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Freitag, 4. Dezember 2015

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ranking week

2015/16D A S B R A N C H E N R A N K I N G

V O N medianet

Die medianet rankingweek 2015/16

wird präsentiert im Rahmen der

„medianet xpert night“

am 03. März 2016.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

per mail: [email protected] | telefonisch: +43 1 919 20 - 2162

Erscheinungstermin: 04. März 2016

Druckunterlagenschluss: 18. Februar 2016

Hier geht´s zur

rankingweek 2014

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medianet.atW i r t s c h a f t s z e i t u n g f ü r M a r k e t i n g & s a l e s

Liebe Leserinnen, liebe Leser, am 18. Dezember 2015 erscheint die letzte

medianet-Ausgabe vor den Feiertagen. Die erste Ausgabe im neuen Jahr gibt es am Freitag, 15. Jänner 2016.

„Wir müssen mehr Farbe in die Marktforschung bringen“ Ein Blick zurück auf 15 Jahre Marketagent.com: Thomas Schwabl über die Herausforderungen im „Sparring“ mit den Auftraggebern.

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Freitag, 4. Dezember 2015

Austrian Event Award Die besten Events, die besten Agenturen 10

Pfeiffers Tricks Interview mit Betriebsratschefin Snjezana Brajinovic 26

Big Business Wird das autonome Fahren zum ganz großen Geschäft? 82

Da schau her! Start-up „myVeeta“ mischt den Bewerbungsmarkt auf 90

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Scolik wird neuer FernsehdirektorWIEN/MÜNCHEN. Der lang-jährige ORF-Manager Reinhard Scolik wird ab März 2016 Fern-sehdirektor beim Bayerischen Rundfunk (BR). (APA)

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2016 ist hier abrufbar!

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Die medianet rankingweek erscheint ab jetzt im Früh-jahr (4. März 2016). Erstmalig werden auch Daten, Informa-tionen und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B- Portal für die Kommunikations-branche, in die Bewertung miteinbezogen.

ranking week 2015/16 D A S B R A N C H E N R A N K I N G

V O N medianet

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medianet.at

••• Von Sabine Bretschneider

WIEN. Seinen 15. Geburtstag feier-te kürzlich das Marktforschungsin-stitut Marketagent.com. medianet führte mit Marketagent.com-Chef Thomas Schwabl ein Gespräch über die schwierigen ersten Jahre, blauäugige Annahmen, graue Mäu-se und Geburtstagswünsche.

medianet: Am Anfang war die Idee …Thomas Schwabl: Ja, lustigerweise wurde die Idee bei einem Radaus-flug mit meinem Steuerberater ge-boren. Tags darauf haben wir mit der Umsetzung begonnen, ohne Businessplan, ohne sich den Markt anzuschauen. ‚Es ist doch eigentlich dumm, in Zeiten wie diesen noch am Telefon Umfragen zu machen‘, habe ich mir gedacht. Das wäre doch per SMS viel schlauer. Und das Ganze müsste vollautomatisch funktionieren – von der Umfragen-programmierung bis zum Rech-nungsversand. Im Endeffekt haben wir diese Funktionen kein einziges Mal verwendet. Unsere Kunden auch nicht. Wir sind in unserer an-fänglichen Überheblichkeit davon ausgegangen, dass wir die mobile und die Onlineforschung erfunden hätten. Dabei gab es das längst – in Deutschland, UK, den USA.

medianet: Start-up-Mentalität könnte man das auch nennen …Schwabl: Nein, Blauäugigkeit. Heu-tige Start-ups machen Business-

pläne, schauen sich an, wie der Markt funktioniert, wer die großen Player sind, welche Technologi-en es gibt … Wir sind im Prinzip von zwei Annahmen ausgegangen, die nie funktioniert haben – SMS als Befragungsmedium und Do-it-yourself als marktreife Metho-de. Unsere dritte Hypothese war übrigens: Onlineforschung öffnet den Markt für Klein- und Mittel-betriebe – das hat sich so auch nicht bewahrheitet.

medianet: Sie sind ausgerechnet in der Zeit rund um 9/11 gestartet …Schwabl: Ja, willkommen geheißen hat uns damals niemand. Als wir am Start waren, herrschte die gro-ße Depression. Es gab überall In-teresse für unser Geschäftsmodell, aber auch viele Zweifel …

medianet: Ich habe ein Zitat aus einem der ersten Berichte in me-

nuierlich sinken. Marketagent.com entwickelt sich gegenläufig – wegen des Fokus auf online sind wir die ‚Krisengewinnler‘. Insgesamt wer-den Erhebungen aber immer weni-ger relevant. Durch Social Media, durch Big Data bekommt man Zah-len und Daten aus so vielen Quel-len. Dadurch wird die Interpretati-on und die Beratung immer wich-tiger. Man muss auch ein bissl das Graue-Maus-Image ablegen, mehr Farbe in die Marktforschung brin-gen.

medianet: Diesen allgegenwärti-gen Druck Richtung Digitalisie-rung spüren Sie in Ihrem Unter-nehmen ja nicht so sehr … Schwabl: Nein, tun wir nicht. All-gemein ist es so, dass man in der Marktforschung heute auch ein Sparringspartner für den Auftrag-geber ist, ihn in der Problem lösung unterstützt, einen ‚helicopter view‘ auf manche Dinge hat. Wenn man das mit den Paradebeispielen ver-gleicht – mit Foto, Film, Musik –, wo die Digitalisierung binnen kürzester Zeit Branchen durchei-nandergewirbelt hat, dann sieht man, dass die Digitalisierung in der Marktforschung keine Revo-lution ist. Das geht langsam vor sich, es empfinden nur manche Marktteilnehmer als ‚schnell‘. De facto stimmt es nicht. Mobile Re-search per se ist insofern nicht die Zukunftsherausforderung, weil Online und Mobile ohnehin ver-schmelzen, einfach weil Umfragen auf allen Plattformen funktionieren müssen. Wir können niemandem vorschreiben, wie er die Fragen be-antwortet.

medianet: Was also ist das nächs-te große Ding? Das Pendant zu ‚Industrie 4.0‘ in der Mafo wäre …Schwabl: Die Digitalisierung wird voranschreiten, die Nicht-Digitali-sierten sterben aus. Es wird noch mehr internationalen Wettbewerb geben, die Ländergrenzen werden sich auflösen. Es wird neue Markt-teilnehmer geben, die in unserem Teich fischen: Social Media-Mo-nitoring-Unternehmen, Unterneh-mensberater. Es wird durch Big Data valide Möglichkeiten geben, um Dinge zu erfassen – anstatt sie zu erfragen. Wenn ich Ihre Be-wegungsmuster am Smartphone auslesen kann, dann muss ich Sie nicht fragen, wie viele Kilometer Sie mit dem Auto fahren. Das weiß ich auf den Meter genau von Ihrem Handy. Do-it-yourself wird zulegen – spätestens seit dem Einstieg von Google in diesen Markt ist das klar.

medianet: Was sind Ihre finanziel-len Ziele auf diesem schrumpfen-den Markt?Schwabl: Wir budgetieren je-denfalls nach wie vor gar nichts, entscheiden sehr viel aus dem Bauch heraus – und wachsen kon-stant. Am Anfang war das ja nicht schwierig: Aus nix wird ja schnell nix plus eins (lacht). Dann haben wir uns eine Zeit lang jedes Jahr verdoppelt. Von dem sind wir lei-der auch weg. Und jetzt haben wir in der Regel ein sehr niedriges zweistelliges Wachstum – so um die zehn, 15 Prozent. Auf dem Kurs sind wir auch heuer – obwohl die letzten vier Wochen schon recht ruhig waren … Aber ein Wachstum wird sich ausgehen.

medianet: Jetzt visualisieren wir noch eine Geburtstagstorte zum 15er: Was würden Sie sich beim Kerzerl ausblasen wünschen?Schwabl: Der einzig legitime Wunsch ist eigentlich: Es soll nie schlechter werden. Es fehlt uns an nichts, wir haben ein wunderschö-nes Büro in beschaulicher Umge-bung. Wir können alle davon ganz gut leben. Wenn wir auf diesem Kurs weitermachen können, dann bin ich schon zufrieden. Ich strebe ja nicht die Weltherrschaft an. Vier oder fünf Prozent mehr Umsatz machen mich nicht glücklicher, nicht reicher und nicht ärmer. Am Ende des Tages möchte ich einfach zufrieden sein.

„Wir sind die Krisengewinnler“15 Jahre Marketagent.com: Gestartet in der Zeit der „großen Depression“ nach 9/11, etablierte sich der Online-Marktforscher parallel zum Siegeszug des Internets. Für die Zukunft prognostiziert Thomas Schwabl, Gründer und Chef des Geburtstagskinds, noch mehr internationalen Wettbewerb.

Auf Sparflamme In Österreich wer-den nur 3,7% der Marketingausga-ben in Marktfor-schung investiert. Damit liegen wir abgeschlagen hinter Märkten wie Großbritannien (20%), Frank-reich (16,1%) und Deutschland (13,9%).

Happy Birthday! Vor 15 Jahren etablierte Thomas Schwabl, CEO des Instituts, die Online-Marktforschung in Österreich mit der Umfrage-Plattform Marketagent.com. Begonnen hat alles mit einer Radtour mit seinem Steuer-berater …

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Wenn man das mit Foto, Film, Musik vergleicht, dann sieht man, dass die Digitalisierung in der Marktforschung keine Revolution ist.

