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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2015

Stand: 24.04.2015

Philosophisches Kolloquium Organisation/Betreuung:

Matthias Haase Mi 19.00-20.30

Neuer Senatssaal, Ritterstr. 26

 HINWEISE 5 BACHELOR OF ARTS SOZIALWISSENSCHAFTEN UND PHILOSOPHIE KERNFACH PHILOSOPHIE / BACHELOR OF ARTS PHILOSOPHIE (AB WS 13/14) 7 

Einführung in die Praktische Philosophie (06-003-102-1) 7 

Einführung in die Praktische Philosophie  Hoffmann, Thomas 7 

Einführung in Kants Praktische Philosophie  Kater, Thomas 7 Übung zum Seminar  Kater, Thomas 7 

Adam Smith: Theorie der ethischen Gefühle  Heuer, Peter 7 Übung zum Seminar  Heuer, Peter 7 

Einführung in Aristoteles Praktische Philosophie  Kater, Thomas 8 Übung zum Seminar  Kater, Thomas 8 

Amerikanischer Pragmatismus  Lueken, Geert-Lueke 8 Pragmatismus und didaktische Implikationen  Irmler, Frank 8 

Die Problematik des Staates  Brieler, Ulrich 8 Anscombes Kritik der modernen Moralphilosophie  Grönert, Peter 9 

Tutorium „Präsentieren“  Gevorkian, Jeanne 9 Tutorium „Präsentieren“  Ermisch, Till 9 Tutorium „Präsentieren“  Heidenfelder, Jana 9 

Rationales Argumentieren (06-003-116-1 / 06-001-116-1) 10 

Einführung in die Wissenschaftstheorie (Rationales Argumentieren I)  Psarros, Nikolaos 10 Einführung in die Logik (Rationales Argumentieren II)  Max, Ingolf 10 

Übung  TutorIn 10 

Aufbaumodul Philosophie (06-003-114-1) 10 

Glaube und Wissen – das 19. Jahrhundert (2)  Wendt, Thomas 10 Klassische Erkenntnistheorie – eine Einf. in die Geschichte …  Wendt, Thomas 11 Heidegger: Sein und Zeit  Hoffmann, Thomas 11 

Brandoms Rationalismus: Eine Rekonstruktion  Bouche, Gilles 11 

Probleme der Philosophie im Mittelalter  Kater, Thomas 12 Rousseau: Norm und Natur  Khurana, Thomas 12 Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten  Kasmann, Tobias 12 Platon: Phaidros  Kater, Thomas 13 Geschichten der Philosophie  Lehmann, Olf 13 

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Politisches Denken bei Benjamin und Schmitt  Fischer, Peter 13 Tutorium „Schreibkurs“  Nack, Ulrike 14 

Tutorium „Schreibkurs“  Baraboj, Ewgenia 14 

Sprachphilosophie (06-003-204-1) 14 Bedeutung, Präsupposition, Implikatur  Stekeler-Weithofer, Pirmin 14 

Dispositionen  Stekeler-Weithofer, Pirmin 14 Lorenzen/Kamlah: Logische Propädeutik  Psarros, Nikolaos 14 

Texte zur Sprachphilosophie  Lueken, Geert-Lueke 15 Philosophische Untersuchung  Lueken, Geert-Lueke 15 

Erkenntnistheorie und Metaphysik (06-003-205-1) 15 

Kants Erkenntnistheorie  Khurana, Thomas 15 

Spinoza: Ethik  Psarros, Nikolaos 15 Die Gegenwartskrise der Philosophie und die Metaphysik  Wendt, Thomas 15 

Methodischer Konstruktivismus  Psarros, Nikolaos 16 Die Gegenwartskrise der Philosophie und die Metaphysik  Wendt, Thomas 16 

Philosophische Forschung (06-003-108-1) 16 

Philosophie der Ökonomie: Nutzen, Wohlfahrt, Glück  Kasmann, Tobias 16 Philosophie der Ökonomie: Markt  Gersbach, Rebekka 17 Philosophie der Zeit  Psarros, Nikolaos 17 McDowell: Geist und Welt  Hoffmann, Thomas 17 

Besprechung von BA-Arbeiten  Psarros, Nikolaos 17 Besprechung von BA-Arbeiten  Kater, Thomas 17 Besprechung von BA-Arbeiten  Lueken, Geert-Lueke 18 

LEHRAMT ETHIK/PHILOSOPHIE STAATSEXAMEN (AB WS 12/13) 19 

Grundlagen der Ethik/Philosophie (2. Teil) Gym, MS, FS (06-003-401) / 19 Praktische Philosophie GS (06-003-403) 19 

Einführung in die Praktische Philosophie  Hoffmann, Thomas 19 

Einführung in Kants Praktische Philosophie  Kater, Thomas 19 Übung zum Seminar  Kater, Thomas 19 

Adam Smith: Theorie der ethischen Gefühle  Heuer, Peter 19 Übung zum Seminar  Heuer, Peter 19 

Einführung in Aristoteles Praktische Philosophie  Kater, Thomas 20 Übung zum Seminar  Kater, Thomas 20 

Amerikanischer Pragmatismus  Lueken, Geert-Lueke 20 Pragmatismus und didaktische Implikationen  Irmler, Frank 20 

Die Problematik des Staates  Brieler, Ulrich 20 Anscombes Kritik der modernen Moralphilosophie  Grönert, Peter 21 

Tutorium „Präsentieren“  Gevorkian, Jeanne 21 Tutorium „Präsentieren“  Ermisch, Till 21 Tutorium „Präsentieren“  Heidenfelder, Jana 21 

Geschichte der Praktischen Philosophie (06-003-402) / 22 Geschichte der Philosophie (06-003-103-1) 22 

Probleme der Philosophie im Mittelalter  Kater, Thomas 22 Rousseau: Norm und Natur  Khurana, Thomas 22 Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten  Kasmann, Tobias 22 Platon: Phaidros  Kater, Thomas 22 Geschichte der Philosophie  Lehmann, Olf 23 

Politisches Denken bei Benjamin und Schmitt  Fischer, Peter 23 Tutorium „Schreibkurs“  Nack, Ulrike 23 

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Tutorium „Schreibkurs“  Baraboj, Ewgenia 24 

Fachdidaktik der Ethik/Philosophie I GS (06-003-404) 24 

Didaktik der Ethik/Philosophie I  Irmler, Frank 24 Schulpraktische Studien II/III  Irmler, Frank 24 

Fachdidaktik der Ethik/Philosophie 2 (06-003-409-GS) 24 

Methodenprogression  Irmler, Frank 24 Philosophieren mit Kindern  Lueken, Geert-Lueke 24 

Medieneinsatz  Irmler, Frank 25 

Fachdidaktik der Ethik/Philosophie I (06-003-405 / 06-003-405-SP) 25 

Fachliche Vorbereitung  Irmler, Frank 25 Fachliche Vorbereitung  Lehmann, Olf 25 

Schulpraktische Studien II/III 25 

MASTER OF ARTS PHILOSOPHIE / MASTER LEHRAMT ETHIK/PHILOSOPHIE 26 

Theoretische Philosophie (06-003-103-3) 26 

Tatsachen und Erklärungen. Empirisches, Prinzipielles und Generisches  Stekeler-Weithofer, Pirmin 26 

Hegel, Logik (Enzyklopädie I)  Gobsch, Wolfram 26 Althussers Lektüren  Schmidt, Christian 26 

Philosophie der Freiheit: F. W. J. Schellings Freiheitschrift …  Wendt, Thomas 26 McTaggert: The Nature of Existence  Psarros, Nikolaos 27 

Ethik der Gegenwart (06-003-104-3) 27 

Ich, Du & Wir  Kasmann, Tobias 27 Der Grund des Bösen: Unwissen, Akrasie, Freiheit oder Privation?  Psarros, Nikolaos 27 Axel Honneth: Das Recht der Freiheit  Gersbach, Rebekka 27 

Moralische Dilemma  Hoffmann, Thomas 28 

Didaktik der Ethik/Philosophie II – Grundschule kl. Fach (06-003-116-4-GS) 28 

Didaktik der Ethik/Philosophie II  Lueken, Geert-Lueke 28 Didaktik der Ethik/Philosophie II  Irmler, Frank 28 

Didaktik der Ethik/Philosophie II – Grundschule gr. Fach (06-003-114-4) 28 Didaktik der Ethik/Philosophie II  Lueken, Geert-Lueke 28 

Didaktik der Ethik/Philosophie II  Irmler, Frank 28 Didaktik der Ethik/Philosophie II  Lehmann, Olf 29 

Probleme der Philosophie 2 (06-003-308-3) / 29 Probleme der Philosophie 4 (06-003-310-3) 29 

Engstrom  Haase, Matthias 29 Das Prinzip Sehnsucht  Caysa, Volker 29 Denken  Psarros, Nikolaos 30 Zweite Natur  Khurana, Thomas 30 

Kant: Kritik der praktischen Vernunft  Gobsch, Wolfram 30 Derrida: Politik der Freundschaft  Kater, Thomas 30 

MASTER OF ARTS LOGIK 31 

Nichtklassische Logiken (06-007-103-3) 31 

Nichtklassische Logiken  Steinacker, Peter 31 

Relevanzlogiken  Max, Ingolf 31 Nichtklassische Logiken  Steinacker, Peter 31 

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Darstellungs- und Anwendungsformen der Logik (06-007-104-3) 31 

Darstellungsformen der Logik  Steinacker, Peter 31 

Darstellungs- und Anwendungsformen der Logik  Max, Ingolf 32 Arnold Koslow, "A Structuralist Theory of Logic"  Steinacker, Peter/Skurt, Daniel 32 

Darstellungsformen der Logik  Steinacker, Peter 32 

Probleme der philosophischen Logik 4 (06-007-113-3) 33 

Logik der Harmonie  Max, Ingolf 33 Abstraktionstheoretische Fragen  Lueken, Geert-Lueke 33 

Conductive Argument  Lueken, Geert-Lueke 33 

Wissenschaftliches Arbeiten (06-007-106-3) 33 

Wissenschaftlichen Arbeiten  Steinacker/Max 33 

GRADUIERTENSTUDIUM 34 

Institutskolloquium  Haase, Matthias 34 Oberseminar/Hegels Mathematik der Natur (Quantität, Maß)  Stekeler-Weithofer, Pirmin 34 Oberseminar/Forschungskolloquium: Natur- und Sozialontologie  Psarros, Nikolaos 34 Oberseminar  Khurana, Thomas 34 Oberseminar  Rödl, Sebastian 35 

MODULFREIE ANGEBOTE 35 

Übung/Kolloquium für ERASMUS/SOCRATES-Studierende  Psarros, Nikolaos 35 „Herr Lessing, lesen Sie Comics!“ – Comic-Theorie für Philosophen  Knopf, Antje 35 

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HINWEISE

Anschrift des Instituts:

Universität Leipzig

Institut für Philosophie

GWZ, Beethovenstraße 15, Haus 1 und 2, 1. Etage

04107 Leipzig

Tel. 0341-97 35820, Fax: 0341-97 35849

Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Sebastian Rödl

Einschreibung Auch in diesem Semester erfolgt die Einschreibung des Kernfaches im B.A., M.A. Philosophie und Logik,

Wahlfachs, Wahlbereichs, Staatsexamens (ab WS 12/13) und des Schulformspezifischen Masters über

das „TOOL“.

Das Studienbüro steht Ihnen kompetent zur Beratung und Hilfe zur Verfügung. Die genauen Termine

können Sie auf der Homepage der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie oder auf der

Homepage des Instituts für Philosophie nachlesen. Dort finden Sie auch weitere wichtige Informationen

zum Thema.

Änderungen

Wir machen nachdrücklich darauf aufmerksam, dass sich Zeiten und Räume zum Semesterbeginn

ändern können und bitten Sie daher in Ihrem Interesse, die Aushänge und die Informationen auf unserer

Homepage zu beachten.

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Zuständigkeiten des Prüfungsamts Studiengänge: Magister Philosophie / Bakkalaureat Schwerpunktfach Philosophie Lehramt Ethik/Philosophie (nur Zwischenprüfung) / B.A. Sozialwissenschaften und Philosophie, Kernfach Philosophie / B.A. Philosophie / Magister Logik und Wissenschaftstheorie / Master Philosophie / Master Logik Mitarbeiterin: Karin Thom Studiengang: Polyvalenter Bachelor / Staatsexamen Lehramt Grundschule (ab WS 12/13) Mitarbeiterin: Ute Haucke Studiengang: Master Lehramt Ethik/Philosophie Mitarbeiter: Clemens Sett Studiengang: Lehramt Staatsexamen Gymnasium, Mittelschule, Sonderpädagogik (ab WS 12/13) Mitarbeiter: Anja Riedeberger Akademisches Jahr Sommersemester 2015 Sommersemester 2015 01.04.2015-30.09.2015 Lehrveranstaltungen: 07.04.15 (Dienstag) – 18.07.2015 (Samstag) darin: 1. Mai 01.05.2015 (Freitag) vorlesungsfrei Himmelfahrt 14.05.2014 (Donnerstag) vorlesungsfrei Pfingstmontag 25.05.2014 (Montag) vorlesungsfrei

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BACHELOR OF ARTS SOZIALWISSENSCHAFTEN UND PHILOSOPHIE KERNFACH PHILOSOPHIE /

BACHELOR OF ARTS PHILOSOPHIE (AB WS 13/14)

Einführung in die Praktische Philosophie (06-003-102-1)

Einführung in die Praktische Philosophie Hoffmann, Thomas V Mi 15-17 c. t. HS 1 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

In der Vorlesung werden zentrale Begriffe der Praktischen Philosophie (wie z. B. ›Handlung‹, ›Urteil‹, ›Tugend‹, Pflicht‹, ›Nutzen‹, ›Konsens‹, ›Gerechtigkeit‹, ›Staat‹, ›Strafe‹, ›Würde‹ etc.) einführend vorgestellt und vertiefend erläutert.

