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AlkoholismusAlkoholismus

Der betrunkene Noah , Michaelangelo Sistinsche Kapelle

Noah wurde der erste Ackerbauer und pflanzte einen Weinberg. Er trank von dem Wein, und wurde davon betrunken und lag entblößt in seinem Zelt. Ham der Vater Kanaans sah die Blöße seines Vaters und erzählte davon draußen seinen Brüdern. Da nahmen Sem und Jafet eine Überwurf; den legten sich bei auf die Schultern, gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Sie hatten ihr Gesicht abgewandt und konnten die Blöße ihres Vaters nicht sehen. Als Noah aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein 2. Sohn angetan hatte, verfluchte er Kanaan. Genesis 9

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Alkohol Alkohol Ist einfach transportierbar, einfach in kleinere Ist einfach transportierbar, einfach in kleinere

Mengen teilbar, vergleichsweise billig und Mengen teilbar, vergleichsweise billig und einfach herstellbareinfach herstellbar

Ist real überall verfügbar, Versuche ihn zu Ist real überall verfügbar, Versuche ihn zu verbieten haben in Staaten wie in verbieten haben in Staaten wie in geschlossenen Einrichtungen wenig Erfolg geschlossenen Einrichtungen wenig Erfolg und viele Nachteileund viele Nachteile

Wird auch bei normalem Konsum als Wird auch bei normalem Konsum als Beruhigungsmittel um besser zu entspannen Beruhigungsmittel um besser zu entspannen und Hemmungen abzubauen genutzt,und Hemmungen abzubauen genutzt,

Kommt als kleines Molekül durch jede Kommt als kleines Molekül durch jede Zellwand des Körpers, wird schnell Zellwand des Körpers, wird schnell aufgenommen, verteilt sich schnell im Körperaufgenommen, verteilt sich schnell im Körper

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Die Alkoholwirkung ist Die Alkoholwirkung ist dosisabhängig und z.T. dosisabhängig und z.T.

individuell unterschiedlichindividuell unterschiedlich Hemmungen lassen nachHemmungen lassen nach Koodination wird schlechterKoodination wird schlechter Wachheit läßt nach, Reaktionszeit verlangsamt Wachheit läßt nach, Reaktionszeit verlangsamt

sichsich Tollpatschigkeit, mangelnde GefühlskontrolleTollpatschigkeit, mangelnde Gefühlskontrolle AggressivitätAggressivität Verwaschene SpracheVerwaschene Sprache Schwere GangstörungSchwere Gangstörung VerwirrungVerwirrung Schlecht weckbarSchlecht weckbar Bewusstlosigkeit Bewusstlosigkeit Koma Koma Tod Tod

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Neurobiologische Neurobiologische Verhaltensaspekte des Verhaltensaspekte des

AlkoholismusAlkoholismusStimulierung, angenehme Stimulierung, angenehme Gefühle, positive Gefühle, positive Verstärkung, CarvingVerstärkung, Carving

Verstärkt das Verlangen nach Verstärkt das Verlangen nach Alkohol und fördert den Alkohol und fördert den KonsumKonsum

SedierungSedierung Kann den Konsum verstärken Kann den Konsum verstärken oder vermindernoder vermindern

AversionAversion Schützt vor dem KonsumSchützt vor dem Konsum

Entzugsymptome; Entzugsymptome; Verstärken den Konsum um Verstärken den Konsum um unangenehme Symptome zu unangenehme Symptome zu vermindernvermindern

Selbstmedikation bei Selbstmedikation bei psychischen Störungen psychischen Störungen (Angst- und Spannungs- (Angst- und Spannungs- lösendlösend

Verstärkt das Verlangen nach Verstärkt das Verlangen nach Alkohol und fördert den Alkohol und fördert den Konsum um die Konsum um die psychiatrischen Symptome zu psychiatrischen Symptome zu lindern lindern

Nach DRUG THERAPY FOR ALCOHOL DEPENDENCE ROBERT M. SWIFT http://www.nejm.org Volume 340 Number 19; 1483

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Beim Autofahren Beim Autofahren Beeinträchtigungen der Fahrsicherheit

0,3 Promille: "kurzsichtig" Fehleinschätzung von Abständen, erhöhtes Verkehrsrisiko

0,5 Promille: "farbenblind"Rot wird nicht mehr richtig wahrgenommen, die Sehleistung ist um 15 % eingeschränkt, die Augen können sich auf Hell-Dunkel-Grenzen nur langsam einstellen.

