CrashkursPeter Hoffmann
Mit
praktischer
Tastenkürzel-
Tabelle
fotoforum
Das Workshop-Buch für den schnellen EinstiegLightroom 6 und CC
2 fotoforum Crashkurs
Einleitung
Lightroom ist ein Universalwerkzeug für fast alle Aufgaben, die nach der Aufnahme am Com-puter anfallen. Das hat sich mit der neuen Version Lightroom 6/CC nicht geändert. Wie Sie Lightroom nutzen können und was neu ist, zeigen wir Ihnen in diesem fotoforum Crashkurs.
Der Crashkurs Lightroom 6 und CC
Fotografieren ist schon lange Ihr Hobby? Oder haben Sie auch früher schon viel fotografiert und steigen jetzt neu in die Digi talfotografie und die Nachbearbeitung Ihrer Bilder am Computer ein? In jedem Fall liefert Ihnen der Crashkurs Lightroom 6/CC die notwendigen Informationen und das Wissen über den Ar-beitsprozess, der nach der Aufnahme dafür sorgt, dass Sie Ihre Fotos schnell finden und mit wenigen Handgriffen optimieren können. Vielleicht haben Sie bereits mit einer Vorversi-on gearbeitet und es interessiert Sie mehr, was in der aktuellen Version neu ist und ob sich die Investition in ein Programmupdate lohnt? In Schritt-für-Schritt-Anleitungen stelle ich Ihnen
natürlich auch die Neuerungen in Lightroom 6/CC vor. Und egal, ob Sie Neueinsteiger oder „alter Hase” sind: Mit dem Crashkurs Lightroom 6/CC kommen Sie schnell ans Ziel.
Abonnieren oder kaufen?Die Gerüchteküche brodelte vor Erscheinen der neuen Lightroom-Version. Regelmäßig las man, dass sich Adobe mit Erscheinen der neuen Version von Lightroom vom bislang üb-lichen Vertriebsweg verabschieden und statt einer Kaufversion nur noch eine Abo-Version anbieten würde. Ganz so kam es allerdings nicht: Lightroom 6 ist die aktuelle Kaufversion, die entweder auf einem Datenträger gekauft
werden kann oder als Download bereitgestellt wird. Parallel dazu kann Lightroom auch als Teil der Creative Cloud abonniert werden. Dann ziert Lightroom das Kürzel CC. Der Kauf einer Software ist vielen vertraut und hat einen wesentlichen Vorteil: Als Anwender bestim-me ich selbst, ob und wann ich das nächste Update kaufe. Und wer nicht jedes Update mitgemacht hat, sondern vielleicht nur jede zweite Version gekauft hat, fährt mit diesem Verfahren sicherlich günstiger als mit der Abo-Version. Umgekehrt: Das Abonnement wird kontinuierlich verbessert. So konnten Lightroom-CC-Nutzer schon nach einer Woche das erste Update installieren. Wesentlich ist
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Einleitung
aber, dass Sie für einen Aufpreis von etwa 20,- Euro im Abonnement auch Photoshop nutzen können. Das Abo gibt Ihnen darüber hinaus auch die Möglichkeit, Lightroom Mobile zu verwenden. Mit dieser für iPhone, iPad und Android-Geräte verfügbaren App ist es mög-lich, Fotos auf dem Mobilgerät zu betrachten und – zumindest elementar – zu bearbeiten. Die Synchronisation der Bilddaten erfolgt da-bei automatisch über die Adobe-Cloud. Dem Trend zur mobilen Datennutzung folgend, stellt Adobe mit Slate, Voice oder Photoshop Mix weitere Apps bereit, die auf die Bilddaten in der Cloud zugreifen. Vergessen sollte man auch nicht, dass Lightroom-Abonnenten auf eine umfangreiche Bibliothek mit Tutorials und Lernvideos zugreifen können. Als Anwender können Sie also zwischen Kauf- und Abomodell und den Vor- und Nachteilen entscheiden.
AnforderungenWollen Sie Lightroom 6 oder CC verwenden, sollten Sie über ein einigermaßen aktuelles System verfügen. Die neue Version läuft unter Windows 7, 8 und 8.1 in der 64-bit-Version. Auch für den Mac ist OS X 10.8 oder höher ebenso notwendig wie ein Prozessor mit 64-bit-Unterstützung. Eine OpenGL-3.3- oder DirectX-10-fähige Grafikkarte ist erforderlich, um die Rechenleistung der Grafikkarte zu
nutzen. Den erforderlichen Arbeitsspeicher gibt Adobe mit 2 GB an. Nach meiner Erfahrung sind jedoch selbst 4 GB noch knapp bemessen.