4 coverStory Freitag, 4. Dezember 2015

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dianet gefunden, den wir 2002 zu einer Ihrer Umfragen gemacht ha-ben: ‚Das Medium Internet ist top-aktuell und unverzichtbar, aber nur bedingt vertrauenswürdig‘. Hat sich an dieser Einschätzung in 13 Jahren Gravierendes geändert?Schwabl (lacht): Nein, nicht wirk-lich. Aber was ist ‚das Internet‘? Es gibt ja einen Unterschied zwi-schen der ‚Zeit online‘ und diver-sen Schundplattformen … Aber ja, medianet war schon auch ein Men-tor der ersten Stunde für uns.

medianet: Wie ging es weiter?Schwabl: Unsere ersten zwei Jahre waren katastrophal. Die Validität unserer Methode hängt ja mit der Internetdurchdringung zusammen – und die lag damals unter 50 Pro-zent. Das ist halt nichts, wenn man mit Umfragen nur die ‚halbe Welt‘ erreicht. Das hat sich natürlich von selbst erledigt. Bis heute spricht für die Online-Marktforschung die Schnelligkeit, die Kostenstruktur, die Visualisierung. Telefonische Stichproben sind heute nicht mehr unantastbar, das Festnetz geht re-tour und am Handy ist die Teilnah-mebereitschaft geringer.

medianet: In Österreich werden überhaupt nur 3,7 Prozent der Marketingausgaben in Marktfor-schung investiert …Schwabl: Österreich liegt deutlich hinter Märkten wie etwa Deutsch-land, Großbritannien zurück. Heute kann ein Konzern in zehn Ländern gleichzeitig ein Produkt testen – vom Mutterland aus. Das führt unter anderem dazu, dass in Öster-reich die Umsätze seit 2011 konti-

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medianet.at

Novelle

Grünes Licht für BestbieterprinzipWIEN. Der Verfassungsaus-schuss des Nationalrats hat am Donnerstag einstimmig die Novelle zum Bundesver-gabegesetz beschlossen, in der das Bestbieterprinzip bei öffentlichen Bauaufträgen mit einem Projektvolumen ab einer Mio. € verpflichtend gesetzlich verankert wird. Der Beschluss im Plenum soll nächste Woche erfolgen.

A.t. KeArNey

Roboter bedrohen Hälfte der JobsDÜSSELDORF. „In zwanzig Jahren wird fast die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze in Deutschland durch Roboter ersetzt werden“, kommentiert Martin Sonnenschein, Euro-pachef bei A.T. Kearney, eine Untersuchung im Rahmen ihrer Gesellschaftsinitiative „Deutschland 2064 – die Welt unserer Kinder“. Zu den 10 Top gefährdeten Berufen gehören Büro- und Sekretariat, Berufe in Verkauf und Gastronomie oder kaufmännischer und tech-nischer Betriebswirtschaft. Die Top 10 der roboterresistenten betreffen Branchen, in denen Empathie oder emotionale In-telligenz gefordert sind: Pflege, Erziehung und Sozialarbeit, Führungsaufgaben und jene in Forschung und Lehre. (red)

GRAZ. Alljährlich im November wird die steirische Landeshaupt-stadt Graz zu einem Melting Pot junger Netz-Kreativer aus ganz Eu-ropa. Heuer machte das „European Youth Award“-Festival insbesonde-re jene digitalen Lösungen sichtbar, die im Dienst der Gesundheit ste-hen. Das Gewinnerprojekt aus Spa-nien erleichtert etwa mit Apps und eBooks autistischen Kindern das Lernen; weitere Projekte beschäf-tigten sich mit Big Data & Herz-diagnostik oder einem Roboterske-lett für beeinträchtigte Menschen. Diesjährige Schwerpunkte waren das Internet of Things, Big Data, cyberphysikalische Installationen und Assistenzsysteme.

„Leidenschaft mit Mehrwert“Das Siegerprojekt „Aprendices Visuales – Visual learning for children with autism” wurde von Miriam Reyes (sie lebt im spani-schen Sevilla) gemeinsam mit der befreundeten Künstlerin Carla Monguió für Reyes‘ dreijährige autistische Nichte entwickelt.

Der Hintergrund: Autistische Kinder lernen primär visuell – und das Gewinner-Projekt eröffnet den Kindern mittels eBooks und inter-aktiven Apps gänzlich neue Lern-möglichkeiten. „Tolle Apps und professionelle eBooks können auch

mit ganz geringen Mitteln und von einer NGO heute höchst profes-sionell produziert werden“, lobte die Jury in ihrer Begründung für die Auszeichnung. „Dieses Projekt sticht in Bezug auf den sozialen

Mehrwert, Leidenschaft des Teams und seine hohe Skalierbarkeit klar hervor“, schloss sich Peter A. Bruck, Initiator und Mastermind des „Eu-ropean Youth Award, an, „da es ei-gentlich allen kleinen Kindern hel-

fen kann, mit Freude zu lernen“.13 Start-up Projekte aus ganz

Europa waren nach Graz zur End-ausscheidung eingeladen wor-den, die sich allesamt durch ge-sellschaftliches Engagement und technische Exzellenz auszeichnen. Neben „Aprendices Visuales“ über-zeugten insbesondere das Big-Data-Projekt zur Herzdiagnostik, „Com-plex Disease Detector“, aus Schwe-den und das Jungbürger-Projekt „Exempt from Theory“ aus Polen.

Roboter und „Werbe-Bäume“Vorgestellt wurden auch das Robo-terskelett „UMRE“, das bewegungs-eingeschränkten Menschen motori-sche Unterstützung bietet, und ein multifunktionales Werbedisplay für Städte namens „CityTree“, ge-formt aus Holz und Pflanzen, das, neben der Funktion als Werbeträ-ger, den Feinstaub bindet und die Luftverschmutzung reduziert.

Österreich war mit der Social-Media-Plattform „talentify.me“ ver-treten, die ältere Schüler mit jün-geren zur Lernhilfe vernetzt, und mit dem Augmented-Reality-Spiel „Origin“ von Studierenden der FH Salzburg.

Mehr Infos zu den eingereich-ten und ausgezeichneten Projekten finden Sie auf eu-youthaward.org. (red)

Freitag, 4. Dezember 2015 prime NeWS 5

pioniere im internetEuropean Youth Award 2015: Das Siegerprojekt „Aprendices Visuales“ eröffnet autistischen Kindern mittels eBooks und Interaktiv-Apps neue Lernmöglichkeiten.

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European Youth Award: Junge europäische Gründer präsentierten ihre Ideen in Graz.

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Innovative Jungunternehmer ohne Eigenkapital haben keine Chance in Österreich“, nimmt sich Markus Niederdorfer im medianet-Interview kein Blatt vor den Mund. Er habe ein „Er-finderschicksal pur“ erlitten

– trotz internationaler Auszeich-nungen: „Die Banken geben vor dem Markteintritt keinen Cent her.

Hohes Risiko ohne Besicherung – Basel II lässt grüßen. Die drei Fs (Family, Fools and Friends) sind längst schon ‚ausgepumpt‘. Für Business Angels sind die Beträge zu hoch, und für Venture Capital, Seed-Financing und Private Equity ist die Wachstumskurve noch nicht steil genug. Die Crowd fährt dar-auf noch nicht ab, weil das Produkt noch keiner kennt. Die Politik redet viel und schön, möchte zwar gern – kann aber leider nicht. Eine Eunu-

chenstrategie. Der Förderdschun-gel ist dicht und für Innovatoren schier undurchdringlich. Geld ist dort zwar vorhanden, es ‚abzuho-len‘ dauert lang, ist kompliziert und hochbürokratisch – an die EU in Brüssel gar nicht erst zu denken.“

Als Unternehmer habe Nieder-dorfer „im Grunde nur die Mög-lichkeit, mit meiner Innovation ins Ausland zu gehen, um dort für Hochwasserschutz zu sorgen, der sich selbst durch die Erzeugung

von umweltfreundlicher Energie nach zehn Jahren bezahlt – und damit dort das Budget entlastet. Denn: Dort, wo der Heller geschla-gen wird, dort gilt er bekanntlich nix. Später dann erinnert man sich jedoch an die Helden und Söhne bzw. Töchter der Nation, und klopft ihnen auf die Schulter …“

Es wird doch „alles“ getan?Vizekanzler Mitterlehner und Staatssekretär Mahrer sehen das

naturgemäß anders – sie wollen Österreich gar als „Gründerland Nummer eins“ in Europa etablieren, wie es in der gemeinsam mit 250 Stakeholdern erarbeiteten „Grün-derland-Strategie“ vorgesehen ist. „Daher müssen wir Innovationen konsequent fördern, die Finanzie-rung neuer Produkte und Dienst-leistungen erleichtern und beste-hende Hürden weiter aus dem Weg räumen“, bekräftigen Mitterlehner und Mahrer unter Verweis auf die Erleichterung des Crowdfundings und die ausgebauten Gründerange-bote der Förderbank aws.

Ganz neu ist die Änderung der Verordnung zum Neugründungs-Förderungsgesetz (NeuFöG); darin wird die Sperrfrist für einen neu-erlichen Schritt in die Selbststän-digkeit von fünfzehn auf fünf Jah-re reduziert (Details siehe Kasten rechts). Mitterlehner sieht darin eine wichtige Modernisierung der Fördervoraussetzungen: „Dieser Schritt ist ein Bekenntnis der Poli-tik zum Prinzip der zweiten Chan-ce. Denn zahlreiche nationale und internationale Erfolgsbeispiele

6 Im Fokus: start-ups Freitag, 4. Dezember 2015

Floodprotect Der Mechatroniker und Maschinenbau-Ingenieur Mar-kus Niederdorfer hat nach mehrjäh-riger Entwicklungszeit ein neuartiges System zum Schutz gegen Flut, Hochwasser und Tsunamis in Verbin-dung mit umweltfreundlicher Ener-gieproduktion realisiert – allerdings haperts am nötigen Kleingeld.

Die Gründungsrepublik Mit einer Geschäftsidee Erfolg zu haben, ist manchmal nicht ganz einfach. Inzwischen ist das Thema Start-ups aber auch hierzulande in der öffentlichen Diskussion angekommen. medianet hat Jungunternehmer zu ihren Geschäftsideen und ihren Standortwünschen befragt.

