BUND DER VERTRIEBENEN
Tag der Heimat in BonnSeptember 2013
Unser Kulturerbe – Reichtum und Auftrag
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mZum�Tag�der�Heimat�–�Grußwort�des�Vorsitzenden ..........................................................„Unser Kulturerbe – Reichtum und Auftrag“
Grußwort�des�Vorsitzenden�der�AGMO�e.V.,�Tobias�Körfer .............................................
Ostpreußen�in�Bonn ...........................................................................................................
Die�Siebenbürger�Sachsen .................................................................................................
Programm�Tag�der�Heimat.................................................................................................
Hans-Günther�Parplies�–�Ehrung�eines�Preußen................................................................
50�Jahre�schlesische�Frauengruppe�in�Bonn......................................................................
Zukunft�braucht�Heimat�–�Sudetendeutsche�Landsmannschaft.........................................
Engagement�für�Estland.....................................................................................................
Kontaktdaten�der�Mitgliedsorganisationen........................................................................
REDAKTION:Bund der Vertriebenen – Kreisverband BonnVors.: Stephan Rauhut53127 Bonn, Im Erlenbusch 11Tel.: 0228/82340450
GESTALTUNG:H. Bahmann • [email protected]
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Warum� beschäftigt� Ihr� Euch� fast� 70Jahre� nach� den� Vertreibungen� immernoch�mit�diesem�Thema?�Sollte�damitnicht�endlich�mal�Schluß�sein?
Solche�und�ähnliche�Fragen�bekommeich�von�jüngeren�Leuten�im�Westen�ge-
stellt.�Immerhin�sind�es�Fragen,�die�beantwortetwerden�können,�weil�sie�zeigen,�daß�die�Deut-schen� in� der� Bundesrepublik� nichts� oder� sehrwenig�von�ihrer�Geschichte�und�Kultur�wissen.Es�gibt�Nachholbedarf�in�Sachen�Bildung.
Trauriger� sind� vorgefaßte�Meinungen,� die� aufFalschinformationen�basieren�– wie�die,�daß�dieVertriebenen�selbst�Schuld�an�ihrer�Vertreibungseien�oder�noch�Schlimmeres.�Ganz�zu�schweigenvon�der�geographischen�Unkenntnis.�Leider�rei-chen�diese�Wissensdefizite�bis�in�die�Redaktions-stuben�von�Presse,�Funk�und�Fernsehen,�wodurchUnkenntnis�und�Falschinformationen�in�der�Be-völkerung�verstärkt�werden
Mit�dem�Wort�„Unser“�in�dem�diesjährigen�Leit-wort�zum�Tag�der�Heimat�sind�nicht�nur�die�Ver-triebenen�und�deren�Nachkommen�gemeint.�Wiralle�in�der�Bundesrepublik�Deutschland�sind�ge-meint.�Es�ist�unser�gemeinsames�Erbe.�Es�habennicht�nur�die�Menschen�aus�Ostdeutschland,�dieSchlesier,�Ostpreußen,�Pommern�und�Branden-burger,�nicht�nur�die�deutschen�Volksgruppen�ausden�Siedlungsgebieten�in�Mittel-�und�Osteuropa,wie� die� Sudetendeutschen� aus� Böhmen� undMähren,�die�Siebenbürger�oder�Zipser�Sachsenaus�Rumänien�und�der�Slowakei,�die�Deutschenaus�Rußland,�aus�Polen,�aus�den�baltischen�Län-dern,�aus�Ungarn�oder�Jugoslawien�ihre�Heimatverloren.�Wir�alle,�ganz�Deutschland�haben�dieseGebiete,� diese� Kulturlandschaften� verloren.Ganz�Europa�hat� einen�wertvollen�Teil� seinerVielfalt�verloren.
Deshalb� ist�es�unser�aller�Erbe�und�Reichtum,welche�es�zu�bewahren�gilt!�Es�ist�dieser�Auftrag
an�Bund,� Länder� undGemeinden,� welchervor�60�Jahren�im�Bun-desvertriebenengesetzformuliert�worden�ist.Freilich�gibt�es�Bundesländer�und�Kommunen,die�bei�dieser�Förderung�mehr�leisten�und�stärkerVorbild�sind�als�andere.
Unsere� Nachbarstadt� Siegburg� und� der� Rhein-Sieg-Kreis�beispielsweise�fördern�und�unterstützenvorbildlich� die� Vertriebenen� bei� ihrer� grenz�-überschreitenden�Arbeit� vor� allem� ins� nieder-schlesische� Bunzlau.� Enge� Kontakte� mit� denheute� dort� lebenden� Polen� konnten� entstehendurch�Austausch�von�Schülern,�Studenten�oderAusstellungen.
Auch�die�seit�drei�Jahren�für�den�Schulunterrichtin�Nordrhein-Westfalen�zur�Verfügung�stehendeHandreichung�zu�den�Themen�der�deutschen�Ost-siedlung�in�den�vergangenen�800�Jahren�und�derVertreibung�der�fast�15�Millionen�Deutschen�istein�wichtiger�Erfolg.�Natürlich�kann�dieser�Erfolgnur�dann�zur�Entfaltung�gelangen,�wenn�die�Leh-rer� dieses�Wissen� den� Schülern� im�Unterrichtauch�vermitteln.�Nur�so�erfahren�junge�Menschenetwas� über� unser� gemeinsames�Kulturerbe� imOsten.�Immerhin�haben�mehr�als�ein�Fünftel�derMenschen�in�Nordrhein-Westfalen�einen�familiä-ren�Bezug�in�die�Vertreibungsgebiete.
Noch�gibt�es�Zeitzeugen�in�den�Reihen�unsererLandsmannschaften,�die�über�die�Heimatgebieteund�die�Vertreibung�berichten�können.�Sie�könn-ten�den�Geschichts-�und�Gesellschaftskundeun-terricht�anschaulich�bereichern!
Die�letzten�Jahre�haben�gezeigt,�daß�mehr�Geldund�ständige�Systemveränderungen�die�Bildungunserer�jungen�Menschen�nicht�verbessert�haben.Das�Engagement�von�Schulleitern,�Lehrern�undEltern�vor�allem�ist�es,�welches�gebildete�Men-schen�hervorbringt.
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nTag der Heimat 2013
„Unser Kulturerbe – Reichtum und Auftrag“
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Daß�die�Landsmannschaften�vor�Ort�durch�Län-der�und�Kommunen�finanziell�und�tatkräftig�nichtallein�gelassen�werden�dürfen,�darauf�wies�diehessische�Landesbeauftragte�für�Heimatvertrie-bene�und�Flüchtlinge,�Margarete�Ziegler-Rasch-dorf,�jüngst�während�des�Deutschlandtreffens�derSchlesier�in�Hannover�hin.�Bei�vielen�Ehrenamt-lern�im�BdV�und�seinen�Mitgliedsorganisationensind�die�Belastungsgrenzen�bereits�überschritten.Einige�Orts-�und�Kreisgruppen�mußten�sich�trotzzahlreicher�Mitglieder�bereits�auflösen,�weil�Äl-teren�die�Kräfte�und�Jüngeren�die�Zeit�für�ein�Vor-standsamt�fehlten.�Unterstützung�und�Förderungmüssen� wir� von� unseren� Bundesländern� undKommunen� einfordern,� ermunterte� uns� FrauZiegler-Raschdorf.
Als�BdV-Kreis-�und�Bezirksvorsitzender�begrüßeich�die�Förderung�unseres�Bonner�Tages�der�Hei-mat�durch�das�Ministerium�für�Familie,�Kinder,Jugend,�Kultur�und�Sport�des�Landes�Nordrhein-Westfalen.�Den� Politikern,� die� sich� dafür� ein�-gesetzt�haben,�dem�BdV-Landesverband�und�denBeamten�des�Regierungspräsidiums�Köln�bin�ichdankbar.�Ohne�diese�Förderung�hätte�es�unseredeutschlandweit�einzigartige�Traditonsveranstal-tung,�den�Ostdeutschen�Markttag,�in�den�letztenJahren�nicht�geben�können.�
In�der�Bundesstadt�Bonn�hat�sich�noch�nicht�über-all� herumgesprochen,� daß� die�Veranstaltungenzum�Tag�der�Heimat�–�besonders�der�Ostdeutsche
Markttag�–�bundesweit�und�darüber�hinaus�sogarbis�in�unsere�alte�Paten-�und�Partnerstadt�Oppelnin� Oberschlesien� Bewunderung� und�Anerken-nung�finden.