0,8 Promille: "enthemmt"Gleichzeitig verliert man die Kontrolle über Augenbewegungen; das Blickfeld verengt sich.Reaktionen werden bis zu 50 % langsamer; die Sehkraft ist um 25 % verringert. Verkehrsrisiko vervierfacht.

Absolute Fahruntüchtigkeit 0,3 bis 1,09 Promille und alkoholbedingte Ausfallserscheinungen sind nachweisbar

1,1 Promille: "verwirrt„ und Sprechstörungen kennzeichnen die 1,1 Promille-Grenze, bei der per Gesetz die absolute Fahruntüchtigkeit beginnt. gesteigerte Enthemmung und maßlose Selbstüberschätzung sind häufig feststellbar.Fahruntüchtigkeit bei jedem Verkehrsteilnehmern,  auch ohne Nachweis von  Ausfallserscheinungen.

1,5 Promille Annahme eines chronischen Alkoholismus

3,0 Promille: "ohnmächtig"Volltrunkenheit - der Körper wehrt sich gegen diese schwere Vergiftung mit Bewußtlosigkeit, das Gehirn meldet "absoluten Filmriß".

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Es gibt keinen absolut Es gibt keinen absolut risikolosen Alkoholkonsumrisikolosen AlkoholkonsumKrebsrisiko bei Krebsrisiko bei Alkoholgenuss beginnt Alkoholgenuss beginnt bereits bei 25 g/Tag - bereits bei 25 g/Tag - BeispieleBeispiele

25g/T25g/T 100g/100g/TT

Mund und Rachen Mund und Rachen 1,81,8 6,06,0

Speiseröhre Speiseröhre 1,51,5 4,24,2

BrustBrust 1,31,3 2,72,7

Kehlkopf Kehlkopf 1,41,4 4,04,0Geringe Alkoholmengen (10 bis 35 gr. bei Männern) können möglicherweise über eine Senkung des Homocystein-Spiegels das Risiko von Herz- Kreislauf-Erkrankungen senken, allerdings steigt bereits ab 20-30 mg manchmal der Blutdruck an und es tritt dann der gegenteilige Effekt ein.

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Alkoholgehalt Alkoholgehalt verschiedener Getränkeverschiedener Getränke

Getränk Alkoholgehalt Menge reiner Alkohol

Wein ca. 11 Vol. % 0,1 l ca. 8,0 g

Bier ca. 5 Vol % 0,2 l ca. 8,0 g

Sekt, trocken ca. 10 Vol. % 0,1 l ca. 8,0 g

Wermut 18 Vol. % 0,1 l 14,4 g

Eierlikör 20 Vol. % 2,0 cl 3,2 g

Fruchtlikör 30 Vol. % 2,0 cl 4,8 g

Korn 32 Vol. % 2,0 cl 5,0 g

Kräuterlikör 33 Vol. % 2,0 cl 5,2 g

Obstler 35 Vol. % 2,0 cl 5,6 g

Weinbrand 40 Vol. % 2,0 cl 6,4 g

Whiskey 50 Vol. % 2,0 cl 8,0 g

Calvados 55 Vol. % 2,0 cl 8,8 g

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ICD 10 Kriterien der ICD 10 Kriterien der SuchtSucht

Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren.konsumieren.

Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums.der Beendigung und der Menge des Konsums.

Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.oder Reduktion des Konsums.

Nachweis einer Toleranz.Nachweis einer Toleranz. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen

zugunsten des Alkoholkonsums, erhöhter zugunsten des Alkoholkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um den Alkohol zu konsumieren oder Zeitaufwand, um den Alkohol zu konsumieren oder sich von den Folgen des Konsums zu erholen.sich von den Folgen des Konsums zu erholen.

Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweises Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen wie z.B. Leber eindeutiger schädlicher Folgen wie z.B. Leber schädigung durch exzessives Trinken.schädigung durch exzessives Trinken.

