
Spitzen bede<'l<en twa ein en
halben
Meter des Papier'-
str eifens.
Die
Elktroenzephalographie
(enzephalon
:
Gehirn)
ist noch ein verhältnismäßig
junger
Zweig der Wissen-
schaft. Der VEB Wissenschaftlich-Technisches Büro
für Gerätebau Berlin sfellt diese kostbaren Geräte
seit kurzem her, und di'e Medizinische Klindk Leipzig,
die
größt€
ihrer
Ar t in
Gesamtdeutschland,
erhiel t als
eine der ersten Institute einen solchen in der DDR
gebauten
Achtfach-Schreiber für die Hirndiagnoslik,
, i
ll
j
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 31/70
Seine Bedienung crforder t al ler dings
sor.gfäl t ig aus-
gebi idetes
Personal .
Das
Gehirn wird
geffImt
I) iese
und v ie le andere
neue
Diagnost ikmr: t l -roden
so-
wie d ie
großen
Fortschri t tc
in der
Chirurgie,
r"ror
a l lem
in
der
llerz-
und Hirnchinrrgie,
waren ohnc
den stür-
mischen
Vormarsch der
Technik nicht
mögl ich. Die
Wissenschaft unserer Tagc ist so weit fol tg,eschri t ten.
dafl
der
Patient auch dann,
wenn der Arzt sich für
e ine
Ope|at ion entscheiden muß, diesem
Eingr i f f r ,ö l l ig
ohne Furcht entgegensehe n kann.
Um bei der l l i rn-
r:hirurgie zu
bleiben, seien noch einige
Boispiele aus
diesem Spezialgebiet angeführt .
Wurde durch
das
IIEG
ein Tumor lokal is ief t ,
der nur
auf operal ivem
Wege entfernt
werden lcann,
so ver-
gewissert
sich der Chirurg noch
durch die Angiographie
über
den Sitz und clie
Art der Geschwulstbildung.
Mi t
Hilf e eines Kontrastmitt€:ls. das der
prtrtugiesische
Neurologe und Nobelpreisträger
Moniz erfqnd, können
die Blutgefäße und
Ad€rchen im
Gchirn 1ür d ie
Röntgenkamera und in naher
Zukunft auch mit
der
von
dem Wiener
Arzt Dr, Ernst Klausbcrger
ktirzlich er-
fundenen
Filmkarnera
sichtbar
gemacht
werden. Um
das Gehirn während des Kontrastmit tc ldurchlaufs
filmen
zu ktlnnen,
müssen
allcrdings die Röntgcn-
strahlen mit einer
Verstärkerrröhrc n Eleklrononstrahlcn
verwandeltwerden,
rvodurch sich
dicLic 'htstärke bei
der
Au{nahme
um etwa
clas Tausendf:rche
erhöht.
Moderne
Operationstechnik
Was nun die Operation selbst betrifft.
so erschlolS aucli
hier die moderne Technih
neue Perspel<t iven. l ) ie
Ilochfrequenztec'hnik
zum Beispiel
ermöglicht einc
wirksame Rlutst i l l t rng, der
Fortschri t t ar"r ldem
Gebiet
der Blutübertragung
eine
laufende
l l lut infusion
während der Operat ion und die Intubat ionsnarl<ose
-
die
jüngstc
Errungenschaft der Narkosetechnik
ohne
An\Ä'endung
von Ather
-
e ine
schonende
Betäubung
und ki lnst l iche I le atmung über v ic le Opcrat ions-
stunden,
so
daIJ heute
der
früher
oft beschriebene
Narhosetod bei
schweren Opefat ionen zu
einer Selten-
heit
gervorden
i t.
l le i der
Intubat ions-
oder Kreis laufnarkorie, für dic
der VE]3 Medi-'I'echnil< Leipzig das Lachg:rs-N:rrkose-
Gor'ät
l led i 418
enlwickelte,
ist es
dar 'über h inaus
nrüg-
] ich, mi l einem indianischen Pfci lgi f t , dern Curare,
die
gesamte
Muskulatur
des Pat ientcn
einschl ießl ic ir
der
Atemmushulatur
zeitr,r,eise
viillig
zu liihmen unci
damit
jede
unerrvünschte
Muskel l<rampfung
und an,
dere {ür
den Operateur
hindprl iche
Ref lcxc'
aus-
zuscheriten.
Und
schl ießl ich
verhi l f t
d ie Behandlung
mit Ant i-
biot ic is
(Penici l l in
und
anderon synthet ischen
Hei l -
mit teln,
die speziel l
nadr Operat ionen
die Rakte l rerr
abtöten)
dem
Patienten
zu einer
gcfahrlosen
Gclnesung.
Wenn heute auch Eingriffe ins lIirn oder am geriffneten
I:Ierzen
unter Sicht
noch keine
einfa<'he
Sache
sind und
nur von
erfahrenen
Spezialisten
ausge luhrt
r,vcrder.t
I t i innen,
so bestcht
doch selbst
in solchen
schrvierigcn
Fäl len
l iein Anlaß,
cl ie
hel fende
Hand
des Chirurgen
:tus
unbegrünc leto l
Angst vor
der
Operat ion zurück-
zuwc l l sen
, -4 , ,
f
L isa
St 'h i r tnet
, '
' #
\
I
I
f
$,
Prof,
Meerem
{linksl
bei
einer Tumor-Operolion
in
der Neurs.
Chirurgischen.Universitötsklinik
Leiprig.
Durch
die
EE6-Diogrcmme
konnte der Sitr d es Tumors vorher einwqndfrei lokolisiert werden,
Oberorrt Dr.
Feudel
om Enrephologrophen
bei der Auswertung
der Hirnstromdiogromme.
Fotos:
Jlob
Ausschnitt
qus
einem EEG-Bond,
qu f
Dömmerruslqnd
eines epileptischen
is l .
Mon s ieht
l inks den normolen
cfiorokteristische
Veränderung bei
Anlolles.
dem der
etwo 7
s
wöhrende
Polienlen
deutlich sichtbor
Kurvenverloul und dessen
Beginn und wöhrend
des
' :'i-ir:'
,'i:,::
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 32/70
Sponwnkel
zur
spanabhebenden
Bearbeitung
Abb.z
{-D--P
,f'
Kolkverschleiß,
das
ist das Aus-
hartmetallbestückte
Werkzeuge be-
'F---"
-'t''4
'v
den Span,
am stärksten in
Erschei-
*_- t ' "
NatBry'gso
y:-*:
erden
zut Zeit fast überwiegend
-l-r
z9üet1n",ono
wascien der
Spanablauffläche durch
nutzt.
Sie zeichnen
sich durdr höhere
nung. Bei
Schneidkeramik
ist
di e
Standzeiten
bei höheren
S"lt -
Nagungswinket
positiv(üOerhöh/)
Kolkung
'vernachlässigbsr
gering,
geschwindigkeiten
als
Schnellstahl-
----t
und die
Hauptabnutzung tritt
an der
werkzeuge us.
Da man
t:-s:hn:11:
gchnerden-
ts-jl*.rtc,nt*itt
rreifläctre
auf.
gesdrwindigkeiten,
besonders
.
bei
ifrffi"::rffi9r*styA<nfö
p,ei
Zerspanungsvorgängen
st nicht
Sdrlichtvorgängen,
tändig, teiqern
-r""
W -r/
nur
der Vorsctrub,
G Spantiefe nd
möchte höhere S&nittgeschwindig- L)/ die Sctrnittgeschwindigklit, sondern
keiten
Iassen
bekanntl,ich
bessere
sind
auch
,ale
WinXef der Schneide
f:;f'tjffi;:"j" "1,1",1äh""'
ä
/tetsunsswinket
esatrr(senersil
^iä_::*:L
1li,*'".?jläi:,?-;i::
nicht
mehr
aus. Außerdem
werden
tchneiden-
fr
steht
man die reine
Drehzeit
zwi-
ständig
neue Werkstoffe-entwickelt,
tpitze--\#,11-lycrßlöcknille
schen
zwei Anschlifien
der Schneide,
die immer
höhere Anf,orderungen
(lllffi
in. der
der
zulässige Freiflächen-
an
die Schneidwerkstoffe..stellen.
\J.r'
verschleiß
erre,icht
Xt
@UA.U.
Ncue
Schneidwerkzeuge
mit
neuen
Eigenscharten,
ire k*;;*i,;h;;
u,Freiwinket
'"Keilwinkel
l|*",Tffi'rffHä:iä.1T,'äilH:
Schneidstoffe,
treten in
,tetzter
Zeit
T,,fponwinkel
),1,leigUngswinkal
Aber
auch die
Schneide
wird da_
immer
mehr in den
vordergrund.
durctr
gesctrwächt
nd bricht
leichter
Korund
(AlzOr)
ist schon Iange
als gndslss
Herstellungsverfahren
ver-
aus.
Schleifmittel
bekannt. Er
ist sehr
besserte diese
zwar
w,esentlich,
Von
großer
Bedeutung
st der
Span-
hart,
härter
als
Wolframkarbid
wurde aber zu teuer. winkäI. Wird der Spinwinkel nega_(WC), das als Härteträger
im.
Hart- plq
darahf folgende
Zusamryen-
tiv, so
wird der Spän
mehr herirm_
metall
bekannt.
st. Korund
verliert
arbeit
zwisctren
Hochschule
und
gebogen,
man sagt,
er wird
ge_
seine
Härte bei erhöhten
Tempera-
Industrie
erwies
sich
als fructrtibar,
staucht.
Bei einem
stark
positiven
turen
nicht'
Diese Eigenschaften
und
gemeinsam
mit der TH
Dresden
spanwinkel
aagecen
wird wieder
lassen
Al:O:
als
Schneidwerkstoff
entwickelte
das
porzellanwerk
Neu-
der
Keilwinkel
kleiner,
und die
günstig
erscheinen.
Allerdings
ist
hau.-g.6iersehnitz
die Sctrneidkera-
sctrneide
bricht
leicht aus. Es
gibt
Korund sehr
spröde'
miksorten
A 5 und
A 10,
Diese Sor-
also einen
optimalen
Spanwinkel.
Auf
der
Leipziger
Messe
1937wur-
ten
hatten erstmals
Metallzusätze,
Vemuche haben
ergeiben
(Abb.S),
den e.rstmalig
keramische
Schneid.en
die
die Zähigkeit
,steigerten.
Sie
daß zwischen
b9
und+5o
die
besten
für
Drehmeiß-el
_geze-igt.
Versucle
waren so
verschleißfest
wie die
Ergebnisse
erzielt
werden..
.:
mit diesem
Werkstoff
wurden
an
Hartmetallsorte
S l,
aber
wesenilich
Der
Neigungswinkel
hat die Auf_
der
Technischen
Hochschule
Dresden
bruchempfindlieher,
An
der Weiter-
;""
-p;;I-
ö'1"üu'e-*d"'o-eurührt.
;;;icil;r,ä
aiu.",schneidkeramrk'
,:l;
ifrä3ä:'"TTlt?"XlffaTti:;
an
benutzte
gesinterten
Korund.
art
wird
heute im
VEB
porzellan-
;:::';:::::::j.::i^,":^
Mit diesenscrr,'eidpramenonntenwerk N*r,u,.r_.schierschnitz"- $ieJ'ä';flrät""Yi:-si,#tlll; :i
tfix
nur Kunststoffe
bearbeitet
werden.
arbeitet.
Im
Jahre
195b benutite
Nach dem
2.
weltkrieg
nahmen
so-
man
im
vEB Hartmetallwero
schneidet
beim Anschnitt
zuletzt'
wjetische
issenscharir;ää;;;-
rmmelborn
rstmatie-ö*r;;;;;;ii:
iö
*TTilt:fTl
Tli::Sl"|ii:
ä,t
schungsarbeit
mit
keramischen
5l: i9" .als
Zusätze
zum
AlrO:r. Die
g1s16""it
zurückgeht.
Müssen Ab-
Schneidwerkstoifen
auf. Erstmal;ig
*zi ie\:tj,q"t
Sdrneidkeramik
wurde
sätze
bearbeitet
werden, so
ist
man
kcrnnte
Stahl
bearbeitet
werden, und
Sber
das bisher
Bekannte
gesteigert.
gezwungen,
*if
"i""-
Einstell-
die
beste und heute
noch
gebräuctr-
Diese
.neue
Gruppe'
von Schneid-'iuint
"t
"uo"
gO;
zu arteiten.
Wilt
liche,
in der Sowjetunion
ent-
l<eramiken
nennt man
Oxydkarbid-
man
unter
solchen
Umständen
di e
wickelte
oxydkerarnik
ist
6ns
keramik'
gleichen
standzeiten
erreichen, so
,,Mikrolit".
,,Mikrolit"
ist hlirter
",6
Aus
der
Entwichlungsreihe
des
VEB
muß
die
Schneide
enilastet
werden,
das
härteste
Ha"rtmetall,
jedoc6
auch
Hartmetallwerk
Immelborn
sind
spröcl.er
ats
alieses.
zwei
im Handel
erhäIiliche
schneid-
indem
der vorsdlub
verringert
wird'
äö;,;'ili"iüt
sowjetischer
61-
keramiksorren,
c
20 und Hc
s0,
3,äf,f11-fäit'''""'lftuJ:t'"1#.i:fi
scher
regten
di{ Fachleute
an der
hervorgegangen.
der Schneide. Ein vergleich de rTH Dresden zu digenen Arbeiten an.
Standaeit
der Schneidkeramik
HC
20 ,
Die,dort
zuerst
entwickelte
Keramik_
Die
Geometrie
der
Schneide
die
zur Bearbeitunj
von.Stahl
dient,
sorte
,,S"
konnte
noch
nicht
{ie
Jedes
Werkzeug
unterliegt
eihem
gegenüber
der dei
Hartmetallsorte
Schneidleistungen
der sowjetischen
Verschleiß.
Beim Zerspanen
auf der
HS
l0
(nach
alter B,ezeichnung
S l)
sorte
,'Mikrolit"
aufweisen.
Ein
.Drehmaschine
tritt
gewöhnlich
der
zelgl
gii,nstige
wirkung
(Abb.4).
4t4
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 33/70
^R
s
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E
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Wcr*dolf'
C60öe
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Drct eil
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30
wcrkttat:
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A b b . 3
Woog.r.cht
ttt
dl. Schnlttgctöwindlglcit ln m/nin und
t.nlr.drt
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Dlc Kurvrn
geltcn
nut
bal alnam
konrtsntcn Voööub
und cincr bürlimmtan
Spqntiefc; Aur'r'd.r
KudG lrt tu
.ntnchm.n, do8 dlo
Stondr.it brl
100 n/min
on
grö8tcn
ltt.
rynüfrraTL*
rieter
Einrich-
tungen
keine
Schwi
erigkeiten.
Es
wird
bei
ge-
r ingem
Anpreß-
druck
geschliffen
und
stark
ge-
kühtt .
Die Plat ten wer-
den
in
zwei
Arbeitsgängen
1.
Vorschleifen:
Sillzlumkarbldtopf
schelbe
Körnung
ES-100,
Härte
c-Jot
?. Fertigschlelfen:
Sitiziumkarbidtopf
scheibe
Körnung
220,
Härte
G-Jot
Dlamantschlelf
scheibe
Körnung
D
r00-D
50,
Die
Umfangsgeschwindigkeit
de r
Siliziumkarbidschleifscheibe
darf
nicht mehr als b bis I m,/s betragen.
Beim
I'ertigschleifen
kann
di e
Schleifgeschwindigheit
etwas
höher
sein.
Das
Fertigschleifen
mit
einer
Diamantschleifscheibe
verlangt
eine
Schleifgeschwindigkeit
von
20
bi s
25
m,rs,
Dabei
wird
mit
petroleum
gekühlt.
Das
Fertigschleifen
mi t
einer
Diamantschleifscheibe
ist
dem
Fertigschleifen
mit
Siliziumkarbid-
schleifscheiben
vorzuziehen,
da
di e
Schneide
so
weniger
Scharten
auf-
weist .
Die
Arbeitsbedingungen
Schneidl<eramik ist kein Universal-
schneidstoff,
sondern
eine
Ergänzung
der
Schneidwerkstoffe
für
hohä
Schnittgeschwindi
gkeiten.
Auf
Grund
der
ger ingen
Stoß-
empfindlichkeit
muß
der
Drehvor-
gang
möglichst
schwingungsarm
sein.
Es
müssen
Drehmäschinen
vorhan-
den
sein,
auf denen
man
mindestens
rnit
der
Hartmetallsorte
HS
l0
(früher
S 1)
drehen
kann.
Die
Lager
und
Führungen
der
Drehmaschinen
müssen
einwandfrei
sein,
damit
sie
auftretende
Schwingungen
nicht
noch verstärken.
Das
Werkstück
soll
stabil
sein
und
über
ein
VerhäItnis
Durchmesser
zu
Länge
von
l :12
nicht
h inausgehen,
Die
Schnittgeschwindigkeiten
sind
nach
bereits
bestehenden
Erfah-
rungswerten
(Abb.4)
zu
wählen.
An
Hand
ein iger
Beispiele
sol l
d ie
Wirtschaftlichkeit
der
Schneidkera-
mik
gegenüber
Hartmetal lschneiden
unter
Beweis
gestel l t
werden:
Es
wurden
Riemenscheiben
aus
Grauguß
GG
18
bearbeitet .
Die
Ab-
I
messungen
betragen:
t
Durchmesser 180mm, Länge JZo nrm,
Die
Riemensc,heibe
wurde
vorher
mit
der
Hartmeul lsorte
HG
20
(früht 'r
I
G
1) unter
folgendcn
Bedjngungen
bearbeitet :
schnltt-
geschwindlgkeit ,
v :70
m/min
Vorschub s*
o,2mmiu
S p a n t i e f e
a : 0 , 5 m m
Drehzeit
t : l2,5mln/Stck.
Es
wurden
8 Stück
pro
Anschliff be-
arbeitet.
Mit
Schneidkeramik
HC
30 wurden
folgende Bedingungen eingestel l t :
Schnltt-
geschwindigkeit
v
-
200
m/min
Vorschub
s:
0,3mm/'U
Spant iefe
a:
0, jmm
Drehzeit
t :
2, imln/Stck.
Es
wurden
11 Stück
pro
Anschiiff
be -
arbeitet.
Durch
die Anwendung
der Schneid-
kerarnik
HC
30 wurden
TB,4'1,/r;
er
bisher
benötigten
Zeit
eingespart.
Auch
bei
der Bearbeitung
von
Stahl
bewährten
sich
die
Keramik-
schneiden.
Mit
der
Keramiksorte
HC 20 wurde St,ahl C 60 hoch titan-
und
manganhaltig
mit
einer
Festig-
kei t
von
6e
:
100 kg
mmr
abge-
orenr .
Gearbeitet
wurde
mit
e inem
KlemmhaLter
mit
Wegwerfplatten
unter
folgenden
Schnit tbedin-
gungen:
Schnltt-
geschwlndigkelt
v
Vorschub
s
Spantiefe
a
:
100 m/min
0,?mm/U
Unter
diesen
Bedingun'gen
konnten
gegenüber der Hartm€tallsorte HS 10
(f rüher
S1)
700/o
Zeit
e ingespar t
werden.
Es
hat
sich
bewiesen,
daß
bei der
Anwendung
der
Schneidkeramik-
sorten
HC
20 und
HC
30
große
Zeit-
e insparungen
möglich
sind.
Dieser
Art ikel
sol l
.
dazu
anregen,
Versuche
mit Schneidkeramik
in den
Kiubs
Junger
Techniker
durchzu-
führen
und
die
Anwendr"rng
des
neuen
Schneidwerkstof fes
in unseren
Betrieb,en
durchzusetzen.
2
3
+ 5 6 7 8 t t o t
2
q
r i 6 r 9 9 t o 3
+
Schniltgachwindigkit
v(n/nin.
415
Klemmen
und Kleben
Die
Schneidkeramikplat ten
sind
nicht ,
wie
Hartmetal lschneiden,
auf
den
Schaft
des
Drehmeißels
auf-
lötbar.
Für
diesen
neuen
Schrneid-
werkstofi
mußten
deshalb
auch
besondere
Befestigungsarten
ent-
wickelt
werden.
Zur Zeit
kommen
zwei
Verfahren,
das Klemmen
und
das
Au.fkleben,
zur Anwendung.
DasKlemrnen (Abb.
1) hat
den
Vorteil,
daß schon
vorgeschliffene
Platten
verwendet
werden können.
Klemm-
halter
gestatten
die Verwendung
von
Wegwerfplatten,
das sind
all-
seitig
geschliffene,
prismenartige
Plat ten,
d ie duich Drehen
im
Halter
nacheinander
an mehreren
Schneid-
kanten
benutzt
werden.
Die
Platten
werden,
da sie sehr
bi l l ig
sind,
nach
Verbrauch
aller
Schneidkanten
weg-
geworfen,
und
der Verbraucher
spart
das Schleifen.
Ihr
Nachteil
is t
lediglich,
daß
stets
mit einem
nega-
tiven Spanwinkel von *5o gearbeitet
werdeh
muß.
Allerdings
benötigt
man
zum Klemmen
einen
Stahl-
halter
mit
bestimmten
und reiativ
großen
Abmessungen.
Steht
.nicht
genügend
Platz
-
z. B. beim
Innen-
drehen
-
zur
Verfügung,
so muß
au f
andere
Befestigungsarten
zurück-
gegriffen
werden.
In solchen
Fällen
wird
gehlebt.
Dazu
wird
ein
Epo-
xydharzkleber,
,,Epilox
M
10,,,
vom
VEB Leunawerke,,Walter
Ulbricht , ,
benutzt.
Das
Aut lc leben
Der mit dem Plattensitz versehene
Schaft
und die
Keramikplatten
wer-
den
mit
Trichloräthylen
oder
ähn-
lichen
Mitteln entfettet,
dann
wer-
den
Schaft
und
Platle
auf
etwa
130 bis
l50o
C erwärmt.
Das
pulver-
förmige
Klebmit tel
wird mit
e iner
Messerspitze
auf den
Plattensitz
des
Schaftes
und auf
die Platte
gestreut,
wo
es sofort
verläuf t ,
Nun
wird
die Platte
in
den Platten-
si tz
gelegt
und
mit
e inem
Stichel
so
angedrückt,
daß
das
überflüssige
Klebmittel
herausläuft.
Das
Werkzeug
muß
bei 200,,C
etwa
eine Stunde aushärten, dann ist es
schleiffertig.
Das
Schleifen
Das
Schleilen
der Keramikplatten
berei tet
bei
Vorhandensein
geeig-
\
L
€
s
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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cr Flug
von
der
Erdc zur
interplanetare4.r l
lag
längst hinter
uns. wunmehrhättäuns
der Versorgungsraumschiffe
von dort zum Mond
gebrac'ht.
Ziel
.unserer
Reise
war
es,
einen
Spaziergang durch die erste Mondstadt
zu unternehmen,
die in dem Krater
Eratosphen
liegt.
Ein Spezialfahrzeug
bringt uns
in schnurge,rader"tr.a
vom Kosmosflugplatz
in unsere
Stadt. Der
Weg ist aus-
gezeichnet,
er
wird
nicht
von
Regen ausgewaschen,
er
ist nicht mit Staub bedeckt. Hier gibt es keinen Regen,
keinen
Wind,
keine
Atmosphäre.
Unser Fahrzeug ist
ein
-
echtes Kind
dieser
Situation. Es ist von zylin-
drischer
Form, da
man mit ihm keinen
Luftwiderstand
zu überwirrden
biaucht.
Außerdem ist
es
hermetisch
abgeschlossen, mit
künstlicher
Belüftung
und K1ima-
aniage ausgestattet,
da wir sonst in
seinem
Metall-
gehäuse gebraten
werden
würden.
Jetzt fährt
unser Mondauto
in
einen schmalen Tunnel
ein, der in
den Fels des
Kraters
gehauen
ist,
und vor
ihm
öffnet sich
ein Tor aus Aluminium.
Das ist eine
Luftschleuse.
ln der
Stadt, in
die wir nun
gelangen,
erreicht
der atmosphärische
Druck fast
500 mm
der
Quecksilbersäule.
Das ist
ein Drittel weniger als auf
dem Meeresspiegel
der Erde. Diese
Luft, die etwas
mehr Sauerstoff als die der Erde enthält, kann man
ohne
jede
Unannehmlichkeit
für
die Gesundheit
ein-
atmen. Damit die Lu{t
aber nicht
aus
der Glaskuppel
der
Stadt entweicht, werden
alle Stadtausgänge ver-
schlossen
gehalten.
Beim Ein-
und
Ausgang müssen
Luftschleusen
passiert
werden. Vor unserem Fahrzeug
öffnete
sich eine zweite Tür aus
Aluminium, und
lyir
fahren in
die
Stadt. Man kann
aussteigen
und
flie
/'
,,"#
Ja, über
sichtigdi
uch die
,,
'dürchsich-
tigen -sihiöhten
eingeschiossen
sind. Dieses
ver
mäßig
dünne
Dach ersetzt hier
eine di
sphäre
bestim
ahlung
in
die
Stadt durchlassen,
der auch
die Erdoberfläche er-
reidrt,
es soll
die Umwandlung
in Elektroenergie
Teils
der Sonnenstrahlung
aufhalten und
der auch
durch die
Erdatmosphäre
aufgehalten wiifi
es
soll aber auch
vor
dem
Fall
von Meteoriteh
schützen.
Dünne
Aluminiumsäulen
halten Aluminiumeinfassun-
gen,
in
die
die
Glas-.und
Kunststoffplatten
eingesetzt
sind. Nein, diese
Säuien
schützen nicht
vor dem Fall
auf die Mondclberfläche.
Im Gegenteil,
sie
arbeiten
au f
Dehnung,
sie ziehen
die
I{uppel
zur
an, da sie
sonst durch
den
l)ruck
der
werden könnte.
Luf i I
r*f
Wir .gehen neben blühenden Sträudiern, zwischen
Früchte
tragenden
Bäumen. Nicht
älle sind uns
gleich
bekannt,
obwohl
sie
Kinde.^f.
der Erde
sind. Unter den
schlcchten Mondanziehungsverhältnisscn
wird
ein
ge-
wöhnliches Radieschen
riesengroß,
und die Zwiebel
treibt
Pfeile
von l0 m Länge.
:
Vor
uns ist eine
Glaswand mit einer Doppellür.
Solche
Wände
trifit
man hier
auf Schritt und Tritt.
etwa
alle
800 bis
1000m. Sie spielen
unter an-
derem dieselbe
'Rol le
wie eine
wasserundurchlässige
Scheidewand
eines Ozeanschiffes.
Falls solch ein
Schiff auf
ein Riff a ufläuft und den
Boden
durchschlägt, f l ießt
das Was-
.
ser nur in einen
Teil des Schiffs,
.i
und es sinkt nicht. Wenn
ein
großer
r.
Meteorit aui
das Dach der Mond-
stadt
auftrifft,
gehen
nur die Pflan-
:
aen
eines Abschnitts zugrunde,
,
Nun könnte
man natür l ich
auf den
\
Ceaanken kommen,
daß derartige
,
",
Truntrwände und Luftschleusen
sich
i: :1-i
ehr
verkehrshemmend auswirken
würden. Dem ist
aber
nicht
so.
I)ie
moderne Elektronik,
die bereits
Mitte des 20.