Von� unserer� hochkarätigen� Aufführung� einerBachkantate� während� unseres� ökumenischenGottesdienstes� in� diesem� Jahr,� über� die� tolleStimmung�bei�Blasmusik�und�Volkstanz�sowieden�kulinarischen�Spezialitäten�wird�viel�geboten.Besonders�jüngere�und�erstmalige�Besucher�un-seres�Markttages�sind�oft�begeistert�von�den�viel-fältigen�Informationen�über�Geschichte,�Kulturund�Besonderheiten�aus�unseren�Heimatgebieten,die�sie�an�den�Ständen�auf�dem�Bonner�Münster-platz�bekommen.
Fühlen�Sie�sich�herzlich�eingeladen�durch�dieseBroschüre.�Besuchen�Sie�unsere�Veranstaltungen,werden�Sie�Mitglied�unserer�Gruppen,�lernen�Sieauf�unseren�Reisen�die�Länder�und�Landschaftenkennen,�aus�denen�etwa�jeder�fünfte�Rheinländerstammt�und�die�wir�repräsentieren.
Ich�freue�mich�darauf,�Sie�kennenzulernen!
Ihr��
Stephan Rauhut
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Sehr�geehrter�Herr�Rauhut,�sehr�geehrteDamen�und�Herren,�liebe�Landsleute!
Der� Vorstand� und� die� Mitarbeiter� derAGMO�e.V.�– Gesellschaft�zur�Unterstüt-zung�der�Deutschen� in�Schlesien,�Ost-brandenburg,�Pommern,�Ost-�und�West-
�preußen�wünschen�Ihnen�zum�„Tag�der�Heimat2013“� ein� gutes�Gelingen,� einen� erfolgreichenVerlauf�der�Veranstaltung�und�übermitteln�Ihnenallen�herzliche�Grüße.�
Der� Bund� der� Vertriebenen� in� Bonn� und� dieAGMO�e.V.�haben�vieles�gemeinsam.�Wir�sind�seitnunmehr�über�drei�Jahrzehnten,�zum�Wohle�derDeutschen�östlich�von�Oder�und�Neiße�aktiv.�Wirleisten�auch�dank�Ihrer�Unterstützung�in�Form�vonSpenden,�die�Sie�uns�als�Oberschlesier�zukommenlassen,�unsere�Informationsarbeit�und�setzen�unsfür�die�Volksgruppen-�und�Minderheitenrechte�derDeutschen�in�der�Republik�Polen�ein.�Neben�derDurchführung�humanitärer�Projekte�liegt�ein�wei-terer�Schwerpunkt�der�AGMO-Tätigkeit�bei�derUnterstützung� ausgewählter� Projekte� der� Orts-gruppen� des� Deutschen� Freundschaftskreises(DFK),�das�heißt�der�kleinsten�Gliederungen�derdeutschen�Volksgruppe,�zur�Förderung�der�deut-schen�Muttersprache�und�Kultur�für�Kinder�und
Jugendliche.�Was�wäre�eine�deutsche�Volksgruppeohne�ihre�deutsche�Muttersprache?
Auch�der�Bund�der�Vertriebenen�pflegt�Kontaktezur�deutschen�Volksgruppe�in�der�Republik�Polen.Bundesinnenminister�Dr.�Friedrich�hat�es�2011�aufden�Punkt�gebracht:�Die�Glaubwürdigkeit�lands-mannschaftlicher�Arbeit�bemisst�sich�an�der�In-tensität�mit�welcher�der�Dialog�mit� den� in�derHeimat�verbliebenen�Deutschen�gepflegt�wird.
Nach�Flucht,�Vertreibung�und�kommunistischemRegime�sind�ca.�300.000�Landsleute�in�der�Repu-blik�verblieben.�Ihre sprachlich-kulturelle Iden-tität ist bedroht! Bis�jetzt�gibt�es�immer�nochkeine�echten�deutschen�Kindergärten�und�Grund-schulen.
Die�gemeinnützige�AGMO�e.V.�–�Gesellschaft�zurUnterstützung�der�Deutschen�in�Schlesien,�Ost-brandenburg,�Pommern,�Ost-�und�Westpreußenfordert mit Ihrer Stimme die�Bundesregierungdurch�aktive�Interessenvertretung�auf,�die�Schutz-und�Obhutspflicht�der�Bundesrepublik�Deutsch-land�wahrzunehmen.�Sie fördert mit Ihrer Un-terstützung konkrete�Initiativen�der�deutschenVolksgruppe�in�der�Republik�Polen,�namentlichProjekte�der�Sprachpflege.
Wir�wünschen�Ihnen�Mut,�Kraft�unddie�ganze�Fülle�von�Gottes�Segen�fürIhre�Aufgaben,� an� denen� Sie� auchdurch�Ihre�Arbeit�in�Westdeutschlandund�durch�Unterstützung�der�AGMOe.V.�zum�Wohle�der�deutschen�Volks-gruppe�östlich�von�Oder�und�Neißemitwirken�können.�
Mit� den� besten� Grüßen� und�Wün-schen�für�den�Tag�der�Heimat�2013
IhrTobias Körfer
(Vorsitzender AGMO e.V.)
AG
MO
e.V
.Grußwort des Vorsitzenden der AGMO e.V.
zum „Tag der Heimat 2013“ des Bundes der Vertriebenen in Bonn
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Es�gehört�zur�Tradition�der�Bonner�Kreis-gruppe,�sich�in�jedem�Jahr�auf�vielfältigeWeise�drei�unterschiedlichen�Aufgabenzu�stellen�– der�Pflege�der�ostpreußischenGemeinschaft� in�der�Bundesstadt�nachheimischem�Brauch,�den�Konsequenzenaus� der� aktuellen� politischen�Situationund�der�Erkundung�von�geschichtlichem,kulturellem�und�religiösem�Erbe.�Dazudienten�auch�in�den�zwölf�Monaten�seitdem�Tag�der�Heimat�2012�regelmäßigeZusammenkünfte�der�Landsmannschaftund�ihrer�Frauengruppe�sowie�die�maß-gebliche�Mitwirkung� an� gemeinsamen
Ver�an�staltungen�mit� den� anderen� ostdeutschenLandsmannschaften�wie�z.B.�am�publikumswirk-samen�Ostdeutschen�Markttag�auf�dem�Münster-platz,�am�großen�Ostdeutschen�Winterball�sowiean�den�ökumenischen�Gottesdiensten�in�der�Re-migius-Kirche� zum� Tag� der� Heimat� und� zumWeihnachtsfest�– und�natürlich�am�gemeinsamenTotengedenken�an�die�Opfer�von�Flucht�und�Ver-treibung�auf�dem�Nordfriedhof.
Schwerpunkt�der�Monatsversammlungen�waren�–im�Vorfeld�des�300.�Geburtstages�des�bedeutend-sten� Preußenkönigs� – ein�Vortrag� von�MichaelWeigand�über�„Wirkungsgeschichte�und�Instru-mentalisierung�Friedrichs�d.�Großen“�und�einÜberblick�über�das�Exil�des�letzten�Hohenzollern-kaisers�Wilhem�II.�in�den�Niederlanden�von�BjörnHeß.�Ein�Erlebnis�der�einzigartigen�Verflechtungvon�deutscher�und�römischer�Kulturgeschichte�wareine�Wochenendfahrt�nach�Trier,�jener�Stadt,�woim�3.�und�4.�Jahrhundert�der�Sitz�der�kaiserlichenRegierung�des�Römischen�Reiches�war.
Auf�eine�Wanderung�durch�die�Bibel�nahm�Eli-mar�Schubbe�die�Teilnehmer� in�der�Karwochemit�– zur�Begegnung�mit�der�„Gottesgabe�Weinin�der�Heiligen�Schrift“.
Politik�stand�im�Mittelpunkt�eines�Abends�mitdem�Stadtverordneten�Benedikt�Hauser,�der�im
letzten�Landtag�Bonn�vertreten�hatte.�Forderun-gen� der�Landsmannschaft� an�Bundesland� undBundesstadt,� sich� eingedenk� der� gesetzlichenVerpflichtungen�für�das�ostdeutsche�Kulturerbeein�zusetzen,�fanden�bei�Hauser�ein�offenes�Ohr.
Ein�buntes�Bild�über�die�Arbeit�der�Landsmann-schaft�in�Neuß�zeichnete�deren�Vorsitzender�PeterPott,�und�den�Ausbau�der�Kontakte�zwischen�Ju-gendlichen�in�Königsberg�und�Bonn�schilderteder�frühere�Leiter�des�Bonner�Jugendamtes�Eber-hard�Petereit.
