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made in Thüringen 2009

SPEZIAL

Thüringen 2009 – Perspektiven im Bauhausjahr

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Unsere LeistungsangeboteDie GFAW – Gesellschaft für Arbeits- und Wirt-schaftsförderung des Freistaats Thüringen mbH unterstützt mit ihren Leistungsangeboten die Beschäftigung und Berufsbildung. Wir setzen fast alle Thüringer Richtlinien des Europäischen Sozialfonds um. Seit dem 1. Mai 2008 zählen zu unserem Leistungsspektrum auch Richtlinien, die vorher vom Landesamt für Soziales und Familie (LASF) umgesetzt wurden. Das betrifft Bereiche der Sozial-, Jugend- und Familienpo-litik.

Unsere Dienstleistungen sind umfassend: So besprechen wir mit Ihnen Ihre Konzepte und begleiten die Antragstellung bis zur Bewilli-gungsreife. Wird Ihr Antrag von uns bewilligt, dann zahlen wir Ihnen die Mittel auch aus. Zu unseren Aufgaben gehört zudem die Kontrolle, ob die von uns gewährten Zuschüsse auch zweckentsprechend und ordnungsgemäß ver-wendet wurden.

Der Mensch profi tiertWir bewilligen Fördergelder für Unternehmen, Existenzgründer, Bildungsträger, öffentlich-rechtliche Träger, Kammern, Vereine, Verbände sowie Träger der Freien Wohlfahrtspfl ege. Die Spannweite an Menschen, die von den bewil-ligten Geldern profi tieren sollen, ist groß. Sie reicht von Unternehmern und Arbeitnehmern, Arbeitslosen und Existenzgründern bis hin zu Frauen sowie am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen. Mit den Programmen des ehemaligen LASF werden Familien, Kinder und Behinderte, aber auch Schwangere und Schuldner unter-stützt.

Partner für arbeitsmarkt- und berufsbildungspolitische AkteureWir arbeiten nicht nur eng mit unserem Auftrag-geber, dem Freistaat Thüringen, oder unserem Gesellschafter, der Thüringer Aufbaubank, zusammen. Auch mit der Landesentwicklungs-gesellschaft, den Industrie- und Handelskam-mern, den Handwerkskammern, den Kreisen, Kommunen, den Agenturen für Arbeit, Thüringer Bildungsträgern und Unternehmen pfl egen wir enge Kontakte.

Wir kennen uns sehr gut mit den Belangen und Wünschen der arbeitsmarkt- und berufs-bildungspolitischen Akteure aus und verfügen über entsprechend spezifi sches Wissen. Unsere Erfahrungen bringen wir in verschiedenste Gremien ein, zum Beispiel in den Landesbeirat sowie die vier Regionalbeiräte für Arbeitsmarkt-politik, deren Geschäfte wir führen. Die GFAW-Fachtagungen „Lebenslanges Lernen“ fi nden

als Plattform des Wissens- und Erfahrungsaus-tausches auch überregional gute Resonanz.

Wir beraten Sie vor Ort auch in Ihrer Nähe.GFAW – Gesellschaft für Arbeits- und Wirt-schaftsförderung des Freistaats Thüringen mbHServicecenterWarsbergstraße 199092 ErfurtTel.: 0361/2223-0Fax: 0361/[email protected]

Regionalstellen und Geschäftsstellen der Regionalbeiräte für Arbeitsmarktpolitik:

MittelthüringenWarsbergstraße 199092 ErfurtTel.: 0361/2223-251Fax: 0361/[email protected]ändig für die Landkreise Weimarer Land, Sömmerda, Gotha, den Ilmkreis sowie die kreis-freien Städte Erfurt und Weimar.

NordthüringenHüpedenweg 5299734 Nordhausen Tel.: 03631/6182-0Fax: 03631/[email protected]ändig für die Landkreise Nordhausen und Eichsfeld sowie den Kyffhäuserkreis und Unstrut-Hainich-Kreis.

OstthüringenFriedrich-Engels-Straße 707545 GeraTel.: 0365/82423-0Fax: 0365/[email protected]ändig für die Landkreise Greiz, Altenburger Land, Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla-Kreis, Saale-Holzland-Kreis und die kreisfreien Städte Gera und Jena.

Serviceangebote der GFAWFür Beschäftigung, Berufsbildung und Soziales in Thüringen

SüdwestthüringenMauerstraße 898527 SuhlTel.: 03681/3933-30Fax: 03681/[email protected]ändig für die Landkreise Hildburghausen, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, Wartburg-kreis und die kreisfreien Städte Eisenach und Suhl.

Regionalbüro RudolstadtProf.-Hermann-Klare-Straße 607407 RudolstadtTel.: 03672/3083-08Fax: 03672/[email protected] Dienstag und Donnerstag Sprechtag

Regionalbüro EisenachHelenenstraße 499817 EisenachTel.: 03691/2950-0Fax: 03691/[email protected] Donnerstag Sprechtag

Regionalbüro MeiningenCharlottenstraße 498617 MeiningenTel.: 03693/8763-14Fax: 03693/[email protected] Dienstag und Donnerstag Sprechtag

Weitere Informationen erhalten Sie auf den Inter-netseiten der GFAW: www.gfaw-thueringen.de

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Mit diesem Slogan wirbt der „Fachkräfteservice Thüringen“ des Thüringer Wirtschafts -ministeriums für den Standort Thüringen. Zu recht, denn es gibt jede Menge guteGründe nach Thüringen zu kommen – oder hier zu bleiben. Dazu gehören in allerersterLinie die vielfältigen Aufstiegschancen, die die wachstumsstarken Zukunftsbrachen bie-ten. Und auch das ausgezeichnete Schulsystem, die familienfreundliche Kinder betreu -ung, moderate Mietpreise und eine einzigartige Kulturlandschaft, die eine hohe Lebens -qualität bringt, sprechen für den Freistaat.

Unter dem Titel „Made in Thüringen“ widmet der Wirtschaftsspiegel Thüringen demStandort Thüringen erneut eine Sonderausgabe. Aus gutem Grund: Der Freistaat hatsich positiv weiterentwickelt, es passiert eine Menge Erfreuliches, über das sich zu be-richten lohnt. So ist Thüringen in den letzten Jahren – dank der attraktiven Infrastruktur,der exzellenten Forschungslandschaft, hochqualifizierter Fachkräfte und nicht zuletztdank einer weitsichtigen Ansiedlungspolitik – zu einem der wichtigsten Solarstandortein Deutschland und Europa geworden. Ein Zehntel des weltweiten Umsatzes im Photo -voltaikbereich erzielen die Unternehmen in Thüringen.

Aber auch zahlreiche Unternehmen anderer Branchen haben sich in den vergangenenMonaten gut entwickelt – sie nutzen die Standortvorteile Thüringens. Einigen von ihnenschenkt der Wirtschaftsspiegel besondere Aufmerksamkeit: dem Maschinenbau, derAutomobilbranche, Mikrosystemtechnik, Kunststoff- und der optischen Industrie, so-wie dem Logistikbereich, aber auch der Landwirtschaft und Ernährung.

Gleichwohl besteht kein Anlass, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Dem Jahresberichtder Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2008 zufolge liegt 19 Jahre nachdem Fall der Mauer die Wirtschaftskraft der jungen Länder erst bei 70 Prozent des West-Niveaus. Umso wichtiger bleibt es daher, die Rahmenbedingungen für mehr Wachstumund Beschäftigung in Thüringen weiter zu verbessern.

Herzlichen Dank den Herausgebern des Wirtschaftsspiegel Thüringen, die mit der drit-ten Standortreportage „Made in Thüringen“ den Freistaat Thüringen erneut in den Blicknehmen. Sie liefern viele Argumente, die zeigen: Thüringen lohnt sich – zum Leben,Arbeiten, Investieren und Urlaub machen.

Dieter AlthausSeptember 2008

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Made in Thüringen

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Dieter AlthausMinisterpräsident des Freistaates Thüringen

„Ich geh’ lieber nach Thüringen.“

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Der Freistaat Thüringen

Nordwestthüringen

Mittelthüringen

Ostthüringen

Südthüringen

Foto: Barbara Neumann / TTG Foto: Toma Babovic / TTG Foto: CCS Suhl

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Aus dem Inhalt

Themenjahr 2009 – 90 Jahre Bauhaus 07

Interview mit dem ThüringerWirtschaftsminister Jürgen Reinholz 08

Neue Wege auf Straße und Schiene 09

Interview mit dem Sprecherder LEG, Andreas Krey 10

THÜRINGER KOMPETENZEN

Automobilbau 11

Maschinenbau 12

Logistik 14 – 15

Solarindustrie 16

Mikrosystemtechnik und Keramik 17

Forschungsstandort Thüringen 18

Interview mit dem ThüringerAgrarminister Dr. Volker Sklenar 20 – 21

Optik und Kunststoffe 22 – 23

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel:Ein wunderbares Stück Deutschland 24

Kultur und Ideen 26 – 27

Tourismus 28 – 29

Tagungsstandort 56 – 57

THÜRINGER REGIONEN

Die Regionen im Überblick 30 – 31

OSTTHÜRINGEN 32 – 35

NORDWESTTHÜRINGEN 36 – 41

MITTELTHÜRINGEN 42 – 45

SÜDTHÜRINGEN 46 – 49

JENA 50 – 51

LANDESHAUPTSTADT ERFURT 52 – 55

Impressum 58Foto: Krebs Glas Lauscha GmbH

Foto: Toma Babovic / TTG

Foto: Maik Schuck / TTG

Foto: Maik Schuck / TTG

Foto: Guido Werner / TTG

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Fördermittel für den Mittelstand:

Thüringer Aufbaubank

Der Freistaat Thüringen stellt bis 2013 fürdie einzelbetriebliche Technologieför -derung sowie für die Verbund- und Clus -ter förderung knapp 300 Millionen Eurobereit – davon werden etwa drei Viertelüber die Europäischen Strukturfonds ko-finanziert.

Mit den Technologie-Millionen werdeninsbesondere kleine und mittlere Unter -nehmen gefördert. Für sie ist es aufGrund ihrer geringen Budgets schwierig,Geld für Forschung und Entwicklung lok-ker zu machen. Deshalb unterstützt sieder Freistaat bei FuE-Projekten, Investi -tionen in neueste Technologien, Techno -lo gie transfer und den Mieten in Techno -logie- und Gründerzentren. Förderfähigsind unter anderem materielle und im-materielle Wirtschaftsgüter, Instrumente,Ausrüstungen, Fremdleistungen oderSchutzrechte. Die Fördersätze sind groß-zügig bemessen: Bei kleinen Unterneh -men (weniger als 50 Mitarbeiter und ei-nem Jahresumsatz bis zu 10 Mio. Euro)betragen sie bei industrieller Forschungbis zu 70 Prozent der Projektkosten.

Ausgebaut wurde das Instrument der so-genannten Forschungsschecks. Damitkön nen kleine und mittlere Unterneh -men auch ohne eigene Entwicklungs -abteilung Forschungs- und Entwick -lungs aufträge an Hochschulen undForschungseinrichtungen vergeben –und zwar sowohl im In- und Ausland.Dafür erhalten sie bis zu 35 Prozent derKosten erstattet.

Sie ist die Förderbank des Freistaates Thürin gen: Die 1992 gegründete Thüringer Aufbau bank(TAB) mit Sitz in Erfurt. Das aktuelle Aufgabenspektrum der Bank umfasst insbesondere dieWirtschafts- und Infra struk tur-, die Wohnungsbau- sowie die Land wirt schafts för derung. In derWirtschaftsförderung können vor allem kleine und mittlere Unternehmen auf die Unterstützungder TAB zählen – ein großer Teil der Fördermittel geht an diese Zielgruppe.

Die Förderung be ruht auf drei Säulen:Zuschüsse für Investitionen und TechnologieprojekteFörderkredite, um Fremdkapital bereitzustellen bzw. über Bürgschaften abzusichernBeteiligungs-/Risikokapital, um Eigenkapital bereitzustellen bzw. Hightech-Unternehmen zu finanzieren

Die Förderbilanz der TAB kann sich sehenlassen: Allein 2007 unterstützte sie dieThüringer Wirtschaft mit 320 MillionenEuro an Fördergeldern. Damit konntenknapp 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffenwerden. In der Investitionsförderung stehtdie Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) an ers ter Stelle. GA-Zuschüsse sind insbeson-dere für Industrieunternehmen und pro-duktionsnahe Dienstleister bestimmt.

Un ter nehmen in der Wachstumsphase undExistenzgründer können ebenfalls mit ei-ner Förderung durch den Freistaat rech-nen. Über das Programm GuW Plus bietetdie Thüringer Aufbaubank zinsgünstigeKredite, um Investitionen und Betriebs -mittel zu finanzieren. Aber auch der Kaufeines Unternehmens oder die Anschaffungeines Warenlagers können über GuW Plusfinanziert werden – dabei gibt es fast keineBrancheneinschränkungen. GuW Pluswird über die Hausbank beantragt.

Eine gute Eigenkapitalausstattung gewinntgerade für kleine und mittlere Unter neh -men an Bedeutung. Banken setzen einebestimmte Eigenkapitalquote bei der Kre -ditvergabe voraus – auch bei der Ermitt -lung der Kreditzinsen ist Eigen kapital einwichtiger Gradmesser. Hier setzt Thü rin -gen-Kapital an – die Thüringer Aufbau bankgibt kleineren Unternehmen mit dieser ei-genkapitalähnlichen Finan zierung neuenSchub. Thüringen-Kapital gibt es alsNachrangdarlehen bei einer Laufzeit vonzehn Jahren. Bankübliche Sicherheitenwie z.B. eine Grundschuld werden beiThüringen-Kapital nicht verlangt – eineBürgschaft des Unternehmers genügt.

Voraussetzung ist allerdings ein solidesUnternehmenskonzept.

Seit Jahresbeginn 2008 hat die ThüringerAufbaubank ein neues Produkt im Köcher:Thüringen-Invest. Es bietet die Möglich keit,einen Investi tionszuschuss mit einemzinsgünstigen Darlehen zu kombinieren.Vor allem der „kleine Mittelstand“ – alsoHandwerk, Dienstleister, Handel und wirt-schaftsnahe Freiberufler – profitiert vonThüringen-Invest. Der Zuschuss kann ma-ximal 20 Prozent des Investitions vorha -bens beziehungsweise bis zu 20.000 Eurobetragen, zusätzlich ist ein zinsgünstigesDarlehen bis 100.000 Euro möglich. BeimVertrieb der Darlehen setzt die ThüringerAufbaubank auf die bewährte Zusammen -arbeit mit den Thüringer Banken undSparkassen. Um den Finanzinstituten dieDarlehensvergabe zu erleichtern, ist mitdem „Thüringen-Invest-Darlehen“ eineHaftungsfreistellung der Hausbank von 50Prozent verbunden. Thüringen-Invest wirdstark nachgefragt: Bis Ende August bean-tragten etwa 600 Unternehmer einen Zu -schuss und 180 ein Darlehen.

KMU im Fokus

Millionen für Technologie

Vor Ort – die Kundencenter der Thüringer Aufbaubank

Mittelthüringen: Regionalbüro ErfurtRonald JostTel: +49 (0) 361 - 7447 445E-Mail: [email protected]

Ostthüringen: Regionalbüro GeraMonika FulleTel: +49 (0) 365 - 437 070E-Mail: [email protected]

Nordthüringen: Regionalbüro NordhausenWolfgang WagnerTel: +49 (0) 3631 - 46 255 520E-Mail: [email protected]

Südthüringen: Regionalbüro SuhlJan GüssowTel: +49 (0) 3681 - 393 311E-Mail: [email protected]

www.aufbaubank.de

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Die Wiege des Bauhauses steht in Weimarund der Geist der frühen Moderne beflü-gelt Thüringen bis heute. „Ein Ding ist be-stimmt durch sein Wesen. Um es so zu ge-stalten, dass es richtig funktioniert – einGefäß, ein Stuhl, ein Haus –, muss seinWe sen zuerst erforscht werden; denn essoll seinem Zweck vollendet dienen, dasheißt, seine Funktion praktisch erfüllen,haltbar, billig und ‚schön‘ sein.“ So um-schrieb der Architekt und Bauhaus be -grün der Walter Gropius vor über 80 Jah -ren seine Ideen von neuen Formen, Far benund Gestaltungen. Inspiriert durch die Of -fenheit für Neu es und gedrängt von derVision einer klas sen losen Gesell schaftschu fen zu Be ginn des 20. Jahr hun derts ei-nige Künst ler undAr chitekten umden 1883 in Ber lingeborenen Gropiuseinen neuen Stil inder Kunst. KlareLi nien, zweckmä-ßige For men und eine frische Farbge stal -tung läuteten eine neue Ära ein, derenGrund gedan ken sich bis heute als roter Fa -den durch Kunst und Gestaltung ziehen.

Auch wenn vor allem die Stadt Dessau alsBau hausstadt weltweit bekann ist, stehtdie Wiege der Idee doch in Weimar. Als imJahr 1919 Meister, so nannten sich die Pro -fessoren der Hochschule, und Studierendedas Bauhaus in Weimar gründeten, woll-ten sie die Trennung von Kunst und Pro -duktion aufheben. Sie wollten vorbildlicheGegenstände und Räume für eine künftige,humanere Gesellschaft schaffen. Zu Eh rendieser prägenden Umorientierung hat

Thü ringen das Jahr 2009 zum Bauhaus -jahr erkoren. Zum 90. Geburtstag des Bau -hauses wird an die Leistung von WalterGropius und seinen Meistern, darunterweltweit geachtete Künstler wie LyonelFeininger, Paul Klee, Wassily Kandinskyoder den in Gera geborenen Otto Dix erin-nert. Deren Geist ist in Thürin gen bis heute allgegenwärtig. So bietet die Bau -haus uni versität Weimar bis heute Stu dien -gänge in Architektur und Ge stal tung anund garantiert damit ein experimentier-freudiges, kreatives und an der indus triel -len Praxis orientiertes Stu dien umfeld imSinne der Bauhausbegründer. Gera hatmit dem Otto-Dix-Haus und der städti-schen Kunst sammlung eine beeindru -

ckende Reihe von Werken aller Schaf fens -phasen des Künstlers zusammengetragen.

Thüringen richtet 2009 den Blick nachvorn, vergisst dabei aber nicht die Idealevergangener Epochen, die das Land unddie Men schen prägten. Damals wie heuteist das Land offen für Neues, stärkt denKrea tiven den Rücken und profitiert vonder bun ten Mischung kultureller, indu-strieller und gesellschaftlicher Gedanken.Alles ganz nach den Idealen von WalterGro pius, der sagte: „Bunt ist meine Lieb -lings farbe“. (su)

Buntes Jahr 2009

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Der Freistaat Thüringen ist Bundes präsi dentHorst Köhler sehr vertraut. 2008 hat dasStaatsoberhaupt seinen 65. Ge burts tag imsüdthüringischen Ober hof gefeiert. Schonmehrmals hat Köh ler seinen Winterurlaubin Thürin gen verbracht.

Während eines Regionalbesuches der StadtGotha im Jahr 2008 lobte Köhler die Men -ta lität der Men schen dort:

„Ich bin begeistert von der Herzlichkeitder Menschen und dem kulturellen Reich -tum der Stadt.“

Und anlässlich des Festaktes zur Wieder -eröffnung der abgebrannten und wiederaufgebauten Herzogin Anna Amalia Bib lio -thek in Weimar beschrieb Köhler seine ganzpersönliche Sichtweise über Thüringen so:

„In Weimar schlägt das kulturelle HerzDeutschlands. Von Thüringen und denehemals anhaltinischen Gebieten ist soviel ausgegangen, womit Deutschland dieWelt beschenkt hat. Luther, Bach, Goethe,das Bauhaus und vieles mehr. Hier hatsich in drei Jahrhunderten eine geistigeProdukti vität entfaltet, für die es inEuropa kaum Parallelen gibt.“

Ob zu Unternehmensbesuchen, zu Regio nal -rei sen, Eröffnungen oder einfach nur zumEnt spannen und Urlaub machen: Die Thü -rin ger sind stolz darauf, einen festen Platzim Herzen des Bundespräsidenten gefundenzu haben. Unsere herzliche Gastfreund -schaft hat sich offenbar bis an die SpitzeDeutsch lands erfolgreich herumgesprochen.(bo)

Horst Köhler

Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

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Farben und Formen, die das Bauhaus vor gut 90 Jahren für die Welt schuf, überzeugen bisheute mit ihrer Ästhetik und schlichten Eleganz.

Bunt ist meine Lieblingsfarbe.Walter Gropius,

Architekt (1883–1969)

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: dpa

! www.bauhaus2009.itsrv.de

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! www.thueringen.de/de/tmwta

bildungszentrums für die Solarwirtschaftund eines Forschungszentrums für Pho -tonik. Das Wirtschaftsministerium hat zu-sätzlich 20 Millionen Euro für die Un ter -stützung von Technologieprojekten derCoOptics-Initi ative zur Verfügung gestellt.Derzeit denken wir auch über die Ein rich -tung eines Kompetenzzentrums für Ferti -gungstech nik und Logistik nach, das vorallem die Metall- und Elektroindustrie beiihren Innovationsprozessen unterstützensoll. Denn nicht umsonst dreht sich jaauch in unserer Imagekampagne alles umdie ‚Denkfabrik Thüringen‘.“

Wirtschaftsspiegel: Was werden Herausforde -rungen und Projekte für 2009 sein?Reinholz: „Wir wollen unter anderem dieVereinbarkeit von Familie und Beruf ver-bessern, damit mehr Frauen am Arbeits-leben teilnehmen können. Dafür habenwir gemeinsam mit Wirtschaft und Ge-werkschaften die ‚Allianz für Familie‘ ge-gründet. Und wir wollen die Abwande -rung aus Thüringen stoppen – was nurmöglich ist, wenn es uns gemeinsam mitder Wirtschaft gelingt, genügend Perspek-tiven für Ausbildung und berufliche Karri -eren im Freistaat zu schaffen. Mit un se -rem Fachkräfteservice ‚UFaS‘ spre chen wiraußerdem gezielt Pendler und außerhalbdes Freistaats lebende Thüringer an, umsie für eine Rückkehr in ihre Heimat zuge winnen.“

Wirtschaftsspiegel: Inwieweit ist Thüringenvom Fachkräftemangel betroffen?Reinholz: „Derzeit gibt es noch keinen aku-ten Fachkräftemangel, aber bei meinenUnternehmensbesuchen höre ich immeröfter, dass es schwieriger wird, offeneStellen zu besetzen. Das betrifft besondersdie Elektro-, Metall- und Kunststoffbran -che, und hier vor allem Techniker undIngenieure. Nach unseren Erkenntnissenliegt der Bedarf bis zum Jahr 2013 beirund 130.000 Fachkräften. Um dieseNach frage zu decken, arbeiten Wirtschaftund Politik im Thüringer Aus bil dungs paktzusammen, über den wir seit 2004 jedesJahr praktisch jedem Lehr stellen suchen -den eine Perspektive anbieten konnten.Das Land fördert die Aus- und Weiter bil -dung und die Berufs wahl vorbereitung mitmehr als 30 Millionen Euro pro Jahr.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

Reinholz: „99 Prozent der Unternehmen inThüringen sind KMU. Schon deshalb kannWirtschaftspolitik in Thüringen immernur Mittelstandspolitik sein. Da geht esvor allem darum, Größennachteile auszu-gleichen. So gibt es in praktisch allen För -derprogrammen höhere Fördersätze undbessere Konditionen für kleine und mitt-lere Unternehmen. Unsere Technolo gie -förderung gibt Unternehmen, die keine ei-gene Forschung betrei ben können, dieMöglichkeit, sich das notwendige Know-how auf anderem Wege zu beschaffen.Dazu fördern wir zum Bei spiel wirt-schaftsnahe Forschungs einrich tungenund Verbundprojekte mit Hoch schulen.“

Wirtschaftsspiegel: Welchen Stellenwert neh-men denn Forschung und Entwicklung imFreistaat überhaupt ein?Reinholz: „Innovation ist sozusagen dasWasser auf den Mühlen der ThüringerWirtschaft. Nur mit innovativen, hoch-wertigen Produkten und Dienstleistungensind wir konkurrenzfähig gegenüberMassenproduktion und Billigstandortenweltweit. Deshalb fördern wir einzelbe-triebliche Forschungs- und Entwicklungs-Projekte, Verbundprojekte und den Tech -nologietransfer bis 2013 mit rund 300Millionen Euro. Das sind rund 50 Millio -nen pro Jahr. Fortgesetzt wird auch derAusbau der Technologieinfrastruktur,zum Beispiel mit dem Centrum für intel-ligentes Bauen in Weimar oder dem Kin -dermedienzentrum in Erfurt. Unterstütztwerden in erheblichem Umfang auch dieThüringer Cluster Optik und Solar – zumBeispiel durch die Ein richtung eines Aus -

Wirtschaftsspiegel: Wie positioniert sich derFreistaat im Bundes-Vergleich?Reinholz: „Thüringen gehört zu den attrak-tivsten Investitionsstandorten in Ost -deutsch land und hat im Standortwett -bewerb auch gegenüber den alten Län -dern deutlich aufgeholt. Das liegt an derzentralen Lage in Deutschland und Euro -pa, an industriellen Kompe ten zen undFachkräften, aber auch an der hervorra-genden Verkehrs- und Forschungsinfra -struktur, die hier seit 1990 entstanden ist. Auch im Jahr 2008 läuft es deshalb rundbei den Neuansiedlungen. Investoren vonSchaeffler über die japanische IHI-Gruppeund den arabischen SolarzellenherstellerMasdar bis zur australischen Biotech-Fir -ma Plantic zeigen das. Die Landes ent -wick lungsgesellschaft ist mit rund ein-hundert potenziellen Investoren imGe s präch. Hinzu kommt eine erheblicheWachstumsdynamik aus dem vorhande-nen Unternehmensbestand heraus.

Im vergangenen Jahr haben allein die GA-geförderten Unternehmen knapp 1,1 Milli -arden Euro in Thüringen investiert. Damitliegt Thüringen - bei geringerer Ein woh -ner zahl - nur knapp hinter Sachsen-An haltund Sachsen. Mit einem Euro Förde rungwurden in Thüringen fast sieben Euro anInvestitionen angeschoben. Das ist einSpit zen wert unter den neuen Ländern.Wir überzeugen eben nicht allein durchFörder ung, sondern auch durch andereFaktoren.“

Wirtschaftsspiegel: Welche Rolle spielt dabeider Mittelstand?

Jürgen Reinholz (CDU)Wirtschaftsministerdes Freistaates Thüringen

Die Thüringer Wirtschaftslandschaft hat sich international als attraktiver Investitionsstandortherumgesprochen. Der Freistaat überzeugt nicht nur mit finanziellen Zuschüssen, sondernauch durch zahlreiche positive Faktoren findet Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU).

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WTA

Das Gesamtbild zählt

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Infrastruktur

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Am 25. September 2008 war zu spüren, esgeht voran in Thüringen. Minister präsi -dent Dieter Althaus verfolgte an diesemTag den Tunnelanschlag für den Jagd -bergtunnel der Autobahn A4 bei Jena.

Bis zum Jahr 2012 soll die über drei Kilo -meter lange Röhre auf sechs Fahrspurennutzbar sein. Ein ungeliebtes Nadelöhr,die Querung des Jagdberges zwischenJena und Schorba, wird dann beseitigtsein. Thüringen wird seinem Ziel, eineleis tungsfähige Verkehrsinfrastruktur vor-weisen zu können, einen wichtigen Schrittweiter sein. An anderer Stelle sind diewich tigen Neubaustrecken, die als „Ver -kehrs projekte Deutsche Einheit“ bekanntsind, schon weiter gediehen, beziehungs-weise komplett fertiggestellt. Die Auto -bahn A71 ist ein solches Vorzeigeprojekt.Zwischen Sömmerda und Schweinfurtrollt der Verkehr seit einiger Zeit mühelos.Seit Mitte 2008 das letzte Teilstück der vonSuhl abzweigenden Autobahn A73 freige-geben wurde, ist der Freistaat nun auch andas nördliche Franken und die RegionCoburg angebunden. Für diese beidenrund 223 Kilometer langen Strecken, wo-von 130 in Thüringen verlaufen, waren be-sondere Planungen nötig, quert die Trassedoch ökologisch sensible Teile desThüringer Waldes. Zahlreiche Talbrückenund Tunnel, aber auch Wild brücken zurErhaltung von Lebensräumen für Tierewurden bereits in der Planungs phase be-rücksichtigt. Auf Grundlage dieserMaßgaben entstand auch Deutsch landslängster Autobahntunnel unter dem

Thüringer Wald. Rund acht Kilometer langsind die beiden jeweils zweispurigen Röh -ren und verlaufen direkt unter demRennsteig. Die Topografie des ThüringerWaldes machte es notwendig, dass in die-

sem etwa 20 Ki -lo me ter langenAbschnitt überzwölf Kilo me -ter der Straßeun ter der Erde

ver laufen. Die Baukosten für diesen Teilbetrugen mehr als 570 Millionen Euro.