Jahrhunderts auf der
Erde spürbare Erleichterungen
und
Verbesserungen in
Wissenschaft und
\chnik
ergab, hat auch hier dafür
gesorgt , daß unter den wei t schwie-
Umständen, wie
sie die
tuation auf dem Mond erfordert.
automatische Meß-
. und Regel-
anlagen dem Menschen
die
Arbeit
abnehtnen.
Fährt
man beispiels-
weise
mit einem Kraft fahrzeug
I
i
i
l
",t;
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rb-
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
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'"ry:\,
,ö",
,'7'l
1
durch
die Stadt,
,$ann
braUeh,t, man
nicht an
jeder
Luftsglleuse
zu sffipen.
Es ist ülelmehr"'sö.
daß die
?ahizeuge in ihrdm
Bug eine sogenannte
Fc"rnklinke
besitzoin. Diese ,Fernklinke': ist nichts
anderes ais
das
auf
der Erde.
bekannte
Echolot.
Hier wird also
ei n
gerichteter
Schallstrahl
in Fahrtrichtung
ausgesan(lt,
der bei Atnäherung an
eine Luftsdtleuse
auf einen
dort installierten
Empfänger fällt. Dieser
Empfänger
löst nun
einen
Impuls aus, der
genau
zum richtigen
Zeitpunkt der Annäherung
des Kraftwagens die erste
Schleusentür öffnet und wiederurn
nach ihrem
Schlie-
ßen di€' zweite Tür
zum
Aufrollen
bringt.
Damit'allein ist natürlich no ch nicht das
Verkehrs-
problem gelöst.
Es ist
klar,
daß auch
in einer
so
modernen Stadi, wie wir sie
aul unserem
Erd-
trabanten vor uns
haben, ein
großer
Teil der Men-
schen sich nicht mit Fahrzeugen bewegt.
Andererseits
kann man
von einem
Fußgänger wohl kaum erwarten,
daß er ständig einen kleinen-Echogeber mit sich führt.
Das ist auch nicht notwendig, wie wir
gleich
sehen
werden.
Doch
zum
Wort Fußg änger noch eine
Be -
richtigung. Auf dem Mond
kann man kaum. von
Fußgängern sprechen,
sondern
man
rnüßte
dafür viel-
mehr
,,Fußsteher"
sagen. Die
Notwendigkeit
des
Gehens besteht
hier nicht, denn allgemein
sind die
Bürgersteige nebeneinanderliegenden
Laufbändern,
die in beide Richtungen führen,
gewichen.
An
Straßen-
ecken
oder
-kreuzungen
ist es
also für den Passanten
ledigiich notwendig, auf ein
anderes Transportband
überzuwechseln. Jn
Verbindung
damit
ist es nun
auch
äußerst
einfach, das Öffnen der l,uftschleusen
durch
Passanten vornehmen
zu lässen. Unmittelbar
vo r
jeder
äußeren Schleuseritür ist nämlich
eine Licht-
sc'hranke eingebaut. Durchfährt nun ein Mensdt, de r
sich auf dem Transportband befindet, eine
derartige
Schranke, so löst das
wiederum
einen
Impuls aus, der
die
Schleusentür.zum
Öffnen bringt.
AlIe diese vielen technischen
Einrichtungen, die uns
auf Schritt
und Tritt auf dem Monde begegn en,
wir-
ken nur dadurch so besonders befremdlich,
daß sie
überwiegend aus deh"'hlier:
verwendeten Hauptbäu-
stoffen Aluminium, GIas odeq Kunststo{f
hergestellt
s ind.
Aluminium, Glas, Kunststof f ,
Wasser,
Erde
-
müssen
all diese Dinge von der Erde zum Mond befördert
werden?
Nein
Die
Rohstofre
des Aluminiums
werden
aus den
örtiichen Lagerstätten
gewonnen'und
das
Metall in den
Mondfabriken hergestellt. In den Mondfabriken
werden
'
auc'h das
Glas
und
die
Kunststofre
ge{ertigt.
Das
Mond-
wasser, das aus
dem tiefen Innern
unseres Trabanten
ge ördert
wird, wird die
Kulturenschicht des
Mond-
bodens bewässern.
Der
Sauerstoff
und
der
Stickstoff
der Luft
in der Stadt
werden
gleichfalis
aus den.Mine-
ralien des Mondes
.erzeugt.
Die
Tageslichtlampen,
di e
hier
entzündet
werden und die im
Laufe der dauernden
Nacht
nicht nur. einen
Monat brennen,
die Batterien,
die in
dieser Zeit
der
Stadt, den
Maschinen und Öfen
Wärme spendcn, die in den örtiichen Fabriken und
Werken arbeiten
*
alles wird in
Betrieb
gesetzt,
alles
arbeitet
4uf
der
Energiebasis der örtlichen
Sonhen-
und Atomkraftwerke.
Aber
die
Mondstadt steht nicht nur im
eigenen Dienst,
sondern arbeitet
auch sdron f,ür den
,,Export".
Hier
wefden
synthetische Kraftstoffe
für
den
Antrieb
de r
Raketen
erzeugt, die zur Erde
geschickt
werden.
Hier
befindet sich
das
Bauprojekt einer
großen.Wexlt
fü r
Kosmosschiffe.
Bald
'werden
also
Raketen auf
die
Reise
geschickt,
die
in den
Mondfabriken
hergestellt
worden
sind,
Fremdartig wirkt die
gesamte
Umgebung
auf den
Ordenbürger.
Wenn
er
auch sdlbst
den Mond
besiedelt,
so hat doch die
Atmosphäre des alten
Trabanten
be -
sondere Formen und technische Anlagen zur Folge,
die
au{
der Erde keinen Maßstab
kennen.
So
kann
man nu) immer wieder stehen
und schauen
und
sich
an dem
Anblick ergötzen.
.läh
steigt
vor schwarzem Himmelsgrund
eine
gewaltige
f'euersäule empor. Eine
gigantische
Rakete
ist
vom
Kosmosflugplatz
gestartet.
Nach
den
ersten
Starts der
Sputniks und
der späteren
Besiedlung des
Mondes
sind
jetzt
sozialistische
Wissenschaftler
ge.startet,
um
den
interstellaren
Raum
zu
erforscheg,
'f i| 'H
I
-fl-
f f
ernReiseberiGüt
* i - - t
qf
U
I
ous dcm
XXl.
Jqhrhundert
4t1
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 36/70
Tregobogow
tüor
Werkstirs[c
Die
mathematische
Statistik, über deren Anwendung
in diesem Beitrag
beridrtet
werden soll
-
Sie braudren
keine Angst
zu
haben, so sctrwierig wie das auf den
ersten Blick
scheinen mag, ist die
Sache
gar
nicht
-i
hat die
Wahrsdreinlichkeitsredrnung
zur Grundlage.
Sie unterscheidet sich aber von der Wahrscheinlictt-
keitsrechnung dadurch,
daß wir
es in
der
Statistik
stets
mit Beobachtungs- oder Versuchsreihen zu tunhaben. Moderne statistisdre Methoden haben heute
ein sehr
weites Anwendungsbereich
gefunden;
sie
werden in der Medizin
und Biologie, in
der
Landwirt-
schaft, im
Forstwesen sowie in den
Wirtschaftswissen-
schaften und seit einigen
Jahrzehnten auch in
der
industfiellen
Fertigung zur Verbesserung
der
Erzeug-
nisqualität
angewandt. Mit dem zuletzt
genannten
Anwendungsgebiet
werden wir uns hier näher
be-
schäftigen.
Kein
Werkstück
gleieht
dem anderen
Bei einer modernen Massen-
und Serienfertigung
.ist
es erforderlich,
Standardteile herzustellen,
die
zu-
sammengebaut
werden und dann das fertige Erzeugnis
bilden. Sind nun alle Teile gleicher Art in allen ihren
Abmessungen
einander
gleich,
so
passen
sie
genau
zusammen
und ergeben einwandlreie Erzeugnisse.
In
der
Praxis
ist dies aber nidrt
der
Fall. Die
Qualität
der Werkstoffe
ibt ni&t
gleichbleibend,
für
den Ferti-
gungsprozeß
widrtige Bedingungen schwanken,
die
Maschinen und Anlagen zeigen einen versdriedenen
Abnutzungsgrad und
die
Arbeiter sdrließlidr
können
nicht
mit vollkommener
Genauigkeit
arbeiten. Durch
das verweridete Meßgerät,
den
Vorgang
des
Messens
sowie
den
Messenden selbst
kommen
noctr weitere
Schwankungen
hinzu. Diese Schwankungen
sind nidtt
zu vermeiden.
Wie sich
aus dem Vorstehenden ergibt, versteht
man
in
der Fertigung
unter der
Qualität
eines Erzeugnisses
den Grad der Übereinstimmung mit den technisdten
Vorsctrriften,
für die wegen der
oben
erwähnten
Schwankungen
in den
meisten Fällen Toleranzen
an-
gegeben
sind,
Innerhalb
dieser Toleranzen dürfen
siclt
die entsprechenden
technischen
Merkmale
bewegen.
Ein
jedes
Erzeugnis
ist
also
durdr eine Reihe von
Qualitätsmerkmalen,
wie
Länge, Breite, Dicke,
Ober-
flädrengüte
usw. bestimmt. Wollen wir ein
ganz
ein-
faches
Erzeugnis, z. B, eine Sdrraube, bmctrrei,ben,
so
benötigen
wir
schon
eine
größere
Anzahl
von
Quali-
tätsmerkmal€n.
Da es
also nidlt möglich ist,
ein
Erzeugnis dem
anderen
absolut
gleiclr
zu fertigen, entstehen
jetzt
lolgende
Fragen:'
a
Welche
Schwankunt
ln
der
Maßhaltlgkelt
des
Werk-
stllckes Et zuläscig?
a
Welche
Sctrwankung n
deq
Maßhaltlgkelt des
fertigen
ErzeugnlsBes
k&nn als normal. sngesehen werden,
und
wann
zelgt eln Anw&chsen
der Schwenkungan,
deß etwas
nlcht ln
Ordnung
lst?
4lt
D r . E .
S C H I t I D O W S K I
von
der Deutschen Ak,odemie
der
Wissenschoften
u Berl in, nst i tut ür
'
Angewondte
Mothemotik
und Me-
ch,onik
stellt eine neu,o rtigeMethode
zur
Guol i tötskontrol le n Industr ie.
betr ieben,
die
Stot ist isdreQuql i töts.
kontrolle,
vor.
a
Welche Bealeutungh&ben.dle
verschledenen
Faktoren,
dle
elne Schwankung
verursachen?
a
MUA man
JedeE
lnzelne
Stllck
prllfen
oder
genllgt
es,
elne
Stlclrprobe zu
prllfen?
Zur Beantworiung
diiser
urrd
ähnlicher Fragen
sind
sowohl
technische als
auch statistisdre Kenntnisse
er-
forderlidl.
Stattstisehe Qualitätskontrttle
Alle statistisdren
Verfahren,
die zur
Verbesserung
der
Qualität
der industriellen Erzeugnisse
angewendet
werden, hat man unter
dem Namen
,,statistiscie Quaii-
tätska{ntrolle"
zusa.rnm,engefaßt,
ie Statistisdre
Q,uaU-
tätskontrolle hat
dabel
weniger
mit
der
Prüfung der
Erzeugnisse, sondern im
wesentlichen
mit der
Steue-
rung des
fertigungsprozesses
zu tun. Der Fertigungs-
prozeß
kann mit Hilfe statistisdler
Verfahren so
gelenkt
werden, daß Ausschuß
und Nadrarbeit
nur noch aus
unvermeidbaren
Ursadren entstehen.
Die
Statistische
Qualitätskontrolle
ist
also ein hervorragendes
Mittel
zur Senkung der Selbstkosten und
zur Erhöhung der
Arbeitsproduktivität.
Hierin
liegt ihre
gIoße
wirtschafr-
liche Bedeutung
bei der Erfüllung der ökonomisctrenHauptaufgabe.
Bei der Kontrollmöglichkeit
unterscheidet man zwei
Fälle: Im ersten Fall
liegen d ie Erzeugnisse bereits
fertig vor,
so daß zu entscheiden ist, ob
diese Erzeug-
nisse dem
Qualitätsstandard
entsprechen,
ob sie einen
geminderten
Gebrauchswert haben
oder ob sie als Aus-
schuß zu
werten sind. Eine ünmittelbare
Beelnflussung
des
Fertigungsprozesses
ist hier nicht
mehr möglidr,
Jedoch lassen sich
gewisse
Schlußfolgerungen für die
Verbesserung der
glelchartigen
nactrfolgenden Produk-
tion ziehen. Die auf diesen FaIl
anwendbaren stati-
stischen
Verfahren sind die versdriedenen
Arten von
Stichprobenplänen,
auf
die einmal später in einem
besonderen
Beitrag eingegarg€n
werden soll.
Im zweiten Fall, von dem hier weiterhin die Rede
sein soll, kann
der Fertigungsablaut selbst mit Hille
von
Kontrollkarten so
gesteuert
werden, daß ein
Minimum
an Äusschu8 und Nactrarbeit anfällt.
Gut-S
etrleefrt-Prlif
un
g
Wie
können wir
nun die
Qualität
eines
Erzeugnisses
beurteilen?
Einmal kann man die
Qualitätsmerkmale
(Länge,
Breite,
Diclre usw) mit einem
geeigneten
In-
strument
messen.
VieHach
verzichtet
man
aber
auf'
eine solche
Messung und
prüft
die
Qualitätsmerkmale
,
mit Hilfe von
Grenzlehren. In Betrieben
des Masdtinen-
baus wird z,
B, überwiegend
mit
Grenzlehren
ggar-
beitet, wie das z.
B. im
nebenstehenden
Foto zu sehen
ist. In anderen Fällen können Qualitätsmerkmale nur
visuell
geprüft
werden
(2.
B.
Beurteilung der Be-
sdraffenheit einer Oberfläche).
Sowohl
bei der visuellen Kontrolle als auch
bei
der
Benutzung dei Grenzlehren können die
Erzeugnisse
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 37/70
nur
in
,,brauchbare"
und
,,unbraudrbare"
Stücke
eln-
geteilt
werden, Als
,,unbrauchbar"
werden alle Erzeug-
nisse
angesehen, die
bei
der Kontrolle
Mängel
auf-
weisen.
Prüft
man z.
B.
Erzeu,gni,sse
000/oig,
. h. Sttick
für
Stück, so kann man
den
Anteil der
,,unbrauchbaren"
an den insgesamt
geprüften
Erzeugnissen
berechnen,
Die
Qualität
der'
Erzeugnisse
wird
dann durch die
,,Aussdrußquote"
oder
den,,AuSsctrußprozentsatz,,
us -
gedrücht.
Obwohl alle statistischen Verfahren; die auf der
messenden
Prtifung
von Erzeugnissen
aufbauen,
die
besten Informationen
liefern. sollen
hier nur'zwei
Verfahren
ausführlidr behandelt
werden,
die sictr aus-
.schließlictr
mit der
Gut-schlecht-Prüfung
(Einteilung
der
Erzeugnisse in
brauchbare
und
unbrauchbare)
beschäftigen. Eine
derärtige Einteilung
erfolgt
in fast
allen
Betrieben;
die
gesammelten
Unt€rlagen
können
mit Hilfe
von Kontrollkarten
statistisch
ausgewertet
werden.
Ist
auf Grund
von Beobachtungen,
ie
sicll
über
einen längeren
Zeitraum
erstrecJ<en,diö
durch-
sclnittlich
bei
der
Fertigung anfallende
Aussdruß-
quote
ermittelt
worden,
so karnn man d,ie
tÄglich
geprtiften
Erzeugnisse
als Stidrprobe
aus diesen. Fer-
tigungsprozeß mit bekannter' Aussdrußquote an6ehen.
Sticlproben
Nehmen
wir als
Beispiel
an,
daß die
durchsdrnittliche
Ausschußqüote
p
:
0,05
(50Ä
Aussdruß)
beträgt
und
daß
tägud
f00
Erzeugnisse
hergestellt
und
geprüft
werden.
Diese
Stidr-
proben
-
die
täglidl
hergestellten
,und
geprüften
100
Erzeugnisse
-
werden
nun
nicht
genau
5o/oA'us-
sdruß,
d. h. 5
unbrauchbare
Erzeug-
nisse,
enthalten,
Die
Anzahl der
unbrauchbaren
Stücke
wird mal
größer
mal
kleiner
sein
als 5; im
Durdrsdrnitt aber wird die Anzahl
der
Aussdrußstüche
bei 5 liegen,
Zur
V,eransctraulidr,ung
des
eben
Ge-
sagten
wollen
wir
uns einmal
die
täglidre
Stichprobe
aus
der Ferti-
gung
mit durchsdrnittlich
50/o
Aus-
sdruß
als
eine Stiehprobe
aus
einem
Getäß
mit
sehr vielen
Kugeln
vor-
stellen,
von
denen
g5o/o
weiß
und
5o/o
drwarz
sind;
also
z. B, 9b00
wei-
ßen
und 500
sdrwarzen
Kugeln,
Es
ist also
p
:
500 10
000
:
0,05.
Aus
diesem
Gefäß
ziehen
wir nun Stich-
proben
vom
Umfang
n
:
100
und
beobadrten,
wie viele
sdrwarze
Kugeln in den Stidrproben enthalten
sind. Theoretisdr
können
0, 1,2
bis
100
schwarze
Kugeln
gezogen
wer-
den.
Es
leuchtet
ein, daS
es nicht
sehr
wahrsdreinlidr
ist,
daB
gerade
alle 100
gezogenen
Kugeln
sctrwarz
slnd,
Es ist nun
möglich,
die
Wahrsdreinlichkeiten
zu ermitteln,
mit
denen
die einzelnen
Fälle
(keine
qchwarze
Kugel, eine
schwarze
Kugel, zwei
sdrwarze
Kugeln
usw,) eintreten.
Diese
Wahrscheinlidtkeiten
kann
man mit
Hilfe des
binomisdren
Lehrsatzes
berechnen.
In
unserem
Beispiel
mit n
:
100 und
p
:
0,0F
erhält
man dann
die
auf
Seiüe 420
angegebenen
Wahrsdrein-
lidrkeiten.
Die Wahrsdreinlidrkeiten erklären sidl wie folgt: Es
ist im
Mittel
zu erwarten,
daß sich
unter
100 Stictr-
proben
etwa
eine
Stidrprobe
mit keiner schwarzen
Kugel
(Wahrcclreinliökeit
0,60/o),
rei
Stichproben
mit
einer
sc}warzen
Kugel
(Wahrsctreinlichkeit
3,10/o),
8
Stichproben
mit zwei
schwarzen
Kugeln
(Wahrschein-
lichkeit
8,10/e)
sw.
beflnden
werd,en,
(Vergtetche
hierzu
auch
Abb.I).
Wir sehen,
daß
schon
die Wahrscheinlidr-
keit
dafilr,
daß einre Stidgobe
11
sdrwarze
Kugeln
enthält,
sehr klein ist
(kleiner
als
10/o). s ist
also
sehr
unwabrsctreinlidr,
daß
eine Sticlrprobe
mehr als
l0
schwarze
Kugeln enthält,
Fehleranalyse
Wenden
wir die
gewonnenen
Erkenntnisse
nun einmal
auf unser industrielles Beispiel an: Enthält eine Stieh-
A cnh.0//-Aa,i
,la
Nt: lr0/'l
-56
r/P.tPr
fe h / e
a
n
a ys e
j1
tq./
eq ed
u)n
-
Abb.7
3 7
58
3 0 1
3 + 5
a
6
3
22
2
z3
5 6
1 1
5A
t 9 8
?p
t20 3
/Maltl
dcrsdw
ft4da
i,
&t
W
h;
po)
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 38/70
Anzahl
de r
schwarz€n
Ilugeln
Wrhrsctrein-
lichkeit
Wahrschein-
licrrkeit
%
0, 6
3 ' l
8, 1
14,0
17,8
18,0
15,0
10,6
b , l
3,6
t,7
0,?
0' 3
0
I
2
J
8
9
10
tz
0,006
0,031
0,081
0.140
0,1?E
0,180
0,150
0,106
0,065
0,036
0,ol?
0,oo?
0r003
Sumrne
1,000
100.0
probe
mehr
als 10
unbrauchbare
Stücke,
so ist mit
grofjer
Wahrscheinlichkeit
zu
vermui€n,
daß irgendwo
im
Fertigungsprozeß
eine
Stöfung
eingetreten
ist. Wir
wöllen
daher bei
l0 unbrauchbaren
Stücken eine
Grenze,
die
sogenannte
Kontrollgrenze,
ziehen.
Beim
Überschreiten
der Kontrollgrenze
muß rnan
die
Störung
sofort
suchen,
sie
beseitigen
und
dafür
sorgan,
daß sie
künftig
möglichst
nicht
mehr
auftritt. Ist
die Störung
nur auf eine einzige Ursadre zurückzuführen, so ist der
Fall
einlach.
I(önnen
aber mehrere
Ursachen
für das
Auftreten
der
Störung
verantwortlidr
sein, so kann
man
mit
}{ilfe
einer
Fehleranalyse
feststeilen,
welche
dieser
Ursachen
mäßgebend
waren.
In
Abb.2 ist
eine
solche l'ehleranalyse
wiedergegeben,
in
der aber auch
andere
Daten,
wie die
Anzahl der
geprüften
Teilc,
die Anzahl
der beanstandeten
Teile,
d er beoba
chtete
A,usscn'ußprozen
tsa tz und
di,e Kon troll-
grenzen
eingetragen
sind. Man
sieht, daß
die
Fehier
AD
(Ausschuß
vom Drehen)
und AS
(AusschufJ
vom
Schleifen)
einen
entscheidencien
Einfluß
auf den Aus-
schuß
häben.
Der
Fehler
AM
(Materialfehler)
wurde
zwar
auch
aufgeführt,
bei
der Berechnung
der
Aus-
schußprozentsätze
aber
nicht
beri,id{sichtigt.Abb.3 zeigt eine
Kontrollkarte
für den
Ausschuß-
prozentsatz,
eine
sogenannte
p-Karte,
in
der
die Werte
für ein
ganzes
Quartal
eingetragen
sind.
Wir erkennen
dort die
obere
Kontrollgrenze,
die entsprechend
den
obigen
Überlegungen
berechnet
wurde. Da
die
Änzahl
der täglich
gepr'üften
Teile
von
Tag zu 1'ag
sdrwankt,
ändert
sich
dementsprechend
die Kontrollgrenze. Wir
sehen ferner,
daß in
jedem
Monat
die Mittellinre
p
tiefer
gelegt
werden konnte.
Am
Ende
cles
Quartals
hatte
sich
der
durchschnittliche
Ausschuß
bereits
um
ein Drittel
gesenkt,
was im
wesentlichen
aul die Beach-
tung
der in
der
f'etlleranälyse
angegebenen
Fehler-
ursachen
zurückzuführem
ist.
Millionen DM
werden
eingespart
I)as Führen
der
p-Karte
erfordert
keinen besonderen
Arbeitsaufwand.
Die
Prüfergebnisse
werden
gewöhn-
lich
täglich
einmal
ausgewertet.
Das
Ziel bei der An-
wendung
der
p-Karten
ist
das flieferlegen
der Mittel-
Iinie p, d. h. also des durchschnitttichen Ausschuß-
prozentsatzes.
Im Laufe
der
Zeit
kann dann
ein durch-
schnittlicher
Ausschußprozentsatz
erreicht
werden,
de r
bei den
z. Z.
vorhandenen
technischen
Möglichkeiten
kaum
noch
zu unterschreiten
ist.
Wenn
dies erreicht ist,
besteht
die
wesentliche
Aufgabe
der Statistischen
Qualitätskontrolle
darin,
dieses Minimum
auf
di e
Dauer
beizubehalten.
Al,s
Ergebnis
der
konsequenten
Anwendung
von
p-K.arten
konrnten
z.
B. in
einem mittleren
Betrieb
der DDR
(VEB
Elektromotorenwerk
Wernigerode)
di e
selb,st
verschuldeten
.4uss,ch,ußknsten,
die auf
die
pro-
duktionskosten
des
ganzen
B,etrieb,es
bezogen
sind,
'Ä ' ie
folgt
gesenkt
werden:
1954 vor
Einführung
der
p-Karten)
Z,Siolc
1955 t,26rlo
1956
0,66rlo
1957
{l,ilolo
1958
0.560/o*
Durch
Senkung
der
selbstverschuldeten
Ausschuß-
kosten
konnte
d,ie
beträchtliche
Summe von etwa
4 000 000 DM
eingespart werden.
Hierbei
sind die Aus-
wirkurngen, die
sich durch d;i'e
aus'd,er Senkung des
Aus-sctrusses
ol
gende
Erhöhun
g
der Arbeitsprod;uktivi-
tät
ergeben ha,ben,
noch nicht
einrnäl
ein,b€zogen.
Kontrolle
am
Arbeitsplatz
In diesem Betrieb wurden
die
Erzeugnisse, da es
sich
um hochwertige
Teile
(Wellen
für Elektromotoren)
handelt,
allerdings l001lig
geprüft.
Besonders wirksam
ist eine Kontrolle der Erzeugnisse unmittelbar am
Arbeitsplatz,
also während der Fertigung. Das
Schema
des
Ablaufs
einer
solchen Kontrolle ist sehr einfach.
In festgelegten
Zeitabständen, z.
B.
jede
Stunde,
geht
der
Kontrolleur
an den
zu
kontrollierenden
Punkt
(2.
B.
an die Maschine).
entnimmt der Produktion, die
seit
der letzten Kontrolle
gefertigt
ist, eine
aus
meh-
reren Stücken
bestehende Probe
(2.
B. vom Umfang
n:30)
und
prüf t
an
jedem
einzelnen
Stück die für die
Qualität
charakteristischen
Mefkmale.
Sofern
di e
Ergebnisse
der Kontrolle
(ZahI
der
in der Stichprobe
festgeslellten
Ausschußstücke)
unterhalb
der
I(ontroll-
grenze
liegen,
so ist mit sehr
großer
Wahrscheinlichkeit
bcwiesen,
daß in den
Produklionsbedingungen keine
beunruhigenden
Veränderungen eingetreten
sind.
Die
Fert igung kann dann ohne Veränderung wcitei laufen,
und die seit
der vorhergehenden
KontroUe
her-
ges.tellten
Erzeugnisse
können ohne weitere Unter-
suchung
zum nächsten
Ärbeitsgang
gehen
oder
ausgeliefert
werden. Liegt
jedoch
ein
Punkt
einer
bestimmten
Probe
außerhalb
der
Kontrollinie,
so
is l
dies
als
Zeichen
einer
gtörung
im Produktionsablauf
zu werten. Die
Produktion muß
darin so{ort
gestoppt,
die Ursache
für
die Veränderung
gesucht
uncl beseitigt
werden.
Allerdings
müssen dann
die seit der vor.her-
gehenden
Kontrolle
hergestellten
Erzeugnisse
nun
Stück
Iür
Stück
geprüft
werden
(1000leige
Konirolle).
"
D"t
A"sti"g im
Jähre 1958 st
durch den Anlauf neuer
Typen
zu erkläretr,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 39/70
't
I
Jecicr neue l\,kri.or, dcr zum Arrtrictr
von
Fahrzeugen
zur S ee, zu L:r nd o del
jn
dcr Lult
vcrwcnric't
wird,
mul l einc
ganze
Reihc von Vortc i len
gcgcnüber
al lctr
f rüher
vcrwondcten
Motoren besitzen.
