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KUNST UND KULTUR

ROTER FADENEIN SPAZIERGANG DURCH DIE PORZELLANWELT SELB

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Verehrte Gäste der Porzellanwelt Selb,

Porzellan aus Selb fi ndet man auf allen Tischen der Welt. Marken wie Rosenthal, Hutschen-

reuther oder Villeroy & Boch sind weltbekannt und brachten Selb den Titel „Stadt des

Porzellans“ ein. Auch in unserem Stadtbild lässt es sich überall wiederfi nden, beispielweise

im Porzellangässchen, dem Porzellanbrunnen oder der größten Kaffeekanne der Welt.

Ebenso fi ndet man in unserem Bürgerpark sowohl ein Schachbrett aus Porzellan als auch

eine Porzellanbank mit Zwiebelmusterdekor.

In den letzten Jahren sind viele interessante Sehenswürdigkeiten und Kunstwerke in

unserer Stadt neu entstanden, die nun entlang der Neuaufl age des „Roten Faden“ durch

die Innenstadt bewundert werden können. Ein architektonisches Highlight ist sicherlich der

Büroturm der Firma André GmbH, der im Stile Gaudis erbaut wurde. Ebenfalls neu hinzu-

gekommen ist der Gewerbeskulpturenpark, in dem sich die Unternehmen aus Selb und

der Umgebung präsentieren können. Ein weiteres Highlight ist der neue Kunstpark bei der

Sparkasse, ihn zieren sechs Skulpturen aus Kösseinegranit, die bei einem Symposium von

deutschen und tschechischen Künstlern entstanden sind.

Zu einem Spaziergang entlang des Roten Fadens möchte ich Sie nun einladen.

Genießen Sie Kunst und Kultur in der Porzellanwelt Selb.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Oberbürgermeister

Wolfgang KreilW lf K il

PORZELLANWELT SELB Die Große Kreisstadt Selb ist eine hochfränkische Stadt mit rd. 16.000 Einwohnern, die ein

vielfältiges Spektrum an bemerkenswerten Dingen vorweisen kann, die man in Orten ver-

gleichbarer Größe nicht vermuten möchte: Viel Grün in der Stadt trotz einer relativ hohen

Industriedichte, Gestaltungselemente von namhaften Künstlern im Stadtbild, kulturelle Ein-

richtungen, Sportstätten und vieles mehr.

Weltbekannte Unternehmen entwickeln von hier aus Weltmarken und stellen Produkte in

Spitzenqualität her. Aber auch viele der ansässigen klein- und mittelständischen Unterneh-

men haben sich mit innovativen Ideen und Produkten weit über Stadt- und Landesgrenzen

hinaus einen Namen gemacht.

Selb liegt dazu eingebettet inmitten der wunderbaren landschaftlichen Umgebung des

Fichtelgebirges und besonders Naturfreunde fi nden Entspannung bei einem Sparziergang

auf den zahlreichen Wald- und Wanderwegen oder bei einer Radtour ins romantische

Weller- und Egertal. Der hohe Freizeit- und Erholungswert aber auch die zukunftsorientierte

Wirtschaftsstruktur, machen Selb damit zu einer liebens- und lebenswerten Stadt.

...EINE STADT ZIEHT AN!

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KanneStadtauswärts Richtung A93am Kreisverkehr