••• Von Paul Christian Jezek

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start-ups in Österreich

Bundesland 2014 2012 2008 2000

Burgenland 1.780 1.754 1.834 753

Kärnten 2.613 2.289 2.039 1.371

Niederösterreich 7.835 7.692 8.913 4.528

Oberösterreich 5.263 4.991 6.534 3.307

Salzburg 2.225 2.124 2.173 1.624

Steiermark 5.552 4.899 4.957 3.286

Tirol 2.359 2.363 2.573 1.816

Vorarlberg 1.343 1.247 1.726 1.072

Wien 8.150 8.279 9.582 6.005

Österreich 37.120 35.638 40.331 23.762Quelle: WKO; „echte“ Unternehmensneugründungen im Bereich der Wirtschaftskammern; 2008 kam es zu einem Bruch in der Zeitreihe aufgrund geänderter Rechtsgrundlage („Selbstständige Personenbetreuung“)

zeigen, dass der unternehmerische Erfolg oftmals erst beim zweiten Anlauf klappt. Daher wollen wir Menschen mit Mut, Innovations-kraft und Unternehmergeist stär-ker unterstützen.“ Niederdorfer hingegen wäre wohl schon über die erste Chance froh …

„Mit einer Idee Erfolg zu haben ist nie besonders einfach“, sagt mit Runtastic-(Mit-)Gründer Florian Gschwandtner ein top-erfolgrei-cher Jungunternehmer. Immerhin ist Runtastic eine der erfolgreichs-ten Fitness- und Gesundheits-Apps der Welt: Das Unternehmen mit Sitz in Pasching bei Linz ist vor allem für seine Lauf- und Fitness-App bekannt, bietet aber mittlerweile ein buntes Ecosystem an „Health & Fitness”-Apps, Hardware, Services und Content an. Im August 2015 ging das Unternehmen eine stra-tegische Partnerschaft mit Adidas ein. Gschwandtner: „Für junge Un-ternehmer gibt es einige Hürden, dessen ist man sich vonseiten der Politik bewusst. Aber um ganz ehr-lich zu sein, ich bin nicht sicher, ob wir ein unternehmerfreundliches Land werden. Es wird besser – aber zu wenig und zu langsam.“

Aufholbedarf„Start-up heißt Risiko – und Risiko zu nehmen, heißt auch das Schei-tern einzukalkulieren“, sagt auch Peter Ungvari, Geschäftsführer von blitzzcar. „Leider ist bei uns in vielen Köpfen noch der Schuldturm des Mittelalters präsent. Fällt die-ser, können wir bei Start-ups noch viel aufholen.“

Die blitzzcar GmbH ist ein jun-ges Unternehmen, das im Bereich Automobilität ein gänzlich neues Konzept anbietet – ganz nach dem Trend: ein Auto zu nutzen, statt es zu besitzen. Mit dem Tesla Model S hat blitzzcar das modernste und sicherste Elektrofahrzeug der Welt dafür auserkoren. Über ein Crowd-Investoren-Programm wir-ken blitzzcar Kunden direkt am Unternehmen mit (medianet be-richtete.) Ungvari: „Für blitzzcar ist Österreich ein idealer Testmarkt, um sich im nächsten Schritt auch in anderen Märkten zu bewähren. Denn einer guten Idee zur rechten Zeit steht die Welt offen.“

Die Erfolgschancen der öster-reichischen Unternehmen könnten besser sein, meint auch Johannes Hornig. Er ist noch keine 30 und be-schäftigt mehr als ein halbes Hun-dert Mitarbeiter in der Grazer Spe-zialitätenrösterei J. Hornig, einem

Familienbetrieb mit mehr als einem Jahrhundert Tradition. „Durch zu hohe Steuern, Lohn nebenkosten und eine ineffiziente Verwaltung werden Unternehmer eher be- und nicht entlastet“, kritisiert Hornig. „Die Zukunft ist digi tal, global und vernetzt. Um die Abwanderung exzellenter Unternehmen zu ver-hindern, müssen innovative Ideen gefördert und wirtschaftspolitisch belohnt werden. Das neue Crowd-funding-Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung!“

Das neue Crowdfunding-GesetzDieses neue Gesetz lobt auch Simon Niederkircher von der oekostrom AG, einer Beteiligungsgesellschaft im Eigentum von rund 1.900 Ak-

tionären mit dem Ziel, eine nach-haltige Energiewirtschaft aufzu-bauen, Kunden österreichweit mit sauberem Strom zu versorgen und den Ausbau erneuerbarer Energie-quellen in Österreich zu forcieren. Niederkircher: „Wir wollten mit unserem ‚simon Mini Kraftwerk‘ erreichen, dass sich einfach jeder Strom machen kann. Österreich hat seit Kurzem eines der fortschritt-lichsten Crowdfunding-Gesetze

– das hat es uns erleichtert, unse-re Idee über eine österreichische Crowdfunding-Plattform erfolg-reich zu finanzieren.“

Hervorragende ChancenGründer, die eigenes Kapital für die ersten zwei Jahre, berufliche Erfahrungen und Kontakte haben und die in einer der „typisch öster-reichischen Kernindustriebranche“ gründen, haben sogar hervorra-gende Chancen, meint der Wiener Investor Gregor Rosinger. „Sie kön-nen an international erfolgreiche heimische Netzwerke bzw. Cluster andocken und dadurch Aufträge generieren und sich so die ersten Sporen am Weltmarkt verdienen. Für die Phase danach gibt es auch

heimische Investoren und Finan-zierungsmöglichkeiten.“

Auch Hansjörg Kofler, Geschäfts-führer der furniRent GmbH, meint, dass die Chancen für Jungunter-nehmer in Österreich „grundsätz-lich gut“ stehen. „Wirtschaftlicher Erfolg hängt von einer Geschäft-sidee ab, die dem Kunden einen Nutzen oder die Lösung eines Pro-blems bietet, und ist getragen von Fleiß, Beharrlichkeit und Disziplin in der Umsetzung. Die Erkenntnis, zu 100 Prozent selbst verantwort-lich zu sein, befreit und ermöglicht Erfolg in jedem Umfeld. Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.“

Katharina Vokurka hingegen sieht ihren wirtschaftlichen Erfolg – und wohl auch jenen zahlreicher Kollegen – „aufgrund der hohen Sozialabgaben massiv gefährdet“. „Die Sozialversicherung ist derart hoch, dass kleine Betriebe trotz harter Arbeit kaum normal leben können. Die Senkung der Min-destbeitragsgrundlage für Gering-verdiener ist ja nett. Aber gerade EPU, die darüber hinaus sind und

noch immer bescheidene Gewin-ne machen, werden voll zur Kassa gebeten. Das zerstört Österreichs Potenzial!“

„Ich denke, es braucht eine wirk-lich gute Idee, für die man brennt – wie unser Wohnwagon – und ein Team mit dem richtigen Drive“, rät Theresa Steininger. „Strategischer Vorteil: Wenig Geld brauchen, mit möglichst wenig Fixkosten starten und dann: Dran bleiben! Mit der richtigen Portion Sturheit, Mut und Unternehmergeist geht’s.“

Mut den Gründern!Mut machen last but not least Wolfgang Deutschmann und Peter Garber, die unter greenrocket.com und homerocket.com zwei der größ-

ten Crowdfunding-Plattformen Ös-terreichs betreiben: „Abgesehen von großer Bürokratie und den hohen Lohnnebenkosten, ist Österreich sicherlich nicht die schlechteste Startrampe, um mit einem Unter-nehmen wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Fast jede Idee hat in Öster-reich Chance auf eine Förderung!

Für viele Gründer mag das eigene Land langfristig zu klein scheinen, ein guter Ort für den Start kann es trotzdem sein. Mut den österreichi-schen Gründern!“

Freitag, 4. Dezember 2015 Im Fokus: start-ups 7

Florian Gschwandtner „Ich bin nicht sicher, ob wir ein un-ternehmerfreundliches Land werden. Es wird besser, aber zu wenig und zu langsam.“

Hansjörg kofler „Wirtschaft-licher Erfolg ist getragen von Fleiß, Beharrlichkeit und Disziplin in der Umsetzung. Wer will, findet Wege.“

peter ungvari „Leider ist bei uns in vielen Köpfen noch der Schuldturm des Mittelalters präsent. Ohne den können wir bei Start-ups viel aufholen.“

Gregor rosinger „Gründer mit eigenem Kapital für die ersten zwei Jahre, beruflichen Erfahrungen & Kontakten ha-ben hervorragende Chancen.“

theresa steininger „Mit möglichst wenig Fixkosten starten und dran bleiben! Mit Sturheit, Mut und Unter-nehmergeist geht’s!“

katharina Vokurka „Die Sozialversicherung ist derart hoch, dass kleine Betriebe trotz harter Arbeit kaum normal leben können.“

simon Niederkircher „Österreich hat seit Kurzem eines der fortschrittlichsten Crowdfunding-Gesetze überhaupt.“

Johannes Hornig „Um die Abwanderung exzellenter Fir-men zu verhindern, müssen innovative Ideen gefördert und belohnt werden.“

Weniger kosten I Das Neugründungsförde-rungsgesetz ermöglicht unter bestimmten Voraus-setzungen eine Befreiung von staatlichen Gebühren und Abgaben, die übli-cherweise im Zuge einer Neugründung anfallen.

Weniger kosten II Zusätzlich bringt das NeuFöG in den ersten drei Jahren eine teil- weise Lohnneben- kostenbefreiung für die Beschäftigung von Arbeitnehmern für maximal zwölf Monate.

Zweiter anlauf Die bisherige Sperrfrist von 15 Jahren, wonach Betriebsinhaber, die sich innerhalb der letzten 15 Jahre vor der Neugrün-dung in vergleichbarer Art beherrschend betrieblich betätigt haben, von der Anwendung des NeuFöG ausgeschlossen waren, wird per 1.1.2016 auf fünf Jahre verkürzt.

Neugründungs-Förderungsgesetz

Richtige Idee & die Portion Glückrainer philippeit Philippeit GmbH

Der wirtschaftliche Erfolg, ein neues Unternehmen am öster-reichischen Markt etablieren zu können, ist von zahlreichen Komponenten abhängig und beeinflusst. Neben einer innova-tiven Idee sind die persönlichen Rahmenbedingungen wie u.a. Eigenkapital, Initiativbereitschaft, Ausdauer, soziales Umfeld, ein funktionierendes Netzwerk, ein realistischer Businessplan bzw. entsprechende Marktanalysen von strategischer Bedeutung.Das Angebot inländischer Institutionen wie z.B. der WKO, AWS, diverser Förderstellen auf Landes- wie Bundesebene mit Beratungsprogrammen zur Unterstützung beim Aufbau und bei der Finanzierung ist viel-schichtig und sehr hilfreich. Eigeninitiative wird allerdings abverlangt und ein gewisser „langer Atem“ ist für die Inan-spruchnahme Voraussetzung.Die Platzierung eines Start-ups im Markt ist für die ersten zwei bis drei Jahre eine echte Heraus-forderung. Hilfestellungen wer-den durch Politik und Gesetzge-bung geboten. Mit der richtigen Idee und der notwendigen Portion Glück ist der österreichi-sche Markt für Jungunternehmer auf jeden Fall ein lohnender Investitionsplatz.Das Thema „Investoren“ rundet das Bild ab. In diesem Seg-ment ist eine Bereicherung in Österreich spürbar, sei es durch Fonds, Crowdinvesting-plattformen, Risikokapitalgeber oder private Initiativen. Dies ist ein sehr effizientes Signal für Jungunternehmer und spiegelt Österreich als Wirtschaftsstand-ort auch in Zukunft wider!