Einführung in Kants Praktische Philosophie Kater, Thomas SE A Di 17-19 c. t. HS 13

Beginnend mit seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten hat Kant ein komplexes theoretisches Gebäude von Ethik, Politischer Philosophie und Rechtsphilosophie entwickelt. Im Seminar und in der Übung sollen die grundlegenden Bausteine dieses Gebäudes gemeinsam rekonstruiert werden, und zwar auch mit Blick auf die Frage ihrer Anschlussfähigkeit an gegenwärtige theoretische wie praktische Problemstellungen. Literatur: Ein genauer Lektüreplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt.

Übung zum Seminar Kater, Thomas ÜB A Fr 7-9 c. t. SG 102

Adam Smith: Theorie der ethischen Gefühle Heuer, Peter SE B Di 17-19 c. t. HS 20 (Leipzig)

Adam Smith ist heute vor allem durch sein Arbeiten zur politischen Ökonomie bekannt. Sein Werk „Wohlstand der Nationen“, welches unter anderen Karl Marx stark beeinflusste, gilt als Schlüsseltext dieses Fachs. Weniger bekannt, aber deshalb nicht weniger aufschlussreich, ist sein großes Buch zur Ethik „Theorie der ethischen Gefühle“. Das Buch ist eine Fundgrube. In gut verständlicher Weise werden die verschiedensten ethischen Fragestellungen besprochen. Zentral ist dabei der Begriff der ‚Sympathie‘. Bekannt ist auch seine Figur des ‚unparteiischen Zuschauers‘. Adam Smith ist der sogenannten Moral Sense Philosophie zuzurechnen. Im Seminar wollen wir Adam Smith Werk gründlich lesen und diskutieren. – Zum Seminar gibt es eine Übung. Literatur: Adam Smith, Theorie der ethischen Gefühle. Es gibt verschiedene Ausgaben.

Übung zum Seminar Heuer, Peter ÜB B Fr 7-9 c. t. SG 127 (Leipzig)

Die Übung dient der Diskussion von Fragen aus dem Seminar und gibt Gelegenheit Fähigkeiten zu erwerben, die für das eigene Philosophieren von Nutzen sind.

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Einführung in Aristoteles Praktische Philosophie Kater, Thomas SE C Di 9-11 c. t. HS 20

Kaum ein Philosoph hat die Praktische Philosophie sowohl in der Ethik als auch in der politischen Philosophie so geprägt wie Aristoteles. Im Seminar und in der Übung sollen seine Ethik und seine politische Philosophie vor allem mit Blick auf die Grundlagen ihres systematischen Zusammenhangs rekonstruiert werden. Literatur: Von Aristoteles' Nikomachischer Ethik wie auch von seiner Politik liegen verschiedene Ausgaben vor, die alle gleichermaßen herangezogen werden können, sofern sie die Bekker-Paginierung enthalten.

Übung zum Seminar Kater, Thomas ÜB C Do 9-11 c. t. SG 123

Amerikanischer Pragmatismus Lueken, Geert-Lueke SE D Mi 11-13 c. t. GWZ 5015

Der Pragmatismus gilt als die erste genuin amerikanische Denkrichtung der Philosophie. Deren Hauptvertreter waren Charles S. Peirce, William James und John Dewey. Für dieses Seminar werden einige Texte von verschiedenen Vertretern des Amerikanischen Pragmatismus in einem Reader zusammen gestellt, die dann in der Veranstaltung gemeinsam besprochen und diskutiert werden sollen. Sie betreffen Themen wie Denken und Handeln, Wissen und Glauben, Individuum, Gemeinschaft, Erziehung und Demokratie etc.

Pragmatismus und didaktische Implikationen Irmler, Frank ÜB D Do 9-11 c. t. GWZ 5015 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

Es handelt sich um ein Lektüreseminar in dessen Mittelpunkt John Deweys Werk Demokratie und Erziehung: Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik. steht. Die Anschaffung des Buches ist unverzichtbar. Auf Basis Deweys Gedanken sollen Überlegungen angestellt werden, welche Konsequenzen hieraus für mögliche Unterrichtsverfahren des Ethik/Philosophieunterrichtes entstehen. Dabei sollen auch sog. Methoden des Philosophieunterrichtes vorgestellt und kritisch reflektiert werden. Die regelmäßige und aktive Teilnahme und die Bereitschaft zur Übernahme einer inhaltlichen Vorstellung einzelner Kapitel des Werkes und/oder diverser „Methoden“ werden vorausgesetzt.

Die Problematik des Staates Brieler, Ulrich SE E Do 11-13 c. t. HS 20 (Leipzig)

Der Staat ist und bleibt ein „Problem“. Wenig erscheint stabiler und ewiger als diese Institution politischer Souveränität, wenig auch umstrittener und problematischer. Das Seminar versucht in einer materialistischen Genealogie den Gestalten des Staates vom Beginn des 20. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart auf die Schliche zu kommen. Ein Blick auf die Literaturliste verrät: Das Seminar erfordert eine intensive Lektürearbeit, wobei wir jeweils ausgewählte Textpassagen gemeinsam lesen und analysieren wollen. Dieses Seminar ist, wie alle vorgehenden und nachfolgenden, der Versuch, unter den globalen Bedingungen des 21. Jahrhunderts dem Geist der kritischen Theorie treu zu bleiben. Literatur: Louis Althusser: Ideologie und ideologische Staatsapparate. 1. Halbband, Hamburg 2010. Étienne Balibar: Der Schauplatz des Anderen. Formen der Gewalt und Grenzen der Zivilität, Hamburg 2006.

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Étienne Balibar: Schwieriges Europa. Die Baustellen der Demokratie, Bonn 2005. Pierre Bourdieu: Über den Staat, Berlin 2014. Michel Foucault: Die Geburt der Biopolitik. Geschichte der Gouvernementalität II, Frankfurt a.M. 2006. Antonio Gramsci: Gefängnishefte. Band 1-10, Hamburg 2012. Michel Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung, Frankfurt a.M./New York 2002. Franz Neumann: Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933-1945, Frankfurt a.M. 1984. Claus Offe: Strukturprobleme des kapitalistischen Staates, Frankfurt a.M./New York 2006. Nicos Poulantzas: Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, autoritärer Etatismus, Hamburg 2002.

Anscombes Kritik der modernen Moralphilosophie Grönert, Peter ÜB E Mi 13-15 c. t. HS 13 (Berlin)

In ihrem 1958 veröffentlichten Aufsatz „Modern Moral Philosophy“ formuliert Elizabeth Anscombe eine Kritik der modernen Moralphilosophie, deren Einfluss auf die zeitgenössische Ethik und Metaethik kaum überschätzt werden kann. Insbesondere gehen zwei die gegenwärtige analytische Moralphilosophie und Metaethik prägende eng miteinander verflochtene Tendenzen auf diesen Text zurück. Die eine besteht in der Verschiebung des Fokus von abstrakten Wertbegriffen wie moralisch richtig oder moralisch verpflichtend auf spezifische ethische Prädikate, auf sogenannte dichte Begriffe, wie „freundlich“, „großzügig“ und „grausam“. Zum anderen stellt Anscombes Text das Gründungsdokument der z.B. von Autoren wie Foot, McDowell, Murdoch und Wiggins vertretenen neoaristotelischen Bewegung dar. Diese Philosophen versuchen die für die moderne Moralphilosophie, insbesondere die Kantische und die utilitaristische Tradition, charakteristische doppelte Abstraktheit – die nämlich sowohl von der partikularen Identität des Handelnden als auch den spezifischen Umständen der Handlungssituation absieht – zu überwinden, indem sie an die Aristotelischen Ethik anknüpfen. In dem Seminar werden wir uns nicht nur ausführlich mit Anscombes Aufsatz, sondern auch mit der sich an ihn anschließenden Diskussion befassen.

Tutorium „Präsentieren“ Gevorkian, Jeanne Do 9-11 c. t. SG 429 (Leipzig)

Die Tutorien „Präsentationskurs“ sollen die Fähigkeit des Präsentierens von Argumenten, argumentativen Zusammenhängen, Textinhalten und Thesen schulen. D.h. es geht darum, einerseits analytische Fähigkeiten zu schulen, argumentative Zusammenhänge in Texten herauszufiltern und diese mit Blick auf ein Publikum darstellen und präsentieren zu können.

Tutorium „Präsentieren“ Ermisch, Till Di 15-17 c. t. SG 305 (Leipzig)

Die Tutorien „Präsentationskurs“ sollen die Fähigkeit des Präsentierens von Argumenten, argumentativen Zusammenhängen, Textinhalten und Thesen schulen. D.h. es geht darum, einerseits analytische Fähigkeiten zu schulen, argumentative Zusammenhänge in Texten herauszufiltern und diese mit Blick auf ein Publikum darstellen und präsentieren zu können.

Tutorium „Präsentieren“ Heidenfelder, Jana Fr 11-13 c. t. SG 221 (Leipzig)

Die Tutorien „Präsentationskurs“ sollen die Fähigkeit des Präsentierens von Argumenten, argumentativen Zusammenhängen, Textinhalten und Thesen schulen. D.h. es geht darum, einerseits analytische Fähigkeiten zu schulen, argumentative Zusammenhänge in Texten herauszufiltern und diese mit Blick auf ein Publikum darstellen und präsentieren zu können.

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Rationales Argumentieren (06-003-116-1 / 06-001-116-1)

Einführung in die Wissenschaftstheorie (Rationales Argumentieren I) Psarros, Nikolaos V I Di 11-13 c. t. HS 9 Für Hörer aller Fakultäten geöffnet

Themen: Wissen – Irrtum – Formen des Wissens – Wissenschaft – Die metaphysischen Grundlagen der Natur- und der Geisteswissenschaften – Nominalismus/Essentialismus – Das System der Wissenschaften – Konstitution der Gegenstände einzelner Naturwissenschaften – Der Unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Die Vorlesung ist für Hörer aller Fakultäten und für das Seniorenstudium offen. Der Vorlesungsstoff wird in der Abschlussklausur des Moduls Rationales Argumentieren abgefragt!

Einführung in die Logik (Rationales Argumentieren II) Max, Ingolf V II Do 15-17 c. t. Audimax Offen für alle Hörer aller Fakultäten

Übung TutorIn ÜB verschiedene Termine

Es werden bei der Einschreibung über TOOL eine ganze Reihe von Übungsterminen angeboten. Jeder Studierende entscheidet sich bei der Einschreibung für genau einen Übungstermin. Die Übungen beziehen sich sowohl auf die Vorlesung zur Wissenschaftstheorie als auch auf die Vorlesung zur Logik und dienen zudem der Vorbereitung auf die Klausur. Weitere Informationen unter http://www.sozphil.uni-leipzig.de/cm/logik/sq-ratio/

Aufbaumodul Philosophie (06-003-114-1)

Teil I: Theoretische Philosophie

Glaube und Wissen – das 19. Jahrhundert (2) Wendt, Thomas SE A Mi 9-11 c. t. SG 328 für Theologiestudierende geöffnet

Die Transzendentalphilosophie I. Kants ist in ihrer erkenntnistheoretischen Gestalt zunächst mit der Absicht entwickelt worden, das Wissen vom Glauben zu scheiden. Oft wurde und wird immer noch der Kant selbst geläufige Umstand verkannt, dass dieses Problem und seine systematische Lösung nur ein – wenn auch wichtiger - Baustein im Gesamtgebäude der Philosophie ist, die nach den Bedingungen der Möglichkeit des Menschseins überhaupt fragt. Die Teilnehmer an diesem Seminar werden deshalb mit wichtigen philosophiegeschichtlichen, theoretischen Standpunkten zum Verhältnis von Wissen und Glauben konfrontiert, um dann deren systematischen Konsequenzen für die Beantwortung der Frage, was der Mensch ist, zu prüfen. Dabei interessieren in diesem Wintersemester ausgewählte Philosopheme des 19. Jahrhunderts (Junghegelianer, Feuerbach, Marx, Vertreter des Materialismus, Nietzsche u.a.) Der Lehrende wird die systematische These vertreten, dass nur der glaubende Mensch ein freier Mensch sein kann, er wird auch zu zeigen versuchen, dass die nachklassische Philosophie hinter erreichte theoretische Positionen der klassischen Epoche zurückfällt. Die Bereitschaft zur Übernahme von Seminarvorträgen wird erwartet.

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Klassische Erkenntnistheorie – eine Einf. in die Geschichte und Systematik einer Wendt, Thomas philosophischen Teildisziplin

SE B Di 9-11 c. t. SG 402

Sie war einst die Königsdisziplin der neuzeitlichen Philosophie – die Erkenntnistheorie. Im ausgehenden 20. Jahrhundert kam man jedoch nicht umhin, einen Niedergang derselben zu konstatieren. Worin aber liegen die Ursachen für den Aufstieg und den Fall dieses philosophischen Teilgebietes begründet, hat die philosophische Erkenntnistheorie noch eine Zukunft? Antworten auf diese und ähnliche Fragen wollen wir in diesem Seminar finden und diskutieren. Im Mittelpunkt unserer systematischen Überlegungen wird dabei das Problem der philosophischen Wahrheitstheorie stehen. In diesem Zusammenhang wird der Lehrende die Meinung vertreten, dass nicht zuletzt die unreflektierte „analytische Wende“ zu Verwerfungen im philosophischen Diskurs zum Erkennen geführt haben, Verwerfungen die letztlich von der Philosophie weg und u.a. zur Strukturwissenschaft Logik geführt haben. Die Bereitschaft zu einer umfänglichen Lektüre und zur Übernahme von Seminarvorträgen wird erwartet.

