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Page 1: LÄNDERREPORT Zeitung Lebensmittel...Ausgabe 24 14. Juni 2019 Lebensmittel LÄNDERREPORT Zeitung 35 SCHLESWIG-HOLSTEIN/HAMBURG Neue Marke für die Region Kiel. Die Fischerei-Branche

Kieler Sprotten, Glückstädter Matjes,Holsteiner Katenschinken, aber auchHoltseer Tilsiter und Flensburger Bier– das sind allesamt schleswig-holstei-nische Spezialitäten, die die Ge-schmacksnerven der Verbraucher inganz Deutschland treffen. Überhauptist die Lebensmittelindustrie im Nor-den gut aufgestellt. In Schleswig Hol-stein und Hamburg sind nicht nurmittelständische Familienunterneh-men, sondern auch Big Player wieUnilever Deutschland, die BlockGruppe, Continental Foods Germany,die Harry Brot GmbH und dieSchwartauer Werke ansässig.

„Die Ernährungswirtschaft gehörtzu den wichtigsten Wirtschaftszwei-gen in unserem Land. Dabei ist insbe-sondere die regionale Wertschöpfung,die hohe Qualität der Produkte unddie Einbindung der landwirtschaftli-chen Lieferanten von großer Bedeu-tung“, sagt Jan Philipp Albrecht, Mi-nister für Energiewende, Landwirt-schaft Umwelt und Digitalisierung inSchleswig-Holstein. Die Herstelleraus dem Norden punkten aber nicht

nur mit dem Thema Regionalität. Siesind mit ihren Produkten auch imAusland erfolgreich. Die in Hamburgansässige Carl Kühne KG zum Bei-spiel erwirtschaftet 45 Prozent desUmsatzes im Exportgeschäft und hatKunden in 80 Ländern. Die bedeu-tendsten Märkte sind Russland, Chinaund die USA. „Wir haben gerade beiCarrefour in China eine Dauerlistungfür sieben Produkte bekommen. Zu-dem starten wir in fünf Ländern beiAldi und haben in den USA die ersteDauerlistung für unsere Artikel GinCornichons und Whiskey Cornichonserhalten“, berichtet Swantje Niphut,die bei Kühne für die Unternehmens-kommunikation verantwortlich zeich-net, über die aktuellen Exportaktivi-täten des Herstellers. Auch künftig lä-ge der Fokus des Unternehmens aufdem Exportgeschäft.

Der Bonbon-Hersteller Cavendish& Harvey in Kaltenkirchen nördlichvon Hamburg verkauft seine Süßwa-ren sogar in mehr als 90 Ländern undkommt auf einen Ausfuhranteil von70 Prozent. Schlüsselmärkte des Her-stellers sind China, Taiwan, Japan, dieUSA, Saudi-Arabien und Südkorea.„Der Hamburger Hafen ist rund 40Kilometer von unserem Produktions-betrieb entfernt und das hat für uns

klare logistische Vorteile“, sagt Ge-schäftsführer Frank Gemmrig.

Stichwort Hafen. Die H. & J. Brüg-gen KG hat ihren Hauptsitz, zwei Pro-duktionsbetriebe und das Zentralla-ger direkt an den Häfen der Hanse-stadt Lübeck. Von dort aus kann derCerealien-Spezialist vor allem dienord- und osteuropäischen Märktegut mit Ware versorgen. Frachtschiffesteuern von Lübeck aus allein neunfinnische und fünf schwedische Häfenregelmäßig an.

Mehr als 30 Prozent des Umsatzes,den das Lübecker Familienunterneh-men auf rund 330 Mio. Euro beziffert,erwirtschaftet die H. & J. Brüggen KGin Nord- und Osteuropa. „Unserwertmäßiger Exportanteil liegt insge-samt bei mehr als 60 Prozent. Im Aus-landsgeschäft erzielen wir in den letz-ten Jahren ein überproportionalesWachstum“, betont Sales DirectorStefanie Wehner. lz 24-19

Vom Norden in die Welt

Die Ernährungswirt-schaft ist die dritt-größte Branche desverarbeitenden Gewerbes in Schles-wig-Holstein. Mitmehr als 18 ProzentUmsatzanteil liegt siedeutlich über demBundesdurchschnitt.

Die Ernährungswirtschaft der Region ist im Export gut aufgestellt

In die Ferne: Der Hamburger Hafen ist der drittgrößte Containerhafen in Europa.

von Dieter Heimig

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Ausgabe 2414. Juni 2019

LebensmittelZeitung 35L ÄNDERREPORT

SCHLESWIG-HOL STEIN/HAMBURG

Neue Markefür die RegionKiel. Die Fischerei-Branche inSchleswig-Holstein hat Ende 2018die Marke „Wir fischen. SH“ aus derTaufe gehoben. Unter diesem Labelwill man künftig über die Vielfaltder heimischen Fischerei, den Be-rufsstand und das Berufsbild sowiedie Bedeutung der Fischerei fürSchleswig-Holstein informieren.Auch das heimische Fischangebotsteht im Fokus, denn die Nachfragenach regionalen Produkten ist we-sentlich für die Einkommenssiche-rung der Fischer.