3 von 6 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate3 von 6 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate

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DSM IV Kriterien DSM IV Kriterien Toleranzentwicklung.Toleranzentwicklung. Entzugssymptome.Entzugssymptome. Alkohol wird häufig in großen Mengen oder länger als Alkohol wird häufig in großen Mengen oder länger als

beabsichtigt eingenommen.beabsichtigt eingenommen. Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den

Alkoholgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.Alkoholgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren. Viel Zeit für Aktivitäten, um Alkohol zu beschaffen, zu Viel Zeit für Aktivitäten, um Alkohol zu beschaffen, zu

sich zu nehmen oder sich von den Wirkungen zu sich zu nehmen oder sich von den Wirkungen zu erholen.erholen.

Wichtige, soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten Wichtige, soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Alkoholmißbrauchs werden aufgrund des Alkoholmißbrauchs eingeschränkt oder aufgegeben.eingeschränkt oder aufgegeben.

Fortgesetzter Mißbrauch trotz Kenntnis eines Fortgesetzter Mißbrauch trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den Alkoholmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde.Alkoholmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde.

3 von 7 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate3 von 7 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate

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Typologie des Alkoholismus Typologie des Alkoholismus nach Jellinek (1960) nach Jellinek (1960)

Alpha Typ Beta Typ Gamma Typ Delta Typ Epsilon Typ

Problem- Erleichterungs- Konflikt- Trinker

Gelegenheits-Trinker

Süchtiger-TrinkerRauscharmer,

kontinuierlicher -Trinker

Episodischer-Trinker

nur psychische Abhängigkeit

keine Abhängigkeit

zuerst psychische dann körperliche Abhängigkeit

psychische Abhängigkeit

psychische Abhängigkeit

Kein Kontrollverlußt aber Phasen undisziplinierten Trinkens mit Fähigkeit zur Abstinenz

Kein KontrollverlußtKontrollverlußt mit

Phasen der Abstinenz

Kein Kontrollverlußt. keine Abstinez

Kontrollverlußt, jedoch Fähigkeit zur Abstinenz

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Alkoholismus ist eine Alkoholismus ist eine KrankheitKrankheit

Alkoholismus ist Alkoholismus ist zu einem großen Teil genetisch zu einem großen Teil genetisch bedingtbedingt. . Exzessive erhöhte Alkoholtoleranz ist am ehesten Folge einer Unterfunktion der serotonergen Neurotransmission.

In Deutschland trinken zwischen acht und zehn Millionen In Deutschland trinken zwischen acht und zehn Millionen der Bevölkerung zu viel Alkohol. der Bevölkerung zu viel Alkohol.

Etwa drei Prozent der Bevölkerung sind Alkoholiker, Etwa drei Prozent der Bevölkerung sind Alkoholiker, Die Menschen sind  besonders gefährdet, die akut nur Die Menschen sind  besonders gefährdet, die akut nur

wenig Auswirkungen (Nebenwirkungen) des Alkohols wenig Auswirkungen (Nebenwirkungen) des Alkohols verspürenverspüren

Soziale Isolation, mangelnde Anerkennung und Soziale Isolation, mangelnde Anerkennung und Bemutterung in der Kindheit scheinen weitere erhebliche Bemutterung in der Kindheit scheinen weitere erhebliche Risikofaktoren zu sein, die ab der Pubertät Alkoholismus Risikofaktoren zu sein, die ab der Pubertät Alkoholismus und aggressive Persönlichkeitsmerkmale begünstigen. und aggressive Persönlichkeitsmerkmale begünstigen.

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Respekt dem Suchtkranken Respekt dem Suchtkranken gegenüber ist die Basis des gegenüber ist die Basis des

ErfolgsErfolgs Der Kranke muss, wie bei anderen Krankheiten, als Der Kranke muss, wie bei anderen Krankheiten, als

Patient (also Leidender) gesehen werden. Patient (also Leidender) gesehen werden. Moralische Abwertungen und Vorhaltungen Moralische Abwertungen und Vorhaltungen

verhindern eine wirkliche Hilfe und verstärken nur verhindern eine wirkliche Hilfe und verstärken nur meist ohnehin vorhandene meist ohnehin vorhandene MinderwertigkeitsgefühleMinderwertigkeitsgefühle

Folge ist eine mangelnde Einfluss-MöglichkeitFolge ist eine mangelnde Einfluss-Möglichkeit Dies bedeutet nicht, dass Fehlverhalten toleriert Dies bedeutet nicht, dass Fehlverhalten toleriert

werden muss. werden muss. Verleugnung des Ausmaßes des Suchtproblems Verleugnung des Ausmaßes des Suchtproblems

sind Teil der Erkrankung und entsprechen keinen sind Teil der Erkrankung und entsprechen keinen "Lügen". "Lügen".

