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27. GOTS-KONGRESS, 22.-23. JUNI 2012 IN SALZBURG - ABSTRACTS

Erkrankung und verursachen hohevolkswirtschaftliche Kosten. Die der-zeitigen Therapieoptionen sind oftkeine Dauerlosung fur den Kreuz-schmerzpatienten.GutephysikalischeTherapiemaßnahmen sind oft nichtvon langer Dauer, da die Motivation,die Ubungen regelmaßig uber einenlangen Zeitraumdurchzufuhren, nichtvorhanden ist. Das Ziel dieser Studiewar eine Steigerung der Muskelkraftund Muskelmasse der Rumpfmuskula-tur sowie eine verbesserte Propriozep-tion und daraus folgend auch eineSchmerzlinderung.Methoden: Es wurden mannlicheund weibliche Patienten im Altervon 18 bis 45 Jahrenmit chronischenKreuz-schmerzen, die noch keinerelevanten Vorerfahrungen im Klet-tersport hatten, in diese Studie ein-geschlossen. Die Aufteilung der Pa-tienten erfolgte mittels Zufallsgene-rator in 2 Gruppen. Die Klettergruppeabsolvierte ein achtwochigesKlettertraining (10 Therapieeinhei-ten zu 60 Minuten), die Kontroll-gruppe erhielt eine konservative The-rapie (Paracetamol 500 mg bis zu 4Mal taglich bei Bedarf). Geklettertwurden vorgegebene Routen. Vor Stu-dienbeginn wurde ein Rontgen mitFunktionsaufnahmen und ein MRTder LWS durchgefuhrt. Das MRT wurdeunmittelbar nach dem Trainingsin-tervall wiederholt. Zum Zeitpunktder Erstuntersuchung, nach Trainin-gsabschluss und sechs Wochen nachder letzten Therapieeinheit wurde je-weils folgendes ermittelt: Visuelle-Analog-Skala fur Schmerz (VAS),Muskelverkurzungen, FunktionalReach Test, Finger-Boden-Abstand,Oswestry Score, Rolland Morris Ques-tionnaire und die Likert Scale hin-sichtlich der Patientenzufriedenheitmit der Therapie.Resultate: Die Schmerzbewertungnach der VAS ergab einen signifikan-ten (p < 0,05) Unterschied in derKlettergruppe zwischen der Erstun-tersuchung (VAS = 3,05� 0,67)

(Mittelwert� Standardabweichung)und dem 1. Follow up nach 10 Trai-ningseinheiten (1,16� 0,45). Beim2. Follow up wurde ein VAS von1,12 � 0,29 erhoben, welcher einenweiteren Trend zur Schmerzreduktionzeigte. Der Vergleich zwischenKletter-und Kontrollgruppe zeigte ebenfallseine signifikante Verbesserung in derKlettergruppe (1,16� 0,45 im Ver-gleich zu 3,18� 0,80). Bei der Aus-wertung des Oswestry Scores zeigtesich eine Verbesserung zum Zeitpunktdes 1. Follow-ups (10,00� 2,65) und2. Follow-ups (7,75� 2,25) vergli-chen mit dem Wert bei der Erstbegut-achtung (13,80� 3,12). 100% derPatienten in der Klettergruppe ant-worteten auf die Frage, ob sie mitder Therapie zufrieden waren und sieweiterempfehlen wurden mit ,,JA‘‘.Konclusion: Klettern als Therapie furPatienten mit tieflumbalem chroni-schem Schmerzsyndrom stellt eineausgezeichnete Erganzung zu denbisherigen Therapiemoglichkeitendar. Schon nach 10 Trainingseinhei-ten zeigte sich eine signifikante Ver-besserung der Schmerzsymptomatik.Wesentliche Vorteile dieser Therapiestellen der sportliche Aspekt und dieFreude am Klettern dar, welche zueiner gesteigerten Motivation undzur konsequenten Durchfuhrung desTrainings fuhren.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.036

Thema: BiotechnologischeKonzepte in der Sportmedizin

V28Long-term durability ofautologous chondrocyteimplantation in the knee

Arvind von Keudell*, T. Bryant,T. Minas

Brigham and Women’s Hospital/Harvard Medical School, 75 FrancisStreet, 02114 Boston, United States

E-Mail: [email protected]

Background: Cartilage repair is stillin its infancy and many differenttechniques have been proposed.Autologous chondrocyte implan-tation has proven to have good toexcellent results in about 80% ofpatients under 55 years up to 10years. There is only scarce literaturein cartilage restoration up to 10years, especially for autologouschondrocyte implantation.Methods: 210 patients (237 knees,RK = 128, LK = 109, ØBMI = 27 kg/m2) were treated with autologouschondrocyte implantation between1995- 2001 for cartilage lesions(Outerbridge 4) in the knee. Themean age at surgery was 36 � 9and total defect size measured 8.2� 5.3cm2. High tibial osteotomy(HTO) was performed in 51, TibialTubercle Osteotomy (TTO) in 69(44 Fulkerson, 25 McKay), combinedHTO/TTO in 16 and distal femoralvarus osteotomy in 2 patients. ACLwas repaired in 10, LCL in 1, andcombined ACL/LCL in anotherpatient. Modified Cincinnati,WOMAC were collected pre- andpostoperatively at the last follow-up. Survival analysis was completedusing Kaplan-Meier curve.