Parallel zur Autobahn A71 wurde undwird derzeit an einer weiteren wichtigenNord-Süd-Verbindung gearbeitet. AusGrün den des Natur- und Umweltschutzesver laufen auf einer Länge von 25 Kilo -metern die Gleise der ICE NeubaustreckeHalle/Leipzig - Nürnberg zwischen Erfurtund Ilmenau direkt neben der Autobahn.Auch die Hochgeschwindigkeitsstreckeder Bahn muss die Höhenzüge des Thü -ringer Waldes überwinden und wird da-her vielfach in Tunneln und auf Brückenverlaufen. Die Fertigstellung dieser Ver -bin dung wird im Jahr 2017 erfolgen. InRichtung Halle/Leipzig und Berlin ist dieFertigstellung für 2015 geplant; der Groß -raum Halle/Leipzig ist dann nur nochrund 30 Minuten Fahrzeit von Erfurt ent-fernt. Bis auf wenige Lückenschlüsse sinddie Autobahnen in Thüringen heute neuoder ausgebaut. Die Trassen haben nichtnur dazu geführt, dass Ort schaf ten entlas -tet wur den. Es entstanden in Auto bahn -nähe auch neue Ge werbege bie te, in denenArbeitsplätze geschaffen wurden. Mit demweiteren Ausbau der Verkehrs adern wirddieser Prozess weiterlaufen. (su)

Fortschritt auf Straße und Schiene

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„Zwischen Eisfeld-Nord und Schleusingenrollt der Verkehr. Damit wurde im Juli 2008die letzte verbliebene Lücke auf der A 73 inThüringen geschlossen. Mein herzlicherDank gilt allen, die dazu beigetragen ha-ben, dieses technisch und wirtschaftlich au-ßergewöhnliche Projekt mit sechs Talbrü -cken zu verwirklichen.“

„Eine leistungsfähige Infrastruktur stärktden Wirtschaftsstandort und die Wettbe -werbs fähigkeit. Für die an die Autobahn an-grenzenden Regionen eröffnen sich dadurchneue Chancen für die Zukunft. Von dieserAutobahn profitieren vor allem die Auto -fahrer in der Region. Durch die leistungsfä-hige und moderne Ver bindung RichtungSuhl/Erfurt und zu den süddeutschen Auto -bahnachsen sparen sie in Zukunft viel Zeit.Ich bin zuversichtlich, dass die A73 derWirtschaft und dem Tourismus in Süd -thüringen und Franken zusätzliche Impulsegeben wird. Das 220 Ki lometer langeVerkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 16 istim September 2008 mit dem letzen Lü cken -schluss in Bayern komplett fertig gestellt.“

„Die gute Verkehrsinfrastruktur ist ein we-sentlicher Standortvorteil für die neuen Län -der. In den Jahren von 1991 bis 2007 hatder Bund in Thüringen insgesamt rund 11,2Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastrukturinvestiert. Diese Investitionen haben sichgelohnt: Auch dank gut ausgebauter Ver -kehrs achsen wie der A4 und der A 71 inThüringen haben sich in den vergangenenJahren Großunternehmen wie N3 EngineOverhaul Services Lufthansa Technik AGund Rolls-Royce in Arnstadt angesiedelt.“

Wolfgang Tiefensee

Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Der Bau neuer Verkehrswege brachte Thüringen eine leistungs-starke Infrastruktur. Während der Flughafen Erfurt die Luftver bin -dung sichert, führten die Straßenverbindungen zu einer deutlichenEntlastung vom Durchgangsverkehr in vielen Orten.

! www.deges.de

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Neue Märkte

Neue Wege

Neue Ansiedlungen

Neue Potenziale! Das Jahr 2008 ist eine spannende Er folgs geschichte für Thüringens Unter neh men, welche in 2009 weiter geschrieben wird. Daran mitzuwir-ken ist Aufgabe aller Unternehmen. Was dafür getan wird und welche Potenziale sich daraus entwi ckeln, beschreibt Andreas Krey, Sprecherder Thüringer Landesentwicklungsgesell schaft (LEG):

Was sind die großen Aufgaben, Projekte undHerausforderungen für 2009?Krey: „Der kraftvolle Ausbau des Wirt -schafts- und Technologiestandortes Thü -ringen wird weitergehen, und die LEGwird 2009 dazu einen wichtigen Beitragleisten. Wichtig ist dabei die Entwicklungvon Industrieflächen: Wir erschließenweitere Areale am ‚Erfurter Kreuz‘, sindam Großstandort ‚Goldene Aue‘ bei Nord -hausen ebenso tätig wie auf Gebieten inGera, Ilmenau oder Eisenach.

Eine zwei te Aufgabe besteht in der Ver -knüpfung von Technologiemanage mentund Ansiedlungsservice: Wir stärken dieZusammenarbeit von Unter neh men sowieForschungseinrichtungen und schaffen soinnovative Netzwerke, die auswärtigeUnternehmen nach Thüringen ziehen.Drittens verstärken wir die An strengungenzur Deckung des Fach kräft ebedarfs: Unserhauseigener Unterneh mer- und Fach kräf -te service (UFaS) bringt Unternehmer undArbeitskräfte zusammen, zudem verbes-sern wir die weichen Standortfaktorendurch Schaffung von Wohnbauland oderdie Aufwertung von Innenstädten, zumBeispiel in Oberhof und Zeulenroda.“

Die Spitzenbranchen der Thüringer Wirt -schaft befinden sich derzeit im aktiven Clus -terprozess. Die Automobilbran che hat esbereits erfolgreich realisiert. Nun folgen Lo -gis tik branche und das Solarnetzwerk. WelcheVorteile sehen Sie in diesen Netzwerken undwie kann die LEG unterstützen?Krey: „Mit den Clustern erzielen dieUnternehmer und Forscher Synergien, in-dem sie durch Technologietransfer inno-

vative Produkte entwickeln oder mittelsArbeitsteilung ihre Produktivität steigern.Die LEG unterstützt, indem sie weitereFirmen ansiedelt und damit die Netz -werke bereichert; sie stellt die Infra -struktur für Cluster-Standorte bereit undorganisiert Veranstaltungen zu technolo-gieorientierten Branchen.“

Wie steht es im Jahr 2008 um das Inno va -tionspotenzial der vorwiegend mittelstän-disch geprägten und hauptsächlich produzie-renden Thüringer Wirt schaft?Krey: „Das Innovationspotenzial ist ausge-zeichnet, und dies ergibt sich aus der mit-telständischen Wirtschaftsstruktur: DieThüringer Firmen sind flexible Einheiten,die sich schneller als manch ‚Großer‘ aufHerausforderungen einstellen können.Das belegen die steigenden Exportzahlenebenso wie die große Anzahl an Erfin dun -gen.

Neben endogenen Potenzialen haben wirauch Zufluss von außen, denken Sie nuran die Ansiedlung des Solarprodu zentenMasdar aus Abu Dhabi, der bei Erfurtauch Forschungskapazitäten aufbaut. Zumehr Innovation führen auch die neuenAutobahnen: Schon heute sind derMittelständler aus Sömmerda, der For -scher aus Ilmenau und die Fachkraft ausGotha durch kurze Wege miteinander ver-bunden – das ist die Basis für Koopera -tion, Technologietransfer und Innovatio -nen!“

Wie ist Thüringens Wirtschaft internationalaufgestellt und anerkannt?Krey: „Das gewachsene internationale

Stan ding der Thüringer Wirtschaft lässtsich am rasant gestiegenen Export able-sen. Positiv ist, dass unsere Unternehmenverschiedene Zielmärkte bedienen – ne-ben der Ausrichtung auf Westeuropa gibtes auch erfolgreichen Handel gerade mitosteuropäischen Staaten, zum Beispiel mitRussland.

Die LEG Thüringen leistet einen Beitragzur internationalen Präsenz, indem sieDe legationsreisen mit dem Thüringer Mi -nis terpräsidenten organisiert und damitden Firmen in Ländern wie USA, China,Japan oder eben Russ land Türen öffnet.“

Ist der oft zitierte Fachkräftemangel in Thü -rin gen ein akut gefährliches Thema?Krey: „Das Thema Fachkräfte ist in Thü -ringen nicht akut gefährlich. Zum einenverfügen wir noch immer über ein Reser -voir an qualifizierten Fachkräften. Vergli -chen mit Regionen in Süddeutschland, indenen der Arbeitsmarkt so gut wie leerge-fegt ist, haben wir bei uns noch Ar beits -kräfte zur Verfügung. Zum anderen habenwir die Herausforderung in Thüringenfrüh erkannt, so dass wir Fachkräfte -mangel verhindern können. Unser UFaS(Unternehmer- und Fachkräfteservice)geht gerade auf kleinere Unternehmen zuund ermittelt mit ihnen ihren Fach kräf te -bedarf. Er spricht gezielt Pendler undRück kehrer an und bringt diese Fach kräf -te mit den Unternehmern zusammen. Sosichern wir Zukunft für die ThüringerWirtschaft.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Automotive

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Gerade diese Unternehmen haben mit da-zu beigetragen, dass Thüringen im OstenDeutschlands die Nummer eins bei denIndustriearbeitsplätzen je einhundert Be -schäf tigte ist. Lediglich Baden-Württem -berg liegt mit 42 vor Thüringen, das auf 39kommt. Namhafte Hersteller wie Opel,BMW und Bosch produzieren im Frei -staat. Daneben sind es aber vor allem Un -ternehmen der Zulieferindustrie, die bei-nahe im Verbor ge nen wichtige Teile undKomponenten für fast alle europäischenAutomarken herstellen. Kurbelwellen ausNordhausen, Motoren aus Kölleda, Zy -linderköpfe aus Ei senach oder Ein spritz -techniken aus Mark suhl; über die gesamteWertschöp fungs kette fertigen ThüringerUnterneh men für den Auto mobilbau.

Die hohe Exportquote von mehr als 50Pro zent belegt, dass die Branche aufhöchs tem Niveau und nach den Anfor -derungen des Weltmarktes produziert.Auch haben sich 50 ausländische Firmenin Thüringen niedergelassen und beschäf-tigen rund 10.000 Mitarbeiter. Ein Beweisdafür, dass der Automobilstandort alleKriterien für eine erfolgreiche Unterneh -mens entwicklung erfüllt. Investoren, diesich hier niederlassen wollen, erfahren eine umfassende Betreuung von derStand ortsuche, über die Bearbeitung vonFör dermittelanträgen bis hin zur Personal -auswahl. Neben dem Branchenverband„automotive thüringen e.V.“ (at), der alsOr ganisation von Unternehmern für Un -ternehmer auftritt und sich für dieVerbesserung der Rahmenbedingungeneinsetzt, steht auch die Lan des entwick -lungs gesellschaft Thüringen (LEG) an der

Seite von potenziellen Investoren und be-reits ansässigen Herstellern. „Thüringenhat seit 1990 knapp 360 Investitions vor -haben der Automobilbranche mit mehr als600 Millionen Euro gefördert. Dadurchwurden Gesamtinvestitionen von rund3,2 Milliarden Euro angeschoben“, führtWirtschaftsminister Jürgen Reinholz anund verweist dabei auf die Rolle der Lan -desregierung als Förderer der Auto mobil -branche im Land.

Neben der Produktion stehen auch dieForschung und die Entwicklung auf demGebiet Automotive in Thüringen bestensda. Vor allem die Technische Uni versitätIlmenau hat ihren For schungs schwer -punkt in diesem Sektor gesetzt. Die Ver bes serung des Wissens- und Innova -tion s transfers, interdisziplinäre wissen -schaftliche Arbeit und die Sicherung desFachkräftebedarfs sind Initiativen der TU.So soll die Kommunikation zwischenHoch schule und Unternehmen verbessertund ein Informationsaustausch angeregtwerden. „Vorurteile, kleinere Unterneh -men seien zu defensiv oder Hochschulenund Forschungseinrichtungen zu lang-sam, lassen sich nur ausräumen, wennbeide Sei ten miteinander sprechen undam Anfang bilaterale Projekte stehen“, be-schreibt Prof. Dr. Klaus Augsburg von derTU Il menau die anstehenden Aufgaben.So sind in Ilmenau Innovations bot schaf -ter tätig, die in Unternehmen den Bedarfan Leistungen der Hochschule erfragenund Kooperationen vermitteln. Nur durchsolche Projekte ist eine weitere Stärkungder thü rin gischen Spitzenposi tion im Au -to mobilbau gewährleistet. (su)

Zukunft und Technologien

Seit nunmehr drei Jahren ist die Automobil-und Automobilzulieferindustrie in Thürin -gen die umsatzstärkste Branche mit über sechs Milliarden Euro und über 45.000 Ar -beits plätzen. Das Thüringen Cluster „auto-motive thüringen e.V.“ ist mit über 110 Mit -glieds unter nehmen und mit zirka 23.000Mitar beitern, die knapp 2,8 Milliarden Euroerwirt schaften, der Repräsentant dieserSchlüs s el in dustrie. Und es geht weiter auf-wärts. Im Jahr 2007 ist der Industrie um satzum neun Prozent gestiegen und wir habenein Plus von fünf Prozent neuen so zial ver si -che rungspflichtigen Beschäftigungs verhält -nis sen.

Um in der Zulieferindustrie immer nahe anden Trends zu sein, wird der Ausbau der Ver -netzung auch weiterhin unser wichtigstesZiel sein. Im Automobil Cluster Ostdeutsch -land e.V. (ACOD) ist uns dies schon einstück weit gelungen, wie der imposante Mes -se stand für die IAA Nutzfahrzeuge 2008mit über 40 Unternehmen aus den neuenBundesländern belegt. Treibende Kraft derAutomobilzu lieferin du strie in Thüringensind die mittelständischen Unternehmer, de-ren Flexibilität und Ideen reichtum dasRückgrat und das künftige Po ten zial dar-stellt. Um diesen Unternehmen neue Märktezu erschließen, beteiligt sich der „at“ auchkünftig auf internationalem Parkett. Messe -auftritte in Togliatti (Rus s land) und auf derZuliefermesse Z 2009 in Leipzig sind schonfest eingeplant, um die Exportquote, diederzeit in unserer Branche durchschnittlichbei 42 Prozent liegt, noch weiter zu erhö-hen.

Michael Lison

Geschäftsführer des Clusters „automotive thüringen“ (at)

Mit sechs Milliarden Euro ist der Automobilbau und dessen Zulieferindustrie die umsatzstärks -te Branche Thüringens. Hier sind in gut 440 Unternehmen über 45.000 Menschen beschäftigt.

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Maschinenbau

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Wie aus einfachen Werkzeugen moderne Maschinen wurden

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Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagen -bau ist weiterhin der Wachstumsmotor derWirtschaft und setzt seine positive Ent wick -lung auf hohem Niveau fort. Seit mehr alszwei Jahren liegt die durchschnittliche Ka -pazitätsauslastung des ostdeutschen Ma -schi nen- und Anlagenbaus über 90 Prozentund damit über dem optimalen Bereich.Auch im II. Quartal 2008 lag die Auslas -tung mit 92,6 Prozent auf konstant hohemNiveau. Dass 50 Prozent der Unternehmenbis Ende 2008 ihre Personalkapazitätenausbauen wollen, ist eine gute Nachricht.Noch erfreulicher ist, dass der Saldo des ge-planten Beschäftigungsaufbaus und –ab-baus mit 46,8 Prozent der größte ist, den wirin der Historie unserer Konjunkturbefragungmessen konnten. Da die Einstellung zusätz-licher Mitarbeiter in der Regel nur stattfin-det, wenn zumindest mittelfristig mit einerDauerauslastung der geschaffenen Kapazi -täten zu rechnen ist, kann auch von einerprosperierenden Branchenentwicklung aus-gegangen werden. Von den steigenden Ma -terial- und Energiepreisen sind der Maschi -nen- und Anlagenbau sehr stark betroffen.Den daraus resultierenden Kostendruck aus-zuhalten, ist derzeit eine der größten He -raus forderungen in unserer Branche.

Hintergrund VDMADie bisherigen ostdeutschen VDMA-Lan des -verbände Nordost und Sachsen-Thü rin genschlossen sich im Mai 2008 im Rah men ei-ner gemeinsamen Mit glieder ver samm lungzum VDMA Ost zusammen. Der neue Ver -band umfasst 350 Mitglieds un ternehmender Investitionsgüterindustrie. (bo)

Die Werkzeugmacherei hat in Thüringeneine sehr weit reichende Geschichte. Dieüppigen Wälder lieferten ausreichendHolz, um zahl reiche Schmiedefeuer amLeben zu erhalten. Die Werkzeuge derModerne sind heute Maschinen.

Mit einer Export quote von etwa einemDrittel erfreuen sich Maschinen aus Thü -ringen auch auf den internationalen Märk -ten ständig steigender Nachfrage. DieAuslastung der Bran che ist mit etwas über90 Prozent mehr als positiv. Kernkom -petenzen bestehen dabei auf den Feldernder Lasertechnologie, Ra pid Tooling oderRobotik.

Doch auch der Anlagen- und Aggregatbaunimmt in den letzten Jahren immer mehran Bedeutung zu. Dabei stützt sich dieBran che nicht auf einzelne Leuchttürmeoder Konzerne im Freistaat. Größtenteils

Mehr als einhundert Unternehmen schrau-ben, hämmern, bohren, stanzen und schwei-ßen ihre Produkte im Maschinen- und Werk -zeugbau. Damit liegen sie, gemessen amUm satz, an sechster Stelle in der ThüringerWirtschaftslandschaft.

mittelständig geprägt sind die Betriebe fastgleichmäßig flächendeckend über den ge-samten Freistaat verteilt.

Auch wenn der anhaltende Fachkräfte -mangel vor dieser Erfolgsbranche im Frei -staat nicht halt gemacht hat, so gruppiertsich der Nachwuchs doch zahlreich umdie Branche herum. An fünf Hoch schulenThüringens studiert derzeit mehr als einViertel aller Thüringer Studenten entwe-der direkt in Maschinenbau-Inge nieur -wissenschaften oder deren artverwandteFächer. Allen voran die Tech ni sche Uni -versität Ilmenau als einer der bedeutend-sten europäischen Standorte technischerIngenieurwissenschaften. Die Aus bildungist aufgrund der direkten Nähe zur Bran -che sehr praxisbezogen.

Neben den kleineren, teils traditionell ansässigen Firmen werden auch immermehr größere Konzerne auf die ThüringerKompe tenzen aufmerksam. So vertrauenbei spiels weise BMW, BOSCH, der Schu -ler-Konzern oder die Jenoptik AG mit Ma -schi nen- und Werkzeugbau-Standor tenauf Kompetenzen „Made in Thüringen“.(bo)

Dr. Andreas BargVorsitzender VDMA Landesverband Ost Geschäftsführer MWL ApparatebauGmbH Grimma

! www.vdma.org/ost

Kapazitätsauslastung

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Trotz leicht sinkender Auftrags -zahlen gegenüber 2007 liegt dieAuslastung der Produktions kapa -zitäten im ostdeutschen Maschi -nenbau weiter über 90 Prozentund setzt sich mit erneutem An -stieg kontinuierlich fort.

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Maschinenbau

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Der Mittelstand, der in Thürin gen wie inkaum einem anderen Bundes land das wirt-schaftliche Profil gibt, ist innovativer Motorder gesamten Wirt schaft. Die mittelständi-schen Unterneh men beschäftigen in Thürin -gen 90 Prozent aller Arbeitneh mer, über 75Prozent aller Pa tentan meldun gen kommenvon ihnen. Vor allem im Hoch technologie -bereich werden von diesen UnternehmenErfolgsgeschichten geschrieben, indem kleineSerien passgenau für die jeweiligen Anfor -derungen und individuelle Lösungen für jed-wedes Prob lem ausgetüftelt werden. Wirbrauchen dabei nur an die vielen Auto mobil -zulieferer zu denken, die mit ihren System -lösungen einen guten Teil der In no vationenim Automobilbau verantworten.

Die hohen Inves titionen und die Anstrengun -gen zur Markter o be rung können jedoch nurerfolgreich sein, wenn genügend ausgebilde-te Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Das al-lerdings geht nicht ohne eine dafür ausgerich-tete Bildungs politik. Tatsächlich bietet dieBildungs landschaft in Thürin gen beste Aus -

Weder besonders ertragreiche Bodenschätze noch klimatische Exklusivität haben Thürin genseit jeher ausgezeichnet – dafür aber gut ausgebildete und hoch motivierte Menschen. Sosetzen wir auch heute auf diese Rohstoffe – nämlich das Wissen und Kön nen der Mitarbeiter.

Chancenland Thüringen

gang s bedin gun gen für einen Technologie -stand ort per excellence. Auch das Bil dungs werkder Thüringer Wirtschaft hat sich auf dieseHeraus forderung eingestellt und Projekte initi-iert, die zum einen Lust auf Selbst ständigkeitmachen sollen, aber auch die Qua lität derBerufs be werber verbessern hilft.

An den Unternehmen liegt es, sich für Mit ar -beiter interessant zu machen. So ist bei vielenUnternehmen die hohe Familien freund lichkeitein wichtiges Plus. Aber auch die Be teiligungam Unternehmen, flexible Arbeits zeit modelle,Begrüßungsgeld für neu geborene Kinder oderdie Übernahme der Kinder betreu ungsgebührendurch den Betrieb – es gibt viele individuell ge-staltete Modelle. Hier zeigen kleine Unter neh -men, ebenso wie bei ihren Produkten, Stärke,Flexibilität und Einfallsreichtum.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dassder Erfolg der Wirtschaft Thüringens auf einemKonzept von Moderne und Tradition, von Flexi -bilität und Kontinuität steht und damit habendie Thüringer immer zu überzeugen gewusst.

Stefan Fauth

Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Wirtschaft Thüringens e. V. (VWT)

www.vwt.de!

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„Die Logistik hat sich in Thüringen zu einerWachs tumsbranche und zum Jobmotor ent-wickelt. Nach einer Studie der Helaba ist dieLogistik mit ihren vielfältigen Dienstleis tun -gen das viertgrößte Cluster in Thüringen mitzirka 36.700 Beschäftigten, einem Stand -ort vorteil in der Mitte Deutschlands, an derNaht stelle zwischen Ost- und Westeuropaund der zukunftsorientierten Infrastruktur.

Weil diese Bedingungen und die Leistungs -fä hig keit der einzelnen Produktionsbetriebeund Logistikunternehmen noch viele Po ten -ziale für innovative Entwicklungen bieten,wurde am 16.06.2008 das Logistik Netz -werk Thürin gen e.V. gegründet.

Handlungsfelder ergeben sich unter ande-rem daraus, dass erst 65 Pro zent der deut-schen Unternehmen Logistik als Faktor derProzessoptimierung wahrnehmen. In engerZusammenarbeit mit Forschungs ein richtun -gen, Wirtschaftsförderern und anderenNetz werken werden innovative logistischeKon zepte entstehen. Weitere Handlungs -felder sind die langfristige Sicherung desFachkräfte bedarfs und bedarfsorientierteAus- und Wei terbildungsstrukturen, Lobby -arbeit und In teres senvertretung für dieThüringer Logis tik branche. Unsere Vision fürden Logistikstandort Thüringen 2018 ist:Wenn Unternehmen innovative logistischeLösungen brauchen, gehen sie nach Thü -ringen. Hier gibt es ein Netzwerk von Lo gis -tikspezialisten, die neue Lösungen entwi -ckeln und umsetzen.“

Das Auftakttreffen des Logistik Netz wer -kes Thüringen e.V. wurde für den 14. Okto -ber 2008 im Com center Erfurt angesetzt.

Folgt man den Angaben des ThüringerWirt schaftsministeriums, so sind etwa9.000 Mitarbeiter in etwa 250 Unter neh -men der Logistikbranche beschäftigt. Da -bei sind allerdings nur Firmen ab einerGröße von 50 Mitarbeitern und mehr be-rücksichtigt. Die Hessisch-ThüringischeLandesbank (HELABA) kommt in ihrenaktuellen Erhebungen auf 36.700 Beschäf -tigte und beziffert dabei auch kleinereUnternehmen. Die HELABA definiert dieLogistik als viertgrößte Branche im Frei -staat.

Dabei ist Logistik heutzutage weit mehrals nur Waren und Güter von A nach B zutransportieren. Auch die Thüringer Logis -tiker sind mittlerweile bedeutsamer Teilder Wertschöpfungsketten ihrer Kundenund übernehmen die gesamte Waren dis -tribution direkt vom Produzenten bis zumVerkauf. Alle Branchen im Freistaat profi-tieren davon. Ob Ma schinenbau, die Au -to mobilindustrie oder auch die Photovol -taik, fast jeder Pro du zent hat logistischeProzesse mittlerweile sekundengenau inseine Produktions ab läufe eingetaktet. Dasfordert einerseits ein hohes Maß an Flexi -bilität aber auch qualitative Kompetenz.

Die den Freistaat querende Autobahn A4verbindet den Großraum Frank furt/Mainund die Wirt schafts räu me um Chemnitz,Dresden und Prag. Auch zwei Nord-Süd-Ach sen des Straßenverkehrs pas sierenden Freistaat. Die A9, welche Süd deutsch -land mit den Oberzentren Mittel deutsch -land und Berlin verbindet und die 2008fertig gestellten A73 und die A71 bindenThürin gen als festes Glied in europäische

Joachim Werner

Vorstandsvorsitzender des Logistik Netzwerkes Thüringen e.V.

Thüringens vielfach zitierte „Mitte Europas“ avancierte in den letzten Jahren vom weichenStandortfaktor zur harten Nenngröße der Wirtschaftslandschaft des Freistaates.

Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an Logistik, Juni 2007

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Waren ströme ein. Auch die neue Auto bahnA38, welche die Wirtschafts räume Göttin -gen und Leip zig/Hal le verflechtet, sorgtimmer mehr dafür, dass durch Thüringennicht nur durchgefahren, sondern auchKompetenz rund um Warenströme allerArt etabliert wird. Auch die Bahnan bin -dung an die Küsten von Nord- und Ostseesowie an die süd- und westdeutschenIndustrie- und Bal lungs zentren schaffenideale Branchen voraus setzungen. DieNähe zum Mittel deut schen Luftfracht -dreh kreuz Leipzig/ Halle ergänzt das logi-stische Potenzial. Doch auch der Flug -hafen in Erfurt zog mit der TNT –Gruppebereits Dienstleister der Luftfrachtbrancheerfolgreich an.

Dabei entwickeln sich ganz unterschiedli-che Geschäftsfelder. Großlo gis ti ker mitdeutschland- und europaweit ge stricktenFilialnetzen wie die Schenker AG oder dieAxthelm-Zufall Grup pe oder Spe zialistenwie beispielsweise die Motex Gruppe alsSpezialist für Textilwaren, bieten ein brei-tes Spektrum und abgerundetes Portfolioan Dienstleis tungen.

Und der Freistaat lockt mit attraktiven Ge -werbestandorten. So wurde beispielswei-se im September 2008 das Internatio naleLogistikzentrum (ILZ) im Norden derLandeshauptstadt Erfurt erschlossen.Unternehmen wie die Schaeff ler Gruppe,Fiege, oder die BLG-Logistics haben ge-meinsam mit hunderten anderen Logisti -kern eine attraktive logisch-logistischeHeimat im Feistaat Thüringen gefundenund setzen auch 2009 ihre Erfolgs ge -schichte fort. (bo)

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Im Netzwerk Kräfte bündeln Die Logistikbranche hat sich Mitte des Jahres 2008 zu einem brancheneigenen Netzwerk zusammengeschlossen.

BLG Logistics Solutions GmbH in Eisenach und Erfurt

Thüringens Wirtschaft wächst – Logistik ist der Motor

www.blg.de | [email protected]

Yours. Globally

Die Automobilbranche macht es schon seit mehren Jahren erfolg-reich vor: In Netzwerken kooperieren und in ClusternKompe tenzen bündeln. Das klingt wie direkt demLehrbuch für Be triebs wirtschaft entnommen,drückt aber in wenigen konkreten Wortenaus, was den Erfolg ganzer Branchen -zweige ausmacht.

Denn Logistikdienstleistungen sind es,die Waren und Dienstleistungen zurrichtigen Zeit in der benötigten Reihen -folge, in der gewünschten Menge, mitder passenden Verpackung an den rich-tigen Ort bringen – und das weltweit zuProduzenten und Verbrauchern. Dazu ge-hören oftmals eng in einander verzahnteTransportketten, teils unterschiedlicher logisti-scher Kompe ten zen. Dies zu bündeln und ge-meinsam an neuen Ent wick lungen zu arbeiten, hatsich das neue Logistik Netzwerk Thüringen e.V. (i.G.) auf dieFahnen geschrieben. Mitte Juni 2008 gegründet, wollen dieInitiatoren die Potenziale der Logistik darstellen, gemeinsampassfähige Lösungen entwickeln und bei der Umset zung unter-stützen. In enger Zusammenarbeit mit Forschungs einrichtungen,Wirtschafts förderern, Kommunen und anderen Netzwerken wer-den innovative logistische Konzepte entstehen. Weitere Hand -

lungsfelder sind die langfristige Sicherung des Fach kräftebedarfsund Ent wicklung zukunftsfähiger und bedarfsorientierter

Aus- und Weiterbildungs struk turen, Lobbyarbeitund Interessen vertretung für die Logistik bran -

che in Thüringen.

Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz be-grüßt die Initiative dieser Unterneh -mensbranche:„Die Gründung des Lo -gistik Netzwerks Thüringen e.V. in derMitte Deutschlands und Europas bietetbeste Aus gangsbedingungen für Lo -gistikunternehmen, wie der jüngste An -

siedlungserfolg der Schaeffler-Gruppebelegt.“ Der Sprecher der Landes ent wick -

lungsgesellschaft LEG, Andreas Krey, sichertden Logistik-Spe zia listen Unter stüt zung bei

der Netzwerk bildung zu und freut sich: „dass die-se Initative direkt aus der Wirtschaft kam und nicht

staatlicherseits angeschoben wurde.“ Und Reinholz ergänzt: „Mitder Gründung des Netzwerkes erhält die Branche einen wichtigenSchub für neue Formen der Kooperation, Infor mation undKommunikation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Bil -dung.“ (bo)

Logistik Netzwerk Thüringen e.V. (i.G.), Mail: [email protected] !Foto: Gerd_Altmann

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Solarindustrie

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Tragende Säule Mitteldeutschlands

Die Thüringer Photovoltaik-Industrie er-zielt derzeit mit knapp 2.500 Beschäf tig -ten einen Umsatz von 800 Millionen Euro.48 Unternehmen – darunter zwölf produ-zierende – und eine Vielzahl von For -schungs einrichtungen zählt die Branchederzeit. Organisiert sind sie im ThüringerInteressenverband SolarInput e.V.

Nach Auffassung der Thüringer Lande s -regierung hat die Solarwirtschaft dasPotenzial, eine Leitindustrie ähnlich demAutomobil- oder Maschinenbau zu wer-den. „Die Photovoltaik kann zu einer tra-genden Säule der künftigen Industrie -struktur Mitteldeutschlands werden. Dasist auch eine enorme Chance für den Auf -bau Ost“, sagt Thüringens Wirtschafts mi -nister Jürgen Reinholz.

Um die weitere Entwicklung der So lar -industrie im Freistaat zu unterstützen, hatThüringen im Jahr 2007 eine „Solar ini -tiative“ gestartet und beteiligt sich gemein-sam mit Sachsen und Sachsen-Anhalt amIndustrie- und Forschungscluster Solar -

ersol Solar Energy AG Schott SolarGSS Gebäude-Solarsysteme Sunways AGPV Crystalox Solar AGMasdar-Gruppeasola Advanced and Automotive Solar Systems GmbHALTEC Solartechnik WACKER SCHOTT Solar GmbH

Wichtige Solarunternehmen in Thüringen

Der Verein SolarInput e. V. ist ein Zusam -men schluss von Thüringer Solarunterneh -men, Forschungs- und Bildungseinrich tun -gen, Solarinitiativen, Gewerbetreibenden,Kom munen und anderer öffentlicher Ein -rich tun gen aus Thüringen. Er bildet einePlattform für diese Akteure um gemein sa -me Projekte zu generieren und die Zusam -menarbeit zu intensivieren.

Hintergrund: SolarInput e.V.

47 Unternehmen im Solarclusterdavon 11 Produzenten von Zellen, Modulen oder Komponenten etwa 2.500 Arbeitsplätze700 Millionen Euro Investitionen800 Millionen Umsatz in 2007 Bis 2010 Verdopplung der Arbeitsplätze geplanteingespeiste Solarstrommenge inThüringen 2006: 15.002 MWh

Eckdaten der Solarbranche in Thüringen

Thüringen hat sich innerhalb von nur zehn Jahren zu einem der wichtigsten Solar-Standortein Deutschland und Europa entwickelt.

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Thüringen hat sich binnen weniger Jahre zueinem Solarstandort entwickelt, der welt-weit in der ersten Liga spielt: InnovativeIndustriepartner entlang der Wertschöp -fungs kette Photovoltaik erwirtschaften einZehntel des weltweiten Absatzes. Bei einemMarktwachstum von über 20 Prozent proJahr, dem stetigen Ausbau der Forschungs-und Produktionskapazitäten sowie einer er-warteten Verdopplung der Beschäf tigten -zahlen auf 5.000 Personen bis 2010 stehendie Zeichen auf Expansion. Das vorhandenebranchen- und die Länder Thü rin gen, Sach -sen und Sachsen-Anhalt übergreifendeNetz werk aus Industrie, For schungs- und Bil -dungspartnern wird im deutschen Spitzen -cluster „Solarvalley Mittel deutsch land“ dieNetzparität bis spätestens 2015 in Deutsch -land erreichen. Das bedeutet, dass dann derStrom von der Sonne für den Ver brau cher zugleichen Preisen wie kon ven tio neller Stromangeboten wird. Darüber hinaus steht dieThüringer Solar industrie mit dem ProjektBauhaus.SOLAR für die ästethische undfunk tionale Inte gration solarer Ener giege -win nung in Archi tektur und Landschaft.

Dr. Hubert Aulich

Vorstand PV Crystallox Solar AGVereinsvorsitzender SolarInput e.V.

! www.solarinput.de

! www.solarvalley.org

Valley Mitteldeutschland. „Ziel ist es, diePhotovoltaik zur bedeutendsten Energie -technologie dieses Jahrhunderts zu ma-chen“, beschreibt WirtschaftsministerRein holz die Vision hinter diesen Akti -vitäten.

Das Ziel des Projekts SolarValley Mit -teldeutschland besteht in der Erhaltungund dem Ausbau des Technologie vor -sprungs im Bereich der Photovoltaik inMitteldeutschland, um die Netzparität vonSolarstrom bis zum Jahr 2015 zu errei-chen. Beteiligt sind 27 Solarfirmen und elfForschungseinrichtungen aus Thüringen,Sachsen-Anhalt und Sachsen. Ein großerErfolg war dabei die Ansiedlung eines wei-tern Großunternehmens der Branche. Fürrund 150 Millionen Euro baut die ausDubai stammende Masdar Gruppe naheErfurt ein Werk zur Produktion von Dünn -schicht modulen. Die Produktion soll Ende2009 beginnen, etwa 180 Arbeitsplätzeentstehen. (su)

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Keramik / MST

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Die Mikrosystemtechnik gehört zu denSchlüs seltechnologien, die für Produkt- undProzessinnovationen in vielen Bereichen derIndustrie ausschlaggebende Bedeutung hat.Klimawandel und demografische Entwick -lung sind nur zwei Felder, aus denen He raus -forderungen erwachsen, die unter an deremdurch Einsatz mikrosystemtech nischer Lö -sungen bewältigt werden können. Die Thü -rin ger Mikro systemtechnikszene wird nebeneinigen größeren Unternehmen vorwiegendgeprägt durch eine Vielzahl von kleinen undmit telständischen Firmen mit einem vielfäl-tigen Technologie- und Produktmix. Dane -ben bestehen leistungsfähige Forschungs-und Entwicklungs kapa zitäten an Universi tä -ten, Hochschulen, Fach hochschulen sowieaußeruniversitären und wirtschaftsnahenForschungseinrichtungen. Regionaler Fokusist dabei das Technologie dreieck Ilmenau –Erfurt – Jena mit Ausläufern bis in das ost -thüringische Herms dorf. Im Ergebnis der viel-fältigen wirtschaftlichen und strukturellenVer änderungen der zurückliegenden Jahrevollzog sich eine kontinuierliche Vernetzungvon Forschung, Tech nologie und Wirtschaft,die die Basis für von der Indus trie geführteClus terinitiative Mik ro technik Thüringen e.V. bildet. Dieser Verbund aus Technologie -firmen und wissenschaftlichen Instituten ver-folgt das Ziel, Impulse für Innovatio nen zusetzen, um die technologische Infra strukturThüringens auszubauen und eine Bündelungvon Kom petenzen im Marktsegment derMik ro sys temtechnik voranzutreiben. Dazusoll das Netzwerk auch durch Workshops mitpotenziellen Partnern anderer industriellerBranchen in Thüringen gestärkt werden.

Dr. Bärbel Voigtsberger

Geschäftsführerin Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V.

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Einsatzfelder technischer Keramik

Was vor rund 120 Jahren mit der Pro -duktion von Haushaltsporzellan begann,wandelte sich schnell hin zur technischenKeramik, die weltweit gefragt war.

Die Erfindung der Deltaglocke, einemIsolator, der auch für Hochfrequenz an -wendungen geeignet war, brachte ab 1897einen rasanten Aufschwung der Branchemit sich. Hermsdorf wurde zu einem boo-menden Keramikzentrum.

Bis heute werden technische Keramiken inHermsdorf produziert. In der Herms dor -fer Porzellanfabrik, der ältesten am Stand -ort, werden beispielsweise Wabenkörperhergestellt, die als Wärmetauscher in Ab -luftanlagen zum Einsatz kommen.

Daneben haben sich zahlreiche Unter -nehmen sehr viel tiefer spezialisiert undarbeiten und forschen auf dem Gebiet derMikrosystemtechnik. Namen wie bei-spielsweise TRIDELTA, VIA electronicoder Micro-Hybrid stehen für kleinste ke-ramische Bauteile, die in der modernenMess-, Steuer- und Sen sortechnik uner-lässlich sind. Und da der Trend zu immerkleineren, gleichzeitig aber leistungsfähi-geren Komponenten geht, haben die Un -ternehmen alle Hände voll zu tun, den An -sprüchen und Anfor derungen der Kundengerecht zu werden. Hier kommt ihnen dieKompaktheit des Standortes zugute. Fastalle Betriebe sitzen auf dem Gelände desfrüheren Porzellan-Kombinates und pfle-gen ihre früheren Kon takte. Koopera tio -nen aller Art sind an der Tagesordnungund auch die For schung wird vor derHaus tür erledigt. Am Hermsdorfer Institut

Vor allem rund um das Hermsdorfer Kreuz, im Osten Thüringens, haben sich zahlreiche Unter -nehmen der keramischen Industrie niedergelassen.

für Technische Ke ramik (HITK) arbeiten90 Mitarbeiter im Auftrag ihrer Kollegenaus dem Umfeld. Sie erforschen beispiels-weise die Grund lagen für transparente Ke -ra mik, die gegenüber Glas Vorteile in Sta -bilität, Gewicht und Formbarkeit hat. Aberauch das CO2-freie Kraftwerk ist im HITKFor schungs thema. Luft, die in eine Brenn -kammer ein geleitet wird, strömt durchdünne Röhr chen, in denen nur der Sauer -stoff herausgefiltert wird. Stickstoff undandere Bestandteile werden herausgefil-tert, dadurch der Verbrennungs pro zessoptimiert und Schad stoffe vermieden. Nurkeramische Bauelemente, die hohe Tem -pe ra tu ren von über 800 Grad überstehen,können hier effizient arbeiten.

Weiterhin stellt die Mikrosystemtechnikeine Alternative zu den herkömmlichenHalb leitern dar, die in der Daten verarbei -tung unerlässlich sind. Da immer größereDatenmengen immer schneller übertragenwerden müssen, stoßen diese Materialienan ihre natürlichen Grenzen. LTCC (LowTemperature Cofired Ceramic) erfüllt ge-nau diese Anforderungen. Rohe Keramik -folien werden in eine entsprechende Formgebracht, Leitungsstrukturen eingestanzt,mit Metall verfüllt und bei 900 Grad zu ei-nem kompakten Gehäuse gebrannt.

Von der Automobilindustrie, über die Me -dizintechnik, bis hin zur Luft- und Raum -fahrt kommen die Komponenten zum Ein -satz. Die VIA electronic ist auf diesemGe biet ein Spezialist und hat ihren Un -ternehmenssitz in Hermsdorf. (su)

! www.hitk.de! www.mikrotechnik-thueringen.de

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Page 18: Made in Thüringen 2009

So sieht Thüringens Kultusminister Bern -ward Müller den Forschungs- und Bil -dungs standort Ilmenau. Doch nicht nurdort, sondern überall im Land strahlenHochschulen und Institute. Viele Thürin -ger, aber auch weltweit agierende Unter -nehmen schätzen die ingenieurwissen-schaftliche Kompetenz ihrer Absolventen. Es ist erklärtes Ziel der Landesregierung,die Region Ilmenau zu einer Wirtschafts -region mit hohem Anteil an technologie-orientierten und innovativen Unterneh -men weiter aufzubauen. Die TU Ilmenausoll dabei der wichtigste Partner undMotor sein. So haben sich in den vergan-genen zehn Jahren zirka einhundert tech-nologieorientierte Unternehmen im Um -feld der TU Ilmenau angesiedelt, die vonAbsol venten und Mitarbeitern der Univer -sität gegründet wurden. Somit konn ten et-wa 800 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Heute gehören zur Forschungslandschaftin Thüringen neben neun HochschulenEinrichtungen renommierter Institutionenwie der Max-Planck-Gesellschaft, derFraun hofer-Gesellschaft und der Wissen -schaftsgemeinschaft Gottfried WilhelmLeibniz sowie weitere außeruniversitäreForschungsinstitute. Ihre erfolgreiche wis-senschaftliche Arbeit trägt wesentlichzum hervorragenden Ruf des Landes alsTechnologiestandort bei.

Neben Ilmenau hat sich vor allem Jena inden zurückliegenden Jahren zu einemZentrum für Spitzenforschung entwickelt.Neben der Universität und der Hoch -schule, an beiden studieren insgesamt

rund 25.000 Studenten, haben sich hier 30weitere Forschungsunternehmen etab -liert. Am Beutenberg-Campus (Bild oben)der Saale stadt haben sich unter anderemzwei Institute der Max-Plank- sowie einesder Fraunhofer-Gesellschaft angesiedelt.Zwei Institute der Leibnitz-Gesellschaft,ein Landesforschungsinstitut und Einrich -tungen der Friedrich-Schiller-Universitätrunden das Bild ab. Medizin und Natur -wissenschaften, Biotechnik und OptischeIndustrie sind die Themen aus Jena.

Das CIS Institut für Mikrosensorik oderdas IMMS Institut für Mikroelektronik-und Mechatronik-Systeme haben sich imBereich der Automotive-Forschung einenNamen gemacht. Diese Schlüssel branchesetzt auf Neuerungen, die aus den Insti -tuten in die Unternehmen kommen undprofitiert von den Wettbewerbs vorteilenpraxisnaher Forschung.

An neuen Materialien, die nicht nur imAutomobilbau, sondern auch in der Sen -sorik, der Optik, der Mikrosystem technikund der Medizintechnik wird auch stän-dig weiter entwickelt. Das Herms dorferInstitut für technische Keramik, HITK, fin-det immer neue Anwendungsgebiete fürKeramik. Immer kleiner, fester und an-spruchsvoller werden Bauteile, die durchden Einsatz keramischer Baustoffe herge-stellt werden können.

Hochschulen und private Einrichtungenhaben Thüringen ganz nach vorn ge-bracht. Der Forschungsstandort hat sichseinen guten Ruf verdient. (su)

Forschung bringt Wettbewerbsvorteile

Die Optik/Photonik bildet einen Schwer -punkt der Industrie in Jena, der sich auch inden Forschungsbereichen der Hochschulenund außeruniversitären Forschungseinrich -tun gen vor Ort widerspiegelt. Von besonde-rer Bedeu tung als Forschungsfeld ist hierheute die Mikro- und Nanooptik. Sie bildetdie Grundlage für einen Paradig men wech -sel in der Optik/Photonik, vergleichbar derEntwicklung in der Elektronik in den 60erJahren des vergangenen Jahrhunderts, alsder Schritt vom einzelnen Bauelement zumintegrierten Schaltkreis vollzogen wurde.Wirtschaft und Wissenschaft in der RegionJena wollen diese Entwicklung mitgestaltenund haben sich daher in einer strategischenAllianz zur Förderung der Mikro- undNanooptik in der Tradition von Zeiss, Abbeund Schott zusammen geschlossen, einBeispiel für aktive Clusterarbeit.

Prof. Dr. AndreasTünnermann

Direktor am Fraunhofer-Institut fürAngewandte Optik und Feinmechanik.

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Forschung und Entwicklung

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„Die TU Ilmenau steht heute deutschlandweit für eine erstklassige Lehre und Forschung. Inzahlreichen Rankings belegt die TU Ilmenau Spitzenplätze. Und dass die besten IngenieureDeutschlands hier ausgebildet werden, dürfte sich bereits herumgesprochen haben.“

Erbst-Abbe-Zentrum auf dem Beutenbergcampus in Jena

Max-Planck-Institut in Jena

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Ob in Robotern oder Sportwagen, Mäh -dreschern oder Werkzeugmaschinen, dieProdukte von Kern Technik finden überalldort Einsatz, wo mit Hydraulik, Pneuma -tik oder anderen Medien gesteuert, gere-gelt und angetrieben wird. Dabei liegt derFokus auf der Entwicklung innovativerund kundenindividueller Lösungen.

Der Standort Thüringen weist für dasFamilienunternehmen dabei im weltwei-ten Vergleich optimale Standortbedin gun -gen auf. „Nirgendwo auf der Welt könntenwir bessere Leistungen für unsere Kundenerbringen als hier“, so der FirmeninhaberHans-Jürgen Kern. Nicht allein, dassdurch die neue, verbesserte Verkehrs infra -struktur (Autobahn anbindung zur A71/A73) Kunden noch schneller vor Ort betreut werden und die Transportlogistikweiter optimiert werden können. Viel -mehr ist es die direkte Nähe zu Uni ver si tä -ten, Fachhochschulen und renommiertenwirtschaftsnahen Forschungs einrichtun -gen, welche den Stand ort für Kern Tech -nik so interessant und attraktiv macht.Seit vielen Jahren arbeitet die unterneh-menseigene Forschungs- und Entwick -lungs abteilung intensiv mit diesen Ein -rich tungen zusammen.

„Hier weiß man etwas mit Magnettechnikanzufangen. Die Grundlagenforschunghinsichtlich der Produkt- und Prozessin -no va tion wird hier optimal auf unserProduktspektrum abgestimmt betrieben.Dies hilft uns, die erlangte Technologie -

Seit etwa einem halben Jahrhundert beschäftigt man sich in der südthüringer Firma Kern Technik GmbH & Co. KG intensiv mit der Erforschungund Weiterentwicklung der Magnettechnologie.

führerschaft zu sichern und auszubauen“,erklärt Hans-Jürgen Kern.

Im Zuge der Globalisierung und des im-mer schärfer werdenden Wettbewerbssind, gerade für mittelständige Unter neh -men wie der Kern Technik GmbH & Co.KG, Unternehmens netzwerke zur Bünde -lung von Kompeten zen eine Alternative,um Wettbewerbs vorteile zu generieren.Kern Technik nutzt unter anderem Im -pulse aus der Zusammenarbeit mit ande-ren Unternehmen im WachstumskernVER DIAN für produkttechnische Inno -vatio nen und neue Einsatzmöglichkeitenfür bereits existierende Produktgruppen.Dabei geht es innerhalb dieser „Entwick -lungskooperationen“ neben der weiterenMiniaturisierung und Leistungssteigerungder Produkte unter anderem um die Funk -tions- und Volumenintegration bei elek-tromagnetischen Direktantrieben sowiedie Reduzierung des notwendigen Ener -gie bedarfs dieser Geräte. Neue Wirkprin -zipien, neue Materialien, neue Herstel -lungs verfahren – all dies untersucht KernTechnik mit seinen Partnern. Die Chancendieser Kooperationen zeigen sich deutlichin der Reduzierung von Entwicklungszei -ten und in der damit verbundenen ver-gleichsweise kurzfristigen Vermarktungs -fähigkeit der Produkte, aber vor allemauch in der Know-how-Bündelung insbe-sondere bei komplementären Kompe -tenzen. Ziel für die Kern Technik GmbH &Co. KG ist es nicht nur, technische Trendszu erkennen, sondern sie auch selbst zu

setzen und mit zu gestalten. Dazu liefertdie „Denk fabrik Thüringen“ die bestenRah menbedingungen für das südthürin-ger Traditionsunternehmen.

Das man sich in Schleusingen auf einemerfolgreichem Weg befindet, zeigt unteranderem, dass Kern Technik zum sech-sten Mal mit dem Prädikat „TOP 100“ derinnovativen deutschen Mittelstands unter -nehmen ausgezeichnet wurde.

„Leistung durch Innovation aus Tradition“ist nicht nur seit jeher ein fester Bestand -teil der Firmen phi losophie, vielmehr ist esheute auch eine ArtÜberlebensstrate-gie, um auch zu-künftig am Stand -ort Schleu sin genbe stehen zu kön-nen.

Kern Technik setzt auf Innovationen aus der „Denkfabrik Thüringen“

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Thüringen

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Kontakt

Kern Technik GmbH & Co. KGFischbacher Straße 17D-98553 SchleusingenTel.: +49 (0) 36841 - 21 0Fax: +49 (0) 36841 - 47995E-Mail: [email protected] Internet: www.kern-technik.de

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Agrar / Ernährung

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einer Exportquote von 12 Prozent desGesamtumsatzes widerspiegelt. Seit Be -ginn der Wirtschaftsstatistik 1992 hat dieBranche ihren Umsatz verdoppelt und dieAnzahl der Arbeitsplätze um ein Drittelgesteigert. Während andere Wirtschafts -bereiche wie Elektronen um industrielleKerne gruppiert sind, ist die Ernährungs -wirtschaft über ganz Thüringen verteilt.“

Wirtschaftsspiegel: Was heißt im Konkreten„Thüringer Kompetenz rund um Lebens -mittel“? Bratwurst. Klöße. Und?Sklenar: „Thüringen hat lange Traditionenin der Herstellung verführerisch guterLebensmittel. Und wir legen nicht erst seitMitgliedschaft in der EU Wert auf Qualitätund Sicherheit unserer Lebensmittel. Daskönnen wir sogar belegen. Denken Sie nuran das Reinheitsgebot für Bier aus Wei -ßensee, das älter ist als das der Bayernoder das Reinheitsgebot für Bratwurst ausWeimar, dass die 600jährige Geschichtedieser Thüringer Spezialität um eine inter-essante Facette erweitert. Thüringer kön-nen herzhaft genießen.

Die Fleischverarbeitung ist das absoluteSchwergewicht in der Branche, gefolgt vonBackwarenherstellern und den Molke rei -en. Die Bierbrauer und Hersteller alkohol-

freier Getränke bilden eine zweite großeGruppe.

Thüringen hat einen hervorragenden Ruf,wenn es um regionale Spezialitäten undgute Lebensmittel geht. Anders als imFußball spielen wir hier in derselben Ligawie die Bayern, das heißt in derChampions league. Wie im Fußball ist derErfolg hart erkämpft und muss täglich neuerarbeitet werden. Qualität ist das A undO und der Preis muss stimmen. Ob Thü -ringer Klöße oder Rostbratwurst, obWeihnachtsstollen oder Käse oder Fertig -gerichte aus der Tief kühltruhe, ob Marme -lade oder Hochpro zentiges – alles ausThüringen. Die Er nährungsbranche hat al-les zu bieten, was Genuss verspricht.“

Wirtschaftsspiegel: Erneuerbare Energiensind im Kommen. Wie ist denn die Aufteilungzwischen Nutzflächen für Lebensmittel erzeu -gung und Energiegewinnung? Sklenar: „Die Gesamtfläche Thüringenswird zu 54 Prozent als Landwirtschafts -fläche genutzt, davon sind etwa 614.000Hektar Ackerfläche und zirka 176.00 Hek -tar Grünland. 12 Prozent der Acker fläche(AF), also zirka 72.800 Hektar wurden2006 mit nachwachsenden Rohstof fen fürdie energetische und stoffliche Ver wer -

Wirtschaftsspiegel: Wie ist die Ernährungs -bran che in die Gesamtstruktur der ThüringerWirtschaft einzuordnen?Sklenar: „Die Ernährungsbranche in Thü -ringen ist eine der tragenden Säulen imverarbeitenden Gewerbe Thüringens. AlleJahre wieder, so könnte man sagen, liefertsie sich ein Kopf an Kopf Rennen mit derFahrzeugindustrie. Im letzten Jahr wur-den in 76 Unternehmen 13.000 Menschenbeschäftigt, 3,9 Milliarden Euro Umsatzerzielt und zu 50 Prozent exportiert.Zunehmend wird exportiert, was sich in

Mehr als nurBratwurstund KlößeInternational bekannt, deutschlandweit be-gehrt, regional geliebt – Thüringer Speziali -täten. Doch die Kompetenzen rund um Le -bensmittel gehen im Freistaat weit über dasAlt-Bekannte heraus, bestätigt Dr. VolkerSklenar, Minister für Landwirtschaft, Natur -schutz und Umwelt:

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Agrar / Ernährung

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Rinderbeständen ein kontinuierlicherRück gang zu verzeichnen.“

Wirtschaftsspiegel: Der Fachkräftemangelund -bedarf ist ein gesamtwirtschaftlichesPro b lem der Bundesrepublik. Inwieweit ist dieErnährungswirtschaft davon betroffen?Sklenar: „Die Thüringer Ernährungs wirt -schaft verfügt über hohe Kompeten zenbei der Ausbildung von Nachwuchs im ei-genen Unternehmen. Die Betriebe habenbisher keinen Mangel signalisiert, wohlaber einen Rückgang an potenziellen Be -werbern. Berufe im Lebensmittelbereichsind anspruchsvolle Berufe, die den Ju -gend lichen nach der Ausbildung auchMög lichkeiten für die eigene Entwicklungbieten. Die Ernährungswirtschaft hältauch engen Kontakt mit den wissenschaft-lichen Zen tren in Thüringen, nicht weni-ge Absol venten der Ernährungswissen -schaften der Universität Jena sind heute inThüringer Unternehmen angestellt oderauch Absol venten der Fachhochschulen inErfurt oder Jena haben gute Chancen inder Ernährungswirtschaft, im Agrar mar -ke ting oder in der Qualitätssicherung.“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

Futtermittel zusätzlich zur Verfügung. Fürdie Erzeugung von Bio energie ist Holz auseiner nachhaltigen Waldnutzung, auchaus Thüringer Wäl dern, von Bedeutung.Die Wald fläche im Freistaat Thüringen be-trägt 546.630 Hektar, das sind 33,8 Pro -zent der Gesamt fläche.“

Wirtschaftsspiegel: Wie ist die Entwicklungder Thüringer Tierproduktion einzuschätzen?Sklenar: „Den Ergebnissen der Vieh zäh -lung des Jahres 2007 zufolge standen inden landwirtschaftlichen Betrieben Thü -rin gens 347.000 Rinder, 774.000 Schweineund 215.000 Schafe; das sind 2,9 Prozentdes Schweinebestandes, 2,7 Prozent derRin der und 8,8 Prozent der Schafe ganzDeutsch lands. Seit der politischen Wendehaben sich die Tierbestände in Thüringenetwa halbiert. Der mittlere Viehbesatz be-trug 2007 nur noch 47,5 Großvieh ein hei -ten pro 100 Hektar LF, das sind 62 Prozentdes durchschnittlichen Vieh besatzes inDeutschland beziehungsweise 41 Prozentim Vergleich zum viehstärksten Bundes -land NRW.

Während die Schweinebestände sich nacheinem starken Rückgang in der erstenHälf te der 90er Jahre wieder auf geringe-rem Niveau stabilisiert haben, ist bei den

tung bestellt. 88 Prozent der AF stehen so-mit für den Anbau von Nah rungs- undFuttermittel zur Verfügung. Mit der Ab -schaffung der Stilllegungs verpflichtung,stehen die tatsächlich brachgelegten Flä -chen (in Thüringen im Jahre 2006 etwa54.800 Hektar) nunmehr theoretisch wie-der für den Anbau von Nahrungs- und

Dr. Volker Sklenar Minister für Landwirtschaft,

Naturschutz und Umwelt

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Page 22: Made in Thüringen 2009

Das Thüringer Wirtschaftsministeriumwird den Thüringer Optik-Cluster Co OP -TICS bis zum Jahr 2013 mit 20 MillionenEuro aus Landes- und EFRE-Mitteln unter-stützen. „Optik ist eine Kernkompetenzder Thüringer Wirtschaft, die seit Jahrenfür Innovationen, Wachstum und Beschäf -tigung sorgt“, sagte Thürin -gens Wirt schafts ministerJür gen Rein holz Mitte Sep -tem ber 2008, als er die För -derung bekannt gab. „Mitder gezielten Förderungwollen wir wichtige Pro -jekte zur Technologie ent -wicklung in der ThüringerOptik-Industrie voranbrin-gen.“

Leitziel von CoOPTICS istes, die Optik-Region Jenazu einem Innovationsmotor für optischeTechnologien in Europa auszubauen unddie Maßstäbe in der Aus- und Weiter -bildung in diesem Bereich mitzubestim-men. Beteiligt sind rund 250 Akteure –Unternehmen, Hochschulen, Forschungs -einrichtungen und Bildungs einrichtungender Region.

Die optische Industrie in Thüringen um-fasst mehr als 160 Unternehmen mitknapp 12.000 Beschäftigten, die einenjähr lichen Gesamtumsatz von zwei Mil -liar den Euro erwirtschaften. Prognosengehen von einer Steigerung des Umsatzesum zehn und der Beschäftigtenzahl um

fünf Prozent bis zum Jahr 2010 aus. DieExportquote von über 60 Prozent belegtdie hohe internationale Wettbewerbs -fähigkeit. Die Anstrengungen der Clus ter -akteure konzentrieren sich auf Inno vatio -nen in den Wachstumsmärkten Umweltund Energie, Sicherheit und Mobilität so-wie Lebenswissenschaften und Medizin.Konkrete Projekte sind ressourcenscho-nende Beleuchtung und CO2-neutraleEner gieerzeugung, Personenidentifikationund Gefahrstofferkennung und individua-lisierte Krankheitsdiagnose und -therapie.

CoOPTICS strebt für das Jahr 2015 bis zu25 Prozent Weltmarktanteile in diesenMärkten an. Die Basis für diese Produkt -innovationen bilden maßgeschneidertenanostrukturierte Materialien in Kombi -na tion mit Freiformoptik sowie die Zu -sam menführung von Halbleiter techno lo -gie und Optik. Darüber hinaus wirdCo OPTICS ein modernes Aus- und Wei -terbildungskonzept auf allen Ebenen derberuflichen Qualifikation etablieren, dasden Fachkräftebedarf der Thü ringer Op -tik industrie und -forschung für die nächs -ten zwei Jahrzehnte deckt. (su)

www.cooptics.de!