Krankheit bedeutet allerdings nicht automatisch Krankheit bedeutet allerdings nicht automatisch Befreiung von der Verantwortung für das eigene Befreiung von der Verantwortung für das eigene Tun, und auch keine Minderung der daraus Tun, und auch keine Minderung der daraus resultierenden Konsequenzenresultierenden Konsequenzen

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EntzugssymptomeEntzugssymptome

Innere Unruhe Innere Unruhe Ängstliche, dysphorische, depressive Ängstliche, dysphorische, depressive

Verstimmung, Verstimmung, Appetitlosigkeit, Übelkeit Appetitlosigkeit, Übelkeit Schlafstörungen Schlafstörungen Vegetative Dysregulationen (feuchte, Vegetative Dysregulationen (feuchte,

kühle Akren, vermehrtes Schwitzen, kühle Akren, vermehrtes Schwitzen, Pulslabilität, Blutdruckanstieg oder -Pulslabilität, Blutdruckanstieg oder -abfall, Schwindel)abfall, Schwindel)

Feinschlägiger Tremor Feinschlägiger Tremor

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Ein Delir ist ein Ein Delir ist ein medizinischer Notfallmedizinischer Notfall

Tachycardie Tachycardie Hyperhidrosis (profuses Schwitzen) Hyperhidrosis (profuses Schwitzen) Fieber Fieber grober Finger- und Händetremor grober Finger- und Händetremor Agitiertheit, psychomotorische Unruhe Agitiertheit, psychomotorische Unruhe Angst (u.U. ,,Galgenhumor") Angst (u.U. ,,Galgenhumor") Wahnhaftes Erleben (,,Belagerungs"-Syndrom) Wahnhaftes Erleben (,,Belagerungs"-Syndrom) überwiegend optische (szenische) Halluzinationen überwiegend optische (szenische) Halluzinationen Suggestibilität Suggestibilität Bewußtseinsveränderungen Bewußtseinsveränderungen Desorientiertheit Desorientiertheit Amnestisches Syndrom Amnestisches Syndrom

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KontrollverlustKontrollverlust Vor allem der Kontrollverlust macht Abhängigkeit zu Vor allem der Kontrollverlust macht Abhängigkeit zu

einem Problemeinem Problem Ist nur bei hoher Motivation überwindbarIst nur bei hoher Motivation überwindbar Kontrollverlust verhindert eine positive Veränderung Kontrollverlust verhindert eine positive Veränderung Kontrollverlust Kontrollverlust kann durch externe Kontrolle kann durch externe Kontrolle

kompensiertkompensiert werden, bei Mitarbeit des Betroffenen werden, bei Mitarbeit des Betroffenen auch durch gezielte Förderung überwunden werden, auch durch gezielte Förderung überwunden werden,

Unterstützung und Kontrolle durch Unterstützung und Kontrolle durch Betreuungspersonen im Heim sollten Hand in Hand Betreuungspersonen im Heim sollten Hand in Hand gehengehen

Das Risiko für Kontrollverlust kann ebensosehr Das Risiko für Kontrollverlust kann ebensosehr psychosozial (die Person, ihr Beziehungsnetz) wie auch psychosozial (die Person, ihr Beziehungsnetz) wie auch biologisch (Applikation, Reagibilität des biologisch (Applikation, Reagibilität des Belohnungssystems mit erhöhtem craving) bedingt seinBelohnungssystems mit erhöhtem craving) bedingt sein

Kontrollverlust kann selten in kontrollierten Konsum Kontrollverlust kann selten in kontrollierten Konsum übergehen, ob dies ein sinnvolles Therapieziel bei übergehen, ob dies ein sinnvolles Therapieziel bei Alkoholabhängigen ist , ist strittig Alkoholabhängigen ist , ist strittig

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Anteil der Straftaten unter Alkohol an der Gesamtzahl der jeweiligen

Straftaten

Straftat1994 1995

Gefährliche/schwereKörperverletzung

29,0% 27,5%

Vergewaltigung 29,1% 32,4%

Raubmord 32,0% 32,7%

Sexualmord 33,0% 35,0%

Körperverletzungmit tödlichem Ausgang

37,6% 38,0%

Totschlag 39,2% 38,8%

Gewaltkriminalität insgesamt 26,9% 25,0%

Widerstandgegen die Staatsgewalt

57,9% 56,3%

 

Quelle: Simon et al.: Suchtbericht Deutschland 1997.