Zwei� Berichte� von� Manfred� Ruhnau,� der� alsKreisvertreter�von�Braunsberg�zu�seinen�Fahrtenin�die�Heimat�auch�Mitglieder�der�Bonner�Kreis-gruppe�mitgenommen�hatte,�gehörten�zu�den�er-mutigendsten�Informationen�über�das�Verhältnisder�dortigen�Polen�zu�den�Ostpreußen.�
So�lud�die�Stadtverwaltung�von�Braunsberg�dieTeilnehmer�der�Besuchergruppe�von�Ruhnau�undVertreter�der�deutschen�Volksgruppe�im�Ermlandzu�einem�gemeinsamen�Essen�ein.�Die�deutscheVolksgruppe�aus�Allenstein�hat�zu�dem�kulturel-len�Programm�des�Stadtfestes�einen�Teil�in�deut-scher�Sprache�vorgetragen.�Dies�war�so�vor�ge-plant�und�gerne�angenommen.
Und�was�vor� Jahren�noch�undenkbar�gewesenwäre:
Polnische�katholische�Geistliche�–�darunter�zweiErzbischöfe�– beteiligten�sich�gottesdienstlich�ander�Beerdigung�von�Ruhnaus�Vorgänger,�GerhardSteffen�aus�Oberursel�bei�Frankfurt�a.�Main.,�derauf�seinen�eigenen�Wunsch,�in�Ostpreussen�in�derKarwoche�beigesetzt�worden�ist.
Jenseits� von� manchen� Politikern� in�Warschauwächst�zwischen�Ostpreußen�und�Polen�allmäh-lich�eine�Brücke�der�Verständigung,�die�vielleichtsogar�einmal�zu�einer�festen�Freundschaft�führenkönnte.�
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Ostpreußen in Bonn
Autor: Elimar Schubbe
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Im� 12.� Jahrhundert� folgten� deutscheSiedler�dem�Ruf�des�ungarischen�Königs,um�Siebenbürgen�(das�damals�noch�nichtso�hieß)�zu�besiedeln.�Sie�zogen�in�meh-reren�Trecks,�mit�wohl�wenig�Habe,�aberviel�Hoffnung�und�Zuversicht�und�sicherauch�mit�Wehmut�los,�fest�entschlossen,fern� der� Heimat� einen� Neuanfang� zuwagen.�
Und�im�Laufe�der�Jahrhunderte�schafftenund�bauten�sie�Siebenbürgen,�das�„Landdes�Segens“,�wie�es�in�dem�alten�Liedheißt.�
Nach�dem�Zweiten�Weltkrieg�kehrten�sie�dann�zu-rück�in�das�Land�ihrer�Väter,�als�Treibgut�der�Ge-schichte,�Soldaten,�Flüchtlinge,�Deportierte�undwieder�Trecks,�diesmal�nicht�gerufen�–�und�wiedermit�wenig�Habe�und�viel�Wehmut.�Aber�sie�warenfest�entschlossen,�auch�diesmal�neu�anzufangen.�In�Siebenbürgen�hatten�sie�die�alte�Heimat�nie�ver-gessen�und�nun�wollten�sie�hier�in�Deutschland�ihrSiebenbürgen�nicht�zur�Fremde�werden�lassen.�Obdas�gelingen�würde?�
Die�im�Augenblick�moderne�Migrationsforschungsagt,�dass�die�Integration�(und�zugleich�das�Ver-gessen�der�alten�Heimat)�in�einem�anderen,�neuenLand�circa�drei�Generationen�dauert.�Die�Sieben-bürger�hatten�es�geschafft,�ihre�Identität�30�Gene-rationen� lang� zu� bewahren!� Dafür� hatten� dieEltern�gesorgt,�die�Kirche�und�die�Schule�–�die„Gesellschaft“�eben.�Es�gab�da�ein�Dazugehörig-keitsgefühl,�ein�„Wir“!�
Diese�Einstellung�führte�dazu,�sich�in�der�nun�ge-gebenen�Lage�helfen�zu�müssen�und�zu�wollen.Schon�1945�entstand�das�„Hilfskomitee�der�Sie-benbürger�Sachsen�und�Banater�Schwaben“�und1949�wurde�der�„Verband�der�Siebenbürger�Sach-sen�und�Banater�Schwaben“�gegründet,�der�sich1951�zur�„Landsmannschaft“�und�2007�zum�„Ver-band�der�Siebenbürger�Sachsen“�wandelte.�Die„Landsmannschaft“�trat�bei�ihrer�Namensgebungauch�dem�„Bund�der�Vertriebenen“�bei.�Die�Ein-gliederung�von�annähernd�250.000�Siebenbürgernverlief�erfolgreich.�Sprache�und�Kultur,�ihre�Fä-higkeiten�und�Kenntnisse�ermöglichten�es�ihnen,ohne�große�Schwierigkeiten�ihren�Platz�im�bun-desdeutschen�Leben�zu�finden�und�als�„Deutsche
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n„Unser Kulturerbe – Reichtum und Auftrag“
p.z. nach Dr. M. Kroner (2001) „Siebenbürger Sachsen außerhalb Siebenbürgens“
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unter�Deutschen“�zu�leben,�so�wie�sie�es�wollten.Als�Träger�eines�reichen�kulturellen�Erbes�sind�sieauch�bemüht,�traditionelle�Werte�zu�erhalten�undfortzuführen�–�als�einzelne,�in�Gruppen,�in�Insti-tutionen,�Gremien�und�Vereinen.�
Der� „Verband der Siebenbürger Sachsen inDeutschland e.V.“ vertritt�die�politischen,�sozia-len,�rechtlichen�und�kulturellen�Belange�der�Sie-benbürger�Sachsen.�Sein�Sitz�ist�in�München�under�gliedert�sich�in�acht�Landesgruppen�mit�über100�Kreisgruppen.�Hinzu�gehört�die�„Siebenbür-gisch-Sächsische Jugend in Deutschland“,�eineGliederung�des�Verbandes�mit�eigenen�organisa-torischen�Strukturen.�Weltweit�werden�die�lands-mannschaftlichen� Verbände� aus� Deutschland,Österreich,�Kanada�und�den�USA�durch�die�„Fö-deration der Siebenbürger Sachsen“ vertreten,der�1993�auch�das�„Demokratische Forum derDeutschen in Siebenbürgen“ beitrat.
Das�sichtbarste�Zeichen�der�Siebenbürgischen�Ge-meinschaft�ist�der�seit�1951�organisierte�Heimat-tag, der�zu�Pfingsten�in�Dinkelsbühl�15.000�bis25.000�Siebenbürger�vereinigt.�Seit�1950�wird�dieauch�heute�noch�erscheinende�„SiebenbürgischeZeitung“ herausgegeben,�deren�Auflage�beinahe28.000�Exemplare�erreicht.�Sie�ist�Sprachrohr�desVerbandes�und�Informationsblatt�für�die�Mitglie-der,�das�sich�mit�spezifischen�Fragen�der�Sieben-bürger�in�aller�Welt�beschäftigt.�
Aus�Sorge�um�die�Alten,�die�sich�nach�der�Um-siedlung�in�den�neuen�Verhältnissen�schwerer�zu-rechtfanden,�zumal�die�vertraute�Großfamilie�invielen� Fällen� nicht� aufrecht� erhalten� werdenkonnte,�entstanden�auf�Veranlassung�der�Lands-
mannschaft�mehrere�Altenheime, die�ihren�Insas-sen�durch�das�Zusammenleben�mit�LandsleutenRückhalt�und�Geborgenheit�in�vertrauter�Gemein-schaft�gewähren�sollen.�Sie�stehen�in�Rimsting�amChiemsee,�in�Gundelsheim,�Lechbruck,�Osterodeund� in�Drabenderhöhe.�Letzteres� liegt� in� einersächsischen�Siedlung�und�vermittelt�so�den�direk-ten�Kontakt�zu�anderen�Siebenbürgern,�zumal�dasunter�demselben�Dach�untergebrachte�„Sieben-bürgisch-Sächsische Heimatwerk“ zu�einer�be-liebten�Begegnungsstätte�für�Besucher�wurde.