Er
muß viel
lc ist l lngsfähigcr ' .
leichter,
sparsämer irn Treibstof{ver-
br;ruc'h, ei.nfacher
in der Hcrstellung
unil
Verrvendr,rng
und hältbarer
und zuverlässiger
in dt:r
Arbeit
se'r'n.
tseginnen
wir mit der Leistr"rng
des Motors.
Die
kom-
paktesten
und leichtersten
Motoren im
Vergleich zu der
vor"r hncn cntwicl<clten Lcisturig sind die Flugzeug-
motorL)n.
Die i ibl ichen
Kolbenmotorcn,
d ie
oinige
/0- /4kg
Q4
-
0,5 g
Rۊkto
en t
a zität
des
Atommotors
qhergi
Jerbra
begrenzt,
diese
En,ergie
zu verbrauchen.
I)er.
Kernreraktor,
der.
am Tag
u,ngefähr
1
kg
Uran
'e,rbraucht,
entwickelt
eine
Wärmekapnzität
von
I 000 000
kW und
als Energiequelle
eines elektrischen
Krtrftwerkes
mit einem
Nutzungskoeffi.zienten
von
35 Prozent
könnte
dieser
Kernreaktor
350 kW Elektro-
energie
erzeugen,
Diese Kapazität
würde vollständig
ausreichen,
selbst
das
größte
Schiff auf
dem
Meer,
die
stärkste
Lokomotive
auf den Schienen und das
qrößte
f'lugzeug
in
der
Luft zu
bewegen.
Die
Kapazität
eines Atomkraftwerkes
wird äber theo-
retisch
durch
diese Zahlen
nicht begrenzt.
Indem wir
2 kg Kerntreibstoff pro
Tag verbrennen,
können
wi r
die Leistung
verdoppeln
und wenn
wir 4 kg
verbrennen,
könncn
wir die
Leistung
vervielfachen.
Ein
zweiter,
sehr
wichtiger
Faktor
bei der Beurteil,ung
des Motors
ist
sein Gewicht.
Je leichterderMotorbei
g le icher
Leistung
ist ,
um so
gri ißer
ist
sein Verwen-
dungsgebir:t.
Abgesehcn
von
einigen
besoncleren Ar-
be:'tsbedingr:ngen
des Motors
wird ein
Grad seiner
Vollkommenheit
gewirhnlich
durch
das Gewicht be-
st immt.
das
auf 1
pS
entfäl l t
(L-erg l .
hierzu Abb. 1).
Für die schweren stationären Motoren, die für eine zu-
verlässige.
Iange.
stationäre Arbeit
gedacht
sind
(2.
B.
in
Wärmekraftwerken,
Schiffen
usw.) entfallen 10 bis
i4
kg Gewicht
auf 1 PS.
In den
Flugzeugkolbenmotoren,
die
in der
Regel
{ür
eine kurzfristige
Arbeit
bei maximaler
Lcistung be-
st immt
sind,
entf : r l len auf I PS
ungefähr
0,5 bis 0,4kg,
bei Turbo-Luftslrahlantri eb (TL)
0,3 bis 0,2
kg,
bei dem
Propel ler turb inen
-
Luftstrahlantr ieb
(PTL)
0,1 bis
0,05
kg,
bei dem Flüssigkeilsraketen-Luftstrahlantrieb
(R)
0,01
bis
0,001kg usw
Bc im
Atommotor . . .
o
w eh ,
i n d i r s e r
) 3c z i c hung
i s t
er von
der
Vollkommenheit
weit, entfernt. Abcr d:rs
Gewicht,
das
auf
die Leistungseinheit
ent fä] l t , ist nicht
de r w i < . h l i gs t c
Fak tor .
i'
Jerde Tansporiart
ist
äuf eine
besi immte
Anzahl
von
Arbeilsstunden
nhne Treibstoffnachschub
bcrechnet:
beim
Schiff
rech:1et
man nach
Monaten,
beim Flugzeug
r N 9 .
leilung
dcr
i
0,3
"
0,2kg
Abb. ' l
Gewicht
es Motors
bezogen
uf 1 PS.
Dutzend
Arbeitszyl incler
besitzen,
l ( i innen
wir mit
grol3en
Schwierigkeiten
für
eine
Leistung
von 3000
bis
4000
PS
bauen.
Moderne
Düsenmotoren
entwickeln
jedoch
eine
Zugkraft,
die
beim
FlLtg mit maximalcr
Geschwindigkeit
einer
Leistung
von
35 000 bis 40
000
pS
entspricht.
In
den I)üsenmotoren
von
kurzfristiger
Wirkung
können
wir .schließlich
eine
Zu*kraft
ent-
wickeln,
d ie
der
L,eistung
von Flundert tauJenden
unci
Miliionen PS gteichkommt.
Die
Kettenreaktion
cler
Uran-
oder
plutonium,sparrung
ermöglicht
es
jedoch.
im
Atomkessel
eine
Kapazität
von einigen
Millionen
kW
zu
orhalten,
wobei die
Vor:-
au.ssetzung
für die
Gewinnung
einer
dera.rtigßn
Ka-
pazität
eine
genügend
wirksame
und
.schnelle Ab-
'0
I
ow,
Mot rnu
"'-... ")
ndenen
ungeheurcn
0,/
-0,05
kg
0,0t
0,00i
Rg\
4Zl
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 40/70
nach
jeweils
zehn Stunden und beim Düsenflugzeug
hödrstens
nach
Stunden.
Wie
vollkommen und leidrt auch der Motor
sein mag,
wir dürfen nicht nur sein Gewicht, sondern
auch das
Gewicht
mit dem Treibstoffvorrat berückslchtigen,
de r
für die ununterbrochene Arbeit im
Verlauf
der
Zeit
zwischen den zwei Auftankungen erforderlich ist.
Dies
ändert
die
ganze
Sache sehr
wesentlich
(ugl.
hierzu
Abb. 2).
Auf einem modernen Dampfer mit einer Wasser-
verdrängung von l0
000 t
kann
der
Dampf oder Ö1-
motor
1000
t wiegen.
Auf
die Fahrt
muß er 2000
bi s
3000 t Kohle
oder Erdöl mitnehmen. Daher
müssen
wir
das Gewicht der Kraftanlage
plus
Treibstoff
mi t
3000 bis 4000
annehmen.
Außerdem kann
kein Schiff
eine
sehr lange Fahrt ohne
NachlüIlen
des Treibstoffes durchführen. Dies bedeutet
in
den
meisten
Fällen,
daß wir
noch eine besondere
Flotte
benötigen,
die
zu den
verschiedenen
Häfen des
Landes
Kohle und Erdöl heranschafft,
was oftmals
kompliziert,
teuer, nicht rationell und
manchmal
sogar
unmöglich
ist.
Dies
alles müssen
wir
direkt noch zum
,,Gewicht"
der Kraftanlage
des Sdliffes hinzuzählen.
Ein Flugzeug, das in 12 Stunden eine Entfernung von
5000 bis
6000
km
zurücldegt und dessen
Motoren 2 bis
3 t
wiegen, muß l0 bis 15
und manchmal noch mehr t
Treibstofi
mitnehmen. Nidrt
umsonst sagen wir zu
den
modernen, schweren
Flugzeugen
oftmals,
daß
sie
fliegende
Tarnkstellen sind. Nehmen
wir an,
ein Flug-
zeug wiegt
l0
t, der Motor
2
bis
3 t und das Benzin
l0 bls l5
t,
Die hochzuhebende
Nutzla.st wiegt
un-
Abb. 2 Viel r icht iger
ößt s lchdos Gewicht nd die sp ezif ische
Leistung er Motoren usommenmit dem
Gewicht
es Vorrotes
on Treibstof f
est immen, er im Loufe
einer
best immten eit
verbroucht
ird.
Abb. 3 E in ol ter
Troum der Pol or forscher
der A tomeisbrecher.
gefliär
nur
10
t,
mit anider,en
Worten,
ein modernes
Flugzeug transportiert
mehr
für sich al,s
an Menschen
und Lasten. Das Gewicht des
Motors,
das auf
1 PS
entfällt,
ist n icht so klein wie di,es anfangs
erschie{n,
als wir das schwere
Gewidrt in Form eines
großen
Kohlenbunkers oder eines
Benzinbehältons
nicht be-
rücksichtigten.
?
Jetzt
wollen
wir uns fragen,
ob es überhaupt
günstig
ist, einen Atomreakto'r als
Energi:equelle filr die ver-
schiedenen
Motoren zu verwenden?
Auf den ersten Blick sdraut die
Sache nicht
gut
aus.
AuI I PS
dieses Motors entfallen nicht
mehr 0.5,
auch
nicht I und auch nicht 10 kg seines Ge wichts, Eine
Betonschutzhülle des
kleinsten der bekannten
Reak-
toren soll unabhängig von seiner Leistung
mindestens
300
bis 500
t wiegen.
Das Bedauerlichste dabei
besteht
darin, daß
der Reaktor einsdrließlich Uran, Verzöge-
rungsvorrichtung,
Neutronenrefl ektor und Abkühlungs-
system nicht so viel wiegt.
Es sind
neaktorentypen
bekannt, deren Gewicht I t
nicht
übersteigt.
Im Teil des Gewichtes der
gesamten
Anlage
einschließ-
lidr
Vorrat
an mitgeführten Treibstoff hat
der Kern-
reaktor seine unbestrittenen Vorteile. Wir
erwähnten
bereits,
daß
ein Atomkraftwerk mit
einer Kapazität
von 100000 kW bei einer Wärmekapazität des Reaktors
von
300
000
bis 400 000 kW für
seine
Arbeit
am
Tag
insgesamt ungefähr pur 500 bis 600 g Uran 235 oder
Piutonium
verbraucht. Das ist im Jahr'ungefähr
I t
und wenn man dabei den sogenannten regenerativen
Reaktor
oder Vermehrungsreaktor
verwendet,
dann
können
wir ein-en Teil des Treibstoffes zurückgeben
oder sogar' noch eine
Arößere
Menge
Treibstoff
er -
hal ten.
Wir wollen uns
jetzt
einmal vorstellen, daß auf
einem
Schiff
mit
einer
Wasserverdrängung von l0
000
bis
15 000 ein Atommotor mit 50 000 PS steht. Das
Gewicht
des Reaktors
beträgt
ungefähr 1000
t, der Vorrat
an
Kerntreibstoff
0.5 t. das Gewicht der Motorturbinen
beträgt
1000 t, und
die
sonstige Anlage
wird 600 t
wiegen. Das sind insgesamt
2600 t
-gegenüber
5000 bis
6000 t bei einem gewöhnlichen Schiff mit der gleichen
Wasserverdrängung, das noch einen
Treibstoffvorrat
mitnchmen muß.
Währcnd ein
gewöhnlichcs
Schi{f mii vollem Tre ib-
stofivorrat nicht mehr
als 10 000 km zurücklegen kann,
%
lutz/ost90/o
422
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 41/70
Abb.4 AufdleseWeise
önnen
lr
dosVolumen
nd
dosGe-
wicht er
Söutzumhül lungen
es
Kernreoktorserr lngern,
er
ouf
einemDompfer ngebrochtst .
legt
ein Schiff mit einem Atommotor 300
000
bis
3ä0000
km
zurück.
Dies
entspridrt fast der
Entfernung
von
der'Erdä zum
Mond
Ein Sdriff
mit
gewöhnlichen
Motoren muß zu diesem
Zweche fast 35mal Treibstoff tänken und in seinem
Schifisraum 80 000 bis
90
000
t
unnötige Last transpor-
tieren, Ftir das Heransdraffen
dieser
Lasten
muß
eine
ganze
Flotte von
Kohlensdriffen oder Öltankern,
ein
Systeü'n
von Stützpunkten, Häfen usw. inrstand'
ge-
halten
werden
Atomeisbrecher,,Lenin"
Besonders vorteilhaft erweist
sich der
Atommotor für
die Eisbredrer. Bekanntlich haben die größten Eis-
brecher
Dampfmotoren mit einer Leistung von
f0
000 PS oder
Verbrennungsmotoren von 20 000
bis
250(n..PS. Wir können uns leidrt vorstel.len.
wie der
b,ei uns in der Sowj ,etu'nion
als erster
j,n
der Welt
geb'a'ute
Atomeisbrecher
'
,,Lenin"
das Eis durch-
schneiden
wird, d'essen
Motor eine Leistung
von
50 000 PS hat
(Abb.
3). Die Leistung diases Motors ist
um das 2- bis 2,5fadle
größer
als
bei den stärksten
Eisbredtenn
diaser l{lasse.
Al,s Ergänzung
zur wlrken-
den Kraft des Sdriffskcirpers können auf
einem
solchen Eisbredrer ftir das Eisbrechen
die starken
Hydromonitoren
verwendet werden,
die das Eis durdt
Wasserstrahlen zerkleinern,
die
unter riesengroßem
Druck
herausgeschleudert
werden.
Der
Atomeisbredter
hat für diesen ZwecJr mehr als genug Energie. Es
erfüIlt
sich der
Traum
des
großen
russisdren
Flotten-
führers,
des Admirals S, O, Makarow:
,,Allen
Hinder-
nissen zum Trotz
stoßen
wir
bis zum PoI
vor 'r
+f
es
giUt
aber noctr einen
Umstand,
der eine
entschei-
dende Rolle in
der
Projektierung der
Kernmotoren
für
die Seesdriffe spielt,
Warum ist der Atomkessel
eine so
große
Anlage?
Er
ist deshalb so
groß,
weil
das Bedienungspersonal
gegen
die todbringenden
Neutronenströme und Gamnla-
strahlen
zuverlässig
gesch'ützt
werden muß.
Aber
diese
sdrädliche Strahlung
wird
mit
zunehmender
Entfernung schwächer,
Um ein Sdfff. das
auf
freier
See
sdtwimmt, und ein Flugzeug, das hoch
in
der
Luft
fliegt, und sdrließlidr
ein interplanetares
Raketen-
schiff ist eine
solche Zone nictrts Furdrtbares,
allerdings
unter der
einen Bedingung:
die Mens "chen ellnden sictr
entweder in sicherer
Entfernung vom Kernmotor
oder
zwischen
.lV1ensdren
nd
Motor ist ein Sdrild, der die
Mensdren
gegen
alle
gefährlichen
Strahlen
sidter
schützt. Dann wird deqbiologische
Schutz des
Reaktors
so aussehen,wie
das
in Abb.4
dargestellt wird.
Der Kernreaktor kommt im Bug oder im Hech
des
Sdrifres zur Aufstellung. Ein dicker Beton- oder BIei-
sdrild
sdrafft einen
,,Schatten"
gegen
dre
Passagiere
und die lebenswidrtigen Mechanismen des Sdrifres.
Das
Meerwasser
oder
kilome.terbreite Luftschidrten
ersetzen
die übrigen fünf Beton- oder Bleischutz-
wände.
Aber
diese
,, 'reiheit"
ist nur auf offener See
oder bei einem
Flug hoch über
der Erde möglich.
Bei einem
Ozeandampfer
können wir dies audr anders
madren.
Wir umgebenden Reaktor
von allen Seiten
mi t
Doppelwänden mit
3
bis 5 m Zwischenraum zwisctren
den
Wänden. Während des Aufenthaltes im Hafen oder
bei Begegnung
auf See mit anderen
Schiffen
(auf
nahe
Entfernungen)
wird
Meerwasser
in diesen
Zwischen-
raum
gepumpt.
Dieses
Meerwasser
wird
auf ofrener See
zur
Erleidrterung
der
Fahrgesch,windigkeit de*sSchiiff s
ins
Meer
gelassen.
An den
Abfertigungs- oderAnkunfts-
stellen .dieser Schiffe müssen stationäre, fünfwändige
;Betondodrs
oder Bunker erridrtet werden, in
die
die
Schiffe
unverzügliclr
mit
jenem
Teil
fahren
müssefi
(Bug
oder Heck), n dem sich der
Atommotor beflndet.
Dann wird däs Schiff selbst
m Hafen
unsdrädlidt sein.
Das Entferneir von fünf der
sechs Wände,
die einen
gewöhnlidren
Atommotor ümgeben,
ermöglicht
es ,
den TeiI des unprod,uktiven
G,ewichts auf
5l'c
zu ver-
ringern.
Aus
unserem Beridrt können wir die
Schlußfolgerung
ziehen, daß
bei allen
möglichen Vervollkommnungen
der Atommotoren in
den
nächstenJahren wie auch
in
der entfernteren Zukunft der Kernreaktor sidrerlich
im
Verlauf
einer
langen
Zeit nur
große
und
schwere
Ozeandampfer, Unterseeboote und vielleicht audt
große
Transportflugzeug€ antreiben wird, auf
denen
ein zuve rlässiger Atomsdrutz er richtet werden kann,
Sicherlich
werden
auch noch lange Zeit
die
Anhänger
des Auto- und Motorradverkehrs und die Autoren
phantast'ischer
Erzählungen
,enttäuscht
sein u,nd davon
träumen. daß in nicht zu ferner Zukunft alle Auto-
sträßen
d'es Landes und
die
Straßen der Städte von
Atomautos
und Motorrädern und der Luftraum von
Flugzeugen
für
die
individuelle
Verwendung überfüllt
sein
werden, in denen kleine Atommotoren eingebaut
sind,
Atomlokomotiven
Neben dem Ozeandampferwird der Atommotor höchst-
wahrsdreinlich in
die Lokomotiven
der
Eisenbahnen
eingebaut
werden.
In
der Äbb,5 ist
das Außere und
der
Querschnitt
eines breitspurigen
(4,5
m)
zweistöckigen
Zuges
der
Zukunft
und einer Atomlokomotive
dargestellt, wie
sie sidr
der Autor
des
Beitrages
und der Zeichner vor-
stellen.
|
.
Welctre Umstände
müssen die Ko4strukteure
der
Atomlokomotive
berücksichtigen?
Zum
Untersdlied
von den Ozeandampfern
führen die
Eisenbahnen
n der Nähe
von Siedlungen
vorbel.
Der
Sdrutz
des Kernreaktors, der
in. die Lokomotive ein-
gebaut wurde, muß daher vollkommen sein. d, h. von
allen
Seiten, von unten
wie auch von oben
(Brücken).
Dies bedeutet
in erster
Linie, daß ein
Reaktor von
kleinsten
Dimensionen
bei einer mäximal
mögliclien
Leistung
eingebaut
werden muß.
I
I
I
I
I
I
I
i
1
42t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 42/70
Und
weiter: wie streng und allseitig
auch die Maß-
nahmen
zur Sicherheit der Fahrt
angewandt werden
sol l tcn.
so muß man
dennoch damit
rechncn,
d.ß oine
Atomlokomotive
unter
vieleq; einmal einen Unfall
haben kann.
In dicsem
Falle
muß
die
Lokomotivc
so konstruiert
sein, daß
die radioaktiven
Stoffe,
die im Arbeitsteil
des Reaktorst im Abkühlungssystem und im zirkulie-
renden
Wärmeträger zwischen
dem Reaktor und
de r
Dampfturbine
bei einem
eventueilen Unfall
enthalten
sind,
bis zum Eintrelfen
der
technischen Hilfsmittel
aus
dem
Reaktor nicht herauskönnen.
Diese Aufgabe
ist
unweigerlich mit
sehr beträchtlichen
konstruktiven
Komplikationen
der
gesamten
Anlage
verbunden.
+ .
Betrachten
wir eines
der
im
Ausland veröffentlichten
Projekte
einer Atomanlage
auf einer
gewöhnlichen
Lokomotive.
Wre wir uns erinnern, ist der kleinste Reaktor unter
allen
bis
jetzt
bekannten
und möglichen Typen
de r
homogene
Reaktor
-
der
,,Damp{kesse1",
der
mit an-
gereidrertem
Uran arbeitet.
Gewöhnlich
ist dies eines
der lJransaize,
die
in
schwerem
Wasger
aufgelöst
werden, Das Arbeits-
volumen und
die Form dieses
Reaktors
-
metallische
Sphäre
aus nichtrostendem
Stahl
mit einem
Durch-
messer nicht
über
30 cm.
Bei einem
Inhalt von reinem
Uran-235 in
der
Lösung
in
einer Menge
von ungefähr
9 kg kann dieser
Reaktor
eine
Wärmekapazität
von ungefähr
30 000 kW ent-
wid<eln
und bei einem
Wirkungsgrad
der
gesamten
Anlage von 20 Prozent wird die Nutzleistung der Loko-
motive 7500 PS
betragen.
Bei einem
Verbrauctr
von ungefähr 45
bis 50
g
Uran-235
pro
Tag kann
der Kernreaktor
dieses
Typs ohne
Aus-
wechseln des Kerntreibstoffes
3 bis 4 Monate unul:ter-
brochen ärbeiten.
Die Anlage muß
so konstruiert sein,
daß nach Abschh"rß
des
festgelegten
Laufes der Loko-
i i l
:li'
i:
motive derr
gesamte
Arbeitsieil
des Reaktors
-
me '
tallischc Sphäre mit
Lösung oder der
gcsämte
Block
-
im
Ganzen aus der
Lokomotive herausgezogen
und an
seine
Stelle ein neuer
Teil eingebaut wird,
Das kleine
Volumen des Arbeitsteils des homogenen
Reaktors ermöglicht
es, den Reak.tor so zu
bauen und
aufzuhängen,
daß bei
jedem
Unfall
der
Inhalt
de r
metallischen
Sphäre nichl in die
äulJeren
Zellen des
Reaktors gelangt.
Bei den unausbleiblichen
Erschütterungen und Stößen,
von
denen
wir wohl kaum auch in Zukunft die Loko-
motive
vollkommen befreien können, müssen wir abso-
Iut zuverlässige Verbindungen zwisdren Röhren und
anderen Vorridrtungen
schaffen,
und es
wird
sehr
schwer sein,
sie
g€gen
Wasser und Luft selbst bei einem
kleinen Unfali zu isolieren, Trotz des Anreizes,
den
Reaktor mit
irgendeinem flüssigen Metall abzukühlen,
mußte man in diesem Falle darauf verzichten.
Es bleibt noch
die
einfac'hste.
üitligste
und zuver-
lässigste
Lösung: als Wärmeträger
müssen r.r'ir
gewöhnliches
Wasser verwenden, das unter
einem
Druck von 110 bis 120 atü in den Reakto r getrieben
wird
und das sich im Innere n der Sphäre auf 250 bis
315' erwärmt.
Dies
ist eine
relativ niedrige Temperatur
und es ist unmöglich, einen Wirkungsgrad
der
gesamten
Anlage von über 20 Prozent zu erhalten.
Aus
den
gleichen
Erwägungen
heraus
ist es
nicht er-
forderlich, eine Wärmeaustauschvorrichtung
cinzu-
bauen. Die unausbleiblichen Wärmeverluste würden
darin ohnedies den nicht sehr
hohen
Wirkungsgrad
der Lokomotive reduzieren. Daher muß die
Dampf-
turbine
direkt vom Hochdruckdampf arbeiten, der aus
dem Reaktor
herausströmt. Der Hauptnachteil ist
die
starke
Radioaktivität
des
Dampfes. f)er Dampf ver-
seucht sowohl die Turbine und
den Kondensatoi
wi e
auch jene Anlagen, durch die das Wasser und de r
Dampf auf ihrem Wege hindurchgehen.
Das Volumen des voliständigen
biologischen Schutzes
der
Lokomotive wird
in
diesem
Falle
mindestens
150m3 und das Gewicht 500 bis 600 t betra gen. An Stelle
von Beton können wir auch ein anderes
Material ver-
wenden, z. B. Gußeisen oder BIei. In diesem Falle
kann
der
durch die Rleiwände abgegrenzte Nutzraum
der
Anlage bedeutend
größer
sein
und
die
Anlage
kann
darin
bequemer und freier für die
Bedienung und
Steuerung untergebracht werden.
Der eiektrische Generator, der die zahlreichen
Motoren
speist
und 24 Paar Lokomotivenräder in Be.,vegung
bringt. benöt igt keinen
Bctonsdrut l .
Die
gesamte
Länge des Atommotors
mit
den
verschie-
denen Anlagen
beträgt
ungefähr 50 m. Der Atommotor
wird
in
zwei Waggons untergebracht,
von denen
jeder
Waggon 24 Achsen hat.
Die übrigen Einzelteile der Lokomotive und des darauf
ängebrachten
Kernreaktors sehen wir in
Abbildung
7
im Or ig inal .
Wird
Iortgesetzt
q
I
)
{
kooJenidtoteo
Zugmblorcn
ßlomreoklor
Abb.5 E ines der mögl ichen 5nemotd eine(
Atomlolomotive für die modernen Eisen-
bohnen.
3/r0lTtgeneruloren
l,/örmeuti wondler
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 43/70
wF{.&m
'+röt*?f,tf
rt
i?At-.f.,,fW;;;
*r'f
{A \
tl
Waren Sie
schon einmal
in Ber l in
und haben
sich das
Leben unserer
Hauptstadt
dor t
angesehen,
wo
es wohl
mit am erregendsten
zu spüren
ist , nämlich
äln
Alexanderplatz
oder, wie
der Berl iner
kurz sagt.
am
Alex?
Pausenios
rollen Motorräder
und Personen-
wagen, La*qtkraftfahrzeuge und Omnibusse aus den
sternförmig
auf
den Platz
mündenden Straßen,
ordnen
sich folgsam
in den Kreisverkehr
ein und fahren
nacl;
kurzer
Karussellrunde
eine der
Ausfahrtstraßen wieder
hinaus
in
Richiung
Pankow
oder Weißensee,
zrrr
Stalinallee
oder
zum Ostbahnhof.
Immer neue
Menschenmenge,n
eilen aus
den
Tunnels der U-Bahn
und den Au,sgängen
des
Hochbahnhofes
der S-Bahn,
warten
ungeduldig,
bis der Verkehrspolizist
die Siraße
{reigibt, und
eir,en dann dicht
a'n dicht
zum
HO-
Warenhaus
oder z.:rm
Berol,inahochhaus,
zu den Kauf-
häusern in
der RathausstralJe
oder'wo
sonst
im,mer
ihr Ziel sein
mag. Kurzum.
hier sieht
man
das Herz
der
Hauptstadt scl:lagen,
hier bekommt
der
Be.sucher
einen
Eindruck.
von dem
rhythmisch
pulsierendon
Leben der Mil l ionenstadt.*
..AIex"
heißt
auch
das ,,eu
F"rrrrehtischgerät
mit
der
Werksbezeichnung
FS 0203
des VEB
Sternradio
in
Berlin-Weißensee,
das
immer
öfter in
den Schaufen-
stern der
Fernsehfachgeschä{te
zu
sehen
ist und
mi t
seiner
ausgesprochen
modernen
Formgebung
hervor-
sticht.
Ein verpflichtender
Name
also, den
das Gerät
von seinen
Weißenseer
Vätern
erhielt,
soll
doch darin
in
übertragenem
Sinne
zum Ausdruck
kommen,
das
ganze
vielfältige
und wechselvolle
Weltgeschehen
au f
die
Bildröhre
zu bannen
und dem
Betrachter
in Form
eines
gestochen
scharfen Bildes
vor
Augen
zu führen.
Bleiben
wir zunächst
gieich
bei der
konsequent
aus
der Funktion des Fernsehgerätes entwickelten
Form,
die einen weiteren
Reweis
des nun
schon
seit Jah-
ren verwirklichten
Leitspruches
des Betriebs
,,die
neue
note
in form
und
technik" darstellt.