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Projekt „ Freedolls“

Elisabeth Hanser und Samira Rauter

„Eventmarketing ist Be-ziehungsmarketing“, sagt Elisabeth Hanser von der Agentur Mind-Set Event &

Activation Marketing. Daher bekommen Partner und Kunden

der Agentur in den nächsten Wochen und Monaten soge-

nannte Freedolls überreicht. Die Puppen kommen von Samira Rauter, Gründerin der Wiener

Privatstiftung PeopleShare, der Erlös kommt dem Projekt „The

Forgotten Children of Syria – Kinderflüchtlingshilfe Kilis“ zugute: Kindern und Müttern, die aus ihrer Heimat Syrien

fliehen mussten und nun vor-übergehend ein Zuhause in der südtürkischen Stadt Kilis, nahe der Grenze zu Syrien, gefunden haben. Jede Freedoll trägt eine kleine Umhängetasche; darin

steckt ein Zettel mit den Namen jener Frau und ihrer Kinder, die die Puppe hergestellt hat. So

kann man auch Kontakt herstel-len und direkt unterstützen.

Die Freedolls sind gegen eine Spende (ab ca. 30 € je Puppe) direkt bei Samira Rauter bzw.

PeopleShare erhältlich:[email protected]

Gastkommentar ••• Von Axel Dick

JETZT HANDELN. 23 Jahre nach dem Nach-haltigkeitsgipfel von Rio de Janeiro wird der-zeit bei den 21. Klimaschutzverhandlungen in Paris versucht, ein weltweites Commitment zur Eindämmung der globalen Temperaturer-höhung auf +2 Grad zu erreichen. Dringenden Handlungsbedarf gibt es auch hierzulande: Laut Sachstandsbericht der Öst. Akademie der Wissenschaften vom September 2014 ist in Österreich die Temperatur seit 1880 schon um 2° Celsius angestiegen – weltweit waren es ‚nur‘ 0,85° Celsius. Die Folgen des Klima-wandels sind in der Alpenrepublik schon jetzt erheblich und wirken sich auch negativ auf witterungsabhängige Branchen wie Land-, Forstwirtschaft oder Tourismus aus.

Das Geld liegt auf der StraßeEnergie- und Materialeffizienz zählten zu den vom Weltklimarat 2007 definierten acht Schlüsselstrategien. Mit dem im Jänner 2015 in Kraft getretenen Energieeffizienzgesetz (EEffG) soll auch hierzulande die Ressour-ceneffizienz gesteigert werden: Vom EEffG betroffene Unternehmen müssen ein Ener-gie- bzw. Umweltmanagementsystem wie EMAS, ISO 14001, ISO 50001 einführen oder alternativ ein externes Energieaudit durch-führen. Während Audits als erste Ist-Ana-lysen dienen, gehen die Zielsetzungen der Managementsysteme (MS) weiter. Organisa-tionen verpflichten sich damit zur Verbesse-rung der Energie- und Umweltleistung und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und anderer Umweltauswirkungen. Sie kön-nen somit (unabhängig von den Ergebnis-

sen von Paris) einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Der Tenor aus Beratungen, Energieaudits und Studien zeigt, dass sich die Einfüh-rung eines Umwelt- oder Energie-MS für Unternehmen auch abseits eines grüneren Fußabdrucks lohnt, denn 10 bis 20% der Energiekos ten lassen sich bei Unternehmen einsparen. Das Geld liegt sozusagen auf der Straße und muss nur aufgehoben werden. Managementsysteme sind wirkungsvolle Instrumente, um die 2020er-Ziele der EU zu erreichen. Energieeffizienz ist aber nicht nur eine Frage des Stands der Technik, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur. Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Im ‚Kleinen‘ (Organisation) lässt sich so der Wandel zu mehr Energieeffizienz managen und trägt zum ‚großen Ganzen‘ (Weltklima) entsprechend bei.

Den Klimawandel managen – geht das?Überlegungen zur Energieeffizienz anlässlich des Pariser Klimagipfels.©

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8 KommEntaRE Freitag, 4. Dezember 2015

axel Dick verant-wortet seit 1. Jän-ner 2015 bei der Quality Austria die neu geschaffene Position „Business Development Um-welt und Energie“; www.quality­austria.com

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Die abgedruck-ten Gastkom-mentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Impressum

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medianet prime news ([email protected])Chefredakteurin: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173)Chef vom Dienst: Rudolf Grüner (rg – DW 2176)medianet marketing & media ([email protected])Chefredakteur: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175) Redaktion: Mag. (FH) Jürgen Hofer (hof – DW 2171)medianet retail ([email protected])Stv. Chefredakteur: Christian Novacek(nov – DW 2161) Redaktion: Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228)medianet financenet ([email protected])Chefredakteur: Reinhard Krémer (rk)medianet real:estate ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet advisory ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj)medianet technology & industrial technology ([email protected])Chefredakteur: Peter Mosser (pm) Leitender Redakteur: Chris Haderer (hc)medianet destination ([email protected])Chefredakteur: Peter Mosser (pm)medianet automotive business ([email protected])Chefredakteur: Peter Mosser (pm)medianet health economy ([email protected])Chefredakteur: Martin Rümmele (rm)medianet careernetwork ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj)

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Media print Zeitungs druckerei Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustell-service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected]“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab-meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündi-gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

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Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

KLIMAFRAGEN. Wir bleiben an dieser Stelle beim Schwerpunktthema Klimagipfel. Wie uns eine Nachrichtenagentur wissen ließ, birgt der Klimawandel nicht nur grosso modo Gefahren für den Planeten, sondern auch als Hochrisiko-faktor für die Geburtenrate – zumindest in den USA, dem Entstehungsort der Analyse. Hohe Temperaturen, heißt es im Forschungspapier des National Bureau of Economic Research „Maybe Next Month? Temperature Shocks, Cli-mate Change, and Dynamic Adjustments in Birth Rates“, führen zu einem Rückgang der

„koitalen Frequenz“. So weit, so schockierend. „Die geringere Lust auf ein Schäferstündchen“, heißt es weiter, beeinflusse die demografische Zusammensetzung und treibe die Überalterung hochindustrialisierter Gesellschaften mit ohne-hin niedriger Fertilitätsrate noch weiter voran. Das umlagefinanzierte Pensionssystem bliebe davon „nicht unberührt“.

Was nun? Das Jahr 2015 dürfte das wärmste seit Beginn der weltweiten Statistiken 1880 wer-den. Und der Mensch ist der Verursacher dieser Erwärmung. Wenn sich aber der Mensch jetzt per temperaturinduzierter Unlust wieder aus dem Spiel zu nehmen beginnt, ist dann ein Teil des Problems nicht auch ein Teil der Lösung?

Kondomverbote und KanonenfutterErst kürzlich hatte übrigens ein Essay die Runde gemacht, der sich – auf das Wesentliche herun-tergebrochen – darauf konzentrierte, den Zusam-menhang zwischen kinderreichen Gesellschaften und dem Kriegsdurst von Nationen darzustellen. Kurz: Je mehr Kinder – und insbesondere Söhne – die Frauen zur Welt bringen, desto eher ist eine Gesellschaft dazu bereit, einen Teil dieser „über-schüssigen“ jungen Männer als Kanonenfutter für vermeintlich hehre Zwecke bereitzustellen …

Kondome als Klimaretter und Friedensstifter? „Legalize it!“ möchte man dem Papst zurufen, der immer noch mit sich und seiner starrköp-

figer Führungsriege ringt, ob es in dieser Frage nicht einen gewissen Ermessensspielraum gäbe: Ihm gefalle es nicht, sich mit „derart kasuisti-schen“ Fragen und Überlegungen zu beschäf-tigen, sagte Franziskus laut „Zeit online“ nach seiner Afrikareise auf die Frage eines Journalis-ten, ob es angesichts der nach wie vor großen Zahl von Aids-Toten in Afrika nicht Zeit für eine Lockerung des Kondomverbots sei. Dass man al-lerdings vor einem gewissen Dilemma stehe, gab er zu. Das fünfte oder das sechste Gebot? Wer damit nichts anfangen kann, möge jetzt nach-schlagen … oder googeln.

Andererseits versucht die moderne Neurowis-senschaft ohnehin seit einiger Zeit zu belegen, dass der Mensch zwar das Konzept des freien Willens irgendwie verinnerlicht hat – aber halt zu Unrecht. Wenn der Mensch denkt, er würde sich entscheiden, dann ist sein Hirn meist schon einen Schritt voraus und mitten in den Vorbe-reitungsaktivitäten, das belegen recht überzeu-gend angelegte Experimente. Also: Wie soll man dann überhaupt je sinnstiftende Maßnahmen in großem Stile koordinieren – wenn denn die Ent-scheidungsträger quasi erst im Nachhinein vom eigenen Hirn informiert werden?

Gute Ausrede, hm? Aber so neu sind die Zwei-fel nicht. Schon Schopenhauer meinte: Der Mensch kann tun, was er will. Aber er kann nicht wollen, was er will. Möge der Gipfel gelingen!

Zitat der Woche Bloomberg twittert zum Weltklimagipfel in Paris ( Bloomberg Carbon Clock: www.bloomberg.com/ graphics/carbon-clock/)

Du sollst kein falsches Zeugnis geben Der Klimagipfel im Kontext der Diskussion, ob man den Menschen für Dinge verantwortlich machen kann, die er gar nicht wollen kann. Time used

to be measured in years. Now it’s in CO2.