Der Marken-Beirat vertritt dieSparten Angelfischerei, Nord- undOstseefischerei, Aquakultur, Bin-nenfischerei und Teichwirtschaftsowie Krabbenfischerei und Mu-schelkulturwirtschaft. „In Schles-wig-Holstein gibt es noch viele lo-kale und regionale Fischangebote.Wenn wir dies stärker in das Be-wusstsein der Verbraucher rücken,hilft das unseren Fischern wirt-schaftlich enorm“, sagt Ministerprä-sident Daniel Günther. BenjaminSchmöde, Geschäftsführer der Er-zeugergemeinschaft der Nord- undOstseefischer GmbH und Vorsitzen-der des Markenbeirates hofft, dassich mehr junge Menschen für denBeruf interessieren, denn es fehlt anAuszubildenden. Im Zuge der Mar-keneinführung wurde übrigens dieneue Zeitschrift „Wir fischen“ vor-gestellt, die Interessierte rund umdie schleswig-holsteinische Fische-rei informiert. dh/lz 24-19

FISCHEREI

Aktionen am Pointof Sale Rendsburg. Mit dem Siegel „Ge-prüfte Qualität Schleswig-Hol-stein“ werden in Schleswig-Hol-stein bereits seit 1965 regionaleQualitätsprodukte gekennzeichnet.In enger Zusammenarbeit mit demLEH macht die Landwirtschafts-kammer auch am POS auf das Gü-tezeichen aufmerksam. In ausge-wählten Märkten der Handelspart-ner Edeka Nord, Rewe Nord, Bar-tels-Langness und Citti finden re-gelmäßig Handzettelaktionen inKombination mit Verkostungenstatt. „Die Handelsaktionen rundum unser Gütezeichen tragen dazubei, die regionale Wertschöpfungzu steigern. Wichtig sind dabeiauch möglichst kurze Wege vomProduzenten bis ins Regal – sowohlin der Logistik als auch in der Ab-rechnung“, sagt Ute Volquardsen,Präsidentin der Landwirtschafts-kammer Schleswig-Holstein. Ver-geben wird das regionale Qualitäts-siegel durch ein unabhängigesFachgremium. dh/lz 24-19

GÜTEZEICHEN

Carl KühneFamilaHelaJürgen Langbein Popp Feinkost

38 NÄHRMITTEL

BrüggenGutshof-EiHarry-BrotPeter Kölln

40 SÜSSWAREN

Cavendish & Harvey

36 FEINKOST

Inhalt

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piert wurden. Künftig wollen dieVerantwortlichen die Marketing-Ak-tivitäten in den sozialen Netzwerkenweiter ausbauen.

Mit der 2015 neu eingeführtenEnjoy-Range trifft der Spezialist fürFeinsaures offenbar die Ge-schmacksnerven der jüngeren Kon-sumenten. Das Sortiment umfasstGemüse-Chips, Dressings und seit2018 auch die sogenannten Knusper-Erbsen. Die veganen Snacks gibt esin den Varianten Meersalz, Paprikasowie Sweet Chili und werden lautSwantje Niphut von den Verbrau-chern gut angenommen.

„Auch mit den Made for MeatBarbecue-Saucen befinden wir unsauf Wachstumskurs. Die sind mitt-lerweile in 25 Ländern erhältlich. InFrankreich unterstützen wir den Ver-kauf erstmals mit TV-Werbung“, be-richtet Niphut. Die Grillsaucen gibtes seit letztem Jahr auch in der klei-neren 235-ml-Flasche, darunter dieSorten „Green Curry“, „Black Garlic“und „Smoked Pepper BBQ“.

Die Carl Kühne KG produzierthierzulande an fünf Standorten. Zu-dem hat das Unternehmen eigeneWerke in Frankreich, Polen und derTürkei sowie eine Vertriebsnieder-lassung in den Niederlanden und ei-ne Verkaufsrepräsentanz in China.

Im Käuferreichweite-Ranking derGfK belegt die Marke Kühne den ach-ten Platz vor Kerrygold sowie Iglound gehört zu den wachstumsstärks-ten FMCG-Marken. Im letzten Jahrhat die Carl Kühne KG nach Angabenvon Swantje Niphut, die für die Un-ternehmenskommunikation verant-wortlich zeichnet, eine Million neueHaushalte hinzugewinnen können.Erhebungen der Nürnberger Markt-forscher zeigen aber auch, dass vor-nehmlich die älteren VerbraucherProdukte des Traditionsunterneh-mens in den Einkaufswagen legen.

Das wollen die Verantwortlichender Carl Kühne KG in Hamburg än-dern. Mit der Marketingstrategie na-mens „Kühne Idee“ will man ver-stärkt die Gruppe der 25- bis 40-Jäh-rigen ansprechen. Im Mittelpunktder Kampagne stehen schnell ge-schnittene Mini-Spots mit einer Län-ge von sechs bis zehn Sekunden, diesowohl für den Einsatz im Fernsehenals auch in sozialen Medien konzi-

Rund 45 Prozent des Umsatzes er-wirtschaftet der Hersteller im Aus-landsgeschäft. Auf der Kundenlistestehen Abnehmer in rund 80 Län-dern. Die bedeutendsten Märktesind Russland, China und die USA.Nach Angaben von Swantje Niphutwill die Carl Kühne KG das Export-geschäft künftig noch weiter aus-bauen. dh/lz 24-19

CARL KÜHNE Der Spezialist für Feinsaures will verstärkt die jüngere Zielgruppe für seine Produkte begeistern

Hamburg. Auch Carl Kühne pro-fitiert vom anhaltenden Barbecue-Hype. Mit den Grillsaucen derMade for Meat-Range befindetsich der Hersteller auf Wachs-tumskurs.

Feine Kost: Gurken-Produkte von Carl Kühne sind auch im Ausland gefragt.

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Ideen für die Jungen

45 %ihres Umsatzes erwirtschaftet

die Carl Kühne KG im Aus-

landsgeschäft

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Ausgabe 2414. Juni 2019L ÄNDERREPORT SCHLESWIG-HOL STEIN/HAMBURG

FEINKOST

Der Super-Sommer 2018sorgte für eine steigendeNachfrage nach Grill- undWürzsaucen. Nach Erhebun-gen von Nielsen hat derLebensmitteleinzelhandel imvergangenen Jahr den Um-satz in der Kategorie umacht Prozent auf 345 Mio.Euro steigern können. DieDiscountschiene verzeichne-te sogar ein Plus von 17Prozent auf 108 Mio. Euro.Der Absatz stieg um mehrals sechs Prozent auf 70Mio. Liter. Markenartikelhaben in dem Geschäft miteinem wertmäßigen Markt-anteil von 80 Prozent klardie Nase vorn.