Größte Kaffeekanne der WeltStadtauswärts Richtung A93

1 Porzellantafel „Wandern“ am Rosenthal-Theater2 Rosenthal-Theater Selb3 Städtische Musikschule und Figur „Andante“4 Porzellan-Stadtplan5 Granitsäule „1989: Das Jahr des Volkes“6 Gedenkstein “Trennung und Wiedervereinigung Deutschlands” 7 Gedenktafel „Ascher Ländchen“ 8 Stadtgeschichte auf Porzellan am Welzel-Haus9 Stadtkirche St. Andreas10 Porzellanbrunnen auf dem Martin-Luther-Platz11 „Lebensbrunnen“ auf dem Gerberplatz12 Das Porzellangässchen13 Der Brunnen am Otto-Keitel-Platz14 Die „Symbiose“15 Der Gewerbeskulpturenpark16 „Tatort Granit“17 Kunstobjekt auf dem „Place de Beaucouzé“18 Büroturm des Marketing- unternehmens André19 Mariensäule an der Heilig Geist Kirche20 Bürgerpark21 Porzellanbeschilderung in Selb. Das Straßenschild „Poststraße“22 Brunnen an der Poststraße23 Glockenspiel der VR-Bank in der Schillerstraße 24 Kunst bei und in der Sparkasse Hochfranken25 Rathaus der Großen Kreisstadt Selb26 Porzellanwandbild an der alten Apotheke in der Ludwigstraße27 Brücke über den Selbbach und die Skulptur „Der Sinnende“28 Durchgang an der ehemaligen Burgapotheke29 Buberlbrunnen

Folgen Sie dem „roten Faden“ und entdecken SieKunst und Kultur in der Porzellanwelt Selb.

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1 Die Porzellantafel „Wandern“ am

Rosenthal-Theater

Ausgangspunkt des „Roten Fadens“ durch Selb

ist die große Porzellantafel „Wandern“ auf dem

Parkplatz des Rosenthal-Theaters. Die Tafel

zeigt die zahlreichen Wanderwege von Selb und

Umgebung.

2 Das Rosenthal-Theater Selb

Das 1927 erbaute Lichtspielhaus wurde am

15. Oktober 1982 unter dem neuen Namen

„Rosenthal-Theater Selb“ wiedereröffnet. 620

Zuschauer fi nden in dem komplett mit Holz aus-

gekleideten Zuschauerraum Platz. Damit ist das

Rosenthal Theater der kulturelle Mittelpunkt der

Stadt. Von bekannten Opernwerken, beliebten

Operetten und Musicals reicht die Spannbreite

des Kulturprogramms bis hin zu hochkarätigen

Schauspielaufführungen, wechselnder Sym-

phoniekonzerte renommierter Orchester mit

Kammerkonzerten, Jazzkonzerten, Kleinkunst-

veranstaltungen und Aufführungen örtlicher

Bühnenvereine, sowie Auftritten der Gesangs-,

Geselligkeits- und Musikvereine. Alljährlicher Hö-

hepunkt ist die Präsentation der ortsansässigen

Porzellanindustrie mit dem Thema „Wochen des

Weißen Goldes“ im Rosenthal Theater Selb.

3 Die städtische Musikschule und

die Figur „Andante“

Nach umfangreichen Umbauarbeiten fand die

Städtische Musikschule im Jahr 2007 in der Ho-

henberger Straße ihre neuen Räume. Im Zuge der

Eröffnung wurde auch die Figur “Andante“ des

berühmten französischen Künstlers Gilbert Por-

tanier, die sich heute in einer Glasvitrine vor dem

Gebäude befi ndet, vorgestellt und eingeweiht.

4 Porzellan-Stadtplan

Mit einem Stadtplan aus Porzellan hat die Schüle-

rin Kirsten Reinhardt im Jahr 2000 ein weiteres

Kleinod für die Stadt erschaffen. Aus Porzellan

und Gips formte sie die Grundrisse der Stadt und

der prägnantesten Sehenswürdigkeiten.

5 Die Granitsäule „1989:

Das Jahr des Volkes“

Die etwas versteckte, obeliskenförmige Gra-

nitsäule wurde betitelt mit “1989: Das Jahr des

Volkes”. Hier wird an die Länder Chile, Indien,

Pakistan, Argentinien, DDR, CSSR, Polen und

Rumänien erinnert, in denen sich im Jahr 1989

bedeutende Wendungen zugunsten der dortigen

Bevölkerung ereignet haben.