Im
Vergleich
zu
dem ersten
f'ernsehgerät
des VEB
Sternradio
Berlin,
dem Tischempfänger
,,Weißensee",
bei dem
an der Vor-
derfront mit
der Bildröhre
noch die
Bedienungskntipfe
für Bildkontrast
und
Grundheliigkeit
sowie der
Netz-
schalter und
Lautstärkeregler
angeordnel
waren*),
sind
beim
..Alex"
alle wesentlichen
Bedienungshnöpfe
gut
erreichbar
an
die rechte
Seitenwand
verlagert.
Damit wirkt
auf den
Betrachter
nur noch
der fast
di e
gesamte
Vorderfront
beherrschende
Bildschirm,
ohne
daß sich
irgendwelche
Bedienungselemente
störend
bemerkbar
mac'hen
*
ein Umstand,
den
ich als
sehr
angehehm empfunden habe. Die k larq und gcfäl i ige
Form des Gerätes
paßt
sich vor
al lem ln
modern
ein-
r )
Vgl . h ierzu
auch . ,Jugel ld
und
Techn ik "
Hc{ t
1 .1958:
Auf
Herz und N ie |en
geDrü f t
Fe fnsehempfänger
. ,we ißensce"
Von
W.
I Io rn
gerichtete
Wr;hnräume
ein
r-tud
bef r iedigt
: r l tch die ver-
wöhntesten
Ansprüche
in bezug auf
neuzeitliche
Wohnkultur.
Durch die Verwendung
von Plast ikfol ie
zur Bespannung des
Holzgehäuses ist es
dem Werk
möglich,
praktisch
alle
Farbwünsche der
l(äufer
zn
berücksicht igen. Gegenwärl ig wird das Gerät mit den
schon beim
,,Weißensee"
bewährten Farblönen
*
eincm
hellen Lindgrün,
einem hellen warmen Grau,
einem
dezenten Braun sowie in Beige,
Knzrllschwarz und
llot-
braun
*
geliefert.
., ,
BestechenC ist am
,,Alex"
seine
ger inge
Gritße, t rotz
der
großen
sich
immer mehr clurchsetzenden
4ller
Rild-
röhre, Mit
den
Gehäuseabmessungen
von
nu f
420
X
450
X
360 mm stellt sich
das Gerät so\Mohl
größenmäßig
wie auch mit einem
Gewicht vön
ledig-
lich
19 l<g als kleinstes und leichtestes Gerät
unserer
Republik vor.
In
dieser
}linsicht haben
sich die
Kon-
strukteure
des
,,Alex"
der
gegenwärtig
in allen Fern-
sehgeräte
produzierenden
Ländern
der Erde
zu ver-
zeichnenden Entwicklungstendenz zur wesentlichen
Verkleinerung
der Empfänger
angepaßt und brauchen
einen
Vergleich
mit den
führenden Geräten
auf dem
Weltmarkt
nicht z,\t scheuen.
Dieses bedeutende
,,Schlankerwerden"
des f'ernsehgerätes
erforderte
jedoch
eine
wesentlic'h
kürzere
Bildröhre
als die
bisher
in den
gängigen
Gerätetypen
im
Einsatz be-
findlichen.
Im Gegensatz
zu diesen Bildriihren
mi t
mägnetischer
Fokussierung belindet
sich
im
,,Alex"
€ine soiche
mit elektrostatischer
Fokussierung.
Der Vorteil elektrostatisch
fokussierter tsiidröhren
ist
r'<lr
allem darin
zu sehen, daß der
llohussierungs-
magnet einschließlich
der
erforderlichen Reglerein-
richtung wegfällt.
Damit veuingert
sich das Gewicht
des Gerätes, und
eine Verringerung
der Bildrohrlänge
tritt ein.
Hinzu kommt noch,
daß magnetisch
fokus-
sierte
Röhren.
gegen
Netzspannungssc'hwankungen
äußerst
emplindlich sind,
bei
den elektro"statisch
foku,ssier:ten Röhren
jedr:ch
diese
Netzspannungs-
schwankungen
ohn,e Wirkung bleiben,
Eine weitere,
weitaus
grtißere
VerkürzuÄg
der Bildröhre
wurde
durch Veränderung
des Ablenkwinkel-s
d.e.s Dlek-
t,ronen,strahls von
bisher
?0" auf 90o
eneicht, wodurch
sich beispielsweise
bei der verwendeten
Bildröhrc
vom
Typ AW 43-80
deren
maximale
l-änge
von nur
noch
40 , 7 c m
er g i b l .
Hervorzuheben
ist noch
an der verwendeten
Bildriihre,
daß sie
einen metal lhinterlegten
Grauglasschirrn
be-
sitzt,
der zu
einer
bedeutenden
Kontraststeigerung
des
Bildes {ührt' Der Bi}dschirm besteht au's eiiler etwä r' l
I cm dicke,n
Grauglasplatte,
der
hinte n
eine nur wenige
,51iL
taursendstel
Millimeter
starke
Aluminium'schicht
:ruf-
gedampft
ist . Auf
cl icse Wcisc
wird
lufb*b,4i.1cr$S6
;t . . i .
r
Raumhell igkeit ,
z" B.
am Tage,
ein
gütes-F6rnsehbi ld
l,,\<vi,
. :F|:s4.*-W'
1
az\
#f
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 44/70
&abge
Nll
EAf9I
PttgpctE?
lnteooe'
o$diluß
pö
7 PCl8z
erzielt, da die von außen
auf den Bildschirm fallen-
den Lichtstrahlen von der Grauglasplatte
schon zu
einem Teil verschluckt werden, de r Rest an der spie-
gelähnlichen
Alu-Sdricht reflektiert
und beim aber-
maligen Durchgang durch die Grauglasplatte
ast
vöIlig
absorbiert
wird.
Die Erfahrungen,
die
ich
in
der Zeit
meiner Bekarnntschaft
mit dem
,,Alex"
in
dieser
Hin-
sicht madren konnte,
bestätigen unbedingt das
eben
Ausgeführte..
Der Kontrastreichtum
und die Brillanz
des Bildes
sowie
dessen
gestochene
Schärfe ießen
jede
Sendung
auch bei Tageslicht zu
einem ungetrübten
Genuß werden, Selbst im
Verlaufe langer Sendungen
konnte ich
nicht über eine Ermüdung oder
Reizung
der Augen
klagen. Ein Flimmern
des Bildes
war auch
bei
relativ
sehr
nahem
Sitzen am Bildsdtirm
nicht
festzustellen.
*
Der klaren
Form des Empfängers
entspricht eine
ebenso klare und
übersichtliche Anordnung
der Bau-
elemente in seinem
Innern. Die
sclton beim
,,Weißen-
see" bewährte Ausführung
eines
vertikalen Chassis
wurde auch hier
übernommen. Mit
dem Abnehmen der
Rückwand
liegen somit
alle wichtigen
elektrischen
Elemente, z. B.
die Röhren,
sowie erstmalig auch die
auf einer Leiste
befindlidren Nachstellelemente
wich-
lig für
den Service-Dienst)
übersichtlich
beieinand'er.
Mit
wenigen Griffen kann
außerdem das auf der
Unterseite
des
Gehäuses befestigte, durdr.4
Streben
mit der Bildröhre
verbundene
Chassis einschließlich
des rnit dem
Chassis fest
verbundenen Lautsprechers
aus dem Gehäuse
herausgezogenwerden.
Um schließ-
lich noch Service-Arbeiten an den zwischen Chassis
und Röhre
befindlichen Bauelementen zu
erleichtern,
haben die Konstrukteure
die Möglichkeit
vorgesehen,
das
gesamte
Chassis rd. 100 mm zwisdren
den Stre-
ben nach hinten zu
schieben, ohne daß d ie
elek-
trischen Leitungen
unterbrochen
werden müssen,
Sdrwierigkeiten
bereitet bei solchen
verhältnismäßig
kleinen
Geräten die Abführung
der entstehenden
Wärme, hervorgerufen
durch eine
etwa 100 W be-
tragende
Verlustleistung des Heizwiderstandes.
Die
bei der ersten Ausführung
des Gerätes zu
unerträglich
hohen Wärmestauungen
führende Konstruktion
(An-
ordnung der
wesentlichenBedienungsknöpfe
m hinte-
ren Teil
der Oberseite
und
seitliches
Abstrahlen
des
Lautsprechörs) wurde
bei der
jetzigen
Serienausfüh-
rung in völlig zufriedenstellenderWeise geändert.Wie
aus der Abbildung des
Gerätes
ersichtlich ist,
befin-
den sich
jetzt
im hinteren
TeiI
der Oberseite
eine
Anzahl mit
Gaze abgeschlossene r
urchbrüdre,
die in
Verbindung mit
einer Vielzahl
von Löchern
in
der
426
Blick von hintcn
in doc Geröt bcim Ab.
nehmen
der Rü€twond.
Uber3iötliö on.
gaordnat
bletcn riö die Bouelemsnte
dc m
Auga.
Autglbaulor
und ouf der Scite rlehendes
V.rtilolöo13i,
mit Bildröhra.
Besonders
deutlich irt
dic
Anordnung
das ovqlen
Loubpfechers
ru erkcnnen.
Rückwand
und
ebensolchen Durchbrüchen
an der
Unterseite
des Gehäuses für
eine ausreichende
Luft-
zirkulation
und damit zur
guten
Wärmeableitung
sorgen.
Gleichzeitig
ist
jetzt
der
permanentdynamische
ovale
Lautsprecher unter den EntIüftungsschlitzen der Ober-
seite angeordnet,
so
daß die Abstrahlung des
Schal-
ters
nun nach
oben erfolgt. Meiner Meinung
nach ist
das für
ein
Tischgerät
die
idealste Abstrahlrichtung, die
im Gegensatz zur seitlichen
Abstrahlung
bei den mei-
sten Gerätetypen
eine
äußerst
günstige
Schallaus-
breitung
im Zimmer
gewährleistet.
Trotzdem der
Lautsprecher
nicht
direkt mit dem Gehäuse
verbunden
-ist,
befriedigt
doch der Klangeindruck
vollauf.
Meiner
Meinung
nadr erfüllt der im
Gerät
befindliche
Lautsprecher hinsichtlich
seiner Klangeigenschaften
alle Erwartungen, die man heute
an ein solches Bau-
element stellen
muß. Sehr zu
wünschen
wäre
jedoch
der Einbau
einer Tonblende, der
m. E. ohne
große
Schwierigkeiten nodr
bei der Serienfertigung Berück-.
sichtigung finden könnte.
Nicht
vergessen sei die
sehr vorteilhafte und die Be-
dienung des
Gerätes wesentlich erl eichternde neuartige
Konstruktion des
Kanalwählers. AIle mir
bekannten
Fernsehgeräte
besitzen
als
Kanalwähler
gegenwärtig
entsprechend den festgelegten
72 Fernsehkanälen
einen
l2stufigen
Schalter, f)ies
erfordert einen ver-
hältnismäßig
großen
Aufwand
sowohl materialmäßig
wie
auch
arbeitsmäßig, da
jeder
einzelne Kanal
im
Prüffeld
genau
abgestimmt
werden muß. Da nun am
Empfangsort
jedoch
höchstens 2 Programme
empfan-
gen
werden können, sind diese Abstimmarbeiten
prak-
tisch nutzlos und verteuern
nur unnötig das Gerät.
Der im
,,Alex"
eingebaute Kanalschalter besteht aus
einem einfachen Dru<iktastönschalter
mit 2 Segmenten,
:
mit de ssen Hi$e durch einfachen Knopfdruck die je -
weilig anfallenden Programme
am Empfangsort rasch
eingeschaltet
werden können. Däs
setzt allerdings vor-
aus,
daß
der
Handel entsprechend
den Empfangsbedin-
gungen
des
jeweiligen
Bezirkes vom Werk die rich-
867
Eitd-
tNuenz
feih
1
ot
Rö5
nF82
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 45/70
tigen Geräte anfordert. Sollte nun durch Umzug oder
andere Umstände
ein Verlagern
des
Gerätes
in einen
anderen Bezirk erfolgen, so
ist
das
Auswedrseln
der
Kanalstreifen sogar dem technisch einigermaßen ver-
sierten Laien möglich.
*
Da ich
eben schon den Handel erwähnte, seien hier
noch
einige Probleme erörtert,
die mit dem Verkauf
eines Fernsehgerätes,
esondersaber mit dem
,,AIex"('ir'asauch auf den ,,Weißensee" utreflen dürfte), ver-
bunden sind.
Entscheidend ür
den zum
größten
Teil mit der
tech-
nischen Seite
des Gerätes nicht
vertrautgn Käufer ist
eine eingehende
Beratung durch den Ha\del.
Und
in
dieser Hinsictrt
sieht €s selbst
beim Factrh\ndel noch
sehr
trübe aus, da in
den allerwenigsten Fällen
eine
eingehende Beratung des Käufers
und damit elne
geeignete
Typenauswahl
vorgenommen
wird.
Sicher-
lich trägt daran
die
gegenwärtig
nicht sofort zu
befriedigende Nachfrage
nach Fernsehgeräten mit
Schuld, aber
es bringt letztlich
dem Käufer immer
Nachteile,
wenn er sidr einfach für
.,ein
Gerät mit
großer
Bildröhre(
in die Liste
einsdrreiben äßt, und
die Kollegen des Handels unternehmen nicht einmal
den Versuch,
eine fachliche
Beratung des Käufers
vor-
zunehmen.
Warum führe
ich diese
unliebsamen Dinge hier an?
Ganz einfach deshalb,
weil der Kauf
eines
Fernseh-
gerätes
wesentlich
von den
Empfangsverhältnissen m
Aufstellungsort
abhängt. In
,einer
Großstadt,
wo
sidr
der
Sender in
u,nrnittelbarrer Nähe
befindet, wird
marn
auch mit
einem Gerät
geringer
Eingangsempfindlidr-
keit auskommen, in
weiter€f Entfernung vom Sender
be,nötigt man
sdron ein sohr empfindliches Gerät und
muß
außgrdem
'nodr
einen verhältnismäßig hohen
Antennenaufwand in Kauf nehmen. Das Fernsehti,sch-
.gerät
,,Alex"
besitzt
,nun
eine Empfindlichksit
von
etwa 180
Mikrovolt. Zurn Verg'leidr sei
.die
Empflrnd-
lichkeit der Geräte ,,Derby", ,,D'ür€r" oder ,,Favorit"
des VEB Rafena, Radeberg,mit etwa 100Mikrovolt und
darunter angegeben. Daraus ist ersidrtlich,
daß der
,,Alex"
mit seiner
viel
geringeren
Emplindlichkeit un-
bedingt
günstiger
Empfangsverhältnissebedarf. Diese
Tatsache spiegelt sid r
natürlich auch
im Preis
wider,
wo
das Tischgerät
,Alex"
mit einem Verkaufspreis von
1450DM unter
denen aller anderen Geräte dieser
Größenordnung liegt.
Der Schwerpunkt
der konstruktiven Ausführung
des
,,Alex"
liegt
in seiner hervorragenden
Bildqualität und
weniger
in seiner Empfindlichkei t.
Das sollte sidr
jeder
Interessent
vor Augen halten. Dort,
wo
die Feldstärke
des
einfallenden Fernsehsenders
weit unter dem Wert
der Empfindlichkeit
des Gerätes
liegt,
sollte man aul
den Kauf eines
,,Alex"
verzichten, da es sonst nur un-
nötigen Arger
gibt,
auf die scheinbar
sctrlechte
Qualität
des Gerätes
geschimpft
wird, obwohl es diesen An-
forderungen
schon von
vornherein nicht
gewachsen
ist.
Aber,
wie
gesagt,
das setzt eine eingeh'endeBe-
ratung
des Käufers durch
den Fachhandelvoraus. Und
für den Käufer
gilt,
daß man einen Fernsehapparat
nicht
wie eine Glühbirne
kaufen kann, sonde rn daß
dieser
Kauf
wohl
überlegt
sein
will,
*
S.eit Anfang
April befindet
sich das vom
VEB Stern-
radio
der Redaktion
zur Verfügung
gestellte
Testgerät
in meiner
Wohnung. Hervorheben
möchte
ich vor
allem, daß uns kein besonders ,,frisiertes" Gerät zur
Erprobung
ausgehändigt
wurde, sondern
daß dieses
erät
in meinem
Beisein
wahllos aus dem
Versand-
ager fix
und fertig
verpackt entnommen
wurde.
In
er
bis zum
Schreiben dieses
Beitrages
vergangenen
Zeit von rund
acht
Wochen
erlitt das
Gerät einen
Aus-
fall, der auf das Durchschlagendes Isolierschlauches
einer Leitung
am
Zeilentrafo
zurückzuführen
war. Die
genaue
Untersuchung
ergab mangelnde
eualität
des
Isolierschlauches,
der nicht
immer
eine
gleichmäßige
Stärke
aufwies.
Di,ne Gütekontrolle
da,rf nicht
nur bei
der
Montage
dqs Gerätes
groß geschrieben
werden,
sondern
muß sich
auch
auf die Wareneingangskontrolle
erstrecken
Ansonsten
ief
das
Gerät in diesem
Zeitraum einwand-
frei und
war täglich durchschnittlich
vier
Stunden un-
unterbrochen
in Betrieb.
Während
dör
gesamten
Zeit
mußte sich
der
,,Alex"
bei mir mit
einer einfachen
Zimmerantenne
begnügen und lieferte
vom stark
ein-
fallenden Berliner
Sender ein
einwandfreies und
kontrastreichesBild. Störendmachte sich edoch n den
letzten
Wochen
ein
zeitweises
vertikales Weglaufen
des
Bildes bemerkbar.
Ansonsten
bedurfte das
einmal
rich-
tig eingestellte
Gerät im Verlaufe
selbst
ängerer
Sen-
dungen
nur nbch
geringfügiger
Korrekturen.
In mecha-
nisdrer
Hinsicht
trat ein
toter Gang
am
Rändelknopf
der Feineinstellung
ein, der dann
natürlich die sonst
sehr
bequeme
Bedienung
des Gerätes erschwert.
Zum
Schluß
se,i
noch
auf
,ein
zum
,,A,lex"
entwrckelts
Fernbedienungsteil
hingewiesen,mit
dessenHilfe man
nach
der
Grundeinstellung
des Gerätes feine Korrek-
turen
in bezug
auf Helligkeit oder
Lautstärke vom
Platz des Betrachters
bequem
vornehmen kann.
Gleich-
zeitig
lassen sidr
mit diesem Zusatzg6rät
nach Um-
schaltung
von Fernregelung
auf UKW-Rundfunk-
empfang alle Sender des UKW-Bereiches einstellen
und deren Lautstärke
regeln.
Alles in
allem: Das Fernsehtischgerät
,Alex"
ist eine
wertvolle Bereicherung
des Angebotes
an modernen
leistungsfähigen
und verhältnismäßig
preiswerten
Fernsehgeräten
und kann
von mir
-
unter der
Voraus-
setzung
günstiger
Empfangsverhältnisse
zum Kaul
empfohlen
werden.
PS: Ich
habe mir selbst
einen bestel l t . ' .
fruffi
9EFMfl:
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 46/70
5 . J
UL I ,
IAO DES
BERgMAI {NS
I )azu: Glüclr auf , Kumpcl Und
Gratniat ion zn
I)ein<:m Ehrentag. I l is t
t . in
ge:rcbtctcr,
c in
geehrter
Mnnn l"reutc in nnserer llcpublik. Es
giil
dlrs
Worl:
. , Ich
bin Bergmann.
wer
ist mr:hr?" Weißt noch, dt tß
cs nicht immer
so rvar?
Noch Dein
Vater
mußte vof
r:inem
halben Menschcnerlter im C;edinge schufton.
ha t
<iie Picl<e ins schvt'arze Flöz geschlagen und unter ue-
sagbarer Miih' die Kohle losgehauen, hät s ie mi t
seiner
Hände Kraft in die Hunte
gewor-tcn
und
ha t
geschwitzt
und
gestöhnt
unter
harter
Fron.
-
Was
war
cler Kumpel
dazumerl anders als
ein
billiges Arbeits-
vieh fi.ir
dcn
Flerrn Grubenbesilzer. Solltest das
nicht
vergessen und Dich
auch daran erinnern an
fleinem
Ehrentag"
Weißt aLlch noch,
wie es anders wurde? I)amals,
; r is
Dein
Kumpel l{ennecke
von
sich reden
mac'hte.
*
De r
Rergmann
ist
es,
dem
die Ehre de s ersten Akt iv isten in
unserem Stilate
gilt.
l)ank
dem Bergmann. weil Krait-
turbincn surrend
sich drehn,
$eil
das lisen
geschmolzen
und
der Stahl
geh:irtet,
synthetischer
Gummi
gewalzt,
den Motoren
Treibistoff
getankt,
de r
Pflug geschmiedel, die Maschine gcgossen q'erden
k:rnn.
-
Dem
Kulnpcl
sei Ruhml
*
Der Kumpel
-
es ist nicht nur d er
lläuer I'or Ort
in
der
Tiefe des Strebs,
es ist auch der Männ im Bagger
.ruf der Sohie
des Tagebaus,
ist der Mann an der slamp-
fenden
Brikettpresse
oder der Maschinist auf der
E-Loh
im
Abraum.
Sie alle. alle sind
daberi, den Reichtum
an
Schwarzem
Goid zu mehreni diesen
Reichtum,
der als
unserer Wirtschaft
I(raftquell
gilt.
ihr Herzbiut
und
Jungbrunnen
zugleich
ist.
*
Und die sozialistische Tat,
die der l(umpel
Hennecke
vollbrachte, tausendfaeh
fand
sie unterdessen Widerhall
und Nacheiferer. Neue
Helden sind irn Schoße des Sozialismus gewachsen;
junge
Arbeitshelden.
mutig und kühn
vorwärts-
drängend.
Auch
cl ie . Iungcn der l3r igade
,, I (ar l
Mür:x" im
Braun-
liohlonwcrk Mii(hcln
gehören
zri ihnen,
(]ieisbar.rcr
sind
sic, ihi 'er achtzehn
an
dcr Zahl.
*
I1lät terc in dcr
von
jungcr
l larnd
gt-. {ührten
Gruppcnchronik,
unc l
drr
erführst:
Da rvird
Geschichte
gemacht,
cin Stüc'k soz.ia-
l ist isc 'hcr
Geschichte
Erfährst : l95i
habeln sich diese
(] ler isbaucr
zu e inem
Kollcht iv zusarnrncngefunden.
d:rs
denen
vor Ort : rn
tler Kohle in nichts nachstand.
Uncl sie, diese achtzchn
.Iungcn im BKW Mücheln, sie wrtrclcn bald schon al s
, ,Brigade
der ausgezeichneten
Qual i täi"
goehrt ,
- ,
Es
festigte
sich
das l{ollcktiv in dcr Arbeit unci
ster.:l<1c
seine- ' ie le wei ter ,
wcit voräus.
Überbl icke al lein ihr Schaffcn
im ;rchtundfünfz-igcr
.Iahr.
jene
Etappe,
in
rler:
die Jungen um
den ehren-
r . 'o l lenTitel , ,Flelvr: rragc.nde
Jugendbrigacle
der Dl l l l "
wetteiferten:
Ni ichtern
mögen die Zahlen
erscheinen, die
ihren Ei{er
char:rLterisieren. Wer
aber die Arbe
it kennt und
weiß.
was
in einem
Braunl<ohlentageb:rr-r
von den
Gleis-
bauern abhängt ,
der versteht zu
würdigen. daf3
die
I3rigade ihre Arbeitsproduktivität
um lJl
Prozent
stei-
ger te.
I )enn:
Gleisbau heißt Abraumversatz,
heiIJt
Freilegen
ders Kohleflözes,
damit ihm die Ragger zu
Leibe rücken können.
Ran an
die
Kohlet
also. Auch
durch die Gleisbauer;
gerade
dr"rrch sie"
Damit es
schneller
geschehen
möge,
iegten sic.h
die von der
Brigade
,,Kari
Marx"
ins Ge schirr. 101 l-Iochleistungs-
bzrv. Sonderschichten in
derm einen
Jahr. und bci
151 Prozent liegt
ihre Normerfüilung.
Gleichzeitig
knallten sie den Selbstl<osten
eins aufs
Däch, damit
die um 1 1 Prozent
herunter mußten.
-
Nicht Muskel-
protz
spielte dabei
die
große
Geige.
sondern um-
sichtiges, wohlgeordnetes
und wohlbetiachtes
Wgrken.
-
Anders kommt
man auch nicht
dahin.
an d ie
4000
Laschenbolzen und
nahczu 1200
Oberbau-
garnituren
einzusparen.
Also
streiche
getrost
solche
Begliffe
wie
Schuftcrei
und Knochenschinderei. clie ohnehin zum Wortschatz
der kapitaiistischen
Ara
gehtiren.
Setze dafür, da{3
die Br igade
sich besondere'Verdienste
beim Einführen
'
"
.ä/'
.o4{:'-
,if
*
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 47/70
i
er Kleinmechanik in allen
Gleisbauerbrigaden des
BKW erwarb. Und setze dafür, daß dieses
vorbild-
liche Arbeitskollektiv als führender Erzieh ungsfaktor
innerhalb der FDJ-Organisation
des Werkes
gilt,
da
von ihm eine mobilisierende Kraft ausgehi, die sich
auf alle
jungen
Kumpei
im
BKW überträgt.
-
Es war
die
Brigade
,,Karl
Marx", die
in ihrem
Betrieb
zur
Kompaßbewegung aufrief und sie so
befruchtete, daß
diese Bewegung bald zur Triebfeder
der
gesamten
FDJ-Arbeit
wurde.
Es steht der Kompaß auf sechzig. Heißt es jedoch,
die
eingegangenen Verpflichtungen erst 1.960
erJüllt
zu
wissen?
Das wären keine
Jungsozialisten, wollten
sie sich mit der
Voilendung des soziaiistischen Auf-
baues der Heimat
Zeit lassen.
Das Morgen
wird
schon zum
Heute, besinnt sich
ei n
ganzes
Volk seiner Kraft. Aber sozialistische
Kraft
ist kein summarischer
Begrif{; sie wird vie lmehr ver-
körpert im bewußten Schaffen
jedes
einzelnen. Erst
recht,
wenn 18 Jungen in
einer Brigade wie Pe ch und
Schwefel
zusammenhalten. Und
gemeinsam
zupacken,
Ergo: Das,
was bis 1960 zu leisten in ihrem l(ompaß
eingetragen wurde, ist
jetzt
schon
in allen
Punkten
erfüllt.
Fakten: 220 000 DM überwies die Brigade auf das Konto
Junger Soziaiisten. Sie
stellte außerdem im. NAW
10 000 Ziegelsteine
her und leistete 2000 freiwillige
Aufbaustunden.
?35 davon im
Betrieb. 1265 für die
Landwirtschaft. I)en Genossenschaftsbauern
ihrer
Paten-LPG halfen
die
jungen
Industrieartreiter.
Nicht
nur in Ernteeinsätzen;
Rinderof fe4stal l ,
Maissi lo,
e inc
Straße, Kanal
und Lagerraum
sind
ihr Werk.