Heidegger: Sein und Zeit Hoffmann, Thomas SE C Di 15-17 c. t. SG 102

Die von Martin Heidegger in Sein und Zeit formulierte fundamentalontologische Analyse des Seins, der Weltlichkeit der Welt und des In-der-Welt-seins des Daseins ist nicht leicht zu verstehen. Denn Heidegger »heideggert« in Sein und Zeit was das Zeug hält. Daher bleiben viele seiner Gedanken auch im Dunkeln, wenn man sich nicht die Mühe macht, die heideggerschen Neologismen zu »erlernen«. Allerdings wäre es auch falsch, schlicht in einen »Jargon der Eigentlichkeit« (Adorno) zu verfallen und Heideggers Sprachgebrauch einfach nur nachzuahmen. Im Seminar soll daher zweierlei versucht werden: Zum einen werden wir uns die von Heidegger in der Einleitung und im Ersten Abschnitt von Sein und Zeit eingeführten Begriffe aneignen; zum anderen werden wir Heideggers dortige Ausführungen aber auch in ein uns geläufigeres Vokabular übersetzen, um so die zentralen Gedanken aus diesem Teil von Sein und Zeit zu erfassen. anzuschaffende Textgrundlage: Martin Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen: Niemeyer 2006.

Brandoms Rationalismus: Eine Rekonstruktion Bouche, Gilles KO A Mi 13-15 c. t. SG 102 (Berlin)

Robert Brandom gilt als einer der Hauptvertreter post-analytischer Philosophie und nicht wenigen als einer der bedeutendsten Philosophen unserer Zeit. Seine Philosophie lässt sich auf zwei Weisen verstehen: Vor dem Hintergrund analytischer und wittgensteinianischer Sprachphilosophie erscheint sie als ein Versuch, eine sich zwischen semantischer Bedeutungstheorie und pragmatischer Gebrauchstheorie auftuende Kluft zu schließen, indem für eine Vielfalt sprachlicher Ausdrücke im Detail gezeigt wird, worin die Bedeutung dieser Ausdrücke besteht und wie sie einerseits den korrekten Gebrauch dieser Ausdrücke bestimmt, andererseits durch den faktischen Gebrauch dieser Ausdrücke allererst entsteht. In der Tradition neuzeitlicher Philosophie von Descartes bis Hegel erscheint sie als eine Philosophie, die ein nicht-dualistisches Verständnis der Beziehung von Subjekt und objektiver Welt, Verstand und Sinnlichkeit, Vernunft und Affekt, Freiheit und Determinismus, Normen und Tatsachen, Geist und Natur, usw. anstrebt. Charakteristisch für Brandoms Philosophie ist ihr Rationalismus: Den Kern einer jeden sprachlichen Praxis bildet ihm zufolge ein rationaler Erfahrungsprozess, in dessen Verlauf Festlegungen eingegangen, in ein rationales System von Festlegungen integriert und gegebenenfalls, wenn ihre Integration scheitert, wieder aufgegeben werden. Brandom ist denn auch von mancher Seite vorgeworfen worden, seine Philosophie impliziere ein rationalistisch verzerrtes Menschenbild. Ziel des Seminars wird sein, den Teilnehmern zu einem tiefgehenden Verständnis von Brandoms Philosophie zu verhelfen. Am Ende des Seminars sollen die Teilnehmer ein Verständnis davon haben,

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was sie will (und was sie nicht will), was sie kann (und was sie nicht kann), wo sie richtig liegt und wie sie da, wo sie sich irrt, womöglich korrigiert werden kann. Teilnehmer benötigen eine Kopie von Brandoms „Making It Explicit“. Ein Reader mit weiteren Primär- und Sekundärtexten wird ihnen zur Verfügung gestellt werden. Teil II: Geschichte der Philosophie

Probleme der Philosophie im Mittelalter Kater, Thomas SE D Mo 13-15 c. t. HS 14

Das Mittelalter wurde lange Zeit als philosophisch belanglos etikettiert, da die Philosophie hier der Theologie schlicht subordiniert sei. Die Haltlosigkeit dieser Vorurteile hat die Mediävistik ebenso aufgezeigt wie auch die große Bedeutung der mittelalterlichen Philosophie als Wegbereiterin der Moderne. Im Seminar sollen an ausgewählten Fragestellungen vor allem zum Verhältnis von Theologie und Philosophie verschiedene Entwicklungslinien mittelalterlichen Denkens in ihren Grundzügen nachgezeichnet werden. Literatur: Ein genauer Lektüreplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Zur ersten Orientierung: Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter. Von Augustin zu Macchiavelli. Stuttgart 22001 (Reclam UB18103).

Rousseau: Norm und Natur Khurana, Thomas SE E Do 11-13 c. t. SG 328

In diesem Seminar werden wir Rousseaus Diskurs über die Ungleichheit, Vom Gesellschaftsvertrag sowie ausgewählte Passagen aus Émile oder Über die Erziehung untersuchen. Die Diskussion der Texte ist dabei durch das übergreifende Vorhaben orientiert, das komplexe Verhältnis von Norm und Natur bei Rousseau genauer zu klären. Während Rousseaus zweiter Diskurs den gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustand der Ungleichheit im Rückgang auf einen natürlichen Zustand des Menschen kritisiert, bestimmt Vom Gesellschaftsvertrag in scheinbar umgekehrter Richtung normativ geforderte Prozesse des Heraustretens aus einem Zustand bloß natürlicher Freiheit. Das Seminar wird erörtern, inwiefern diese beiden Vorhaben Rousseaus zueinander in Spannung stehen, miteinander verträglich sind oder gar notwendig zusammenhängen. Zur einführenden Lektüre wird empfohlen: Frederick Neuhouser, „Die normative Bedeutung von ‚Natur’ im moralischen und politischen Denken von Rousseau“, in: Forst et al. (Hrsg.), Sozialphilosophie und Kritik, Frankfurt/M. 2009, S. 109-133.

Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kasmann, Tobias SE F Mi 9-11 c. t. HS 13 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

Wir wollen in diesem Lektüreseminar das Herzstück der kantischen Moralphilosophie die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lesen. Ich bitte darum, schon zur ersten Sitzung den Text dabei zu haben. Es gibt verschiedene Ausgaben der Grundlegung, wichtig ist allein, dass die Seitenzählung/Paginierung der Weischedel- oder Akademieausgabe enthalten ist. Dies ist z. B. bei der Reclamversion aber auch bei den Suhrkampausgaben (Horn (Hrsg.) und Band 7 der Werkausgabe) gewährleistet.

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Platon: Phaidros Kater, Thomas SE G Do 13-15 c. t. SG 102

Zwei Themen stehen im Zentrum des Phaidros: Die Liebe und die Kunst der Rede. Sie werden aber nicht isoliert voneinander behandelt, sondern sind in einer komplexen Gedankenführung miteinander verbunden. Im Seminar soll der Argumentationsgang gemeinsam rekonstruiert und diskutiert werden. Literatur: Platons Phaidros liegt in verschiedenen Ausgaben vor, die alle gleichermaßen herangezogen werden können, sofern sie die Stephanus-Paginierung enthalten.

Geschichten der Philosophie Lehmann, Olf SE H Mo 15-17 c. t. HS 13

Normalerweise unterstellt man, dass Philosophie eine Geschichte hat, und unterscheidet diese Geschichte vielleicht von jener der Autoren, der Werke und ihrer Rezeption, evtl. auch der dokumentierbaren Diskurse der Vergangenheit. Philosophiehistorische Beschäftigung über die philologische Sicherung des Materials hinaus gilt vielen als Begegnung der Philosophie mit sich selbst. Inwiefern lässt sich – ohne Mystifizierung – eine Geschichte von Denkformen und ihrer Beziehung zu zeitspezifischen oder überhistorischen Zwecken (sofern man diese nicht schon in besagten Formen kodiert findet) rekonstruieren? Kann man hinter ein ‚historisch erreichtes’ Reflexionsniveau ‚zurückfallen’, d.h. gibt es so etwas wie ‚Progression’ oder ‚Forschungsstand’? Wie zeitlos sind ‚gefundene’ Lösungen? Philosophiegeschichte wurde nicht nur in neukantianischen Lehrbüchern geschrieben. Welchen Widerstand bietet sie interessierter ‚Verdeutung’? Ist es vielleicht auch Philosophiegeschichtsschreibung, wenn Kant eine Tradition skizziert, die Gegenstände der Erkenntnis als „Dinge an sich“ verhandelt, wenn (bzw. falls) die Geschichte der europäischen Philosophie bei Hegel als Weg zum eigenen System erscheint, bei Heidegger als Geschichte der „Seinsvergessenheit“ ‚nachgezeichnet’ wird oder bei Bloch als die der Verkürzung der Wirklichkeit auf Gewordenes, schon Vorhandenes? Müssten demnach so viele Geschichten geschrieben werden wie sich philosophische Probleme identifizieren lassen? Solchen und ähnlichen Fragen soll im Seminar auf der Grundlage von ‚Geschichten der Philosophie’ nachgegan-gen werden, die nur mehr oder weniger und nur unter anderem historiographische bzw. doxographische Absichten verraten.

Politisches Denken bei Benjamin und Schmitt Fischer, Peter KO B Do 9-11 c. t. SG 402 (Leipzig)

Carl Schmitt, politisch weit rechts stehend, und Walter Benjamin, politisch eher links zu verorten, sind bedeutende, aber auch umstrittene Denker des 20. Jahrhunderts. Das Seminar möchte anhand von einigen kontrovers zu debattierender Texten in das politischen Denken der beiden einführen und dabei zugleich Grundbegriffe der Politischen Philosophie in systematischer Absicht diskutieren. Die wichtigsten dieser Begriffe sind: das Politische, der Souverän, der Ausnahmezustand, das Verhältnis von Recht und Gewalt, der Streik, der geschichtliche Fortschritt, der Parlamentarismus, die Demokratie und die Diktatur. Literatur: Walter Benjamin: Zur Kritik der Gewalt (Gesammelte Schriften, Bd. 2.1.); Theologisch-politisches Fragment (GS, Bd. 2.1.); Über den Begriff der Geschichte (GS, Bd. 1.2.); alle drei Texte enthalten in: Walter Benjamin: Sprache und Geschichte. Philosophische Essays; Stuttgart: Reclam 1992; Carl Schmitt: Politische Theologie. Vier Kapitel von der Souveränität; Berlin: Duncker & Humblot 2004 (8. Auflage); Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen; Berlin: Duncker & Humblot 1991(3. Auflage der Ausgabe von 1963); Carl Schmitt: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus; Berlin: Duncker & Humblot 1996 (8. Auflage).

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Tutorium „Schreibkurs“ Nack, Ulrike Mo 17-19 c. t. SG 303 (Leipzig)

Das Tutorium „Schreibkurs“ sollen anhand exemplarischer Texte und verschiedener Textformen an das Schreiben von eigenen Texten heranführen. Da dieses Modul (GP) mit einer Projektarbeit als Prüfungsleistung abgeschlossen wird, wird hier eine vertiefende Vorbereitung auf das Schreiben dieser Prüfungsarbeit angeboten.

Tutorium „Schreibkurs“ Baraboj, Ewgenia Do 15-17 c. t. SG 213 (Leipzig)

Das Tutorium „Schreibkurs“ sollen anhand exemplarischer Texte und verschiedener Textformen an das Schreiben von eigenen Texten heranführen. Da dieses Modul (GP) mit einer Projektarbeit als Prüfungsleistung abgeschlossen wird, wird hier eine vertiefende Vorbereitung auf das Schreiben dieser Prüfungsarbeit angeboten.

Sprachphilosophie (06-003-204-1)

Bedeutung, Präsupposition, Implikatur Stekeler-Weithofer, Pirmin SE mit V-Charakter Mi 9-11 c. t. SG 302 für Seniorenstudierende geöffnet

Die analytische Sprachphilosophie beginnt ihre Reflexion auf Sprache beim Satz, genauer, bei ‚ewigen‘ mathematischen Formeln mit Wahrheitsbewertungen, um erst spät, bei Wittgenstein, Ryle und Austin zu bemerken, dass typische Sprachhandlungen und nicht Satzfiguren sprachlichen Sinn ‚haben‘ bzw. ‚vermitteln‘: Daher ist eine Rekonstruktion der ‚Sprechakttheorien‘ (Searle) und ‚Äußerungsbehauptung‘ (Grice) nach wie vor von zentraler Bedeutsamkeit. Literatur: J. L. Austin, Theorie der Sprechakte (How to do things with words), Reclam, 1986. H. P. Grice, Studies in the ways of words, Cambridge: Harvard University Press, 1989. J. R. Searle, Sprechakte (Speech Acts), Berlin: Suhrkamp, 1983.

Dispositionen Stekeler-Weithofer, Pirmin SE A Di 11-13 c. t. GWZ 5015

Das tiefste Problem, an dem jeder (logische) Empirismus und damit die sich auf Bertrand Russells Atomismus stützende Analytische Philosophie des 20. Jahrhunderts scheitert, sind die Begriffe der Kraft, Energie, allgemein der Disposition und kausalen Erklärung. Die Ursachen liegen auf der Hand: Dispositionen und Kräfte sind zuerst und zuvorderst Zuschreibungen, keine unmittelbar erfahrbaren Eigenschaften. Dieses Erbe Humes ist festzuhalten und zugleich ist der Schlussfehler zu vermeiden, der suggeriert, am Ende gäbe es gar keine Kräfte und Ursachen, sondern bloß Erwartungen von Regelmäßigkeiten. Literatur: Dispositionen. Berlin: Suhrkamp, 2013.