Was ist neu in Lightroom 6 und CC?Bekanntlich kommt das Gute zum Schluss. Darum hier ein paar der wichtigsten neuen Funktionen von Lightroom 6/CC im Überblick:
� In der Bibliothek ist es dank Gesichts-erkennung nun möglich, Fotos von Personen automatisch zu sortieren.
� Eine Dunstentfernung sorgt für klarere Bilder (nur Lightroom CC).
� Im Entwickeln-Modul gibt es nun eine HDR- und Panoramafunktion.
� Per Pinselwerkzeug kann nun die Wir-kung von Radial- und Verlaufsfilter erweitert oder verkleinert werden.
� In der Diashow können nun Zooms und Schwenks verwendet werden und auch die Synchronisation mit mehreren Musikstücken ist möglich.
� Im Web-Modul werden nur noch HTML-Galerien angeboten.
Peter Hoffmann entdeckte sein Faible für die Fotografie schon als Jugendlicher. Im eigenen Fotolabor auf dem Küchentisch entwickel-te er Schwarz-Weiß-Fotos, später auch Farb bilder. Nach dem Studium arbeitete Peter Hoffmann als EDV- Dozent. Seit mehr als zwanzig Jah-ren gibt er sein Know-how in Semi-naren und Workshops zu Fotografie und Bild bearbeitung weiter – und das mit großer Begeisterung. Denn das Vermitteln von Fotowissen ist – neben der Fotografie – seine zweite große Leidenschaft.
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Inhalt
Tiefen und Lichter bestimmen 39
Belichtung und Kontrast justieren 39
Mikrokontraste steuern 40
Dynamik und Sättigung verändern 40
HSL: Farbton, Sättigung und Luminanz 41
Fotos schärfen 41
Rauschen reduzieren 42
Vorgaben nutzen und erstellen 42
Einstellungen synchronisieren 43
Prozessversion und Profil wählen 43
6: Spezielle Entwicklungstechniken 44
HDR-Fotos erstellen 46
Panoramafotos zusammensetzen 46
Verzeichnungen korrigieren 47
Chromatische Aberration beseitigen 47
Vom Farb- zum Schwarz-Weiß-Bild 48
Kreativ mit einer Teiltonung arbeiten 48
Den Blick führen 49
Zusammenarbeit mit externen Editoren 49
Von Lightroom zu Photoshop … 50
… und zurück 50
Mit Lightroom Fotokunst schaffen 51
Der Look von damals 51
Einleitung 2
1: Installieren und einrichten 6
Lightroom 6 installieren 8
Lightroom CC installieren 8
Katalog aktualisieren 9
Sammlungen synchronisieren 9
2: Wir stellen vor: Lightroom 6 und CC 10
Das Entwickeln-Modul 12
Das Karten-Modul 13
Das Buch-Modul 14
Das Diashow-Modul 15
Das Drucken-Modul 16
Das Web-Modul 17
3: Archivieren, ordnen und bewerten 18
Die richtige Importmethode 20
Dateiverwaltung beim Import 20
Bereits beim Import entwickeln 21
Ablageort bestimmen 21
Flaggen, Sterne, Farbmarkierungen 22
Exif und IPTC 22
GPS-Daten ergänzen 23
Tracklogs verwenden 23
Arbeit mit Stichwörtern 24
Schnell- und Zielsammlungen 24
Sammlungssatz und Sammlung 25
Smart-Sammlung benutzen 25
Die Textsuche 26
Die Attributsuche 26
Die Metadatensuche 27
Bilder mit dem Karten-Modul finden 27
4: Lightroom wird persönlich 28
Suchoptionen bestimmen 30
Die Personenansicht 30
Einzelne Gesichter benennen 31
Ähnliche Gesichter schnell benennen 31
Vorgeschlagene Namen übernehmen 32
Benennung korrigieren 32
Indizierung der Lupenansicht 33
Gesichtsbereich zeichnen 33
Stichwortsätze nutzen 34
Eigene Stichwortsätze erstellen 34
Stichwörter per Sprühdose 35
Metadaten synchronisieren 35
5: Entwickeln: Das digitale Fotolabor 36
Weißabgleich einstellen 38
Schwarz- und Weißpunkt setzen 38
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Inhalt
7: Lokale Anpassungen 52
Bildausschnitt anpassen 54
Horizont gerade ausrichten 54
Korrektureffekte verwenden 55
Maleigenschaften festlegen 55
Praktische Tipps zum Malen 56
Verlaufsfilter nutzen 56
Maske anpassen 57