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VerwahrlosungVerwahrlosung

Persönlichkeitsveränderungen

Körperliche Krankheiten

Begleitende oder sekundäre Psychische Störungen

Soziale Isolierung

Scheidung

Überschuldung

Arbeitsplatzverlust

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Diskriminierung schadetDiskriminierung schadet Fremdkontrolle ist in einer offenen Fremdkontrolle ist in einer offenen

Einrichtung auf Dauer nur dann möglich, Einrichtung auf Dauer nur dann möglich, wenn der Betroffene darin aus freiem wenn der Betroffene darin aus freiem Entschluss einwilligtEntschluss einwilligt

Im Einzelfall kann eine Zuteilung nach Im Einzelfall kann eine Zuteilung nach Absprache der Dosierung ein sinnvoller Absprache der Dosierung ein sinnvoller Kompromiss sein Kompromiss sein

Süchtige verweigern oft auch die Behandlung Süchtige verweigern oft auch die Behandlung von Folge- oder Begleiterkrankungenvon Folge- oder Begleiterkrankungen

Ohne dass der Süchtige sich ernst genommen Ohne dass der Süchtige sich ernst genommen fühlt und ohne Vermeidung einer moralischen fühlt und ohne Vermeidung einer moralischen Abwertung kann keine Kooperation entstehenAbwertung kann keine Kooperation entstehen

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ZieleZiele sollten überschaubar sollten überschaubar sein, die Fokussierung sein, die Fokussierung

alleine auf die konsumierte alleine auf die konsumierte Menge ist aber nicht Menge ist aber nicht

hilfreichhilfreich Abstinenz Soziale Integration Körperliche und psychische

Gesundheit unter Beachtung des individuellen Risikos

Fehlverhaltensweisen und deren Konsequenzen

Lebensqualität

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Zeichen für KontrollverlustZeichen für Kontrollverlust

Konsum zu Zeitpunkten, an denen Konsum zu Zeitpunkten, an denen der Betroffene weiß, dass der Betroffene weiß, dass Probleme entstehen (soziale Probleme entstehen (soziale Unerwünschtheit, Unerwünschtheit, zwischenmenschliche Probleme, zwischenmenschliche Probleme, Unfälle, Arbeitsplatzprobleme)Unfälle, Arbeitsplatzprobleme)

Menge des Konsums Menge des Konsums Häufigkeit des Konsums Häufigkeit des Konsums

(Organschäden, Partner-probleme) (Organschäden, Partner-probleme)

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alkoholtoxische alkoholtoxische Persönlichkeitsveränderung Persönlichkeitsveränderung

Gefährdung partnerschaftlicher Beziehungenzunehmende BindungslosigkeitVernachlässigung der Kinder Gefährdung des Arbeitsplatzes mit der Gefahr des sozialen Abstiegserhöhte Unfallgefährdung Verlust des Führerscheins Vermögenseinbuße Delinquenz mit strafrechtlichen und zivilrechtlichen Konsequenzen Belastung der Allgemeinheit, die sich gegen solche Inanspruchnahme wehrt.

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Typologie nach Typologie nach Babor(1992) Babor(1992)

Typ A:   Typ B:

Später Beginn (30–40 Jahre) Früher Beginn (vor 21. Lebensjahr)

Wenig Risikofaktoren in der Kindheit Vermehrt Risikofaktoren in Familie und

Kindheit

Geringer Grad der AbhängigkeitStarke Ausprägung der Abhängigkeit,

Mißbrauch auch von anderen Substanzen

Wenig körperliche und soziale Konsequenzen des Alkoholkonsums

Vermehrt körperliche und soziale Konsequenzen des Alkoholkonsums nach kürzerer Zeit

Geringe psychiatrische Komorbidität Hohe psychiatrische Komorbidität

Geringe Belastungsfaktoren im familiären und beruflichen Umfeld

Hohe Belastungsfaktoren im familiären und beruflichen Umfeld

Gute therapeutische Prognose Schlechte therapeutische Prognose

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Biologie, Umwelt und Biologie, Umwelt und Verhalten Verhalten

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Das Zusammenspiel der Das Zusammenspiel der NeurotransmitterNeurotransmitter