Brücierliche Hilfe charakterisiert
den sozi.rlistis(hen
Menschen, Noch
mancher
hat es zu
begreifen. Die
Jungen der Brigade
,,Karl
Marx"
Iehren diejenigen,
die
sich
noch nicht
vom
persönlichen
und
allzu ego-
istischen
Ich zu
trennen
vernrochten,
.wie
man über
den eigenen
Schntten
springen kann,
um zum
sozia-
listisc'hen Wir zu kommen: Als ihre Kumpel vom
BKW
Großl<ayna durch
Katastrophenfali
ins Hinter-
treffen
gerieten,
lachten
sie sich nicht
etwa schaden-
froh ins Fäustchen,
weil sie
dadurch vieileicht
au f
einen
besseren Platz
im
'Wettbewerb
rutschen
konn-
ten. Vielmehr
gingen
sie hin zu
den Freunden
in Groß-
kayna und
stellten sich
an ihre
Seite,
die Schäden zu
beseitigen,
Die
ganze
Brigade
für vier Tage,
um erst
mal
das Argste
zu überwinden.
Das sind ruhmeswürdige
Taten
der 18
Jungen. Nur
einige
aus der
Bilanz einer
Brigade
Junger Sozra-
listen sind
es, doch schwergewichtig. genug,
um ciie
Kompgßnadel
nach vorn
zu
rücken.
-
Dämit für
unse-
ren
Staat
das sozialistische
Morgen
bereits zum
Heute
wird. Und dafür errang das Gieisbauerl<oliektiv .,Karl
Marx" im BI(W
Mücheln
den Ehrentitel
,,Hervor-
ragende
Jugendbrigade
der DDR"
Sie haben diese Auszeichnuns
verdient
ff
t?9
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 48/70
{n
L I S A S C H I R M E R
blickte
irn
lnstitut
lür
ongewondtG
Rodiockt iYi tät
in Leip:ig hin tsr . . .
Bli(k in den
modernen
Unterri(hß-
rqum für Rodio-Chemie im In5t i tut
lü r
ongewondte Rod iook t i y i töt
in le ipr iE ,
H ie r
qbso lv ie ren
die Diplom-Phy: iker
Edmund Suchke
( l inks)
und
Werner
Ehr l icher
( re (h ts )
e inen v ie rwöch igcn
lso lopenkurs , Nqch Rückkehr
in
ih le
Betr iebe
können
s ie dqnn d ie
jüngs ten
Errungenschol len
quf
diesem Gebiet
e r fo lg re ich
und
gefohr los
onwenden.
E igenbou de5
l6s t i tu l s
i s t ouch d ie te r
vol lqutomot is ier te Gqmmqrint i l lo t ions-
spektormeter
mit Progromm5teuerungl
der ru m Anolysier en rodiookt iye r
5ub.
l tonzen
d ien t . Rechts Dr .
Brunner,
l inks Not ionolp reist rä9er Prof .
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 49/70
Mit
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Aktivltötan konn hinter
rol.
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ll Pfund
rdrweran strahlanisolie.
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Bleiburgcn
goorboilet
wcrdcn, Linkr
ertennen wir cinen Pipettiaroppqrot,
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dcm Ouontofon
VAJ.OI,
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Prlifgcrüt
sur d.m VEB
Vokutronik,
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rofortig.n Noörek
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vorliegt.
Sia trägt
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DoslrmeBgcröt.
Durdr
Piocryltdrcibc
und Elclmou.r
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Honra hintcr
dan lcotopcmbrug
dh
rodiosktiv.n
Prü.
porqla,
dl. tll.
dl. Pstient.n drr lrotopen.
obt ilung
dcr
Unlverrllöts-Rönlganinrtitutr
lslprlg
bcrtimmt
tlnd,
lltas
ist ein
Millionstel,
was
ein
Bill,ionstel
Ampere? Für
den
lf
Laien
eine
unvorstellibar
winzige elel<trische Stromstärke
-
fü r
,den
Kennphysiker ein unentbehrliches
Hilfsmittel,
um durdr
feinste
Wärm'emessungen
'den
Grad der
Radioaktivität
natürlicher
und künstlich aktiver Präparate festzustel len.
Ein
solches Labor
für Mikrokaloriemetrie nahm
kürzlich in Leipzig
seine
Täti,gkeit
auf,
wo am Ranlde
,der
Stadt in
diesem Ja,hr der Bau
d,es nstituts
für
angewandte
Radioaktivität mit vielen. in
rder
DDR einmaligen
Speziallabor,s
beendet wird. Zu ihnen
zählt das
von Herrn Dr.
Leistner geleitete Labor für Absolutmessungen. Diese Abteilung
hat
schon
jetzt
internationales Niveau
erreicht.
Etwas
eigenwillig
sieht der Ba'u
aus; hohe
Glasfenster,
di e
schattenloses
Licht in
die Räume lassen.
über dem Eingang
eine
interessante
großflächige
Mosaikarbeit.
Sie stellt
auf der einen
Hälfte
die
Elemente
Feuer,
Wasser, Luft und
Erde in der
rnytho-
logischen
Au{fassung
der Griechen
dar, auf der
anderen
Hälfte
stilisierte
Kernspaltungsprozesse.
Sdrutz der
Umwelt . . .
Und noch etwas
fällt an dem
neuen Institut
auf. Das
sind die
balkonähnlichen
Umläufe, die auf
jeder.
der vier Etagen
außen um
einen
ganzen
Gebäudeflügel
herumlaufen.
Dieser
Teil des Instituts
enthält
jene
chemischen
Laboratorien,
in d,enen
mitverhäItnismäßig
starken
radioaktiven
Präparaten
geanbeitet
wer.den
muß. Die
Räume si.nd von 80 cm stanken Betonwänden umgeben und lür den
Besucher
nur über diese
Außenumläufe
betretbar.
Mit den
starhen Betonwänden
allein
ist
dem Umweltschutz
noch
nicht
Genüge
getan.
Die
Abluft des
Gebäudes
muß sorglältig
gefiltert
werden. Das radiochemische
Arbeiten
bringt
aber auch
zahllose
A,bfälle
in meist flüssiger
Form
mit
sich. Enthalten die
Abwäs,ser
wertvolle oder
gefährliche
Isotope,
so
werden si,e
irn
säurefesten
Stahl-
oder Steinzeugbehältern
gesammelt,
chemisctt
aufgearbeitet
und so
weit einged,ämpft,
daß
sie wieder
Verwendung
finden können.
Auf
atrle Fälle
gelangen
die
"A.hwässer
exst nach
restloser
Entfernung
aller radioaktiven
Substanzen
in die Kanali-
sation.
...
und
der Mltarbeiter
So vielfältig
wi,e
das Aktivitätsniveau,
die
Strahlenart
und die
Strahlungsenergie
der Isotope,
mit denen
in
einem so
groß
ange-
Iegten Institut gearbeitet wird, so versdriedenartig mtissen auch
die
Maßnahmen
und Materialien
sein,
die
jeden
der lB0
NIit-
arbeiter
vor einer
Verseuchung
schützen.
Grund,sätzlich
sind in
allen La
ors
ganz
glattflächige
und fugenlose
Türen,
Fenster,
Wände und Fußböden
zu finden
rnit einer
unter
Putz
gelegten
Installation.
Denn die
langlebigen
Isotope
sammeln
sictr
durch
niedergeschlagenen
Dunst und
Staubablagerungen
leictrt
an unzu-
gänglichen
Stellen
an und führen zu
einer
permanenten
im
Raum
verstreuten
Strahlung,
die den
bekannten
O-Effekt
der
Zähl-
geräte
beeinflußt
und
gesundheitliche
Schädigungen
verursachen
kann.
Großraumboien
Eines
der neusten Einrichtungselemente
eines Instituts,
in
,dem
mit
radioaktiven
Substanzen
geanbeitet
wird,
sind
die heißen
Zeilen
oder,
wie man
sie auch nennt,
die Großraumboxen. In ihnenkö,nnen
hinter Piacryl-
und PVC-Verkleidung
sowie
sta,rken
Bleischutzwänden
selbst
radioaktive
Metaltre
gesägt, geschliffen
un'd
poliert
werden,
ohne
daß der
Ausführende
durch
den
gefähr-
lichen
Staub
belästigt
wird.
Da
die Aufnahrne
radioaktiver
Stoffe
besonders
für
die Atmungs-
organe
gefährlich
ist, bedarf
es für
jeden
Arbeitsgang
mit
aktiven
Präparaten
einer
Sdrutzvorrichtung,
mit deren
Hilfe
die
Atmo-
sphäre
über
den zur
Verarbeitung
gelangenden,
Isotopen
von der
Atemluft
getr€nnt
wird. Dazu
dienen
die Abzüge
und
Isotopen-
kästen,
die
wir
heute in
jedem
Isotopenlabor
finden.
Lediglich
Materialien
mit
geringen
Aktivitäten
gestatten
das
Arbeiten
hinter
einfachen
Bleiburggn.
Man kann
sie
sich aus
b0 mm
starken
strahlenisolierenden
kleinen
tsleisteinen
zusammensetzen,
von
denen
jeder
etwa
6,5
kg
wiegt.
Freilich
sind
auch
hier für
alle
Arbeitsgänge meterlange Greifer und pipettierapparate nötig,
denn
der
Laborant
darf
nicht
mit den
Armen
hinter
die
Bleiburg
greifen.
Der
Umgang
mit
diesen
,,künsilichen
Händen,,
erfordert
natürlich
eine
gewisse
übung und
Geduld.
Im
-Zusa,mmenhang
mit
den vielen
Abzügen
und
Isotopenkästen
mußte
beim
Aufbau
des Instituts
auch
das Be-
und
Enllüftungs-
431
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 50/70
ü ä -
Moruak tortet mit
dem
Srintillotions-
die Söilddrüsa der Pclientin
ob. Dos in
de r
ongarolöerl€
ottive
Jod sendet
Strohlen
Zöhlrohr Stromstö6e Gneugen. Die lmputse
siö out
ein Mcßgerü1.
.tompliri€rt€n
Meßgeräte,
die für
dos ,Arbeit6n
mit
rodiooktiven
lrotopen
nötig sind,
und werd€n in
dem Leipriger Institut
von
den
Wissenrchqttlern,
Asristenten
un d
setbst
gebout.
Hier
sehen
wir
den Assistenten
für dqs Proltikum,
Diplom"physiler
beim Zusqmmenbou
eines
einfoöen duqdischen
Unler5eüers
lür
rodiophysilo.
problem
gelöst
werden. Die
Abzüge
werden
ja
bekanni l ich
mi t
motorgetr iebenen
Exhaustoren
ent lüf tet .
Sie entnehmen
den
I-aborräumen
jedoch
große
Luftmengen,
und
zwar
durchschnit i l ich
den zehnfachen
Rauminhalt
pro
Stunde.
Also
muIJ
st : indig
er-
wärmte
und kl imat is ierte
Frischluf t
als
Ersatz
für d ie
entnommene
Raumluft
durch klc ine
öffnungen
in
den
Wänden
zugeführt
werden.
Ohne
diesc mechanische
Frisc 'hluf tzuführung
würc ie derRaum nach kurzer ,Zeit ausgepumpt
sein.
Trotz
dieser und vieler
anderer
Schutzmaßnahrnen
trägt
j l lc ler
Mitarbeiter
zur Sclbstkontroi le
ein kleines
Dosisme[ jgerät ,
das
einen Fi lm
enthält .
Ef wird
&i le v ier
Wochen
zur
Antwicklung
in
den
VIIEI Agfa
Wolfen
geschickt.
Radioahtive
Strahien
besitzen
bekanntlich
die
Eigenschitft,
Filmmaterial
zu
schwärzen.
Würde
einer
der entwickelten
l'ilme
unvorsc'hriftsmäßige
Schwärzungs-
grade
aufweisen,
mülJte die
Arbeitsweise
in
dem
betreffenclen
Labor
überprüft
werden.
Und zum sofortigen
N:rc'hweis,
daß für
den Laboranten
keine
Strahlungsgefährclung
vorl iegt ,
d ient
schiießlich
noch das
Quantafon
VA-J-OI,
ein
handliches
prüfgerät
aus dem
VEB
V;rkutronik,
das
ein,en Geiger-Müll,er-Zähler
al s
Strahlungsempfänger
besitzt .
Die Impulse
können
durch
einen
Miniaturkopfhörer
wahrgenommen
wenden.
Erhöht
sich
die Inten-
sität der vorhandenen R<intgen-Ga,mma- oder Betastrahlen. sr r
steigt
auch
<i ie Zahl der
Impu1se.
Isotope
für
die Medizin
I ) ie .Aufgaben
dieses
Inst i tuts
s ind sehr
viei fäl t ig.
Eine
dervon
ist
d ie
prakt ische
Ausbi. ldung
von Studenten
für
physik
und
Chemie
sowie
l{ochsc'hulabsolventen,
die
bereits
in c ler
Industr ie
tät ig
sind.
I)enn
die Anwendung
radioal<t iver
Isotope
erfor.dert
neben
dem Bau
der
dafür
ni, : igen
Geräte
speziel l
ausgebi ldete
Kadr-r ,
die
mi t den
akt iven
Präparaten
umzugehen
unc l
die Sicherheits-
vorschri tcn
cinzuhalt t rn
wissen.
Schon
heute,
da
wir den Gigant
Atom
gerade
ers t zu
meistern
begonnen
haben,
wird a l ie in
in der
DDIi
belet i ts
an
mehr
:r ls
hundert
Stel len
mit
radioakt iven
Isotopen
geärbeitet .
Mit I { iUe
ihrer
Strahlen
verfolgen
wir bisher
verborgene
Wege
cier
Natur.
stel len u' i r die innere Struktur und Abnutzung
von Werl<zeugen,
Maschinentei len
oder Hochofenwäncicn
fest
und beobachten
wir
den
Stoflwechsel
von
Menschen,
Tiercn
unc'l
pflanzen.
Von
diesen
viel fäi t igen
Anwendungsmöglichkeiten
sei hier
nur
ein
Gebiet ,
nämlic.h
die
Medizin,
herausgegriffen.
Immer
mehr
und er fo lgre icher
wendet
die medizinische
Wisson-
schaft radioäkt ive
Isotope
für
Untersuchungen
unid
Behandlungen
an.
Verschiedene
Kliniken
der DDII r ichteten
bereits
radioal<t ive
Abtei lungen
ein, in
denen manche
Krankheiten
f rüher
und
genauer
diagnost iz iert
werden
können
als mit
den
bisher
übl ichen
Metho-
den.
Im
Röntgeninst i t rr t
des
Univcrsi täts l<l inikums
I-eipzig
bei -
spielsweise
führen
Oberarzt Dr.
Morczck
unc l
seine
Mitarbeiter
seit
Ende
1958 Tcstc
mit Radiojod,
Radioeisen,
I ladiohal ium,
Radio-
l<upfer
und
ba}d
auch mit
l laCiogold
durch,
um die
l .ät igl(ei t
c ler
Sc'hi lddrüsc und anderer C)rgane zu überprüfen oder bösar t ige
Geschwulste
zu 1<l l<al is ieren.
)er Pat ient
erhält eine
hinter
dem
Abzug
zubeieitete
l ' lüssigkeit
mit
ganz ger ingen
und
kcinswegs
schädl ichen
Mengen radioakt iver
Präparate
zu tr inl<en
unr l
lcgt
sich
dann
mehrmals innerhalb
einiger Tage
unter den
Szin-
t i l lat ionszähler,
mit
dessen I I i l fe
das
in den
Organen
angereicher tc
strahlende.Präparat
nachgewicsen
werden kann.
Die so
erhal tenen
Meßwerte
geben
dem Arzt
Aufschluß
über
die Ar t der
Flrkran-
kung.
Vor
kurzem
begann
Oberar:zt
I)r, Morczek
clie
tsel.randluns
ein iger
Krankhciten
mit Radiojod
und
l ladiophosphor,
unci zwat i
c ine
Schi lddrüsen-
und eine Bluterkranl<ung.
I ) iese
Behandlung
ist
schonender
und r_r f t
wirksamer
als e inc
Operat ion
oder d ic
Rijntgenthcrapie.
Wcnn s;ch
uns heutc
mit
jcdem
Tag
neue Perspckt iven
auf
cl iesem
Weg eri l f {nen
t:ncl
wir auf v ielen
Gebic ten
der
anqervandtern
] ladioakt iv i tüt c lc lnVorsprung dcr Sowjctunion, der USA, Englands
und
Franl ireichs oinzuhr: len
bcginnen,
so hat
das
neuc. Inst i t r : t
von Professor
Wr: i f l
in
Leipz ig
entschcidenden
Antei l
daran.
Naö
dem Einnehmen
des
uktiy€n PröporoteJ
wefden
die Ausscheidungen
dee
potienten
gesommglt
und in einer
60
tg
rdrweren
universqlbleiobschirmlqmmer
(links
hinten;
vo r
umgebüngsstrohlen gerchüt:r,
um felqtiy
genou
messen
zu
tönnen,
welcher
Anteil des
gGgebenen
Rddiojodi
in
einem
bestimmt.n
Zeitroum
ousgesclieden
wird.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 51/70
Ausder Sowjetunion
Dos Gesomtvolumen
der chemischen
Pro'
duktion der
UdSSR
soll entsprechend
de r
Zielsetzung
der Siebcniohrplones
bis
1965
ouf fost dos
Drelfocho stelgon,
Di€
Her'
stellung
von Kunstfosern
wird dobel
ou f
mehr ols dos
Vierfochc,
von
Plosten und
Hsrzen ouf
fost dos Siebcnfoche
erhöht.
35 Mi l l ionen Tonnen Mlneroldünger wi rd
dic chemische
lndustrle dor
sowjetischen
Londwirtsdroft
1965 zur
Verfügung
stellen'
lm vergo ngenen Johr
wurden
12 Mi l l ionen
Tonnen Düngeso lzc
produz ia r t .
Die Erdölförderung
der Sowjetunion
wird
im
Johre
1965
mit
?30 bir
240 Mlllionon
Tonnen ou f übcr dos
Doppe l te , d le Go-
winnung und
Er:eugung
von Go
mit
150 Mi l l lorden
Kublkm.tern ouf
dos Fünf '
toche
gestiegsn
scln. Von
1953 bls
1958
wurde dle
Fördcrung von Erdöl
sdron ein'
mol
mchr o ls verdoppcl t . S ic
wudts von
52 Mi l l ionen
Tonnen lm Johre
'1953
ouf
113 M i l l i onen Tonncn
im
Johre
1958
on.
Sowlctiröcr
100-Tonncn.Tonkrr
out Plottön
Ein 100-Tonnen-Tonkar,
dessen
Rumpf und
Aufbouten
vollstöndlg ous
Plosten
bestehen
sollen, sowie
ain
glcichortlgec Motorsöitf
für
50
Possogiere
werden
gegenwörtig
im
Zentrolen
Konstruktlonsbüro
dcr
sowje'
tischen Binnenflott. entwlc|(Glt,
Chino
Bei
32
wichtigen
Industrie-Erleugnissen
wird
die
P roduk t ion
von
17 Worenot tcn
In
diesem Johr
um
übir 50 Prozcnt
gesteigert
werden. Oos sind
Rohclssn, Stohl,
Rohö|,
Schwefelsöure,
Kunstdüngcr,
Antlblotiko,
Ausrüstungen
für
dle
Stromencugung,
Lokomotivcn, Gütcrwogcn,
Troltoran, Erntc'
komblnes, elektrische
Droschmosdlinen,
Moschinen
und
Motoren,
Boumwollsplnn-
moschlnon, Ausrtistungen
füt
dld
Poplcr-
hcrstallung,
Ausrüstungan
für
Zuderrofflnc-
rien
und Zudcr.
D ie
Zoh l der
in
d ie rcm
Johr
im Bou
ba '
findllchen übarplonmößlgen
Projcktc
be '
trögt Insgesomt
1092.
Dozu
gohörcn 5l
Betrlebc dcr
Eisen- und Stohllndurtrle,
33
Betrlcbe
lür die Verorbcltung
von
NE -
Mctollcn,
154 Mocchlncnboubetricbe,
16 4
Kroftwerle,
83 Kohlenbc;gwerkc,
19
Erdöl'
förderonlogen und
Rotflncrlen,
53 Chemle-
Aktuel
I
e
bet r iebe ,
105 Werke fü r d ie
Hers te l l ung
von
Eoustoffen und die
holzverorbeitenden
Betr iebe. 161 Bet r iebe der Le ich t indus t r ie ,
28
Projekte der
Wosserwirtschoft
un d
500
000
Ki lometer
neue Fernbohn l in ien ,
Doppe lg le i se ,
Indus t r iebohnen und
Son-
der l i n ien
fü r
versch iedene Bet r iebe .
Polen
PolnischesChemleprogromm
Die Chemieprodukt ion
Polens sol l
s l ch
b is
1965
mehr ols
verdoppeln ' Von
1960 b is
1965 sollen etwo
20
neue
Chemiebetriebe
und
230 ncue
Produk t ionsobte i lungon
bei
bere i t s bes tehenden
Betr ieben err ichtet
weroen.
Tschechoslowokei
Die Chemieprodukt ion
der
CSR
so l l
b l s
1965
gegenüber 1957 um
'150
Prozent
ge -
s te iger t
werden. 1961
beg inn t der
Bou
der
Erdöl le i tung
ous der
Sowietunion
in d ie
Tschechoslowokei.
Auf der
Bosis des
so -
wje t i sdren
Erdöls
wi rd
e ine
umfongreiöe
Pfoduktion
von synthetischem
Phenol sowie
versöiedener
synthelischcr
Werkstof{e
un d
synthet lscher
osern
wle S i lon und
Kopron
o ufgebo
ut ,
Dürcnwcbrtühlc
lilr Chcmicforcrn
l iefer t d ie öSR
in
der nöchs ten
Zei t on
die
Sowje tun ion .
E inige Model le
wurden
bcreits
in
einer sowjetischen
Scidenweberei
e rprob t .
Die
neuen
Düsenwebstüh le ,
ni t
denen
vor o l lem
Koprongewebe
herges te l l t
werden sollen,
zeichnen sich durch
weit-
gehende
Geröusch l re ihe i t
und
ger ingcn
Stromverbrouch
ous,
Bis 1949
wor
die OSR
noch ou f
die
E in fuhr w ich t iger
Tex t i l '
mosölnen ongewiesen.
Aus
der
Deutschen
Demokrotischen
epublik
Am
t. Moi wurden
im Kombinot ,Schworze
Pumpe"
im Probebetrieb
die
ersten
Briketts
und der
erste Strom
erzeugt.
Die Brlkett-
fobr i k
West wird om 1,
-September
e inen
Monot
vorfristig
in Betrieb
genommen
werden, S ie
wi rd b is
zum Jqhresende
7@ 000
t Briketts
produrieren,
700 000 t Nornolcorbid
wird die
Corb id fobr i k
des VEB Chemische
Werkc Buno
im Johre
1961 rzeugen.
Gegen'
wör t ig s ind
in der Corb id fobr ik
och t
Hoch-
leistungsöten
im Eetrieb,
1965
werden zwölt
Ofen
mit einer
Belostung
von 4,|1 MWh
orbeiten.
P.rlonllott.
ohol l
Dic
Forschungsgemeinschoft
des
VEB
MINOL
ist doboi ,
f l cx ib le
Kunststof {behöl ter
für Trsibstof{e
mit einem
Fossungsvermögen
von 25 b is 125 cbm zu en tw ide ln , Jun i bis
Ju l i
so l l
dos e rs te
Funkt ionsmuste.
der
5ogenonnten
Perlonflotte
in
5ee
stechen'
Die wurstförmigen
Gebilde
können
im
Worscr
geschleppt
und
u
wosser oder
on
Lond
gelogert werden;
ouch der
Eisenbohn'
t.onsport
leerer oder
gefüllter
Kunststoff-
hü l len
wi rd in Bet roch t
gerogen.
.Florcltoa
heißt
ein
nichtgewebtes
textiles Flöchen-
geb i lde ,
dos
von einem Ingenieurkol lekt iv
des
Forschungsinstituts
ür Textil-Technologie
in Korl-Morx-Stodt
entwiclelt
wurde.
Es
entsteht ous einem
wotteöhnlichen Foser'
vlies, dos mit einer
Kunststotflösung
getrönkt
und donoö
moschinell obgepreßt,
ge -
trocknet und
kondensiert
wird.
"Floretto"
bes i t z t
e ine
hohe
Sprungelost iz i töt
und
große
Fest igkei t .
In d iesem
Johr
werden
bereits 350
m0
Ouodrotmoter
ongefertigt,
Dic Prclono-Anlogc
im
VEB Kunstseidenwerk
,,Friedrich
Engels"
wird im Johre
1965
e ine
Johfes le l s tung
von
'tO00O
t erreichen. Aus dleser Fosermenge
lossen s i ch
19,3 Mi l l ioncn Pul lover
fe r t i gen '
Die
Produktion
von Prelono soll
weitgehend
outomot is ier t
werden.
Untc r
d.r Bcrc lönung,Dedcron"
wi rd uns künf t i g d ie o ls
, ,Per lon"
bekonnte
Fose.
im Hondel begegnen.
Eincr dcr modarnttcn tlotionören
Arpholt'
wcrke
Europos
lst in Berlin-Oberschöneweide
im
Bou,
Dos
Werk
wird
zwei Fertlgungsstroßen
lü r d ie
P roduk t ionvon Asphol t und
Bl tumen-
splitt
erholten.
Es
soll
voroussichtllch noch
im lou fenden Johr d i c
Produkt ion
ouf '
nehmen,
Noc l r se iner For t igs te l lung
werden
jöhr l i ch 55000 t Gußospho l t und 12000 t
B i tumenspl i t t
dos Werk
ver lossen.
Boubcginn
in
Gubon
noch 1959
Mit dem
Aufbou des viertgrößten Chemie'
foserkombinots
der
DDR wird noch
in
dicsem Johr
in
Guben
begonnen,
Dos Werk
ioll
im vierten
Ouortol
1962 dic
Produktlon
oufnehmen.
Zurommang.rtcllt our Informotionttnotcr iol
-L$
i
o
433
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 52/70
Als sidr die
Sonne ansdricht, trinter den
Ofner Bergen
von Budap€st
zu versinken,
treten d€r
{rngarische
Chefgeologe
Dr. Ferenc
Szabo mit
seiner Assistentin
Ma.rgit Czeri und der sowjetisctre
Leiter
der inter-
nationalen
geologischenForschergruppe,
Professor Sem-
zew,
aüisdem Beratungszimmer
in
den Empfangsraum.
Dr.
Szabo
bleibt einen
Augenblid< im Ti.irrahmen
stehen
und
büdrt abgespannt
und überarbeitet
auf
die
anwes.enden
Journalisten.
,,Meine Damen und Herren", sagt er und hebt ein
wenig
bedauernd
die Sctrultern,
,,idr
habe
leider keine
Zeit m,ehr, Ihnen
hier an
Ort und
Stelle
genaue
Aus-
kunft
über die Ergebnisse
der
Bohrungen
zu
geben.
Professor
Semzew
und
ich
mtissen schnellstens
zum
Flugplatz,
denn
in einer
halben
Stunde
geht
.unsere
Maschine
nach Moskau.
Ich möchte
Sie
destralb bitten,
daß
'wir
die angesetzte
Pressekonferenz
a rf etwas
un-
gew.öhnliche
Weise
während
der Fahrt
zum
tlugplatz
durddühren."