Millionen für die Optik

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Die optischen Technologien bilden ohneZwei fel eine der Wachstumsbranchen inThü ringen. Seit 1990 sind rund 150 neueUn ternehmen in der Region um Jena, Erfurt,Ilmenau und Gera entstanden. Mehr als12.500 Beschäftigte arbeiten in Industrieund Forschung – mit steigender Tendenz.Der Umsatz der Firmen wächst kontinuier-lich um zirka zehn Prozent pro Jahr, einedurchschnittliche Exportrate von 60 Prozentunterstreicht ihre internationale Marktaus -richtung. Die Dynamik der Branche wird mitgroßer Mehrheit von kleinen und mittelstän-dischen Unternehmen getragen, die mithoch innovativen Produk ten und Technolo -gien den Weltmarkt mitbestimmen, ja sogarteilweise anführen. For schungs- und Bil -dungs einrichtungen mit herausragendenKompetenzen runden das Profil unserer mo-dernen Optikregion ab. Die positiven Im -pulse der optischen Technolo gien, die alsQuerschnittstechnologien in vie le andereIndustriebereiche wirken, tragen damit ent-scheidend zur wirtschaftlichen Entwicklungdes Standortes Thüringen bei.

Rund 90 Un ternehmen, Bildungs- und For -schungs ein richtungen, Kapitalgeber undTech no lo gie förderer sind Mitglieder desKom pe tenz net zes OptoNet. Seit 1999 ist imRahmen des Netzwerkes eine Infrastrukturentstanden, die den Austausch, die Koope -ration und die Bündelung der Kompetenzenstärkt. Un terstützt vom BMBF und dem Frei -staat arbeitet OptoNet als Dienst leister fürseine Mitglieder im Bereich Information undKommunikation, Marke ting und Öffentlich-keitsarbeit, Forschungs- und Entwicklungs -kooperation, Aus- und Wei terbildung sowieder internationalen Zusammenarbeit.

Dr. Klaus Schindler

Geschäftsführer OptoNet e.V.Kompetenznetz Optische Technologien

Nachdem das Optic-Cluster CoOPTICS in derEndrunde des Spitzencluster-Wettbewerbsdes Bundes Mitte 2008 knapp scheiterte,springt nun das Land Thüringen mit einem ei-genen Förder programm ein.

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Regionale Verteilung der Unternehmen in Thüringen

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Kunststoffindustrie

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Im Freistaat hat sich die Kunststoffindus-trie in den vergangenen 15 Jahren so ra-sant entwickelt, dass sie inzwischen zuden größten Industrien des Landes zählt.Von etwa einer Zehntelmilliarde (0,1 Mrd.EUR) Umsatz bis zu 2,2 Milliarden EURhat die Thüringer Kunststoffindustrie von1992 bis heute einen fast einzigartigenEnt wicklungsprozess hinter sich.

Gemeinsam ist man stark – das hat sichdie K-Branche (K steht für Kunstoff) zurMaxime gemacht. So sind beispielsweiseim PolymerMat e.V. Kunststoffcluster Thü -ringen 64 Unternehmen der Kunststoff -branche zusammengeschlossen, um ihreInteressen zu bündeln. Die Anzahl ihrerMitarbeiter beträgt rund 4.000.

Die K-Branche ist aber auch über die Lan -des grenzen hinaus vernetzt, um im inter-nationalen Vergleich wettbewerbsfähig zubleiben. So ist PolymerMat Mitglied imKunststoff-Netzwerk MKN. Das MKN ist einZusammenschluss der Kunst stoff netz -

werke aus Sachsen-Anhalt, Sachsen undThüringen und repräsentiert rund 200Betriebe.

Forschung und Entwicklung der meistmittelständsich geprägten K-Branche inThüringen ist oft nur im Verbund oder ex-tern realisierbar. So betreibt beispielswei-se das Thüringische Institut für Textil- undKunststoff-Forschung e.V. (TITK) als wirt-schaftsnahe Forschungseinrichtung so-wohl Vorlauf- als auch angewandte For -schung im industrienahen Bereich. DasTITK unterstützt klein- und mittelständi-sche Unternehmen in deren Innovations -bestreben mit interdisziplinärem Fach -wissen, Branchenkenntnissen sowie mitBereitstellung moderner technischer Infra -struktur aus den Bereichen Chemie,Kunst stoff- und Textiltechnik. (bo)

www.polymermat.dewww.mk-netz.net

www.titk.de

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Kunststoffindustrie: jung aber erfolgreich

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Die Thüringer Kunststoffindustrie ist Paradebeispiel der positiven Entwicklung in den neuenBundesländern. Dabei ist Thüringen erst nach 1990 zum Zentrum der Kunststoffverarbeitungaufgestiegen.

Umsatz und Beschäftigte in der Thüringer Kunststoffindustrie 1991 – 2006

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Geballte Kunststoffkompetenz Mittel-deutsch lands und natürlich auch Thü rin -gens bedeutet Kompetenz von Kunst stoff -modifizierung über Werkzeugbau undKunst stoffverarbeitung bis hin zu Anwen -dungen aus und für Rezyklate, das ist re-cycelter Kunststoff. Wir haben mit unserenmitteldeutschen Nachbarn einen großengemeinsamen Nenner: Wir Kunststoff-Un -ternehmen aus Thüringen, Sachsen undSach sen-Anhalt wollen erfolgreich seinund uns dafür einsetzen, dass die Kunst -stoffregion Mitteldeutsch land weiterhin at-traktive Wachstums bedingungen bietet.

Matthias Grafe

Geschäftsführer GRAFE Advanced PolymersGmbH und Vorstandsvorsitzender Poly mer -Mat e.V. Kunststoffcluster Thüringen

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.Beispiele Thüringer Kunststoff-Kompetenz

Cabka: Breites Sortiment an Kunststoff pa -letten für jede Anwendung, spezialisiert aufEntwick lung und Herstellung von Rezyklat -produkten (recycelter Kunststoff).

kcd Kunststoffe, Additive und BeratungGmbH: Additivlösungen und Treib mittel fürunterschiedlichste Anwen dungen, im Frei -zeit bereich, wie für Industrie kunden.

Schuster Kunststofftechnik GmbH: markt -füh rend beim „In-Mould-Labeling“ (IML),der Kombi nation von Kunststoff und Farbefür hochwertige dekorative Kunst stoff pro -dukte. Bei dieser Technik werden bedruckte,teils dreidimensional vorgeformte Folien imSpritzgießverfahren überspritzt.

Seifert Kunststoffverarbeitung GmbH: Vonder Entwicklung, Modellierung, Werkzeug -bau und Bemusterung bis zur Produkt her -stellung in Serie in nur 15 Wochen.

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Page 24: Made in Thüringen 2009

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Standpunkt

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Ein wunderbares Stück Deutschland

In ihrer Rede auf der 1. Thüringer Zukunfts -konferenz 2008 in Erfurt beschrieb Bundes -kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre ganz per-sönliche Sichtweise des Erfolges „Made inThüringen“: Fo

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„Der Freistaat Thüringen ist durch seinegeografische Lage in der Mitte Deutsch -lands nicht nur gekennzeichnet, sondernauch privilegiert. Thüringen hat die Chan -ce, an seine Nachbarregionen anzuknüp-fen. Und ich glaube, dass Thüringen die-se Chance genutzt hat. Um Thüringenmuss einem wirklich nicht bange sein,wenn man sich allein den kulturellenReichtum dieses Landes anschaut. DassDeutschland den Ruf hat, das Land derDichter und Denker zu sein, ist in hohemMaß dem Land Thüringen geschuldet. Dievielen Besucher Thüringens können sichdavon ein Bild machen. Thüringen ist alsoein Land, das schon allein aufgrund seinerVergangenheit optimistisch in die Zukunftblicken kann.

Thüringen ist berühmt und bekannt dafür,dass die optische Industrie hier eine großeTradition hat. Beim Thema Optik ist Jenanach wie vor ein Zentrum dieser Indus -trie. Unter der Lupe betrachtet – um auchein optisches Instrument zu nennen – istThüringen wirklich gut aufgestellt. Daskann man sich auch um Erfurt herum an-schauen. Hier hat der Möbel konzern Ikeasein weltweit größtes Logis tik center er-richtet. Zu erwähnen ist auch das ErfurterKreuz. Dies ist geradezu eine Drehscheibein der erweiterten Europäi schen Union –ein Projekt, das mit Mitteln der Euro pä -ischen Union, des Bundes und des Landesgefördert wird. Was erfolgreiche Investi -tionen in Thüringen anbelangt, so will ichnur wenige Beispiele anführen. Ich warbei Lufthansa Technik in Ham burg undhabe mir angeschaut, was dort repariertund zuvor in Thüringen behandelt wird.Das Opel-Werk in Eisenach ist ein weite-res Beispiel. Es ist eines der produktivstenWerke des Opel konzerns weltweit. Einweiteres Beispiel ist die Daimler AG, die in

Thüringen eine der modernsten Pro -duktionsstätten von Ben zin motoren be-treibt. Zudem ist die Solar wirtschaft zunennen. Photovoltaikfirmen stellen einKennzeichen für eine zukunftsträchtigeIndustrie dar. Die Grund stein le gung fürdas Solarwerk der Wacker Schott SolarGmbH ist ein weiterer Meilenstein dessen,was Thüringen industriell zukunftsfähigmacht.

Die thüringische Wirtschaft steht auf ei-nem soliden Fundament. Die industrielleWertschöpfung ist in den vergangenenJahren um fast 20 Prozent gewachsen. Dasist eine gute Entwicklung, weil die Indus -trie für die thüringische Wirtschaft eineüberdurchschnittlich große Rolle spielt.Die Zahl der industriellen Arbeitsplätzeim Verhältnis zur Einwohnerzahl liegtüber dem Bundesdurchschnitt. Heute sindfast 60.000 Personen weniger als vor zweiJahren arbeitslos. Dies entspricht einemRückgang der Arbeitslosenquote um über27 Prozent. Hierbei treten natürlich auchdemografische Effekte zutage. Es gibt aberauch Beschäftigungseffekte, die in die Zu -kunft reichen. Ich denke, das spricht fürdie sehr konsequente Handlungsweise derThüringer Landesregierung. Denn auchdas wissen wir: Wir arbeiten in einer glo-balisierten Welt, wobei die europäischeEbene, die Bundesebene, die Landes ebe -ne und die kommunale Ebene zu berück-sichtigen sind. Die Dinge funktionieren,wenn diese Ebenen Hand in Hand arbei-ten.

Mit Ihrem relativ gut entwickelten indus -triellen Kern können Sie den Anschluss andie Möglichkeiten der Informations- undKom mu nikationstechnologie schaffen.Überall drän gen die Fähigkeiten desComputers, des Inter nets, des Infor ma -

tions austauschs und der Software ent -wicklung hinein in die klassischen indus -triellen Produkte. Exemplarisch für denErfolg der Thüringer Innovationspolitikstehen die Technische Universität Ilme -nau, die Fachhochschule Schmal kal denund der Wissenschafts campus Beu ten -berg. Die Kooperationen mit Unter neh -men sind beispielhaft und haben zurregio nalen Entwicklung einen großen Bei -trag geleistet. Die gute Ent wick lung alsWissenschafts land schaft zeigt sich auchdaran, dass der Stifterverband für dieDeutsche Wissen schaft Jena als „Stadt derWissenschaft 2008“ ausgezeichnet hat.Innovation wiederum hat natürlich etwasmit Bildung zu tun. In diesem Zusammen -hang ist auf das regelmäßig exzellenteAbschneiden Thüringens bei den Pisa-Stu -dien hinzuweisen. Im Zusammenhangmit der Ausbildung möchte ich der Wirt -schaft in Thüringen einen herzlichenDank sagen. Denn im Jahr 2007 ist es ge-lungen, fast jedem jungen Men schen ei-nen Ausbildungsplatz anzubieten.

Thüringen ist ein familienfreundlichesLand. Wenn es gewünscht wird, könnenFamilie und Beruf verbunden und mitein-ander vereinbart werden. Ich glaube, dasses wichtig ist, den Menschen einerseits dieEntscheidung darüber zu überlassen, ih-nen andererseits aber auch eine Entschei -dung zu ermöglichen. Wenn wir heute sa-gen, dass wir im Jahr 2013 für 35 Prozentder unter Dreijährigen einen Betreuungs -platz haben wollen, dann ist das eine Auf -gabe, um die sich Thüringen nicht mehrkümmern muss, denn hier ist sie heuteschon gelöst. Thüringen ist ein wunderba-res Stück Deutschland. Deshalb hat dieThüringer Landesregierung genau dasrichtige gemacht, nämlich sich mit derZukunft des Landes befasst“. (bo)

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IHK ErfurtDie rund 62.000 Unternehmen aus In -dus trie, Handel und Dienstleistungenohne Handwerk, Landwirtschaft undfreie Be rufe sind bei der Kammer Erfurtgemeldet. Die IHK hat ihren Sitz in Er -furt. Sie unterhält darüber hinaus zehnRegionale Ser vice-Center.

HWK ErfurtDie Handwerkskammer Erfurt verfügtüber eine Betriebsdatenbank mit über12.000 eingetragenen Handwerks betrie -ben aus dem Kammerbezirk.

IHK Ostthüringen zu GeraDie Zahl der Mitglieder der IHK Ost thü -ringen zu Gera ist seit 1992 kontinuierlichauf 40.000 Unternehmen angewachsen.

HWK GeraDie Handwerkskammer für Ostthüringenvereinigt mehr als 9.000 Hand werks be -triebe. Zur Handwerks kam mer gehörendie selbstständigen Hand werker, Inhaberhandwerks ähnlicher Betriebe sowie dieGe sellen, andere Arbeitnehmer mit einerabgeschlossenen Berufs aus bil dung unddie Lehrlinge dieser Gewer be treibenden.

IHK Südthüringen zu SuhlIn der Industrie- und HandelskammerSüdthüringen sind insgesamt 26.572 Un -ter nehmen organisiert. Die Kammer un-terhält Niederlassung in Arnstadt undSon neberg.

HWK SüdthüringenZur Handwerkskammer gehören rund7.000 Inhaber eines Betriebes des Hand -werks oder des handwerksähnlichen Ge -wer bes, rund 34.000 Mitarbeiter undrund 3.200 Auszubildende sind in die-sen Unter nehmen beschäftigt.

Die Wirtschaftskammern in Thüringen

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Fakten und Zahlen

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Derzeit sind im Thüringer Landtag drei Parteien vertreten. Diestärkste Fraktion stellt mit 45 von insgesamt 88 Mandaten dieCDU. Sie verfügt damit über die absolute Mehrheit aller Stimmen.Die Fraktion DIE LINKE zählt 28, die der SPD 15 Abge ordnete.Diese Konstellation wird sich 2009 ändern, wenn nach demWahltag am 30. August 2009 die Stimmzettel der Wäh ler ausge-zählt wurden. Wenn einige Wochen später der neue Landtag erst-mals zusammenkommt, werden die gewählten Volks vertreter ih-re Stimme bei der Wahl des Ministerpräsidenten abgeben. Auchin der fünften Wahlperiode des Parlamentes werden die Abgeord -neten in Plenarsitzungen und Fachaus schüssen über Gesetze be-raten, Anfragen an die Landesregierung und Fachminister stellensowie Gesetze verabschieden. Zum jährlich stattfindenden Tagder offenen Tür sind die Thüringer eingeladen, sich ein Bild vomArbeitsumfeld ihrer Abgeordneten zu machen. Darüber hinausbesteht die Möglich keit, an den öffentlichen Plenarsitzungen desLandtages teilzunehmen.

Die Stimmen des Volkes

Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz sieht dieThüringer Wirtschaft weiter auf einem soliden Wachstumskurs.Nach Angaben des Landesamts für Statis tik ist das ThüringerBruttoinlandsprodukt im 1. Halbjahr 2008 um 2,4 Prozent gestie-gen und liegt dabei mit der gesamtdeutschen Entwicklung gleich-auf. „Damit hat sich das Wirtschaftswachstum in Thü rin gen ge-genüber 2007 sogar noch beschleunigt“, sagte Reinholz.Er freulich sei, dass sich der Beschäftigungsaufbau in Thürin genunvermindert fortsetze: „Immer mehr Menschen kommen inThüringen dauerhaft in Lohn und Arbeit.“ Wachstums träger istdie Industrie. So hat die Brut towertschöpfung im verarbeitendenGe wer be im 1. Halbjahr 2008 um 7,4 Prozent zu gelegt. Rund3.000 neue In dustriearbeitsplätze sind in diesem Zeit raum ent-standen. Sowohl beim Wirt schaftswachstum als auch beimAnstieg der Bruttowertschöpfung liegt Thüringen über demDurchschnitt der neuen Länder. „Die Thüringer Industrie ist in-novativ und auf dem Weltmarkt erfolgreich“, ist Reinholz stolz.

Gute Zahlen für 2008Umsatz ausgewählter Wirtschaftszweige der Thüringer IndustrieJanuar bis Juni 2007 und 2008

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Sitzverteilung im Thüringer Landtag seit den Landtagswahlen im Jahr 2005

SPD

Landes-regierung

CDU DIE LINKE

Mittel-, West- und Nordthüringen Ostthüringen Südthüringen

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Page 26: Made in Thüringen 2009

Bekannte Künstler dieser Zeit findet man in Thüringen an fast allen Orten. So zeigt sich dasThe menjahr 2009: 90 Jahre Bauhaus in Weimar, Gera, Jena, Apolda. Bekannte Namen wie Fei -ninger, Kandinsky, van de Velde werden miteinander verknüpft, es entsteht eine Aus stel lungs -reihe, die das künstlerische Schaffen einer Generation auf dem Sprung in die Moderne vorstellt.

Aber nicht nur so zeigt sich Thüringen imJahr 2009. Die Klassiker in Weimar lockenebenso wie die Burgen und Schlösser.Abwechslungsreiche Landschaften, eineunvergleichliche architektonische undkulturelle Vielfalt und jede Menge Frei -zeitspaß – dafür steht das UrlaubslandThüringen.

Das Besondere ist, dass alle Attraktionenund Städte dicht beieinander liegen.Thüringen ist nicht nur kompakt in seinerFläche, auch liegen zwischen den kultu-rellen Zielen oft nur wenige Kilo meter.

Thüringer Städte wie Erfurt und Weimarladen mit einer Mischung aus Geschichteund Tradition, Kultur und Freizeitspaß,Moderne und Klassik zu einem Besuchein. In Weimar, der Kultur hauptstadtEuropas 1999, gibt es kaum eine Straßeoder Gasse, die nicht die wech selvolleGeschichte der Stadt widerspiegelt. SeitGenerationen locken die innerstädtische„Kulturmeile“ mit dem berühmten Bron -zedenkmal von Johann Wolf gang vonGoethe und Friedrich Schil ler vor demDeutschen National theater und die insge-samt 27 Museen Gäste aus aller Welt indie Stadt an der Ilm. In zwischen sind sageund schreibe 16 einzigartige Objekte in dieWelterbe-Liste der UNESCO aufgenom-men. Die Wohnhäuser von Goethe undSchiller gehören ebenso dazu wie dasWittumspalais, der Historische Friedhof,

die Herzogin Anna Amalia Bi blio thek oderdas Residenzschloss.

Doch auch Städte wie Jena, Eisenach,Altenburg, Meinin gen, oder Gotha habenjede Menge Kultur zu bieten. Die Schlös -ser Friedenstein und Elisabethenburg zeu-gen von der herrschaftlichen Vergangen -heit des thürin gi schen Adels. In derSpiel kar tenstadt Alten burg gibt es Interes -san tes zum Skat spiel, das hier seinen Ur -sprung hat, Apolda ist die Stadt der Glo -cken und Strickwaren, das Wahr zei chenEisenachs ist die Wart burg und in Jenasteht das weltälteste Planetarium, Meinin -gen wurde durch sein Theater bekanntund durch die „farbenreichs ten Schau -grotten der Welt“ ist Saalfeld in allerMunde.

Die Vielfalt an Kunst und Kultur in Thü -ringen ist eng verbunden mit dem Wirkenbedeutender Vertreter deutschen Kultur-und Geisteslebens. Museen, Theater, Aus -stellungen und Konzertsäle laden ein zurBegegnung mit Werken der Dichter Jo -hann Wolfgang von Goethe, FriedrichSchil ler, des Komponisten Johann Se bas -tian Bach oder der Maler Lucas Cranachund Otto Dix. Dazu kommt ein abwechs-lungsreiches Angebot an unterschied lichs -ten Veranstaltungen; angefangen beiKonzerten über Theater, Festivals, tradi-tionellen Märkte bis hin zu Volksfesten.(su)

Große Köpfe auf kleinem Raum

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Kulturstaatsminister Bernd Neumann übersei ne Eindrücke wichtiger kultureller Ein rich -tungen in Thüringen:

„Als Symbol für die Reformation ist dieWart burg von europäischer Bedeutung. AlsLeuchtturm unseres Kulturerbes wurde siein das Blaubuch gesamtstaatlich bedeutsa-mer Einrichtungen aufgenommen. Die um-fangreichen Bauunterhaltungsmaßnahmenan der aus 18 Gebäuden bestehendenBurganlage fördern wir bereits seit 1995 mitinsgesamt rund 5,3 Millionen Euro.

Johann Sebastian Bach wird weltweit als ei-ner der größten Komponisten der Musik ge -schichte geschätzt und mit der deutschenKulturtradition verbunden. Sein Leben undWerk wird im Bachhaus in Eisenach auf sehrbeeindruckende Weise veranschaulicht.Verbunden mit der herausragenden Samm -lung von Musikinstrumenten aus dem 16.bis 18. Jahrhundert hat das Bachhaus einegroße internationale Anziehungskraft er-langt.

Point Alpha als einziger erhaltener Beo -bachtungsstützpunkt der US-Armee an derinnerdeutschen Grenze ist ein authentischerLernort der Geschichte, der das erschrecken-de Ausmaß der Bedrohung während desKalten Kriegs und der Teilung Deutschlandseindrucksvoll verdeutlicht.

Dass die Erinne rung daran an diesem Orterhalten und der Öffentlichkeit zugänglichgemacht werden kann, ist vorbildlichem bür-gerschaftlichen Engagement zu verdanken.“(bo)

Bernd Neumann

Beauftragter der Bundesregierungfür Kultur und Medien

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Kultur

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Das Theatermuseum in Meiningen

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Page 27: Made in Thüringen 2009

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Auf der Wartburg bei Eisenach hat MartinLuther 1521 das Neue Testament ins Deut -sche übersetzt. Er machte die Bibel, bisheute das meistgelesene Buch der Welt,für alle zugänglich. Im gleichen Jahrschrieb Adam Ries in Erfurt an seinemzweiten Rechenwerk, mit dem er dieGrund lagen für unsere heutigen Zahl zei -chen und Rechenmetho den legte. DerKomponist Johann Sebastian Bach 1685 inEisenach geboren und in Ohrdruf von sei-nem Bruder ins Orgelspielen eingeführt,gilt nicht nur als Jahrtausend kom ponist,sondern steht mit seinem „Kom ponierennach Zahlen“ auch für den wis senschaft -lichen Aspekt der Kunst.

Bereits diese Beispiele belegen, wie findigdie Thüringer schon seit Jahrhun dertensind. Zahlreiche Erfindungen, die in derIndustrie oder der Gesellschaft bedeutsamsind, stammen aus dem Fre i staat. Die Ideedes Kindergartens wurde ebenfalls inThüringen geboren. Vater des gutenGedankens war Friedrich Wilhelm AugustFröbel, der damit nicht nur Ge nerationenvon Kin dern, sondern auch deren Elternund ihrer Lebensplanung bis heute einengroßen Dienst erweist. Der erste „allge-meine deut sche Kindergarten“ wurde imJahr 1838 in Bad Blankenburg eröffnet.Seit über 120 Jahren ist ein kleinesWörter buch das Maß aller Dinge, wenn esum Rechtschreibung geht. Der Urheberdieses Standardwerkes, Konrad Duden,

war zu dieser Zeit Direktor des Gymna -siums in Schleiz. Dort ärgerte es ihn, dassin Sachen Orthographie Willkür undVerwirrung herrschte. Deshalb begann erRechtschreibregeln zu verfassen, Wörterzu notieren und diese später geordnet auf-zulisten. Im Jahr 1872 veröffentlichte erden „Schlei zer Duden“, Vorgän ger seinesacht Jahre später erschienen Hauptwerksund die Basis für eine einheitliche deut-sche Rechtschreibung.

Auch in späterer Zeit erwies sich Thü -ringen als Ideenschmiede. „Die Künstlermüssen zum Handwerk zurück!“ forderteder Architekt Walter Gropius. In Weimargelang es ihm, 1919 seine Ideen zur Kunst -schulreform mit der Gründung der De -sign hochschule Bauhaus durchzusetzen.Er predigte: Nur das Handwerk ist lehrbar,nicht aber die Kunst. Folglich unterrichte-ten prominente Künstler wie Paul Klee,Lyonel Feininger und Wassily Kandinskyihre Studenten in Werkstätten. DieseGrund idee der Bauhaus-Pädagogik, eineEinheit aus künstlerischer und praktischerAusbildung zu schaffen, wurde ein großerErfolg. Auf dieser Basis entstand die klas-

sische Moderne, als klare und zweckmäßi -ge, aber dennoch sehr ästhetische Kunst-und Bauform, die sich bis heute weltweitin der Postmoderne wiederfindet.

In Thüringen hat man sich seit jeher nichtdarauf beschränkt Ideen zu entwi ckeln,sondern sie in die Tat umzusetzen. Die in-dustrielle Produktion des Lasers im Jahr1962 in Jena oder die erste Rönt gen röhresind gute Beispiele dafür. Welt berühmt istThüringen für seine optische Industrie –Jenoptik, Schott und Carl Zeiss sind alsInnovationsführer bekannt. Unweit vonJena, am Keramikstandort Hermsdorf,wurde 1897 der keramische Isolator, dieDeltaglocke, erfunden. Spezialkeramikaus Hermsdorf ist bis heute gefragt. Aberauch als Automobilstandort hat Thü rin -gen eine große Tradition. In den Eise na -cher Auto mobilwerken wurde ab 1927 derberühmte Dixi gefertigt, die Produk tiondes Wart burgs begann 1956. Unter neh -men aus Zukunftsbranchen haben sich inder Denk fabrik ebenfalls eingerichtet: dieErsol Energy AG gehört neben SchottSolar auf dem Gebiet der So larenergie zurWeltspitze. Die Funk werk AG produziertprofessionelle Kom mu nikationssysteme,die in Verkehrs- und Logistikbetriebenzum Einsatz kommen.

Die Liste der Thüringer Ideen, Erfin dun -gen und Neuerungen ließe sich noch fastbis ins Unendliche weiterführen. Denn dieMenschen im Freistaat, aber auch die vie-len großen und kleinen Unternehmenkönnen zahllose Geschichten erzählen,wie aus kleinen Problemen großartigeLösungen entstanden. (su)

Schöpfungen großer Köpfe

Thüringer Ideen schaffen Veränderungen

Kleine und große Erfindungen und Neue -rungen, die in Thüringen das Licht der Welterblickten, haben die Gesellschaft maßgeb-lich verändert.

Im thüringischen Bad Blankenburg eröffnete im Jahr 1838 der erste „allgemeine deutsche Kindergarten“

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Dixi: ab 1927 in Eisenach gefertigt

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Page 28: Made in Thüringen 2009

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Thüringen ist immer eine Reise wert. Egalob Städtetourismus oder Wanderurlaub,eine Tour durch Burgen und Schlösseroder ein Wellnesswochenende; ganz Thü -rin gen ist ein Ausflugsziel. Das zeigt sichauch in den Zahlen, welche die Sta tis tikeralljährlich berechnen. So konnten dieÜbernachtungszahlen 2007 im Vergleichzum Vorjahr um sieben Prozent gesteigertwerden. Im Bundesdurchschnitt waren es

Thüringen – Das grüne Herz Deutschlands.So wirbt der Freistaat außerhalb seiner Gren -zen um Besucher und Touristen. Mit Erfolg,wie die Zahlen der Statistiker belegen.

dagegen nur drei Prozent. Insgesamt be-suchten mehr als 3,3 Millionen Menschenden Freistaat. Diese Entwicklung setztesich auch im Jahr 2008 fort.

Vor allem in den Sommermonaten zog esmehr Besu cher zu den vielfältigen Attrak -tionen. Land auf landab liegt ein Highlightam anderen. Zwischen den großen An -ziehungspunkten Wartburg, Erfurt undWeimar reihen sich romantische Burgen,herrschaftliche Schlösser, üppige Wiesen -gründe und hügelige, teils von schroffenFelsen durchzogene, Wald ge biete. Aller -orten laden kleine Landgast häu ser zumverweilen ein, Museen berichten von derwechselvollen Geschichte der verschiede-nen Landstriche und das gut 16.000Kilometer lange Netz aus Wanderwegenführt den Reisenden in jeden auch nochso entlegenen Winkel. Bekanntester undbeliebtester Wanderweg war und ist derRennsteig. Mehr als 150 Ki lometer lang

zieht er sich quer über und durch denThüringer Wald.