6 Der Gedenkstein “Trennung und

Wiedervereinigung Deutschlands”

Der Gedenkstein “Zum Gedenken an die Tren-

nung und Wiedervereinigung Deutschlands”

wurde zur Deutschen Einheit von dem Selber

Künstler Wolfgang Stefan errichtet. Während

die beiden unteren, durch einen Zwischenraum

getrennten Steine durch ihren glatten Schliff

die künstliche Trennung der beiden Hälften

Deutschlands aufzeigen, soll der unregelmäßige,

die beiden unteren Steine verbindende Deckel

mit der Abbildung Europas die Wiedervereinigung

plastisch vor Augen führen.Der Text auf der Tafel lautet:“Krieg führen - Länder besetzen - Blöcke abgrenzen - Feindbilder aufbauen - Europa teilen - Mauern bauen - Reparationen zahlen - Atomtod fürchten - Hilfen erhalten - Wirtschaft fördern - Umwelt schützen - Feindbilder abbauen - Grenzen öffnen - Deutschland vereinigen - Na-tionalismus überwinden - Europa einen - Frieden

bewahren”

7 Die Gedenktafel der Städte und Gemeinden des benachbarten „Ascher Ländchens“

Die Gedenktafel, die 1984 vom Heimatverband

des Kreises Asch gestiftet wurde, zeigt als zen-

trales Bild den Hainbergturm, einen Aussicht-

stumr bei Asch. Um den Turm gruppieren sich die

Namen der Städte und Gemeinden des „Ascher

Ländchens“.

8 Die Stadtgeschichte auf Porzellan

am Welzel-Haus

Eines der größten aus Porzellan geschaffenen

Kunstwerke in Selb ist die am Welzel-Haus

angebrachte Stadtgeschichte auf Porzellan. Die

1988 zum 125jährigen Betriebsjubiläum von der

Hutschenreuther AG gestiftete Porzellanwand

beginnt bei der ersten urkundlichen Erwähnung

der Stadt im Jahre 1281. Nach dem Selber Brand

1856 begann der Wiederaufbau bis hin zum Bau

der ersten Porzellanfabrik 1857 durch Lorenz

Hutschenreuther. Die Porzellanstadt wurde

geboren. Auch die Wappen der Adelshäuser,

unter deren Herrschaft sich Selb im Laufe seiner

Entwicklung befand, sind auf der Porzellanwand

zu sehen, ebenso wie das Selber Stadtwappen,

dessen Farben und Symbolik ebenfalls Selber

Stadtgeschichte aufzeigen: Während der linke Teil

des Wappens in blau-weiß gehalten ist und so

die Zugehörigkeit Selbs zu Bayern seit 1810 do-

kumentiert, zeigt die rechte, blau-rote Hälfte, die

Selber Stadtfarben und zwei Zehnendergeweihe,

die auf die Forster, die ersten Herren der Stadt

Selb, zurückgehen.

9 Die Stadtkirche St. Andreas

Die Selber Stadtkirche St. Andreas wurde nach

dem verheerenden Selber Brand 1856 an dem

Standort der alten Stadtkirche errichtet. Bemer-

kenswert an der Kirche, die im neugotischen

Stil erbaut wurde, ist u.a. die Orgel mit ihren

insgesamt 2711 Pfeifen, von denen 554 noch

Originalpfeifen aus der Werkstatt von Heinrich

Keller sind oder barocke Vortragekreuze aus dem

18. Jahrhundert.

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10 Der Porzellanbrunnen auf dem

Martin-Luther-Platz

Stolz sind die Selber auf den Martin-Luther-

Platz. Blickfang ist dort der im Jahr 2003 von

der Porzellanmanufaktur Barbara Flügel neu

gestaltete Porzellanbrunnen, der in frischen Blau-

und Türkis-Tönen einen markanten Blickpunkt

setzt und seine edle Wirkung durch Weiß und

Gold unterstreicht. Über 45.000 Porzellanplätt-

chen wurden hier verarbeitet. Sowohl bei Tag mit

seinen geschmackvollen Einpfl anzungen als auch

bei Nacht durch seine zusätzliche Beleuchtung

äußerst sehenswert.

11 Der „Lebensbrunnen“ auf dem Gerberplatz

Der von dem bekannten Selber Bildhauer Wolf-

gang Stefan erschaffene „Lebensbrunnen“ auf

dem Gerberplatz symbolisiert den Kreislauf des

Lebens, indem er die Entwicklung des Menschen

vom Kind zum Greis plastisch darstellt.