Das�„Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen e.V.“hat�sich�aus�dem�Sozialreferat�des�Verbandes�ent-wickelt.�Aus�Spenden�und�Zuwendungen�unterstütztes�hilfsbedürftige�Landleute�in�der�alten�Heimat�undin�Deutschland.�Für�religiöse�und�karitative�Aufga-ben�sowie�als�Mittler�zu�den�Kirchen�in�Deutschlandfungiert� das� „Hilfskomitee der SiebenbürgerSachsen und evangelischen Banater Schwabenim Diakonischen Werk der EKD e.V.“
Das�ehemalige�Deutschordensschloß�Horneck�inGundelsheim�wurde�zum�Heimathaus und Kul-turzentrum der�Siebenbürger�Sachsen�und�beher-bergt� die� „Siebenbürgische Bibliothek“,� das„Siebenbürgische Museum“ und�Geschäftsstel-len�verschiedener�Siebenbürgischer�Einrichtungenzur�Wahrnehmung�und�Verwirklichung�vielfältigergemeinschaftlicher�Aufgaben�und�Vorhaben.�ZurKoordinierung�dieser�Aktivitäten�und�um�gewisseTätigkeiten� professionell� gestalten� zu� können,wurde�1969�der�„Siebenbürgisch-SächsischeKul turrat“ ins�Leben�gerufen.�
Der�„Arbeitskreis für Siebenbürgische Landes-kunde“ z.B.�ist�ein�wissenschaftlicher�Verein,�der
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sich�in�der�Rechtsnachfolge�des�1840�gegründeten„Vereins�für�Siebenbürgische�Landeskunde“�ver-steht�und�sich�der�Erforschung�SiebenbürgischerGeschichte�und�Kultur�widmet.�Er�zählt�ca.�700Mitglieder,�die�in�den�Sektionen�für�allgemeineGeschichte,�Zeitgeschichte,�Germanistik,�Volks-kunde,�Kunstgeschichte,�Soziologie,�Genealogie,Naturwissenschaften,�Wirtschaftswissenschaftenund�Musikgeschichte�tätig�sind.�Der�Arbeitskreisgibt�Zeitschriften�und�wissenschaftliche�Arbeitenheraus�wie�das�„Korrespondenzblatt“,�die�„Zeit-schrift� für� Siebenbürgische� Landeskunde“,� die“Siebenbürgische�Familienforschung“�sowie�das„Siebenbürgische�Archiv“�mit�den�Reihen�„StudiaTransylvanica“�und�„Schriften�zur�LandeskundeSiebenbürgens“.�Bisher�erschienen�in�den�Schrif-tenreihen�über�100�Bände.�
Die�„Siebenbürgische�Bibliothek“�wurde�aus�Bü-cherspenden�gegründet,�die�durch�Ankäufe�undSchenkungen�weiter�wuchs.�Zur�Zeit�stehen�hier60.000�Titel,�darunter�1.400�Periodika,�und�jährlichwerden�rund�3.000�bibliographische�Einheiten�auf-genommen.�Hinzu�kommt�ein�Archiv�das�einenUmfang�von�1.500�Regalmetern�misst.�Die�Büche-rei�ist�über�die�Universität�Heidelberg�dem�Süd-westdeutschen�Bibliotheksverbund�angeschlossen.�
Das�„Siebenbürgische�Museum“�hat� sich�aus�einer�Heimatstube�durch�Ankäufe�und�gespendetePrivatsammlungen�zu�einem�repräsentativen�Zen-tralmuseum�der�Siebenbürger�in�Deutschland�ent-wickelt.�Der�„Verein�Freundeskreis�des�Mu�seums“unterstützt�die�Tätigkeit�eines�Leiters�und�zweierFachkräfte.�Vor� allem�Objekte�des�Kunsthand-werks,� des� bäuerlichenHandwerks,�Trachten,�Ke-ramik,�Wand�behänge�undhistorische� Bilder� sindSchwerpunkte�der�Expo-nate.�Außerdem�bestehenbei�vielen�Kreisgruppen-weiter�Heimatstuben.�
Dem� Bergwandern� hatsich�die�„Sektion Karpa-ten im deutschen Alpen-verein“ verschrieben�undknüpft�damit�an�die�Tradi-
tionen�des�ehemalige�„Kar�patenvereins“�an.�Die„Siebenbürgische Stiftung“ und� die� Stiftung„Siebenbürgische Bibliothek“ gewähren� ausihren� Zinserträgen� Hilfen� für� SiebenbürgischeProjekte�und�Forschungen.�
Unter�den�Verbänden�der�Siebenbürger�Sachsenverwirklichen�zur�Zeit�die�„Heimatortsgemein-schaften“ den�stärksten�Zusammenhalt�der�einst�-igen�Bewohner�siebenbürgischer�Gemeinden.�Sieveranstalten� regelmäßig� Ortsheimattreffen� undbemühen�sich,�das�einstige�Gemeinschaftslebenwachhalten.�Auf�dieser�Ebene�wirken�auch�dieverschiedenen�Laienkunstgruppen�um�die�Pflegedes�Sächsischen�Brauchtums.�Es�gibt�heute�etwa60�Volkstanzgruppen,�25�Blas�kapellen,�18�Theater-gruppen,�Chöre�und�andere�Kunstformationen.�
Jetzt�sind�sie�also�angekommen,�die�SiebenbürgerSachsen�in�Deutsch�land.�Immer�noch�von�man-chen� als� „nur“� deutsch�stämmig� oder� gar� alsDeutschrumänen�bezeichnet.�Und�das�stemmensie�schwer,�die�Deutschstämmigen.�Damals,�vor60�Jahren,�haben�alte�und�neue�„Deutschstäm-mige“�gemeinsam�Hand�angelegt,�damit�Deutsch-land� keine� Ruine� bleibe,� es� gab� keinen� Un�-�terschied� zwischen� denen,� die� zu� Barbarossas�Zeiten� sitzengeblieben� waren� am� Rhein� unddenen,�die�ausgewandert�waren�in�das�Land�jen-seits� der�Wälder.� „Deutschstämmige“� von�hierund�dort�und�anderswo,�die�alten�und�die�neuen„Deutschstämmigen“,�haben�dieses�neue�Deutsch-land� geschaffen,� auf� das� wir� alle� allen� Grundhaben�stolz�zu�sein�und�dennoch�auch�Siebenbür-gen�nicht�vergessen�wollen.�
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Stephan RauhutIm Erlenbusch 1153127 BonnTelefon 0228 [email protected]
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BUND DER VERTRIEBENEN
Dienstag, 03. September 2013
18.30 Uhr Auftaktveranstaltung im Rathaus BeuelFrage-�und�Diskussionsrunde�mit�den�Kandidaten�für�den�Deutschen�Bundestag�im�Wahlkreis�Bonn
Eröffnung und EinführungStephan Rauhut
BdV-Kreis- und Bezirksvorsitzender
Sonnabend, 14. September 2013
16.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst St. Remigius-Kirche, Bonn, BrüdergasseFür�die�ev.�Kirche:�Altbischof�(der�schlesischen�Oberlausitz)�Klaus�Wollenweber�|�Für�die�röm.-Kath.�Kirche:�Ursula�Lanzerath
Im�Rahmen�des�Gottesdienstes�wird�aufgeführt:�J. S. Bach Kantate 158 „Der Friede sei mit dir“
Kantate�für�Bass,�Chor,�Violine,�Oboe�und�basso�continuo.�
Bass�und�Leitung:�Thomas�Bonni�Violine:�Takashi�Bernhöft�Orgel:�Prof.�Karl-Josef�Görgen�
Mitglieder�des�Chores�der�Sängerschaft�Leopoldina�Breslau�zu�Köln�Mitglieder�des�Collegium�musicum�der�Universität�Köln�
(Für die Kirchenmusik erbitten wir eine Spende)
Herzlichen�Dank�sagen�wir�allen�Firmen�und�Institutionen,�die�durch�Aufgabe�von�Inseraten�zum�Gelingen�dieses�Veranstaltungskalenders�beigetragen�haben.�
Der�Tag�der�Heimat�wird�durch�das�„Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
des Landes Nordrhein-Westfalen“
finanziell�gefördert.