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medianet.at

marketing & media

Sprache App uugot.it liefert zum TV-Konsum Untertitel 11

Erzählung Geschichten sind emotional und wirksamer als Zahlen 12

Multitalent Über die er-folgreiche Designagentur der Laura Karasinski 14

Get-together Der Jahres-ausklang von media.at im Palais Fanto 16

Advent Der VÖZ feierte auf der Terrasse des Café Landtmann16

Freitag, 4. Dezember 2015 covEr 9

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Mit einem Green Event zu Gold beim Event Award29 Preisträger in 19 Kategorien waren beim diesjährigen Austrian Event Award wahre Hingucker und wurden ausgezeichnet. 10

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Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

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Die medianet rankingweek erscheint ab jetzt im Früh-jahr (4. März 2016). Erstmalig werden auch Daten, Informa-tionen und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B- Portal für die Kommunikations-branche, in die Bewertung miteinbezogen.

ranking week 2015/16 D A S B R A N C H E N R A N K I N G

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medianet.at

kreativ als auch in der Professiona-lität der Umsetzung.“

Prägende Themen der letzten Jahre waren Compliance-Regeln und sinkende Budgets. Ilk, im All-tag Geschäftsführer der Agentur eventwerkstatt, dazu: „Das Thema Compliance wurde vom Gesetz-geber völlig überzogen. Natürlich gehört Korruption verhindert und bestraft, aber die aktuellen Rah-

••• Von Jürgen Hofer

WIEN. Zum 19. Mal wurde am Mittwochabend mit den Austrian Event Awards eine der begehrtes-ten Auszeichnungen der Event- und Lifemarketingszene vergeben. Nach den Richtlinien des Öster-reichischen Umweltzeichens als green event ausgerichtet, wurden dabei 29 Preisträger geehrt, gekürt wurden diese aus über 100 Einrei-chungen von einer hochkarätigen Expertenjury.

Gleich zwei Mal in höchstem Edelmetall erstrahlte der ORF: Ein-mal in der Kategorie „Gesamtkom-munikation“ für den Eurovision Song Contest in Wien, zudem holte man den Sonderpreis Green Event ebenso für dieses Großereignis. (sämtliche Sieger siehe Infobox.)

Der Austrian Event Award wurde ja im Vorjahr rundumerneuert, dies habe sich bezahlt gemacht, so der Veranstalter Walter Ilk gegenüber medianet: „Die Entscheidung, wie-der in jeder Kategorie Gold, Silber und Bronze zu vergeben, werden wir beibehalten. Auch die höher-wertigen Urkunden bleiben gleich.“ Neu in diesem Jahr war der Son-derpreis für die „Best Supplier Per-formance“, bei der eine Einzelleis-tung eines Events gewürdigt wird. „Dieser Sonderpreis wurde sehr gut angenommen.“ Besonderheiten für das Jubiläumsjahr 2016, wo man den Preis dann zum 20. Mal über-reichen wird, werde man ab Jänner überdenken.

„Machen sehr guten Job“Dabei attestiert Ilk der Eventbran-che ein gutes Zeugnis: „Die Event-branche an sich ist auf hohem Ni-veau sehr stabil. Die erfolgreichen Eventagenturen sind seit Jahren die gleichen, was zeigt, dass die betriebswirtschaftliche Basis der führenden Agenturen sehr gut ist. Angesichts des doch hohen Budget-unterschieds zu einer vergleichba-ren Produkteinführung in größe-ren europäischen Ländern denke ich, dass die qualitätsorientierten Eventagenturen einen sehr guten Job in Österreich machen, sowohl

menbedingungen sind absurd. Da ist man ja schon fast ein Kriminel-ler, wenn man einen Kunden nach einer Besprechung zum Essen ein-lädt; man könnte ja die Einladung in der Absicht ausgesprochen ha-ben, die nächste Auftragsvergabe zu beeinflussen. Einfach lächerlich. Manche sinnvollen Sponsoringakti-vitäten werden durch überzogene Complianceregeln verhindert oder zumindest behindert.“

Vom Wachstum überzeugtBezüglich der unter Druck gera-tenten Budgets meint Ilk: „Generell glaube ich nicht, dass der Umsatz der Eventbranche sinkt – im Gegen-teil: Eventmarketing und Online-marketing werden im Marketing-mix immer wichtiger. Bei einzelnen Kunden oder Branchen werden die Budgets schon sinken, aber es gibt Branchen, die aktuell mehr Events machen oder erst jetzt das Tool Eventmarketing stärker einsetzen; ich denke da z.B. an die Industrie. Insgesamt wird unsere Branche steigen, da bin ich überzeugt.“

„Auf hohem Niveau sehr stabil“Die besten Events und durchführenden Agenturen wurden beim 19. Austrian Event Award gekürt – Veranstalter Walter Ilk attestiert der gesamten Branche ein gutes Zeugnis und sieht Wachstumspotenzial.

Der VeranstalterWalter Ilk, Ge-schäftsführer der Agentur event-werkstatt, und Veranstalter des Austrian Event Award.

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10 CoVerstory Freitag, 4. Dezember 2015

Consumer events (B2C) Kiss Happi-ness – 100 Jahre Coca-Cola Konturflasche/ Eventorganisa-tor: ArmStrong Business Events GmbH/Auftrag-geber: Coca-Cola GesmbH AustriaKongresse (B2B, B2C, P2P) 3. Zukunftstag: Smart Production & Services – die Steiermark in der 4. Industriel-len Revolution/Eventorganisator: Ivents Kultur-agentur/Partner-agentur: RNPD Raunigg und Partner GmbH/Auftrag geber: SfG – Steirische Wirt schafts-

förderungs gesell-schaft Corporate-events (B2B) IP Programmparty 2014/Eventorgani-sator: Fuchsund-Freude – Fuchs Communication GmbH/Auftragge-ber: IP Österreich GmbHCorporate-Pub-lic-events (B2P) 3Liegestuhl-Pause/Eventorga-nisator: eventplan gmbh/Auftragge-ber: Hutchison Drei Austria GmbHMitarbeiter-events (B2e) Mission: Susi/Eventorganisator: Event Service RS GmbH/Auftragge-ber: Österreichi-sche Post AG

Gesamtkommu-nikation (B2B, B2C, B2P) Eurovision Song Contest – 2015 – Vienna/Event-organisator: ORF – Österreichischer Rundfunk/Part-neragentur: OMC – ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG/Auftrag-geber: EBU – Eu-ropean Broadcas-ting Union exhibition-events (B2B, B2C, B2P) Volvo Dome of Design – Öster-reich-Premiere Volvo XC90/Eventorganisa-tor: alphaaffairs Kommunikations-beratung GmbH/Partneragentur: Fuel Austria Wer-

beagentur GmbH/Auftraggeber: Volvo Car Austria GmbHPublic events Charity/social/Cultural (P2P) ViennaSphere/Eventorganisator: artprojects/Partne-ragentur: Beauty Parlour Next Ge-neration Design/Auftraggeber: WienTourismus Public events sports (P2P, B2P) Grazathlon/Eventorganisator: CompanyCode Werbe GmbH/Auftraggeber: CompanyCode Werbe GmbHsonderpreis Green event Eurovision Song Contest – 2015 –

Vienna/Einreicher: ORF – Österreichi-scher Rundfunk/Partneragentur: brainbows informationsma-nagement gmbh/Auftraggeber: EBU – European Broadcasting Unionsonderpreis Best supplier Performance Tosca 2015 – Oper im Stein-bruch/Supplier: Habegger GmbH/Partneragentur: Media Apparat GmbH/Auftrag-geber: Arenaria GmbH

Sämtliche Sieger auch in Silber und Bronze unter: www.eventaward.at/sieger-2015/

Gold-Sieger

JuryGoldsiegerDie IP Österreich räumte beim Austrian Event Award mit ihrer Veranstaltung in den Stallungen der Spanischen Hofreitschule Gold ab.

oliver Kitz Gastronomieleiter Casinos Austria Paul Leitenmül-ler CEO Opinion Leaders Network thomas Ziegler Kfm. Vorstands-direktor LIVA und Geschäftsführer des design center linz Harald Hois, Geschäftsführer & Themenbetreuer Wassersport bzw. Themenbetreuer Reiten, OÖ. Tou-rismus Marketing GmbH Georg steiner Tourismusdirektor Linz

Franz Gangl Leitung Marketing & Kommunikation, Dipl. Eventmana-ger, Wintersteiger AG Christoph Berndl Chefre-dakteur, Bohmann Verlag Ivo Franschitz Vertreter der EMBA, Geraldine Ingram Operative Marketing und PR, CNH Industrial Österreich GmbH Gerold Breuer Head of Marketing & Business Deve-lopment, Erema GesmbH

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 Medien 11

WIEN. Beim Fernsehen quasi en passant eine andere Sprache erler-nen: Das ist nicht nur ein Phäno-men, das man von Auswanderern im Bekanntenkreis kennt, sondern auch wissenschaftlich belegt. Eine von der Europäischen Kommissi-on in Auftrag gegebene Studie der Media Consulting Group belegt beispielsweise, dass in Ländern wie Dänemark, Norwegen oder Schwe-den, in denen Inhalte im Original-ton mit Untertitelungen gezeigt werden, die Originalsprache Eng-lisch weitaus besser gesprochen wird als in Ländern wie Deutsch-land oder Österreich, wo synchro-nisiert statt untertitelt wird.

Beitrag zur IntegrationDiesen Umstand macht sich nun auch der heimische Anbieter uugot.it zunutze. „Nirgendwo an-ders ist es so leicht, eine Sprache zu erlernen, wie beim TV-Konsum. Fernsehen zeigt und verdeutlicht zudem die besonderen Eigenhei-ten einer Gesellschaft und ihrer Kultur und vermittelt somit nicht nur die Sprache, sondern auch die Wertehaltung eines Landes“, er-läutert Gründer Philipp Etzlinger im Gespräch mit medianet. uugot.it fungiert dabei als Applikation für Smartphones und Tablets, auf denen die Inhalte gestreamt und zeitgleich mit Untertiteln versehen werden. Versteht der Lernende ein Wort nicht, klickt er darauf und erhält interaktiv und simultan die Übersetzung in seiner Sprache.

Wie diese Simultanübersetzung technisch funktioniert, offenbart Etzlinger nicht, „das ist unsere Ei-genleistung und damit unser Ka-pital“. Die anfangs nicht verstan-denen Worte werden dann für den User gespeichert, er kann sie im Anschluss als interaktive Learning Card nochmals auf- und damit in Erinnerung rufen.