Lorenzen/Kamlah: Logische Propädeutik Psarros, Nikolaos SE B Di 13-15 c. t. GWZ 5015

Dieses klassische Werk des Methodischen Konstruktivismus ist eine interessante und klare, aber eigenwillige Einführung in die Philosophie. Das Seminar ist für Hörer aller Fakultäten und für das Seniorenstudium offen.

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Texte zur Sprachphilosophie Lueken, Geert-Lueke ÜB A Mi 15-17 c. t. GWZ 5015

In dieser Übung werden kurze (philosophische, wissenschaftliche, literarische) Texte gelesen und diskutiert, die sprachphilosophische Themen und Probleme aufwerfen. Es besteht für die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, geeignete Texte vorzuschlagen und einzuspeisen.

Philosophische Untersuchung Lueken, Geert-Lueke ÜB B Mo 15-17 c. t. GWZ 5015

In dieser Übung sollen in gemeinsamer Lektüre und Interpretation die Philosophischen Untersuchungen von Ludwig Wittgenstein schrittweise erschlossen werden. Wer hier teilnehmen möchte, sollte sich eine Standardausgabe (etwa den 1. Band der Suhrkamp-Werkausgabe) anschaffen.

Erkenntnistheorie und Metaphysik (06-003-205-1)

Kants Erkenntnistheorie Khurana, Thomas SE mit V-Charakter Mi 11-13 c. t. HS 5 für Seniorenstudierende geöffnet

In diesem Seminar mit Vorlesungscharakter werden wir uns mit der Kantischen Erkenntnistheorie auseinandersetzen, indem wir ausgewählte Abschnitte aus Kants Kritik der reinen Vernunft untersuchen. Wir werden die erste Kritik dabei im Licht verschiedener zeitgenössischer Interpretationen diskutieren, die die nachhaltige systematische Bedeutung der Kantischen Erkenntnistheorie verdeutlichen (u.a. Allison, Engstrom, Heidegger, Henrich, McDowell, Longuenesse, Pippin). Von besonderer Bedeutung für unsere Diskussion werden dabei die Frage nach dem Verhältnis von Rezeptivität und Spontaneität, das Problem des Selbstbewusstseins und das Verhältnis von theoretischem und praktischem Erkennen sein.

Spinoza: Ethik Psarros, Nikolaos SE A Di 15-17 c. t. GWZ 5015

Im Seminar werden wir uns kritisch mit Spinozas Hauptwerk auseinandersetzen, eines der spannendsten und einflussreichsten philosophischen Werke überhaupt. Das Seminar ist für Hörer aller Fakultäten und für das Seniorenstudium offen.

Die Gegenwartskrise der Philosophie und die Metaphysik Wendt, Thomas SE B Mo 9-11 c. t. HS 14

Das Seminar macht seine Teilnehmer mit wesentlichen Entwicklungsetappen des abendländischen, neuzeitlichen Philosophiebegriffs vertraut. Dessen Geschichte wird als der theoretische Kampf um eine wissenschaftliche Metaphysik interpretiert. Umfangreiche und nicht nach dem ersten Lesen sofort zu verstehende Literatur werden wir im Seminar diskutieren. Deshalb werden Lesebereitschaft, Leistungswille und Lernbereitschaft der Teilnehmer vorausgesetzt. Die zum Seminar, das teilweise Vorlesungscharakter tragen wird, ergänzend stattfindende Übung wendet sich einzelnen Vertreter der Metaphysik (Aristoteles, Thomas) zu und trägt so dazu bei, die theoretischen Probleme um die soziale Erscheinung Metaphysik eingehender zu studieren.

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Methodischer Konstruktivismus Psarros, Nikolaos ÜB A Do 9-11 c. t. HS 14

Der Methodische Konstruktivismus ist eine der wichtigsten philosophischen Denkrichtungen im deutschsprachigen Raum nach dem zweiten Weltkrieg. Er versucht, die Erkenntnisse der Sprachphilosophie in der Tradition Wittgensteins mit den logisch-analytischen Methoden des Wiener Kreises zu verbinden und auf eine phänomenologisch-pragmatische Basis zu stellen. In seinem Umkreis sind viele wichtige Arbeiten zur philosophischen Fundierung der Wissenschaften geleistet worden. Das Seminar wird eine Einführung in die wichtigsten Texte und Personen des Methodischen Konstruktivismus bieten. Das Seminar ist für Hörer aller Fakultäten und für das Seniorenstudium offen.

Die Gegenwartskrise der Philosophie und die Metaphysik Wendt, Thomas ÜB B Fr 9-11 c. t. SG 326

Philosophische Forschung (06-003-108-1)

Philosophie der Ökonomie: Nutzen, Wohlfahrt, Glück Kasmann, Tobias SE A Di 9-11 c. t. SG 426

Dieses Seminar ist ein Teil des Doppelseminars „Philosophie der Ökonomie“. Es müssen beide Seminarteile zusammen belegt und besucht werden, da sie nicht nur inhaltlich aufeinander aufbauen und bezogen sind, sondern auch einige Sitzungen gemeinschaftlich von Rebekka Gersbach und Tobias Kasmann geleitet werden. Die Wissenschaft der Ökonomie unterscheidet sich von anderen Disziplinen in besonderer Weise durch den Umstand, dass sie offenbar eine sehr klare moralische oder wenigstens gesellschaftspolitische Relevanz beanspruchen kann: Gelingt es, die geheimnisvollen Gesetze des Marktes zu verstehen, so sollte es möglich sein, diesen besser zu ordnen, den Markt also zum allgemeinen Nutzen umzugestalten. Im Wissen der Ökonomie ruhe das Versprechen des Wohlstands der Nationen verstanden als universelle Bedürfnisbefriedigung. Das Konzept, welches die Verknüpfung zwischen dem handlungsleitenden, normativen Aspekt der Ökonomie und ihrem deskriptiven, beschreibenden Moment stiften soll, ist das des Nutzens: Wenn du dir durch eine Transaktion den relativ höchsten Nutzen versprichst, dann solltest du sie durchführen! Gleichzeitig wird erst durch die Annahme, dass rationale Marktteilnehmer nur solche Geschäfte abwickeln werden, die ihnen den relativ höchsten Nutzen versprechen, das tatsächlich beobachtete Marktverhalten theoretisch verständlich; Verkäufer bieten Produkte zu Preisen an, die für sie einen Gewinn, einen Nutzen abwerfen, Käufer wiederum erwerben nur solche Güter, von denen sie glauben, dass sie dadurch ihre Bedürfnisse zu diesem Preis effizient, also mit Nutzen, befriedigen werden. Im Seminar werden wir die Reflexion über das Konzept des Nutzens historisch und systematisch nachvollziehen. Nachdem wir uns in gemeinschaftlichen Sitzungen grundlegende Methoden und formale Techniken der Wirtschaftswissenschaften angeeignet haben, beginnen wir mit der Analyse des Nutzenkonzepts an Hand der hedonistischen Nutzenkonzeptionen der klassischen Utilitaristen (Bentham, Mill, Sidgwick). Anschließend betrachten wir die präferenzbasierten Modelle, die sich im 20. Jahrhundert entwickelt haben. Dabei wird sich zeigen, dass das Nutzenkonzept durch die Verknüpfung mit dem Präferenzbegriff eine verwirrende Mehrdeutigkeit erlangt. Denn wird Nutzen mit unterstellter Präferenzerfüllung durch beobachtetes Marktwahlverhalten identifiziert, stellt sich die Frage, was mein Verhalten mit dem für mich Nützlichen, dem Guten, meinem Glück also zu tun hat? Diese Frage werden wir durch die Untersuchung zeitgenössischer Glückskonzeptionen aufgreifen.

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Philosophie der Ökonomie: Markt Gersbach, Rebekka SE B Di 13-15 c. t. HS 14

Dieses Seminar ist ein Teil des Doppelseminars „Philosophie der Ökonomie“. Es müssen beide Seminarteile zusammen belegt und besucht werden, da sie nicht nur inhaltlich aufeinander aufbauen und bezogen sind, sondern auch einige Sitzungen gemeinschaftlich von Rebekka Gersbach und Tobias Kasmann geleitet werden. Das Prinzip der freien Marktwirtschaft wird oft mit dem Verweis verteidigt, dass eine marktwirtschaftlich organisierte Gesellschaft die größtmögliche individuelle Freiheit ihrer Mitglieder garantieren kann. Tatsächlich können wir das Prinzip des Marktes philosophisch über die Begriffe Arbeitsteilung, Tausch, Vertrag, Eigentumserwerb, Privateigentum, auf den Begriff der Freiheit zurückführen. Gelichzeitig bieten Marx‘ Begriffe der Ausbeutung und Entfremdung, verstanden als notwendige Erscheinungen in der kapitalistischen Marktwirtschaft, Grund zur Frage, ob diese tatsächlich die Freiheit aller garantieren kann. Die freie Marktwirtschaft scheint also einen inneren Widerspruch zu enthalten, da sie einerseits aus dem Begriff der Freiheit hergeleitet werden kann und andererseits diese Freiheit nicht vollständig realisieren kann. Wir werden versuchen anhand unserer Lektüre von Texten von Hegel, Marx, Kant, Locke, Smith, Hobbes u.a. diesen Widerspruch zwischen Begriff und Wirklichkeit des Marktes herauszuarbeiten. Die Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Philosophie der Zeit Psarros, Nikolaos SE C Mo 17-19 c. t. GWZ 5015

Im Seminar werden antike und moderne Zeit-Konzepte vorgestellt (Aristoteles, Augustinus, Kant, Hegel, Bergson, McTaggart, Janich).

McDowell: Geist und Welt Hoffmann, Thomas SE D Mo 9-11 c. t. GWZ 5015

Der Mainstream der analytischen Gegenwartsphilosophie hat noch immer erhebliche Probleme, das Verhältnis von Geist und Welt angemessen zu erläutern. Dies zeigt sich auch in der Darstellung unseres Erfahrens und Urteilens hinsichtlich dessen, was in der erfahrbaren Welt der Fall sein kann. John McDowell möchte in Mind and World die Gegenwartsphilosophie von diesem Problem therapieren, indem er einen »minimalen Empirismus« formuliert, für den der Begriff der Zweiten Natur zentral ist. McDowells diesbezügliche Ausführungen sollen im Seminar intensiv diskutiert werden. Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene BA-Studierende. Erforderliche Voraussetzungen zur Seminarteilnahme sind Grundkenntnisse in der Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie. Darüber hinaus wären Kenntnisse der Ansätze von Donald Davidson, Wilfrid Sellars und Immanuel Kant von Vorteil. anzuschaffende Textgrundlage: John McDowell, Geist und Welt, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006.

Besprechung von BA-Arbeiten Psarros, Nikolaos KO A Mi 17-19 c. t. SG 426

Besprechung von BA-Arbeiten Kater, Thomas KO B Mi 9-11 c. t. SG 429

Im Kolloquium sollen die Teilnehmer ihre BA-Arbeiten vorstellen. Im Mittelpunkt werden die Diskussion der jeweiligen Fragestellung, der Konzeption zu Ihrer Beantwortung sowie besondere Probleme der Ausarbeitung stehen. Der genaue Arbeitsplan wird in der ersten Sitzung gemeinsam mit den Teilnehmern festgelegt.

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Besprechung von BA-Arbeiten Lueken, Geert-Lueke KO C Di 15-17 c. t. SG 429

In dem Kolloquium werden von den Teilnehmerinnen ihre geplanten und in der Entstehung befindlichen (oder auch schon fertigen) Bachelorarbeiten vorgestellt und gemeinsam besprochen. Das Programm kann dann nach einem kurzen Austausch über den Stand der Dinge beim ersten Treffen gemeinsam erstellt werden.

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LEHRAMT ETHIK/PHILOSOPHIE STAATSEXAMEN (AB WS 12/13)

Grundlagen der Ethik/Philosophie (2. Teil) Gym, MS, FS (06-003-401) / Praktische Philosophie GS (06-003-403)

Einführung in die Praktische Philosophie Hoffmann, Thomas V Mi 15-17 c. t. HS 1 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

In der Vorlesung werden zentrale Begriffe der Praktischen Philosophie (wie z.B. ›Handlung‹, ›Urteil‹, ›Tugend‹, Pflicht‹, ›Nutzen‹, ›Konsens‹, ›Gerechtigkeit‹, ›Staat‹, ›Strafe‹, ›Würde‹ etc.) einführend vorgestellt und vertiefend erläutert.

Einführung in Kants Praktische Philosophie Kater, Thomas SE A Di 17-19 c. t. HS 13

Beginnend mit seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten hat Kant ein komplexes theoretisches Gebäude von Ethik, Politischer Philosophie und Rechtsphilosophie entwickelt. Im Seminar und in der Übung sollen die grundlegenden Bausteine dieses Gebäudes gemeinsam rekonstruiert werden, und zwar auch mit Blick auf die Frage ihrer Anschlussfähigkeit an gegenwärtige theoretische wie praktische Problemstellungen. Literatur: Ein genauer Lektüreplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt.

Übung zum Seminar Kater, Thomas ÜB A Fr 7-9 c. t. SG 102

Adam Smith: Theorie der ethischen Gefühle Heuer, Peter SE B Di 17-19 c. t. HS 20 (Leipzig)

Adam Smith ist heute vor allem durch sein Arbeiten zur politischen Ökonomie bekannt. Sein Werk „Wohlstand der Nationen“, welches unter anderen Karl Marx stark beeinflusste, gilt als Schlüsseltext dieses Fachs. Weniger bekannt, aber deshalb nicht weniger aufschlussreich, ist sein großes Buch zur Ethik „Theorie der ethischen Gefühle“. Das Buch ist eine Fundgrube. In gut verständlicher Weise werden die verschiedensten ethischen Fragestellungen besprochen. Zentral ist dabei der Begriff der ‚Sympathie‘. Bekannt ist auch seine Figur des ‚unparteiischen Zuschauers‘. Adam Smith ist der sogenannten Moral Sense Philosophie zuzurechnen. Im Seminar wollen wir Adam Smith Werk gründlich lesen und diskutieren. – Zum Seminar gibt es eine Übung. Literatur: Adam Smith, Theorie der ethischen Gefühle. Es gibt verschiedene Ausgaben.