Der�Vorstand
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mm Sonntag, 15. September 2013
10.00 Uhr Ostdeutscher Markttag bis Bonn,�Münsterplatz�17.30 Uhr Informationsstände�der�Landsmannschaften�und�Spezialitätenstände�
z.B.�• Bunzlauer Tippel
• Schlesische Backwaren
• Siebenbürger Baumstriezel
Getränkestand:�Burschenschaft�der�Norddeutschen�und�Niedersachsen�Bonn
11:00 Uhr Ansprache Stephan Rauhut
Vorsitzender des BdV – KV Bonn
Grußworte Oberbürgermeister�Jürgen�Nimptsch�
Mitwirkende:�
Fahneneinzug�Brückenberger Trachtengruppe Bonn
Leitung:�Michael�Knappe�
Schlesische Tanzgruppe „Fröhlicher Kreis“
aus�Bergisch�Gladbach�Leitung:�Bernadette�Grüne-Glattki�
Blaskapelle der Siebenbürger Sachsen
Siebenbürger Trachtengruppe
aus�Drabenderhöhe
Chor der Landsmannschaft
der Deutschen aus Rußland
Leitung:�Irina�Müller�
Marktleiter:�Stephan�Rauhut�(0152-04241201)
Tag der Heimat
03., 14. und 15 September 2013
Anläßlich seines 80. Geburtstages wurde
unser langjähriger Kreisvorsitzender
(1987 - 2011) und Landesvorsitzender,
Hans-Günther Parplies, von den Mit-
gliedsverbänden des Bonner BdV zum
Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Amts-
nachfolger in Bonn, Stephan Rauhut,
überreichte ihm die Urkunde im Rahmen einer
Monatsveranstaltung der Bonner Ostpreußen im
Haus am Rhein.
Hans-Günther�Parplies�stammt�aus�jenem�Teil�West-preußens,� der� nach� dem� Ersten�Weltkrieg� beimDeutschen�Reich�verblieben�war�und�als�Regie-rungsbezirk�der�Provinz�Ostpreußen�angegliedertwurde.�Dort�ist�er�in�Marienburg�am�26.�April�1933geboren.�Im�Alter�von�nicht�einmal�zwölf�Jahrenmusste�er�auf�der�Flucht�vor�der�Roten�Armee�mitMutter�und�drei�jüngeren�Brüdern�im�Januar�1945die�Heimat�verlassen,�seit�1967�lebt�und�wirkt�er�inBonn�und�Düsseldorf.
Nach�dem�Abitur� 1952� in�der�Kreisstadt�Sol�tau/�Lüneburger�Heide�arbeitete�er�als�Hilfsarbeiter�aufdem�Bau�und�in�der�Ziegelei.�um�sein�Studium�derRechtswissenschaften�in�Köln,�Tübingen�und�Göt-tingen�1953−59�finanzieren�zu�können,�das�er�miteinem�Prädikatsexamen�beendete.�Für�drei� Jahre
übernahm�er�dann�in�Göttingen�die�Geschäftsfüh-rung� der� „Gemeinnützigen� Gesellschaft�Alberti-num“,� woraus� ein� ostpreußisches� akademischesZentrum�mit�Studentenwohnheim�entstehen�sollte.Durch�diese�1958�„von�ehemaligen�Professoren�undMitarbeitern�der�Albertus-Universität�Königsberg“gegründete�Gesellschaft�wurde�1964�das�Studenten-wohnheim�„Collegium�Albertinum“�errichtet,�dasnoch�heute�existiert.
Danach�besuchte�Hans-Günther�Parplies�in�Speyerdie�„Deutsche�Hochschule�für�Verwaltungswissen-schaften“�und�trat�im�Oktober�1962,�in�dem�Jahr,in�dem�er�Brigitte�Kummer�aus�Rastenburg�in�Ost-preußen� geheiratet� hat,� in�Nordrhein-Westfalenden�Vorbereitungsdienst�für�die�zweite�juristischeStaatsprüfung�an,�die�er�1967�in�Düsseldorf�ab-legte.�Wissenschaftlicher�Referent�für�Staats-�undVölkerrecht�beim�Bund�der�Vertriebenen�in�Bonnwurde�er�1967,�ein�Amt,�das�er�sechs�Jahre�(1967-�73)�ausfüllte.�Unter�dem�Oberschlesier�HerbertCzaja�(1914�-�1997)�wurde�er�Leiter�des�Kulturre-ferats�(1973�-�79).�Seine�Verdienste�als�Geschäfts-führer� der� Stiftung� „Ostdeutscher� Kultur�-rat“�in�Bonn�sind�kaum�aufzuzählen.�Als�er�1979seine�Arbeit�dort�aufnahm,�war�Götz�Fehr�(1918 -1982)�aus�Budweis�in�Böhmen�Präsident,�der�aberüberraschend�am�9.�März�1982�starb.�
Bis� der� Oberschlesier� HerbertHupka� (1915� -� 2006)� im�Herbst1982�zum�neuen�Präsidenten�ge-wählt� wurde,� musste� der� Ge-schäftsführer� die� Pflichten� einesPräsidenten� mit� übernehmen.� Inden�19�Jahren�(1979�-�98)�bei�die-ser� Stiftung,� in� denen� der�Autordieser�Zeilen�sein�Kollege�war�alsChefredakteur� der� „Kulturpoliti-schen� Korrespondenz“� (1983� -2000),�hat�der�Geschäftsführer�eineMenge�für�die�ostdeutsche�Kultur-arbeit�geleistet.�Als�herausragendesBeispiel� zu� nennen� wären� die
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BdV-Kreisverband ernennt Parplies zum Ehrenvorsitzenden
Autor: Jörg Bernhard Bilke
Foto: Maike Böschemeyer, Kölnische Rundschau
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Nach� einem� Sektemp-fang�begrüßt�Frau�Hel�-ga�Solisch,�die�Frau�en-referentin� der� Lands-mannschaft�Schle�sien�inBonn,�die�Anwesendenim� prall� gefüllten� undherrlich� frühlingshaftgeschmück�ten�Saal�der„Offenen� Tür“� in� derGodesberger� Düren-straße.�
Als�Ehrengäste�konntesie� die� Gründerin� der� Frauen-gruppe,� Margarete� Mitka,� dieLandesfrauenreferentin�der�LMSchlesien,� Sigrid� Seibt,� die�Geschäftsführerin�der�Landes-gruppe�NRW,�Gertrud� Bunzel,� die� Bezirks�vor-sitzende�für�den�Bezirk�Köln-Aachen,�Hertha�Schi-schewski,�sowie�den�Vorsitzenden�der�KreisgruppeBonn,�Stephan�Rauhut,�begrüßen.�Als�treuer�Freundder�Frauengruppe�spielte�Dr.�Rupert�Klisch�amKlavier�unsere�schlesischen�Lieder.
Im�Rahmen�des�Grußwortes�des�KreisvorsitzendenStephan�Rauhut�wurde�Frau�Johanna�Feige�für�60Jahre�Mitgliedschaft�in�der�Landsmannschaft�undMitarbeit�in�der�Kreisgruppe�und�Frauengruppemit�der�Goldenen�Ehrennadel�der�Bundeslands-mannschaft�geehrt.
Mit�großer�Freude�verfolgten�die�Anwesenden�denBericht�von�Margarete�Mitka,�der�Gründerin�der
Frauengruppe.�Sie�konnte�überdie�vergangenen�50�Jahre�vielInteressantes� und� Amüsantesberichten.�Ebenso�erfreut�wa-ren�die�Bonner�Schlesierinnen,�die�90-jährige�Elfriede�Marold�wieder� zusehen.� Frau�Maroldführte�die�Gruppe�zwölf�Jahrelang,�sie�überwand�Schicksals-schläge� und� Gesundheitspro-bleme.�Im�Jahre�2006�übergabFrau�Marold�das�Zepter�in�diejüngeren� guten� Hände� vonHelga�Solisch.
Gedichte�–�auch�in�Mundart�–wurden�vorgetragen.�Der�Chor„La�Musica“�unter�der�Leitungvon�Adolf�Ludyga,�wollte�mit
einigen�Liedern�den�Frühling�hervorlocken.�Dr.Klisch� überreichte� Frau� Solisch� eine� Vase� ausOberschlesischer�Steinkohle.�Schriftlich�vorlie-gende� Grußworte� des� Bundesvorsitzenden� derLandsmannschaft� Schlesien� Rudi� Pawelka,� derBundesfrauenreferentin�Margarete�Weber�sowiedes�Ehrenvorsitzenden�Dr.�Christoph�Rothkegelwurden�verlesen�und�mit�Beifall�bedacht.