Maske kopieren und verschieben 57
Radialfilter anwenden 58
Kopieren mit der Bereichsreparatur 58
Ausflecken mit der Bereichsreparatur 59
Rote Augen korrigieren 59
8: Das eigene Fotobuch 60
Voreinstellungen für das Buch 62
Die Sammlung als Grundlage 62
Bucheinstellungen 63
Vorgaben für das Auto-Layout 63
Bildreihenfolge ändern 64
Andere Layoutvorlagen nutzen 64
Bildausschnitt zoomen 65
Seitenhintergrund wählen 65
Text platzieren 66
Druckvorbereitung – Stufe 1 81
Druckvorbereitung – Stufe 2 81
Automatische Layouts verwenden 82
Eigenes Layout verwenden 82
Text im Layout verwenden 83
Der Druckauftrag: Format und Auflösung 83
Der Druckauftrag: Schärfen 84
Schärfen leicht gemacht 84
Softproof aktivieren 85
Proof optimieren 85
11: Sicher ist sicher. Und andere Tipps 86
Katalog finden und sichern 88
Katalogkomponenten 88
Ein Katalog genügt 89
Dateihandhabung optimieren 89
Änderungen in XMP speichern 90
Arbeitstempo verbessern 90
Ein guter Rat 91
Bilder neu verknüpfen 91
Stichwortverzeichnis 92
Elementare Zeichenformatierung 66
Fortgeschrittene Zeichenformatierung 67
Absatzformatierung bei Texten 67
9: Diashow, Webgalerie und Export 68
Diaschau vorbereiten 70
Präsentationsvorlage wählen 70
Präsentationslayout anpassen 71
Von der Diaschau zur Audiovision 71
Schwenken und Zoomen 72
Exportwege der Diaschau 72
Web-Galerie-Vorlage wählen 73
Site-Informationen hinzufügen 73
Farbpalette und Erscheinungsbild 74
Bildinformationen hinzufügen 74
Ausgabeeinstellungen bestimmen 75
Bilder im Web veröffentlichen 75
Exportmöglichkeiten der Fotos 76
Exportdialog im Überblick 76
Dateibenennung als Vorgabe 77
Dateieinstellungen 77
10: Ein Foto mit Lightroom drucken 78
Monitor kalibrieren 80
Druckerprofile installieren 80
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Kapitel 2
Lightroom begleitet Sie bei zahlreichen Bearbeitungsschritten, die nach der Aufnahme am Computer notwendig sind. Für jeden Arbeitsschritt gibt es ein Modul. Zur Einführung stelle ich die Module vor und zeige, wie Lightroom Sie vom Import bis zur Präsentation unterstützt.
Wir stellen vor: Lightroom 6 und CC
Mit Lightroom verwalten, entwickeln und präsentieren Sie Ihre Fotos und Videos. Die Organisation des Medienbestandes erledigen Sie in der Bibliothek. Das Modul Entwickeln rückt in den Vordergrund, wenn Sie Korrek-turen am Foto vornehmen oder es kreativ gestalten möchten. Karte hilft Ihnen, Ihre Fotos zu verorten und Bilder anhand von GPS-Daten schneller zu lokalisieren. Mit Buch, Diashow, Drucken und Web bietet Ihnen Lightroom zudem vier Module an, die Sie verwenden, wenn Sie Ihre Fotos präsentieren möchten.
Schauen wir uns zunächst die links abge-bildete Bibliothek genauer an, ihr Aufbau ist typisch für das gesamte Programm. Unterhalb der Menüzeile finden Sie auf der linken Seite oben die sogenannte Erkennungstafel mit
dem Aktivitätenzentrum. Rechts daneben gliedern sich die einzelnen Module. Auf der linken und rechten Seite wird die mittige Vor-schau von zwei Bedienfeldern begrenzt, de-ren Angebot abhängig vom jeweiligen Modul variiert. Eine Werkzeugleiste begrenzt die Vor-schau nach unten, die Bibliotheks filter nach oben. Jedes Fensterelement können Sie mit Shortcuts ein- und ausblenden. Hier nur die wichtigsten Tastaturkürzel: Mit @ blenden Sie die Hauptbedienfelder links und rechts ein und aus. Mit T bekommen Sie die Werk-zeugleiste und mit D und G wechseln Sie zwischen Bibliothek und Entwickeln. Über Ansicht und Fenster finden Sie aber noch weitere Möglichkeiten zur Gestaltung des Bibliothekfensters.