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AlkoholwirkungAlkoholwirkung auf auf Rezeptoren im GehirnRezeptoren im Gehirn

Alkohol erhöht die Alkohol erhöht die DopaminkonzentrationDopaminkonzentration =>Einfluss auf das Hirnbelohnungssystem, => =>Einfluss auf das Hirnbelohnungssystem, =>

Verbesserung der Stimmung, positive Verstärkung Verbesserung der Stimmung, positive Verstärkung erhöht das Abhängkeitsrisikoerhöht das Abhängkeitsrisiko

Alkohol reduziert die Alkohol reduziert die Serotonin-Serotonin- und die und die NoradrenalinNoradrenalin- Ausschüttung, => kann dadurch - Ausschüttung, => kann dadurch

Aggressivität und Depression begünstigenAggressivität und Depression begünstigen

Alkohol erhöht die Alkohol erhöht die EndorphinEndorphin und und EnkephalinEnkephalin- - Ausschüttung => Euphorie begünstigt die SuchtAusschüttung => Euphorie begünstigt die Sucht

Alkohol erhöht die Alkohol erhöht die GABA FunktionGABA Funktion, Bindungsstelle , Bindungsstelle wie Benzodiazepinen und Barbituraten => wie Benzodiazepinen und Barbituraten => Sedierung, motorische BeeinträchtigungenSedierung, motorische Beeinträchtigungen

Alkohol vermindert die Alkohol vermindert die Glutamat-Glutamat- Rezeptorfunktion Rezeptorfunktion => kognitive Beeinträchtigung, Reduktion der => kognitive Beeinträchtigung, Reduktion der

GedächtnisfunktionGedächtnisfunktion

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Veränderungen im Gehirn Veränderungen im Gehirn mit Langzeitkonsequenzenmit Langzeitkonsequenzen

Die Veränderungen im Die Veränderungen im Dopamin-Dopamin- und und SerotoninSerotoninstoffwechsel sind langanhaltend stoffwechsel sind langanhaltend und haben Einfluss auf die Persönlichkeit, und haben Einfluss auf die Persönlichkeit, begünstigen die Abhängigkeitbegünstigen die Abhängigkeit

Durch Veränderung der Durch Veränderung der GABA- GABA- RezeptorenRezeptoren tritt schon während des tritt schon während des einmaligen Trinkens eine einmaligen Trinkens eine Toleranzentwicklung ein. GABA Toleranzentwicklung ein. GABA Rezeptoren spielen auch bei den Rezeptoren spielen auch bei den Entzugserscheinungen und den Anfällen Entzugserscheinungen und den Anfällen eine wichtige Rolle. eine wichtige Rolle.

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Medikamente die Abstinenz Medikamente die Abstinenz erleichtern könnenerleichtern können

AcamprosatAcamprosat NMDA, Glutatmat und GABA Rezeptor- Modulator

Vermindert die Entzugserscheinungen, Vermindert die Entzugserscheinungen, vermindert Carving, vermindert Carving,

TiapridexTiapridex DopaminantagonisDopaminantagonist t

Reduziert den Effekt auf das Reduziert den Effekt auf das Hirnbelohnungssystem, vermindert den Hirnbelohnungssystem, vermindert den stimulierenden Effekt, ist selbst stimulierenden Effekt, ist selbst anxiolytischanxiolytisch

NaltrexonNaltrexon OpiatantagonistOpiatantagonist Vermindert den euphorisierenden Effekt, Vermindert den euphorisierenden Effekt, vermindert das Carving und den vermindert das Carving und den stimulierenden Effekt, in manchen stimulierenden Effekt, in manchen Studien ohne Effekt (Compliance bedingt Studien ohne Effekt (Compliance bedingt ?)?)

DisulfiramDisulfiram Aversiv wirksam Aversiv wirksam über erhöhtes über erhöhtes AcetaldehydAcetaldehyd

Bisher eher zweifelhaftes und mit Bisher eher zweifelhaftes und mit erheblichen Risiken behaftetes erheblichen Risiken behaftetes Therapieprinzip, das nur in einem eng Therapieprinzip, das nur in einem eng begrenzten Therapierahmen sinnvoll sein begrenzten Therapierahmen sinnvoll sein kann. kann.