Herr Knoop, was haben Sie derKundschaft in Sachen Re-gionalität zu bieten? In dem rund 3 400 qm großenSB-Warenhaus hier in Heiligen-hafen führen wir etwa 40 000Artikel. Mehrere hundert Pro-dukte kommen von regionalenHerstellern. Lebensmittel vonUnternehmen aus Schleswig-Holstein und Hamburg mitnationaler Ausrichtung wie zumBeispiel Popp Feinkost, Flens-burger Brauerei oder Kühnesind hier nicht mit eingerechnet.

Und um welche Hersteller ausder Region handelt es sichdann?Wir offerieren beispielsweise einumfangreiches Sortiment derMarke Ostsee Liebe der Ber-wald’s Biofrucht ManufacturGmbH aus Altenhof in der Nähevon Eckernförde, darunter diver-se Konfitüren, Tee, Säfte sowieSanddorn-Wein und Sanddorn-

Likör. Außerdem haben wirChutneys, Aufstriche, Suppenund Saucen sowie Senf der aufFehmarn ansässigen Küstenma-nufaktur gelistet. Ein weitererregionaler Hersteller ist dieL.W.C. Michelsen GmbH mit Sitzin Hamburg. Von diesem Her-steller sind verschiedene Spiritu-osen wie etwa Ingwer-Likör undEier-Grog in unserem Markterhältlich. Dann haben wir nochKaffee-Spezialitäten der VicciCaffe Rösterei in Bad Bramstedtund Hagenbeck Kaffee der inKaltenkirchen ansässigen MaxMeyer & Max Horn GmbH imSortiment. Sogar regionaleFertiggerichte gibt es bei uns zukaufen.

Welche regionalen Produktesind Ihrem SB-Warenhaus dieVerkaufsschlager?Die umsatzstärksten Produkteaus der Region sind Konfitürenvon Ostsee Liebe, allen voran

die Sanddorn-Konfitüre. Sehrgut an kommen bei den Kundenauch verschiedene Fertigge-richte der Klüvers Delikatessen-Manufaktur in Neustadt inHolstein. Wir haben rund einDutzend Artikel im Sortiment,darunter Labskaus, Königsberger

Klopse, Hühnerfrikassee, Rinder-roulade und Wildgulasch. DieMenüs in der 450-Gramm bzw.690-Gramm-Abpackung kostenzwischen fünf und zehn Euro.Trotz dieser Preise greifen dieKunden bei den Fertiggerichtengerne zu. Sie wissen die Quali-

tät der Ware zu schätzen. Einweiterer Pluspunkt ist die Ver-packung. Die Gerichte sind inMehrweg-Einmachgläsern abge-füllt, so dass die Verbrauchersehen können was sie kaufen.

Sie pflegen zu den regionalenLieferanten direkte Handels-beziehungen. Funktioniert dieZusammenarbeit gut?Die Zusammenarbeit mit denUnternehmen in der Regionfunktioniert gut. Dass es geradebei kleineren Herstellern schoneinmal zu out-of-stocks kom-men kann, ist nicht weitertragisch. Für solche Situationenhaben Kunden Verständnis, diesolche Produkte kaufen.

Mit welchen Aktionen forcie-ren Sie den Verkauf regionalerProdukte?Gemeinsam mit Herstellern ausder Region führen wir mehrmalsim Jahr Verkostungsaktionen

durch. Die Klüvers Delikatessen-Manufaktur zum Beispiel kommtmit eigenem Personal und Standin unser SB-Warenhaus. Kundenkönnen sich dann vor Ort vonGeschmack und Qualität derFertiggerichte überzeugen. Diefamila-Zentrale in Kiel steuertzudem verschiedene Marketing-maßnahmen rund um das The-ma Regionalität.

Wollen Sie das regionale Sorti-ment weiter ausbauen? Auf jeden Fall und deshalb sindwir stets auf der Suche nachneuen lokalen und regionalenUnternehmen. Aktuell befindenwir uns in Gesprächen miteinem örtlichen Wurstwaren-hersteller. lz 24-19

Lars Knoop, Leiter famila SB-Warenhaus in Heiligenhafen.

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Der Lebensmitteleinzelhandel hat2018 laut Nielsen mit kühlpflichtigenFeinkostsalaten rund 990 Mio. Euroumgesetzt – gegenüber dem Vorjahrein Plus von mehr als zwei Prozent.Die Popp Feinkost GmbH aus Kalten-kirchen nördlich von Hamburg ist imFeinkostgeschäft nach Angaben vonMarketingleiter Alexander Schmol-ling ebenfalls gut unterwegs. „Wir ha-ben im vergangenen Jahr den Markt-anteil steigern und einen deutlichenKäuferzuwachs realisieren können“,so Schmolling. Topseller im Portfolioseien die Brotaufstriche und Kartof-

felprodukte. „Allein von den Brotauf-strichen werden wir dieses Jahr 60Mio. Stück verkaufen. Das ist einebeachtliche Anzahl“, sagt der Marke-tingleiter. Die absatzstärksten Auf-strich-Varianten sind Eiersalat, Ei-Ba-con, Alaska-Seelachs und Thunfisch.Zufrieden sind die Verantwortlichen

des Unternehmens auch mit der Ab-satzentwicklung des Hummus-Sorti-ments. Das umfasst aktuell vier Sor-ten, darunter die Varianten Hummus& Pesto sowie Hummus Pikant.

Zum Wachstum bei tragen darüberhinaus die Brotaufstrich-Minis in der3 x 40-g-Portionspackung. Diese Ran-

ge hat das Unternehmen im Februarum die Sorten Thunfisch, Roter He-ring und Leberwurst erweitert. ImFrühjahr ist Popp Feinkost zudem mitdem neuen Label „Walter Popp’s Kar-toffelsalat“ an den Start gegangen.„Zu Ehren des Firmengründers Wal-ter Popp und anlässlich des 100-jähri-gen Jubiläums, das wir im kommen-den Jahr feiern, haben wir diese Ran-ge aus der Taufe gehoben“, berichtetSchmolling.