12 Das Porzellangässchen

Ein einmaliges Wahrzeichen der Stadt ist das

Porzellangässchen. Es lädt die Selber und ihre

Besucher ein sich von den märchenhaften Farben

und Formen seines Gewandes verzaubern zu

lassen. In wochenlanger Kleinarbeit wurden

55.000 farbige Porzellanfl iesen gefertigt und in

detailverliebter Feinarbeit Mosaikteilchen für

Mosaikteilchen aneinander gefügt. Hier geht man

auf einem wahrhaftig teuren Pfl aster.

13 Der Brunnen am Otto-Keitel-Platz

Als bleibende Erinnerung zur 100-jährigen Beste-

hens der Trinkwasserversorgung in Selb, stiftete

die Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH

den Bürger und Besucher 1996 einen Trinkwas-

serbrunnen. Seither schmückt er den Otto-Keitel-

Platz und spendet durstigen Besuchern bestes

Selber Trinkwasser.

14 Die „Symbiose“

Beim ersten Hinsehen besteht ein enormer

Kontrast zwischen der rauen Felsplatte und der

feinen Ästhetik der Porzellankunstfi guren. Beim

zweiten Hinsehen wird offensichtlich, dass in

diesem Kunstwerk eine Symbiose zwischen Stein

und Porzellan stattfi ndet. Die Rohstoffe des Por-

zellans sind Quarz, Feldspat und Kaolin. Kaolin

ist ein Verwitterungsprodukt aus Stein. Quarz und

Feldspat sind Mineralien im Stein. Diese drei Roh-

stoffe verschmelzen bei hohen Temperaturen zu

einem von Menschenhand geschaffenen „Stein“

der an Schönheit, Eleganz und Anmut nicht zu

übertreffen ist.

15 Der Gewerbeskulpturenpark

Der im Juni 2006 eröffnete Gewerbeskulpturen-

park lädt zum Verweilen und zum Betrachten

der kreativen Selbstdarstellung verschiedener

Unternehmen aus der Region ein. Die Entwürfe

der Kunstwerke stammen von Schülern der Fach-

schule für Porzellan und Industrieller Formenge-

staltung. Die Idee des „Gewerbeskulpturenparks“

stammt von Thomas Rucker, Inhaber der Galerie

Rucker in Selb.

16 Der Tatort Granit

Im Rahmen eines deutsch-tschechischen

Kunstprojekts des Kunstverein Hochfranken Selb

zusammen mit seinem Partner, der Galerie umění

Karlovy Vary entstanden 2008 während des

Symposiums „Tatort Granit“ sechs Granitskulp-

turen von sechs verschiedenen Künstlern aus

Deutschland und Tschechien.

17 Das Kunstobjekt auf dem

„Place de Beaucouzé“

Im Rahmen der Namensgebung des „Placé de

Beaucouzé“, der französischen Partnerstadt

Selbs, wurde im Juni 2011 ein Kunstobjekt des

Künstlers Wolfgang Stefan installiert. Über einem

kubischen Sockel schwingen sich Platten mit

den Städtenamen „Selb“ und „Beaucouzé“ in

die Höhe und vereinen sich dort. Das Kunstwerk

stellt so die Städtepartnerschaft plastisch dar.

18 Der Büroturm des Marketing-

unternehmens André

Neben zahlreichen weiteren architektonischen

Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem

„Spiegelhaus“ von Morandini, stellt der im Stile

Gaudis erbaute, faszinierende Büroturm des

Marketingunternehmens André, ein besonderes

Highlight dar.

19 Die Mariensäule an der Herz Jesu

Kirche

Anlässlich des 70. Geburtstages von Pfarrer Ro-

man Jobst am 07.09.2004 hinter der Stadtkirche

Herz Jesu installierte Marien-Säule.