„‚uugot.it‘ eignet sich einerseits für Personen, die einfach eine neue Sprache erlernen wollen, anderer-seits natürlich besonders gut für Migranten“, führt Etzlinger weiter aus. Hier sieht er das Potenzial, dass sein Tool auch einen wertvol-len Beitrag zur Integration leisten kann.

Positive LerneffekteDie Wirkung der App zum Erlernen der Sprache haben sich die Macher rund um Etzlinger übrigens auch von der Uni Wien bestätigen las-sen. Weitere positive Effekte: „Be-wegtbild wird im Zusammenhang mit Lernen grundsätzlich als sehr positiv und angenehm empfunden“, erläutert Etzlinger. „So wird das Er-lernen einer Sprache an sich nicht nur vereinfacht, sondern die Inhal-te bleiben aufgrund der positiven Wirkung auf den Seher auch län-ger im Gedächtnis. Zudem können Menschen etwas lernen in Kombi-nation mit einer Tätigkeit, die sie lieben: nämlich fernsehen.“

Zur weiteren Finanzierung des Projekts bis hin zum Go-Live läuft aktuell übrigens eine Crowdfun-ding-Kampagne, bei der man be-

reits über 30% des Ziels ausfinan-ziert hat. Noch bis 15. Jänner hat man sich dabei Zeit gegeben, die knapp über 10.000 erforderlichen Euros über die Crowd aufzustellen.

Verfügbar soll uugot.it anfangs für Inhalte des ORF sein, weitere Angebote wolle man laufend inte-

grieren. Mit dem Nutzen und Un-tertiteln des Streams sieht sich Etzlinger nach anwältlicher Prü-fung rechtlich auf der sicheren Sei-te. „Wir prüfen das“, war aus dem ORF dazu knapp zu hören. (hof)

Crowdfunding des Projekts un-ter: http://tinyurl.com/uugotit

Sprache lernen beim FernsehenDie App uugot.it soll künftig simultan zum TV-Konsum Unter titelungen liefern – und somit Sprachen leichter erlern-bar machen. Aktuell läuft eine Crowdfunding-Kampagne.

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Die App uugot.it wurde mit dem 2. Platz beim österreichischen Flüchtlings- und Migrations-Award, ausgelobt durch die Kontrollbank, ausgezeichnet.

„Beeindrucken macht Spaß“

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Menschen lieben es, ihre Geschichten mit ande-ren Menschen zu teilen. Vor allem dann, wenn wir emotional berührt werden, erzählen wir gern. Social Sharing nennt man das in

der Sprache des Web. Es dient – neben dem Teilen – auch dem Ordnen von Gefühlen. Ne-gative Gefühle lassen sich mildern, indem wir über sie reden, man verschafft sich hierdurch Erleichterung; positive Gefühle hingegen kön-nen verstärkt und verlängert werden, wenn man über sie spricht. Inhalte mit geringem emotionalem Wert werden kaum mit anderen geteilt, wohingegen stark emotionalisierende Inhalte sehr oft geteilt werden. Auf diese Wei-se können Anbieter wie aus dem Nichts in al-ler Munde sein. Dies passiert vor allem dann, wenn man Content als Geschichte erzählt.

Geschichten übersetzen Informationen in Emotion. Sie ziehen uns geradezu magisch in ihren Bann. Sie erhöhen die Glaubwürdigkeit, denn sind sehr viel einprägsamer als Zahlen, Daten und Fakten. Wenn meisterlich erzählt, dann haben sie eine unglaubliche psychologi-sche Kraft. Sie machen neugierig und fesseln die Aufmerksamkeit. Sie lockern auf und ent-spannen. Sie wecken das Gefühl von Vertraut-heit. Sie sprechen das Vorstellungsvermögen an und aktivieren. Sie machen sogar kompli-zierte Zusammenhänge verständlich. Und sie steigern die Überzeugungskraft. Sie fördern das Zuhören, das Verstehen, das Behalten und das Zustimmen, ohne zu bedrängen. Zudem machen Geschichten die Unternehmen und ihre Mitarbeiter auch menschlicher.

Wirksamer als Zahlen und DatenGehirnforscher glauben, dass jeder Denk- und Entscheidungsprozess von inneren Bil-dern begleitet wird, die unser Hirn in einem unaufhörlichen Schöpfungsprozess konstru-iert. Er wird gespeist aus Wahrnehmungsbil-dern, die unsere Sinne den Hirnwindungen schicken, aus den Erinnerungsbildern frü-herer Erlebnisse und aus inneren Vorstel-lungsbildern. Gute Verkäufer und spannende Marken setzen mit ihren Erzählungen ein wahres Kopfkino in Gang. Marketingleute nennen das Brain Scripts. „Wir alle suchen nach unserer eigenen Geschichte; die Brain Scripts, die Geschichten der anderen, helfen uns dabei“, sagt der Mediendramaturg Chris-tian Mikunda. Gute Geschichten sind solche, die wir leicht dechiffrieren können, weil sie ein uns bekanntes Muster zeigen – wie etwa der Mythos von „David gegen Goliath“ oder das „Aschenputtel-Syndrom“.

Ach, wenn das die verkopften, zahlenfixier-ten Manager doch nur endlich verstehen wür-den: Menschen lassen sich lieber durch Ge-schichten verführen als durch sachliche Dar-stellungen und nüchterne Fakten. Zwar sind Dashboards und vollgeexcelte Powerpoint-Präsentationen populär, doch es ist äußerst unprofessionell, andere hierüber gewinnen zu

wollen. Der US-amerikanische Wissenschaft-ler und Nobelpreisträger Daniel Kahneman hat übrigens experimentell nachgewiesen, dass nicht derjenige die Deutungshoheit er-langt, der die besten Argumente zusammen-trägt, sondern derjenige, der die stimmigste Story erzählt. Der wahre Profi bringt also

seine Botschaft über gut gewählte Beispiele, bunte Anekdoten und kluge Metaphern rüber.

Ein schönes Beispiel dafür, von Petra Sam-mer in ihrem Buch „Storytelling“ erzählt, ist die Einführung des Philips Wake-up-Light-Weckers. Er imitiert einen Sonnenaufgang und ermöglicht so ein sanftes Aufwachen.

Zahlreiche Studien hatten die gesundheitli-chen Vorteile dieses Leuchtweckers belegt, doch die vorgetragenen rationalen Argumen-te interessierten nur mäßig. Das Gerät wurde zum Flop. So entschloss sich Philips zu einer Neueinführung, diesmal mit einer Geschichte namens „The Arctic Experiment“. Sie handelt

12 FEATURE Freitag, 4. Dezember 2015

Danke MamaNivea setzt gern auf Gefühle. So auch im Jahr 2013 mit einem Werbespot, der den Alltag aus der Sicht eines unbeholfenen Kleinkinds zeigte, das sich gedanklich „Ach, wenn ich doch schon sprechen könnte“ bei seiner Mutter entschuldigt und für die Strapazen bedankt, die sie täglich für es erbringt. Der Spot wurde millionenfach angeklickt; Im Jahr 2014 folgte dann der Spot „Danke Papa“.

Sag es mit deinem ProjektHornbach punktete 2014 mit einem Spot um ein Gothic-Mäd-chen, eine Außenseiterin in einer perfekten Welt, über das sich Schulkameraden wie Erwachse-ne lustig machen und vor dem sogar ein Vogelschwarm flüchtet. Als es nach einem traurigen Tag nach Hause kommt, hat der Vater eine positive Überraschung für das Mädchen parat: Er ist dabei, das Haus in dem sie wohnen, schwarz zu streichen.

Der Stratos-SprungDer Energy-Drink-Hersteller Red Bull gilt als einer der konsequen-testen Storyteller. Bisheriger Höhepunkt des Red Bullschen Storytellings war im Jahr 2012 Felix Baumgartners Stratos-Sprung aus 39 Kilometern Höhe. 8 Millionen verfolgten den Sprung gleichzeitig im YouTube-Channel von Red Bull, 2,3 Millionen Zuschauer bei ORF, und bei ServusTV generierten 720.000 Besucher drei Mio. Seitenaufrufe.

Best of Storytelling

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Erzähl mal!Geschichten sind nicht nur als Content zu gebrauchen. Auch wer Mundpropaganda systematisch in Gang bringen will, muss Erzählstoff bieten.

••• Von Anne M. Schüller

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von den Bewohnern von Longyearbyen, der nördlichsten Stadt der Welt. Verschiedene Videos zeigten, wie der Leuchtwecker ihnen hilft, die viermonatige Polarnacht zu über-stehen. Diese Version weckte zunächst das Interesse der Presse – und danach stieg der Umsatz des Geräts um 20 Prozent.

Also dann: Welche Geschichten erzählt man sich über Sie, Ihre Produkte, Ihre Firma? Und wer erzählt diese Geschichten wem, wa-rum, in welcher Situation, in welcher Form wie oft weiter? Woher stammen diese Ge-schichten, wer hat sie gemacht? Wie und wo suchen und finden Sie schöne Geschichten, die Ihre Kunden schon jetzt ganz ohne Ihr Zutun erzählen? Und wie gewinnen Sie Kun-den dazu, Ihnen begeistert von Erlebnissen mit Ihrer Firma zu berichten, die Sie im Emp-fehlungsmarketing einsetzen können?

Wie gute Geschichten aufgebaut werdenGut gemachte Geschichten werden aus der Perspektive des Helden erzählt. Das ist in al-ler Regel der Kunde. Der Beginn ist dabei es-senziell, denn da fragen wir uns: Hat das was

mit mir zu tun? Ist die Antwort „Ja“ und das Ganze für uns relevant, hören wir weiter zu. Ist es für uns ohne Bedeutung, schaltet unser Hirn einfach ab. Menschen lieben Helden vor allem dann, wenn sie über sich hinauswach-sen, weil sie damit ein hehres Ziel verfolgen. Idealerweise folgt der Erzählstrang also ei-ner sogenannten Heldenreise. Diese führt entlang eines Spannungsbogens von einer suboptimalen Ausgangslange über Hinder-nisse und Blockaden, Irrungen und Wirrun-gen oder Qualen und Beinaheabstürze zu einem glorreichen Ende. Unternehmen, Pro-dukte und Mitarbeiter fungieren dabei als Helfershelfer, als treue Gefährten oder nütz-liche Geister, die zwar im Hintergrund blei-ben, ohne die die Transformation allerdings nicht gelingt. Beim Aufbau können Sie sich an Märchen orientieren. Sie haben folgendes Muster: Was war am Anfang (= das Problem, der Zweifel)? Wer (= der Held) tat was (= die gute Tat) mit wessen Hilfe (= die gute Fee)? Wo lauerten Gefahren (= das Abenteuer, das Hindernis, der Gegenspieler)? Wie ging das Ganze aus (= der Sieg, das Happy End)?