Gemeinsames�Singen,�gemütliches�Beisammen-sein,�selbstgemachter�Kartoffelsalat�mit�Würstchenstärkten�Leib�und�Seele.�Mit�einem�gebasteltenSouvenir�von�Herrn�Solisch�wurden�alle�zum�Ab-schied�bedacht.�Und�die�Damen�der�Bonner�Frau-engruppe�waren�sich�einig:�es�war�ein�wunder-schöner�Tag.
zwölf� Bände� einer� Studienbuchreihe� „Vertrei-bungsgebiete�und�vertriebene�Deutsche“�(1992�-2005),�die�der�Deutschbalte�Wilfried�Schlau�ausMitau�bearbeitet�hat.
Öffentliche�Anerkennungen�für�seine�Lebensleistungblieben�nicht�aus.�So�wurden�Parplies�1978�der�„Ma-rienburg-Preis“�seiner�Landsmannschaft�Westpreu-
ßen�verliehen,�später�das�„Goldene�Ehrenzeichen“der�Landsmannschaft�Ostpreußen�und�die�„GoldeneEhrennadel“�des�„Bundes�der�Vertriebenen“;�mitdem�Bundesverdienstkreuz�wurde�er�1990�von�HansDaniels,�dem�Oberbürgermeister�der�Stadt�Bonn,ausgezeichnet.
Quellen: Archivmaterial; Preußische Allgemeine Zeitung/ DasOstpreußenblatt, Ausgabe 17/13 v. 27.04.2013
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50-jähriges Jubiläumsfest der Frauengruppe der
Landsmannschaft Schlesien Kreisgruppe Bonn Autorin: Christa Zylka
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Der�64.�Sudetendeutsche�Tag�zu�Pfingstenin�Augsburg�unter�dem�Motto�„Zukunftbraucht�Heimat“,�an�dem�auch�viele�Mit-glieder�aus�der�Kreisgruppe�Bonn�der�Su-detendeutschen� Landsmannschaft� teil-genommen�haben,�stand�ganz�unter�demZeichen� einer� vorsichtigen� sudeten-deutsch-tschechischen�Annäherung.
Als� einen� „Sudetendeutschen� Tag� desWendepunkts“�bezeichnete�Bernd�Pos-selt,� Sprecher� der� sudetendeutschenVolksgruppe�und�Mitglied�des�Europäi-schen� Parlaments,� das� diesjährigePfingsttreffen� der� Heimatvertriebenenaus�Böhmen,�Mähren�und�Sudetenschle-sien.�Durch�die�beiden�Reisen�des�Baye-
rischen�Ministerpräsidenten� Horst� Seehofer� inBegleitung�hoher�sudetendeutscher�Repräsentan-ten�nach�Prag�und�den�Gegenbesuch�seines�tsche-chischen�Amtskollegen�Petr�Nečas� im�Februar2013�nach�Bayern�seien�von�beiden�Seiten�Zei-chen�gesetzt�worden�für�eine�vernünftige�Grund-lage� der� Beziehungen.� Dass� der� tschechischePremierminister�in�seiner�„als�historisch�zu�apo-strophierenden“�Rede�im�Bayerischen�Landtag�dieanwesenden�Vertreter�der�Sudetendeutschen�als„Landsleute�und�ehemalige�Mitbürger“�angespro-chen�und�öffentlich�bedauert�habe,�dass�„durch�dieVertreibung�unzählig�vielen�Menschen�viel�Leidund�Unrecht�geschehen“�sei,�bezeichnete�Posseltals�großartige�und�positiv�zu�bewertende�Aussage.Nečas�habe�den�Anfang�eines�Dialogs�angekün-digt,�der�nun�mit�konkreten�Maßnahmen�vorange-trieben�werden�müsse.�Das�„Spielbein“�für�dieGestaltung�der�deutsch-tschechischen�Zusammen-arbeit�seien�die�verschiedenen�Begegnungszentrender�in�der�Tschechischen�Republik�lebenden�Deut-schen,�das�Vertretungsbüro�der�SudetendeutschenLandsmannschaft�in�Prag�sowie�die�vielen�grenz-überschreitenden�Kontakte� und�Projekte,� sagtePosselt,�das�„Standbein“�sei�die�Schirmherrschaftdes�Freistaats�Bayern�über�die�sudetendeutscheVolksgruppe.
Als�dem�Repräsentanten�dieses�„dauerhaften,�zu-verlässigen�Partners“�wurde�dem�Bayerischen�Mi-nisterpräsidenten� Horst� Seehofer� die� höchsteAuszeichnung�der�Sudetendeutschen�Landsmann-schaft,� der� Europäische�Karls-Preis,� verliehen� –auch�als�„Ansporn�und�Ermunterung“,�wie�Posseltin� seiner� Laudatio� hervorhob.�MinisterpräsidentSeehofer�sei�ein�treuer�Verbündeter�für�die�Sudeten-deutschen�und�der�Wegbereiter�der�Verständigungmit�Prag.�„Das� ist� jenseits�aller�Parteipolitik�einüberragendes�europäisches�Verdienst.“�Seehofer�be-dankte�sich�überschwenglich�für�die�„hohe�Aus-zeichnung“,�die�er�als�Anerkennung,�aber�zugleichauch�als�Auftrag�betrachte.�Die�Vertriebenen�hättenin�Bayern�dazu�beigetragen,�dass�aus�dem�einstigenArmenhaus�eine�wohlhabende�Top-Region�gewor-den�sei.�Erfolg�brauche�Identität,�Werte,�Wurzeln,wie�sie�die�Heimatvertriebenen�pflegten.�„Die�Bay-ern� sind� stolz� auf� die�Sudetendeutschen“,� versi-cherte�Seehofer.�Und�das�Motto�dieses�Su�deten-deutschen�Tags�„Zukunft�braucht�Heimat“�wurdevon�ihm�ergänzt:�„Zukunft�braucht�Heimat,�aberauch�Erinnerung.“�
Um�diese�Erinnerung�lebendig�zu�erhalten�und�Ge-walt,� Krieg,� Entrechtung� und� Vertreibung� für
„Zukunft braucht Heimat“
Autorin: Ute Reichert-Flögel
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Der Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe
Bernd Posselt zeichnet den Bayerischen Ministerprä-
sidenten Horst Seehofer mit dem Europäischen
Karls-Preis aus.
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immer�Einhalt�zu�gebieten,�verkündete�Seehofer,dass�der�Freistaat�Bayern�den�Sudetendeutschenund�allen�Heimatvertriebenen�zwei�Anliegen�erfül-len�werde.�Ab�dem�Jahr�2014�werde�es�in�Bayernalljährlich� einen� Gedenktag� für� die� Opfer� vonFlucht,� Vertreibung� und� Deportation� geben.� Erwerde�jeweils�am�zweiten�Sonntag�im�Septemberstattfinden�und�solle�auch�ein�Signal�an�die�Spit-zenpersönlichkeiten�der�Bundesrepublik�Deutsch-land�sein,�einen�derartigen�nationalen�Gedenktageinzusetzen.�Bayern�wolle�mit�dem�Gedenktag�aufLandesebene�einen�Prozess�in�Gang�setzen,�der�zueinem�nationalen�und�schließlich�zu�einem�euro-päischen�Gedenktag�gegen�Vertreibungen�führenund�vor�allem�die�Jugend�ansprechen�solle.