Calcium-Calcium-carbimidcarbimid

Aversiv wirksam Aversiv wirksam über erhöhtes über erhöhtes AcetaldehydAcetaldehyd

Wie Disulfiram über Abschreckung Wie Disulfiram über Abschreckung wegen der unter der Substanz wegen der unter der Substanz auftretenden Nebenwirkungen wirksam.auftretenden Nebenwirkungen wirksam.

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Experimentell eingesetzt Experimentell eingesetzt werdenwerden

AntidepressivaAntidepressiva BromocriptinBromocriptin LithiumLithium BuspironBuspiron NalmefenNalmefen CarbamazepinCarbamazepin

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Campral® (Acamprosat)Campral® (Acamprosat) Hat eine hohe Affinität zu den GABA- Rezeptoren, was Hat eine hohe Affinität zu den GABA- Rezeptoren, was

der wahrscheinliche Wirkmechanismus istder wahrscheinliche Wirkmechanismus ist Vermindert die Rückfälle nach Entzug bei schwerer Vermindert die Rückfälle nach Entzug bei schwerer

Alkoholabhängigkeit, Alkoholabhängigkeit, Ist nur zugelassen im Rahmen eines GesamtkonzeptesIst nur zugelassen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Darf nicht bei schweren Leber- und Nierenkrankheiten Darf nicht bei schweren Leber- und Nierenkrankheiten

gegeben werdengegeben werden Ist noch relativ neu, deshalb sind möglicherweise nicht Ist noch relativ neu, deshalb sind möglicherweise nicht

alle Nebenwirkungen bekannt, scheint aber meistens alle Nebenwirkungen bekannt, scheint aber meistens gut verträglichgut verträglich

Häufigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, Häufigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Hauterscheinungen,Kopfschmerzen, Durchfall, Hauterscheinungen,

Kann mit vielen anderen Medikamenten kombiniert Kann mit vielen anderen Medikamenten kombiniert werden.werden.

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Verschiedene Mechanismen Verschiedene Mechanismen wirken bei den Hirnschäden wirken bei den Hirnschäden durch Alkohol zusammendurch Alkohol zusammen

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Amnestisches SyndromAmnestisches Syndromoder Korsakow-Syndrom oder Korsakow-Syndrom

Allmähliche Entwicklung ist häufiger als Allmähliche Entwicklung ist häufiger als akutes Einsetzen.akutes Einsetzen.

Leitsymptome : Leitsymptome : Merkfähigkeitsstörungen Merkfähigkeitsstörungen Beeinträchtigung des Beeinträchtigung des

Neugedächtnisses Neugedächtnisses Störungen der Orientierung Störungen der Orientierung

hinsichtlich Zeit und Ort hinsichtlich Zeit und Ort Konfabulationen Konfabulationen Euphorie Euphorie

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Amnestisches SyndromAmnestisches SyndromBesonderheitenBesonderheiten

Alkoholkonsum hat bei Patienten mit Alkoholkonsum hat bei Patienten mit Amnestischem Syndrom ein besonders Amnestischem Syndrom ein besonders hohes Risiko, dass eine Verschlimmerung hohes Risiko, dass eine Verschlimmerung eintritteintritt

Dies gilt besonders wenn sie sich Dies gilt besonders wenn sie sich schlecht ernähren. Vitamin B1 kann schlecht ernähren. Vitamin B1 kann teilweise vorbeugenteilweise vorbeugen

Da der Übergang vom Kurzeit- ins Da der Übergang vom Kurzeit- ins Langzeitgedächtnis gestört ist, können Langzeitgedächtnis gestört ist, können diese Menschen sich besonders schlecht diese Menschen sich besonders schlecht an Vereinbarungen halten.an Vereinbarungen halten.

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Häufige andere Häufige andere neurologische neurologische

FolgeerkrankungenFolgeerkrankungen Epileptische Anfälle treten bei 20 -35% Epileptische Anfälle treten bei 20 -35%

der Alkoholkranken aufder Alkoholkranken auf Alkoholtoxische Kleinhirnrindenatrophie Alkoholtoxische Kleinhirnrindenatrophie

mit zerebellarer Gangataxie, Dysarthrie mit zerebellarer Gangataxie, Dysarthrie und Extremitätenataxieund Extremitätenataxie

Alkoholpolyneuropathie mit Alkoholpolyneuropathie mit Muskelkrämpfen in den Unterschenkeln, Muskelkrämpfen in den Unterschenkeln, Missempfindungen, Lähmungen. Missempfindungen, Lähmungen.


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