Entlang an Saale, Werra, Unstrut und Wei -ßer Elster führen nicht nur Wanderwege,sondern auch Wasserwanderwege Besu -cher per Kanu, Segelboot und Floß durchsLand. Die großen Stauseen der Saale sindauch ein beliebtes Ziel für Badegäste.Spielen die Temperaturen und das Wetternicht mit, ist auch baden unter dem Dachmöglich. In 25 Bädern, viele angegliedertan Kur- und Wellnesshotels, lässt sich so-wohl ein verregneter Sommertag, als auchein kalter Wintertag angenehm verleben.

Dass es nicht immer das Schwimmbadsein muss, belegen die Besucherzahlender Museen und Theater. Die mehr als 200Museen im Land verzeichnen jedes Jahrgut vier Millionen Besucher, zu Veran stal -tungen und Aufführungen der 49 Theater -spielstätten kauften sich über 700.000Kulturfans eine Eintrittskarte.

Ein besonderer Höhepunkt des Kultur jah -res sind zweifelsfrei die Erfurter Dom -Stufen-Fest spiele. Die atemberaubendeKulisse zwischen Dom und St. Severi Kir -che begeistert jeden Sommer gut 25.000Menschen. Zu den Festspielen 2008 wur-de zu Ehren der großen ReformatorsLuther das Mu sical „Martin L.“ uraufge-führt. Damit erinnert Erfurt an den Kir -chen mann, der im frühen 16. Jahrhundertin der Stadt studierte. Viele Orte im Landweisen Spuren Luthers auf. So werdenheute Besucher durch das Augus tiner -kloster in Erfurt geführt, in dem derReformator ab 1505 fünf Jahre lang instrenger Askese lebte. Das mittelalterlicheGotteshaus mit seinen wertvollen Fens -tern aus dem 14. Jahr hun dert wurde im

Bewandert: Drachenschlucht bei Eisenach

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Belebt: das Krämerbrückenfest in Erfurt

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Weit weniger alt, dafür ebenfalls von herausragender Bedeutung sind die Welt -er be stätten in Weimar. Sowohl das klassi-sche Weimar des 18. und 19. Jahr hun -derts, als auch Weimar als Bauhaus-Stadtdes frühen 20. Jahrhunderts sind Ein tra -gungen der UNESCO-Welterbeliste. Zwi -schen 1919 und 1933 revolutionierte dieBauhaus-Schule, in Weimar gegründetund später in Dessau, architektonischeund künstlerische Konzepte und ihreUmsetzungen. Die Bauten der Bauhaus-Professoren von Walter Gropius bis Han -nes Meyer, László Moholy-Nagy bisWassily Kandinsky begründeten den Bau -haus-Stil, der das Design und die Archi -tektur des 20. Jahrhunderts entscheidendgeprägt hat. In Weimar nahm das Bauhaus1919 seine Arbeit auf und veranstaltete1923 seine erste Leistungsschau.

Das Ensemble „Klassisches Weimar“ stelltein einzigartiges Zeugnis einer vergange-nen, doch nachwirkenden Kulturepochedar. Die Weimarer Klassik nahm Traditio -nen und progressive Einflüsse der Welt -kul tur auf, überschritt in Anspruch, Be -deutung und Wirkung weit die nationalenGrenzen und wurde Teil der Weltkultur.Die Aufnahme Weimars in die Welterbe -liste im Jahr 1998 begründete die UNESCOmit der „großen kunsthistorischen Bedeu -tung öffentlicher und privater Gebäudeund Parklandschaften aus der Blütezeitdes klassischen Weimar“ und mit der„herausragenden Rolle Weimars als Geis -tes zent rum im späten 18. und frühen 19.Jahr hundert“. Der Freistaat Thüringenlässt also keine Wün sche offen, wenn esum Kultur- und Erholungs tou rismus geht.Zu jeder Jahreszeit finden sich Ausflugs -ziele, die es auf jeden Fall zu besuchengilt. (su)

Zweiten Weltkrieg stark beschädigt undspäter nach historischem Vorbild wiederaufgebaut. Seit 1996 leben wieder siebenSchwestern im Kloster.

Auch an anderen Orten lebte und wirkteMartin Luther. Bekanntestes Beispiel da-für ist die Wartburg hoch über Eisenach.Hier übersetzte er unter dem Namen Jun -ker Jörg versteckt in einer kleinen Kam -mer ab 1521 das Neue Testament vomLateinischen ins Deutsche. Das Ge mäuerselbst jedoch ist deutlich älter. Eine Mi -schung verschiedener Baustile, von derRomanik, über Gotik und Renaissance bishin zum Histo rismus zeugen von einerfast 1.000-jährigen Ge schich te. Sowohl diegroßartige Baukunst, als auch bedeutsa-me Geschich te veranlasste die UNESCOim Jahr 1999, die Wartburg zum Welt -kulturerbe zu erklären. Heute bietet dieWartburg ihren Besuchern ganzjährig ei-ne Viel zahl von Veranstaltungen.

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Tourismus

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90 Jahre Bauhaus-Gründung in Weimar

Schillers Strahlkraft ist ungebrochen Zum 250. Geburtstag 2009 lockt der Dichter wieder nach Thüringen

500 Jahre ReformationAuftakt zur Luther-Dekade in Thüringen

www.thueringerschloesser.dewww.thueringen-tourismus.dewww.wartburg.dewww.weimar.dewww.klassik-stiftung.dewww.landurlaub-thueringen.de

Service für 2009

Eine schöne Landschaft mit vielen Mög -lichkeiten zum Wandern, kulturelle Se -henswürdigkeiten und Veranstaltungen, eingutes Preis/Leistungsverhältnis, eine hervor-ragende Küche und eine gastfreundlicheBevölkerung – mit diesen Schlagwörternwird das Reiseland Thüringen in Deutsch -land verbunden.

Die Ergebnisse der Reise analyse 2008 desInstituts für Tourismus- und Bäderforschungin Nordeuropa aus Kiel (N.I.T.) sind für dieMarketingarbeit der Thüringer TourismusGmbH ein wichtiges Hilfsmittel und bestä-tigen die bisherige Ausrichtung unsererArbeit. In den Thü ringer Beherbergungs be -trie ben mit neun und mehr Betten und aufden Camping plätzen (ohne Dauercamping)wurden im ers ten Halbjahr 2008 fast 1,5Millionen Gäste empfangen, die 4,1 Mil lio -nen Übernachtungen buchten. Für das Jahr2010 haben wir 10 Millionen Übernachtun-gen angestrebt und sind mit unserer Marke -ting arbeit auf dem besten Weg dahin. Imkommenden Jahr steht dabei ein wichtigesJubiläum im Fokus unserer Aktivitäten: Vor90 Jahren begann die Revolution derDesign lehre in der Thüringer KlassikerstadtWeimar. 1919 gründete hier Walter Gropiusdas „Staatliche Bauhaus“. Aus diesem An -lass sind Weimar, das Weimarer Land, Jenaund Erfurt Mittelpunkt des Bauhaus-Jubi -läums 2009. Mit beeindruckenden Ausstel -lungen und exzellenten Veranstaltungenwird in Thüringen an die Geburt der Avant -gardeschule erinnert. Bleibt nur noch zu sa-gen: Schauen Sie selbst und genießen Sie ei-nen entspannten Urlaub in Thüringen ganznach unserem Motto: Thüringen. Wo Urlaubnoch Erholung ist.

Bärbel Grönegres

GeschäftsführerinThüringer Tourismus GmbH

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Begeistert: die Avenidatherme im Freizeitpark Stausee Hohenfelden

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Page 30: Made in Thüringen 2009

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Regionen

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Wirtschaftsräume als attraktive Lebensräume –Spitzenergebnisse in allen Richtungen

So vielfältig und verschieden die Regionenund Landkreise des Freistaates auch sein mö-gen, eines haben sie gemeinsam: sie sindThüringen. Von Nord nach Süd und von Ostnach West prägen nicht nur die typischenMisch- und Nadelwälder oder weite Ebenenlandwirtschaftlicher Nutzflächen das Land,die Menschen, die in den Städten und Dör -fern leben, bestimmen das Bild Thürin gens.

Vor allem die südlichen und westlichenLandesteile, vom Kyffhäuser über dieWart burg bei Eisenach bis zu den östli-chen Ausläufern des Thüringer Waldeszeichnen sich durch waldreiche Höhen -züge aus. Die Mitte und der Osten desLandes sind weit weniger von Bergen do-miniert, aber immer noch von weiten Hü -geln durchzogen.

Inmitten dieser landschaftlich reizvollenGegenden tauchen immer wieder großeund kleinere Städte auf, in denen sich inden zurückliegenden Jahrhunderten ver-schiedene wirtschaftliche Kompetenzenentwickelten. Werkzeuge und Maschinen,aber auch Automobilkomponenten oderganze Fahrzeuge, keramische Erzeugnis -se, Produkte der optischen Industrie odermesstechnische Geräte haben eine lange

Tradition und zeugen mit ihren heutigenProduktionsstandorten davon, dass sichThüringen auch in den vergangenenJahren erfolgreich den Gegebenheiten desWeltmarktes angepasst hat.

Das sehr gut ausgebaute Verkehrsnetzführ te schon früh dazu, dass sich flächen-deckend im ganzen Land Industriezweigeansiedeln und entwickeln konnten. Nichtnur um die großen Städte Erfurt, Jena,Gera und Weimar haben sich heute dieGewerbegebiete mit Unternehmen gefüllt.Überall dort, wo leistungsfähige Verkehrs -achsen auf leistungswillige Arbeitskräftetreffen, finden Unternehmen die bestenVoraussetzungen für eine erfolgreicheEnt wicklung. Der weitere Ausbau der Ver -kehrsachsen in den letzten Jahren führtedazu, dass im Norden und im Süden Thü -

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Umsatz der Thüringer Industrie Januar bis März 2008 nach Kreisen

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Regionen

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ringens ein ungeahnter wirtschaftlicherAufschwung zu beobachten ist.

Dagegen konnten die Mitte und der Ostendes Freistaates schon früh von den beste-henden Autobahnen profitieren. Entlangder Verkehrsachsen Autobahn A9 und A4etablierten sich nam hafte Unternehmenund setzten den Grundstein für die wirt-schaftliche Ent wicklung Thüringens nach1990.

Gerade in den letzten Jahren hat sich auchdas Steueraufkommen positiv entwickelt.Ein Beleg für die erfolgreiche Un ter -nehmenspolitik der Landkreise. „Um sa-genhafte 30 Prozent sind die Steuer ein -nahmen im vergangenen Jahr gestiegen –das ist das Spitzenergebnis in Thü ringenund ein glücklicher Umstand für die

Kommunen des Kreises“, freut sich derLandrat des Saale-Orla-Kreises FrankRoßner.

Die neuen Autobahnen im Norden undSüden des Landes begründen nun allmäh-lich auch dort ein fundiertes Wachstum.Neben der Ansiedlung von Unternehmenwerten die neuen Verbindungen auch denTourismus der Regionen auf. Der Thürin -ger Wald, von der Autobahn A 71 gequert,ist nun kein Hindernis mehr auf dem Wegaus Mittelthüringen in Richtung Süden.

Die neue Nord-Autobahn A 38 erschließtnicht nur die Wirtschaftsräume Halle-Leipzig und Göttingen, sondern leitetauch Touristenströme zum Kyffhäuser ge -birge und ins Eichsfeld. „Die Fertig stel -lung der Autobahn A 38 als wichtigster

Ost-West-Achse mit transeuropäischer Be -deutung Ende 2009 wird erheblich zurOptimierung der Verkehrsströme und zurwirtschaftlichen Stärkung vorhandenerZentren beitragen, was bereits jetzt durchverschiedene Neuansiedlungen an der A 38 belegt werden kann“, betont derLand rat von Nordhausen Joachim Claus.

So profitieren alle Regionen, Kreise undStädte in Thüringen vom wirtschaftlichenAufschwung, dem weiteren Ausbau derVerkehrswege und der besseren Vernet -zung zwischen Nord und Süd sowie Ostund West. Alle Branchen, nicht nur Ma -schinenbau, Optik, Keramik oder Logistik,nutzen die neuen Möglichkeiten für sichaus und strahlen somit auf den ganzenFreistaat Thürin gen den Glanz ihrer Er -folge aus. (su)

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Region Ostthüringen

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Die „Otto-Dix-Stadt“ Gera bildet das Ober -zentrum der Region Ostthüringen. Kul -turell setzt die Stadt voll auf einen dergrößten deutschen Künstler des 20. Jahr -hunderts. Der 1891 in Gera-Unter mhausgeborene Maler ist der wohl berühmtesteSohn der Stadt. Seine Werke sind in denwichtigsten Museen der Welt zu findenund machen den Namen Gera internatio-nal bekannt. Daneben aber bietet Geraauch wirtschaftliche Anziehungspunkte.„Gera ist ein optimaler Wirt schafts stand -ort mit einem zu kunfts fähigen Branchen -

mix von Automobilzu lieferern und Ma -schi nenbau, über Präzisionstechnik undOptik bis hin zu Unternehmen der Um -welt technologie und erneuerbarer Ener -

gien. Zudem bieten wir mit unseremStadtService und unserem BauService –deutschlandweit bislang einmalig – kom-munale Dienstleis tun gen aus einer Hand“,erklärt Geras Ober -bür ger meister Dr.Nor bert Vornehm.Auch die verkehrs-günstige Lage amKreuz von Au to -bahn A4 und A9 so-wie die Anbindung an den Flugplatz Gera-Leumnitz zeichnen die Otto-Dix-Stadt aus.Zudem verfügen einige von Geras Ge wer -bege bieten über einen Gleisanschluss.Gewerbe flächen unweit des Zentrums,aber auch im regionalen Um feld, stehenfür Inves toren bereit.

Einst eines derZent ren für Textil -her stellung undTex tilver edlung inEuropa, war kaumeine Region in Mit -tel deutsch land so

stark vom Strukturwandel betroffen, wiedas Thüringer Vogtland im Umfeld derStadt Gera. Während vom einstigen Wohl -stand heute aufwändig sanierte Jugend -

stilhäuser und Industriedenk male zeu gen,sind neue Wahrzeichen wie der Bauer -feindtower in Zeulenroda-Triebes Belegfür das Schöpfertum und die Innovations-

fähigkeit im Landkreis Greiz. Aufbauendauf den traditionellen Wirtschaftsbran -chen bildeten sich neue Schwerpunkteheraus. Monostrukturen wichen einer ge-sunden Vielfalt. Klas sische Wirtschafts -zweige wie die Textil industrie, der Ma -schinenbau und die Chemie konnten mitinnovativen Produk ten und Verfahrenneue Märkte erschließen und die Weichenfür stabiles Wachs tum stellen. NeueUnternehmen der Medizin- und Umwelt -technik, im Spezial maschinenbau und derKunststofftechnik kamen hinzu. Nirgendsin Thüringen ist der Positivsaldo aus Ge -werbeanmeldungen zu den Abmeldungengrö ßer als im Landkreis Greiz. „Darüberhinaus bieten wir eben ein bisschen mehr,nämlich eines der landschaftlich und kul-turhistorisch reizvollsten Gebiete Mit tel -

Attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum

!!!!!! www.altenburgerland.de

www.gera.dewww.landkreis-greiz.dewww.saaleholzlandkreis.dewww.saale-orla-kreis.dewww.kreis-slf.de

Landestheater im ostthüringischen Altenburg

Diie östlichen Landkreise Thüringensverbindet eine enge Partnerschaft.Wirtschaftlich wie kulturell profi-

tieren Kreise und Städte voneinander und ha-ben vielfältige Kooperationen geschlossen.

Wir haben eines der landschaftlich undkulturhistorisch reizvollsten Gebiete Mit -tel deutschlands.

Martina Schweinsburg,Landrätin des Kreises Greiz

Wir bieten – deutschlandweit einmalig –kommunale Dienstleistungen aus einerHand.

Dr. Norbert Vornehm,Oberbürgermeister Stadt Gera Fo

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Region Ostthüringen

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deutschlands“, sagt Martina Schweins -burg, Landrätin des Kreises Greiz. Stolzsind die Vogtländer auf ihre über 1.000-jährige Geschichte. Historisch blickt dieRegion auf eine wechselvolle Vergangen -heit zurück, deren Ursprung nach germa-nisch-slawischer Besiedlung in der Siche -rung des Machteinflusses unter KaiserFriedrich I. Barbarossa liegt. Die unter sei-ner Herr schaft eingesetzten Verwalter, dieVögte sind bis heute namensgebend fürden zwischen Thüringer Wald und Erz -gebirge liegenden Teil Mitteldeutschlands.

Das Altenburger Land, ganz im Osten desFreistaates, befindet sich im Zentrum deraufstrebenden Wirtschaftsregion Leipzig,Halle, Chemnitz, Zwickau und Jena underfährt seit einigen Jahren einen dynami-schen Aufschwung. Insbesondere bedeu-tende Unternehmen der Automobil indus -trie, des Maschinen- und Anlagenbaus,der Kunststoffverarbeitung sowie des luft-

fahrtaffinen Gewerbes haben sich imLandkreis angesiedelt. „Außerdem habenwir Kooperationen mit benachbartenLandkreisen gestartet, beispielsweise dieInitiierung gemeinsamer Wirtschaftstagemit dem Leipziger Land oder die Vermark -tung von Werbeflächen zusammen mitdem Landkreis Greiz, und stehen darüberhinaus in regen Kontakt mit einer Regionin China. Parallel zu den wirtschaftlichenAspekten wollen wir natürlich auch dastouris tische Potenzial noch stärker ver-markten“, so der Landrat Sieghardt Ryd -zew ski. Und Kultur wird in diesem Land -kreis großgeschrieben: Im AltenburgerLand wurde das Skatspiel erfunden, hierist das internationale Skatgericht zu Hau -se und hier steht weltweit das einzigeDenkmal, das einem Kartenspiel gewid-

met ist. Eines der bedeutendsten MuseenDeutschlands ist das Lindenau-Museumin Altenburg, welches die größte Samm -lung frühitalienischer Tafelmalerei außer-halb Italiens sowie eine Sammlung vonAbgüssen antiker Plastiken und Vasen be-

herbergt.

Ein besonderes Au -gen merk wird imAl tenburger Landauf die Entwick -lung des Leipzig-

Al tenburg Airport gelegt. Die guten Pas sa -gierzahlen belegen die hohe Akzeptanzund Bedeutung dieses Flugplatzes in Mit -teldeutschland. „Unser Ziel ist es, die At -traktivität des Leipzig-Altenburg Airportauch über die Region hinaus zu erhöhensowie weitere Linien zu installieren“, istsich Landrat Rydzewski sicher.

Helle Köpfe, herrli-che Landschaftenund Kultur findetman im Land kreisSaal feld-Ru dol stadtallerorten. Die imSüdosten Thüringens gelegene Regionprofiliert sich zunehmend als Standortumweltfreundlicher Hightech-Unterneh -men und punktet dabei auch im Tou ris -

mus. Als Wirtschaftsraum ist der Land -kreis geprägt durch bedeutende Betriebeder Branchen Medizintechnik, Nahrungs -güterproduktion, Elektrotech nik/Elek tro -nik, Maschinen- und Werkzeugbau, durchKunst stofftechnik und Fahrzeugbau,Stahl industrie, Chemieindustrie sowiePor zellan- und Glasindustrie. Mit knappzwei Milliarden Euro Umsatz und konti-nuierlichem Aufwärtstrend im verarbei-tenden Gewerbe liegt er an fünfter Stelleunter den 23 Landkreisen und kreisfreienStädten Thüringens. Die innovativen Pro -dukte seiner Unternehmen sind weltweitgefragt. Mit einem Exportanteil von 44,5Pro zent errang er 2007 den ersten Platz imFreistaat. Ein gesunder Branchenmix in-nerhalb von mehr als 8.000 Unternehmensichert die Nähe zu Zulieferbetrieben. DerAnteil an qualifizierten Fachkräften isthoch. „Ich bin überzeugt, dass wir mit der

hohen Qualität unserer Produkte und un-serem gut ausgebildeten Personal künftigim Wettbewerb bestehen können. Dazugehören auch regionale Energiekreisläufe

Blick in die aktuelle Ausstellung der Kunstsammlung in Gera

Wir haben Wirtschafts-Kooperationenmit benachbarten Landkreisen und ste-hen in Kontakt mit einer Region in China.

Sieghardt Rydzewski, Landrat Kreis Altenburger Land

Mit unserer hohen Produkt-Qualität undun serem gut ausgebildeten Personal kön-nen wir künftig im Wettbewerb bestehen.

Marion Philipp, Landrätin Kreis Saalfeld-Rudolstadt

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Region Ostthüringen

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und der Einsatz von regenerativen Ener -gien“, meint Landrätin Marion Philipp. Sieverweist aber auch auf die kulturellenHighlights der Region: „Wir haben mit derHeidecksburg ein Residenzschloss, dasden Vergleich mit anderen Schlössern inder Bundesrepublik nicht zu scheuenbraucht. Mit der Ausstellung Rococo enminiature ist es uns gelungen, ein Allein -stellungsmerkmal in der Mu seen land -schaft zu schaffen. Zu nennen sind natür-lich auch die Saalfelder Feengrotten, dasLandestheater Rudolstadt, die ThüringerSymphoniker und vieles andere mehr.“

Der Saale-Orla-Kreis ist insgesamt eherländlich strukturiert – die Hälfte seinerFläche wird landwirtschaftlich genutzt,weitere 40 Prozent sind Waldfläche. Dabeisorgen die intelligent geführten Landwirt -schaftsbetriebe der Region – insgesamtsind das 397 Betriebe in der Tier- undPflanzenproduktion – nicht nur für einehervorragende Pflege der Kulturland -schaft, sondern auch für sichere Arbeits -plätze im ländlichen Bereich. Der Saale-Orla-Kreis liegt im Südosten desFreistaates Thüringen – im Dreiländereckvon bayerischem, sächsischem und thü-ringischem Vogtland, das gemeinsam mitdem angrenzenden Tschechien die Eu -regio Egrensis bildet. Landschaftlich ge-prägt wird der Kreis von den reizvollen

Höhenzügen des Thüringer Schiefer ge -birges im südlichen Teil, der Bleiloch -talsperre als größtem deutschen Stausee,dem Saale-Flusslauf, der ornithologischartenreichen Seenplatte bei Plothen undder Orla-Senke im nördlichen Teil.

„Der Saale-Orla-Kreis kann sich sehen las-sen – und das nicht nur in Bezug auf dieherrlich schöne Landschaft am größtenStau see Deutschlands und am Beginn desRennsteigs, sondern vor allem in Bezugauf seine wirtschaftliche Entwicklung“,sagt Landrat Frank Roßner ein. Von einer

der größten Dru -cke reien Europas,dem zur Bertels -mann-Gruppe ge-hörenden grafi-schen Groß betriebGGP Media in Pöß -

neck, über das Holzkom petenz zentrummit Sägewerken und Zellstoffproduktionin der Region Friesau und Blankenstein,bis hin zu Fahrzeugbau und vielseitigsterHightech-Zuliefer in dustrie, wie Her stel -lern von Glas- und Kunststoff-Lin sen,Leiterplatten sowie von Gummi- undKunststoff wa ren, reicht das Spektrum.

Der Saale-Holzland-Kreis, das Umlandder „Boomtown Je -na“ repräsentiertmit seiner Entwick -lung eine gelunge-ne Einheit von Tradition und Innovation.Die Entwick lung und Umstrukturierunglangjährig gewachsener Industrie in Ver -

bin dung mit neuen Unternehmen, dieLage am Schnitt punkt europäischer Ver -kehrsmagistralen durch das HermsdorferKreuz, Branchen vielfalt und hohes inno-vatives Potenzial – das sind prägendeFaktoren für die Wirtschaft des Land -kreises.

Die Stadt Jena und der Saale-Holzland-Kreis setzen auf „Dynamisches Wachstum– von der Technologiestadt zur Technolo -gieregion“, als ein Teil von „Deutschlandsstarker Mitte“. Die historisch gewachseneVerbindung von Universität, Forschungs -einrichtungen und Industrie, die Aus -strah lung großer Unternehmen wie Zeiss,Schott und Jenoptik auf die Region habenein wachstumsorientiertes Klima geschaf-fen. „Zum Vorzug der Lage im Schnitt -punkt europäischer Autobahnmagistralenund als Umland des Hightech-ZentrumsJena ist in unserer Region enorm viel anei genen Potenzialen entwickelt worden“,erläutert Andreas Heller, Landrat desSaale-Holzland-Kreises.

Die Materialien Keramik und Holz waren„die Wurzeln“ der wirtschaftlichen Ent -wick lung im Saale-Holzland-Kreis. Töpfer -

waren, Haushalts- und Hotelporzellanund technische Keramik sind bekanntetraditionsreiche Erzeugnisse. Die tech -nische Keramik mit den Richtun gen Elek -tro-, Halbleiter- und Biokeramik wirddurch eine Vielzahl technologieorientier-ter Unternehmen repräsentiert. Mit ho-hem FuE-Grad wurden in diesem Be reichProdukte mit internationalem Stan dardentwickelt.

Ebenso hat sich, aufbauend auf demKnow-how der Tech no lo giestandorte Jenaund Hermsdorf der Sondermaschinenbaumit spezifischen Leistungsangeboten aufinternationalen Märkten etabliert. (su)

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Staumauer der Hohenwarte Talsperre im Kreis Saalfeld-RudolstadtFoto

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Am größten Stausee Deutschlands gele-gen, kann sich unser Landkreis in jederHin sicht sehen lassen!

Frank Roßner,Landrat Saale-Orla-Kreis

Im Schnittpunkt europäischer Autobahn -magistralen und im Umland Jenas wurdeenormes Potenzial entwickelt.

Andreas Heller, Landrat Saale-Holzland-Kreis

Abendstimmung in der Kreisstadt Greiz

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Nordwestthüringen

Dieser Punkt liegt zwischen den OrtenNiederdorla und Oberdorla im Unstrut-Hainich-Kreis. Eine kleine Besonderheit,mit der die Region im Norden Thüringensaufwarten kann. Der Baumkronenpfad imHainich, einem 20.000 Hektar großen Bu -chenwaldgebiet, Flussgründe der Unstrutund der Werra sowie historische Stadt -kerne in Mühlhausen, Bad Langensalzaoder Schlotheim sind weitere beliebteAusflugsziele. „Neben dem geografischenMittelpunkt Deutschlands, der im Un -strut-Hainich-Kreis ermittelt wurde, wird

unsere Region vor allem dadurch geprägt,dass sie der Jugend in vielen beruflichenFeldern eine Chance bietet, die Möglich -keit für alte Menschen geschaffen wurde,

ihren Lebensabend wohlverdient zu ver -bringen und allen Alters gruppen am Fußedes Natio nalparks Hainich ho he Lebens -qualität und immer bessere Chancen fürihr Berufsleben garantiert. Leben, Arbei -ten und Wohlfüh -len bilden in unse-rer Region eineEin heit“, argumen-tiert der LandratHa rald Zanker mitBlick in die Zukunftder Region. Ins ge samt hat sich durch denAusbau der A4, der A38 und der A71 imUnstrut-Hainich-Kreis eine Menge entwik-kelt. Durch die Ortsumgehungen von BadLangensalza, Großengottern und Mühl -hau sen wird nicht nur in dreistelligerMillionenhöhe in die Region investiert,

sondern eine Le -bens ader für denKreis geschaffen,die die Wirtschaftstabilisiert und Ent -wicklungspotenzia-le schafft, die Le -

bens qualität der Be wohner zunehmendverbessert und Gästen das Gefühl einerprosperierenden Region vermittelt. Vor al-lem in den Bran chen Automobilzulieferer -

industrie, Zie gel industrie, in der Metall-und Elektro industrie, sowie im BereichDienstleistung konnten in den zurücklie-genden Jahren zusätzliche Arbeitsplätzegeschaffen werden.

Der Landkreis Nordhausen ist der nörd -lichste in Thüringen und grenzt direkt andie Bundesländer Sachsen-Anhalt undNiedersachsen an, wodurch sich vieleAnsatzpunkte einer länderübergreifendenZusammenarbeit, zum Beispiel bei derEntwicklung der Verkehrsinfrastrukturund des Tourismus im nördlichsten Mit -telgebirge, dem Harz ergeben. In diesem„Drei-Länder-Eck“ bildet der ThüringerSüdharz als künftiger Teil des einheitli-chen Naturparkes Harz sowie Bestandteildes Geoparkes Harz - BraunschweigerLand - Ostfalen eine wichtige Tourismus -destination. Auch und vor allem imNorden des Landes sind leistungsfähigeVerkehrsachsen von besonderer Bedeu -tung. Lange Zeit galt der Norden Thü -

Länderübergreifende Partnerschaften

!!!!!! www.landkreis-unstrut-hainich.de

www.landratsamt-nordhausen.de www.eisenach.dewww.wartburgkreis.dewww.kyffhaeuser.dewww.kreis-eic.de

UNESCO-Welterbe und Wahrzeichen der Region: die Wartburg

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Dieutschlands geografische Mitte be-findet sich laut einer Messung von1990 an den Koordinaten 51 Grad

10 Minuten nördlicher Breite und 10 Grad 27Minuten östlich von Greenwich.

Leben, Arbeiten und Wohlfühlen bildenin unserer Region eine Einheit.

Harald Zanker,Landrat Unstrut-Hainich-Kreis

Die Fertigstellung der A 38 Ende 2009wird erheblich zur Optimierung der Ver -kehrsströme beitragen.