Übung zum Seminar Heuer, Peter ÜB B Fr 7-9 c. t. SG 127 (Leipzig)

Die Übung dient der Diskussion von Fragen aus dem Seminar und gibt Gelegenheit Fähigkeiten zu erwerben, die für das eigene Philosophieren von Nutzen sind.

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Einführung in Aristoteles Praktische Philosophie Kater, Thomas SE C Di 9-11 c. t. HS 20

Kaum ein Philosoph hat die Praktische Philosophie sowohl in der Ethik als auch in der politischen Philosophie so geprägt wie Aristoteles. Im Seminar und in der Übung sollen seine Ethik und seine politische Philosophie vor allem mit Blick auf die Grundlagen ihres systematischen Zusammenhangs rekonstruiert werden. Literatur: Von Aristoteles' Nikomachischer Ethik wie auch von seiner Politik liegen verschiedene Ausgaben vor, die alle gleichermaßen herangezogen werden können, sofern sie die Bekker-Paginierung enthalten.

Übung zum Seminar Kater, Thomas ÜB C Do 9-11 c. t. SG 123

Amerikanischer Pragmatismus Lueken, Geert-Lueke SE D Mi 11-13 c. t. GWZ 5015

Der Pragmatismus gilt als die erste genuin amerikanische Denkrichtung der Philosophie. Deren Hauptvertreter waren Charles S. Peirce, William James und John Dewey. Für dieses Seminar werden einige Texte von verschiedenen Vertretern des Amerikanischen Pragmatismus in einem Reader zusammen gestellt, die dann in der Veranstaltung gemeinsam besprochen und diskutiert werden sollen. Sie betreffen Themen wie Denken und Handeln, Wissen und Glauben, Individuum, Gemeinschaft, Erziehung und Demokratie etc.

Pragmatismus und didaktische Implikationen Irmler, Frank ÜB D Do 9-11 c. t. GWZ 5015 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

Es handelt sich um ein Lektüreseminar in dessen Mittelpunkt John Deweys Werk Demokratie und Erziehung: Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik. steht. Die Anschaffung des Buches ist unverzichtbar. Auf Basis Deweys Gedanken sollen Überlegungen angestellt werden, welche Konsequenzen hieraus für mögliche Unterrichtsverfahren des Ethik/Philosophieunterrichtes entstehen. Dabei sollen auch sog. Methoden des Philosophieunterrichtes vorgestellt und kritisch reflektiert werden. Die regelmäßige und aktive Teilnahme und die Bereitschaft zur Übernahme einer inhaltlichen Vorstellung einzelner Kapitel des Werkes und/oder diverser „Methoden“ werden vorausgesetzt.

Die Problematik des Staates Brieler, Ulrich SE E Do 11-13 c. t. HS 20 (Leipzig)

Der Staat ist und bleibt ein „Problem“. Wenig erscheint stabiler und ewiger als diese Institution politischer Souveränität, wenig auch umstrittener und problematischer. Das Seminar versucht in einer materialistischen Genealogie den Gestalten des Staates vom Beginn des 20. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart auf die Schliche zu kommen. Ein Blick auf die Literaturliste verrät: Das Seminar erfordert eine intensive Lektürearbeit, wobei wir jeweils ausgewählte Textpassagen gemeinsam lesen und analysieren wollen. Dieses Seminar ist, wie alle vorgehenden und nachfolgenden, der Versuch, unter den globalen Bedingungen des 21. Jahrhunderts dem Geist der kritischen Theorie treu zu bleiben. Literatur: Louis Althusser: Ideologie und ideologische Staatsapparate. 1. Halbband, Hamburg 2010. Étienne Balibar: Der Schauplatz des Anderen. Formen der Gewalt und Grenzen der Zivilität, Hamburg 2006.

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Étienne Balibar: Schwieriges Europa. Die Baustellen der Demokratie, Bonn 2005. Pierre Bourdieu: Über den Staat, Berlin 2014. Michel Foucault: Die Geburt der Biopolitik. Geschichte der Gouvernementalität II, Frankfurt a.M. 2006. Antonio Gramsci: Gefängnishefte. Band 1-10, Hamburg 2012. Michel Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung, Frankfurt a.M./New York 2002. Franz Neumann: Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933-1945, Frankfurt a.M. 1984. Claus Offe: Strukturprobleme des kapitalistischen Staates, Frankfurt a.M./New York 2006. Nicos Poulantzas: Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, autoritärer Etatismus, Hamburg 2002.

Anscombes Kritik der modernen Moralphilosophie Grönert, Peter ÜB E Mi 13-15 c. t. HS 13 (Berlin)

In ihrem 1958 veröffentlichten Aufsatz „Modern Moral Philosophy“ formuliert Elizabeth Anscombe eine Kritik der modernen Moralphilosophie, deren Einfluss auf die zeitgenössische Ethik und Metaethik kaum überschätzt werden kann. Insbesondere gehen zwei die gegenwärtige analytische Moralphilosophie und Metaethik prägende eng miteinander verflochtene Tendenzen auf diesen Text zurück. Die eine besteht in der Verschiebung des Fokus von abstrakten Wertbegriffen wie moralisch richtig oder moralisch verpflichtend auf spezifische ethische Prädikate, auf sogenannte dichte Begriffe, wie „freundlich“, „großzügig“ und „grausam“. Zum anderen stellt Anscombes Text das Gründungsdokument der z.B. von Autoren wie Foot, McDowell, Murdoch und Wiggins vertretenen neoaristotelischen Bewegung dar. Diese Philosophen versuchen die für die moderne Moralphilosophie, insbesondere die Kantische und die utilitaristische Tradition, charakteristische doppelte Abstraktheit – die nämlich sowohl von der partikularen Identität des Handelnden als auch den spezifischen Umständen der Handlungssituation absieht – zu überwinden, indem sie an die Aristotelischen Ethik anknüpfen. In dem Seminar werden wir uns nicht nur ausführlich mit Anscombes Aufsatz, sondern auch mit der sich an ihn anschließenden Diskussion befassen.

Tutorium „Präsentieren“ Gevorkian, Jeanne Do 9-11 c. t. SG 429 (Leipzig)

Die Tutorien „Präsentationskurs“ sollen die Fähigkeit des Präsentierens von Argumenten, argumentativen Zusammenhängen, Textinhalten und Thesen schulen. D.h. es geht darum, einerseits analytische Fähigkeiten zu schulen, argumentative Zusammenhänge in Texten herauszufiltern und diese mit Blick auf ein Publikum darstellen und präsentieren zu können.

Tutorium „Präsentieren“ Ermisch, Till Di 15-17 c. t. SG 305 (Leipzig)

Die Tutorien „Präsentationskurs“ sollen die Fähigkeit des Präsentierens von Argumenten, argumentativen Zusammenhängen, Textinhalten und Thesen schulen. D.h. es geht darum, einerseits analytische Fähigkeiten zu schulen, argumentative Zusammenhänge in Texten herauszufiltern und diese mit Blick auf ein Publikum darstellen und präsentieren zu können.

Tutorium „Präsentieren“ Heidenfelder, Jana Fr 11-13 c. t. SG 221 (Leipzig)

Die Tutorien „Präsentationskurs“ sollen die Fähigkeit des Präsentierens von Argumenten, argumentativen Zusammenhängen, Textinhalten und Thesen schulen. D.h. es geht darum, einerseits analytische Fähigkeiten zu schulen, argumentative Zusammenhänge in Texten herauszufiltern und diese mit Blick auf ein Publikum darstellen und präsentieren zu können.

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Geschichte der Praktischen Philosophie (06-003-402) / Geschichte der Philosophie (06-003-103-1)

Probleme der Philosophie im Mittelalter Kater, Thomas SE D Mo 13-15 c. t. HS 14

Das Mittelalter wurde lange Zeit als philosophisch belanglos etikettiert, da die Philosophie hier der Theologie schlicht subordiniert sei. Die Haltlosigkeit dieser Vorurteile hat die Mediävistik ebenso aufgezeigt wie auch die große Bedeutung der mittelalterlichen Philosophie als Wegbereiterin der Moderne. Im Seminar sollen an ausgewählten Fragestellungen vor allem zum Verhältnis von Theologie und Philosophie verschiedene Entwicklungslinien mittelalterlichen Denkens in ihren Grundzügen nachgezeichnet werden. Literatur: Ein genauer Lektüreplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Zur ersten Orientierung: Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter. Von Augustin zu Macchiavelli. Stuttgart 2001 (Reclam UB18103).

Rousseau: Norm und Natur Khurana, Thomas SE E Do 11-13 c. t. SG 328

In diesem Seminar werden wir Rousseaus Diskurs über die Ungleichheit, Vom Gesellschaftsvertrag sowie ausgewählte Passagen aus Émile oder Über die Erziehung untersuchen. Die Diskussion der Texte ist dabei durch das übergreifende Vorhaben orientiert, das komplexe Verhältnis von Norm und Natur bei Rousseau genauer zu klären. Während Rousseaus zweiter Diskurs den gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustand der Ungleichheit im Rückgang auf einen natürlichen Zustand des Menschen kritisiert, bestimmt Vom Gesellschaftsvertrag in scheinbar umgekehrter Richtung normativ geforderte Prozesse des Heraustretens aus einem Zustand bloß natürlicher Freiheit. Das Seminar wird erörtern, inwiefern diese beiden Vorhaben Rousseaus zueinander in Spannung stehen, miteinander verträglich sind oder gar notwendig zusammenhängen. Zur einführenden Lektüre wird empfohlen: Frederick Neuhouser, „Die normative Bedeutung von ‚Natur’ im moralischen und politischen Denken von Rousseau“, in: Forst et al. (Hrsg.), Sozialphilosophie und Kritik, Frankfurt/M. 2009, S. 109-133.

Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Kasmann, Tobias SE F Mi 9-11 c. t. HS 13 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

Wir wollen in diesem Lektüreseminar das Herzstück der kantischen Moralphilosophie die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten lesen. Ich bitte darum, schon zur ersten Sitzung den Text dabei zu haben. Es gibt verschiedene Ausgaben der Grundlegung, wichtig ist allein, dass die Seitenzählung/Paginierung der Weischedel- oder Akademieausgabe enthalten ist. Dies ist z. B. bei der Reclamversion aber auch bei den Suhrkampausgaben (Horn (Hrsg.) und Band 7 der Werkausgabe) gewährleistet.

Platon: Phaidros Kater, Thomas SE G Do 13-15 c. t. SG 102

Zwei Themen stehen im Zentrum des Phaidros: Die Liebe und die Kunst der Rede. Sie werden aber nicht isoliert voneinander behandelt, sondern sind in einer komplexen Gedankenführung miteinander verbunden. Im Seminar soll der Argumentationsgang gemeinsam rekonstruiert und diskutiert werden. Literatur: Platons Phaidros liegt in verschiedenen Ausgaben vor, die alle gleichermaßen herangezogen werden können, sofern sie die Stephanus-Paginierung enthalten.

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Geschichte der Philosophie Lehmann, Olf SE H Mo 15-17 c. t. HS 13

Normalerweise unterstellt man, dass Philosophie eine Geschichte hat, und unterscheidet diese Geschichte vielleicht von jener der Autoren, der Werke und ihrer Rezeption, evtl. auch der dokumentierbaren Diskurse der Vergangenheit. Philosophiehistorische Beschäftigung über die philologische Sicherung des Materials hinaus gilt vielen als Begegnung der Philosophie mit sich selbst. Inwiefern lässt sich – ohne Mystifizierung – eine Geschichte von Denkformen und ihrer Beziehung zu zeitspezifischen oder überhistorischen Zwecken (sofern man diese nicht schon in besagten Formen kodiert findet) rekonstruieren? Kann man hinter ein ‚historisch erreichtes’ Reflexionsniveau ‚zurückfallen’, d.h. gibt es so etwas wie ‚Progression’ oder ‚Forschungsstand’? Wie zeitlos sind ‚gefundene’ Lösungen? Philosophiegeschichte wurde nicht nur in neukantianischen Lehrbüchern geschrieben. Welchen Widerstand bietet sie interessierter ‚Verdeutung’? Ist es vielleicht auch Philosophiegeschichtsschreibung, wenn Kant eine Tradition skizziert, die Gegenstände der Erkenntnis als „Dinge an sich“ verhandelt, wenn (bzw. falls) die Geschichte der europäischen Philosophie bei Hegel als Weg zum eigenen System erscheint, bei Heidegger als Geschichte der „Seinsvergessenheit“ ‚nachgezeichnet’ wird oder bei Bloch als die der Verkürzung der Wirklichkeit auf Gewordenes, schon Vorhandenes? Müssten demnach so viele Geschichten geschrieben werden wie sich philosophische Probleme identifizieren lassen? Solchen und ähnlichen Fragen soll im Seminar auf der Grundlage von ‚Geschichten der Philosophie’ nachgegan-gen werden, die nur mehr oder weniger und nur unter anderem historiographische bzw. doxographische Absichten verraten.