Beim Blick auf das Programmfenster sehen Sie, was die Bibliothek alles leistet: Hier im-portieren und exportieren Sie Ihre Medien, die in einem Katalog, in Ordnern und Sammlun-gen organisiert werden. All diese Möglichkei-ten finden Sie im linken Bedienfeld. Über die Gruppen im rechten Bedienfeld vergeben Sie Stichwörter und reichern die Fotos mit Meta-daten an. Damit sich dieser Aufwand rentiert, finden Sie die verschlagworteten Medien über die Bibliotheksfilter wieder. Der Auto-matisierung von Verschlagwortung und Ent-wicklung dienen Ad-hoc-Entwicklung und Synchronisierung.
Es macht Sinn, sich hier länger aufzuhalten, um das Programm kennenzulernen. Importie-ren Sie Testbilder und experimentieren Sie.
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Übersicht Lightroom 6/CC
Das Entwickeln-Modul Im Aufbau ähnelt das Entwickeln-Modul der Bibliothek. Im linken Bedienfeld finden Sie hier Vorgaben für die automatische Korrektur oder die schnelle Gestaltung. Schnappschüsse und Protokoll geben Ihnen die Gewähr, nach Herzenslust experimentieren zu können. Sie können jeden Schritt einzeln rückgängig machen oder alles wieder in den Origi-nalzustand versetzen. Sammlungen ist die Schnittstelle zur Bi-bliothek. Unter der Bildvorschau gibt es Optionen zur Auftei-lung des Fensters. Für das Zoomen finden Sie Vorgaben über dem Navigator-Fenster oben links. Das rech-te Bedienfeld zeigt die ganze Bandbreite an Korrektur- und Opti-mierungswerkzeugen. Die Grundeinstellun-gen sind dabei von be-sonderer Bedeutung. Objektivkorrekturen
finden Sie hier ebenso wie Regler, mit denen Sie digitales Rauschen reduzieren oder erzeugen. Die Farben des Fotos gestalten Sie mit HSL / Farbe / S/W. Und besonders bei Schwarz-Weiß-Bildern lohnt die Kombination mit den Einstellungen unter Teiltonung.
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Das Karten-Modul Das Modul Karte ergänzt die Bibliothek. Darüber weisen Sie einem Foto oder besser gleich einer ganzen Gruppe von Fotos GPS-Koordinaten zu, falls das nicht gleich bei der Aufnahme geschehen war. Dabei ist der hier sichtbare, aber auch in allen anderen Modulen verfügbare
Kapitel 2
Filmstreifen sehr hilfreich. Sie müssen nur die Fotos auswählen, denen Koordinaten zugewiesen werden sollen. Sobald Sie dann den richtigen Kartenausschnitt gefunden haben, ziehen Sie die Bilder auf die Land-karte. Zeichnen Sie einen GPS-Tracklog beispielsweise mit dem Smart-
phone auf, können Sie diesen über die Werk-zeugleiste aufrufen und für das Zuweisen von Koordinaten ver-wenden. Die Tracklogs müssen im GPX-For-mat vorliegen. Haben Sie vergessen, an der Kamera die Aufnah-mezeit richtig einzu-stellen, korrigieren Sie das in der Bibliothek über Metadaten � Aufnahmezeit bear-beiten. Markierungen auf der Karte zeigen an, an welchen Orten Sie schon fotografiert haben. Klicken Sie die Markierung an, um eine Vorschau zu sehen.
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Import und Dateiverwaltung
Die richtige ImportmethodeSobald Sie Lightroom gestartet haben, öffnet sich automatisch der Import-Dialog, wenn Sie eine Speicherkarte in Ihren Kartenleser schieben. Oben in diesem Dialog finden Sie die vier unterschiedlichen Import-Methoden. 1 Kopie ist voreingestellt, um Fotos von der Speicherkarte zum Computer zu übertragen. Legen Sie Wert auf ein herstellerunabhängiges RAW-Format, wechseln Sie zu 2 Als DNG kop(ieren). 3 Hinzufügen ist die Importmethode, wenn Sie bereits auf Ihrem Rechner gespeicherte Aufnahmen im Lightroom-Katalog organisieren und bearbeiten wollen. 4 Verschieben wählen Sie zur Reorganisation Ihrer Ablagestruktur.