Als�zweites�wiederholte�der�Bayerische�Minister-präsident�die�volle�Unterstützung�seiner�Regierungfür�die�Errichtung�des�lange�geplanten�Sudetendeut-schen�Museums�in�München.�Dies�sei�ihm�ein�be-sonderes� Herzensanliegen.� „Wir� brauchen� einensolchen�Ort�der�Erinnerung�und�der�Information.Dazu�stehe�ich�–�mit�allen�Zusagen,�mit�aller�Unter-stützung.“�Dieses�Zukunftsprojekt�soll�so�bald�ver-
wirklicht�werden,� „dass� es� auch� noch�möglichstviele�Zeitzeugen�miterleben�können“.�Der�Bayeri-sche�Landtag�habe�im�Doppelhaushalt�2013/14�ins-gesamt�20�Millionen�Euro�für�die�Baumaßnahme�zurVerfügung�gestellt.�Bundesinnenminister�Hans-PeterFriedrich,�der�die�Grüße�der�Bundeskanzlerin�An-gela�Merkel�überbracht�hatte,�bestätigte�seinerseitsdie�finanziellen�Zusagen�des�Deutschen�Bundestagsbzw.�der�Bundesregierung:�Im�Bundeshaushalt�2013stehen�für�Planungskosten�100.000�Euro�zur�Verfü-gung,�und�in�der�Mittelfristigen�Finanzplanung�sindim�Jahr�2014�der�Betrag�von�4,9�Millionen�Euro�undim�Jahr�2015�der�Betrag�von�5,0�Millionen�Euro�fürden�Bau�des�Museums�vorgesehen.�Schließlich�ver-kündete�Ministerpräsident�Horst�Seehofer,�dass�diebayerische�Staatsregierung�den�Bau�des�Sudeten-deutschen�Museums�als� staatliche�Hochbaumaß-nahme,�also�in�eigener�Verantwortung,�durchführenwerde.�Nachdem�die�Bauvoranfrage�durch�die�StadtMünchen�nun�positiv�beschieden�wurde,�sei�diesesProjekt�nun�„richtig�reell“.�Inhaltlich�solle�diesesMuseum�aber�nicht�nur�eine�Stätte�der�Erinnerungsein,�sondern�auch�Impulse�in�die�Zukunft�und�zurVölkerverständigung�geben.�
Deutsche�haben�über�ein�dreiviertel�Jahr-tausend�in�Estland�gelebt,�gewirkt�und�po-litische� Verantwortung� getragen� –� alsdieses�Land�Teil�des�Heiligen�RömischenReiches�Deutscher�Nation�war�und�später,als�es�unter�der�Oberhoheit�schwedischer,polnischer�Könige�und�russischer�Zaren
stand.� Die� Kommunisten� verleumdeten� unsDeutschbalten�als�„Unterdrücker“�und�menschen-verachtende�„Ausbeuter“.�Dennoch�schlägt�uns�inEstland�nicht�Feindseligkgkeit,�sondern�eher�herz-liche�Freundlichkeit�entgegen.�Wieso�das?�Hat�diefünfzigjährige�Schreckensherrschaft�des�Kremlsbei�den�Esten�die�Erinnerung�an�einige�dunkle�Fle-cken�unserer�Geschichte�verdrängt?�Oder�hat�Lenn-art�Meri,� der� erste� in� Freiheit� nach� der�Wendegewählte�estnische�Staatspräsident�recht,�als�er�ein-mal�meinte,�die�Esten�wüßten�sehr�wohl,�daß�sienur�deshalb�als�Volk�überleben�konnten,�weil�die
deutschbaltische�Autonomie�sie�und�ihre�Sprachewie�unter�einer�„schützenden�Käseglocke“�davorbewahrt�hatte,�im�Russentum�unterzugehen.�Undgleichsam�als�Untermalung�dieser�Deutung�sagteMeri:�„Ohne�die�deutsche�Sprache�würde�es�dasmoderne� Estnisch� nicht� geben.“� Übrigens� ge-brauchte�Meri�in�den�Briefen�an�seine�„deutschbal-tischen�Landsleute“�nicht�Tallinn,�den�offiziellenNamen� der� estnischen�Hauptstadt,� sondern� denalten�Namen�Reval�–�als�Bekenntnis�zur�vielhun-dertjährigen�deutschbaltisch-estnischen�Kultur-�undSchicksalsgemeinschaft.
Nicht�zuletzt�in�diesem�Bewußtsein�begannen�sichDeutschbalten,�die�als�Volksgruppe�als�Opfer�desHitler-Stalin-Paktes�1939/40�ihre�Heimat�verlassenmußten,�gleich�nach�der�Wende�in�und�für�Estland
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Engagement für Estland
Autor: Elimar Schubbe
Fortsetzung auf Seite 16
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auf�vielfältige�Weise�zu�engagieren:�zum�Beispielbei�der�Ausbildung�estnischer�Theologen�und�Ju-risten,�bei�der�Rettung�von�dem�Verfall�bedrohterKirchen,�beim�Ausbau�von�Kindergärten�und�beider�Ausstattung�von�Schulen�mit�Möbeln,�Lehr-und�Lernmaterial,�bei�der�Organisierung�von�Hosp�-itantenaufenthalte�estnischer�Lehrer�und�bei�Be-treuung�estnischer�Schüler�bei�Schulbesuchen�inDeutschland,�bei�Hilfen�für�notleidende�Angehö-rige�der�alten�Generation�und�nachhaltig�bei�Grün-dung� und� Pflege� von� Partnerschaften� zwischenestnischen�und�deutschen�Schulen�sowie�kirchli-chen�und�politischen�Gemeinden.
Auch�ich�habe�mich�als�Deutschbalte�in�solchenDienst�gestellt.�Darüber�einige�Anmerkungen:�Esbegann�mit�einem�ausführlichen�Gutachten�über�dieeindrucksvollen�Leistungen�eines�Försterehepaaresbeim�Versuch,�im�menschenleeren�Südosten�Est-lands�am�Fuße�des�Munamägis�einen�Stützpunktfür�sanften�Tourismus�aufzubauen.�Mein�Gutachtenöffnete�den�jungen�Leuten�die�Tür�zu�wirkungsvol-ler�landsweiter�Werbung.�Seit�Jahren�wächst�ihrHof�und�ist�nicht�nur�in�der�kurzen�Sommerzeit�fastimmer�ausgebucht.
Dann�entschied�ich�mich,�Binnendeutsche,�in�derenkollektivem�Bewußtsein�nach�fünfzigjähriger�Tei-lung�Europas�die�Erinnerung�an�das�Baltikum�unddessen�reiches�deutsches�Kulturerbe�nahezu�ausge-löscht�war,�nach�Estland�zu�führen.�Zusammen�mitmeiner�Frau�organisierte�ich�17�Zwölftagefahrtenmit�jeweils�gut�20�Teilnehmern�–�für�unsere�luthe-rische�Kirche�in�Köln-Bonn�(Brüser�Berg),�für�Mit-glieder�der�CDU,�für�Bekannte�und�Freunde�imganzen�Bundesgebiet,�vor�allem�aber�im�Rheinlandund�besonders�in�Bonn.�Hier,�auf�den�OstdeutschenMarkttagen,�wo�wir�die�Deutschbalten�vertraten,konnten�wir�immer�wieder�Interesse�für�das�Balti-kum�und�für�Fahrten�nach�Estland�wecken.�MaajaSilm,�die�Sprecherin�der�estnischen�„Gesellschaftfür�deutschbaltische�Kultur� in�Estland“,�hat� aufeinem�dieser�Markttage�auf�unsere�Bitte�hin�einGrußwort�aus�Estland�an�die�Besucher�auf�demMünsterplatz�gerichtet.�Unsere�Fahrten�waren�nichtüblicher�Tourismus.�Sie�dienten�dem� intensivenKennenlernen�der�baltischen�Geschichte�und�der
politischen�wie�sozialen�Gegenwart�Estlands�–�vorallem�aber�der�Begegnung�mit� führenden�estni-schen�Persönlichkeiten�aus�Politik,�Wirtschaft,�Mi-litär,�Kultur�und�Kirche.
Diese�Fahrten�hatten�mancherlei� „Folgewirkun-gen“:�Sie�gaben�vielen�Teilnehmern�den�Anstoß,selbst,� allein�oder�mit�Freunden�und�Bekanntennach�Estland�aufzubrechen,�dort�Urlaub�zu�machenoder�gar�eigene�Gruppenfahrten�zu�organisieren.�Zudiesen�„Folgewirkungen“�gehören�auch�die�Part-nerschaft�unserer�Gemeinde�zur�lutherischen�Kir-che�in�Kodavere�am�Peipus-See�und�die�Wie�der-belebung�der�evangelischen�Seemannsmission.�AufInitiative�eines�Teilnehmers�können�schon�seit�ei-nigen�Jahren�im�Hafen�von�Baltischport�estnischeSeeleute�in�einem�eigenen�Hause�betreut�werden.Eine� weitere� „Folgewirkung“� ist� die� Rückkehrguten�deutschen�Weines�nach�Estland,�wo�leidernoch�immer�der�deutsche�Wein�mit�in�jeder�Hin-sicht�billiger�Massenware�gleichgesetzt�wird.�Aufeiner�unserer�Fahrten�konnte�ich�meinen�Lands-mann�Peter�von�Weymarn�(Bad�Godesberg),�einender�profiliertesten�Vertreter�der�deutschen�Prädi-katsweingüter,�für�ein�Engagement�in�Estland�ge-winnen.� Seinem� beharrlichen� Bemühen� bei� be-freundeten�Produzenten�deutscher�Prädikatsweineist�es�zu�verdanken,�daß�man�heute�in�einigen�Spit-zenrestaurants�und�beim�renommierten�finnischenKaufhaus� Stockmann� in� Reval� deutsche�Weinewählen�kann,�für�die�man�sich�nicht�schämen�muß.Eine�kleine�„Folgewirkung“�ist�auch�der�erste�Aus-landsauftrag�für�einen�jungen�Möbeltischler�in�Per-nau:�das�Gestühl�in�der�Holzkirche�auf�dem�BrüserBerg�ist�seine�Arbeit.