Und
schon dem
Ausgang
zugewandt,
fü,gt
er noctr
sdrnell
hinzu:
,,Sctralten
Sie die
UKW-
Geräte
in Ihren
Wagen
bitte auf
Empfang.,,
Damit
geht
er,
gefolgt
von
seiner Assistentin,
d€m
professor
un'd
den anwesenden
Journalisten,
mit
eiligen Schrit-
ten
aus dem
Raum. Nur
eine
Wolke
von Tabalrsqualrn bleibt zurüd<,
tsnzt
in d'en
Strahlen
der
unter-
gehmden
Sonne.
Tibor
Muncz,
Sonderkorrespondent
der
Prager
Abendzeitung,
ist der
letzte,
der
seinen
Wagen
,besteigt.
D€r
Autokonvoi
hat
sidr
bereits in
Bewegung
gesetzt,
al.s
er den Motor
anläßt,
Langsam,
kaum
hörbar,
rollt
Qer
graue
Wa.gen
a,n, überwindet
mühelos
die
Urnebenhelten
des aus-
gefahrenen
W€ges
und erreidrt
die
andererl
als sle
auf
die
breite Be-
tonstraße
am redrten
Donauufer
einbiegen.
Als
,der Journalist
einen
Knopl
am
Arthaturenbrett
betätigt,
dchiebt sidr das Verdech einer
Glaskuppel
gleicfu
geräusc]rlos
aus
dem
Heclrteil
ilber den
flaclren und
bequemen
Unt€r,bau
des
Wagens.
{3{
HOnSTD: rA rOWSr( l
Dann sdraltet
er die Steuerung auf Automatic, dreht
seinen sesselartigen Sitz in di€ entgegengesetzte Ridr-
-tu,ng
und legt
Stenoblock und
Bleistift
auf
einem
kl€inen
Tisch
zurecht.
Das
Tachometer
zeigt bereits
220
km/h,
als ein leises Knaclren im Lautsprecher den
Beginn der Ausführungen Dr. Szabos ankündigt.
,,Ich
will midr wegen Zeitman'geLs redrt kurz fassen", be-
ginnt
er.
,,Wir
haben in und um
Dudapest
sowie am
Balaton mit Hilfe rumänischer und sowjetischer
Geologen 63
Forsdrungsbohrungen
in
sehr
große
Tiefen
durctrgeführt, von denen die letzten
,im
Gebiet
der heißen
Quellen
bei Budapest wotrl
a,rn vielver-
spredrendsten sind.
Das
geplante
Projekt eines
Wärmekraftwerkes,,6as
seine
Enef,gie ausschließlich
aus
dem Endinnern
bezieht,
wird
aller
Wahrsdreinlich-
keit nach bei Vasvacz
liegen, in der Nähe des Ortes,
den wir soeben
verlassen,haben. Wir müssen
nur
noch
die
Zustimmung
der
Internationalen Energiekommis-
slon
in Moskau
einholen,
um
mit dem Bau beginnen
zu können,
Aber die
gemessenen
Werte
lassen
wohl
alle Eventualitäten
ausscheiden. Hier'also di.e
genau€n
Angaben: Im Normallall ni,rnmt die Temperatur je
30-35
Meter um 1
Grad
zu.
Bei 3000 Meter Tiefe
wurden
aber Temperaturwerte
ermittelt,
.die
um etwa
24
Grad höher
liegen
als
angenommen ist. In
8000
Meter Tiefe wunden statt
der errechneten
235
Crad 350
Grad
gemessen,
bei
12000 Meter
statt
400 Grad 780
Grad. Bei einem
Ternperaturabfall von
50 Prozent z. B. durch
Hinzuführung von Wasser
bis
in 12
000
Meter Tiefe
,würde
das eine
Dampftemperatur
von
rund 400 Grad ergeben,
die ausreichen würde,
Turbinen mit
großer
Leistung theoretisch
unendlich
lange anzutreiben."
Längst haben
die
schnellen Stromlinienwagen der
Journalisten
Budapest
€rreicht. Pfeilen
gleich
ver-
teilen sie sictr
am Kettenbrückenplatz
in die verschie-
densüen Richtungen. Weiln in wenigen Minuten die
Sondermasctrine
nadr
Moskau startet,
werden bereits
di,e ersten
Meldungen
über den Ather in
alle Welt
eiIen,
Nicht viel mehr
als .in nlm" Jahr
ist seitdem
ver-
gangen.
Der kleine
Ort
Vasvacz
bei
Budapest ist
eine
,gigantische
Baustelle
geworden.
Hier wird
das Fro-
jekt
EWK I,
das Erdwärmekraftwerk
Nummer
I,
Wirklichkeit.
Nodr sind
die Bauarbeiten
an
der Erd-
oberfläche in
vollstem Gange,
aber schon
wird
gebohrt.
Auf den vorgesehen.en
Tag
g€na,u
begannen
die Botrr-
arbeiten
in
einem eigens liir diesen
Zweck vorberei-
..,;.
'
i:i';
.'::,;.:
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 53/70
teten 50
Meter tiefen Scha&t,
tiber
dem sich nun ein
riesiges Cerüst erhebt,
das der
Landsdtaft ein neues
Gepräge
gibt.
Und darunter
frißt sich ein
G€rät in die
Tiefe. das mit den Bohrern herkömmlidter"Art
nidtt
die
geringste
Ä,hnlidrkeit
hat. Mil Hilfe
hochfrequenten
Ultrascha,lls wenden die
vor
Ort
auftreienden
End- und
Gesteinssdrictrten
pulverisiert,
mittels einer Wasser-
spütranlage
weEgesctrwemmt
und an die
Erdoberfläche
gepumpt.
Ein einfaches Prinzip, aber seine
Enüwicklung
kostete
harte Arbeit. Wochen- und monatelang
hatte
ein deutsdres Ingenieurkollektiv, das von der Inter-
naüionalen Energiekommission der
sozialistischen
Staaten den Auftrag zur
EntwicJdung
eines derartigen
Geräts ü,bernommen hatte,
in
den Entwicklungs-
arbeiten
gesteckt,
komplizi€rte Berechnungen
angestellt
und Hunderte von Versuchen durchgeführt, um das
neuentwid<elte Gerät für die
pnaktische
Anwendung
brauchbar zu madren.
Einen runden,
I Meter starken,
fast 1ö00
Meter
tiefen
Scha&t
hat d ieses Gerät bereits in die Erde
getrieben.
Es
hängt unmittelbar
ü,ber dern Baugrund. Ein
großer
parabolartiger
Spiegel
rotiert
in sidr ständig
wieder'
holen'der Weise daran, als
taste
er
mit seinen
Str'ahlen
den Boden ab,
Vier
Mensdren
arbeiten in diesem
Stollen: der leitende Ingenieur Klaus Felder, der unga-
risdle T€chniker, der sdrerzhaft Laci
genannt
wird,
ein
Geologe'und
ein
Hy.drotedrniker. Im Grunde
genom-
men ilberwachen sie
nur
die
Fu'nktion
des
Aggregats
und der llumpä'nlagen.
Der
kleine schwarzhaari$e
Tedrniker, der seit einiger Zeit
recht sclrweigsam an
dem Gerät
gearbeitet
hatte, trnterrbridrt seine Tätigkeit
für einen
Augenblick.
,,Genosse
Felder, wir
haben
soeben
die lö00-Meter-Grenze erreidrt",
und nidrt
ohne Stolz fügt er trinzu,
,,zwei
Tage
vor
der Zeit."
,,Danke,
Laci, stell,en Sie das Gerät ab. Ich dadrte,
da8 wir noctr sdrneller sein würlden." Für einen Augen-
blidr
erlischt das Leudrten in
den Augen
des Ungarn,
dodl er versteht die Probleme, an denen der Ingenieur
arbeiüet.
Das
Gerät
soll noch
besser als
bisher arbeiten,
Aber schon kommt er auf ein anderes Thema, um
Fetrder
abzulenken:
,,Gehen
Sie heute abend mit zum
großen
Eröfrnungsball im
neuen Klubhaus?" Erwar-
tungsvoll
blickt
er
auf
.das
,abgespannte
Gesidrt des
Ingenieurs.
,.Ich
weiß es
noch
nicht
genau;
eigent-
lich...", er überlegt einen dugenblick,
,,eigentüch
abe
ich im Labor zu tun..' Er streicht sidr mit cler flachen
Hanl tlber
die
Stirn, als
wolle
er
eineä trüben Ge-
danken wegwischen,
und macht seine Eintragungen
in
das Ar,beitsbuch.
Klaus Felder
steigt langsam die Stufen
zum Dispatdler-
turm empor. In dem völlig
glasverkleideten
Raum,
den er kurz
daraui betr itt, beflnden sidr eine Vielzahl
von
Geräten
,un'd
Kontrollpulten,
die
jederzeit
tlber
die Vorgänge auf dem Baugelände Aufschluß geben.
,,Guten
Abend, Genossin Marja", begrüßt
er die llu-
mänin, die am
Schreibpult sitzt
und
freundlich
seinen
Gruß
erwidert,
,,madren
Sie
nidrt
auch Feierabend?
Heute
wird doch nirgends
gearbeitet,
alle
gehen
zum
Eröffnungsball."
Die
.Frau
zudrt ein wenig bedauernd
die
Schultern.
,,Es
muß doch wenigstens
einer über
das
Wohl
und Wehe
der
Anlage
wadren, Genosse Felder.
Es
w,ird
ja
nicht
der letzte Ball sein. Aber
enüschul-
digen
Sie mich
jetzt
bitte, ich muß die Anlage
über-
prüfen."
Klaus Felder
tritt
an
die
Sctreiben und läßt
seinen
Blick ruhig
in die
Runde wandern. Wie
hat sich
doch
in
der kurzen Zeit rtrier
alles
verändert,
Die Funda-
mente für
die
großen
Turbinenhallen
sind bereits
ge-
Iegt, und die Kühlaggregate, deren Entwid<lung und
Bau tschechische
ngenieure
und Techniker
übernom-
men
haben,
,stehen
kurz
vor
jhrer
Fertigstellung, ,Eine
Zweigbahn,
die
eigens
für
dieses Bauobjekt
gebaut
wurde, bringt ständig
'die
notwendigen
Materialien
und Maschinen aus
den versdriedenen Ländern
heran,
Und
die so widrtigen Rohre,
die
von
einem Uraler
Edelstahlwerk
geliefert
werden
und
praktisch
da8
Wasser
nach
der
Fertigstellung
deS
Kraftwerkes in die
Tiefe
leiten,
werden von dem hohen
Geri.lst
aus,
das
sich unmittelbar
über
d,em Schadtt beflndet.'mittels
starker
Elektromotore
in die Erde
getrieben
und an
den Nahtstellen
versdrweißt.
Die Augen Felders
haben
einen etwas verträurnten
Ausdruck bekornmen. Ein sdrönes, ein gigantisches Pro-
jekt,
denkt er.
Mit
vereinten
Kräften wird hier
ge-
ar,beitet, und
er ist stolz,
daß er dabeisein kann.
Als Felder das festlictr erleuchtete
und
geschmückte
Klubhaus betritt,
wind schon tüchtig
getanzt.
Einen
Augenblid<
bleibt er verwirrt im
Eingang
stehen.und
blidrt ratlos in
das
buntbewegte
Treiben friihlidrer
Mensdren. Wäre
nicht der Bauleiter
Karynow
auf-
getaucht,
er
hätte kehrtgemacht
und wäre
ins Labor
gegangen.
,Kommen
Sie, Genosse
Felder.
an unserem
Tisch
ist noch Platz."
Er
zieht
ihn mit sich
davon.
,,Darf
idr bekannt
madren?.'
,,Ist
niüt
nötig,
Genosse
Karynow,
wir kennen
uns
bereits von der
Arbeit im
Schacht
her.
Guten Abend
Margit.,,
,,Ich
habe
Sie lange nicht
zu Gesidrt
bekommen,
Klaus.
Sie arbeiten zuviel außerhalb der Arbeitszeit. mein
Lieber."
Sie
droht
schelmisch mit
dem Finger
und
ladrt
dabei
über das
ganze
Gesidrt.
Klaus
wird ein
wenig
verlegen.
Er
errötet. Die
hübsctre
Assistentin
Professor
Szabos verwirrt
ihn.
Der
Bauleiter
bemerkt
es
und
versucht
Abhilfe
zu schafren.
,,Tanzen
Sie,
Felder,
Sie
brauchen
doch nur zuzufassen:..
Die
Nähe
des
Mädchens verwirrt ihn
noch mehr als vonher.
Sie
tanzt
ausgezeichnet,
und er
gibt
sich
alle Mühe, ihr
nicht auf
die
Frlße
zu treten.
-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 54/70
Wie
ein Pfeil
schießt der Wagen
über
.das
breite
Betonband
dahin.
Margit Czeri
und Klaus
Fetrder
haben sich zu einem
Autoausflug
getrofien
und fahren
nun
dem Plattensee gntgegen,
,,Eigentlich
ist das
doch
eiri herrlidres Gefühl, an unserem
Projekt
mit-
zuarbeiten. Vor
einem Jahr, als wir
mit ProfessorKronen
zusammen
in
den
Entwicktrungsarbeiten
für unser
Ge-
rät stecl(ten, habe
idr nidrt
einmal im Tra,um
daran
gedadrt."
Klaus
Felder, der
bequem in
,seine'rn
Sessel-
stuhl
sitzt,
hat den Kopf
ein wenig zur Seite
geneigt
und betradrtet, während er spridtt, das Gesicht der
Assistentin.
,,Vor
einem Jahr
hatte ic:h
gerade
mein
Studium hinter
mir, und Professor Szabo hatte
midr
an
sein
Institut
berufen. Ja,
und dann
ging
alles
sehr
schnell. Das Projekt wurde
akut, und die
Forschungs-
bohrllngen
begannen, und
ich bin
praktisc}
mit hinein-
gerissen
worden, ohne
das es mir redrt bewußt wurde."
Eine
Weile
fahren
sie sdrweigend
dahih.
Jeder hängt
seinen
Gedanken
nach. Doch die Stille
wird
plötzlich
unterbrochen.,,Achtung, Ingenieur
Felder,
Adrtung,
Ingenieur Felder.
Hier ist die Dispatcherzentrale
Vasvacz. Sie
werden
dringend an der
Versuchsanlage
Turm II erwartet.
Wir bitten Sie,
auf
sdrnellstem Wege
zurüd<zukehren." Klaus Felder ist so
Verblüfit.über
den
plötzlidren
Anruf
von
def
Baustelle, daß er
sg-
gar verglßt, die Antworttaste zu drücken und sidr zu
melden,
,,Hier
ist
der
Wagen
von Ingenieur Felder",
antwortet
Margit sdlließlich,
,,wir
haben verstanden,
Ende,"
Am Turm
II wird
Felder
gleich
nach seiner Rückkehr
von
dem tscheQoisdren ngenieur
Czapak
empfangen,
der ihn
an das
gerade
erst montierte
zweite Ultrasdtall-
gerät
führt, auf dem ein Zettel mit einer kleinen
Skizze
und einigen Zahlen liegt.
,,Entschuldigen
Sie,
Genosse Felder",
sagt
der
Ing'enieur,
,,aber
morgen
sollen
hier die Arbeiten
beginnen, und iclr habe mir
überlegt, daß wir das Gestein
nidrt nur
pulverisieren,
sondern
a,uf
kaltem Wege verflüssigen sollten, Hier sind
meine ersten Berechnungen dazu.
Ich hofre, daß sie
sich,
grob
genommen,
bei
den versuchen
bestätigen
werden," Der
Junge
Ingenieur Olmar Karsten, Felders
Freund,
ist inzwischen
hinzugetreten, nimmt
seinen
Meßstab
und
überprüft
ein Ergebnis nadr dem
anderen.
Ab und zu sdrtittelt er mit dem Kopf, nickt dann a er
doch zustimmend.
Die ersten Ver.suchewerden durch-
geführt.
Aber die Berechnungen
wenden nicht
bestätigt.
,,Vielleicht
g.tbt
es irgendeine Ungenauigkeit am
Gerät,
die bisher nictrt
auffiel, weil wir das Gestein
nur
pulverisierten",
meint Klaus Felder sdrließlibh.
,,Gehen
wir hinüber zum
Elektronenredlner
und
be-
rechnen noch ei.nmal
genauestens
die
periodisdren
Ver-
änder,ungender Frequenz." Kurze Zeit darauf
.surrt
wieder das Aggregat.
,,So,
os,
Jungens,
ch
glaube,
wi r
ha,ben's", meint Kansten und betätigt einige
Hebel
am
Gerät. Kaum mehr als zwei Minuten wirken die Sdall-
wellen
auf das
pulverisierte
Gestein, als
es endlidr
in
sich z.usammenfällt,
dunkel
und flüssig wird.
Fünf Tage
und Nächte,
fast
ununterbrochen arbeiten
zwei Ingenieurkollek tivs in Schacht zwei;
die
beiden
deutschen
Ihgenieure Olmar Karst€n und Felder unter
der Leitung von Professor
Kronen
und eine
Gruppe
von
rumänischen und sowjetisdren Gießern,
Sdrmelzern
und Formern.
Während
in
Sdradrt I das Ultrasdrall-
gerät
sidr
Meter um Meter in
die
Tiefe frißt,
das
Ge.
stein
pulverisiert
und mit Hilfe von Wasser an die
Erdoberfläche
pumpt,
arbeiten
die
deutsdren
Forscher
an der Vervollkommnung
des zweiten Gerätes nadr
den BerechnunEen des tschechischenKollegen, Bei den
über hundert Versuchen, die die Ingenieure inzwischen
durchgeführt
haben, hat sich herausgestellt,
daß nidrt
jedes
Gestein
bei
gleidrbleibendem
periodischem
Weclsel der Schallfrequenz
auf kaltern
Wege
ge-
schmolzen,
sondern im Höchstfalle nur
pulverisiert
{36
w,ird.
Das Gerät muß. soll es
voll und
universal
ein-
satzfä.hig
ein,
ede
Erdsdricht verflüssigen.
Am Morgen
des sechstenTages endlidl
ist
die
Arbeit
geschafrt.
Ein
Medranismus,
der einfadr zu handhaben
ist, wird
je
nach der Härte
des Gesteins so eingeste llt, daß
er
die
Frequenz
der Sctrallwellen
n
dem
Maße steuert. daß
sie
alle
auftretenden Gesteinsmassen
verflüssigen.
12
Minuten beträgt
die Flüssigkeitsdauer.
In diesen
l2 Minuten ist
es möglich,
ein
Rohrsegment
zu
gieQen,das die Verwendung von Stahl, so wie er :bis-
her bei der Verkleidung
des Sthachtes verwendet
rvurde,
überflüssig madlt. Die Sdrmelzer
und Former,
die in
gleichem
Maße angestrengt
gearbeitet
hatten,
hatten ein Formsystern
entwidrelt,
das die Verwen-
dung von
flüssigem
Gestein an Stelle
der Stahlrohre
ermöglicht,
Stahl
-
ein widrtiger
Rohstoff
-
kann
gespart
werden,
+f
, , . . . h i e r
T u r m I . , . h i e r
T u r m L . . T i e f e
? 3 2 2 , r u c k
normal,
Temperatur 20,1.
ch wiederhole., . , ,
Olmar
Karsten
ist heute
diensthabender
Dispatcher.
Er ver-
gleicht
die soeben
eingegangenen
Werte
mit
denen
der
automatischen Kontrollapparaturen, ehe er das Kon-
trollbudr
aufschlägt und
seine Eintragungen
macht.
Erst
in einer halben
Stunde
wird
die
nädtste Meldung
kommen.
Bis dahin hat
er Zeit.
Er
setzt
sich bequem
in
seinerrnDrehsessel zurecht,
überfliegt
mit flüchtigen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 55/70
Blid<en
die übersichtlidr
um
ihn herum angeordneten
Sdralt-
,und
Kontrollpulte
und sieht dann mit einem
etwas
wehmütigen Zug
im Gesictrt
durch
die
Scheiben
in das
undurdrdringliche Dunkel der Nacht.
An solch einem
stürmisdren Herbstabend hatte er mit
seinem
Vater
gebrodren.
Plastisch wie nie
seitdem
stehen ihm
jene
Ereignisse wieder vor Augen. .
.
,,Das
ist doch
purer
lrrsinn, hier
einfach alles
im
Stich zu
lassen." Mit
zornrotem Kopf hatte er diese Worte
s€inem
Vater
ins Gesicht
gesdrleudert,
,Du
gehst
nach
Amerika, du, nur immer du Und ich? Adr", hatte er
dann
resigniert,
,,ich
bin
ja
seit
jeher
immer
erst an
zweiter Stelle
gekommen.
Aber ich weiß, dir
paßt
hier
so
manches nicht in
den Kram," Der Vater hatte zu
besctrwidrtigen
versucht.
,,Beende
erst
dein Studium,
dann kannst du
ja
nachkommen.
Idt besorge dir sdron
irgendeine Arbeit,
die dir liegt," Damals hatte er ab-
gelehnt.
We.shalb nur?
-
Vom Vater war
seitdem
jegliche
Nadrridrt
ausgeblieben.
Und er war an zweiter
Stelle
geblieben.
Klaus
Felder ist ihm immer
um eine
Nasenlänge voraus.
Mandrmal
glau'bte
er,
,seinen
Kameraden deshalb zu hassen.
Olmar
grübelt
weiter.
Man müßte ihm
irgend etwas anhängenkönnen,
.damit
seine feste Position
hier an der Baustelle
erschüttert
wird. Er ist so rnit sei nen Gedanken
beschäftigt,daß er
den Summerton, der plötzlidr zu hören ist, gar nidtt
wahrnimmt.
Dodr dann richtet er sich
mit einem
Ruck hoch. An Pult 3 flammt
eine
rote Warnlampe
auf,
erlischt,
flammt wieder auf. Der Rücklaufanzeiger ür
die verdampfte Kühlflilssigkeit
steht hart vor dem
Warnstrich. Ein Blich auf die Temperaturskala
sagt
dem
jungen
Ingenieur alles:
348
Grad
Endtemperatur
Schon vor Stunden hätte er den Anschluß des 5,
Kühl-
aggregafs veranlassen müssen.
Mit
fahrigen Bewegungen
blochiert er
die Anlage für
die Funktion der Überdruchventile.
,,Die
Leitungen
müßten
den
erhöhten
Druck für
einige
Stunden aus-
halten", murmelt
er vor sich hin, als könnte
er
sich
damit Mut machen.
,,Und
dann hängt
'das
neue
Aggregat dran."
Er
muß den Cheftechnologen der
Kühlabteilung
wed<en. Nur
gut,
daß die
Aggregate vollautomatisch
laufen und nachts dort niemand Dienst hat, denkt er
und drüd<t auf
einen
Knopf
am
Tevifon,
dem Fernseh-
lelefon,
Qualvolle
Sekunden vergehen, ehe auf dem
Schirm
ein verschlafenes Gesidrt
erscheint:
,,Genosse
Raczeck",
sagt
Karsten und
versucht
seiner Stimme
einen ruhigen
Klang zu
geben,,,veranlassen
Sie
bitte
sofort
den Ansdrluß des
neuen
Aggregats Ende."
Dann hängen
seine Augen wieder wie
gebannt
an der
Skala
des Rüc.kl,aufdruckanzeig€rs. I Atmosphären
mehr als zulässig haben
die Rohre schon auszuhalten.
Und langsam,
aber unaufhaltsam bewegt sich
'der
Zeiger weiter: 10 atü,
l5
atü,
Das
blasse
Gesicht
Karstens wirkt im Sdrein der grünen Larnpen
und de.s aufflackernden roten
Warnlüdrts
Eespernster-
haft.
-
Die Temperatur vor
Ort
ist
normal.
Wenigstens
dort üst alles in Ordnung. Etwas
,erleichtert
atmet der
Ingenieur
auf,
Er
blickt
auf die
Uhr.
In zwei Minuten
kommt die nädrste Meldung. Nervös zieht er
an
seiner
Zigarctte,
Ein
kurzer,
lauter Knall, einem
explodierenden Ballon
gleich,
,und
ein
gewaltiges
Zischen lassen Olmar
er -
sdrrocken,hochfahren,
Mit schreckgeweitetenAugen,
zu einer Statue erstarrt,
blickt
er aus
dem Fenster.
Der Sturm treibt
weiße
giftige
Schwadenverdampfter
Kühlflüssigkeit vor sidr
her.
Die Rohre
sind
gerissen,
haben
dem
erhöhten Druel< ni&t standgehalten Es
vergehen Sekunden, ehe er sidr dessen bewußt wird.
Erst
al,s die Alarmsinenen aufheulen, beflehlt er,
.die
Arbeiten vor
Ort
sofort
abzubrechen.
Mit bastigen
Griflen löst
er
den
BlocJ<adehebelür die Ventile.
Aber
e6
ist schon zu spät, der Kühldruck
ist
weit
unter
das
Minimum
gefallen.
Sdron ist die Temperatur vor Ort
sprunghaft,auf
über 50
Grad angestiegen,als sich von
der
Bohrstelle Klaus Fetrder meldeg
,,Olmar,
was
ist
Ios.
. . das
Gerät, wir
müssen
das Ultraschallgerät
rett. ,
." Dann verschwindet
das
verschwitzte,
schmerz-
verzerrte
Gesidrt
.Felders.
Der Fernsehsdrirm ist
dunkel
-
der Ton ist ebenfalls
weg.
JI
,,Keine
Verbindung mehr nadr
oben, Genossen."
Klaus Felder über"legt einen AugenblicJr, ehe er kurz
und knapp
seine Anweisungen
gibt.
,,Los,
sofort
in die
Druckkammer
und von
dort
nach
oben. Tempo,
Tempo "
Er ist
der
letzte,
der die metallene
Stiege
hinaufklettert,
deren Sprossenbereits
,so
heiß sind, daß
die
Finger sdrm.erzen.
Die Kehlen der Männer sind
wie
.ausgedörrt,
der Schweiß trocknet
a,ugenblicklidr
auf der
Haut, spa,nnt sie, läßt sie rissig
wer'den. Plötz-
lidr
geht
das Lidrt aus, Im
Dunkeln tasten
sidt die
Männer
an
den
Förderkorb heran.
Aufger'egt und
erschöpft
nehmen sie darin Platz.
Aber er bewegt sich
nicht
von der Stelle. Das leise
Surren der Förder-
maschinen st
nicht
zu vernehmen.
,,Das
hat uns
noctr
gefehlt'l,
bridrt der Gießer
die
plötzliche
Stille.
,,Wir
müssen
weg hier, aber
schnellstens. Schweigend
klettern sie ,die Stiege zur nädrsten Drucksdrleuse
empor, Jedes
Wort,
jede
Bewegung,
die nicht der
Rettung dient,
wäre
unnütze Kraftvergeudung.
So ist
Erst 500 Meter
liegen
unter
ihnen,
ein
Fünfzehntel
dessen.
was sie schaffen
müssen. um am Leben zu
bleiben. In der Druckschleuse
sinken sie ersdröpft zu
Boden, die
Augen sind vor
Anstrengung hervor-
gequollen,
und auf der
$aut
zeigen
si(:h kleine, helle
Blasen.
,,Idr
krieg' keine Luft mehr, idl €rsticke. . ."
Ein
paar
gurgelnde
Laute sind nodrrzu vernehmen, und
dann Stille. Der kleine ungarische
Elektrotectrniker
ist
ohnmächtig
ggworlden,
Keiner ist mehr in der
Lage,
ihm zu helfen. Jeder ist der Bewußtlosigke it nahe.