Politisches Denken bei Benjamin und Schmitt Fischer, Peter KO B Do 9-11 c. t. SG 402 (Leipzig)

Carl Schmitt, politisch weit rechts stehend, und Walter Benjamin, politisch eher links zu verorten, sind bedeutende, aber auch umstrittene Denker des 20. Jahrhunderts. Das Seminar möchte anhand von einigen kontrovers zu debattierender Texten in das politischen Denken der beiden einführen und dabei zugleich Grundbegriffe der Politischen Philosophie in systematischer Absicht diskutieren. Die wichtigsten dieser Begriffe sind: das Politische, der Souverän, der Ausnahmezustand, das Verhältnis von Recht und Gewalt, der Streik, der geschichtliche Fortschritt, der Parlamentarismus, die Demokratie und die Diktatur. Literatur: Walter Benjamin: Zur Kritik der Gewalt (Gesammelte Schriften, Bd. 2.1.); Theologisch-politisches Fragment (GS, Bd. 2.1.); Über den Begriff der Geschichte (GS, Bd. 1.2.); alle drei Texte enthalten in: Walter Benjamin: Sprache und Geschichte. Philosophische Essays; Stuttgart: Reclam 1992; Carl Schmitt: Politische Theologie. Vier Kapitel von der Souveränität; Berlin: Duncker & Humblot 2004 (8. Auflage); Carl Schmitt: Der Begriff des Politischen; Berlin: Duncker & Humblot 1991(3. Auflage der Ausgabe von 1963); Carl Schmitt: Die geistesgeschichtliche Lage des heutigen Parlamentarismus; Berlin: Duncker & Humblot 1996 (8. Auflage).

Tutorium „Schreibkurs“ Nack, Ulrike Mo 17-19 c. t. SG 303 (Leipzig)

Das Tutorium „Schreibkurs“ sollen anhand exemplarischer Texte und verschiedener Textformen an das Schreiben von eigenen Texten heranführen. Da dieses Modul (GP) mit einer Projektarbeit als Prüfungsleistung abgeschlossen wird, wird hier eine vertiefende Vorbereitung auf das Schreiben dieser Prüfungsarbeit angeboten.

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Tutorium „Schreibkurs“ Baraboj, Ewgenia Do 15-17 c. t. SG 213 (Leipzig

Das Tutorium „Schreibkurs“ sollen anhand exemplarischer Texte und verschiedener Textformen an das Schreiben von eigenen Texten heranführen. Da dieses Modul (GP) mit einer Projektarbeit als Prüfungsleistung abgeschlossen wird, wird hier eine vertiefende Vorbereitung auf das Schreiben dieser Prüfungsarbeit angeboten.

Fachdidaktik der Ethik/Philosophie I GS (06-003-404)

Didaktik der Ethik/Philosophie I Irmler, Frank SE A Mo 13-15 c. t. GWZ 2116

Im Begleitseminar zu den schulpraktischen Studien werden Unterrichtsverfahren vorgestellt, Ziele und Inhalte des Ethik/Philosophieunterrichtes thematisiert. Didaktische, pädagogische und fachliche Fragestellungen oder Probleme aus den Unterrichtsversuchen können besprochen werden.

Schulpraktische Studien II/III Irmler, Frank nach Terminvereinbarung

Fachdidaktik der Ethik/Philosophie 2 (06-003-409-GS)

Methodenprogression Irmler, Frank SE A Di 15-17 c. t. HS 18 für Seniorenstudierende geöffnet für Theologiestudierende geöffnet

Im Fokus des Seminares steht die Frage, ob die Entwicklung einer erklärungsbedürftigen Methodenkompetenz systematisch erfolgen kann und muss, welche entwicklungspsychologischen, philosophischen und didaktischen Aspekte bei der Auswahl von Unterrichtsverfahren eine Rolle spielen. Dieselben Fragen stellen sich an die postulierte strategische Kompetenz von Schülerinnen und Schülern. Hier sollen Ideen wie die „Methodentaxonomie“, die Schulung sog. „philosophischer Methoden im Ethik- und Philosophieunterricht“ sowie die Erarbeitung und der Einsatz philosophischer Modelle im Ethik/Philosophieunterricht kritisch reflektiert werden. Seminarbasis ist die Lektüre der Readertexte, regelmäßige und aktive Teilnahme, sowie die Bereitschaft, Kurzreferate zu den Texten zu erstellen und/oder Ergebnisse der Sitzungen protokollarisch festzuhalten und vorzustellen.

Philosophieren mit Kindern Lueken, Geert-Lueke SE B Do 17-19 c. t. SG 429

Der Schwerpunkt dieses Seminars wird die Diskussion und Erprobung von Gesprächsformen und „Werkzeugen“ sein, die für das Philosophieren mit Kindern vorgeschlagen und entwickelt wurden. Damit einhergehend sollen auch anhand von Texten die (meta-)philosophischen Konzeptionen, die hier im Hintergrund eine Rolle spielen reflektiert und diskutiert werden.

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Medieneinsatz Irmler, Frank ÜB Mo 11-13 c. t. GWZ 2116

Es sollen Verfahren des Medieneinsatzes im Ethik/Philosophieunterricht vorgestellt und reflektiert werden. Dafür werden die charakteristischen Besonderheiten der diversen Unterrichtsmedien vorgestellt und entsprechende Schlussfolgerungen für die Entwicklung von Unterrichtsverfahren gezogen. Nicht zuletzt soll uns die philosophische Bedeutsamkeit -im engen Sinne einer Medienphilosophie-der jeweiligen Medien interessieren. Unter anderem werden weitverbreitete Lehrwerke vorgestellt und Kriterien an ein Lehrwerk für den Philosophie/Ethikunterricht diskutiert. Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft, bestimmte Inhalte vorzustellen und/oder Ergebnisse protokollarisch festzuhalten und dann vorzustellen, werden vorausgesetzt.

Fachdidaktik der Ethik/Philosophie I (06-003-405 / 06-003-405-SP)

Fachliche Vorbereitung Irmler, Frank SE I Di 9-11 c. t. GWZ 2116

Im Begleitseminar zu den schulpraktischen Studien werden Unterrichtsverfahren vorgestellt, Ziele und Inhalte des Ethik/Philosophieunterrichtes thematisiert. Didaktische, pädagogische und fachliche Fragestellungen oder Probleme aus den Unterrichtsversuchen können besprochen werden.

Fachliche Vorbereitung Lehmann, Olf SE II Di 11-13 c. t. GWZ 2116

Die Veranstaltung knüpft an das Grundlagenseminar an und befasst sich näher mit (lehrplanbezogen) erwartbaren Inhalten des Fachunterrichts in Hinsicht auf Konzeption und Kritik eigener Stunden. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis von sachlichem Gegenstand und Unterrichtsgegenstand sowie die Charakterisierung und (durch Aufgabentypen, Frageformen, Materialauswahl usw.:) Förderung ‚philosophischer’ Beschäftigung der Schüler im Unterricht. Didaktische Verfahren werden dahingehend beurteilt, inwiefern sie die Erreichung der in Sachanalyse und Ergebniserwartung formulierten inhaltlichen Ziele in Aussicht stellen (oder möglicherweise behindern). Eine wichtige Grundlage des Seminargesprächs bilden Beiträge der Teilnehmer demnach vor allem in Form von eigenständigen Sachanalysen und Skizzen zur didaktischen Reduktion. Die angeschlossene Übung dient der Praktikumsvorbereitung und der Diskussion von Unterrichtsentwürfen der Teilnehmer.

Schulpraktische Studien II/III nach Terminvereinbarung

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MASTER OF ARTS PHILOSOPHIE / MASTER LEHRAMT ETHIK/PHILOSOPHIE

Theoretische Philosophie (06-003-103-3)

Tatsachen und Erklärungen. Empirisches, Prinzipielles und Generisches Stekeler-Weithofer, Pirmin V Do 11-13 c. t. SG 102 für Seniorenstudierende geöffnet

Wittgenstein versucht im ‚Tractatus‘ eine ‚reinen‘ Begriff der Konstatierung und Tatsache zu entwickeln – samt einer zugehörigen Theorie der ‚Abbildung‘ von Welt, vermittelt durch ‚Wahrheitsbedingungen‘. Die Ursachen für das Scheitern dieses Ansatzes und die Folgen für eine aufgeklärte Sprach- und Wissensphilosophie sind bis heute noch kaum begriffen, was nicht zuletzt an den bloß paradigmatischen Problemaufrissen in Wittgensteins Spätphilosophie und dem Kollaps der kritischen Tradition der Analytischen Philosophie in einem metaphysischen Physikalismus liegt. Literatur: Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philos. Berlin: Suhrkamp, 1963. Pirmin Stekeler-Weithofer, Sprachphilosophie, Eine Einführung. München. Beck, 2014.

Hegel, Logik (Enzyklopädie I) Gobsch, Wolfram SE A Mi 17-19 c. t. SG 425

Wir lesen Hegels sogenannte „kleine Logik“, den ersten der drei Teile seiner Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Wir wollen uns einen Überblick über die Elemente dieser „Wissenschaft der Idee an und für sich“, einen Begriff ihrer Methode und eine Vorstellung ihres Ortes in Hegels System erarbeiten. Vertrautheit mit Hegel, Kant und der Geschichte der Logik ist von Vorteil.  

Althussers Lektüren Schmidt, Christian SE B Mi 11-13 c. t. SG 429

Philosophie ist für Louis Althusser eine besondere Art zu lesen. In seinen Lektüren von Marx, Rousseau und Montesquieu geht es ihm darum, das Eindringen der Philosophie in die Texte zur Ökonomie und Politik dingfest zu machen. Die Frage sind: Was konstituiert philosophischen Texte? Wie bestimmt sich ihr spezifisches Objekt? Und wer ist das Subjekt, das den philosophischen Text hervorbringt? Ausgangspunkt der Rekonstruktion von Althussers Verständnis von Philosophie und philosophischen Lesens ist die von ihm in Das Kapital lesen entwickelte „symptomale Lektüre“. Ausgehend davon sollen weitere von Althussers Lektüren erschlossen werden, die einen Einblick in das Denken dieses für die französische Philosophie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägenden Autors und Lehrers liefern.

Philosophie der Freiheit: F. W. J. Schellings Freiheitschrift aus dem Jahre 1809 Wendt, Thomas und die Philosophie der Offenbarung als Gegenstand philosophischer Rezeptionsprozesse. Literaturseminar

KO A Fr 11-13 c. t. SG 329

In den vergangenen Semestern konnten wir im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zur Philosophie Schellings“ wesentliche Elemente dieses Philosophems rekonstruieren. Wir suchten dazu u.a. das System des Transzendentalen Idealismus, die Freiheitsschrift von 1809 und die Philosophie der Offenbarung auf. Im Sommersemester 2014 wurde diese Veranstaltungsreihe fortgesetzt. Nunmehr standen Texte, die wesentliche Stationen der Wirkungsgeschichte der Schellingschen Freiheits- – und Offenbarungsphilosophie darstellen, auf der Tagesordnung des Seminars. Es handelte sich dabei um Schriften, die von C. Daub und S. Kirkegaard verfasst wurden. Zum Beschluss dieser Seminarreihe im

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Masterstudium soll mehr M. Heideggers Analyse der Schellingschen Freiheitsschrift verhandelt werden. Historische und systematische Vorkenntnisse auf dem Gebiet des abendländischen Metaphysikdiskurses sind notwendig und werden erwartet. Neueinsteiger sind willkommen.

McTaggert: The Nature of Existence Psarros, Nikolaos KO B Mi 15-17 c. t. GWZ 2115

Gegenstand des Seminars ist die Analyse und Interpretation von McTaggarts Hauptwerk mit dem Fernziel, eine deutsche kritische und kommentierte Übersetzung anzufertigen.

Ethik der Gegenwart (06-003-104-3)

Ich, Du & Wir Kasmann, Tobias SE A Mi 17-19 c. t. SG 429

Wie kann es überhaupt sein, dass moralische Forderungen an mich gestellt werden können oder dass ich überzeugt sein kann, bestimmte Dinge tun zu müssen? Spätestens seit Stephen Darwalls The Second Person Standpoint (2006) findet wieder eine Debatte, die an Überlegungen zur notwendigen Sozialität des Menschen bei Aristoteles, Rousseau, Kant und Hegel anschließt, statt. Diese neue-alte Diskussion zeichnet aus, dass sie den Schlüssel zur Lösung der Moralbegründung in dem Umstand vermutet, dass man überhaupt ich, du, Ich und Wir denken und sagen kann. Wie aber muss man die Idee verstehen, dass ich nur deswegen ein vernünftiges Wesen sein kann, weil es ein Du gibt, welches dies auch sein muss? Und andersrum: Was bleibt von mir als selbstbewusstem Individuum, wenn ich schon immer im Modus des Wir denken muss? Im Seminar werden wir die spannendsten frischen Texte zu diesen Fragen untersuchen.

Der Grund des Bösen: Unwissen, Akrasie, Freiheit oder Privation? Psarros, Nikolaos SE B Mi 11-13 c. t. GWZ 2116

Zentraler Aspekt des Seminars ist die Auseinandersetzung mit Schellings Konzept des Bösen und seine Kontrastierung mit den entsprechenden Theorien von Platon, Aristoteles und Thomas v. Aquin. Das Seminar ist für Hörer aller Fakultäten und für das Seniorenstudium offen.

Axel Honneth: Das Recht der Freiheit Gersbach, Rebekka KO I Fr 11-13 c. t. SG 429 für Theologiestudierende geöffnet

Honneth entwickelt in seiner neusten Monographie eine Konzeption sozialer Gerechtigkeit, die auf Hegels Rechtsphilosophie aufbaut. Dabei bestimmt er Gerechtigkeit nicht als abstraktes Prinzip, sondern entwickelt seine Gerechtigkeitskonzeption auf der Grundlage einer Analyse bestehender gesellschaftlicher Institutionen, ohne dabei den Anspruch auf eine vernünftige Rechtfertigung aufzugeben. Habermas schreibt über das Buch: „Honneth tut den historischen Schritt von Marx zu Hegel zurück, um das Programm „von Hegel zu Marx“ neu einzustellen.“ Wir werden Honneths Buch unter diesem Gesichtspunkt gemeinsam lesen und bei Bedarf auch Texte von Hegel und Marx hinzuziehen. Literatur: Axel Honneth, Das Recht der Freiheit. Berlin: Suhrkamp, 2011.