Die umfasst aktuell sechs Sorten,darunter ein Pellkartoffelsalat mit Eiund Gurke sowie ein Kartoffelsalatmit Crème fraîche im 400-g-Becher.Die Verpackung besteht zu 100 Pro-zent aus recyclebarem Kunststoff undist wiederverschließbar. Bei der Her-stellung verwendet das Unternehmenausschließlich Kartoffeln aus deut-

schem Anbau. Popp Feinkost ist Teilder Wernsing Food Family. Das Un-ternehmen mit Sitz im niedersächsi-schen Addrup-Essen erwirtschaftenach eigenen Angaben im vergange-nen Jahr mit 4 200 Mitarbeitern einenUmsatz von 1,25 Mrd. Euro. DieGruppe hat 2018 den Frischsuppen-Hersteller Roggenkamp übernommenund sich über die neue Tochter unteranderem den Auftrag für frische Sup-pen der Marke „Rewe to go“ gesi-chert. dh/lz 24-19

POPP FEINKOST Der Hersteller ist mit der Range „Walter Popp’s Kartoffelsalat“an den Start gegangen

Kaltenkirchen. Im Segment dergekühlten Brotaufstriche ist PoppFeinkost weiterhin auf Wachs-tumskurs.

Kartoffelsalat zum 100-jährigen Jubiläum

Tradition: In Dresden eröffnete WalterPopp 1920 einen kleinen Feinkostladen.

Verkaufsschlager: 60 Mio. Brotaufstrich-Artikel verkauft Popp in diesem Jahr.

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„Wir wollen das regionale Sortiment weiter ausbauen“

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Im Jahr 1965 machte Fußball-LegendeFranz Beckenbauer sein erstes Spielfür die deutsche Nationalmannschaftund Muhammad Ali verteidigte sei-nen Titel als Boxweltmeister imSchwergewicht gegen Sonny Liston.Im gleichen Jahr gründete JürgenLangbein in der Hamburger Hinden-burgstraße sein Unternehmen. Zu-nächst stellte er Krebs- und Hummer-pasten her. Die Idee und Rezepturhierfür gehen auf das Jahr 1880 zu-rück. Damals wollten die Feinschme-cker-Restaurants der Hansestadt ih-ren Gästen auch außerhalb derFangsaison für Krebstiere maritimeSuppen-Spezialitäten anbieten.

Auch heute noch sind die Krebs-und Hummerpasten der Feine KücheJürgen Langbein GmbH in der Gastro-nomie sehr beliebt. Das zur Rila Fein-kost-Importe GmbH & Co. KG gehö-rende Unternehmen hat heute aberviel mehr zu bieten. Das Sortimentumfasst mehr als 200 Produkte.Wichtigstes Standbein sind die Fonds,die am Standort in Kaltenkirchen inunterschiedlichen Qualitäten und Ab-packungen hergestellt werden. „Un-sere Fonds werden von unseren Mit-arbeitern, die überwiegend ausgebil-dete Köche sind, in 400 Liter großenKesseln auf handwerkliche Art ge-kocht“, berichtet Bernd Richter, ge-schäftsführender Gesellschafter vonRila.

Er verweist in diesem Zusammen-hang auf die positive Entwicklung indem Segment. Laut Nielsen hat dieKategorie 2018 mengenmäßig knappsieben Prozent zulegen können. „DieSteigerung der Rila-Fondsproduktebeträgt sogar mehr als zehn Prozent.Seit 2014 haben wir den Absatz imFond-Geschäft kontinuierlich zwei-

stellig steigern können und kommenmittlerweile auf einen Marktanteilvon 33 Prozent“, so der geschäftsfüh-render Gesellschafter. Die Fonds derMarke „Jürgen Langbein“ sind übri-gens auch im Ausland gefragt. Haupt-exportländer sind die Niederlande,Belgien und Dänemark.

Gut unterwegs ist Jürgen Langbeinnach eigenen Angaben auch mit Sup-pen und Eintöpfen, Fertiggerichten,

Saucen sowie Feinkostprodukten mitethnischem Touch. Zu den Verkaufs-schlagern gehören unter anderem dieBüsumer Krabbensuppe und dieSchwäbische Maultaschen-Suppe.Laut Richter werden in Kaltenkirchenjährlich rund 13 Mio. Einheiten Fein-kost hergestellt, die in fast jedemdeutschen Supermarkt zu finden sind.In den ersten vier Monaten dieses

Jahres hat das MutterunternehmenRila den Umsatz um 13 Prozent stei-gern können. Zum Wachstum beige-tragen hat auch die Anfang 2018 ein-geführte Range „Langbein’s Daily Me-al“. Unter diesem Namen vermarktetder Hersteller Bio-Suppen im 350-ml-Glas. Das Sortiment umfasst sechs ve-getarische bzw. vegane Varianten, da-runter die Sorten Erbsen-Kokossuppeund Tomaten-Basilikumsuppe, wel-che im Handel für 3,30 Euro erhält-lich sind.

In dem schleswig-holsteinischenBetrieb werden auch Produkte für das„Lafer-Sortiment“ exklusiv herge-stellt. Aktuell hat man diese Linie umeinen Asia-Fond und drei neue Barbe-cue-Saucen erweitert. „Im Hinblickauf die dieses Jahr wieder anstehendeAnuga sind auch in anderen Berei-chen einige neue Produkte in Pla-nung. Hier arbeiten wir unter ande-rem an weiteren Produkten in Bioqua-lität“, kündigt Bernd Richter an. Umden Wachstumskurs fortzusetzen, hatRila in den letzten zwei Jahren rund1,5 Mio. Euro in die Produktionstech-nik investiert. Die nächsten geplantenInvestitionen gehen zielgerichtet indie Wärmerückgewinnung und Ener-gieeinsparung. dh/lz 24-19

JÜRGEN LANGBEIN Die neue Biosuppen-Range namens Daily Meal sorgt für Wachstumsimpulse

Kaltenkirchen. Ein wichtigesStandbein von Jürgen Langbein istdas Geschäft mit Fonds sowieSuppen und Eintöpfen.