Künstlerin: Barbara Flügel

20 Der Bürgerpark

Nachdem für die innerstädtische Brachfl äche

der ehem. Brauerei Rauh&Ploss kein tragfähiges

Investitionskonzept gefunden werden konnte,

wurde im Zuge eines stadtweiten Stadtumbau-

prozesses ein Bürgerideenwettbewerb für eine

Zwischennutzung des Geländes als Bürgerpark

ausgelobt. Aus den eingegangenen Vorschlägen

wurden mehrere Beiträge prämiert und unter

Beteiligung der Bürgerschaft der „Bürgerpark“

umgesetzt. Hier fi ndet sich auch das Kunstwerk

„Phoenix aus den Scherben“. Dieses entstand

zum Fest der Porzelliner am 04.08.2003. Gegen

eine kleine Spende, die dem Verein „Zukunft

Kinder“ zugute kam, konnten sich die Festgäste

verewigen, in dem sie Scherben an eine Kugel

drücken konnten. Organisatoren: Porzellanmanu-

faktur Flügel und Zukunft Kinder e.V..

Außerdem im Bürgerpark zu fi nden ist ein Porzel-

lanschachbrett. Die Idee dazu ist aus einem Bür-

gerwettbewerb hervorgegangen. Selber Bürger

haben für die Felder des Porzellan-Schachbrettes

die Patenschaft übernommen. Entwurf und Ge-

staltung: Barbara Flügel.

Ebenfalls beachtenswert: Die Porzellanbank im

Bürgerpark (Einweihung: 26.08.2006). Mit der

Liebe zu Spanien fi ng hier alles an: Als Christian

Rudolph Freunde in Andalusien besuchte, fi el ihm

bei einem Abendspaziergang durch einen Park

in Marbella eine aus Porzellankacheln gestaltete

einladende Bank auf. Diese Anregung setzte Bar-

bara Flügel in Zusammenarbeit mit der Hutschen-

reuther AG um und realisierte das vielleicht größte

Zwiebelmuster der Welt. Rundherum verziert das

weltberühmte Dekor die prächtige Porzellanbank.

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21 Porzellanbeschilderung in Selb.

Das Straßenschild „Poststraße“

Die einzigartigen Porzellanstraßenschilder

setzen markante Blickpunkte, kennzeichnen und

schmücken bedeutende Plätze, Institutionen

und Straßen der Stadt. Diese Schilder wurden

von Schülern individuell entworfen und gestaltet,

ebenso wie die überall im Stadtgebiet vorhan-

denen, bunt bemalten Verteilerkästen.

22 Der Brunnen an der Poststraße

Das Wasser, das aus dieser Quelle fl ießt, speiste

früher die umliegenden Höfe der Ackerbürger

mit Trinkwasser. Im Zuge der Verstädterung ver-

schwanden die Bauernhöfe zugunsten normaler

Wohnhäuser und um 1920 wurde der jetzige

Steinbrunnen aufgestellt. Am Haus unterhalb des

Brunnens fi nden sich auch eine Türeinfassung,

datiert mit 1804, und eine Wandtafel aus Granit.

23 Das Glockenspiel der VR-Bank in der Schillerstraße

Um 12.00 Uhr, 16.00 Uhr und um 18.00 Uhr

ertönt das mit 30 verschiedenen Melodien

bestückte Glockenspiel vor dem Gebäude der

VR-Bank. Das in Blautönen gehaltene, gefl ieste

Ornament an der Seite des Glockenspiels stellt

den Selbbach dar, der seinen Ursprung im Krebs-

bach auf Ascher Gebiet hat.

24 Kunst bei und in der Sparkasse Hochfranken

In der Schalterhalle fi ndet sich eine weitere,

außergewöhnliche Arbeit. Der Regenbogen, der

einer aufgesägten, das Erdinnere darstellenden

Basaltkugel entspringt, läuft mit einer Spannweite

von 10 Metern in die Schalterhalle der Sparkasse,

wobei er deren Glasfront durchbricht. Dort wo er

auftrifft, entfaltet sich eine bunte Porzellanblü-

te. Der warme Regen am hinteren Eingang der

Sparkasse, ist ein ungewöhnlicher Brunnen. Eine

menschliche Figur aus Bronze sitzt inmitten eines

fl achen Wasserbeckens auf einem heimischen

Granitfi ndling und genießt freudig den doppel-

sinnig gestalteten warmen Regen, der aus dem

Geldhimmel strömt.