Dateiverwaltung beim Import Im rechten Bereich des Import-Dialogs treffen Sie die Feineinstellun-gen. 1 Smart-Vorschauen entkoppeln die Bildbearbeitung von der Verbindung zur Originaldatei. Sie bearbeiten damit eine geringer aufgelöste Kopie. Verhindern Sie einen 2 Import von Duplikaten. Fertigen Sie beim Import eine 3 zweite Kopie an, so haben Sie automatisch ein Backup Ihrer Medien. Neu ist in Lightroom 6/CC die Option, Fotos direkt einer 4 Sammlung hinzuzufügen. Sie können dabei zum einen auf bereits bestehende Sammlungen zugreifen, zum anderen aber auch eine 5 neue Sammlung erzeugen. Bereits existierende Sammlungen werden in einer 6 Liste angezeigt.
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Kapitel 3
Bereits beim Import entwickelnDas Arbeiten mit Vorgaben verkürzt die Bearbeitungszeit in Lightroom enorm. Schon beim Import können Sie über 1 Entwicklungsein-stellungen auf eine Vielzahl von Vorgaben (Presets) zugreifen. Ich habe mir zum Beispiel eine Vorgabe im Entwickeln-Modul erstellt, die automatisch Verzeichnungsfehler korrigiert (Objektivkorrektu-ren � Profilkorrekturen aktivieren). Diese Korrekturen werden nun automatisch beim Import angewandt, können aber jederzeit wieder rückgängig gemacht werden. Auch das Copyright wird bereits beim Import erzeugt. Dazu wählen Sie 2 Metadaten � Neu und speichern Ihr 3 persönliches Copyright als neue Vorgabe.
Ablageort bestimmenWie bei jedem Speichervorgang müssen Sie auch beim Kopieren von Medien beim Import festlegen, wo die Daten abgelegt werden sollen. Dazu wählen Sie zuerst ein 1 Laufwerk. Klassisch werden Sie dann einen 2 Unterordner erstellen, dessen Name einen Rückschluss auf den Inhalt erlaubt. Ich wähle 3 Ordnen � Nach Datum und wähle eines der angezeigten Datumsformate. Das Format 2015/Juli legt beispielsweise für jeden Monat im Jahr 2015 einen Ordner an. Viel-leicht fehlt Ihnen bei diesem Verfahren die thematische Orientierung, die durch Ordnernamen gegeben ist. In Lightroom können Sie dies jedoch durch Metadaten, Stichwörter und Sammlungen erledigen.
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Kapitel 5
Mit Lightroom entwickeln Sie nicht nur RAW-Fotos, sondern alle für die Fotografie wichtigen Dateitypen: JPEG, TIFF oder PSD. Die Bedienung ist dabei ausgesprochen einfach und lädt zum Experimentieren ein. Ich führe Sie Schritt für Schritt durch die Entwicklungsprozesse.
Entwickeln: Das digitale Fotolabor
Beim Entwickeln Ihrer Fotos unterstützt Lightroom Sie durch eine übersichtliche Be-dienung: Im Entwickeln-Modul nutzen Sie weitestgehend Schieberegler und Listenfelder. Eine kleine Ausnahme ist nur die Gradations-kurve. Und auch um die Sicherung Ihrer Arbeit müssen Sie sich nicht kümmern: Jede Aktion wird automatisch protokolliert und somit gesichert. Möchten Sie einen oder mehrere Schritte zurückgehen, wählen Sie unter Pro-tokoll den passenden Eintrag. Möchten Sie einen Bearbeitungsstand fixieren, erzeugen Sie einen neuen Schnappschuss. Möchten Sie verschiedene Bildversionen erzeugen, so verändern Sie nicht das Original, sondern
erzeugen per Kontextmenü eine virtuelle Kopie des Fotos. Diese Kopie ist nur ein neuer Datenbankeintrag von wenigen Kilobyte.