Klaus
Felder
beißt sidt
von Zeit nt Zeil auf die
Lippen,
um wach
zu
bleiben, Er hofft
nocb auf Rettung,
bis
auctr ihm
die
Sinne schwinden,
(Fortsetzung
rn ndchsten
HeIt)
437
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 56/70
Das ist ßtdü
ülel,
uentu
tnafl
betlenkt,
ilaß itrie fefien'
telt üor uns
ttegt,
Es
gibt
ilodr bestirnrnt
noch einige
Vorbereitungen
tür
alle,
die iliesmol
an
ilet Messe
teilnehmen
u:ollen. Dadurch
sotl aber
nldtt il,ie
Freuile
am Udaub
gesdtmölert
userilen.
lrn Gegenteil,
man
holt stclt neue
Krett, tm
ilen Enitrspurt
durchzustehen,
Mit
grcßenr
Eiter
haben dle
Freunde
in d'e*
Klubs
gearbeltet.
Angeregt
il,urch ilen Besuch
iler
ootigen
Messe, sincl
olele neue
Kltbs
hlnzugekommen.
Dle
scrror 1958
dabei uarcn, uerden
noch
bessere
Leistun'
gen zeigen. Dos ist ein sdtöner Wpttstrelt untet il.en
Jugendlidten, Besond,ers
lann, wenn
es
ilarutn
geht,
zum 70. Johrestog
iler Deutschen
Demoktatlschen
nepubllk
mit besonileretu
Leistunger
outzuuorten.
Alrdr dos ist etn unrserkennbores
Zelchen
itet Kroft
und
iler
Stärke
uflseres
Arbeiter-und-Boueft.-Staates.
bie bishefigen
Ermlttlungen
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ilorouf hin,
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etua 700N m2
Ausstellungsfl.öche
tuötig
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it{ESSE
DER
MEISTER VON
MORGEN
7959 Dird d'ey'
holb
im Messehaus
,Dresitrner
Hof",
Leipzigc
1, Neu'
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21-27, stattlinilen.
tlnter
besond,ercr
Berlick-
qichtigung
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polAtechnisdten
Bilitrung
slnit
neben
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Maflnahmen ehDa
17 Kobituette
oasgestattet,
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Gebaeten
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Volkswitt'
|cholt unil der Tedtnik in ansahaulidter Weise
il,em
Besucher erklören,
utie er sie sorLstnur bei BehleW'
besichtigungetu und,
öhnlidr.en
Veranstotrtungen be'
öbachten
konn.
Pazu
einige Beisplele:
Die
Meß- und
Regelungstedrnik hat
für die Auto-
inatisierung eine
große
Bedeutung. So haben slch
'die
freunde
vom
Klub
Junger
Tedrniker des VEB
WEMA
Plauen
(Vogtland),
die
schon durctr das Modell
der
qutomatisdren Taktstraße zur Bearbeitung
von Motor-
llöckenbekannt
geworden
sind, vorgenommen,
anHand
des Modells sämtliche Steuer-
und Meßvorgänge dure}
äinfache Darstellungen, Schaltbilder, Scfinitte
einiger
Originalteile in Funktion und andere
Hilfsmlttel
zu
erklären. Es kann z, B.
vorkommen, daß
ein Bohrer
in den Bohreinheiten abbri&t, Dann wird sofort. aus-
gelöst
durch elne
Fotozelle, die nicht nur das
Vor-
handensein, sondern auch die
Schärfe des Werkzeuges
kontrolliert, dieser Fall gemeldet und die Anlage zum
Auswechseln
des Bohrers ausgeschaltet,
(Fig.
1)
Irn
Elmo-Werk,
Wernigerode, sind diö Freunde
vom
Blub
darangegangen,
die
,,Geheimnisse"
ihres Erzeug-
13r
I
nisses, nämlich
des Elektromotors,
durch
die Darstel-
lung von Aufbau und Wirkungsweise zu ,,Iüften"' Da-
bei sollen
sich die Bezuctrer
viel selbst
betätigen.
Angefangen
vom magnetischen
Grundgesetz
bi's
zur.
Darstellung
eines Drehstrom-Asyndrronmotors
des
Einheitstyps
vom VEB Elmo
als Universalantriebs-
mittel. Wer den
Versuciren von
Ampöre und
Gramme
nachgehen mödrte,
der
kann es hier
tun und bekom:mt
die Versudre
obendrein
nodr
erklärt.
Wenn der
Be-
sudrer
'das
Kabinett
verläßt,
dann ist ihm
an einer
Vielzahl von Versucben,
Modellen
und wörtlidten
Er-
klärungen
erläutert
worden,
warum
z. B. der
Kurz-
sdrlußläuler
in vielen Fällen
bei einem
Asyndrron-
motor
vorteilhafter
ist als ein
Sdrleifringläufer.
Das
mag hier €in wenig
,,hodl"
erscheinen,
aber
wer das
Kabinett
gesehen
hat,
dem ist
das sdton verständliclt'
(Fis. 2)
Der Wunsctr
vieler
ist es, Besitzer eines
fahrbaren
Untersatzes
zu sein,
Dodr wie
wenige,
audr
manche
Autofahrer, haben
einmal
tiefer in die
,,Eingeweide"
des Kraftwagens
gesehen.
Es
gibt
viele
Sdtnitt-
modelle von Kraftwagenmotoren,
an denen das Zu-
samrnenwlrken
der einzelnen
Teile demonstriert wer-
den kann, aber bei den
meisten wurde durdr
den
Sdlnitt die
volle Funktionsfähigkeit
beeirtträütigt.
Mehrere Zirkel des Klubs
Junger Techniker vom VEB
Automobilwerke
Eisenach arbeiten an der
Fertig-
stellung
eines Schnittmodells
vom
,,Wartburg",
an dem
sämtlictre
Funktionen zu erkennen sind. Bei der
An-
fertigung ihrer Arbeiten sind sie
von der Frage aus-
gegangen:
,,Was
gesctrieht,
wenn
..,?"
Zu den
Er-
klärungen über das Innere des Kraftwagens kommen
nodr vlele Dinge für die Verkehrserziehung.
Das war
nur
ein
kleiner Einblid( in 3 von 1l
polytech-
nischen
Kabinetten. Weitere werden eingerichtet
für:
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 57/70
dbao
üoü
Neuerermethoden, Großblockbauweise,
Landtechnik,
Chemie, Weltraumflug, Atomenergie, Verwendung
von
Plasten und Glas als Baustofi.
In Magdeburg haben sidr die beiden
Gotrdmedaillen-
träger,
die Klubs
vom VEB fahlberg-List und
vom
VEB Schwermasdrinenbau,,Karl Liebknecht",
zu-
sammengetan und
werden
diesmal
neben vielen ande-
ren Dingen eine
ganze
Produktionsanlage
aus der
chemischen Industrie als funktionsfähiges Modell dar-
stellen. Ihre Auszeidrnung hat
sie angespornt,
noctr
Größeres zu leisten. So
wie diese Klubs werden bei
der kommenden Messe
besonders stark die Klubs aus
der chemischen
Industrie vertreten sein,
um durdr
ihre Arbeiten die Bedeutung
der Chemie in der
Deut-
schen
Demokratisdlen Republik zu veransdraulichen.
Auch
die anderen Aussteller, die nidrt mit
der Gestal-
tun'g von
polytechnisdren
Kabinetten betraut wurden,
sind
darauf
bedadrt, ihre Erzeugnisse so erklärend
wie
möglictr auszustellen.
Für den Kran
mit der
Sessel-
steuerung
vom Klub Junger
Tedrniker des
VEB
Elektroschaltgerätewerk
Eisinactr haben
die Freunde
des Klubs
'die
Funktion
der
einzelnen Schalt-
und Be-
dienelemente
so
herausgezogen,
daß man
auch
den
Stromverlauf bei
den einzelnen Sdraltvorgängen
v€r-
folgen
kann.
(Fig.3)
Im vorigen Jahr hatten die Freunde des
Klubs
vom
Lehrbetrieb
,,Makarenko"
des
VEB Glashütter
Uhren-
betriebe
einen Stand
eingeridrtet,
an dem sie
arbei-
teten
und
von
den
Besudrern
die Uhren
prüften.
Dieser
Stand war
ständig
dicht umlagert.
Das ist ein Zeichen
dafür, daß solche Form
des Ausstellens
gut
an-
gesprochen
hat.
Ebenso
sind die Jugendfreunde
vom Kellnerzirkel
aus
Karl-1\tlarx-Stadt
nodt
allen,
die die
Messegaststätte
besucht hatten, in
guter
Erinnerung, Auf der kommen-
den Messe wird nodr
viel mehr Leben
und Treiben
sein.
Mehrere
Gastronomenzirkel
aus
Berlin, Karl-
Marx-Stadt, Erfurt und Leipzig werden in eigens da-
für
eingerictrteten Räumen
zeigen,
wie unsere Gast-
stättenkultur aussehen
soll,
Die im vorigen Jahr
während der
MMM reichhaltig
gebotenen
und
.interessanten
Vorträge
von
hervor-
ragenden
Wissenschaftlern und Tectrnikern
sind nictrt
in
dem Maße besudrt worden, wie
sie es
eigentlich
verdient
hätten. Einer
der Gründe war, daß
die Aus-
stellung mit ihrer
Vielfalt die Besucher
davon abhielt,
sidr
in
einen Vortragsraum zu
setzen. Darum wenden
diesmal
die Vorträge mit
der Ausstellung
verbunden
und
die
technisch
aktuellen
Probleme
in den betrefren-
den
polytedmisdren
Kabinetten
behandelt.
Außer dle-
sen Vorträgen
wird
es noch eine
ganze
Reihe von
anderen Darbietungen
geben,
die den hohen
Stand und
die Vielfältigkeit der Klubarbeit und das Sctrafren
der
Jugend in
ihrer
Freizeit zeigen.
Es
gäbe
noch
so
manches
über
d,ie
Vorbereitungen
zu
beridrten,
aber
einige
Klubs haben
noclr ein
paar
Dinge
im
,,Sdrub-
fadr",
von
denen
sie
nidtt
gern
berictrten
und recht
geheimnisvoll
tun. Das sollen
nodr kleine.
zum Teil
rectrt
amüsante
Überraschungen
sein.
Den
Höhepunkt
und
Absdrluß der
MESSE DER
MEISTER VON MORGEN
1959
bilden die
Tsge der
Jungen
Techniker
und Jungen Agronomen,
die vom
30.
Oktober bis 1. November
audr in Leipzig
statt-
flnden.
10000
Klubmitglieder
sowie Klub-
und Zirkel-
Ieiter
werden
in diesen
Tagen zusammenkommen,
um
auc| zu
beraten, wie
sie im daraulfolgenden
Jahr ihre
Arbeit verbessern könn€n, damit sie durdr ihre
Arbeit noch mehr
als bisher
dazu
beitragen,
unser
gemeinsames
Ziel,
die ökonomische
Hauptaufgabe,
zu
Iösen.
Darum
sei allen
noch
einmal empfohlen:
Wer
die
bisher
gröBte
und, interessanteste
Schou
uorn
technischen
Schofien il,er
Jugenil
ln ihrer
Freizeit in
d,er
DDR
nicht oersöumen
urill,
u)er sich
über
die rnod,erne Techälk
in
interessanrer
und
lehrreicher
Fonn irlioflnieren,
.
wet
slch
neue Anregunget
tilr
die eigene
Kluborbeit
holen,
wer Neues
aitl dem
Gebiet d.es
Weltroumfluges
und,
der
Roketentechnik
erklört
hoben
wi.ll,,
uter eine JAK 17 üon inflen betrachten,
wet
einmal elnen
Weltraumlohrer
begrüpen
möchte,
der
plane
jetzt
scltofl
den Besuch
der MMM
1959
lir
itie
Tage
im
Oktober ein.
.
Der
MMM-Reporter
r39
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 58/70
Geötzte
üoltungen
für ronsistorbestü*teleinstemplönger
Beim Bau
transistorbestüd<ter
Kleinstempfänger
und
anderer Ge-
räte
sind wohl
'die
meisten Amateure
darauf angewiesen,
die
Bauelemente
in
herkömml'icher Weise zu verdrah-
ten,
Die' Selbstanfertigung
geätzter
Sdraltungen
(in
der Industrie als
,,9€druchte
Schaltung"
bezeichnet)
ist
bei weitem nidrt so sdrwer wie
es im
ersten
Moment
aussehenmag,
WiIl man eine soldre Sdraltung selbst
herstellen.
so wird zunäcbst die zur
Aufnahme der Bauelemente be-
stimmte
Kunststoffplatte elektrisdr
leitend
gemadrt,
danadr
galvanisch
verkupfert,
die Sdraltung
mit
säure-
festem
Lack auf die Kupferschidrt
aufgemalt und
schließlidr das über-
flüssige
Kupfer mittels
Salpetersäure
weggeätzt.
1,
Vorbereitung
der Grunilplatte
Man entwirft
zunächstdie Sdraltung
und
bringt
,sie
im
Maßstab l:l zu
Papier. Dann wird die Grundplatte
aus
einem
Stück
Pertinax oder an-
dereh
Kunststoff
zuredrtgesdrnitten
[rnd mit
den nötigen Bohrungen ver-
sehen.
Die zur
Aufnahm,e der Schal-
tung bestimmte
Seite soll
,blank,
zu-
mindest
jedoch
glatt
sein
(Äbb.
l) ,
Ist die Platte
soweit vorbereitet,
wird
sie nadreinander
mit Benzin.
6- bis Sprozentiger
,,tr'it"-
od'er
,,FW
6"-Lösung
und zurq
Schluß
mit
Alkohol
(Brennspiritus)
ab-
gewaschen.
Die blanke Seite der
Platte
muß lettfrei sein und
an allen
SteIIen
von
der Versilberungslösung
völlig
benetzt
werden. Nun
gilt
es
die Platte elektrisch
leitend
zu
madren. Dazu
ist folgendes nötig:
(Abb.
2,
Abb.
2a)
I
g
Silbernitrat
(AgNOr)
wird
in
einem kleinen Becherglas
in I
ml
dest. Wasser
gelöst.
In einem
grö-
ßeren Becherglas, Kolben
oder
Emailletopf (EmaiIIe darf nicht be-
schädigt
sein )
werden 0,8
g
Kalium-
natniumartrat
(KNaCr,Ha0o
4 HrO,
auch
Seignette-
oder nodlellsalz
genannt)
in 385 ml
dest. Wasser
ge-
löst, danach
gießt
man beide Lö-
sungen
zusammen, läßt etwa
zehn
Minuten
kodlen,
danadr abkühlen
lassen und
in eine braune
(mög-
liehst GIasstöpsel-)
Flasche lltrieren.
Die Flasdre wird mit einem Etikett
,,VersilberungsIösung
Zur Herstellung
der
(Äbb.
3)
,,Ver-
silberungslösung
II" werden 4
g
Silbernitrat in 32 ml dest. Wasser
gelöst,
zu
.dieser
Lösung
so lange
Ammoniumhydroxyd
(NH,,OH,
Sal-
miakgeist) h,inzugefügt,
bis sich der
anfangs
ausfallende
Niederschlag
von braunem Silberperoxyd
gerade
wieder löst und
danach 360 ml
,dest.
Wasser zugesetzt
Abb.
4) .
'Wie
Lösung I
aufbewahren.
Die
vorbereitete Platte legt
man nun
mit der blanken
Seite nach oben in
eine
flache
Schale
(Fotoschale)
und
mischt
in
einem Bedrerglas
gleiche
Abb, tr
Söcmo llnrr
g.drudt.n
Söql-
tung. Dle röwon
gc:ridrncton
lrlb
rt ll.n dl.
l.it ndln Verblndungrn dor,
rlc
wcrdcn mit lod obgde*t.
,Fit 'oder
g
,Fty6,6-8%
-./,
\
@
dw
Abb, 2: Vorbcrritcndc
Rclnigung
mit
Bcn
rln, FW6-Lörung
nd
Splrllur
Raumteile der Lösung
I und
II, und
zwar soviel, daß
die in der
Sch.ale
liegende
Platte
I
cm hoch bededtt
ist
(zuvor
mit Wasser
ausprobieren).
Dann das Gemisch
beider Ltisungen
auf 60-?00
erwärmen und über
die
Pertinaxplatte
gießen,
diese
über-
zieht sidr mit einer dünnen Silben'
schicht. Falls die zur
Aufnahme
der
Bauelem€nte
bestimmte
Seite audt
etwas abbekommt;
so madrt
das
nichts, da
dieses
Silber beim
Atzen
wieder entfernt
wird.
Erscheint
die
Silberschictrt
zu dünn,
kann der Vor*
gang
nodr
einmal wiederholt
wer-
den.
Auf
manchen Kunststoffen
bildet
sich
der
'Silberniederschlag
nur
langsam. Es empflehlt
sich daher
die Behandlung
in
einem Emaille-
oder Glasgefäß
vorzunehmen,.
damit
die Lösung
während
der BehandlunEl
erwärmt werden kann. Bevor rnaa
die eigentlidre
Platte versilbert,
probiert
man das Verfahren erst
an
einem kleinen Stück
des
gleictren
Materials aus.
Mandle
Kunststoffe lassen
sidt
besser versilbern, wenn
sie
?uvor
mit
einer
1- bis 2prozentigen
Zinn-
(II)-chloridlösung
übergossen wer-
den. Die Zinn(Il)dloridlitßung
wird
mit
einem
Wattebausdr
gleidrmäßig
verteilt,
danach die so vorbehandelte
Platte mit Lösung II
(unvermlscttt )
übergossen. Bei diesem Verfahren
bildet sich die Silbersdrtdrt schneller.
Die Silbersdicht zeigt
oft
ein
schwarzes bis braunes
Aussehen"
dies
ist
jedoch
ohne Bedeutung.
(Zinnlll]ülorid
stellt man
her,
in-
Yersilben
0-15
ln:
in
,fopebraiure
.lpülen . Tm&nen
I
Yerznnen er
_ftf
l@nto^tslellen
4
,aK ̂ {/
\SZ
\Z
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 59/70
Ammoniokrit
zur
ösuno
as
tlrederscttiog
I
I:Ä',;iKi
Abb.
:
Hrrtrllen
drr
Lörung
I
dem man Zinn ln heißer Salzsäure
löst,
die Lösung eindanipft
und
vom
Rückstand 10
bis
20
g
in
einem Liter
Wasser ltist,
welches
zuvor mit
5
bis
6
ml
Salzsäure
versetzt
wurde.
Abwarten
bis sich die Trübung
ge-
setzt
hat
und in
eine Vorratsflasche
flltrleren.)
Danach
wird die
Platt€
gründlidr
in
fließendem
Wasser
'gespült,
ge-
trod<net
und
mit
einem Kontakt
versehen.
Dazu
zieht
man
durdl
ein
möglichst
nahe
dm
Plattenrand
gelegenes
Bohrlodr
einen blanken
Kupferdraht,
weldrer möglidrst in-nigen Kontakt mit der Silberschicht
haben
soll.
2. Verkupfern
und
ötzen
10
14n. oehen
ftltrieran
üblichen G5prozentigen Salpeter-
säure
: I
Raumt€il Wasser
Vorsicht,
Salpetersäure
ist
stark ätzend
Sdrutzbrille
tragen
Aul Haut
oder
Kleider
gelangte
Säurespritzer
sofort
mit viel Wasser
absptilen
und an-
sdrließend
mit
Natriumhydrogen-
karbonat
[Natronl
bestreuen )
Mi t
einer
Pvc-Pinzette
(in
Fotogesdräf-
ten erhältlictr)
nimmt
man
'die
Platte
von
Zeit zu Zeit heraus
und kon-
trolliert
den
Verlaul d,es
Atz-
vorganges.
Ist alles
nictrt vom Lack
abgeded<te
Metall
gelöst,
nimmt
man
die Platte heraus,
wässert 40
bis
60 Minuten in fließendem Wasser.
um Säurespuren
restlos
zu
entfernen,
trocl(net
dann
sdrnell
(a,m
besten
Heißluftdusche)
und
entfernt
den
Lack
mittels
dem
entspredrenden
3, Herstellung oon Silbernitrut
Silbernitrat
ist nidrt
überall erhält-
lich,
es kann
jedoctr
aus Altsilber
leicht
selbst hergestellt
werden.
In
,einem
Kolben
oder Becherglas
tibergießt
man
Altsilber
mit
Sal-
petersäure
(HNOg).'
Aul
l0
g
Alt-
silber
nimmt
man etwa
25 ml der
650/6 alpeter.säure.
Das
ganze
erfolgt
am
besten
m Freien
oder
zumindest
am
offenen
Fenster,
auf
keinen
Fall
die
beim
Lösen
des
Silbers
,ent-
stehenden
rotbraunen
Dämpfe
ein-
atmen
Sdtutzbrille
Ist ,alles Silber gelöst, den Kolben-
inhalt
in eine Porzellansctr,ale ießen
und
auf
kleiner
Flamm.e
vorsichtig
eindampfen.
Da
Alüsilber
meist
mit
Kupfer
legiert
ist, muß
das Kupfer
entfernt
werden.
Hierzu
wird
die
nadr
dem
Eindampfen
in
der Por-
zellanschale
verbliebene
Kristall-
masse
weiter
erhitzt,
bis
sie schmilzt.
und 30
bis 40
Minuten
am
Schmelzen
erhalten,
Dadurch
wird das
Kupfer
in
Kupferoxyd
überführt.
Abkühlen
lassen,
die
Sdrmelze
n
dest.
Wasser
lösen,
filtrieren
(wobei
das
Kupfer-
oxyd
vom Filter
zurückgehalten
wird) und das Filtrat wied€r ein-
dampfen.
Das
fertige
Silbernitrat
bis
zur
weiteren
Verwendung
in
einer
braunen
Flasctre
vor
Licht
gesdrützt
aufbewahren.
Silbernitrat
nidlt
mit
bloßen Fingern
anfassen,
es
wirkt
ätzend
und
hinterläßt
schwarze
Flecke.,
Augen
schützen
) . , i '
Brrldrtigung
fn
unlcrcm
Hcll
49
ouf Seitc 224
lst
unr
cln bedouerllchcr Fchler unt6rloufen. Wi r
hoben
in den
drrten
Z.ilcn
d.s
Arttk.ls
,Dlc
Klubs
Jungcr
Tedrnikcr
vcmirklichcn
Vcrbcsscrungsvorrclrlögc"
dos Automobil-
werk
Zwidou
.mlt
dcm
Automobilwerk
Elscnodr
vcrwedrsclt.
Es muß
olso hclBen
"dic
freunde
vom
AWZ
(Automobilwcrk
zwickou),
Dle Rcdoktion
in
flosüe /Ü//en
Abb. lr
H..rt.ll.n
drr Lörung
ll
An
diesem
Draht hängt
man die
Lösemittel
(je
nadrdem
weldrer
Platte
in
eln
galvanisches
Kupfer-
Lack
Verwendung
fand). Die
Sdral-
bad.
(Zusammensetzung
und Hand-
tung
liegt
nun frei' sollte
sidl
die
habung:
siehe
,,Jugend
und Tecinik"
Folie
an einigen
Stellen
von der
Heft 3i59,
Seite 182,
Kupferbad-
Grundplatte
abheben,
so kann
sie
rezept
Nr, 4,
jedoch
ohne
Zucker-
mit
,,Agol"
oder ähnlichem
Kleber
sirup.)
wieder
befestigt
werden. Alle
Stel-
Man beläßt
die
platte
einiqe Stunden
1"3..9".
Schaltung,
die
mit
den An-
im
Kupferbact,
bis
eine-eü;
0p5
:gtü:::,i
der
Bauteile'verlötet
wer-
bis 0,5 mm start<exupfer.oti"trt
"u-
::lj:it:.",. madrt man mit feinem
geschieden
ist.
tB"'r""n"""g--
äu.
P*-ilggl.
blank und
verzinnt mit-
Schictrtstärke
sienä:
r,.ru ä;ä
;ä
l:P
ttt_1l *hmelzendem
Lot. sind
Technik"
Doppelheft
?-87id&
s;ii;
1t]:
Kontakte
verlötet, kann
die
494-5.)
Nach'
gründlidre-
-
liptäf",
Sanze
Sdraltung rnit
einem
isolie-
und
anschließendem
troct<n;-ä;;;:
renden
.
Lack
überzogen
werden'
trägt
man
die
Zeichnunj
ä";-s"h;i-
Y-"-tY^"" "t
man-
kein
Lötmittel,
so
tune
auf die
r"preri"rricrri-;;.
:ll-ä]l ,man
auf
diese
weise eine
SllT','j:fgi:,*{:Lt#*"ä1f;
;f'3H",,i,X?i'.1,äi1""*"::l'iXä:
aue
e'
e der
Kuprers
h-l,,
;^"*"::
jri,lx'i
"lii.,ff:,
"iä: ältän
J:;
alten
bleiben
sollen,
. Til ."iTt
ääirä"io"ä.."*,"n
völug
aps-
did<en
Lacksdricht
beded<t
sind.
(rn
;;;;;i;;;""den.
wenn
vorhanden,
Frage
kommen
Schellad<,
Asphalt-
iJ;.;-;;.h
in Anbetractrt
der tem-
lack oder
Chlorbunalack,. notfalls p"."t"r"_pn"dlictren Transistoren,
,,Rhön-Reparaturlack"
.oder-_
mit
iu
".pi"Äi"",
wismuthaltige
Lote
Dichloräthylen
verdünnter
Kunst-
zu
verwenden.
Ein
Lot
m-it dem
stoffkleber
PCD-13.)
Ist
die Lack-
gshrnslzpunkt
von
g?o
C
erhält
man
sdridtt
vöUig
trod<en,
bringt
man
beim
Zusammensctrmelzen
von
die
Platte
in
verdünnte
salpeter-
wismut,
Blei
und zinn
im
verhält-
säure
(f
Raumteil
der
handels-
nis
(Gew.)
von 2:1:1.
441
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 60/70
Ein infaüer
Für
die Clampingfreunde,
die sidl erst
eln
Zelt
oder
edn
Boot
gekauft
haben und
den Kwrl
elnes
Kofrer'
radios
nodr
hinaussdtieben m{i8sen,
oder lilr die
Bsstler, dle
ihren nodr
redrt lelsen Detektoremplang
verstärken mädrten,
i€t
diese einfadre Bauanleitung
nützlictr.
MATERIALLISTß
7 Verctötkenöhre
(DF
1g1, RE 034,
RE
08C, nElv
90{,
KC t)
I Nf-Truta t:4 bis
l:6
(VE-Trato)
7 Anoitenbatterte
85
V
7
Cltterbotteile
le
naeh
der
rehra
t llelzbdttefie te nodt iler Röhre
1 Blodckondeosator
(2
nF)
soute elnlge teletonbudtsen,
7 Scholler und einlges
KlelnmoterTotr
Den NF-Trafo
urid eine
dazu
passende
Röhre kann
rnan sidr
ganz
billtg
ln einer Rundfunk'rver-kotatt
kaufen,
Nactrdem die Teile aUe bes&ait worden slnd,
kann
die Montage ertolgien
Dana
geht
es ans Verdrahten
nadr
dern
Sdraltbild.
An die
Eingsngsbudrsen
wird die Primärwidrlung des
NF-Trafoe angesdrlo'csen.
Das
€ine Ende
der Sekun-
därwidd,ung
führt zum
Gitter der Röhre,
das andere
zum
Minuspol der Gitterbatterie. Der
Pluspol
wird an
eJnen i[eizungisansdlruß (Kathoale) gef{lhrt.