Steht man vor dem Hauptgebäude der Sparkasse

in der Schillerstraße fällt ein weiterer Porzellan-

brunnen ins Auge, der von den Künstlern Hans

Achtziger und Erich Höfer entworfen wurde.

In der Parkanlage neben dem Gebäude stellen

die Sparkasse Hochfranken und der Kunstver-

ein Hochfranken Selb der Bevölkerung einen

neuen Kunstpark zur Verfügung. Ihn zieren sechs

Skulpturen aus blauem Kösseinegranit, die beim

„Steinschlag“-Symposion 2010 im Porzellanikon

von deutschen und tschechischen Künstlern

geschaffen wurden. Für die Durchführung

verantwortlich zeigten sich Jan Samec von der

Kunstgalerie Karlsbad und Hans-Joachim Goller

vom Kunstverein Selb-Hochfranken.

25 Das Rathaus der Großen Kreisstadt Selb

Hörenswert ist das einmalige Porzellanglocken-

spiel am Rathaus, welches aus 22 Glocken

besteht und 1994 von der Staatliche Fach-

schule für Keramik gestaltet wurde. Immer der

Jahreszeit angepasst - erklingen verschiedenen

Melodien jeweils um 11.00 Uhr, 13.00 Uhr, 15.00

Uhr und um 17.00 Uhr. Zwischen den beiden

Glockenspielhälften verschönert ein aus Porzellan

gefertigtes Stadtwappen den Rathausbalkon. An

der Rathausfassade beeindruckt v.a. der „Rat-

haus–Schriftzug“ über dem Haupteingang, den

der italienische Künstler Marcello Morandini ent-

worfen und auf Porzellankacheln gebrannt. Auch

der Fußboden im Eingangsbereich, der hier zum

Teil aus Porzellan besteht, ist ein Blickfang. Be-

sucht man das Standesamt in Selb, kann sogar

ein komplett mit Porzellanplättchen ausgelegter

Fußboden bestaunt werden. Beeindruckend

auch die Porzellanehrentafel der Stadt Selb. Auf

der Tafel fi nden sich sämtliche Ehrenbürger der

Stadt die diesen Titel seit 1865 erhielten, sowie

die Träger der Goldenen Bürgermedaille und

des Goldenen Ehrenrings. Gegenüber hängen

Porzellanbilder von Helmut Drexler, bei denen

vom Selber Künstler Gold in den verschiedensten

Variationen verwendet wurde. Nicht zuletzt ist

auch der Große Saal des Rathauses mit Porzellan

geschmückt. Für das prächtige Relief „Mutter und

Kind“ ist die Staatliche Porzellanmanufaktur Ber-

lin verantwortlich, die vorübergehend 1944/50 in

Selb Unterkunft fand. Außerdem bestehen auch

die Wandleuchten und sogar die Kronleuchter im

Sitzungssaal aus Porzellan.

26 Das Porzellanwandbild an der alten

Apotheke in der Ludwigstraße

Im Eingangsbereich der alten Apotheke in der

Selber Ludwigstraße befi ndet sich ein weiteres

Porzellanwandbild. Text und Bild weisen auf den

großen Selber Brand hin, der am 18. März 1856

durch die Unachtsamkeit einer Magd im Hinterge-

bäude der Alten Apotheke entstand. Innerhalb

weniger Stunden breitete sich das Feuer über

die ganze Stadt aus. Doch aus den rauchenden

Trümmern wuchs eine neue Stadt. Nur ein Jahr

später errichtete Lorenz Hutschenreuther wegen

der hiesigen Rohstoffvorkommen die erste

Porzellanfabrik in Selb und gab den arbeitslos

gewordenen Webern neue Arbeitsplätze.

