21.09.09Weimarer Klassik (ca. 1786 – 1805)
Begriff „Klassik“: lat. „classici“: höchste Steuerklasse
danach: vorbildliche, „erstklassige“ Schriftsteller→ Übertragung auf andere Bereiche
politischer und kultureller Höhepunkt einer Nation→ jeweils verschiedene (!!) Epochen, z.B.
◦ griechisch- römische Antike◦ Renaissance in Italien (15./16. Jh.)◦ Elisabethanisches Zeitalter in Großbritannien (16./17. Jh.)◦ Staufische Klassik in Deutschland (um 1200)◦ Weimarer Klassik
Kennzeichen der Weimarer Klassik: politisch wenig bedeutsam, nur Kunst / Literatur Zeitraum 1786 – 1805 (Goethes Italienreise – Schillers Tod) Beeinflussung Goethes durch die Antike während der Italienreise Entdeckung der Urpflanze (?) nach 1805: Abkehr Goethes von der Klassik Weimarer Klassik v.a. von Goethe und Schiller geprägt Leitideen der Kunst: Harmonie und Humanität
→ Vorbild: griechisch – römische Klassik /Antike:Menschlichkeit, Toleranz, Maß, Reinheit, Übereinstimmung von Mensch und Natur, Individuum + Gesellschaft
politischer Hintergrund: ◦ Goethe bricht nach Italien auf, die französische Revolution bricht aus → Chaos
→ Gegenpol: Harmonie und Humanität◦ Napoleon räumt in Deutschland auf, reißt die Herrschaft über Frankreich an sich
kulturelle Voraussetzung: Kant◦ kategorischer Imperativ: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich
wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ ◦ Kritik der Urteilskraft
Warum Weimar ? Anna Amalia, Herzogin vom Weimar: 1739 - 1807
Nichte des preußischen Königsmit 16 Jahren verheiratetmit 18, schwanger, verwitwetRegentin für ihren Sohn, Karl August bis 1775, trotz Intriganter Neiderfördert Kunst uns Kultur im Herzogtum (Hobby)→ 1772: Wieland wird Erzieher ihres Sohnes→ 1775: Goethe (26, bürgerlich) kommt auf Anraten Wielands an den Hof→ Herder kommt auf Anraten Goethes an den Hof→ 1779: Schiller kommt nach Weimar
Charlotte von Stein: Frau des Stallmeisters, mit Einfluss auf Goethe (s.u.)Goethe in Weimar Rascher Aufstieg Goethes vom Erzieher des jungen Herzogs zum Mitglied
des Steuer- und Finanzamtes der Straßenbaukommission der Bergwerkskommisssion der Kabinettssitzung
Einsatz für soziale Gerechtigkeit
Adelung, Reisen Rückzug aus der Politik für 2 Jahre → Italienreise bis 1786, dann Rückkehr nach Weimar
24.09.09Weimar im ausgehenden 18. Jh.
Stadt und Herzogtum begünstigten die Entstehung der Weimarer Klassik
Herzogtum Sachsen- Weimar: unbedeutender Randstaat; Friedenszeit bis 1806
ungestörte geistig- kulturelle Entwicklung
Kleinstaat mit ca. 6000 EinwohnernWeimar „Mittelding zwischen Hofstadt und Dorf“Polis- Charakter
überschaubar
Goethe wird Hofbeamter Erprobung von Ideen in praktischem HandelnWelterfahrung des Dichters bereichert Dichtung
Hofhaltung einfach frei von Zwängen größerer Höfe und der Nachahmung französischer Vorbilder, Aufstieg Goethes und Schillers, künstlerische Autonomie denkbar
Anna Amalia – kulturelles LebenAufgeschlossenheit für Neues„Musenhof“
Wieland, Goethe, Herder, Schiller finden sich in Weimar ein → Gedankenaustausch, gegenseitige Anregung
01.10.09Goethe und Charlotte von Stein
Lida! Glück der nächsten Nähe, (Lida = Charlotte)William! Stern der schönsten Höhe, (William = William Shakespear)Euch verdank' ich, was ich bin.
Charlotte von Stein (1742-1827) 1775 Begegnung mit Goethe (1776 – Warum gabst du uns die tiefen Blicke) zur Zeit der Begegnung mit Goethe bereits 7 Kinder zur Zeit der Begegnung mit Goethe bereits 11 Jahre verheiratet unglücklich in ihrer Ehe Mann lebt für seine Pferde
Ideal: körperlose Zugewandheit der Gemüter weiß gekleidet, zurückhaltend, kühl, mit Bedacht auf gesellschaftliche Schicklichkeit geschwisterliche Liebe zu Goethe sieht Goethe fast täglich nach 10 Jahren: 1700 Briefe Einfluss bis 1786 (Italienreise, Goethe verschwindet, ohne sich zu verabschieden, Charlotte ist
sauer), nach Goethes Rükkehr 1788: Abkühlen der Beziehung Einfluss auf Goethes Werk: Mäßigung → Ablegen der Genialitäts- Züge (Sturm und Drang):Werk: Iphigenie auf Tauris fordert Briefe von Goethe zurück → vernichtet sie bricht Kontakt zu Goethe fast vollständig ab; Grund: Charlotte missbilligt Goethes Beziehung zu
Frau Vulpius (bürgerlich, nicht gebildet)
28.09.09Die bürgerliche Gesellschaft und der Weimarer Hof
AB: Begriff und Eingrenzung der deutschen Klassik, Weimar im ausgehenden 18. Jh., Die bürgerliche Gesellschaft und der Weimarer Hof, Meist nur sich selbst überlasen...
Weimarer Hof Bürger und Bauern
Adel = gottgewollte Herrschaftsschicht
FeldarbeitHandel + Gewerbe
regiert
Abstieg möglichAufstieg möglich
Adel ≠ soziale Macht oder Entscheidungsfreiheit
Merkantilismus+
Absolutismus
Beamte und Verwaltungsangestellte
Manufakturen → Befreiung aus Zunftzwängen
Bürgertum
Reformation / Calvinismus → Prädestinationslehre
Mensch ist unmittelbar nur Gott verantwortlich
Popularität vom Willen zum sozialen Aufstieg +
Gewerbefleiß
Bürgerlicher Tugend- und Moralkodex
BILDUNG (Lesekultur)
T
E
N
N
R
N
U
G
In geistiger und sozialer Hinsicht
Bürgerliche und ihre Familien
Familie des Landherren und seine Umgebung
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