Dort schließen wir
,den
Minuspol
unierer Anoden-
batterie
an. Unsere Kopfhörer werden an
die
Anode
der
Röhre und den Pluspol der Anodenbatter{e
8ie.
ftihrt, Dleee beiden Arscfiltise ilberbrücken
vdr noch
mit einefir
2-nf-Kondenestor. Dl€ lleizung wird
wie"
ein elnlacher
Strornlrrels
mit Aussctslter
an-
g€schlossen.
So,
jetzt
hätten wlr alle
Vepbindungen,
dle nötig sind.
Die Koplhörerbr,rdrserl unseres
Detektorapparates wer-
den
mlt den Eingangsbudrsen
verbunden, Erde und
An-
tenne eingestedrt, wlr
sdralten die
Heizung e{n, setzen
die Koplhörer auf und steltren
die Detektorspitze
auf
den
Kristdl.
(Bei
einer Ge-Dlode
ent{ällt däs,) Jetzt
mu0
der
eingetellte
Sesrder
mlt
einer
mehrfadten
Lautotärke ale früher zu hörcn sein. Zum Sdluß
mOdtc
telr
eudi
nodr einige
Winke
gebenr
Es
i6t
zwedanräßig, alle
Verbindu&gen
zu löten, bei der
Anoden-
und Gritterbatterie
muß unbeaüngi
aut
*
und
-
geadrtet
werden.8ei
den
angBgebetren nöhren
sind lolgeode
tedlnlsdre Daten
zu beadtten:
Heizung
Gittersparuung
DF. r91
1,4 V 50
mA
RE 034 4 V
60mA
RE 084
4 V
80mA
REN 9o4
{ V
10d}
mA
KC
|
2 V 65mA
ca,
-
1,6 V
- 3 V
- 4 V
-
3,5 V
nur
ftlr
Tralo-Heiztrng
- 1 , 5
v
Viel
Erfolg beim Experimentleren
wünscht eudl
'
Eotst Leuondowskl
hiles
isC
4onn
4es
2
Ein R.ottor od.r
rln El.ltron.nblitt
od.i , . .f
't.r
I
'8
ePuel8
ue6ulru.rf)31üZ
pu n
o:1l1or;
q1w
'6rnq
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'ninpS
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uo^ uguuoua6tno
'erPsollJoqieql
eu f
Elnr outgrrl:nnr Brcmlr mlt Bordantug
lö8t
riö
rchnell
rcporleren,
wcnn
mon
ou f
den
Bowdenrug den
Nippcl clner
Fohnod-
speldrc rdricbt
und
verlötct, W'
Kloppcr
Elno
clnloör
F.ttprltt.
konn mon slch sclbst
hcrstellcn,
indem
mon lecrc Tubcn
von
ZohnpoSto usw.
wieder ousbeult
und
mlt
Stouffertctt
fil l lt.
Dic Offnung
dcr
Tubc lö0t slch
leidlt ouf
die Sömiernippel
oufsstzrn.
U.
Hölrr
Bdrn Abrügcn
ron Söraubrn
kommt ca
vor, doß Gewindegönga
zerstört
werdcn. Dem lonn mon Abhille scfrotfen,
wenn mon ein:
Mutter ouf dic
Schrouba
dreht. dlc
Muttar In den
Scfiroubstod
rponn
dlc Schroube
ouf MoB
obsclrncidat
und
dic Sönittflööc
bcfellt.
Bclm Zurüd'
drehen dcr Schroube
durö dlc
Mutter
wlrd
ouö nodr dcr
lotztc
Grod
ent{crnt,
un d
dic Söroubc
lst wlcdcr
vcrwcndbor.
Ard
Goldr
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 61/70
Uonvohlblende
lus
Sprungblende
Um d,en
Vorteil d,er Sprungwohlbtend.e
uch bei iler
Aufnahme
kleiner, schnell bewegter
Objekte
(2.
B.
Fische)
auszunutzen,benutze ch eine
öuuerst einlache
Vorrichtung. Sie bestehtous einem etwa 10 mm breiten
Gummirang
(fahnodschlauch)
und, einem
Stück Band
aus ilern Flickenkosten. Wir ziehen das Banil
ilurch
zwei hintereinonderliegende
Löcher in
den Gumrniring
ein
und schlingen
einen Knoten in das
durchgezogene
Ende. Das Band kann
jetzt
nicht durch d.ie Löcher
rutschen.
Wir schieben diesen
Gummilng so auf den
Blendenring, daß der
Knoten des Band,es
gegenüber
der Blenilenzohl
zu liegen kornmt. Dos
Band liegt
jetzt
'lnnol
um ilen
Optiktubus. Wir wickeln uor der Auf-
nahme
ilas Band,zuehnal um
den Auslösefinger;
notür-
lich
müssän wir uorher unsere
Vorwahtbtentte ein-
stellen
unil
dann
bei offener Blenile
anuisieren.
Nun
können wir ilurch Zurückziehen d.es Auslöseflngers,
der nun über
das Bond
oudt
die
Blenile bis
zum An-
schlag
führt,
im
günstigen
Augenblick
den Auslöse-
knopf betät igen.
Otto Kühn
Die
Sürilt
mBild
Um die
eigenen Fotoalben
interessanter zu
gestalten,
gibt
es viele Mittel.
Wenn man bedenkt,
daß zur Auf-
locJ<erung
der einzelnen
Seiten
gern
Fahrkarten,
Hotelkleber,
Eintritts- und
Wiegekarten,
Ausschnitte
aus Programmheften
sowie Broschüren
(textlictrer
und
graphischer Art) und gezeichnete Witze aus unseren
Illustrierten
gewählt
werden.
Eine
andere Art ist
die
,,Schrift
im Bild" als Eingangs-
foto zu einem
Album,
wie
die Aufnahme
zeigt. Der
j
w'
ernsthafte Amateur dokumentiert seinemBesuch doctr
auch
gern
einmal, daß seine Kamera
überall
,,dabei"
st .
Hier der Vorsdrlag:
Wir sudren die schönstenNegative
heraus
und ver-
größern
dieselben auf das
entsprechende
I'ormat,
achten dabei aber
auctr sdron
auf
Abwechslung,
d. h.,
wir wählen verschiedene
l'ormate.
Nun
aber zur
Schrift selbst.
Bei dem Foto
,,Exa-Ex-
kursion" handelt
es sich
gleich
um
zwei verschiedene
Methoden.
Hier
wurde folgendermaßen
verfahren:
Für das
handgesdrriebene
Wort
wurde ein dunkelr
roter, bleistiftstarker Fettsctrminkstift verwandt, weil
er
weich und kräftig schreibt
und außerdem
genügend
ded<ende
Teile aul dem
Vergrößerungspapier
hinter-
läßt. Während
das Negativ
bereits vorher
eingerichtet
wurde und
nun das besdrriftete
Papier in der
Ver-
größerungskassette
Platz fand, kam
jetzt
das Auflegen
der ausgestanzten
Exa-Budrstaben
(sie
können
auch
aus Pappe
ausgeschnitten
sein). Dazu
wurde das Rot:
filter
am Vergrößerungsgerät
(Adjutar)
zwischen-
geschaltet.
Es
war
jetzt
ein Ausridrten
der Buchstaben
möglich. Nach
erfolgter
Belichtung
halfen
einige
Wattebausdre,
die Handschrift
(Feitsclminke)
wieder
zu
entJernen.Es
ist darauf zu
achten,,daß
das Papier
einwandfrei gesäubert wird. Und nun kann wie üblich
das Positiv
entwickelt
werden.
Aus diesem
Verfahren lassen
sich
viele Variationen
ableiten.
Der Amateur
wird nadr
einigen
Versuchen
Freude
daran haben. um
sie öfter
anzuwenden.
C.-L.
Heinecke
448
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 62/70
:
I:efnsensenqunge ..'
I
'
t : . - ,
H,
Richter
aus Annaberg-Buchho lz
frogt:
Manche
Fernsehsendungen
werden tnehrmols
gesendet.
Wer-
den iliese Sendungen
uon einem
Film
übertrogen
oder
jeüei l l
neu
ouf
genommen?
Der Fernsehfunk
artieitet
zur
Zeit
mit zwei Ubertragungsverfahren:
der Direktübertragung und der
Übertragung
von Filmstreifen.
Bei der
Direktübertragung
nimmt
die Fernsehkamera
die
Szene auf,
und bei
der Filmübertragung
wird
mit einem Abtaster.
der der
Fern-
sehkamera m
Prinzip
gleich
ist,
ge-
arbeitet,
öflentliche
Veranstaltungen,
Fern-
sehspiele und
Theateraufführungen
werden
meist als Direktsendung
aus-
gestrahlt.
Werden
Fernsehspiele
wiederholt,
so müssen sie
neu.inszeniert'werden.
Dieses Verfahren
ist weit
billiger als
eine Konservierung auf FiIm. Sze-
nen, die sich
nicht im Studio
dar-
stellen lassen
(Rennstred<e,
star-
tende Flugzeuge
und ähnlidte),
wer-
den vorher
geflImt
und während
der
Inszenierung.eingeblendet.
Wenn aber
eine Direktübertragung
überhaupt
nicht
möglich ist, wird
ein FiIm
hergestellt.
Dabei arbeitet
der
Fernsehfunk
zumeist mit 16-mm-
Spezial-Schmalfllm,
doch
nur soweit
es sich
um Szenenohne
Ton handelt,
anderenfalls wird
35-mm-Normalfl
m
benutzt.
Seit kurzem wendet man
hin und
wieder auch bei uns die sogenannte
Fernsehaufzeidrnung
an:
Von
einem Bildschirm,
der
,eine
be-
sondere
Brillanz ergibt,
wird die
normale Fernsehsendung
mit Hilfe
einer SchmalflImkamera
geflknt.
Somit
kann diese Sendung
später als
Film wiederholt
werden.
Dieser
Bildsctrirm
kann entweder
in einem
Monitor od€r
aber auch
in ein€m
Fernsehempfänger
eingesetzt
sein.
Die
Qualität
dieser Fernsehaufzeich-
nung
,entspricht
nidrt
gänz
der einer
Direktübertragung,
man
sieht dies€s
Verfahren auch nicht als endgültige
Lösung an.
Gegenwärtig arbeiten unsere
Wis-
senschaftler an einem
V€rfahren,
das es
ermöglicht, auch Direktüber-
tragungen auf
Magnetband
zu kon-
Luftb.mhibus
,,Wle
werden
die Nahrserkehrs'
mlttel
der Zukunlt
aussehen?"
ftogte
sich unser
Leser
Peter
Mating
aus
Magdeburg. In seinent
Brtef on dle Redaktion übermit-
telte er uns, wie
et und seine
Famil ie
sich d.en,,Luft-Ornnibus"
der
Zukunft oorstellen.
Mit
der Veröfrentlichung d,ieses
Brief es möchte
,,Jugend
unil
Technilc" seine Leser und
unter
ihnen
beso;td,ers
ie Verkehrs-
lachleute
onregen, ebenlotts
zu
diesent
Problem Stellung
zu
nehmen.
Angeregt
durch den Artikel
,,Schritt
in die Zukunft",
be-
faßten .wir
uns im tr'amilien-
kreis mit Nahverkehrsproble-
men der Zukunft,
Wir sind von der Tatsacheaus-
gegangen,
daß
der Stadt- und
Nahverkehr in nidrt allzu fer-
ner Zeit
so anwachsen wird,
daß in mehreren Städten die
Nahverkehrsmittel. so wie sie
heute
bekannt sind,
den An-
forderungen nidrt mehr
gerecht
werden. Wir kamen zu der Er-
kenntnis, daß
die Untergrund-
bahnen die bisher vollkom-
menste Entlastung des Straßen-
verkehrs
gewährleisten,
Aber
der
Bau und die Unterhaltung einer
Untergrundbahn sind kostspietrig,
und wahrscheinlich eignet sich nidrt
jeder
Boden dafür.
Eine Hochbahn nach den bisherigen
Bedingungen würde vom Stadt-
gelände
einen
großen
Teil bean-
spruchen, Sie wäre deshalb auch
nicht als die
günstigste
Entlastung
des Straßenverkehrs anzusehen.
Unter
Berücksichtigung sdron vor-
handener tedrnischer Möglidrkeiten
kamen wir
auf einen Sdrwebewagen,
der sich in Höhe von etwa 50
m
über der Straße von Stadtteil zu
Stadtteil bewegt und so das Zen-
trum entlastet. In Zukünftsromanen
und Artikeln wird der Hubsdrrauber
für
solche Aufgabe
empfohlen, Wir
lehnten uns
hieran
an und dachten
an eine Kombination zwisdren Zep-
pelin
und Hubsdrrauber.
Eine Kom-
bination, weil der
gasgefüIlte
Kör-
per
eine ständig
gleidrbleibende
Tragfähigkeit
gewährleistet
und
filr
die Fortbewegung und Höhenregu-
lierung eine relativ
geringe
An-
triebskraft benötigt,
Als Antriebskraft
empfehlen
wir
das
Kreiselprinzip mit elektrischem
Stromstoß,
so wie es
im Autogirobus
Verwendung
findet.
Der Antrieb ist
so leichter,
geräusdlloser
und
sauberer als beim Verbrennungs-
und Dieselmotor.
Außerdem braudtt
kein Kraftstofr
mitgeführt zuwerden.
Wir stellen uns
den Schwebewagen
für
etwa 100
Personen
ungefähr so
vor, daß im Boden des Wagens
der
Antriebskreisel
eingebaut ist.
Über
dem
Wagen
liegt
der Gaskörper uhd
als Abschluß
nadr oben zwer'Hub-
schrauben,
Wir selber können
uns vorstellen,
daß ein solcher Schwebewagenmi t
einem Aktionsrädius
von etwa 20 km
den Straßenverkehr bedeutend ent-
lasten
wtird
Vielleicht können sich
einige Ver-
kehrsfachleute zu diesem Problem
äußern.
Peter Maring, Magdeburg
,
VfurlanalmlgnettonsVstem,
,,Was
ist
unter Vierkonalmagnet-
tonsastetn
zu
tserstehen?"
lrogt
unser Leser Möchler
Um
besondefe
Anforderungen
be i
der
Aufnahme
und
Wiedergabe
moderner
Kompositionen
erfilllen
zu können, verwendet man ein so-
genanntes
Vierspur-
oder
auch Vier-
kanalmagnettonsystem.
In einem
solbhen Gerät
werden
Tonbänder
von I Zoll
:
25,4
mm Breite
und
500
m Läng€
verwendet,
auf denen
die vier
Tonkanäle
gleidtzeitig
oder
auch
nacheinander
aufgesprodren
wer'den
können. Da
jeder
Aufsprech-
kopf als Wledergabekopl
benutzt
werden
kann, ist die Möglichkeit
gegeben,
Ordrestergruppen
nadl-
einander auf
die vier Spuren
auf-
zunehmen,
wobei
jede
Spur wahl-
weise über .den AufsprectrkoPf
abgehört
werden kann.
Diese Spur
gibt
so
Einsatz und Takt
für die
Aufnahme in
einer der anderen
Spuren.
AlIe vier
Einzelspuren kön-
nen dann
gl€idrzeitig
abgespielt
und
gemischt
werden.
Kn
ervieren.
444
S. Dietrich
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 63/70
Wollcrylon
oder...?
Mit der
Klarstellung
nadrfolgend
.angefilhrter
Begriffe
beantworten
wir eine
Reihe
von Leserfragen,
die
mit
der
Bitte, Inhalt
und
Schreib-
weise dieser Wörter zu erläutern, an
die
Redaktion
gerichtet
wurden.
Wollcrylon
-
Wolcrglon?
Ridrtig
ist
d,ie
Sctrreibweise
mit
einem
l. Der
Name
hat nictrts
mi t
dem
Wort Wolle
zu
tun. Er leitet sidt
ab
von
dem Namen
des Hersteller-
werkes
(Filmfabrik
Agfa
Wolfen)
und der
dremischen
Bezeichnung
des
Ausgangsstofres (Äcryl-nitril)
WOI.CRYLON.
Deshalb
i.st
die
Sdrreibweise
in der
Bildunterschrift in unserer Nr. 2/59.
S.
67, falsch,
Petrochentle
-
P etrolchemie?
Nicht
ganz
so
einfach
liegt
die Sache
hier.
Abgeleitet
wird
das Wort
von
Petroleum.
-
Danach
wäre etymolo-
gisch
riütig
Petroldremie,
und in
den
Veröfr
entlidrungen
der Fadrleute
wird
diese
Schreibweise
vorwiegend
vertreten.
Daneben
ist
jedoch
auch
petro-
chemie
gebräuchlich.
Wörilic*r
über-
setzt bedeutet das jedoch soviel wie
,,Gesteinsdlemie,.
(lat. petra
:
de r
Fels),
so
daß
es
rictrtiger
ist,
die
Sdrreibweise
Petrotchemie
zu ver-
wenden,
NE-Metalle
Zu
diesen
Metallen
gehören
prak-
tisdr
alle
außer
dem
Eisen
selbst.
Man
unterscheidet
bei
den
Nicht-
eisenmetallen
zwisdren
Sdrwermetallen (auch Buntmetalle
genannt)
und
Leichtmetallen,
Innenhalb
dieser
Gruppen
nimrnt
man
weitere
Unterteilungen
vor,
die
nadr
ähnlidrem
chemischen
Ver-
halten
erfolgen,
z.
B.
Edelmetalle.
Platinmetalle
usw.
Übersicht
über
die
wichtigsten
NE-
Schwermetalle,
Queclrsilber,
Zinn,
Wismut,
Kad-
mium,
Blei,
Zink,
Antimon,
Kupfer,
Mangan, Nickel, Kobalt, Chrom.
Molybdän,
Wotfram,
Silber,
cold.
Palladium,
Platin,
Iridium.
Ubersicht
über
ctie
uichtigsten
NE-
Leichtmetolle:
Aluminium,
Titan,
Magnesium,
Natrium,
Kalium,
Kalzium,
Barium,
Lithiutn,
Beryllium.
(Näher.es
über
allgemeine
Fragen
der
Nidrteisenmetalle
findet
man
be i
A. Lange:
Nichteisenmetalle,
Ura-
nia-Verlag,
1955,
.,-
DM.)
Wir
erzeugen
in unserer Republik
zahlreidte
dieser
NE-Metalle.
Be-
sondene
Bedeutung
haben dabei
gegenwärtig
die
Kupfer- und
Alu-
miniumproduktion.
Wesentlich
aus-
gebaut
und
neu eingerichtet
werden
Produktionsstätten
für
Magnesium,
Zink,
Nickel.
Von
großer
Bedeutung
für
den
Aulbau
von
Atomkraft-
werken
ist die
sdlnelle
Entwid<lung
der
Zirkonproduktion,
und
die Er-
zeugung
von Titan kommt
ungerer
jungen
Flugzeugindustrie
zugute.
Aus den
befreundeten
sozialistischen
Ländern, vor
allem
aus der
Sowjet-
union,
erhalten
wir
weitere
Mengen
NE-Metalle
geliefert.
Dr.
W,
Ilydrotraktor
Manfred
Lins
aus
Mühlhausen
intercssiert
sich
für
Aulbau
und
Wirkungsweise
des
Hydrotraktors
Der
Aufbau
eines
Hydrotraktors
unterscheidet
sich
äußerlich
kaum
von dern der normalen Traktoren,
sondern
das
wesentliche
Merkmal
is t
der
hydraulisdre
Antrieb.
Hydrau-
Iische
Antriebe
für
mittelschwere
Sdllepper
können
als
eine
bemer-
kenswerte
Neuentwicklung
angese-
hen
werden.
Der
Motor
des
Schleppers
reibt
über
eine
Kette
eine
Druckölpumpe
an,
die
das
Drucköl
durch
Hilfs-
und
Steuerleitungen
zu
den
druchöl-
getriebenen
Motoren
fördert.
von
denen
je
einer
an
jedem
Hinterrad
angeordnet st. Diese druckölgetrie-
benen
Motoren
sind
z.
B.
als
Vier-
kolben-Sternmotoren
konstruiert
und
haben
statt
.einer
Kurbelwelle
einen
Exzenter
und
Pleuel-Gleitsctruhe.
Durch
.d,iese
Antriebskonstruktion
können
die
Hinterräder
auf
feste
Achsstummel
gelagert
wenlen,
und
Getriebe,
Kupplung
sowie
Dif-
ferential
werden
überflüssig.
Das
fehlende
Differential
erleichtert
außerdem
das
Anbringen
von
An-
hängegeräten.
Gesctrwindigkeit
und
Fahrttidrtung des Schleppers wer-
den
mit
einem
,einzigen
Handhebel
gesteuert.
Das
Gesamtgewicht
eines
Hydroschleppers
ntspricht
etwa
dem
eines
Schleppers
mit
normalem
An-
Alc
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 64/70
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und meistert
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uhgünstig6n Liötverhöltnisscn schnellste
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mit oder ohne
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 65/70
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S p i r g r l r o h m c n s u c h r r
w t R R A
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w i c W E R R Ab
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p h o t o e l e l t r i s c h e m
B e l i c h t r n g s m e s s e .
V ' E R R AI I
l ü r l { e c h s r l o p t i l
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g e l u p p r l t c m
I n t l c r n u n g s n c s s e
W E R
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w i r W E R R A , l l l
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p h o t o e l o l t r i s c h a m
B c l i c h t u n g s
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EllA
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 66/70
'Diagonalrätsel
In die Figur sind waagerechtWörter einzusetzen,diefolgendes
bedeuten:
1. Edelgas, 2. Flüssigkeitsmaß , 3. Weltmeer,
4,
Ab-
schnitt ein€r Entwicklung, 5,
positive ,Elektrode,
6. Pflanzenwelt, 7, Verbandsstofr, 8.
Kunstfaser,
9. Kegel, Trichter,
10. lat. Urteil,
Gutachten, 11. zu
dünnen Platten ausgewalztes Metall,
12.
Schachflgur,
13. elektr. Maßeinheit, 14. Beginn eines Wettrennens,
15. Scheitelpunkt
des
Himmels, 16,
europ. Währung,
17. Wasserstandsmesser,
8. Bezirksstadt der DDR,
19. durci.sictrtige Farbschicht, 20. Art, Wert, Güte,
Die Buchstaben
n den Diagonalfel'dernergeben:
von 1-5 einen deutsdren
Mathematiker 1492-1559
von ll-15 einen deutsdren
Physiker 185?-1894
von
10-6 einen italienischen Physiker 1745-1827
von 20-16 einen Schweizer Mathematiker 1?0?-f783
Auflösungen
aus Heft 6/1959
Krelsr[tsel
mlt Zahleneulgabe: I
-
2 Mennige, 3
-
4
Rhenlum,
5
-
6 Matrose,
7
-
I Patrone, I
-
10 Parze]le,
u
-
12Elnzeuer.
13 l4 Volumen. l5
-
l0
Aludur. 17 18
Zellophan,
l0
-
20
Kalorlk,
2l
-
22 Bessemer, 23
-
24
Kasein. Mittelkreis:
Nitrozellulose.
zahlenautgrbe: In die Mitte kommt die
4. 4
-
I
-
7;
4 - 6 - 2 i 4 - 5 - 3 .
Iireuzwortrötsel:
Waagerecht:
4. Selen, 6, Sputnlk,
?.
Unter,
8.
Dyn,
9,
Nolde,
12.
Kargo, 14.Lemur,
18, Moped,
19.Awo,
20. Assam, 21, Picasso, 22. Runge.
Senkredrt :
1, Aston,2. Kugel ,3. Anode, 4.
Skunk,
5. Ener-
gle, 10, Ofensau, 11, Dau, 13, Aho, 15, Rampe, 16. Model,l7. Phase, 18. Dudow.
Schüttelreim
Die
,,Biernut"
ist ein
Kreiselrad,
das stark
gekrümmte
Sdraufeln
hat.-
aurqJnJ
?. Jahrgang
Jull
1959
Heft ?
Juhslt
Rostocker
Begegnung
(Hartung)
385
Ternperam€nt
atrs Liurdwigslelde
(Salzmann)
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389
i
Vom Einbaum zum Ozeanriesen (Hebef)
392
l
,,Jug€nd
und Technik"
berichtet
aus
aller Welt
. .
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395
Funkpei len
(Scharnow)
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405
Energle aut
Abnuf
(Horn)
.
408 ,
Moderne Tedrnik wird
zum
Lebensretter
Schirmer)
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Keramri,sche
Zerspanung5werkzeuge
(Voß)
,
414
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S t a d t m
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. . . . . . . . . , . . . .
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41 6
Fragebogen für Werkstücke
(Dr.
Schind.owski)
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Kommt der
Atomrnotor?
...,
421
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Fernsehgterät
,,ALex"
(Eorn)
425
,,Gl{td(
auf",
.Iiurnpel
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428
Bleitnrrgen
und
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Zellen
(Schirmer) ,,,.
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430
,
Aktueltre Wirtsctraftspolttik
.,
Projekt 6q76 t
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494
Messeder
Melster von morgen
1959
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Trogllügelboot
In der Vo lks repub li kPo len
nimmt dqs
obgebildete Trogflügelboot
im Johre
1959 die Possogierbeförderung vo n
65
Fohrgösten ouf.
Dos Boot, dos im
Szczeciner
Hoff
und
in der
Gdonsker
Bucht
verkehrt, hqt
vor ollem den
Vorteil,
doß es
eine dreifqch höhere
Geschwind igkei t o l s normol
ousgo-
führte Boote
gleicher
Bougröße ouf-
weist,
E i n i g e
t e c h n i s c h e
D o t e n
Lönge
über
olles
19,75
m
Breite über Deck 4,8 m
Breite über
Trogflügel 8,0 m
Tie fgong in Ruhe
2,5 m
Tiefgong bei
Dienst.
geschwind igke i t
1 ;1
m
Wosserverdröngung
21,1 t
D iens tgeschwind igke i t
35kn
Höchstgeschwindigkeit
.38,5
kn
Besotzung
4
Monn
Motorleistung
1000
PS
Aktionsrodius
8@
kn
Kleine
ypensomml
fqwo-CZ
350
Sei t e in igen
Jqhren
wi rd i n
der CSR
dieser
Motorrodtyp
produziert
und
unter
onderem
ouö
in
d ie
DDR
exportiert.
lm
Fohrgestell
zeigt
es
vö l l i ge Ubere ins t immung mi t der
Jowo
25O, hqt
qber
durch
den
Porqllelzweizvlinder=Zweiloktmotor
ei n
höheres Temperqment,
Dieses Kroft-
rod i s t
vor
ol lem
für den
spor t l i chen
Fohrer
gedoiht.
E i n i g e t e c h n i s c h e
D o t e n
Zweizylinder-
Zweitokt
344
cm3
65/58 mm
,
16 PS
1 t 6 , 8
Mehrscheibenl
d . tbod
Kroftübertrogung
Rollenkette
Get r i ebe-Hin ter rod
gekopse l t
Bereifung
3'25 X
15
Tqnk inho l t
13
Höchstgeschwindigkeit
120 km/h
Motor
Hubrqum
Hub/Bohrung
Leistu
ng
Verdicitung
Kupplung
(13)
318159 Lir.-Nr. 51l6-326
{13)
318t59 Liz,-Nr.
5116-3?6
7/21/2019 Jugend und Technik / 1959/07
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195907 70/70