Zum Experimentieren lädt die workflow- orientierte Gliederung des rechten Bedien-feldes im Entwickeln-Modul ein: Fangen Sie mit den Einstelloptionen unter Grundeinstel-lungen an. Korrigieren Sie den Weißabgleich, stellen Sie die Tonwerte ein und steigern Sie die Präsenz Ihrer Fotos, indem Sie den Mikro-kontrast verstärken und die Farbigkeit des Bil-des nach Wunsch anpassen. Haben Sie eine Reglereinstellung zu stark verändert, setzen Sie sie mit einem Doppelklick wieder auf den Ausgangswert zurück. Mit einem Doppelklick
auf den Titel einer ganzen Reglergruppe kön-nen Sie gleich alle Regler zurücksetzen. Än-derungen bei der Rauschreduzierung oder beim Schärfen sind manchmal auch erfor-derlich. Sie finden die Einstellungen weiter unten im Bedienfeld.
Haben Sie Einstellungen gefunden, die Sie bei mehr als einem Bild verwenden möchten, ist es sinnvoll, diese einfach als Vorgabe zu speichern. Diese Vorgehensweise ist umso sinnvoller, als dass nach einer möglichen Kün-digung des Creative-Cloud-Abos weiterhin Zugriff auf das Bibliothek-Modul und die Vor-gaben bestehen soll, die Sie im Entwickeln- Modul zuvor gespeichert haben.
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Fotos fortgeschritten entwickeln
HDR-Fotos erstellenWählen Sie in der 1 Bibliothek die Fotos Ihrer Belichtungsreihe aus. Über Foto � Zusammenfügen von Fotos � HDR starten Sie die HDR-Entwicklung. Im Dialog sollte 2 Automatisch ausrichten in jedem Fall aktiviert sein, wenn Sie die Belichtungsreihe aus der Hand fotografiert haben. Mit 3 Automatischer Tonwert haben Sie eine gute Ausgangsbasis für die nachfolgende Bearbeitung. Die 4 Stärke der Geistereffektbeseitigung sollten Sie abhängig vom Motiv wäh-len. Wählen Sie einen hohen Wert bei Motiven mit vielen bewegten Motivteilen. Wo Lightroom korrigierend eingreift, sehen Sie, wenn Sie 5 Überlagerung für Geistereffektbeseitigung anzeigen aktivieren.
Panoramafotos zusammensetzenWählen Sie die Einzelfotos Ihres Panoramas in der 1 Bibliothek aus und starten Sie das Zusammenfügen über Foto � Zusammenfügen von Fotos � Panorama. Lightroom wird die 2 Projektion automatisch auswählen. Sie können aber zwischen verschiedenen 3 Varianten wählen. Wollen Sie das Panorama in Lightroom oder Photoshop nicht nachbearbeiten, aktivieren Sie 4 Automatisches Freistellen. Die kugelförmige Projektion empfiehlt Adobe für große Panoramen oder für Multirow-Panoramen. Die zylindrische Projektion ist gut geeignet, wenn vertikale Linien im Bild erhalten bleiben sollen. Perspektivisch wird für Architekturpanoramen empfohlen.
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Kapitel 6
Verzeichnungen korrigierenTonnen- und kissenförmige Verzeichnungen des Objektivs können Sie über das Bedienfeld 1 Objektivkorrekturen � Grundeinstellungen � Profilkorrekturen aktivieren verringern. Voraussetzung ist, dass Lightroom das entsprechende Objektiv in seiner Datenbank findet. Sie sehen das unter Profil. Gefällt Ihnen die Korrektur nicht, so können Sie alle Einstellungen auch über Manuell selbst anpassen. Stürzenden Linien rücken Sie mit den verschiedenen Einstellungen von 2 Up-right zu Leibe. Neu ist die Tastenkombination [ @, die Sie statt der Schalter verwenden können. Da Lightroom erstellte Panoramafotos als DNG-Datei ausgibt, können auch sie korrigiert werden.
Chromatische Aberrationen beseitigen Farbsäume treten insbesondere bei Weitwinkelobjektiven an Kon-trastkanten in Randbereichen auf. Da sie den Schärfeeindruck des Fotos verringern, sollten Sie unter 1 Objektivkorrekturen das Feld Chromatische Aberration entfernen aktivieren. Sie können auch manuell arbeiten. Wechseln Sie zu Farbe. Mit der Pipette klicken Sie nacheinander die lila und grünen 2 Farbsäume an und regeln den Farbtonbereich, der korrigiert werden soll, über Lila oder Grün Farbton nach. Mit Intensität bestimmen Sie die Sättigung des Farbtons, der von der Korrektur betroffen sein soll. Da der Fehler objektivtypisch ist, nutzen Sie zur wiederholten Anwendung die Vorgaben.