Feine Kost aus Kaltenkirchen

Erfolgreich: BerndRichter freut sichüber das gut lau-fende Fonds-Geschäft.

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Das Absatzplus imSegment Fonds beträgt 2018 lautNielsen knapp sieben Prozent

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Die Verantwortlichen der Harry BrotGmbH in Schenefeld bei Hamburgblicken auf ein erfolgreiches Jahr 2018zurück. „Wir konnten den Umsatzdrei Prozent steigern und damit dieMilliarden-Euro-Marke knacken“, be-richtet Marketingleiterin Karina Alik-han. Exakt 1,006 Mrd. Euro hat dasUnternehmen mit seinen mehr als4 300 Mitarbeitern erwirtschaftet. Gutunterwegs ist die Großbäckerei auchin den ersten vier Monaten dieses Jah-res. Nach eigenen Angaben beträgtdas Erlösplus in dem Zeitraum vierProzent. „Besonders erfreulich ist,dass wir im Markengeschäft wiederein Wachstum erzielen. Rund dieHälfte des Zuwachses in diesem Be-reich sind unseren Neuprodukten zu-zuschreiben“, konstatiert die Marke-tingleiterin.

Das Markenartikel-Portfolio um-fasst 60 Artikel für den SB-Bereich,darunter diverse regionale Brote wieetwa das Gersterbrot, das im RaumHannover beliebt ist und das im Os-ten der Republik gefragte Malfabrot.Ein Drittel trägt das Markengeschäftzum Umsatz des Großbäckers bei.Der Exportanteil des Unternehmensbeträgt rund zehn Prozent. Hauptab-satzmärkte sind Österreich, dieSchweiz, Dänemark und Frankreich.

Harry hat im Sommer 2017 den Arti-kel „Chia Balance Sandwich“ neu indie Regale des Handels gebracht. Imvergangenen Herbst erweiterte dasUnternehmen sein Sortiment um dieVariante Dinkel-Sandwich. „Das Pro-dukt in der 375-Gramm-Packung istbei den Verbrauchern sehr gut ange-kommen und mittlerweile unserezweistärkste Sandwich-Sorte“, sagtdie Marketingleiterin. Und weil diese

Getreideart derzeit im Trend liegt, istHarry im Frühjahr mit den Produkten„Dinkel Schnitte“ und „Dinkel Toast-brötchen“ an den Start gegangen. „Beiden Toastbrötchen sind wir in SachenVerpackung neue Wege gegangen.Vier Stück befinden sich in einer in-novativen Schlauchbeutel-Verpa-ckung, die sehr leicht zu öffnen ist“,erklärt Alikhan.

Ein wichtiges Standbein des Her-stellers ist das Prebake-Geschäft. Har-ry beliefert 10 000 Backstationen imLebensmitteleinzelhandel mit vorge-backenen Laibbroten, TK-Brötchenund TK-Baguettes. „Das Impulsge-schäft ist in diesem Bereich bedeut-sam. Deshalb bieten wir dem Handelwährend des Jahres unter dem Motto

„Brot der Jahreszeit“ bzw. „Snack derJahreszeit“ laufend neue Produkte“,so Karina Alikhan. Ab Juli beispiels-weise gibt es ein Süßkartoffelbrot undein Foccacia Tomate. Und von Okto-ber bis Dezember offeriert das Unter-nehmen den Prebake-Stationen ein„Weltmeister-Chiabrot“ sowie einen„Steinofen-Snack Pasta“.

Harry unterstützt die Aktionen mitverschiedenen Verkaufsförderungs-maßnahmen. Der Hersteller liefertdie halbgebackenen Brote vorkonfek-tioniert mit einer backfähigen Bande-role. „Dieses Jahr sind wir noch einenSchritt weiter gegangen und offerie-ren Brote in backfesten Papierback-formen. Außerdem stellen wir demHandel Display-Plakate zur Verfü-gung“, sagt Alikhan.

Die Harry Brot GmbH betreibt inseinen Vertriebsgebieten neun Pro-duktionsbetriebe in denen Vollkorn-,Misch- und Spezialbrote sowie Sand-wich- und Toastprodukte, aber auchArtikel zum Fertigbacken hergestelltwerden. Die Distribution erfolgt über40 Vertriebsstellen. Der eigeneFrischdienst beliefert täglich mitmehr als 800 exakt geplanten Touren9 500 Geschäfte nördlich der Mainli-nie.

In Süddeutschland werden hinge-gen die Zentrallager des Lebensmit-teleinzelhandels angefahren. Das Un-ternehmen investiert Jahr für Jahr ei-nen zweistelligen Millionen-Betrag indie Modernisierung und Erweiterungder Produktion. dh/lz 24-19

HARRY BROT Die Großbäckerei bringt neue Dinkel-Produkte in die SB-Regale des Handels

Schenefeld. Vor allem im Sand-wich-Segment verzeichnet dieHarry Brot GmbH eine dynami-sche Entwicklung.

Gute Position: Fünf verschiedene Sorten umfasst das Sandwich-Sortiment von HarryBrot.

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Umsatz auf Rekordniveau

Im Sandwich-Seg-ment stehen die Zei-chen auf Wachstum

Nach Erhebungen des DüsseldorferMarktberatungsunternehmens IRI In-formation Resources hat der LEH ein-schließlich Discounter im vergange-nen Jahr 34 000 t Gewürzketchup ab-gesetzt. Mit einem Marktanteil vonmehr als 75 Prozent ist die in Ahrens-burg ansässige Hela Gewürzwerk Her-mann Laue GmbH in diesem Segmentdie klare Nummer eins. Bezogen aufden Umsatz kommt der schleswig-holsteinische Hersteller sogar auf ei-nen Anteil von 78 Prozent.