Das Grundmodell einer typischen Helden-reise, das der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell entwickelt hat, hat zwölf Etappen in zwei Akten:1. Akt: die alte Welt. Eine Situation, die sub-optimal ist. Die Ahnung, dass es da draußen etwas Besseres gibt. Schwellenhüter ver-suchen, den Aufbruch aufzuhalten. Die Be-gegnung mit einem Mentor, der Mut macht und Wege aufzeigt. Das Überschreiten der Schwelle ins Neuland.2. Akt: die neue Welt. Prüfungen, Gegenspie-ler und Verbündete tauchen auf. Der Tag des Showdowns rückt näher. Der Entscheidungs-kampf findet statt. Der Sieg wird errungen. Der Rückweg wird angetreten. Die Verwand-lung zeigt erste Früchte. Das Ziel ist erreicht.

Transmedial erzählenModerne Geschichten werden heutzutage transmedial, also über verschiedene Medien hinweg, erzählt. Dies schließt Fotoserien und Videos mit ein. Zuhörer und -schauer sind dabei nicht länger auf die Funktion des pas-siven Konsumenten beschränkt, sie können

sich vielmehr aktiv und schöpferisch ein-bringen. Dies tun sie, indem sie den Fortlauf einer Geschichte mitgestalten, sich angebo-tenes Hintergrundmaterial beschaffen oder zumindest kommentieren, voten und sharen.

Zudem sind die ausgewählten Geschich-ten mediengerecht aufzubereiten: Auf der eigenen Website wird die Langversion der Story erzählt; auf Facebook wird sie ver-kürzt oder in Häppchen verteilt; auf Insta-gram wird sie reichlich mit Bildern garniert. Und als Videoclip kommt sie bei YouTube & Co. beispielsweise wie ein rasanter Thriller daher. Schließlich sollten je nach Zielgruppe unterschiedliche Facetten einer Geschichte hervorgehoben werden: Der Einkäufer einer Maschine braucht eine andere Geschichte als der Fertigungsleiter. Ein Junggeselle interes-siert sich für andere Details als ein stolzer Familienvater. Und einen Kenner faszinieren andere Finessen als einen Neuling.

Den Geschichtenfundus verbreitenWer nichts mehr zu sagen hat, gerät schnell in Vergessenheit. Und selbst die beste Ge-schichte bewirkt nichts, solange sie im Dun-keln schlummert. Holen Sie also laufend in-teressante Stories ans Licht, verpacken Sie sie gut und machen Sie sie öffentlich.

Nutzen Sie dazu alle Kommunikations-mittel, um Geschichten zu platzieren: in Stellenanzeigen, im Intranet, auf eigenen Social-Media-Präsenzen, in Newslettern, in Prospektmaterial, im Geschäftsbericht, in Referenzmappen, in Präsentationen, bei Jah-restagungen oder auf dem Messestand.

Sie sollten sich in Reportagen finden, in Employer-Branding-Broschüren, im Inter-net, auf fremden Social-Media-Präsenzen, in Mailings, in Imagebroschüren, in Kunden-zeitschriften, in Imagefilmen, in Vorträgen, auf Ausstellungen, auf Events und selbst in Büchern.

Freitag, 4. Dezember 2015 FEATURE 13

Gut gemachte Ge-schichten werden aus der Perspek-tive des Helden erzählt. Das ist in aller Regel der Kunde.“

Anne M. Schüllerist Keynote-Speakerin, Bestsellerautorin und Businesscoach. Eben ist die zweite Auflage ihres Buchs „Das neue Empfehlungs marketing“ erschienen (2015, Business Village). Infos: www.empfeh-lungsmarketing.cc

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medianet.at14 Design Freitag, 4. Dezember 2015

WIEN. Mit 21 gründete Laura Karasinski ihre eigene Design-Agentur, erhält heuer den Women of the Year Award in der Kategorie „Aufsteigerin des Jahres“ und hat mit 25 Jahren bereits mit Kunden wie Yves Saint Laurent, Absolut Vodka, Warner Music, Ströck Brot

und Red Bull zusammengearbeitet. Das Portfolio ihrer Agentur Ateli-er Karasinski reicht von Werbung über Websites, Fotos und Videos sowie Druckunterlagen aller Art bis hin zur Innenarchitektur.

Ihre Agentur führt die 25 Jähri-ge als ein Ein-Frau-Unternehmen

und greift je nach Projekt auf ande-re Selbstständige zurück: „Es gibt eine Art Rudel an Menschen, die ich kontaktiere, wenn ich sie brau-che. Wir sind Freunde und stehen in keinem Angestelltenverhältnis. Wenn ich beispielsweise einen gu-ten Kameramann brauche, dann weiß ich, an wen ich mich wenden muss“, erklärt Karasinski im Ge-spräch mit medianet.

Es begann mit einem NotizbuchDie Erfolgsgeschichte Karasinskis beginnt mit einem Notizbuch, in welches sie zeichnet. Eine Freundin überredet sie zu einer Facebooksei-te, auf welcher das Innenleben des Buchs präsentiert wird.

Über Nacht hat Karasinskis Seite 500 Fans, nach sechs Jahren 6.000. Größere Unternehmen werden auf-merksam und engagieren die da-mals 19-Jährige. Die Aufträge wer-den immer mehr und es kommt zur Gründung des Atelier Karasinski.

2015 führt Karasinski 46 Projekte durch, darunter die Gestaltung des Restaurant Motto im fünften Wie-ner Gemeindebezirk – ein Herzens-projekt, das vom Interieur bis zum Corporate Design in den Händen der 25-Jährigen lag.

Contact us directlyWer Karasinski kontaktieren möch-te wird unter anderem auf folgende Sätze stoßen: „If you hesitate bet-ween us and another agency, don’t choose us. We don’t do pitches. If you want to work with us, please contact us directly.“ Dazu erklärt Karasinski: „Früher haben wir bei Pitches mitgemacht. Wir haben in die Projekte immer sehr viel Herz-blut einfließen lassen und dann kurz vor dem Ende Absagen erhal-ten. Das hat einfach keinen Spaß mehr gemacht.“

Dass es keine Teilnahme an Pit-ches braucht, beweisen die zahlrei-chen Projekte, die Karasinski schon durchführte, sei es das Design des Neni Foodtrucks, das Branding der Juice- und Coffeebar Lilette’s oder das Art Print für Yves Saint Lau-rent. Dabei steht bei allen Projek-ten Respekt, Menschlichkeit und vor allem die Schönheit im Vorder-grund, erklärt Laura Karasinski. „Das Atelier Karasinski ist für je-den interessant, der einen Sinn für Ästhetik hat.“ (gs)

Laura Karasinskis Arbeiten und weitere Informationen:

www.atelierkarasinski.com

„We don’t do pitches“Brauchen sie auch gar nicht – über ein Ausnahmetalent, das nicht nur Werbung, Websites, Fotos, Videos und Druck-unterlagen schöner macht.

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Mit 21 Jahren gründete Laura Karasinski ihre Design-Agentur „Atelier Karasinski“.

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> Unadressierte Zustellung> 110.000 Haushalte in Wien und Umgebung > Zielgruppe: Hohes Einkommen oder hohe Bildung> Minimale Streuverluste

www.redmail.at

Die Agentur Die Wiener Design agentur „Atelier Karasin-ski“ besteht aus Selbstständigen, die projektbe-zogen gemein-sam arbeiten. Gegründet wurde die Agentur 2012 von Laura

Karasinski. Das Portfolio reicht von Fotografie, Videos, Websiten, Druckunterlagen, Werbung im Allgemeinen bis zu Interior Design. Die Kunden des Atelier Karasinski sind über den Erdball verteilt.

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medianet.at16 Biz talk Freitag, 4. Dezember 2015

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Media.at

JahresausklangADVENTZAUBER. Im Foyer des Palais Fanto fand auch heuer wieder der alljährliche Jahresausklang der Agenturgruppe media.at statt.

Die Vorsitzende der Geschäftsführung, Petra Hauser, nutzte die Gelegenheit, beim Punsch­empfang mit Maroni, sich bei allen Partnern für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2015 zu bedan­ken. Unter den Gästen befanden sich Kunden, Me­dienpartner, Branchenfachleute und Freunde des Hauses.

Unter anderem waren Gäste wie: Walter Zinggl, IP Österreich, Andreas Cieslar, Casinos Aust­ria, Andreas Prenner, Industriellenvereinigung, Gerald Grünberger, VÖZ, Andreas Ladich, Flugha­fen Wien, Oliver Voigt, Österreich, Raphael Drasch-tak, Industriellenvereinigung, Brigitte Ecker, Epamedia, Andreas Höglinger, Raphaela Vallon-Sattlerm IAA, Josef Almer, Goldbach Media, Alina Basel, oe24.at, Petra Beneder, ServusTV, Ines Be-nisch, Casinos Austria, Maurizio Berlini, Goldbach Media, Elisabeth Blank, Salzburger Nachrichten, Gernot Fischer, Heute, Myron Kohut, Österreichi­sche Post. (red)