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Moralische Dilemma Hoffmann, Thomas KO II Mo 13-15 c. t. GWZ 5015

Ist es möglich, dass es unauflösbare moralische Dilemma gibt? Und was würde daraus für die Moral und die Moralphilosophie folgen? Diese Fragen wurden vor allem in der anglo-amerikanischen Ethik der vergangenen Jahrzehnte intensiv diskutiert. In dem Seminar wollen wir zunächst Klarheit darüber gewinnen, was wir unter einem moralischen Dilemma genau zu verstehen haben und welche unterschiedlichen Typen moralischer Dilemma es geben könnte. Dann wollen wir fragen, ob die Möglichkeit des Bestehens unauflösbarer moralischer Dilemma tatsächlich so desaströse Folgen hätte, wie zuweilen angenommen wird. Wie man diese Frage beantwortet, hängt auch davon ab, was man grundsätzlich als Aufgabe und Funktion der normativen Ethik erachtet. Und so wollen wir im Seminar die Beschäftigung mit moralischen Dilemma schließlich auch dazu nutzen, um über diese metaethischen Punkt nachzudenken. Ein Reader der zu diskutierenden Texte wird zu Beginn des Semesters in elektronischer Form bereitgestellt.

Didaktik der Ethik/Philosophie II – Grundschule kl. Fach (06-003-116-4-GS)

Didaktik der Ethik/Philosophie II Lueken, Geert-Lueke SE Do 17-19 c. t. SG 429

Der Schwerpunkt dieses Seminars wird die Diskussion und Erprobung von Gesprächsformen und „Werkzeugen“ sein, die für das Philosophieren mit Kindern vorgeschlagen und entwickelt wurden. Damit einhergehend sollen auch anhand von Texten die (meta-)philosophischen Konzeptionen, die hier im Hintergrund eine Rolle spielen reflektiert und diskutiert werden.

Didaktik der Ethik/Philosophie II Irmler, Frank ÜB Mo 11-13 c. t. GWZ 2116

Es sollen Verfahren des Medieneinsatzes im Ethik/Philosophieunterricht vorgestellt und reflektiert werden. Dafür werden die charakteristischen Besonderheiten der diversen Unterrichtsmedien vorgestellt und entsprechende Schlussfolgerungen für die Entwicklung von Unterrichtsverfahren gezogen. Nicht zuletzt soll uns die philosophische Bedeutsamkeit -im engen Sinne einer Medienphilosophie-der jeweiligen Medien interessieren. Unter anderem werden weitverbreitete Lehrwerke vorgestellt und Kriterien an ein Lehrwerk für den Philosophie/Ethikunterricht diskutiert. Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft, bestimmte Inhalte vorzustellen und/oder Ergebnisse protokollarisch festzuhalten und dann vorzustellen, werden vorausgesetzt.

Didaktik der Ethik/Philosophie II – Grundschule gr. Fach (06-003-114-4)

Didaktik der Ethik/Philosophie II Lueken, Geert-Lueke SE Di 11-13 c. t. GWZ 2107

Didaktik der Ethik/Philosophie II Irmler, Frank ÜB Mo 11-13 c. t. GWZ 2116

Es sollen Verfahren des Medieneinsatzes im Ethik/Philosophieunterricht vorgestellt und reflektiert werden.

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Dafür werden die charakteristischen Besonderheiten der diversen Unterrichtsmedien vorgestellt und entsprechende Schlussfolgerungen für die Entwicklung von Unterrichtsverfahren gezogen. Nicht zuletzt soll uns die philosophische Bedeutsamkeit -im engen Sinne einer Medienphilosophie-der jeweiligen Medien interessieren. Unter anderem werden weitverbreitete Lehrwerke vorgestellt und Kriterien an ein Lehrwerk für den Philosophie/Ethikunterricht diskutiert. Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Bereitschaft, bestimmte Inhalte vorzustellen und/oder Ergebnisse protokollarisch festzuhalten und dann vorzustellen, werden vorausgesetzt.

Didaktik der Ethik/Philosophie II Lehmann, Olf Termin n. V.

Diese Übung gilt als Alternative für Studierende, welche die Übung von Herrn Irmler nicht besuchen können. Bitte melden Sie sich per E-Mail bei mir, um einen Termin abzustimmen.

Probleme der Philosophie 2 (06-003-308-3) / Probleme der Philosophie 4 (06-003-310-3)

Engstrom Haase, Matthias SE A Do 13-15 c. t. SG 429

Die Vernunft kann in zwei Weisen gebraucht werden: theoretisch und praktisch. Die Vollkommenheit besteht jeweils in einer Form des Wissens. Theoretisches Wissen hängt von der Wirklichkeit seines Gegenstands ab. Praktisches Wissen bringt die Wirklichkeit seines Gegenstands hervor. Kants Kritik der praktischen Vernunft untersucht die Bedingungen der Möglichkeit praktischen Wissens. In seinem Buch The Form of Practical Knowledge entwickelt Steven Engstrom eine neue Lesart, welche die Bedeutung der aristotelischen Vermögenslehre für Kants Denken hervorhebt. Wir arbeiten die beiden Bücher zusammen durch. Das Seminar bildet eine Einheit mit Wolfram Gobsch Seminar zu Kant: Kritik der praktischen Vernunft. Die beiden Seminare werden direkt nacheinander abgehalten und müssen zusammen belegt werden. Das Seminar ist eine Fortsetzung der entsprechenden Veranstaltung im Wintersemester 2014/15. 

Das Prinzip Sehnsucht Caysa, Volker SE B Mo 11-13 c. t. GWZ 2115 (Leipzig)

Für Ernst Bloch war das Sehnen „der einzige bei allen Menschen ehrliche Zustand“. Ja, er ging sogar so weit, dass für ihn die Hoffnung der „eigentlichste“ Sehnsuchtsaffekt ist. Die Hoffnung basiert also auf der Sehnsucht und vollendet diese für Bloch. Eigenartigerweise findet sich aber in Blochs „Prinzip Hoffnung“ keine systematische Untersuchung der Sehnsucht. Die Analyse der mit der Sehnsucht verbundenen Stimmungen wird begründet in einer Theorie leibgebundenen Handelns, dem Empraktischen. Entgegen rationalistisch verkürzten Handlungs- und Wissenstheorien soll damit der der selbstbewussten Praxis immer je schon vorgängige leiblich gestimmte Handlungsvollzug thematisiert werden. Die Vorlesung knüpft an aktuelle Debatten um unmittelbar körperliche, implizite Wissensformen wie auch an die Diskussion um eine Philosophie der Gefühle an. Zugleich wird der philosophiehistorische Hintergrund der Debatte dargestellt. Weitere Themen der Vorlesung sind unter anderem: Abstrakt-allgemeine Problematisierung des Empraktischen, Sein und Gestimmtsein, Grundformen praktischen Körperwissens, Schweigen, Erinnerung, Intuition, Ahnung und Schmerz.

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Denken Psarros, Nikolaos SE C Mo 15-17 c. t. GWZ 2116

Im Seminar werden wir uns mit Heideggers Vorlesung „Was ist Denken?“ und Pirmin Stekeler-Weithofers Buch „Denken: Wege und Abwege in der Philosophie des Geistes“ beschäftigen.

Zweite Natur Khurana, Thomas SE D Di 15-17 c. t. GWZ 2116

In der gegenwärtigen Diskussion des Verhältnisses von Geist und Natur hat die Idee der zweiten Natur eine besondere Aufmerksamkeit erhalten: Wenn wir erkennen, dass geistige Fähigkeiten uns zur zweiten Natur werden können, und uns daran erinnern, dass auch die zweite Natur Natur ist, dann soll uns dies die Überwindung des problematischen modernen Dualismus von Geist und Natur erlauben. In dieser von McDowell angeregten Diskussion wird der Begriff der zweiten Natur dabei primär im Rückgang auf einen aristotelischen Begriff der zweiten Natur verstanden, der am Paradigma von Gewohnheit und Tugend gebildet ist. Das Seminar will nun der Hypothese nachgehen, dass sich um 1800 ein veränderter, genuin moderner Begriff der zweiten Natur herausbildet, der für das von McDowell bezeichnete Problem einschlägig ist und zugleich eine reichere Explikation der Einheit und Differenz von Geist und Natur ermöglicht. Dieser moderne Begriff der zweiten Natur ist dadurch gekennzeichnet, dass er den Begriff (i) ästhetisch, (ii) dialektisch und (iii) objektiv wendet. Das bedeutet, (i) dass nicht mehr primär die Gewohnheit, sondern vielmehr die schöne Kunst zum Paradigma der zweiten Natur wird; (ii) dass die Naturwerdung erworbener Fähigkeiten nicht mehr als das unzweideutige Telos, sondern als eine notwendige und zugleich problematische Form der Verwirklichung begriffen wird. Der moderne Begriff ist schließlich dadurch gekennzeichnet (iii), dass wir uns mit „zweiter Natur“ nicht allein auf erworbene Dispositionen von Subjekten beziehen, sondern auf die sozialen Vergegenständlichungen geistiger Verhältnisse, kurz: auf den „objektiven Geist“. – Das Seminar wird zunächst die zeitgenössische Diskussion der zweiten Natur und ihre antiken Bezugspunkte untersuchen, um in einem zweiten Schritt verschiedene moderne Formulierungen des Begriffs und des Problems der zweiten Natur zu diskutieren – etwa bei Pascal, Rousseau, Kant, Schiller, Hegel, Nietzsche, Lukacs, Barthes.

Kant: Kritik der praktischen Vernunft Gobsch, Wolfram KO A Do 15-17 c. t. SG 321

Die Vernunft kann in zwei Weisen gebraucht werden: theoretisch und praktisch. Die Vollkommenheit besteht jeweils in einer Form des Wissens. Theoretisches Wissen hängt von der Wirklichkeit seines Gegenstands ab. Praktisches Wissen bringt die Wirklichkeit seines Gegenstands hervor. Kants Kritik der praktischen Vernunft untersucht die Bedingungen der Möglichkeit praktischen Wissens. In seinem Buch The Form of Practical Knowledge entwickelt Steven Engstrom eine neue Lesart, welche die Bedeutung der aristotelischen Vermögenslehre für Kants Denken hervorhebt. Wir arbeiten die beiden Bücher zusammen durch. Das Seminar bildet eine Einheit mit Matthias Haase Seminar zu Engstroms Buch. Die beiden Seminare werden direkt nacheinander abgehalten und müssen zusammen belegt werden. Das Seminar ist eine Fortsetzung der entsprechenden Veranstaltung im Wintersemester 2014/15. 

Derrida: Politik der Freundschaft Kater, Thomas KO B Mi 15-17 c. t. SG 327

In seinem Buch Politik der Freundschaft wirft Derrida die Frage auf, ob sich hinter dem Begriff des Politischen nicht ein bestimmtes dominant gewordenen Konzept von Freundschaft verbirgt, das offenzulegen ist, wenn man darlegen will, was das Politische ist und wie das Politische vor dem Horizont der Frage nach der Demokratie zu denken ist. Im Seminar soll Derridas Buch gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Dafür ist es unbedingt erforderlich, dass das Buch vor Semesterbeginn mindestens einmal vollständig gelesen worden ist. Literatur: Jacques Derrida: Politik der Freundschaft. Frankfurt/Main 2000.

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MASTER OF ARTS LOGIK

Nichtklassische Logiken (06-007-103-3)

Nichtklassische Logiken Steinacker, Peter V Di 9-11 c. t. GWZ 2115

Die vier SWS umfassende Vorlesung macht die Teilnehmer mit drei etablierten Teilgebieten nichtklassischer Logik vertraut Dies kann angesichts der großen Vielfalt auch innerhalb dieser Teilgebiete nur über eine exemplarische Behandlung von Logiken geschehen. Im Teilabschnitt „Systeme der Modallogik“ werden die typischen Vertreter K, T, S4 und S5 einschließlich der Kripke-Semantiken behandelt, zudem wird ein „Baukastenprinzip“ für die Erweiterung/Anpassung dieser Basiskalküle beschrieben. Kursorisch werden auch nichtnormale Modallogiken behandelt. Ein Exkurses zur Zeitlogik ergänzt diesen Themenkomplex. Mehrwertige Logiken stellen ein technisch sehr elaboriertes Teilgebiet der Logik dar. Im Kurs werden ausgewählte dreiwertige Systeme erörtert, aber auch Logiken mit mehr Werten werden nicht ausgespart. Ein effektives Instrument einer allgemeineren Betrachtung sind T-Normen und die daraus ableitbaren Wertefunktionen, insbesondere im unendlichwertigen Fall. Die intuitionistische Logik ist nicht nur in historischer Sicht als Paradebeispiel einer nichtklassischen Logik anzusehen. Es wird gezeigt, dass sie als Repräsentant einer nichtextensionalen zweiwertigen, oder aber als mehrwertige Logik behandelt werden kann. Die intuitionistische Logik wird in verschiedenen Darstellungsmodi präsentiert und es wird das (tatsächliche oder vermeintliche) Konkurrenzverhältnis zur klassischen Logik in formaler und inhaltlicher Sicht erörtert. Generell wird die Frage nach dem Verhältnis von klassischer Logik und nichtklassischen Logiken gebührenden Raum einnehmen und mehrfach im Verlauf der Darstellung aufgegriffen werden. In die Vorlesung sind Übungen zu ausgewählten nichtklassischen Logiken integriert. Vorausgesetzt werden Kenntnisse der Klassischen Logik.