Mit der Geschäftsentwicklung sinddie Verantwortlichen des Unterneh-mens mehr als zufrieden. „Wir haben2018 Absatz und Umsatz um rundzehn Prozent steigern können“, kon-statiert Geschäftsführer Stefan Schult.

Vor allem die sehr gute Grillsaison ha-be für einen Schub gesorgt. „Auch dieim vergangenen Jahr neu eingeführtenArtikel Tomatenketchup fruchtig undTomatenketchup ohne Zuckerzusatzsorgten für Wachstum. Eine starkeEntwicklung verzeichnen wir darüberhinaus bei den kleineren 330-ml-Ge-binden“, so der Geschäftsführer.

Weiter vorankommen will Helaim Handel mit seiner Haushaltsge-würze-Range, die mittlerweile 160Artikel umfasst. Den Exportanteil be-ziffert Stefan Schult auf rund 20 Pro-zent. Die bedeutendsten Absatz-märkte im Einzelhandelbereich sindDänemark, Schweden, Österreichund die Niederlande. „Im internatio-nalen Geschäft haben wir durchausnoch Luft nach oben“, stellt der Ge-schäftsführer fest.

In diesem Jahr steht bei dem Fami-lienunternehmen ein Markenrelaunchim Fokus. Das Label Hela wurde op-tisch überarbeitet und moderner ge-staltet. Aktuell bringt der Herstellerzudem zwei Limited Editions in denHandel. Die Sorten Tomaten-Curry-Ketchup und Pfeffer-Ketchup sollendas Barbecue-Geschäft weiter befeu-ern. Den Abverkauf seiner Produkteunterstützt das Unternehmen 2019unter anderem mit Zweitplatzierun-gen und einer Promotion-Aktion, beider es zum Beispiel Reisen und Barbe-cue-Equipment zu gewinnen gibt.Künftig möchte der Gewürzketchup-Spezialist zudem die Social-Media-Aktivitäten verstärken.

Die Hela Gewürzwerk HermannLaue GmbH hat in den vergangenenJahren kräftig in den Standort Ahrens-burg investiert. Ein knapp zweistelligerMillionenbeitrag floss in die Errich-tung zwei neuer Produktionshallen.Die Erweiterung des Hochregallagersist ebenfalls bereits beschlossene Sacheund wird bald angegangen. Das Famili-enunternehmen erzielte 2018 einenUmsatz von 181 Mio. Euro und be-schäftigt 420 Mitarbeiter. dh/lz 24-19

HELA GEWÜRZWERK Der Hersteller punktet auch mit Kleingebinden

Ahrensburg. Bei Hela Gewürzwerkstehen dieses Jahr ein Marken-relaunch und zwei Limited Editionsim Fokus.

Zweistelliges Wachstum

Pole Position: Im Gewürzketchup-Geschäftist Hela die klare Nummer eins.

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NÄHRMITTELHaferflocken sind gesund.Sie enthalten viele Vitami-ne, Mineral- sowie Ballast-stoffe und sind reich anEiweiß. Bei immer mehrVerbrauchern hat das Ge-treide deshalb einen festenPlatz auf dem Speiseplan.Laut GfK hat der LEH ein-schließlich Discounter 2018mehr als 64 000 t Haferflo-cken abgesetzt – gegen-über dem Vorjahr eine Stei-gerung von 6,3 Prozent.Handelsmarken haben indem Segment mit einemMarktanteil von über 70Prozent die Nase vorn. BeiMüsli-Riegeln verzeichnendie Nürnberger Marktfor-scher eine Mengensteige-rung von ein Prozent aufknapp 13 000 t. Besondersbeliebt sind bei den Kon-sumenten die VariantenSchokolade und Banane.Dagegen ist das Geschäftmit traditionellen Cerealienwie zum Beispiel Cornflakesleicht rückläufig. Die GfKkonstatiert für 2018 einAbsatzminus von 0,8 Pro-zent auf rund 77 000 t.

2018 gab es für die H. & J. BrüggenKG in Lübeck laut Sales Director Ste-fanie Wehner Licht und Schatten.„Wir haben im vergangenen Jahr un-ser 150-jähriges Firmenjubiläum ge-feiert und den Umsatz einstellig stei-gern können. Auf der anderen Seitestellte uns die drastische Verteuerungder Rohstoffe vor große Herausforde-rungen. Insbesondere den Hafer trafes hart“, betont Wehner. Wegen derDürre im letzten Jahr und der darausresultierenden Rohstoffknappheitmusste das Unternehmen sogar aufdeutsche Bundesreserven zurückgrei-fen. Die H. & J. Brüggen KG, die 2018nach eigenen Angaben einen Umsatz

von 330 Mio. Euro erwirtschaftete,stellt mittlerweile fast ausschließlichProdukte für die Eigenmarken desHandels her.

Das Sortiment umfasst Müsli undMüsli-Riegel, Cerealien und Getreide-flocken. „Unser Exportanteil liegt beirund 60 Prozent. Im Auslandsgeschäfterzielen wir ein überproportionalesWachstum“, ergänzt Stefanie Wehner.Besonders viel Freude bereiten demHersteller Haferflocken- und Por-ridge-Produkte. Die treffen laut Weh-ner den Zeitgeist der Verbraucher.„Haferflocken lassen sich schnell undleicht zubereiten, vor allem aber ha-ben sie gesundheitsfördernde Eigen-schaften. Sie regulieren den Choleste-rinspiegel, stabilisieren den Insulin-spiegel und haben wegen des hohenBallaststoffgehaltes einen langanhal-tenden Sättigungseffekt.“ Schlüssel-substanz für die Regulierung des Cho-

lesterinspiegel ist das Hafer-Beta-Glu-can. Das bindet unter anderem Flüs-sigkeit aus der Nahrung und die in derLeber gespeicherten Gallensäuren.