27 Die Brücke über den Selbbach und

die Skulptur „Der Sinnende“

Überquert man die Ludwigstraße und biegt in

die Burgstraße ein, fällt zunächst das Porzel-

lanstraßenschild „Burgstraße“ auf. Geht man

aber nur einige Schritte weiter, steht man auf

der Selbbachbrücke vor der aus Wunsiedler

Marmor gehauenen Skulptur „Der Sinnende“,

der den Lauf der Zeit studiert. Die Gestaltung

der Brüstung aus Epprechtsteingranit mit den

unterschiedlichen schneckenförmigen Ausläufen

und dem schmiedeeisernen Geländer spiegelt die

Lebendigkeit des Wassers wieder.

28 Der Durchgang an der ehemaligen

Burgapotheke

In der Burgstraße fi ndet sich unterhalb der ehem.

Burgapotheke ein Durchgang, der nach einigen

Metern in die Talstraße mündet. Eine Wand

dieses Durchgangs wurde von Otto Koch mit

einer außergewöhnlichen Bemalung versehen:

Sowohl die Wappen aller bayerischen Regie-

rungsbezirke als auch die zwölf Sternzeichen, die

ebenfalls wappenähnlich dargestellt wurden, sind

auf der Wand verewigt worden.

29 Der Buberlbrunnen

Am Ende des Rundgangs durch die Selber

Innenstadt befi ndet sich der Buberlbrunnen.

Neben dem allgegenwärtigen Porzellan ist er das

Wahrzeichen der Stadt Selb. Schon seit 1921

– einer Zeit, als noch niemand daran dachte, die

Industriestadt Selb mit Kunstwerken auszustatten

– steht er hier in liebenswerter Bescheidenheit.

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Hans Achtziger - Entwerfer und BildhauerDer am 08.03.1918 geborene Hans Achtziger tritt nach seiner Schulzeit am

Gymnasium Selb im April 1934 eine Lehre zum Modelleur bei Hutschen-

reuther in Selb an. Ab April 1937 bis in den März 1939 ist er Schüler an der

Staatlichen Fachschule für Porzellan. 1939 wird er einberufen und kehrt

1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Von 1946-48 studiert er an

der Schule für Bau- und Kunsthandwerk in München. 1948 kehrt er wieder

in die Kunstabteilung von Hutschenreuther Selb zurück, wo er 1953 sein

erstes Service entwirft. Diesem folgen 35 ausgeführte Tafelgeschirre und ca.

150 Porzellanfi guren sowie viele internationale Ausstellungen und Auszeich-

nungen. Seit 1959 ist er Mitglied im Deutschen Werkbund. Ab 1972 ist er

Direktor der Kunstabteilung. 1980 wird er zum Leiter des Produktmanage-

ments des Form- und Dekorateliers von Hutschenreuther berufen. 1981

scheidet er aus dem aktiven Berufsleben aus, behält jedoch weiterhin die

vertraglich festgehaltene Funktion als Berater.

Erich Höfer - Porzellanmaler, DekorentwerferErich Höfer, am 23.12.1917 geboren, beginnt seine Porzellinerkarriere mit

einer Porzellanmalerlehre bei Krautheim & Adelberg /Selb, die von 1932 bis

1934 dauert. Ab 1934 besucht er die Staatliche Fachschule für Porzellan

in Selb, mit solch prominenten Lehrern wie Adolf Gebhard und Otto Keitel.

Ab 1937 arbeitet er bei Hutschenreuther in Selb. 1938 wird er eingezogen,

und auch er gerät bis 1945 in Kriegsgefangenschaft. Ab 1946 arbeitet er

bei Hutschenreuther Selb als Porzellanmaler. Von 1948 bis 1980 leitet er die

Abteilung Kunstmalerei, deren Aufgabengebiet v. a. die farbliche Gestaltung

in Auf- und Unterglasur sowie die Blumenmalerei und seit 1968 auch die

Gestaltung von Biskuit-Vogelserien (unglasierte Porzellanfi guren) umfaßt.

Am 31.12.80 wird er Lehrer für Malerei an der Staatlichen Berufsschule für

Porzellan in Selb.