Der�gute�Ruf�unserer�Estland-Fahrten�drang�irgend-wie�auch�bis�zum�Landtag�in�Düsseldorf,�denn�ichwurde�zu�regelmäßigen�Informationsgesprächenüber�die�Probleme�der�Baltischen�Staaten�eingela-den.� Und� auf� der� großen� Festversammlung� imLandtag�anläßlich�des�fünften�Jahrestages�des�Bei-tritts� der� Baltischen� Staaten� zur� EuropäischenUnion�bekam�ich�den�Auftrag,�über�die�deutsch-est-nischen�Kulturbeziehungen�in�Geschichte�und�Ge-genwart� zu� sprechen.� Ich� schloß�meinen�Rede-beitrag�mit�einer�Information,�die�wohl�für�alle�im
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m Selbst für sich zu sorgen ist leider nicht für jeden selbstverständlich.
Darum unterstützen wir das Lobby-Restaurant LORE (KALZ e.V.), in dem Bedürftige, aber
auch „Normalbürger“, für kleines Geld gemeinsam essen können. n
Henning Krautmacher, Höhner Karl-Heinz Iffl and, Pfarrer
www.sparkasse-koelnbonn.de
Pfarrer Karl-Heinz Iffl and und die HÖHNER engagieren sich seit über 15 Jahren für das Lobby-Restaurant LORE in der Domstraße 81 in Köln. Von montags bis freitags gibt es hier für Jedermann ein großartiges Menü zum kleinen Preis. Auch die Sparkasse KölnBonn unterstützt dieses Projekt – ebenso wie mehr als 1.000 weitere in Köln und Bonn. Es ist wichtig, dass sich möglichst viele für das Gemeinwohl einsetzen. Mit unseren jährlichen Zuwendungen zählen wir zu den größten nichtstaatlichen Förderern des Gemein-wohls in unserer Region. Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.
Unser soziales Engagement.Gut für die Menschen.Gut für Köln und Bonn.
S Sparkasse KölnBonn
Unterstützen Sie das LORE
und spenden Sie!
Kto.Nr.: 1 929 482 600
BLZ: 370 501 98
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Bund der Vertriebenen – Kreisverband Bonn Vorsitzender: Stephan Rauhut 53127 Bonn, Im Erlenbusch 11 Tel.: 0228/82340450 Web: www.bdv-bonn.de
Landsmannschaft Schlesien –Nieder- und Oberschlesien –Kreisgruppe Bonn e.V. Vorsitzender: Stephan Rauhut 53127 Bonn, Im Erlenbusch 11 Tel.: 0228/82340450 E-Post: [email protected] Web: www.schlesien-bonn.de
Landsmannschaft Ostpreußen –Kreisgruppe Bonn e.V. Vorsitzender: Manfred Ruhnau 53757 Sankt Augustin-Meindorf, Bahnhofstr. 35 b Tel.: 02241/311395 Fax: 02241/311080 Web: www.ostpreussen-bonn.de E-Post: [email protected]
Pommersche Landsmannschaft –Kreisgruppe Bonn e.V. Vorsitzender: Karl-Christian Boenke (gleichzeitig BdV-Schatzmeister)53177 Bonn, Koblenzer Straße 142 Tel. u. Fax: 0228/9339846 E-Post: [email protected]
Sudetendeutsche Landsmannschaft –Kreisgruppe Bonn Vorsitzende: Waltraut Kraus 53359 Rheinbach, Wagnerstr. 8 Tel.: 02226/7139 Fax: 02226/168913 E-Post: [email protected]
Landsmannschaft der Deutschen aus Rußland Vorsitzende: Irina Müller 53229 Bonn, Karmeliterstr. 48 A Tel.: 0228/9489420 E-Post: [email protected]
Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. Kreisgruppe Bonn Vorsitzender: Julius Wegmeth 53343 Wachtberg, Achtmorgenweg 68 Tel. 0228/341446 E-Post: [email protected]
AGMO e.V. – Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen 53113 Bonn, Kaiserstr. 113 Tel.: 0228/636859 Fax: 0228/690420 E-Post: [email protected] Web: www.agmo.de
Brückenberger Trachtengruppe Vorsitzender: Michael Knappe 53359 Rheinbach, Madbachstr. 49 Tel.: 02255/953277 E-Post: [email protected]
Landsmannschaft Ost- und Westpreußen Gruppe Bad Godesberg Vorsitzende: Gisela Noll 53129 Bonn, Kessenicher Str. 123 Tel.: 0228/235258 [email protected]
Stolper Heimatgruppe in Bonn Vorsitzender: Heinz-Joachim Wolter 53229 Bonn, Blankenbergweg 8 Tel.: 0228/486078 E-Post: [email protected]
Bund der Oppelner – Heimatgruppe Bonn Vorsitzender: Bernhard Wieczorek 53129 Bonn, Am Zinnbruch 24 Tel.: 0228/235070
Bundesheimatgruppe BunzlauVorsitzender. Peter BörnerSchilfweg 4 53721 SiegburgTel. 02241/590019Web: http://bunzlau.siegburg.de/E-Post: [email protected]
Kontaktdaten der Gruppen im BdV-Kreisverband Bonn
Saal�völlig�neu�war,�daß�nämlich�in�der�Zwischen-kriegszeit�estnische�und�deutsche�Linguisten�ge-meinsam� die� estnische� Wissenschaftsspracheentwickelt�hatten.�Unter�den�vielen�tausend�Spra-chen�auf�der�Welt�gibt�es�nur�wenige�Dutzend,�mitdenen�alle�Bereiche�der�Wissenschaft�sprachlichbewältigt�werden�können.�Und�eine�davon�ist�dieSprache�jenes�kleinen�Volkes�im�Nordosten�Euro�-
pas,�dessen�Hauptstadt�zum�deutschgeprägten�Welt�-kulturerbe�der�UNESCO�gehört.
P.S. Wer sich über Estland informieren möchte,
kann sich an mich wenden: Elimar Schubbe,
Mörikestraße 41, 53121 Bonn, Tel. 0228-663574,
oder an Friedger von Auer, Kelvinstraße 12, 53636
Königswinter, Tel. 02244-5990, der künftig für den
Stand der Deutschbalten auf dem Ostdeutschen
Markttag verantwortlich sein wird.
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B A D G O D E S B E R G
Kulinarisch Tagen und Feste feiern
Stadthalle Bad Godesberg · Koblenzer Str. 80 · 53177 BonnTelefon 0228. 52 88 10 · Fax 0228. 52 881 29
[email protected] · www. stadthalle-bad-godesberg.de
10 Säle in unterschiedlichen Größen und Ausstattung für 10 bis 50, 100 bis 300 und 300 - 1.000 Gäste.
Kulinarisch TagenVorträge, Seminare, Tagug nggen, KKongngre sssse,e Konzerte etc. Gastroronomimie e e e e e und VeVeVVVVVVVV rwrwrwrwrwrrwwalaalaaa tututtutttunng in eiinener r HaH nd. Taguuuuuuuuuuuuungngngngngngngnngspssppsppppppauauuuuuuusssscs haleleleeeen n n n odododddddoodddereerrrrer inddivividuelle AnAnggebobote für Technik, Konferreenznznznznnnnzn --getrrrrrtrränäänänänänänänkekekkekekekeekekeekkk , , , , LuLuLuLuLuLuLuLuLLLLLunchh---- o o o o o odedededdeddeddd r r r r r r r r r r FFFFiiFFFF nngggn errrfood - B B B B B Büfüfüfü tete t´s.
Feste feiernImmmmmmmm g geseschhchäfäfäfäfftttlt icchehehhheeheheheheh n n n odoododdodddoo eeeeerrerrrr p p ririvattteeet n Rahmeen, SeSekt-,,, C C C Coccktkkktktaiail-l EmEmpfp änge. Sppeieieieieeisesessesessss n n n n mimimimmimi t t fefeeeeestststlilichchchenen M M M Menenüü´üüüü s s s s s s oddododoododderereee Büfüfeteett´t´t ssssss.sss
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Erste Wahl für Bonn
Claudia Lücking-Michel
www.luecking-michel.de