Im vergangenen Jahr hat das Un-ternehmen verschiedene Porridgepro-dukte, Bio-Müslimischungen undBio-Cerealien neu auf den Markt ge-bracht. Auch im Verpackungsbereichgab es Innovationen, wie beispiels-weise einen wiederverschließbarenZip-Beutel und Müsli in der Dose.Übrigens entwickelt Brüggen geradegemeinsam mit der Verpackungsin-dustrie neue Konzepte für Verpackun-gen, die zu 100 Prozent recyclefähigsind.

Bereits 2016 hat Brüggen einen 5-Jahresinvestitionsplan aufgestellt.Seitdem investiert das Unternehmenjährlich einen zweistelligen Milli-onenbetrag in die Ausweitung derProduktionskapazitäten. dh/lz 24-19

H. & J. BRÜGGEN Der Handelsmarken-Spezialist investiert kräftig

Lübeck. Die Rohstoffknappheitstellte H. & J. Brüggen im ver-gangenen Jahr vor große Heraus-forderungen.

Erfolgreiche Flocken

Fortschrittlich:Jährlich investiertBrüggen einenzweistelligenMillionenbetrag inseine Produktions-standorte

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53,7 %der im Lebensmitteleinzel-

handel abgesetzten

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GfK Handelsmarken

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40 Lebensmittel Zeitung

Ausgabe 2414. Juni 2019L ÄNDERREPORT SCHLESWIG-HOL STEIN/HAMBURG

Internationale Grüne WocheET 11.01.2019, AS 16.11.2018

Mecklenburg-VorpommernET 08.02.2019, AS 21.12.2018

IrlandET 22.02.2019, AS 11.01.2019

Berlin-BrandenburgET 08.03.2019, AS 25.01.2019

USAET 15.03.2019, AS 01.02.2019

NiedersachsenET 21.06.2019, AS 03.05.2019

AsienET 12.07.2019, AS 31.05.2019

BayernET 06.09.2019, AS 19.07.2019

ItalienET 13.09.2019, AS 02.08.2019

Baden-WürttembergET 20.09.2019, AS 09.08.2019

Mitteldeutschland: Sachsen, Sachsen-Anhalt und ThüringenET 27.09.2019, AS 16.08.2019

BelgienET 04.10.2019, AS 23.08.2019

FrankreichET 18.10.2019, AS 06.09.2019

ÖsterreichET 08.11.2019, AS 27.09.2019

GriechenlandET 15.11.2019, AS 04.10.2019

SpanienET 22.11.2019, AS 11.10.2019

ET = ErscheinungstagAS = Anzeigenschluss

Nordische LänderET 18.04.2019, AS 08.03.2019

NiederlandeET 26.04.2019, AS 15.03.2019

SchweizET 03.05.2019, AS 22.03.2019

Nordrhein-WestfalenET 10.05.2019, AS 29.03.2019

Schleswig-Holstein/HamburgET 14.06.2019, AS 03.05.2019

LZ LÄNDERREPORTS 2019

Eine Reihe von Produktinnovationensoll bei der in Elmshorn ansässigenPeter Kölln GmbH für weiteresWachstum sorgen. Anfang des Jahresist der Cerealien-Spezialist mit derneuen Müsli des Jahres-Variante „Ho-nig Joghurt“ an den Start gegangen.Im März hat der Hersteller sein KöllnKnusper Müsli-Sortiment um die Sor-te Mango-Kurkuma erweitert. Einezunächst für das Aktionsgeschäft inder Zweitplatzierung bestimmte neueRange namens „Veggie Müsli“ mit denVarianten „Karotte & Ingwer“, „RoteBeete & Apfel“ sowie „Brokkoli &Mandel“ soll für weitere Impulse sor-gen.

„Außerdem haben wir im Frühjahrunser Porridge-Sortiment mit weiter-

entwickelten Rezepturen, neuen Vari-anten und überarbeitetem Verpa-ckungsdesign vorgestellt. Damitmöchten wir uns als der Experte inSachen Hafer-Porridge positionie-ren“, sagt Marketingleiter Jörg Bütt-ner. An der Haferdrink-Range der

Marke Smelk haben die Elmshornerebenfalls gefeilt. „Mit der Umstellungauf Bioqualität, einem modernen Ver-packungsdesign und den drei neuenSorten glutenfrei, mit Kokos und mitDinkel sind wir nun zukunftsorien-

tiert aufgestellt“, so der Marketing-leiter.

Das Öle- und Fette-Segment istdas zweite Standbein des Familienun-ternehmens. Mit den Marken Mazola,Livio, Biskin und Palmin ist man indiesem Geschäft gut aufgestellt. Diebeiden letztgenannten wurden kürz-lich einem Verpackungs-Relaunch un-terzogen. „Außerdem haben wir mitdem neuen Artikel Biskin extra heißein hitzebeständiges Bratöl für Kurz-gebratenes auf den Markt gebracht,mit dem wir gezielt die Zielgruppeder Männer ansprechen“, berichtetJörg Büttner. Zur Unterstützung derÖl-Marken setzt die Peter KöllnGmbH übrigens verstärkt auf Marke-ting-Aktivitäten in den sozialen Netz-werken.

Das Familienunternehmen erzielteinen Umsatz von knapp 125 Mio.Euro. Jeweils etwa die Hälfte entfälltauf das Cerealien- sowie Speiseöle-Segment. dh/lz 24-19

PETER KÖLLN Der Hersteller erweitert sein Müsli- und Porridge-Sortiment

Elmshorn. Mit einem neuen Biskin-Artikel will die Peter Kölln GmbHgezielt die männliche Zielgruppeansprechen.

Müsli mit Gemüse

Traditionsreich: Im kommenden Jahr feiert das Familienunternehmen 200-jähriges Jubiläum.