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Kapitel 11
Lightroom garantiert Ihnen einen nicht-destruktiven Workflow. Änderungen an Fotos kön-nen jederzeit auf den Ur-Zustand direkt nach dem Import zurückgesetzt werden. Grundlage dafür ist der Katalog. Er ist das Herzstück von Lightroom und bedarf auch einiger Pflege. Im Unterschied zu Photoshop ist Lightroom kein Bildbearbeitungsprogramm, sondern eine Datenbank. Bearbeiten Sie Ihr Foto in Photoshop, so verändern Sie einzelne Bild-punkte. Sie hellen sie auf, Sie dunkeln sie ab oder Sie verschieben sie an eine andere Position. Speichern Sie diese Änderungen, verändern Sie das Original oder Sie speichern eine Kopie des Bildes. Anders bei Lightroom: Jede Änderung am Foto oder an den Meta-daten wird als Texteintrag in einer Datenbank, dem Lightroom-Katalog, gespeichert. Das hat in der Praxis viele Vorteile: Sie müssen keine Schritte speichern. Lassen Sie den Regler los, mit dem Sie Änderungen vorgenommen
haben, hat Lightroom das bereits in der Da-tenbank notiert. Möchten Sie verschiedene Bildvariationen ausprobieren, erstellen Sie mit [ T eine virtuelle Kopie, die kaum Spei-cherplatz benötigt, denn Sie speichern kein neues Foto mit vielen Megabyte. Möchten Sie Änderungen zurücknehmen, so genügt es, Einträge in den Stichwörtern zu löschen, Metadaten zu korrigieren oder die Regler im Entwickeln-Modul wieder auf die Aus-gangsposition zu verschieben. Schon sind die Änderungen wieder zurückgenommen. Wenn aber all Ihre Mühe in der Datenbank steckt, ist klar, dass Sie diese Datenbank ebenso sichern müssen wie die Fotos und Videos.
Ich empfehle Ihnen, nur einen Lightroom-Ka-talog zu verwenden. Diesen Katalog speichern Sie auf der lokalen Festplatte oder auf einem externen Datenträger, wenn Sie Lightroom auf mehreren Rechnern verwenden. In re-gelmäßigen Abständen sollten Sie zusätz-lich ein Backup dieses Katalogs auf einem weiteren Datenträger anlegen. Auch von Ih-ren Medien sollten Sie ein Backup besitzen. Ich verwende zwei identische, externe Fest-platten, die ich mit einer Software synchro-nisiere. Benötigen Sie Ihre Fotos beruflich, so ist ein weiteres Backup, beispielsweise auf ei-nem Medienserver, sinnvoll, der unabhängig von anderen Datenträgern aufbewahrt wird.
Sicher ist sicher. Und andere Tipps
fotoforum Crashkurs
Lightroom 6 und CC
Sie möchten schnell und ohne Umwege mit Adobe Photoshop Lightroom 6 oder CC durchstarten? Dann hilft Ihnen der neue fotoforum Crashkurs beim direkten Einstieg. Lernen Sie hier die wichtigsten Funktionen in Screenshots und kurzen Texten kennen – auf den Punkt formuliert. So organisieren Sie Ihre Fotos perfekt und holen das Beste aus Ihren Bildern heraus.
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fotoforum-Verlagwww.fotoforum.de
Sparen Sie Zeit und lesen Sie, was wirklich wichtig ist. Der fotoforum Crashkurs vermittelt das Thema in anschaulichen Bildern und Texten. Kurz
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Der Crashkurs macht Bildbearbeitung mobil. Er passt in die Foto- oder Laptop-Tasche und trägt auch auf dem Schreibtisch nicht zu dick auf.
Profitieren Sie vom Wissen des Experten: Peter Hoffmann zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Bilder mit Lightroom 6/CC organisieren und optimieren.
ist leidenschaftlicher Foto- und EDV-Trainer. Seit mehr als zwanzig Jahren vermittelt er sein Wissen zu Themen aus Fotografie und Bild bearbeitung in Seminaren und Workshops sowie als Autor der Zeitschrift fotoforum.
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