Joachim Claus,Landrat Landkreis Nordhausen

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ringens als schwer erreichbar und hattesomit schlechtere Chancen in der Ent -wick lung seiner wirtschaftlichen Poten -ziale. „Die Fertigstellung der A 38 alswichtigster Ost-West-Achse mit transeuro-päischer Bedeutung Ende 2009 wird er-heblich zur Optimierung der Verkehrs -ströme und zur wirtschaftlichen Stärkungvorhandener Zentren beitragen, was be-reits jetzt durch verschiedene Neuansied -lungen an der A 38 belegt werden kann“,freut sich Nordhausens Landrat JoachimClaus. Die Region von Heiligenstadt imWesten über Nordhausen und Sonders -hausen bis nach Artern im Osten hatteschon in der Vergangenheit Kontakte inRichtung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gesucht und kann die bestehendenKooperationen mit den BallungszentrenGöttingen und Halle-Leipzig weiter aus-bauen. Standortprägend ist die Fachhoch -schule Nordhausen (FHN), die jüngsteHochschule in Thüringen und die einzigein Nordthüringen. Auf einem grünen 11,2Hektar großen Campus werden siebenBachelorstudiengänge, sechs Diplomstu -diengänge sowie ein Masterstudiengang inden zwei Fachbereichen Ingenieur wis -senschaften sowie in Wirtschafts- undSozialwissenschaften angeboten. In denletzten Jahren wurden innovative Studien -gänge eingerichtet: Regenerative Energie -technik, Gesundheits- und Sozialwesenund Öffentliche Betriebswirtschaft/ PublicManagement.

Die kreisfreie Stadt Eisenach und der sieumgebende Wartburgkreis zählen zu denwirtschaftsstärks ten Regionen Thürin -gens. Fast ein Fünf -tel der gesamten In -dustrie pro duk tiondes Freistaats kom -men aus der Wart -burg region. Diezen t rale La ge, eingesunder Bran chenmix und die mittel-ständisch geprägte Wirtschafts struk tursind Garant für eine dynamische wirt-schaftliche Entwicklung. Mit derGründung der Fahrzeugfabrik Eisenachim Jahr 1896 wurde der AutomobilbauSynonym für die wirtschaftliche Leis -tungs fähigkeit der Wartburgregion. AusEisenach kamen die berühmten DIXI-Motorwagen. BMW begann in Eisenachdie Produktion von Kraftfahrzeugen. Vom„Wartburg“ wurden in Eisenach über zweiMillionen PKWs produziert. Seit 1992 be-findet sich am Stadtrand von Eisenach dieFertigungsstätte der Opel Eisenach GmbH.Die Wartburgstadt Eisenach verbindet wiekaum eine andere Thüringer Stadt vieleBereiche: Die Automobilbautradition, ei-

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Region Nordwestthüringen

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ne starke Industrie, Natur, die Kultur, dieGeschichte sowie den Tourismus mit demUNESCO-Welterbe Wartburg, Bach haus,Luther haus, dem Automo bil bau museum„au to mobile welteise nach“ und na-türlich auch demBe ginn des Renn -steig-Wan der wegesund dem sich an-schließenden Na -tio nalpark Hainich. Und das al les in derMitte Deutschlands, angeschlossen an dieA4 und das ICE-Netz. OberbürgermeisterMatthias Doht sieht die Erfolge aber auchals Ansporn für die nächsten Jahre: „Wirwollen in Eisenach auch zukünftigIndustrie- und Jobmotor für Thüringensein. Deshalb werden wir weiter daran ar-beiten, in Westthürin gen ein Cluster ausAutomotive-Fir men sowie Blechum form-und Füge tech nik zu etablieren.“ Die StadtEisenach sorgt seit Jahren dafür, dass inder Berufsakademie Stu dien angebote ge-

meinsam mit den Unter nehmen derRegion entwickelt werden, die der enor-men Nachfrage an Fachkräf ten befriedigenhilft. Langfristig setzt Ei senach als

Automobilstadt aber auch auf eineZusammenarbeit mit den Hochschu len inThüringen, wie der TU Ilmenau oder derFH in Schmalkalden.

Mit den reizvollen und abwechslungsrei-chen Landschaften wie dem NationalparkHainich, Hörselberge, Thüringer Wald,Werratal und Biosphärenreservat Rhön istder Wartburgkreis nicht nur für Natur -freunde ein attraktives Reiseziel. Auch vie-le Sehenswürdigkeiten, wie die Wartburg,die Creuzburg, der Gradiergarten Bad Sal -zungen, das Erlebnisbergwerk Merkers,Schloss und Park Altenstein, die Burg -ruinen Normannstein bei Treffurt undBrandenburg bei Lauchröden sowie zahl-reiche historische Stadtkerne laden zumVerweilen ein. Der Landrat des Wart burg -kreises Reinhard Krebs wünscht sich, dassdie Region auch weiterhin ein Erfolgs -modell bleibt: „Dafür baue ich auf die po-sitiven Erfahrungen und reichen Traditio -nen unserer Region, um sie für unsereZukunft zu nutzen. Insbesondere die Roh -stoffe Holz und Eisenerz sowie Solequel -len bilden seit jeher die Existenzgrundlagein unserer Region.“ Durch den Auto -mobilstandort Eisenach befinden sich

Ich baue auf die positiven Erfahrungenund reichen Traditionen unserer Region,um sie für unsere Zukunft zu nutzen.

Reinhard Krebs,Landrat Wartburgkreis

Wir wollen in Eisenach auch zukünftigIndustrie- und Jobmotor für Thüringensein.

Matthias Doht,Oberbürgermeister Stadt Eisenach Fo

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Das ganze Jahr über ist der japanische Garten in Bad Langensalza ein Ort der Ruhe.

Wahrzeichen Nordhausens: der Roland Marktplatz und Rathaus in Eisenach

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Region Nordwestthüringen

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im Wartburgkreis zahlreiche Industrie -unter nehmen als Automobilzulieferer undDienstleistungsunternehmen. In Creuz -burg wurde das gegenwärtig größte unddas modernste Sägewerk Europas geschaf-fen. Im südwestlichen Teil des Kreises, beiVacha, liegt ein traditionelles Zentrum derKaliindustrie und des Thüringer Berg baus(Unterbreizbach). Nördlich von Eisenachentstand einer der größten WindparksThüringens. Der südliche und östliche Teildes Kreises wird vorwiegend land- undforstwirtschaftlich genutzt. Im südlichenWart burgkreis konzentrieren sich die Kur-,Klinik- und Rehablitationseinrichtungenin und um Bad Salzungen, Bad Lie ben -stein und Stadtlengsfeld. Die Industrie -region um Ruhla mit der traditionellenUhrenindustrie, dem Werkzeug maschi -nenbau, Elektronikfertigung und zahlrei-chen Kleinbetrieben als Zulieferer hat sichrestrukturiert. Jahrhunderte alte Kennt -nisse und Fertigkeiten der Holzbear bei -tung wurden in der Rhön bewahrt undkönnen beispielsweise in Empfertshausenerlernt werden. Die Rhön ist als Bio -sphärenreservat zudem ein Zentrum bio-logischer Landwirtschaft und des sanftenTourismus. In ähnlicher Weise entwickeltsich im Nordosten des Kreises der Natio -nalpark Hainich.

Am Fuße des Harzes befindet sich derKyffhäuserkreis. Seinen Namen verdanktder 1994 gebildete Landkreis dem weithinbekannten Kyffhäuser denkmal, das imJahr 1896 auf den Ruinen der alten Reichs -burg Kyff hausen errichtet wur de – imkleinsten Mittel gebirge Deutsch lands,dem Kyff häuser gebirge. Die direkte Nähezu den großen Han delsstraßen, die natür-lichen Salzvor kom men sowie der Bergbaumachten die Reg ion schon im Mittelalterzu einem be lieb ten Handels platz. DerSalz abbau, die Land wirt schaft und derKup fer berg bau verschafften den Städ ten

Wohlstand. Mit Be ginn der Indus tria -lisierung am En de des 19. Jahr hun dertskamen der geldbringende Kali-Berg bau,die Zu ckerrübenverarbeitung und derMaschi nen bau hinzu. Die Wirt schafts -struk tur des Landkreises ist heute durchtraditionsreiche Indus trie- und Hand -werks betriebe, aber auch durch neu ent -standene Un ternehmen in den zahlrei-chen Ge wer be gebieten geprägt. Trotz desRück gangs der In dus trie produktion undder Beschäfti g ten zah len konnte in denletzten Jahren die Umstel lung auf Mit tel -stands- und Hand werksstrukturen erfolg-reich auf den Weggebracht werden.Größ ter Arbeit ge -ber im Landkreisist der weltgrößteKlemmen herstellerWAGO Kontakt -tech nik GmbH & Co KG, der über 1.000Ar beits plätze allein in Sonders hausen ge-schaffen hat. „Die Region schöpft aus ih-rem kulturellen Reich tum mit zahlreichenBurgen und Schlössern ebenso wie aus ih-rer landschaftlichen Schönheit an Unstrutund Wipper. Im wirt schaftlichen Bereichzeich net sich tendenziell ein Aufholen imVerhältnis zu anderen Thüringer Regio -nen ab. Dieser leich te Positivtrend resul-

tiert wohl vor allemaus der Ver bes se -rung der vorhande-nen Verkehrs infra -struktur“, erzähltder Land rat PeterHengs termann. Zur

Frei zeitgestaltung hat die Region um denKyffhäuser einiges zu bieten: Die KurstadtBad Frankenhausen ist bekannt für dasBauern kriegs panorama, das größte Rund -gemälde Europas, und den schiefstenKirchturm der Welt – der Oberkirche – mit4,45 Metern aus dem Lot. Ausflüge ladenzur Reichsburg Kyffhausen mit dem Kai -ser-Wilhelm-Denkmal und dem tiefstenBurgbrunnen der Welt (176 Me ter), in denGeoPark Kyffhäuser, in die sagenumwobe-ne Barba rossa höhle, auf die FunkenburgWestgreussen oder auch auf die Was ser -burg Hel drun gen.

Die Region schöpft aus ihrem kulturellenReichtum mit Burgen und Schlössern undihrer landschaftlichen Schönheit.

Peter Hengstermann,Landrat Kyffhäuserkreis

Der Landkreis Eichsfeld hat sich nach derWende stark von den räumlichen Beein -trächtigungen seiner früheren Grenzge -bietslage befreien und zum wirtschaftlichprosperierendsten Landkreis der Regionentwickeln können. Zu danken ist dieseswesentlich der zwischenzeitlich sehr en-gen Verzahnung mit dem benachbartennordhessischen Raum um Kassel, bezie-hungsweise der guten Vernetzung mit dernur 20 Kilometer entfernten südnieder-sächsischen Universitätsstadt Göt tin gen.Neue Ver kehrs wege haben es dem Land -kreis ermöglicht, sich in alle Richtungen

nach Partnerschaften und Kooperationenumzusehen. Landrat Dr. Werner Hen ningwar ein Projekt dabei besonders wich tig:„Von entscheidender Bedeutung war füruns die Fertigstellung der Auto bahn A 38in unserem Raum, welche uns mit denVerkehrskreuzen um Kassel und Göttin -gen verbindet. In Richtung Leipzig wer-den die letzten noch nicht freigegebenenTeilstücke voraussichtlich in 2009 befahr-bar werden und unsere Verbindung mitden östlichen Wirtschaftsräumen deutlicherleichtern“. Wichtige Industrie regionenMitteldeutschlands gehören dann zu dendirekten Nachbarn des Eichs felds. In denvergangenen Jahrhunderten hat die Reg -ion ihren eigenen Charme behal ten. Es istwohl die katholische Ge prägt heit diesesRaumes, die bis zur Säku larisation im be-ginnenden 19. Jahr hun dert eine Exklavedes Kur fürs ten von Mainz war. Hieraus er-wuchs eine eigene Identität der Eichs -felder, welche sich gleichermaßen in einereigenen Ziel strebigkeit wie Distanz zuideo logisierenden Tendenzen der jeweili-gen politischen Systeme aussprach. Dassdiese Mischung höchst produktiv war,lässt sich am sehr guten Erscheinungsbildder Dörfer ebenso ableiten, wie an dersprich wörtlichen Qualität der Arbeits leis -tungen des Eichsfelder Handwerkes. (su)

Das Eichsfeld assoziieren viele Menschenmit reizvoller Landschaft und verlässli-chen und fleißigen Menschen.

Dr. Werner Henning,Landrat Landkreis Eichsfeld

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Panoramamuseum in Bad Frankenhausen Bau der Tunnelröhren für die A 38 bei Bernterode / Worbis

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Region Nordwestthüringen

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Für das Jahr 2008 hatte sich die Ge schäfts -führung der FEUER powertrain in Nord -hausen viel vorgenommen. Mehr Umsatz,mehr Mitarbeiter, ein neues Werk; dabeiaber nicht die bestehenden Kunden ausden Augen verlieren und den hohen Qua -litätsstandard halten. Gegenwärtig gehtdas neue Werk in Betrieb und die rund 38Millionen Euro umfassende Investitionwird abgeschlossen. Damit ist das Unter -nehmen seinem Ziel einen großen Schrittnäher gekommen. Denn mit den zusätzli-chen 80 Mitarbeitern im Werk II hatteFEUER powertrain seine Kapazitäten ver-doppelt. Die 200 Mitarbeiter fertigen nunpro Jahr mehr als 400.000 Kurbelwellen,die weltweit eingesetzt werden.

Mit der Erweite rung kommt der Auto mo -bil zu lieferer auch einem weiteren Ziel, derMarkt füh rer schaft in Europa, näher. Das2002 gegründete Unternehmen plant ab2010 den europäischen Markt anzuführenund auch auf dem Weltmarkt weiterhin ei-ne unübersehbare Größe zu sein. Mit ei-nem jährlichen Umsatz von mehr als 40Mil lio nen Euro ist das Unternehmen auf

dem besten Weg dahin. „Mit seiner dyna-mischen Entwicklung in den letzten Jah -ren zählt FEUER Powertrain zu den wirt-schaftlichen Wachstumsträgern in derRegion Nordthüringen“, sagte ThüringensWirtschaftsminister Jürgen Reinholz beieinem Besuch des Unternehmens im Som -mer 2008. In der Tat ist FEUER powertraineine große Bereicherung für die Südharz -region. Das Unternehmen bildet über-durchschnittlich viele junge Fachkräf teaus. Derzeit sind 40 Auszubildende be-schäftigt. Nach Aussage von Dieter Feuer,dem Hauptgesellschafter des Unterneh -mens, ist die hohe Ausbildungsquote des-halb nötig, da der Arbeitsmarkt „wie leer-gefegt“ sei. Weiterhin begründet er dieEntscheidung, möglichst viele Lehrlingeauszubilden damit, dass nur so die

Schon sechs Jahre nach der Gründung er-reicht der Kurbelwellenhersteller FEUER po-wertrain ständig neue Bestmarken undstrebt die Marktführerschaft in Europa an.Dazu wurden in den vergangenen Jahrenüber 80 Millionen Euro in modernste Ferti -gungstechnik inves tiert.

In der Welt zuhause – mit Thüringen verwurzelt

Kontakt

FEUER powertrain GmbH & Co. KGRothenburgstraße 27D - 99734 NordhausenTel.: +49 (0) 361 - 470 0Fax: +49 (0) 361 - 470 409E-Mail: [email protected] Internet: www.feuer-pt.de

Chance bestehe, sich auf dem Weltmarktzu behaupten. Dass dies auch so bleibenwird, versichert Geschäftsführer OliverWönnmann. Im Zuge der Erweiterung hatdas Unternehmen eine neue Lehrwerk -statt für rund 1,5 Millionen Euro errichtet,in der die jungen Mitarbeiter die Kunst dergleichbleibend hohen Qualität erlernen.Denn nur so kann die Zufriedenheit derKunden gewährleistet werden.

Nicht nur in Deutschland und Europa ha-ben die bis zu 800 Millimeter langen ein-baufertigen Kurbelwellen, die das Werkverlassen, treue Abnehmer gefunden.Große und boomende Märkte wie Indienund Brasilien, England und die USA wer-den von Nordhausen aus beliefert. Das imHerbst neu eröffnete Werk produziert aus-schließlich für den Export. Weit mehr alsdie Hälfte aller produzierten Kurbel wel -len, derzeit rund 80 Prozent, verlassenDeutschland in alle Welt. Die gute Auf -stellung auf dem globalen Markt, verbun-den mit der hohen Zuverlässigkeit hat ei-nen motivierten Mitarbeiterstamm alsGrundlage.

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Nachbarn, Chancen, Synergien

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Nachbarn, Chancen, Synergien

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Page 42: Made in Thüringen 2009

Region Mittelthüringen

Das Territorium des Landkreises Sömmer daliegt im Gebiet der mittleren Unstrut imnordöstlichen Teil des Thüringer Beckens.Das Landschaftsbild zeigt sich sanft undfreundlich; die fruchtbaren Ebenen wer-den immer wieder von Hügelland unter-

brochen und boten stets günstigeSiedlungsvoraussetzungen. Eine intakteNatur, die bezaubernde Landschaft undfreundliche, aufgeschlossene und enga-gierte Menschen machen den LandkreisSömmerda und seine Gemeinden beson-ders liebenswert. Die unmittelbare Nach -bar schaft zu den Kulturstätten in Erfurt,Weimar und Bad Frankenhausen ermögli-chen ein abwechslungsreiches Programm. An der Landeshauptstadt Erfurt angren-zend, haben sich im Landkreis sehr günsti-

ge Verkehrsverbindungen auf der Straße,Schiene und im Luftverkehr entwickelt.Ein blühendes Handwerk, ein agiler Mit -tel stand und vor allem eine von Inno -vation geprägte Industrie stellen wichtigeWirtschaftsfaktoren dar. Landrat RüdigerDohndorf verweist mit Stolz auf die RAL-Zertifizierung seines Kreises. „Das Land -rats amt Sömmerda hat die Herausfor de -rung für die wirtschaftliche Entwicklungder Region wahrgenommen und beweist

seine Leis tungs fä -hig keit im Rahmender kommunalenSelbstv erwaltung.“Als erste ostdeut-sche Kommuneträgt das Landrats -

amt Sömmerda seit 2008 das RAL-Güte -zeichen „Mittelstandsorientierte Kommu -nal verwaltung“. Dominierende Branchensind die Elektrotechnik/Elektronik mitdem Schwerpunkt Computerhard- und -software sowie die dazugehörigen Dienst -leistungen. Wichtige Wirtschaftskom pe -ten zen liegen aber auch bei den Unter -nehmen der Metallbe- und -verarbeitungmit dem Schwerpunkt Automobil zuliefer -industrie, sowie der Kunststoffindustrie.Mit der Ansiedlung des Motorenwerkes

MDC Power GmbH entwickelte sich derLandkreis Sömmerda zu einem bedeuten-den Zentrum der metallverarbeitendenIndustrie in Thüringen.

Mitten in Thüringen, südwestlich von Söm -mer da, liegt der Landkreis Gotha, der mitrund 145.000 Einwohnern nach der Lan -deshauptstadt Erfurt der bevölkerungs-reichste Landkreis Thüringens ist. Er er-streckt sich vom 916 Meter hohen GroßenInselsberg im Westen bis zum Verkehrs -knotenpunkt Neudietendorf im Osten.Man kann den Landkreis Gotha mit sei-nen Sehenswürdigkeiten und Naturschön -heiten sowohl als touristisches Kleinod betrachten, wie andererseits als aufstre -ben den Standort für verarbeitendes Ge -werbe und Dienstleistung. Beides in Har -monie vereint und in einer solch zentralenLage – das können nur wenige bieten. ImLandkreis Gotha wurde 2006 mit insge-samt 2,878 Milliarden Euro das größteBruttoinlandsprodukt unter den Thü rin -ger Landkreisen erwirtschaftet. Das waren98 Millionen Euro mehr als noch im Vor -jahr (2005: 2,780 Milliarden Euro). „Basisdieser guten Entwicklungen ist die Vielfaltder Branchen, die zudem konjunkturelleSchwankungen einzelner Bereiche abfe-

Der Kern Thüringens

!!!!! www.weimarer.land.de

www.weimar.dewww.landkreis-gotha.dewww.ilm-kreis.dewww.landkreis-soemmerda.de

Das Bauhaus-Museum in Weimar gegenüber dem Denkmal Goethes und Schillers

Foto: Maik Schuck / TTG

Diie Landkreise im Umfeld der Lan -deshauptstadt Erfurt profitierenvon ihrer Lage in der Mitte Thürin -

gens und dem modernen Verkehrsnetz.

Das Landratsamt Sömmerda hat die He -raus forderung für die wirtschaftliche Ent -wicklung der Region wahrgenommen.

Rüdiger Dohndorf,Landrat Landkreis Sömmerda

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dert. Eindeutiger Wachstumsmotor ist derindustrielle Sektor, insbesondere in denBereichen Automotive, Kunststoff undNahrungsmittel. Hier erwarten wir auchin Zukunft weiteren Zuwachs“, begründetLandrat Konrad Gießmann die Erfolge.Den Landkreis prägen vor allem die Bran -chen Metallverarbeitung, Maschinenbau,die Kunststoffverarbeitung, die Produk -tion von Baustoffen, die Lebensmittel her -stellung sowie Transport- und Logistik -unter nehmen. Gotha ist auf industriellemSektor eine der führenden Regionen inThüringen. Zunehmend siedeln sich Zu -lieferunternehmen der Automobil indus -trie und metallverarbeitenden Industriean, die das nahe Eisenach sowie dieStandorte Kassel und Leipzig-Chemnitzbeliefern. Sie profitieren besonders vonder günstigen Verkehrslage Gothas. ImNorden des Landkreises sind vor allemLandwirtschaft und Obstanbau zu Hause.

Ebenfalls an Erfurt als Oberzent rum undWirt schafts stand ort aus ge rich tet habensich die beiden Mittel zent ren des Ilm-Kreises – Ilmenau und Arnstadt – zu einem

neuem Schwerpunkt der wirtschaftlichenEntwicklung in Thüringen herausgebildet.Der Wissenschafts stand ort Ilmenau undder Wirtschaftsstandort Arnstadt bildenden Kern der Region – mit einer gemeinsa-men Vision. Das Mittel zentrum Ilmenauist geprägt durch das Wissenschafts- undForschungspotenzial der TU Ilmenau, sei-ne Transfer ein rich tungen zwischen Wirt -schaft und Wis senschaft, seine mehr als100 neu entstandenen und zum Teil ausder Universität ausgegründeten Unter neh -men sowie die universitäre Ausbildungvon fast 7.000 Studenten. Das Mittel zent -rum Arnstadt, die Kreisstadt des Ilm-Kreises, zeichnet sich aus durch traditio-nelle wie auch zukunftsfähige Branchenwie Maschinen bau, Elektroindustrie,Logistik, Solar- und Fotovoltaik, Auto mo -bil zuliefererindustrie und Triebwerks -instandhaltung für die Flugzeugindustriesowie die besten An sied lungsflächen Thü -ringens. Mit der In dustriegroßfläche „Er -furter Kreuz“ verfügt die Region über die

größte Ansied lungs fläche in Thüringen.Damit soll auch dem drohenden Fach -kräftemangel in der Reg ion begegnet wer-den. „Voraussetzung ist der weitere Aus -bau der Ansiedlungvon Unternehmenin Zukunftsbran -chen mit hohem In -no va tions poten zial.Somit kann die Er -höhung des Ange -bots an gut bezahlten Aus bil dungs- undArbeitsplätzen mit Entwick lungs pers pek -tiven sichergestellt werden. Des Weiterensollen die Siche rung des Bildungs- und

We i ter bi l dungs -ange bo tes und dieErhö hung der At -trak tivität der Re g i -on als Touristik-,Kultur- und Wohn -standort der Ab -

wan derung speziell junger Menschen ent-gegen wirken“, umschreibt Landrat Dr.Benno Kaufhold die Vorzüge der Region.Als einer der waldreichsten LandkreiseThüringens bietet der Ilm-Kreis ausge-dehnte Jagdreviere, abwechslungsreiche

Mittelgebirgslandschaften mit herrlichenMisch- und Nadelwäldern, weitläufigeHochflächen und enge Kerbtäler sowie in-teressante Naturschutzgebiete. Hier lie-gen auch die höchsten Berge des Thü rin -ger Waldes, der Große Beerberg mit 982Me tern und der Schneekopf mit 978 Me -tern Höhe.

Weimar liegt zwischen Erfurt und Je na,zwischen Ge ra und Eisenach und demzu-folge im Zentrum der „Mitte Europas“.Tatsächlich erschließen verschiedene Un -ternehmen von Weimar aus ganz Os t -deutschland und sogar den asiatischenRaum. Die internationale Schu le Thü rin -gens ist hier angesiedelt und viele Füh -rungs- und Fach kräfte Thürin gens schät-zen Wei mar als Wohnort. Es haben sich inWei mar sehr interessante Unternehmender Metallverarbeitung und Chemie ent-wickelt. Durch Institute und die Bauhaus-

Universität besteht ein hervorragendesForschungsumfeld insbesondere in denBereichen Stabilität, Werkstoffe undBauen. Weimars Ober bürgermeister Ste -fan Wolf zieht zwischen Wirtschaft undKultur eine Parallele: „Nicht zuletzt istWeimar ein Leuchtturm der Kreativ wirt -schaft in Mittel deutsch land. Weimar, dieKulturstadt Europas, zieht alljährlichmehr als drei Millionen Besucher an, dennhier versammelt sich die deutsche Kultur -geschichte auf kleinstem Raum“. Alleindas Jahr 2009 bietet drei weltweit beach-tete Höhepunkte: das Jubiläum „90 JahreGründung des Staat lichen Bauhauses“ alsder wichtigsten Architekturschule des 20.Jahr hun derts – dieses Ereignis vermarktetWeimar gemeinsam mit Erfurt, Jena unddem Landkreis; 2009 wird außerdem der90. Jahrestag der Gründung der erstendeutschen Demokratie gefeiert, nämlichdie Verfassungsgebende Ver samm lungder Weimarer Republik von Februar bisAugust 1919 im Deutschen National thea -ter Weimar; und nicht zu vergessen feiertWeimar drittens den 250. GeburtstagFriedrich Schillers. Weimar ist durch dieFlughafennähe, den ICE-Bahn hof, die A4und die Bundesstraßen hervorragend er-schlossen. Die Mitte-Deutsch land Verbin -dung ist für Weimar und die Städ teketteThüringens das wich tigste Groß projekt.Und ebenso wichtig wäre, dass das Landden Verkehrs verbund vo rantreibt und anden Raum Halle-Leipzig anschließt.

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Basis dieser Entwicklung ist die Viel f altder Branchen, die konjunkturelle Schwan -kungen einzelner Bereiche abfedert.

Konrad Gießmann,Landrat Landkreis Gotha

Weimar ist ein Leuchtturm der Kreativ -wirtschaft. Hier versammelt sich deutscheKul turgeschichte auf kleinstem Raum.

Stefan Wolf,Oberbürgermeister der Stadt Weimar

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Schloss Friedenstein in Gotha

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Voraussetzung ist die Ansied lung vonUn ternehmen in Zukunfts bran chen mithohem Innovationspotenzial.

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Ilm-Kreis: Zentrum der Solar- und Fotovoltaik

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Zum Einsatz kommen die Temperatur füh -ler des in Geraberg ansässigen Unter neh -mens vor allem in der Chemie indus trie,im Anlagen-, Schiff- und im Schie nen -fahrzeugbau, in Heizungs anlagen undKraftwerken, in der Land- und Lager wirt -schaft sowie Lebensmittelindustrie. EinigeBranchen machen Spezifikationen erfor-derlich, die über besondere Prüfstellen zu-gelassen sein müssen. Im Schiffbau bei-spielsweise müssen Temperaturfühler fürdie erhöhten mechanischen Belastungenzugelassen und nach GL zertifiziert sein.„Individuelle Messprobleme unserer Kun -

den lösen wir auch in Form von Einzel -fertigungen und Sonderlösungen. Das ge-hört zum täglichen Brot“, betont SilkeRosenbrück, Geschäftsführerin. Dank derhauseigenen Dreherei und leistungsstar-ker Lieferanten runden Sensoren undElektronik, Komponenten und Zubehör,wie Schutzrohre, Verschraubungen undFlansche das Angebotsspektrum ab. WerTemperaturmessungen mit hoher Präzi -sion und Konstanz benötigt, setzt auf in-novative Entwicklungen, wie zum Beispielauf selbstkalibrierende Miniaturfixpunkt-Ther mo meter. Diese haben den entschei-

denden Vorteil, dass eine gesamte Tempe -raturmesseinrichtung rekalibriert werdenkann, ohne das Thermometer ausbauenzu müssen. Anwendungsgebiete erschlie-ßen sich überall dort, wo über längere Zeithöhere Genauigkeiten gefordert sind,gleich zeitig jedoch auf die Vorzüge der ro-busten Thermoelementmesstechnik nichtverzichtet werden soll. In enger Zu sam -men arbeit mit der TU Ilmenau entwickeltelectrotherm Miniatur-Fixpunkt-Thermo -meter, die industriell einsetzbar sind. DasUnternehmen erzielt bereits rund 25 Pro -zent des Umsatzes über den Export undsieht dort weitere Wachstumspotenzialeim Auslandsgeschäft.

Die 1991 gegründete Gesellschaft für Sensorik und thermische Messtechnik mbH, electro-therm, hat sich auf die Fertigung von Widerstandsthermometern und Thermoelementen fürKunden aus dem In- und Ausland spezialisiert.