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Die Süßwaren der Cavendish & Har-vey Confectionery GmbH sind sprich-wörtlich in aller Munde. Das in Kal-tenkirchen ansässige Unternehmenexportiert seine Produkte in mehr als90 Länder. Schlüsselmärkte sind Chi-na, Taiwan, Japan, die USA, Saudi-Arabien und Südkorea. „70 Prozentdes Umsatzes erzielen wir im Export-geschäft“, sagt Geschäftsführer FrankGemmrig.

Rund 60 Prozent des Erlöses, derbei 30 Mio. Euro liegt, erwirtschaftetCavendish & Harvey mit den soge-nannten Big five. Dabei handelt essich um die Bonbonsorten MixedFruit, Tropical Fruit, Wild Berry, Sour

Cherry und Sour Lemon. Insgesamtumfasst das Sortiment rund 30 Arti-kel, darunter auch Weingummis undzuckerfreie Süßwaren. Jährlich wer-den am Standort in Kaltenkirchenmehr als zwei Milliarden Bonbonshergestellt und in 25 Millionen Dosenabgepackt.

Die wichtigsten Vertriebsschienendes Unternehmens sind der Lebens-mitteleinzelhandel sowie das Duty-Free- und Tankstellengeschäft. Seitvergangenem Jahr verstärkt der Spe-zialist für Hartkaramellen seine Akti-vitäten auf dem deutschen Markt. BeiKaufland und real ist man national ge-listet. Nun möchte Cavendish & Har-vey auch mit selbstständigen Edeka-und Rewe-Einzelhändlern ins Ge-schäft kommen und sich als Anbietervon Premiumprodukten positionie-ren. Eine Reihe von Neuproduktensoll hier für die nötigen Impulse sor-

gen. Im Februar dieses Jahres hat derHersteller vier neue Artikel auf denMarkt gebracht. Dabei handelt es sichum gefüllte Drops in der 130-Gramm-Dose, die im Handel zwei Euro kos-ten.

Im Sommer geht das Unterneh-men dann mit Fruchtbonbon-Mi-schungen im 300- bzw. 966-Gramm-Glas an den Start. Außerdem erwei-tert der Süßwaren-Hersteller im Au-gust die Range der zuckerfreien Pro-dukte. Nach Aussage des Geschäfts-führers kann Cavendish & Harvey indieser Kategorie den Absatz und Um-satz seit Jahren deutlich steigern.

Die Cavendish & Harvey Con-fectionery GmbH gehört zu der inBerlin ansässigen Boettger Gruppe.Das mittelständische Familienunter-nehmen ist in den GeschäftsbereichenZucker, Süßwaren, Logistik und Im-mobilien aktiv. dh/lz 24-19

CAVENDISH & HARVEY Der Süßwarenhersteller ist im Exportgeschäft sehr gut aufgestellt

Kaltenkirchen. Mit einer Reiheneuer Produkte will Cavendish &Harvey nun auch im deutschenLebensmitteleinzelhandel punkten.

Bonbons für die Welt

Im Blick:GeschäftsführerFrank Gemmrig willauch im deutschenHandel voran-kommen.

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Das Wohl der landwirtschaftlichenNutztiere liegt immer mehr Verbrau-chern am Herzen und deshalb nimmtdieses Thema einen zunehmend brei-ten Raum in der gesellschaftlichen Dis-kussion ein. Nach Aussage von HansThomas Freiherr von Meerheimb, Ge-schäftsführer der Gutshof-Ei GmbH inSchackendorf nördlich von Bad Sege-berg, hat der Legehennen-Sektor aufdiesem Gebiet schon einiges erreicht.„Der Ausstieg aus der Käfighaltung, derVerzicht auf das Schnabelstutzen undaktuell die umfangreichen Forschungs-aktivitäten zur Geschlechter-Früher-kennung zeigen, dass die Branche imVergleich zu den anderen Nutztier-Be-reichen weit fortgeschritten ist“, soFreiherr von Meerheimb.

Außerdem beschäftige sich dieGutshof-Ei GmbH derzeit mit einernachhaltigeren Fütterung der Tiere.Künftig sollen verstärkt heimische Ei-weißträger wie zum Beispiel Legumi-nosen in den Futterrationen zum Ein-satz kommen.

Wichtigstes Standbein des Fami-lienunternehmens ist das Geschäftmit dem Lebensmitteleinzelhandel.„2018 und in den ersten fünf Mona-ten dieses Jahres haben wir den Ab-satz in dieser Schiene steigern kön-nen. Die Nachfrage nach regionalenProdukten entwickelt sich weiter po-sitiv“, berichtet der Geschäftsführer.Der Export ist hingegen noch einzartes Pflänzchen. Der Ausfuhranteilliegt bei etwa fünf Prozent.

Gutshof-Ei beliefert nach eigenenAngaben deutschlandweit alle nam-haften Einzelhandelsunternehmen.Das Sortiment umfasst Eier aus Bo-denhaltung, Eier aus Freilandhal-tung und Bio-Eier in unterschiedli-chen Abpackungen.

Ebenfalls im Sortiment: Wachtel-eier, gekochte und gefärbte Eier so-wie Soleier. Das Unternehmen, dasim kommenden Jahr 50-jähriges Ju-biläum feiert, betreibt eigene Lege-hennen-Betriebe sowie Packstatio-nen und arbeitet mit Vertragsland-wirten in ganz Deutschland zusam-men.

Im vergangenen Jahr hat Gutshof-Ei zwei neue Freilandhaltung-Ställeerrichtet und unter anderem in Sor-tiermaschinen investiert. dh/lz 24-19

GUTSHOF-EI Im LEH ist der Eiervermarkter national vertreten

Schackendorf. Die Gutshof-EiGmbH investiert weiter in dieFreilandhaltung und setzt aufNachhaltigkeit.

Das Tierwohl steht im Fokus

Auslauf: Gutshof-Ei möchte künftig mehr Eier aus Freilandhaltung vermarkten.

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6,3 %mehr Haferflocken hat der

LEH im vergangenen Jahr

nach Erhebungen der GfK

abgesetzt


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