Wolfgang Stefan - BildhauerDer am 12. Januar 1961 im oberpfälzischen Vohenstrauß geborene Wolf-

gang Stefan studiert nach seiner Lehre als Kerammodelleur bei Hutschen-

reuther von 1983 bis 1989 Bildhauerei bei Professor Uhlig an der Akademie

der Bildenden Künste in Nürnberg und erhält mehrere Akademiepreise.

Nach dem akademischen Diplom 1989 ist er neben seiner Lehrtätigkeit

an der Steinmetzschule in Wunsiedel als freischaffender Bildhauer u.a. in

Nürnberg, Ulm, Hof, Regnitzlosau, Röslau, Fichtelberg und in Selb tätig.

Ebenfalls seit 1989 arbeitet er exklusiv als Designer für Hutschenreuther und

entwirft ca. 70 Figuren für die Kunstabteilung, ein Haushalts- sowie ein Ho-

telservice. 1990 wird er mit dem Friedrich Bauer Preis ausgezeichnet. Seit

1990 werden von ihm mehrere Trinkglas- und Geschenkartikelserien für die

Theresienthaler Kristallglasmanufaktur entworfen, und seit 1998 ist er auch

als Designer für weitere Firmen im Bereich Glas und Porzellan tätig.

Barbara Flügel - KünstlerinDie im oberfränkischen Naila geborene Künstlerin Barbara Flügel studierte

nach dem Abitur (Naila) in Selb an der Staatlichen Fachschule für Porzellan.

Seit 1986 betreibt Sie ein eigenes Atelier, das sich im Lauf der Jahre zu

einer kleinen Manufaktur entwickelte. Barbara Flügel hat ihren eigenen Stil

und ihre eigene Auffassung von der Porzellankunst. Bekannte Designs, wie

das „Drachenservice“ oder auch „Aladin“ fi nden weltweit Anerkennung. Sie

verwendet ausschließlich Hartporzellan und ist spezialisiert auf verschie-

dene Unterglasur-Maltechniken und Edelmetall-Dekorationen. Seit 2001 ist

Sie vor allem als freie Designerin tätig, z.B. für die Kollektionsserie „Christ-

mas around the world“. Ausstellungen in Singapur, Dubai, Paris, Zürich,

Madrid, Washington, New York, Jingdezehen (China).KU

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Im Laufe des Jahres fi nden viele interessante Veranstaltungenin der Stadt Selb statt, ein Besuch lohnt sich immer. BÜRGERFEST Festbetrieb im gesamten Innenstadtbereich mit musikalischer Unterhaltung, immer am letzten Wochenende im Mai

HEIMAT- UND WIESENFEST Traditionelles Volksfest mit einem farbenfrohen Festzug der Schulkinder durch die Innenstadt zum Goldberg in Begleitung vieler Musikkapellen, immer am zwei-ten Wochenende im Juli

FEST DER PORZELLINER Der größte Porzellanfl ohmarkt Europas, Festbetrieb im Stadtzentrum mit Musik bis in den späten Abend, immer am ersten Wochenende im August

WEIHNACHTSMARKT Eine zauberhafte Budenstadt auf dem Martin-Luther-Platz mit dem einzigartigen Porzellanweihnachtsbaum

Den aktuellen Veranstaltungskalender fi nden Sie unter

www.selb.de

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LITERATURNACHWEIS

Hackl H., Arzberger D, Selb, Eine Stadtgeschichte mit Bildern, Selb, 1994Rosenthal Presse- und Bilderdienst, Selb.

Schreiber, H., Hornisch, D., Simoneit, F.: Die Rosenthal-Story, Düsseldorf 1980.Siemen, W.: 175 Hutschenreuther, Ein Beitrag zum Firmenjubiläum, 1989

Sparkasse Selb-Rehau (Hrsg.), Selb, Stadt des Porzellans, Selb, 1978

IMPRESSUM

Neuaufl age: 2012Herausgeber: Tourist-Information Selb, Tel.: 09287/883-118

Layout: Wilma & Friends, SelbText: Stadt Selb

Fotografi e: Archiv Stadt Selb, Wilma & Friends Druck: Druck- und Werbezentrum Selb


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