Auf Temperaturfühlung

Kontakt

electrotherm GmbH Gewerbepark 6 D-98716 Geraberg Tel.: +49 (0) 3677 - 7956 0 Fax: +49 (0) 3677 - 7956 25E-Mail: [email protected] Internet: www.electrotherm.de

Im Kreis Weimarer Land hat sich in denletzten 17 Jahren ein leistungsstarker,hoch technisierter Mittelstand in den Bran -chen Maschinenbau, Metallverar bei tung,Kunststoff- und chemische Indus trie,Holz verarbeitung, Baustoffe, Nah rungs -mittelindustrie, optische Industrie, Textil-und Lederwarenindustrie sowie Logistikentwickelt. Das größte Gewerbe- und In -dus triegebiet im Weimarer Land mit 154Hek tar ist das von den Gemeinden Ulla -Nohra - Obergrunstedt gemeinsam er-schlossene Gewerbegebiet U.N.O. In derSchaffung günstiger Rahmenbedingungenim Weimarer Land sieht Landrat Hans-Helmut Münchberg eine besondere Auf -gabe. „Dort, wo gelebt wird, muss auchproduziert und Einheimisches konsumiertwerden. Deshalb fördern und unterstüt-zen wir Eigeninitiative und Selbständig -keit. Unternehmern wird im WeimarerLand der rote Teppich ausgerollt.“ Auf derGrund lage eines Wirtschaftsentwick -lungs konzeptes für Weimar und das Wei -ma rer Land arbeiten beide Gebiets körper -schaf ten ganz besonders auf den Gebietender wirtschaftsfreundlichen Verwaltungund der Wirtschaftsförderung eng zusam-men. Zwischen den Städten und dem ver-bindenden Landkreis bestehen intensiveWechselbeziehungen in der Wirtschaft,

der Forschung und Entwicklung, derBildungseinrichtungen, der Kultur undnicht zuletzt im Tourismus. Über dieGrenzen hinaus bekannt wurde besondersdie Kreisstadt Apolda durch die jahrhun-dertealte Tradi tion der Strick- und Wirk -waren indus trie und dem damit verbunde-nen „Apolda Eu ropean Design Award“.Ein bedeutender Wirt schafts faktor istder Tou ris mus.Auf über 100 Ki lo -meter ausgebautenRadwan derwegenund 550 Kilometerausgeschilderten

Wan der wegen kann man die Kul tur- undNaturlandschaft erkunden. InteressanteReiseziele sind unter anderem die Kur -stadt Bad Berka, das Ober schloss in Kra -nichfeld, das Kloßmuseum in Heichel -heim. In der Region um Hohenfeldenladen die Avenida-Therme, das ThüringerFreilichtmuseum und das Erholungs ge -biet am Stausee ein. (su)

Unternehmern wird im Weimarer Landder rote Teppich ausgerollt.

Hans-Helmut Münchberg,Landrat Weimarer Land

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Bad Berka im Weimarer Land

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Region Südthüringen

In den Landkreisen Schmalkalden-Mei -ningen, Hildburghausen, Sonneberg undder Stadt Suhl ist vielfach eine regional ge-prägte Unternehmerschaft zu erkennen.Doch gerade diese vielen kleinen Unter -nehmen haben sich früh an ihren Nach -barn orientiert und sich neue Märkte er-schlossen.

Traditionell sind es Handwerksbetriebe,die hier die Struktur prägen. Daneben hatsich in den zurückliegenden Jahren derMaschinenbau zu einem starken Sektorentwickelt. Mit dem Bau der AutobahnA71 durch den Thüringer Wald, ist derSüden des Freistaates nun auch in derMitte von Thüringen angekommen. Dieschnelle und zuverlässige Verbindung inandere Landesteile ermöglicht es der loka-len Wirtschaft, neue Partnerschaften zuknüpfen. Der Standort an der Landes -grenze zu Bayern verhalf der Wirtschaft,sich in zwei Richtungen zu orientieren.Sowohl Mittelthüringen, als auch Nord -

bayern zählen zu den Regionen von In -teresse.

Mit der Fertigstellung des gut acht Ki -lometer langes Rennsteigtunnels im Jahr

2003 haben sich für Südthüringen neueMöglichkeiten erschlossen. Städte wieSonneberg, Suhl oder Meiningen liegennur noch eine Autostunde von Erfurt ent-fernt. Dies hatte auch zur Folge, dass nunvermehrt Touristen die Region besuchenund auf die Region aufmerksam werden.

Die Stadt Suhl beispielsweise hat im Blick,was sie von anderen Regionen unterschei-det und setzt auf ihre Geschichte alsbedeu tender Bergbau- und Eisener zeu -gungs ort und alsWaf fen stadt. „Hierkönnen wir für einespezifische Grup pean Inte res sentensehr viel bie ten: un-

ser neu er öff netes Waffen mu seum, dasmoderne Schießsportzentrum auf demFriedberg, das älteste Beschuss amtDeutschl ands und die einzige Berufs fach -schule der Büchsenmacher und Gra veu -

re“, nennt Dr. JensTriebel, der Ober -bür ger meister vonSuhl, einige Vor zü -ge der Stadt.

Der In dustrie- undDienstleis tungs stand ort ist dank der her-vorragenden Lage am Fuße des Rennsteigsauch ein bedeutender Tourismusort. Suhlist als mit Abstand größte Stadt Süd -thüringens gemeinsam mit der Nachbar -stadt Zella-Mehlis zweifelsfrei das Zent -rum der Region.

Zella-Mehlis, gelegen im Landkreis Schmal -kalden-Meiningen, ist genau wie Suhldurch seine günstige Verkehrsan bindungeiner der attraktivsten Standorte im Süden

Renommierter Standort am Thüringer Wald

!!!! www.landkreis-hildburghausen.de

www.landkreis-sonneberg.dewww.lk-sm.dewww.stadtsuhl.de

Sport als Wirtschaftszweig – der Rennsteig ist ein vom Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Qualitätswanderweg.

Foto: TTG

Üiber den Kamm des Rennsteigesund an den südlichen Ausläuferndes Thüringer Waldes hat sich in

der Vergangenheit ein ganz eigenständigerWirtschaftsraum entwickelt.

Bei uns finden Sie das älteste Beschuss -amt Deutsch lands und die einzige Be -rufs fachschule der Büchsenmacher undGraveure. Dr. Jens Triebel,

Oberbürgermeister Stadt Suhl

Etwa 20 Prozent aller Metallbetriebe Thü -ringens sind in unserem Land kreis ange-siedelt.

Ralf Luther, Landrat Landkreis Schmalkalden-Meiningen Fo

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Region Südthüringen

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des Landes. „Der Landkreis Schmal -kalden-Meiningen hat 2007 mit Abstanddie höchste Anzahl bewilligter Projekteüber die Thüringer Aufbaubank realisiert,was von einer hohen ‚Inves titions be reit -schaft‘ unserer Unternehmen zeugt. Etwa20 Prozent aller Metall be triebe im Frei -staat sind im Landkreis angesiedelt. Nichtzu vergessen ist die sehr niedrige Arbeits -losenquote im Landkreis. Im Juli 2008 be-legten wir in Thüringen mit neun Prozentden 5. Platz“, verkündet Landrat Ralf Lu -ther mit Stolz. Ne -ben der wirt schaft -lichen Stärke undder Landschaft desThüringer Waldesals Touris mus mag -ne ten bietet die Re -g ion auch sportlich eine ganze Menge. Inerster Linie sind die Win ter sport veran stal -tungen in Ober hof und Brot terode zu be-denken. Eine bessere Werbung für Ober -hof und damit für den Landkreis, als beiden weltweit übertragenen Wett kämpfenkann es nicht geben.

„Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dassunsere Region seit jeher ein Handels- undIndustriezentrum gewesen ist“, meint dieLandrätin des Landkreises Sonneberg, Chris -tine Zitzmann, und verweist dabei auf dieTradition der Stadt Sonneberg als Welt -spielwarenstadt. Bis heute ist Sonne bergStandort vieler renommierter Spiel waren -hersteller.

Neben der Spielwaren branche hat vor al-lem die Glasindustrie eine große Bedeu -tung. Sie gibt immer mehr Bürgerinnenund Bürgern Arbeit und wird immer wich-tiger. Auch die Vielzahl innovativer Unter -nehmen des Maschinen- und Werkzeug -

baus, der Ke ramikindustrie oder derKunst stoff verar beitung sind nicht zu ver-gessen. „Es erfüllt uns mit großem Stolz,dass unter den fünf Thüringer Unter -nehmen, die jüngst unter die Top 100 derinnovativsten Mittelständler Deutschlandsgewählt wurden, gleich zwei im LandkreisSonneberg beheimatet sind“, so Zitzmannweiter.

Auch die Natur- und Freizeitangebote imLandkreis stehen für Lebensqualität. Einezentrale Rolle kommt hier natürlich demThüringer Wald mit dem berühmten

Rennsteig zu. Die wunderschöne Land -schaft, die abwechslungsreichen Freizeit -angebote und die Vielzahl empfehlens-werter Unterkünfte sind das Kapital desTourismus. Das gesamte Jahr hinwegkann man in der Region viel unterneh-men. Unter anderem berichtet eine beein-druckende Museumslandschaft, von derbemerkenswerten Geschichte und demHandwerk – angefangen vom Spielzeug,dem Glas und Christbaumschmuck, demSchiefer, dem Porzellan und dem Gold.

In der südlichsten Spitze des FreistaatesThüringen gelegen, erstreckt sich derLandkreis Hildburghausen vom Rennsteigüber die Höhen des Thüringer Waldes indas Tal der Werra bis zum HeldburgerUnterland. Geprägt werden diese Land -schaftsräume durch ein geschlossenesWaldgebiet im Naturpark Thüringer Wald,das Biosphärenreservat Vessertal, ein in-teressantes Hügelland im sogenannten„Kleinen Thüringer Wald“, die Flußland -schaft entlang der Werra, und das ländlichgeprägte Heldburger Unterland mit seinenThermalquellen.

In Hinblick auf die wirtschaftliche Situ -ation verweist Landrat Thomas Müller:„Das hervorragende Engagement der an-sässigen Firmen bescherte dem Landkreisin den vergangenen Jahren vier Oscar-Preisträger in der Wirtschaft, mehrereInnovationspreisträger und zahlreicheEhrungen durch unterschiedlichste wirt-schaftliche und regionale Gremien“.

Der Landkreis Hild -burghausen ist eineRegion mit leis -tungs fähiger In fra -struktur, geprägtvon gewachsener

In dustrie, traditionellem Handwerk undeinem gut entwickelten Diens t leis tungs -sektor.

Neben gewachsenen Branchen wie derMetall verar bei tung, Porzellanherstellungund Möbelher stellung oder auch derHolzverarbeitung haben sich in den Ge -werbegebieten des Land kreises Hildburg -hausen auch neue Wirt schaftszweige angesiedelt, die von mo dernster Verfah -rens tech nik geprägt sind, dazu zählenauch viele Zuliefer un ter nehmen für dieAutomobil in dus trie. (su)

Zwei der innovativsten MittelständlerDeutschlands kommen aus dem Land -kreis Sonneberg.

Christine Zitzmann,Landrätin Lankdreis Sonneberg

Das Engagement der ansässigen Firmenbescherte dem Landkreis in den vergan-genen Jahren viele Wirtschafts prei se.

Thomas Müller, Landrat Landkreis Hildburghausen

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Rennsteig: knapp 170 Wanderkilometer

Schloss Elisabethenburg in Meiningen

Rathaus Suhl mit Waffenschmied-Denkmal

Schloss Bertholdsburg in Schleusingen

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Dem Verschleiß entgegenwirken

Entsprechend breit gestreut ist das Kun -den portfolio der Sulzer Metco WO KAGmbH, deren Produkte beispielsweise inder Öl- und Gasbohrtechnologie, im Berg-und Tagebau, im Hoch- und Tief bau, inder chemischen Industrie, der Kraft -werkstechnik, der Papierindustrie sowieim Maschinenbau Anwendung finden.

Die zur Sulzer Metco-Gruppe gehörendeSulzer Metco WOKA GmbH ist Spezia listfür verschleiß- und korrosionsbeständigeBeschichtungsmaterialien auf Kar bid ba -sis, die je nach Schichtzu sammen setzung,Spritzverfahren und Einsatzbedingungenmaßgeschneidert gefertigt werden. AlsAlternative zur Hartverchromung spielenzum Beispiel karbidhaltige HVOF-Schich -ten (High Velocity Oxy Fuel) in der indus -triellen Anwendung aufgrund ihrer hohenKorrosionsbeständigkeit in Ver bin dungmit einer sehr guten Verschleißfestigkeiteine wichtige Rolle.

Die ehemalige WOKA GmbH gehört seit2003 zur Sulzer Metco-Gruppe, die sichauf Oberflächentechnologien und -dienst-leistungen spezialisiert hat. Kernkom pe -tenzen sind das thermische Spritzen unddas Auftragschweißen in der Oberflächen -technik. Als Teil des schweizerischenUnter nehmensverbunds Sulzer veredelt

Viele Branchen setzen auf innovative Be schichtungslösungen zum Schutz ihrer An lagen.

Sulzer Metco Oberflächen, die im An -schluss an die Beschichtung mit verbes-serten Materialeigenschaften aufwarten.Zumeist nehmen die Luftfahrtindustrie,die Automobilbranche und Energie erzeu -ger die Leistungen von Sulzer Metco inAnspruch. Ein weltweites Vertriebs- undServicenetz sichert die flächendeckendeVerfügbarkeit der Produkte und Dienst -leis tungen. Der Konzern Sulzer ist heuteweltweit an rund 130 Standorten vertre-ten. Die wichtigsten Geschäftszweige sindder Maschinen- und Anlagenbau sowiedie Oberflächentechnik. In Barchfeld istWOKA seit 1998 beheimatet. Der Namens -wechsel in Sulzer Metco WOKA GmbHging einher mit der Übernahme durch denSchwei zer Konzern Sulzer. „Am hiesigenStandort verfügen wir über ein rund50.000 Quadratmeter großes Be triebs -areal, rund 10.000 Quadrat me ter sind

überbaut“, veranschaulicht Ge schäfts füh -rer Dipl.-Ing. Jürgen Gerbig die Größe desthüringischen Betriebs.

Sulzer Metco WOKA zählt heute zu denerfolgreichen Industrieansiedlungen inThüringen. Von den gegenwärtig 90 Mit -arbeitern sind zirka 70 in der Produktiontätig. Im Jahr 2007 erzielte die SulzerMetco WOKA GmbH einen Umsatz von 27Millionen Euro, und für das Geschäftsjahr2008 prognostizierte die Geschäftsleitungeine weitere Steigerung auf rund 30 Mil -lionen Euro. Etwa 60 Prozent des Um sat -zes erzielt Sulzer Metco WOKA im Export,wobei neben Europa, Nordamerika undCanada die wichtigsten Märkte sind. „Seitder Integration in die Sulzer Metco-Gruppe haben wir jährlich zweistellig zu-legen können. Dies soll, soweit gehen der-zeit unsere Planungen, bis 2011 seineFort setzung finden“, blickt Jürgen Gerbigin die Zukunft. In den kommenden Jahrensollen verstärkt neue Anwendungen fürdie Produkte von Sulzer Metco WOKA er-schlossen werden, als auch neue Be -schich tungswerkstoffe entwickelt werden.Die Weichen sind somit auf weitere Ex -pansion gestellt „Wir werden dazu unsereForschungs- und Entwicklungsarbeit ver-stärken, sowohl personell als auch mate-riell“, ergänzt Jürgen Gerbig.

Kontakt

Sulzer Metco WOKA GmbHIm VorwerkD-36456 BarchfeldTel.: +49 (0) 36961 - 861 0Fax: +49 (0) 36961 - 861 30E-Mail: [email protected]: www.sulzermetco.com

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Für den Geschäftsführer Andreas Oertelsteht die Zufriedenheit seiner Auftrag -geber immer im Vordergrund. „Unsere ho-he Flexibilität sowohl bei der Entwick -lung, als auch bei der Produktion sind einbesonderes Alleinstellungsmerkmal. Jenach Kundenwunsch fertigen wir allesvon einem bis 20.000 Stück“, beschreibtOertel sein Unternehmen. Dabei verfolgter die Philosophie, dass Gewinne, die dasUnternehmen alljährlich erwirtschaftet,wieder in den laufenden Geschäftsbetriebinvestiert werden. Besonders die Umweltprofitiert auch davon. Die Gebäude imMeininger Gewerbegebiet Dreißigackerwerden im Winter mit Erdwärme geheiztund im Sommer gekühlt. Seit Dezember2007 befindet sich auf dem Dach derProduktionshalle eine Photovoltaikanlage,die eine Spitzenleistung von 30 Kilowattproduzieren kann und somit grünenStrom erzeugt.

Als weiteren wichtigen Punkt der Un -ternehmensphilosophie sieht Oertel auchdie Zufriedenheit seiner rund 60 Mitar -beiter. Schließlich sind sie es, die durch ih-

re Arbeit im Zwei-Schicht-System denErfolg des Unternehmens garantieren.Deshalb wertet der Geschäftsführer denPreis als Unternehmer des Jahres 2008,den er vom BVMW Thüringen überreichtbekam, nicht als Anerkennung für seineArbeit, sondern für die Leistung des ge-samten Teams.

Dieses Team wiederum setzt sich mehrund mehr aus Mitarbeitern zusammen,die in den vergangenen Jahren im Unter -nehmen ausgebildet wurden. „Da wir alleAuszubildenden übernommen haben, ge-winnen wir unseren Nachwuchs selbst.“Außerdem habe bisher noch keine ausge-lernte Fachkraft das Unternehmen verlas-sen, was von einem guten Betriebsklimazeuge, meint Oertel weiter. Um auch wei-terhin motivierte junge Menschen für ei-ne Ausbildung bei der ABS electronic be-geistern zu können, engagiert sich Oertelals Mitglied im Förderverein der Fach -hoch schule Schmalkalden. Im Berufs inte -grierenden Studium Schmalkalden (BISS)haben Abiturienten die Möglichkeit inviereinhalb Jahren neben dem Studien -

Im Meiningen stehen die Buchstaben ABS für Automatisierungs-, Bestückungs- und Steue -rungs lösungen. Dahinter verbirgt sich die ABS electronic Meiningen GmbH, die seit mehr alszehn Jahren auf ihrem Fachgebiet kundenorientiert Leiterplatten bestückt oder nach denWünschen der Kunden komplette Baugruppen entwickelt und fertigt.

gang Elektrotechnik eine vollwertige Be -rufs ausbildung zu absolvieren. Diesschafft einerseits zufriedene und motivier-te Mitarbeiter, erhöht andererseits dieProduktqualität und schafft somit mehrVertrauen bei den Abnehmern der Fer ti -gungsstücke.

Kunden aus ganz Europa, vor allem ausDeutschland und Großbritannien, spürendas gute Verhältnis der Kollegen unterein-ander und vertrauen auf die hohe Qualitätder Produkte und Leis tungen der ABSelectronic. So arbeitet zum Beispiel dieLUBCON Service + Sys tems GmbH, die ei-nen Produktions stand ort in der Nähe vonSchweinfurt betreibt, seit längerem mitSystemen der ABS electronic. Das Unter -nehmen ist weltweit aktiv im Bereich derSchmierstofftechnik. Auch der Elektro -tech nik spezialist Bach mann aus Stuttgartschätzt die Zusam menarbeit mit demThüringer Unter neh men.

Bereits heute umfasst die Produktpalettemehr als 300 verschiedene Artikel. Für dieZukunft wünscht sich Andreas Oertel wei-tere Kunden und damit verbunden auchneue Entwicklungsaufträge. Die hoheQua lität und Zuverlässigkeit der vergange-nen Jahre wird auch künftig dafür sorgen,dass diese Ziele erreicht werden. (su)

Das Team steht hinter den Leistungen

Kontakt

ABS electronic Meiningen GmbHWolfsgrube 9Gewerbegebiet DreißigackerD-98617 MeiningenTel.: +49 (0) 3693 - 8807 50Fax: +49 (0) 3693 - 8807 3350E-Mail: [email protected]: www.abselectronic.de

Qualität, Zuverlässigkeit und motivierte Mitarbeiter sind die Grundlage für die Erfolgsgeschichte der ABS electronic GmbH aus Meiningen

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Stadt Jena

Zum Auftakt des Wissenschaftsjahres undzum 450jährigen Jubiläum der Friedrich-Schiller-Universität leuchtete am 2. Feb -ruar die Stadt Jena. Gewählt war das Mot -to natürlich nicht ohne Grund, ist doch dieJenaer Wissenschaft und Wirtschaft vorallem als Standort von Lasertechnik, So -lar energie und optischen Technologienbekannt. Dabei wurden neben der künst -lerischen Gebäude-Illumination auch dasNetzwerk des Wirtschafts- und Wissen -schafts standortes wortwörtlich in denMittelpunkt gestellt. So liefen über derPlattform des Jentowers sieben Laser -strah len aus allen Himmelsrichtungen zu-sammen.

Jena – die Stadt der Wissenschaft. DiesenNamen trägt die Stadt schon seit einigerZeit, und das zu Recht. Auf die Zahl vonetwas mehr als 100.000 Einwohnern kom-

men gut 25.000 Studenten, die an derFriedrich-Schiller-Universität beziehungs-weise der Fachhochschule Jena studieren.Sie bilden den Stamm von Nachwuchs -kräften, den die Stadt auch künftig brau-chen wird. „Gerade für Jena als Stadt derWissenschaft und Hochtechnologie sindFachkräfte überlebenswichtig. Deshalbsind Unternehmen, Bildungseinrich tun -gen und Verwaltung seit geraumer Zeit inGesprächen, wie wir dem drohendenMangel begegnen können. Der Abwan de -rung junger Menschen treten wir dadurchentgegen, dass wirihnen in unsererStadt attraktive Ar -beits- und Lebens -bedingungen nachder Ausbildung bie-ten“ merkt Ober -bürgermeister Dr. Albrecht Schröter anund verweist dabei auch auf die Kinder -freundlichkeit der Stadt.

„Wirtschaftlich betrachtet ist Jena eine derdynamischsten Städte Ostdeutschlandsmit starkem Wachstum und einer sinken-den Arbeitslosenzahl. Gemeinsam mitden hiesigen Hochschulen und den For -schungseinrichtungen werden wir den

Ausbau der hochmodernen Branchen inJena auch zukünftig weiter voranbrin-gen“, so Oberbürgermeister Schröter wei-ter.

Im Jahr 2008 konnte Jena durch das „Jahrder Wissenschaft“ bundesweite Aufmerk -samkeit erzielen; im Jahr 2009 wird das„Bauhausjahr“ viele Menschen nach Thü -ringen ziehen. In Jena sind noch heuteHäuser im Bauhaus-Stil zu bestaunen.Einen speziellen Höhepunkt im Rahmender zahlreichen Veranstaltungen in der

Stadt Jena wird eine Kandinsky-Aus stel -lung bilden. Kandinsky, der unter ande-rem in Weimar studierte, stellte zu Be ginndes 20. Jahr hunderts seine Bilder imKunst verein Jena aus. Dieser hatte sichbald nach seiner Gründung im Jahr 1903zu einem Vorkämpfer der klassischenModerne entwickelt und begründete Je -nas Ruf als Kunststadt weit über dieRegion hinaus. (su)

Wissen schuf Jena

! www.jena.de

Jena leuchtet: Mit dieser Veranstaltung eröffnete die Stadt am 2. Februar 2008 das Wissenschaftsjahr 2008.

Foto: Tino Zippel / TTG

Jena eine der dynamischsten Städte Ost -deutsch lands mit starkem Wachstum undeiner sinkenden Arbeitslosenzahl.

Dr. Albrecht Schröter, Oberbürgermeister Stadt Jena

Uiumschlossen von Bergen und derAuto bahn im engen Saaletal liegtJena nicht nur in einer reizvollen

Land schaft, sondern auch mitten in einer ra-sant wachsenden Hightech-Region. Mikro -technik, Optik, Medizintechnik und Biotech -no logie gehören heute zu den Wachstums-und Erfolgsbranchen in Jena.

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An Anfang stand die Idee und das Ziel,wie verschiedene Firmen in einem Ver -bund gemeinsam an Projekten arbeitenund die vorhandene Infrastruktur nutzenkönnen. Schnell entwickelten sich darausweitere Ziele. Ge meinsam können dieUnternehmen im Verbund stärker auftre-ten und sichtbarer sein, als im Alleingang;Informationen kön nen ausgetauscht wer-den und gegenseitige Hilfestellungen ge-leistet werden. Neben diesen Ideen aller-dings musste noch eine ganze MengeInnovation eingebracht werden, um die inJena bekannte Dachmarke „TowerByte“zu gründen.

Die Idee wurde imJahr 2003 in die Tatumgesetzt und dieTower Byte gegrün-det. Damals, 2003,hatte das größteUn ternehmen fünf Mitarbeiter. Zu sam -men hatten die fünf Gründungsmitglieder16 Angestellte, inklusive der Geschäfts -führung. Heute haben sich in der Ge -nossenschaft TowerByte 28 Unterneh men

Viele Unternehmen in Jena beschäftigen sich mit E-Commerce und E-Government. Ein Großteilhat seine Büros im JenTower. Unter der Dachmarke „TowerByte“ haben sie sich zusammenge-schlossen und bearbeiten viele Projekte gemeinsam.

E-Commerce Experten im Hörsaal

zusammengeschlossen und beschäftigenrund 300 Mitarbeiter. Das Konzept der ge-meinsamen Hilfe ging also auf. Experten,die für die hoch innovativen Firmen arbei-ten, können auch einen längeren Zeitraumbei benachbarten Kollegen unterkommenund dort ihr Kön nen einbringen. DasWissen, das dem Team zur Verfügungsteht, bleibt also im Haus. Vorrangig gehtes dabei um Wissen rund um das ThemaInternetgeschäft und E-Commerce, alsoThemen, die seit vielen Jahren aus demHochhaus in der Jenaer Innenstadt kom-men. Als die Krise um das Vorzeige unter -nehmen Intershop begann, und eine Viel -

zahl hoch spezialisierter Mitarbeiter nichtweiter beschäftigt werden konnten, grün-deten sich erste kleine Firmen, die sieschnell entwickelten. Der Vorstands vorsit -zende der TowerByte Ge nossenschaft,Reinhard Hoffmann, beschreibt die mo-mentane Ausrichtung der Unternehmenso: „Wachstum ist nicht mehr das wichtig-ste Ziel. Wir wollen uns qualitativ, dasheißt beim Angebot und Service am Kun -den, verbessern und dabei wachsen.“

Wachstum heißt in diesem Fall aber auch,langfristig den Bedarf an Mitarbeitern fürdie Unternehmen, aber auch den Techno -logiestandort Jena zu sichern. Dazu hatTowerByte einen Rahmenvertrag mit derFachhochschule Jena geschlossen. Einer -seits können Studenten in den Unter neh -men im Tower den Alltag und die Praxiskennenlernen, andererseits gehen die Un -ternehmer an die Hochschule und haltendort regelmäßig Vorlesungen. Eine ähnli-che Kooperation besteht auch mit derFriedrich-Schiller-Universität. Um für dieStudenten einen Praxisbezug zu schaffen,bietet der Tower Praktikumsplätze, be-treut Diplomarbeiten und schickt Exper -ten in die Hörsäle.

Noch immer kommen Firmen der Bran -che auf Towerbyte zu. Die Genos senschaftist offen für neue Mitglieds unternehmen.Egal ob sie im Turm, in Jena oder demRest der Welt zu Hause sind. (su)

AdiCashAGETOALEAARGIVBestsidestoryconstancydiepruefer.dedotSourceFinnwaaFinwallMediaFlymintignitiMokkaFishmvolutionnetresearchNewskraftnexumPreisbockQuaJooSascha SauerSIMPROVEsynchronitythe agent factoryTourevo®TowerConsultTower PRTruitionubemis

Wir wollen uns qualitativ verbessern unddabei wachsen.

Reinhard Hoffmann, Vorstandvorsitzender TowerByte eG Fo

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Mitglieder der TowerByte eG

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chen Entlastung des Innenstadtverkehrseinher, er bietet auch ausgezeichnete Er -schließungsbedingungen für das gesamteStadtgebiet und eine sehr gute Erreich -barkeit der Gewerbe- und Wohnstandorte.Das Bahnterminal im Güterverkehrs zent -rum und der neue ICE-Bahnhof, der imDezember 2008 übergeben wird, verbin-det Erfurt mit den wichtigsten Eisenbahn -magistralen des Landes. Hinzu kommt derErfurter Flughafen, der mit seinen Poten -zialen hervorragende Bedingungen fürden Personen- und Frachtverkehr bietet.