Relevanzlogiken Max, Ingolf SE Mi 9-11 c. t. GWZ 2116

Es werden Texte aus dem aktuellen Forschungsumfeld zur Relevanzlogik behandelt. Jeder Student übernimmt ein Referat.

Nichtklassische Logiken Steinacker, Peter ÜB Do 9-11 c. t. GWZ 2115

Darstellungs- und Anwendungsformen der Logik (06-007-104-3)

Darstellungsformen der Logik Steinacker, Peter V Mo 9-11 c. t. GWZ 2116

Die jüngere Entwicklung der formalen Logik ist gekennzeichnet durch eine stetig wachsende Vielfalt von Anwendungsaspekten und angewandten Logiken, aber auch durch eine Vielzahl von Darstellungsweisen logischer Theorien. Um den Zugang zu diesen zu erleichtern gibt die Vorlesung einen Einblick in verschiedene syntaktisch und semantisch inspirierte Darstellungsformen der Logik und exemplifiziert häufig gebrauchte logische Techniken. Beispielhaft werden diese für die klassische Logik verhandelt, gelegentlich sind aber auch nichtklassische Logiken tangiert. Am Beginn des Kurses stehen Beweistechniken (insbesondere axiomatische Kalküle, Tableau-Kalküle, Systeme des Natürlichen Schließens, Sequenzenkalküle) im Mittelpunkt. Darauf folgt ein Abschnitt zur strukturellen Darstellung der Logik als Theorie formaler Konsequenzrelationen. Ferner werden spezielle beweis- oder modelltheoretisch basierte Techniken (Unabhängigkeitsbeweise, Einbettungen u.ä.)

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vorgestellt. Den abschließenden Schwerpunkt bildet ein Exkurs in algebraische Begriffsbildungen und ihren Bezug zur Logik. Die begleitende Übung dient der Vertiefung des Vorlesungsstoffes und soll die Teilnehmer zugleich im sicheren Umgang mit diversen Kalkülformen und spezifischen logischen Techniken üben. Im Idealfall soll der Vorlesungs-Übungs-Komplex die Teilnehmer so qualifizieren, dass sie sich in Abhängigkeit von der zu bearbeitenden logischen Problemstellung möglichst geeigneter Untersuchungsinstrumente und –methoden bedienen. Vorausgesetzt werden solide Kenntnisse der Klassischen Logik.  

Darstellungs- und Anwendungsformen der Logik Max, Ingolf SE I Do 13-15 c. t. GWZ 2116

Im Seminar werden verschiedene angewandte Logiken und ihre Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Sprachphilosophie, der Philosophie des Geistes, der Linguistik sowie der Informatik besprochen.

Arnold Koslow, "A Structuralist Theory of Logic" Steinacker, Peter/Skurt, Daniel SE II Blockseminar 15.05. ab 15:00 Uhr, 16.05., 13.06., 14.06.15, GWZ 2116 (Bochum) Vorbesprechung: 17.04.15, 13-15 Uhr, GWZ 2116

Konsequenzrelationen werden traditionell als Resultat vorhergehender logischer Analyse (via Semantik als Folgerungsrelation oder via Kalkül als Ableitbarkeit) dargestellt. In jüngerer Zeit hat sich eine Herangehensweise etabliert, bei der man Konsequenzrelationen als basal auffasst und, von diesen ausgehend, Regeln beschreibt, die die Eigenschaften logischer Operatoren (und damit jeweils eine spezifische Logik) determinieren. Arnold Koslow verfolgt in seinem Buch "A Structuralist Theory of Logic" diese Idee konsequent und demonstriert, dass es möglich ist, eine Konsequenzrelation (Implikationsrelation) rein formal zu charakterisieren, ohne dabei irgendwelche Festlegungen über die Natur der verwendeten Entitäten zu machen. Ausgehend vom allgemeinem Begriff einer Implikationsstruktur, die ein Feld von Konsequenzrelationen beschreibt, konstruiert A. Koslow notwendige und hinreichende Bedingungen zur Charakterisierung der bekannten logischen Operatoren und Quantoren und stellt diese in einen größeren Kontext. Im Seminar soll die grundsätzliche Idee Arnold Koslows und sein origineller Blick auf logische Konstruktionen anhand ausgewählter Kapitel des Buchs "A Structuralist Theory of Logic" gründlich dargestellt und bewertet werden. Literatur: Gentzen, G., 1933., "Über die Existenz unabhängiger Axiomensysteme zu unendlichen Satzssystemen". Gentzen, G., 1934., "Untersuchungen über das logische Schließen". Hertz, H, 1929., "Über Axiomensysteme für beliebige Satzsysteme". Koslow, A., 1992, "A Structuralist Theory of Logic", 1992.

Darstellungsformen der Logik Steinacker, Peter ÜB Fr 9-11 c. t. GWZ 2116

Die begleitende Übung dient der Vertiefung des Vorlesungsstoffes und soll die Teilnehmer zugleich im sicheren Umgang mit diversen Kalkülformen und spezifischen logischen Techniken üben. Im Idealfall soll der Vorlesungs-Übungs-Komplex die Teilnehmer so qualifizieren, dass sie sich in Abhängigkeit von der zu bearbeitenden logischen Problemstellung möglichst geeigneter Untersuchungsinstrumente und –methoden bedienen.

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Probleme der philosophischen Logik 4 (06-007-113-3)

Logik der Harmonie Max, Ingolf SE A Di 15-17 c. t. GWZ 2115

In dieser Veranstaltung wird eine philosophisch motivierte logische Theorie musikalischer Harmonie vorgestellt. Die kleinsten Einheiten sind Akkorde, die als molekulare Strukturen verstanden werden. Harmonie lässt sich als die interne Beziehung zwischen Akkorden und damit als interne Bedeutung von Musik auffassen. Akkordbeziehungen werden mittels logischer Akkordoperatoren angegeben, die aus gegebenen Akkorden neue Akkorde generieren. Das Seminar ist vor allem über die Begriffe Type und Token mit dem Seminar "Abstraktionstheoretische Fragen" verbunden. Es wird auch ausgelotet, inwieweit eine Logik der Harmonie die Darstellung argumentativer Zusammenhänge erlaubt. Da die Darstellung primär mittels elementarer mathematischer Strukturen erfolgt, sind keine speziellen Vorkenntnisse in Musiktheorie und formaler Logik erforderlich. Im Seminar werden Übungszettel zur fakultativen Bearbeitung ausgegeben und anschließend besprochen.

Abstraktionstheoretische Fragen Lueken, Geert-Lueke SE B Do 11-13 c. t. GWZ 2116

Was heißt es, zu abstrahieren? Was sind ‚abstrakte Gegenstände‘? Wie verhalten sich (abstrakte) types zu (konkreten) tokens? Fragen dieser Art stellen sich in verschiedenen Wissenschaften, wenn es um ihre begrifflichen Grundlagen geht. In diesem Kolloquium geht es, im Ausgang von der konstruktiven Abstraktionstheorie der Erlanger Schule (Kamlah/Lorenzen), in erster Linie um zwei Kontexte: Logik und Sprachphilosophie einerseits, Ökonomie andererseits. Dazu werden einige Texte zusammengestellt, die von den Teilnehmern vorgestellt und dann gemeinsam diskutiert werden sollen.

Conductive Argument Lueken, Geert-Lueke KO Fr 11-13 c. t. GWZ 2116

Der Ausdruck „conductive argument“ wurde in bewusstem Kontrast zur Rede von deduktiven und induktiven Argumenten erstmals 1971 von Carl Wellman geprägt und seit 1979 von der kanadischen Philosophin Trudy Govier aufgegriffen, um ein genuines Argumentationsmuster (neben Deduktion, Induktion und Analogie) zu benennen. Im Frühjahr 2010 fand an der University of Windsor ein Symposion zu diesem Thema statt. Die Beiträge sind dokumentiert in einem Proceedings-Band: J. Anthony Blair and Ralph H. Johnson (eds.), Conductive Argument. An Overlooked Type of Defeasible Reasoning. Im Seminar soll zunächst Goviers Konzeption des Conductive Argument behandelt werden, um dann ausgewählte Beiträge vom Symposion zu diskutieren.

Wissenschaftliches Arbeiten (06-007-106-3)

Wissenschaftlichen Arbeiten Steinacker/Max SE Do 11-13 c. t. GWZ 2115

Im Kolloquium werden die verschiedenen Arbeitsphasen der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit diskutiert und Zwischenergebnisse den anderen Teilnehmern vorgestellt. Die methodische und inhaltliche Vorgehensweise ist zu rechtfertigen.

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GRADUIERTENSTUDIUM

Institutskolloquium Haase, Matthias KO Mi 19:00-20:30 Neuer Senatssaal

Im Institutskolloquium werden Philosophinnen und Philosophen der Universität Leipzig und anderer in- und ausländischer Universitäten einen Einblick in ihr jeweiliges Arbeitsprojekt geben und zur Diskussion stellen.

Oberseminar/Hegels Mathematik der Natur (Quantität, Maß) Stekeler-Weithofer, Pirmin KO A Di 17-21 GWZ 2116 14-tägig

Das ‚normale‘ Oberseminar mit Vorstellungen von laufenden Arbeiten wird als Kompaktseminar Ende September stattfinden. Während des Semesters werden wir Hegels Maßlogik und zuvor die logische Analyse von Quantitäten (Zahlen, Mengen, reinen Größen) aus der Seinslogik besprechen.

Oberseminar/Forschungskolloquium: Natur- und Sozialontologie Psarros, Nikolaos KO B Do 11-13 c. t. GWZ 5015

Die Sozialontologie ist ein neues und rasch expandierendes Gebiet der modernen Philosophie. Sie untersucht die Frage, ob soziale Erscheinungen und Phänomene einen eigenständigen ontologischen Status aufweisen, wie dieser zustande kommt und ob man diese Phänomene und Erscheinungen in eine logisch-begriffliche Ordnung bringen kann. Der besondere Schwerpunkt wird in diesem Semester auf die neueste Literatur zu diesem Thema liegen. Drei bis vier Termine sind Vorträgen von externen Gästen im Rahmen der Arbeitsgruppe „Sozialontologie“ vorbehalten. Darüber hinaus bietet das Oberseminar die Gelegenheit, eigene Projekte MA-, Promotions- und Forschungsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Die Teilnahme am Seminar unterliegt der Modulprüfungsordnung des Master-Moduls „Probleme der Philosophie 2“. Das Seminar steht Studierenden des alten Magisterstudiengangs Philosophie offen, die einen Teilnahme- oder Leistungsschein erwerben möchten. Gasthörer sind im Rahmen der Kapazitätsgrenzen willkommen.

Oberseminar Khurana, Thomas KO C Mi 15-18:30 GWZ 2116 Beginn: 15.04.2015, 14-tägig

Im Kolloquium werden wir philosophische Neuerscheinungen, klassische Texte sowie eigene Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren. In diesem Semester werden wir uns dabei u.a. mit verschiedenen Weisen beschäftigen, in denen die praktische Philosophie sich in der Explikation von Formen des Handelns und Wissens auf „Natur“ zurückbezieht (u.a.: Konstitutivismus, Genealogie, Naturgeschichte). Das Kolloquium wendet sich an Doktoranden sowie fortgeschrittene Studierende (ab 6. Semester). Teilnahme nach persönlicher Voranmeldung.

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Oberseminar Rödl, Sebastian KO D Di 17-21 GWZ 2116 14-tägigi

Das Kolloquium behandelt Neuerscheinungen, klassische Texte und Arbeiten der Teilnehmer. Teilnahme nur nach persönlicher Voranmeldung.

MODULFREIE ANGEBOTE

Übung/Kolloquium für ERASMUS/SOCRATES-Studierende Psarros, Nikolaos KO Fr 10-12 c. t. GWZ 1112 Voranmeldung erforderlich!

Die Veranstaltung dient dem Austausch von Erfahrungen und Informationen für Teilnehmer/-innen am ERASMUS-Programm des Instituts für Philosophie und seinen Partnerinstituten.

„Herr Lessing, lesen Sie Comics!“ – Comic-Theorie für Philosophen Knopf, Antje TU Do 15-17 SG 120

Die Aufwertung des Comics scheint unaufhaltsam. Unter dem Deckmantel der Graphic Novel hat er sich in die Feuilletons bürgerlicher Zeitungen und Seminare kulturwissenschaftlicher Fakultäten geschlichen. Die Erforschung des Mediums wird stetig vorangetrieben. Bisher fanden die verschiedenen philosophischen Grundlagen dieses interdisziplinären Forschungsfeldes jedoch wenig Beachtung. Dabei können Semiotische wie Phänomenologische Bildtheorien als Basis genutzt werden, um Definitionsansätze und Interpretationsmodelle der Comic-Theorie zu ordnen und zu durchdringen. Die Teilnehmer an diesem Tutorium werden mit Grundfragen des aktuellen comic-theoretischen Diskurses konfrontiert. Anhand ausgewählter „kanonischer“ Texte soll der Versuch unternommen werden, eine erste Orientierung in diesem unübersichtlichen Wissensgebiet zu geben und verschiedene Werkzeuge zur Entschlüsselung von Bildsequenzen kennen und nutzen zu lernen. Dabei interessieren in diesem Sommersemester u.a. ausgewählte Theorien des 20. und 21. Jahrhunderts wie Semiotik (Eco, McCloud), Phänomenologie (Wiesing) und Poststrukturalismus (Frahm, Engelmann). Achtung: Das erste Seminar findet am 23.04.2015 statt!


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