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Results: Out of the 210 patients(357 chondral defects) who weretreated for cartilage defects, 204(97%) patients were available forpostoperative evaluation. Thedefect type classified as simple(Single unipolar grade 3/4 lesionon femur or grade 2 or less on thetibia or patella) in 18, complex(Multifocal unipolar grade 3/4 chon-dral lesions on femur, concurrentHTO/TTO, OCD, unipolar lesions ontibia or patella) in 113 and salvage(Bipolar focal chondral lesions,generalized chondromalacia grade2 or greater) in 105 knees. An aver-age of 1.7 defects/patient weretreated. After a mean of 142� 19 months, the modifiedCincinnati increased from an aver-age 3.7 � 1.4 to 5.6 � 1.8(p < 0.0001) and WOMAC improvedfrom 39.5 � 21.5 to 22.8 � 15.9points (p < 0.001). At sixteen yearsfollow-up, 49 (23.5%) patients hadat least one failed autologous chon-drocyte graft (n = 62, 17.4%).Failure was defined as revision car-tilage repair procedure in 27patients, partial or total kneereplacement was required in 19and unknown in 3 patients.Kaplan-Meier survival demonstratedsignificantly different chances forsurvival between simple, complex,and salvage cases, respectively.Conclusion: Up to sixteen years,autologous chondrocyte implan-tation provides a durable repair ofcartilage in patients for the treat-ment cartilage defects in the knee.Our results advocate good to excel-lent results in clinical assays after aminimum follow-up of 10 years andcan substantially delay the need forprosthesis in the young.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.037

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V29Zehn-Jahres-Follow-Up vonmatrix-assoziierten autologenChondrozyten-Transplantationen(MACT) im Knie

Martin Brix*, C. Chiari, S. Nehrer,R. Windhager, S. Domayer

Medizinische Universitat Wien,Wahringer Gurtel 18-20, 1090 Wien,Austria

E-Mail: [email protected]

Einleitung: Verglichen mit der ori-ginalen autologen Knorpeltrans-plantation (ACT) zeigt die MACT-Technik als eine Moglichkeit derKnorpelreparatur vergleichbare Er-gebnisse, jedoch fehlen bis heuteLangzeitergebnisse.Daher war das Ziel dieser Studie 10-Jahres-Ergebnisse von MACT im Kniezu evaluieren.Patienten und Methoden: In unse-rer prospektiven Fallstudie wurden53 Patienten (22 Frauen, 31 Manner)mit Lasionen im Gelenkknorpel desKnies eingeschlossen und mit Hyalo-graft C behandelt. Das Durch-schnittsalter (� Standardabwei-chung) bei Implantation war 32� 12 Jahre, der mittlere Body MassIndex (BMI) betrug 24,5 � 3,8 kg/m2. Die durchschnittliche Defektgro-ße war 4,4 � 1,9 cm2 (50 Patientenmit einzelnen Lasionen, drei mitmehreren Lasionen). Alle Defektewurden als Outerbridge III oder IVklassifiziert.Primare Einschlusskriterien (42 Pa-tienten) waren ein stabiles Kniege-lenk, gerade Beinachse, ein isolier-ter Knorpeldefekt mit ansonsten ge-sundem Knorpel und Patienten < 55Jahre. Sekundare Einschlusskriterien(11 Patienten) treffen nicht die pri-maren Einschlusskriterien oder wa-ren Salvage-Therapien.

Fur die klinische Evaluation wurden4 klinische Scores erhoben (subjec-tive IKDC knee form, Lysholm Score,the patient perception scale of theCincinnati knee rating system, ob-jective IKDC knee form).Ergebnisse: Insgesamt erreichten 3von 53 Patienten bis heute das 10-Jahres-Follow-up. Als wir die pra-operativen Scoresmit den 10-Jahres-Scores verglichen, zeigte sich einsignifikanter Unterschied in der Cin-cinnati patient perception Scale (2,9vs. 8,0; p < 0,01) und signifikanteUnterschiede in der 8-Jahres-Follow-up-Kohorte: der Lysholm Score (57,4vs. 83,4; p < 0,01), der IKDC subjec-tive Score (49,3 vs. 67,8; p < 0,05)und die Cincinnati patient percep-tion Scale (2,1 vs. 7,4; p < 0,01)zeigten eine signifikanteVerbesserung.Graft-Versagen trat bei 3 von 42Patienten mit primaren Einschluss-kriterien auf und bei 9 von 11 Pa-tienten mit sekundaren Einschluss-kriterien. Der Unterschied war sta-tistisch signifikant (p < 0,001).Diskussion: Es zeigt sich, dass beijungeren Patienten (< 40 Jahren)mit stabilem Gelenk, gerader Bein-achse und einem isolierten Knorpel-defekt die viel versprechenden Kurz-zeitergebnisse auch bei mittel- undlangfristigen Ergebnissen gefundenwerden konnten. Im Gegensatz dazuprofitieren Salvage-Falle nicht vondieser Therapie.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.038


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