Aber auch die weichen Standortfaktorenwie Kultur, Sport, Bildung und Aus bil -dung werden berücksichtigt. „Es geht unsdarum, die Stadt in allen Bereichen aufzu-werten. Die Einwohner sollen sich wohlfühlen. Dann ziehen sie auch nicht weg,vo rausgesetzt natürlich, die wirtschaftli-chen Rahmenbedingungen stimmen“, ur-teilt Erfurts Oberbürgermeister AndreasBausewein. (su)

Landeshauptstadt Erfurt

Die wirtschaftliche Entwicklung der Thü -ringer Landeshauptstadt mit ihren knapp200.000 Einwohnern verlief sehr rasant:Zu den alteingesessenen Branchen gesell-ten sich insbesondere Unternehmen derPhotovoltaik, Logistik und aus dem Be -reich der Medien – sie prägen den Wirt -schaftsstandort Erfurt maßgeblich. Ober -bürgermeister Andreas Bausewein denktdabei gern an das Jahr 2008 zurück: „Un -sere jüngste Großansiedlung ist die FirmaSchaeffler, die ihr europäisches Logistik -zentrum in dem neuen Gewerbe gebietInternationales Logistik Zentrum (ILZ) er-richten wird. Erfurt und Thürin gen liegentatsächlich mitten in Deutsch land. Darumsind unsere großen Vorteile die zentraleLage und die sehr gute Er reichbarkeit.Hinzu kommt eine hervorragende Infra -struktur, sehr gute Lebens-, Arbeits- undAusbildungsbedingungen in Erfurt undder Region – mit der wir übrigens bestenszusammenarbeiten – und nicht zu verges-

sen der Charme unserer schönen Stadtselbst.“

Ein wichtiger Anlass vieler Besucher, indie Stadt zu kommen, ist der jährlich statt-findende Erfurter Wirtschaftskongress er-wicon, zu dem jedes Jahr hunderte Gästebegrüßt werden. Die Kongresse stehen je-des Jahr unter einem anderen Thema.2006 war es die Solartechnik, im Jahr 2007standen Kindermedien im Mittelpunkt, imJahr 2008 ging es um den Logistik-Stand -ort Erfurt und der achte Kongress wirdsich mit Bil dung,Aus- und Wei ter bil -dung beschäftigen.Auch mit Messenund Kong res senwer den viele Men -schen in die Thü -rin g er Landeshauptstadt geholt. Anlässekultureller Art sind beispielsweise dieDomStufen-Festspiele oder das Krä mer -brückenfest.

Infrastrukturell ist Erfurt mittlerweile bes -tens aufgestellt: Die Autobahnen A 4 undA 71 verbinden die Stadt überregional.Der Erfurter Ring mit zwölf Anschluss -stellen ging nicht nur mit einer maßgebli-

Der Charme der schönen Landeshauptstadt

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Neben ihren Wahrzeichen Dom und Severikirche ist die Stadt geprägt von einem fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern.

Foto: Carsten Senf / Erfurt

Piolitisches, wirtschaftliches und kul-turelles Zentrum des Frei staa tes istErfurt. Als eine der ältesten Städte

Deutschlands und mit einem nahezu unver-sehrten Stadtkern lockt sie alljährlich einennicht abreißenden Touristenstrom an.

Unsere Vorteile: die zentrale Lage, sehrgute Lebens-, Arbeits- und Ausbildungs -be dingungen und der Charme der Stadt.

Andreas Bausewein, Oberbürgermeister Stadt Erfurt

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Die Krämerbrücke in Erfurt

Erfurt – Die Kreative

Im Wettbewerb um Ausbildungs- undArbeitsplätze haben Jugendliche mit Han -dicap schlechte Chancen. Wir begleitenjunge Menschen mit Lern- und Mehrfach -behinderungen auf dem Weg in die Ar -beitswelt.

Die Jugendberufsförderung ERFURTgGmbH ist eine nach Paragraf 35 SGB IX

anerkannte Einrichtung der wohnortna-hen beruflichen Rehabilitation. Un terEinbeziehung ihrer behinderungsspezifi-schen Probleme erhalten die Reha bili -tanden Unterstützung in der Berufs vorbe -reitung und beruflichen Erstausbildung in23 Berufen unterschiedlicher Branchensowie der anschließenden Integration inden Arbeitsmarkt. Insgesamt 87 Mitar bei -

ter – darunter auch Psychologin und Heil -pädagogin – kümmern sich behutsam undkonsequent um rund 300 Auszubildendeund 150 Jugendliche in vorbereitendenMaßnahmen. Ziel aller Förderung ist derFacharbeiterabschluss vor der zuständi-gen Kammer, denn er ist die Eintrittskartein die Arbeitswelt und die Chance auf einselbst bestimmtes Leben. Insbesonderemit unseren betrieblichen Partnern (zirka250) entwickeln wir die Leistungen derRehabilitanden entsprechend konkreterberuflich-betrieblicher Anforderungen.

Auch in 2008 stellten unsere 128 erfolgrei-chen Absolventen (95,5 Prozent) unter Be -weis, dass Behinderung und Schulzeug -nisse der beruflichen und persönlichenEntwicklung nicht entgegenstehen müs-sen und sie in der Lage sind, am richtigenPlatz ihre beruflichen Aufgaben vollum-fänglich zu erfüllen.

Sichon seit Jahrhunderten behauptetsich Erfurt als wichtiger Wirt schafts-

und Handelsstandort in Deutschland.Neue Branchen hatten es in der Vergan -genheit nicht schwer, sich hier anzusie-deln. Da durch konnte sich die Stadt im-mer wieder den Neuerungen der Zeitan passen und verlor nie den An schluss.

Schon Luther schwärmte von Erfurt als ei-ner Stadt „ …am besten Ort.“ Zu dieserZeit war die Stadt an der Gera schon mehrals 800 Jahre alt, womit sie heute zu denältesten Städten Deutschlands zählt. Erst -mals urkundlich im Jahr 742 erwähnt, ent-wickelte sich die Stadt aufgrund ihrerschon damals sehr zentralen Lage, zu ei-nem wichtigen Handelsplatz. Prominenteaus Adel, Kirche und Bürgertum reisten inden vergangenen Jahrhunderten immerwieder gern nach Erfurt. Ob Kaiser Fried -rich I. Barbarossa, König Rudolf I. vonHabsburg, Schwedenkönig Gustav Adolfund natürlich Goethe und Schiller; sie al-le kannten die Vorzüge der Handelsstadt.Bis heute ist viel vom alten Glanz erhaltengeblieben. Rund 50 Gottes häuser zierenbis in die Gegenwart das Bild der Stadt. 18von ihnen stammen noch aus dem Mit -telalter. Prägend für die Silhouette der

Stadt sind der Dom und seine Nach bar -kirche St. Se veri. Die auf einer Anhöhe amDomplatz in der Altstadt gelegenen Kir -chen sind über die breite Treppe der 70Domstufen zu erreichen. Erhalten geblie-ben ist auch die historische Krämer brückeam Wenige markt. Erstmals urkundlich imJahr 1117 als Holzbrücke erwähnt, ist sieheute die einzige bebaute Stein brücke

nördlich der Alpen in Mittel europa undgeht in ihrer jetzigen Form auf das Jahr1325 zurück.

Neben historischen Kleinoden überzeugtErfurt heute als wirtschaftliches ZentrumThüringens. Nicht nur die für Thüringentypischen Branchen wie Automobil- undMa schinenbau sind hier zu Hause. Auchder Gartenbau hat eine lange Tradition.Im Mittelalter machte die WaidpflanzeErfurt wohlhabend. Später führten Saat-und Pflanzenzucht dazu, dass Erfurt denBeinamen „Blumenstadt“ bekam.

Weiter hin entwickelt sich Erfurt momen-tan vermehrt zu einem Hightechstandort.Mikro systemtechnik, Multimedia und E-Com merce sind zukunftsträchtige Bran -chen, die hier ein kreatives Umfeld gefun-den haben. Das Städtedreieck Er furt-Jena-Ilmenau mit seinen Hoch schu len undForschungseinrichtungen bietet nicht nurExistenzgründern attraktive Bedingungen.Leistungsfähige Fachkräfte überzeugenauch große Unternehmen, in der RegionFuß zu fassen. Die Stadt selbst, aber auchihr Umland überzeugen und geben immerwieder Impulse, die ganz Thüringen be-einflussen. (su)

Chancen für selbst bestimmtes Leben

KontaktJugendberufsförderung ERFURT gGmbHStorchmühlenweg 8D-99089 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 60018 0Fax: +49 (0) 361 - 60018 12E-Mail: [email protected]: www.jbf-erfurt.de

Wohnortnahe berufliche Rehabilitation

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GeAT AG: Zeitarbeit „Made in Thüringen“ Zeitarbeit ist für den Mittelstand mittlerweile nicht nur Alternative sondern die erste Wahl. MitTarifierung und Zertifizierung nach DIN EN 9001:2000 steigt die Anerkennung der Zeitarbeitnicht nur als eigenständiger Wirtschaftszweig sondern auch als Arbeitsplatzbeschaffer Num -mer 1. Dabei bietet die GeAT AG ihren Firmenkunden bedarfsgerechte Personallösungen an.

Der regionale Anbietermit den meisten Erfahrungen!Die GeAT AG als größter Thüringer Per -sonaldienstleister hat sich mit ihren 14Standorten thüringenweit zu einem stra-tegischen Partner für Personallösungenetabliert. Eine berechtigte Marktstellungerreicht die GeAT AG zudem als Thürin -ger Unternehmen, weil sie zurzeit jährlichetwa 1.500 bis 1.700 Einstellungen in allenBerufsfeldern vornimmt. 85 Prozent derArbeitnehmer werden in Thüringen einge-setzt. „Die GeAT AG macht sich insbeson-dere im Mittelstand stark“, so der imAugust berufene Wirtschaftssenator desBVMW Helmut Meyer (gleichzeitig auchVor stands sprecher der GeAT AG), „weildort wegen des barschen WettbewerbesEnt lastung, Risikominderung und Flexi -bilität am ehesten gebraucht werden!“

Einmalige Kombination von „5-Plus-Vorteilen“Damit Unternehmen wettbewerbsfähigsind und ihren Standort in Deutschland si-chern können, bietet die GeAT AG eine inDeutschland einmalige Kombination der5-Plus-Vorteile: 1. einziger aktiver Prädi kats träger der so-

zialverträglichen, integrativen Arbeit -neh merüberlassung des Frei staats Thü -ringen

2. über 13 Jahre Markterfahrung mit jähr-lich über 1.500 Einstellungen

3. flächendeckendes vernetztes Nieder -lassungssystem und persönliche Kom -petenz

4. zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000,Tarifgebundenheit zum iGZ / DGB-Tarifwerk, anerkannter Ausbildungs -betrieb

5. erster Thüringer Personaldienstleistermit Qualitätsgarantie

Wegen der flexiblen Anpassung an kürzerwerdende Produktzyklen oder Auftrags-und Produktionsschwankungen fordernKundenunternehmen die vorausschauen-de und nachhaltige Personalplanung vonPersonaldienstleistern, wie sie die GeATAG bietet.

QualitätsträgerMit der Einstellung von 17.011 Zeitar beit -nehmern hat die GeAT AG einen wir-kungsvollen Beitrag zur Entlastung desThüringer Arbeitsmarktes geleistet. Ausdiesem Grunde hat die GeAT AG als ersterund einziger Prädikatsträger des FreistaatsThüringen die Urkunde der sozialverträg-lichen integrativen Arbeitnehmer über -lassung überreicht bekommen. Die GeATAG konnte in den letzten Jahren die Be -schäftigungsverhältnisse für Arbeitsloseund von Arbeitslosigkeit Bedrohte Men -schen stark verbessern. Als erster Thü -ringer Personaldienstleister überzeugt dieGeAT AG mit ihrem Qualitätskompass,der Qualitätsgarantien für Kunden ver-

(v.l.) Helmut Meyer (Vorstandssprecher),Angelika Schulz (Personalreferentin) undHartfried Wachtel (Vorstand GeAT AG)präsentieren bei einem Pressetermin dieneuen Auszubildenden der GeAT AG:

(v.l.) Danielle Saalfeld (AuszubildendeKauffrau für Bürokommunikation),Annegret Paul (AuszubildendePersonaldienstleistungskauffrau) undTim Jung (Auszubildender Personal -dienst leistungskaufmann)

KontaktGeAT AG Juri-Gagarin-Ring 152D-99084 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 558 46 0Fax: +49 (0) 361 - 558 46 10E-Mail: [email protected]: www.geat.de

brieft. Motivierte und fachlich gut ausge-bildete Zeitarbeitnehmer sind der Garantfür eine bedarfsgerechte Auswahl beimKundenunternehmen und stimmen somitoptimistisch, auch in Zukunft ein verläss-licher Partner der hiesigen Wirtschaft zusein.

GeAT Akademie „Unser Ziel ist die Marktführerschaft inThüringen zu sichern, auszubauen unduns von niemandem in der Branche über-bieten zu lassen! Dazu gehört die An pas -sung an sich verändernde Markt be dürf -nisse“, erklärt Vorstands sprecher HelmutMeyer. „Wir sind Partner für Thüringer.Bedarfsgerechte Personallösungen auchfür zukünftige Zeiten eines zunehmendenMangels an Fachkräften entwickeln wirmit unseren Kunden.“ ArbeitsorientierteWeiterbildungen und Qualifizierungenstehen dabei im Vordergrund. Dies ist ne-ben der Bereitstellung von Ausbildungs -plät zen der Beitrag der GeAT AG zumAbbau der Arbeitslosigkeit und zur För -derung des Wirtschaftswachstums.

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Kontakt

Messe Erfurt AGGothaer Straße 34D-99094 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 400 0Fax: +49 (0) 361 - 400 1111E-Mail: [email protected]: www.messe-erfurt.de

„Mit durch schnittlich 150 Veranstaltungenund einer halben Million Besuchern ha-ben wir eine gute Jahresauslastung. Dabeiist das Gelän de in diesem Jahr sieben Malkomplett durch Ausstellungen und Bun -des kongresse ausgebucht“, freut sichJohann Fuchsgruber, Vor stand der MesseErfurt AG. Die positiven Belegungs zah lender Messe Erfurt entsprechen dem allge-meinen Aufwärtstrend im Ta gungsmarktDeutschlands. Branchen kenner prognosti-zieren einen wachsenden Bedarf nach per-sönlicher Begegnung zum Wissens- undErfahrungsaustausch. Auch finden immermehr Kongresse mit begleitenden Messenstatt. Die Gründe dafür kennt JohannFuchsgruber: „Kongresse ziehen solven-tes Fachpublikum an. Für Unter nehmen,die sich in diesem Rahmen präsentieren,sind gute Kontakte garantiert. Währendfür Messeaussteller das Kosten-Nutzen-Verhältnis ausschlaggebend ist, müssenfür Kongressveranstalter auch die anderenFaktoren stimmen“.

Das Messe zentrum Erfurt kann als regio-naler Stand ort mit großer räumlicher Nut -zungs vielfalt, persönlichem Kunden ser -vice und einer zentralen Lage punkten.

An gesichts der immer wichtiger werden-den Öko logi sie rung von Veran stal tungenals Kon se quenz auf Klimawandel undCO2-Aus stoß gewinnen Zentralität undInfra struktur eines Veran staltungs ortes anWert. Die Umset zung ökologischer An -sprüche erfordert allerdings ein Um den -ken aller am Tagungs- und Kon gress -geschäft Beteiligten. Hinzu kommt dieInvestitionsbereitschaft in Ge bäude undLogistik. „Wir haben Glück. Das Messe -zentrum Erfurt wurde bereits unterBerücksichtigung von Umwelt as pekten er-baut. Die Architektur ist stark am Tages -licht ausgerichtet und das auf den Hal len -dächern anfallende Regenwasser sammeltsich zur Weiternutzung in einer Zisterne.Sämtliche Dächer sind begrünt und insge-samt 900 neue Bäume wurden gepflanzt.Außerdem hält die Stadtbahn direkt vorunserer Tür und verkehrt im Zehn-Minu -ten-Takt zwischen Messe und ICE-Bahn -hof. Die umweltfreundliche An- und Ab -reise der Tagungs teilneh mer ist in Er furtunkompliziert möglich.“ Für Mes se-Vor -stand Johann Fuchsgruber sind das güns -tige Voraus setzungen, um im Top-Ran -king der umweltgerechten Ta gungs ortebestehen zu können.

Das Messe- und Tagungs geschäft lebt vonimmer neuen Ideen. Interessante Themenliegen dabei oft sehr nahe. So gilt derFreistaat Thüringen inzwischen als dasBallungszentrum der Solarwirtschaft inder Mitte Deutschlands. Darauf aufbau-end und anknüpfend an die Tradition derBauhaus-Universität Weimar findet imMessezentrum Erfurt im November der 1.Internationale Kongress „Bauhaus.SO-LAR: Technologie – Design – Umwelt“statt. Im Fokus des interdisziplinären Kon -gresses stehen Fragen nach der optimalenKombination von Ästhetik und Funktionenergieliefernder Anlagen, Fassaden undDächer im Einklang mit Architektur undStadtplanung. Praxisnah abgerundet wirddas Programm durch eine begleitendeFachausstellung.

Sympathisch, zentral, grünMesse Erfurt AG

Die Messe Erfurt ist der zweitgrößte Messe -standort in den neuen Bundes ländern mitKongresszentrum, zwei Messehallen, Mehr -zweck halle und einem Freigelände. Hier eröff -nen sich für jeden Anlass alle Räume undMög lichkeiten auf 46.670 m2 Ausstel lungs -fläche inklusive 3.800 Parkplätzen.

Prima Tagungsklima: Das Messezentrum Erfurt inklusive CongressCenter wurde bereits unter Umweltaspekten erbaut.

Johann FuchsgruberVorstand der Messe Erfurt AG

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Bachmann Hotels – Alles aus einer Hand!Übernachtungen, Tagungen, Veranstaltungen, Cateringservice, Eventservice

Die Bachmann Hotels sind nicht nur diegrößte privat geführte Hotelgruppe inErfurt, sondern bieten mit ihren vielfälti-gen An geboten weitaus mehr. Mit dem 4-Ster ne-Hotel am Erfurter Flug hafen, demHotel am Kaisersaal in der Innenstadt unddem Hotel Weisser Schwan in Erfurt-Kersp leben bieten die Bachmann Hotels ininsgesamt 167 Ho telzimmern bestenSchlaf komfort. Die engagierten Mitarbei -ter empfangen Sie mit herzlicher Freund -lichkeit und bieten Ihnen kulinarischeGenüsse, Ruhe und Entspannung. NebenTagungen und Seminaren in den Hotelsleisten die Bachmann Hotels auch kompe-tenten Ser vice bei Feiern und Veran stal -tungen, Ge burts ta gen oder Fir menfeiernund garantieren kreative Kon zepte undprofessionelle Umset zung. Das ebenfallsvon den Bachmann Hotels betriebenecomcenter Brühl (zwischen Domplatzund Theater) bietet das gesamte Ver an stal -tungsmanagement bis 400 Personen auseiner Hand. Mit drei Veranstaltungsräu -men und dem lichtdurchfluteten Atriumist das comcenter Brühl optimal für Ta -gungen, Konferen zen oder Events geeig-net. Die Vorteile liegen auf der Hand: zen-

Nicht nur die klassischen Urlauber undFeriengäste lassen die Zahl zusammen-kommen, auch Teilnehmer an Tagungenund Kongressen, die geschäftlich im Frei -staat unterwegs sind, gehören dazu. VieleUnternehmen nutzen die zentrale Lageund die günstigen Verkehrswege. Thürin -gen liegt nicht nur zentral, der Freistaatbietet auch neben vielfältig einsetzbarenTagungs- und Kongressräumen, genugPotenzial für erlebnisreiche Tage außer-halb des Programms.

Tagungsgäste können so nach ihren Ver -an staltungen das reichhaltige Kulturan -gebot kennen lernen, in Wellness-Oasen

Die Gästezahlen belegen es: Thüringen ist immer eine Reise wert.

Mehr als neun Millionen Übernachtungen werden die Hotels und Pen sio nen im Land

im Jahr 2008 vorweisen können.

Das Congress Centrum Suhl wurde 1972 als Stadthalle erbaut.

Seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 1995 zählt es zu

den attraktivsten und modernsten Veranstaltungs- und

Erlebniszentren Thüringens.

entspannen oder auf Wanderungen dasLand erkunden. Aber auch die Veran stal -tungsorte sind sehr vielseitig und über dasganze Land gestreut. Als ältestes Kon -gress zentrum in Deutschland ist der Kai -ser saal in der Landeshauptstadt Erfurt mitseinen differenzierten, hervorragend aus-gestatteten räumlichen Gegebenheiten,seinem modernen technischen Know-howund einer vielfältigen gastronomischenBetreuung ein ausgezeichneter Ver an stal -tungsort für Kon gres se, Tagun gen undSeminare. Viele berühmte Per sön lich kei -ten adelten das his to rische Haus mitten inder Erfurter In nenstadt bereits mit ihremBesuch: So trafen hier beispielsweise

Kontakt

trale Lage, exklusives Um feld und hoch-wertige Ausstattung. Mee tings, Kon gres -se, Ausstel lun gen oder Themen aben de,hier wird jedes Event zum High light. DerBachmann Best Ca tering- & Party servicebietet minutiös vorbereitete Versor gungs -konzepte und erstklassige Be treuung. ObPar ty service, Messe, Catering, Event ser -vice oder Kon fe renz betreuung, sorgfältigeVor bereitung und Durch führung sind ge-wiss. Sie planen eine Veran stal tung? DieFach leute in den Bachmann Ho tels bera-ten Sie gern. Sym pathisch, kom petent undpersönlich.

Bachmann Hotels - Airport Hotel ErfurtBinderslebener Landstraße 100D-99092 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 656 1105Fax: +49 (0) 361 - 656 1060E-Mail: [email protected]: www.bachmann-hotels.de

Tagenim Freistaat

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Tagen und Konferieren

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Für Tagungsveranstalter scheint es eineunumstößliche Tatsache zu sein, dassKongresshotels immer in Ballungsräumenzu finden sind. Das Ringberg Hotel jedochstellt eine Ausnahme dar. Ursache dafürist nicht nur die einzigartige Lage in derMitte Deutschlands und die gute Erreich -barkeit sondern auch die Entwick lungs -geschichte des Hauses. Im Jahr 1979 er-richtet, war es eines der Hotel-FlaggschiffeThüringens. Nach der Privatisierung imJahr 2002 investierten die neuen Eigen -tümer erheblich in die Anlage. Und so prä-sentiert sich das Haus heute ansprechen-der denn je, begrüßt nach wie vor einegroße Zahl Erholungs suchender, hält aberauch beachtliche Ka pazitäten im Tagungs -bereich vor. Ins be sondere ist das Hotel

eine interessante Option für Kongress -veranstal ter, die Teil nehmern die Hektikeiner Großstadt ersparen wollen und eherauf ein ruhiges und komfortables Kon -gress umfeld setzen. Der Kongresssaal bie-tet auf einer Gesamt fläche vom 432 m² biszu 550 Personen Platz, acht weitere Ar -beitsräume sowie großzügig bemesseneFoyers ergänzen das Raumangebot undgewährleisten kom fortables Arbeiten imPlenum und in Arbeitsgruppen sowie beijeder anderen Art von Veranstaltung wieMessen, Tagungen, Events und Banketten.Ein ebenso wichtiger Entscheidungsfaktorist die große Budgetsicherheit durch diestarken Inklusivleistungen der Tagungs -pau schalen. Alle Tagungsräume sind klimatisiert, bieten Fax-, Telefon und In -

Gipfeltreffen

KontaktRingberg HotelRingberg 10D-98527 SuhlTel.: +49 (0) 3681 - 389 0Fax: +49 (0) 3681 - 389 890E-Mail: [email protected]: www.ringberghotel.de

ter net anschlüsse und verfügen über Ta -ges licht. Für organisatorische und techni-sche Fragen steht Veranstaltern speziellgeschultes Personal sowie ein Haus tech -niker zur Seite. Keine Frage, dass auchspezielle Rahmenprogramme offeriertwerden, in erster Linie sind sie natürlich„thüringisch“ geprägt. Darüber hinaus istdie große Zahl von kulinarischen, Freizeit-und Sportmöglichkeiten, die offeriert wer-den, nicht zu vergessen. Hier hält dasRingberg Hotel spezielle Tages- und Kurz -reiseangebote, nicht nur für Tagungsgästebereit. Auch von der regionalen Bevöl -kerung werden diese Angebote gerne inAnspruch genommen. Sie genießen gerndie herrliche Natur beim Wandern, Rad -fahren oder Nordic Walking, lassen sichzum Sonntagsbrunch verwöhnen undgönnen sich Erholung im Freizeitbereichmit Schwimmbad, Sauna und Kosmetik-und Massagestudio. Das Ringberg Hotel,in jeder Hinsicht einen Besuch wert.

zum Eu ro päischen Fürsten kon gress imJahr 1808 Napo leon und Zar Alex an deraufeinander. Weimar bietet mit seinemhochmodernen Tagungszentrum nichtnur die Möglich keit ohne große Mühenund Zeitaufwand eine Veranstaltungdurchzuführen. Die Stadt der Klassik undden Bauhauses lässt Geschichte auf eng-stem Raum erlebbar werden. Unmittelbarim Stadtkern Wei mars gelegen, erschließtsich mit dem im Jahr 1999 eröffneten con-gress cent rum neue weimarhalle eine derschöns ten und modernsten Ta gungs stät -ten im Land. Das Congress Cen trum Suhlverbindet die funktionale Einheit von gro-ßer Halle, Tagungs-, Se minar- und Kultur -

räumen, Hotel, Gas tro nomie, Erleb nisbadmit Fitness- und Freizeitbereichen.

Konzerte, Fachmessen, Bankette, Sympo -sien, Ausstellungen und Konzerte, aberauch Kongresse, Tagungen und Seminare– für jede Veranstaltung bietet Thüringenden passenden Raum und das passendeUmfeld. Kleine Räume für private Rundenoder große Säle mit mehreren TausendPlätzen stehen zur Verfügung. Darüberhinaus liegen Hotels aller Preis klassenund Kategorien in direkter Nach bar schaftzu den großen Veranstal tungs orten undbieten ausreichende Angebote zur Über-nachtung. Zusätzlich dazu bieten die gro-

ßen Häuser im Freistaat Thüringen aucheigene, sehr gut ausgestattete Veran stal -tungsräume an.

Die Anreise zu den Kongressorten in Thü -ringen ist auf allen Wegen gewährleis tet.Zwischen Nord und Süd verlaufen die Au -tobahnen A9, A71 und A73, zwischen Ostund West die A4 und die A38. Bal lungs -räume wie Nürnberg, Ber lin, Hal le/Leip zigund Frankfurt sind direkt mit Thürin genverbunden. Städte wie Er furt und Jena sindan das ICE-Hoch ge schwindig keits netz derDeutschen Bahn angeschlossen und ver-binden Thüringen mit weiteren deutschenund europäischen Oberzentren.(su)

congress centrum neue weimarhalle: Der Betreiber, die weimar GmbH –Gesellschaft für Wirtschaftsförderung,Kongress- und Tourismusservice, bietetRund-um-Service von derTagungsvorbereitung bis hin zum touristischen Programm.

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International

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Sonderveröffentlichung des WirtschaftsSpiegel

– Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen –

Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt

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für Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der WIRTSCHAFTS -

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Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg.

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Redaktion

Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)

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Weltkonzern in ThüringenKaum bemerkt von der Öffentlichkeit ver-treibt Interkordsa aus Mühlhausen Spezial -garne in 44 Länder der Welt.

Es ist eine Frau, die an der Spitze derzweit größten Holdinggesellschaft der Tür -kei steht. Allein dieser Umstand machtdeutlich, das Unternehmen ist etwas Be -sonderes. Denn in der eher männlich do-minierten türkischen Gesellschaft ist Gü -ler Sabanci eine Ausnahme. Und doch istsie eine Frau, die nicht nur das Unter neh -men, die Sabanci Holding, kräftig nachvorn treibt. Auch den Weg der Türkeinach Europa begleitet sie aktiv mit undsetzt sich in ihrem Land für mehr Demo -kratie und Menschenrechte ein. Die Sa -banci Holding ist weltweit tätig. Rund 70Unternehmen erwirtschaften einen Jah -res umsatz von über zehn Mil liar den Euro.Einen Anteil daran haben die 120 Mitar -beiter von Interkordsa in Mühl hausen.Das Unternehmen wurde 1995 gegründetund ist seit 1999 eine hundertprozentigeTochter der KORDSA GLOBAL. Seitdemhat sich Interkordsa rasant entwickelt. ImJahr 2000 erfolgte die erste Erweiterungder Produktionsanlagen, vier Jahre späterdie zweite. Die Mitar beiter in Mühl hausen ! www.interkordsa.de

produzieren Garne aus Ny lon und Po lyes -ter, die zum Beispiel in der Reifen produk -tion Anwendung finden. Die Kunst stoff -fasern werden bei Interkordsa hergestelltund anschließend zu Garnen gewickelt.Auf Rollen verlassen die Garne das Thü -ringer Werk und gehen in alle Welt. Nichtnur bei der Herstellung von Reifen werdendie High-Tech-Produkte benötigt, sondernauch in An triebsriemen, Schläu chen undPapier maschinen bespan nungen. Sie ga-rantieren hohe Stabilität und eine langeLebens dauer. Dazu sind neueste Pro zess -techno logien und eine gleichbleibend ho-he Pro duktqualität nötig. VerschiedeneZerti fi kate zeugen davon, dass Interkordsahervorragende Qualität und guten Servicegarantiert. Ein An spruch, der auch derHol dingchefin wichtig ist. Ihre Aufgabe istes nicht nur, die 70 Unter nehmen zu steu-ern und zu kontrollieren, sondern auchdie Interessen von 30 Fa milienmitgliedernzu vertreten, die zwei Drittel der Holding -anteile besitzen. Keine leichte Aufgabe.Doch sie kann sich auf ihre fast 40.000Mitarbeiter weltweit verlassen. Darunterauch auf die kleine Mannschaft aus Thü -ringen. (su)

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