1. Petra Hauser, Andreas Höglinger; 2. Andreas Martin, Birgit Gasser, Andreas Cieslar

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VÖz

advent-empfangWIEN. Bereits zum sechsten Mal lud der Verband Österreichischer Zeitungen auf die Terrasse des Café Landtmann ein. Der VÖZ nutzte den schon tradi­tionellen Advent­Empfang, um sich bei zahlreichen Geschäftspartnern und Stakeholdern aus Medien, Politik und Wirtschaft für ein ereignisreiches Ar­beitsjahr zu bedanken. Trotz des schlechten Wetters folgten einige bekannte Gesichter der Einladung. Unter den Gästen befanden sich unter anderem: Mediensprecher Dieter Brosz (Die Grünen), Nationalratsabgeordneter Niko Alm (Neos), Abg. z. NR. Werner Kogler (Die Grünen), Nationalratsabgeordneter Rouven Ertlschweiger (ÖVP), Nationalratsabgeordneter Nikolaus Scherak (Neos), Wien­Parteiobmann Gernot Blümel (ÖVP), Mediaprint­ und Kronen Zeitung-Geschäftsführer Gerhard Riedler, VGN­Generalbevollmächtigter Helmut Hanusch, NÖN­Geschäftsführer Harald Knabl, Gewinn­Generalbe­vollmächtigter Raimund Jacoba, ÖAMTC­Verbandsdirektor Oliver Schmerold, Moser Holding­Konzernchef Hermann Petz, Die Presse­Chefredakteur Rainer Nowak, Walter Achleitner (Kirchenzeitungen), Rainer Eder (BauernZeitung), Wirtschaftsverlag­Geschäftsführer Thomas Zembacher, Compass­Verlag­Geschäftsführer Hermann Futter, Manstein­Geschäftsführer Dagmar Lang und Oliver Stribl, News­Chefredakteurin Eva Weissenberger, ORF­Fern­sehdirektorin Kathrin Zechner, ORF­Technik­Direktor Michael Götzhaber, IP­Österreich­Chef Walter Zinggl, ProSiebenSat.1 Puls 4­Geschäftsführer Markus Breitenecker, Austropapier­Geschäftsführerin Gabriele Herzog, APA­Geschäftsführer Peter Kropsch und Clemens Pig, stv. Vorsitzender der KommAustria, Florian Philapitsch, Abteilungsleiter im Bundeskanzleramt für Medienangelegenheiten, Matthias Traimer, Caritas Österreich­Kommunikati­onschefin Angelika Simma, Horizont­Chefredakteurin Marlene Auer, media.at­Geschäftsführerin Petra Hauser, Presserat­Geschäftsführer Alexander Warzilek, Die Zeit­Repräsentant Sebastian Loudon, Gremialobmann des Wie­ner Fahrzeughandels, Burkhard Ernst, Lorenz Cuturi (OÖN), Friedrich Dungl (Mediaprint), André Eckert (Russmedia), Martin Gaiger (Telekurier), Max Hafele (Tiroler Tageszeitung), Robert Langenberger und Andreas Raab (beide Styria Lifestyle) sowie VRM­Geschäftsführer Dieter Henrich. (red)

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1. Gerald Grünberger (VÖZ), Finanzminister Jörg Schelling, Peter McDonald (ÖVP), Thomas Kralinger (VÖZ); 2. Doris Ragetté (RMS); 3. Angelika Simma (Caritas); 4. Rainer Nowak (Presse); 5. Petra Hauser (media.at); 6. Friedrich Stickler (Lotterien), Marc Zimmermann, Helmut Ha-nusch (VGN); 7.Sissy May-erhoffer, Stefan Ströbitzer (beide ORF), Walter Zinggl (IP Österreich), Markus Breitenecker (Puls 4); 8. Gernot Blümel (ÖVP), Julia Schnizlein (News) 9. Michael Götzhaber (ORF), Niko Alm (Neos), George Nimeh (Kurier); 10. Julia Ortner, Eva Weissenberger (beide News).

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SophiaLIEBENSWERT. Als Mädchen war Sophia in Karim verliebt. Doch sie heiratet einen reichen Goldschmied. Karim gerät eines Tages un­schuldig unter Mord­verdacht. Sophia rettet ihm das Leben, und er verspricht ihr, immer zu helfen, auch unter Lebensgefahr.Hanser-Verlag, 480 Seiten; ISBN: 978-3446250093

WeltordnungLEBENDIG. Kissinger behandelt in seinem Buch die Frage, ob das westlich geprägte Wertesystem ange­sichts aufstrebender Mächte, mit anderem Menschenbild und Ge­sellschaftskonzepten, ausgedient hat. – Lehr­reich, klar und span­nend geschrieben.C.Bertelsmann, 480 Seiten; ISBN: 978-3570102497

Unter Bankern

PROVOKANT. Ein scho­nungsloser Blick auf die Menschen hinter dem System.Was bewegt Banker, welchen Ängsten, He­rausforderungen und Versuchungen sind sie ausgesetzt? Überra­schend, provokant und unterhaltsam. Klett-Cota, 266 Seiten; ISBN: 978-3-608503388

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medianet.at

marketing & media

Onlinechef Thomas Prantner, Technik-Direktor Michael Götzhaber & Franz Manola (Leiter des ORF-Plattformmanagements) präsentierten die Neuerungen am HbbTV-Portal.

Verdrängung Wir schau-en fern und telefonieren nicht mehr 19

Veranstaltung Online Marketing eXperts und die SEOkomm 20

Umfrage Wie wird die Welt 2040 wohl aussehen? Eine Prognose 21

Jubiläum Christian Jungwirth über zehn Jahre Okto TV 22

Punsch Radio Arabella eröffnet im Weihnachts-dorf den Advent 24

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HbbTV neu: orF.at-Startseite ohne Internet am TV-Gerät Der ORF hat seinem HbbTV-Portal ein neues Design verpasst und die Inhalte des Angebots erweitert. Usability steht im Vordergrund. 18

Service xpert bildet die heimische Agenturszene ab.

Buchaktion Bei der Gratis-Buchaktion „Eine Stadt. Ein Buch“ geht es heuer um „Sofies Welt“.

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Jo Spelbrink Zensations

Die Agentur Zensations baut ihr Accessibility-Angebot weiter aus und holt sich Jo Spelbrink

an Bord. Spelbrink wird die Um-setzung der Leistungen leiten, welche künftig unter der Marke „Zensibility“ gebündelt werden. Der 41-Jährige ist seit heuer bei

Zensations tätig.

Jürgen H. Gangoly The Skills Group

Jürgen H. Gangoly nahm in London den „Global PR Award“ der International Communica-

tions Consultancy Organisation (ICCO) entgegen. Mit ihrem

Eigenprojekt „Journalismus und Demokratie“ konnte die Agentur The Skills Group die Experten aus 32 Ländern überzeugen.

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Der ORF-Online-Chef weiter: „Mit ORF.at und der TVthek sind die beiden erfolgreichsten Online-Dienste des ORF per Knopfdruck auf der Fernbedienung in optima-ler Qualität verfügbar.“

Österreich hat insgesamt 3,2 Mio. Haushalte. Laut GfK-Elektropanel wurden seit 2011 in Österreich ins-gesamt 1,4 Mio. HbbTV-taugliche TV-Geräte verkauft, davon sind auch 700.000 ohne Hbb-TV-fähig. Insgesamt sind 7% der in den TV-Haushalten vorhanden Boxen Hbb-TV-fähig.

Wachsender MarktKlingt auf den ersten Blick nicht nach viel, aber wenn man bedenkt, dass de facto jedes neu verkaufte TV-Gerät Hbb-TV empfangen kann, ist anzunehmen, dass diese Zahl in der nächsten Zeit rasant nach oben schnellen wird.

Welche Inhalte kann der Konsu-menten auf dem Portal nun sehen? Vor allem aktuelle Nachrichten und Wetterinfos von news.ORF.at stel-len das zentrale Element des neu gestalteten HbbTV-Portals künftig dar.

••• Von Dinko Fejzuli und Michael Fiala

WIEN. Gestern, Donnerstag, prä-sentierten Technik-Direktor Micha-el Götzhaber, Onlinechef Thomas Prantner und Franz Manola (Leiter des ORF-Plattformmanagements) im ORF-Zentrum am Küniglberg das neue Design, neue Services und Angebote des HbbTV-Portals des ORF. Ab sofort kann via HbbTV-fähige m Gerät durch Drücken der roten Taste auf der Fernbedienung ein hochaktuelles und multimedi-ales Informations- und Nachrich-tenangebot abgerufen werden. Der ORF bündelt dafür sein Online-News- und Wetter-Angebot, das ohne Internetverbindung des Fern-sehgeräts funktioniert.

Mit einer Internetverbindung können zusätzlich die ORF-TVthek sowie ein vertieftes Nachrich-ten- und Wetterangebot und der komplette ORF-Teletext auf dem HbbTV-tauglichen Fernsehgerät dargestellt werden.

Auch die Optik ist neu: Früher in der Präsentation einer „Bauchbin-de“ am unteren Bildschirmrand, hebt man nun die „blaue“ ORF.at-Seite als Einstiegs seite auf das

HbbTV-Portal. Generell, so Mano-la, solle das Portal irgendwann das gesamte Online-Universum des ORF am TV-Bildschirm darstellen.

Internationaler TrendMit dem runderneuerten Portal trage der ORF dem internationalen Trend Rechnung, denn die Hbb-TV-Technologie „hat sich in den vergangenen Jahren zum führen-den Standard für digitale TV-Zu-satzdienste entwickelt, ist von der EBU standardisiert und wird von den Geräteherstellern breit unter-stützt“, meint etwa Götzhaber zum Launch der neuen Services.

Die Technologie stellt im Rah-men der ORF Multimedia-Strategie eine wichtige technische Plattform dar, um stark nachgefragte ORF-Contents über ein modernes und bequem nutzbares Zugangsportal anbieten zu können.

Der ORF setzt seit 2013 auf HbbTV als „erfolgsversprechende moderne Technologie, die gera-de im Begriff ist, die österreichi-schen Wohnzimmer zu erobern“, so Prantner über den multimedialen ORF-Service.

Im aus dem Web bekannten und bewährten Look & Feel (Stichwort „blaue Seite“; in Form von Bilder-Grids und sämtlichen Kurzmel-dungen) bietet die – auch ohne eine Internetverbindung des Fernseh-geräts nutzbare – Startseite des ORF-HbbTV-Portals einen aktuel-len Überblick über die nationale und internationale Nachrichtenla-ge. Zur Nutzung des vertiefenden, gesamten Nachrichten- und Wet-terangebots der Start- und News-Seite von Österreichs erfolgreichs-ter Online-Informationsplattform, news.ORF.at, ist die Verbindung des Smart-TV-Geräts mit dem In-ternet notwendig.

Mit dem kommenden Olympia und Fußball-WM-Jahr 2016 wer-de man als Nächstes vor allem die Sport-Inhalte auf der Plattform ausbauen.

Bildqualität und UsabilityNeben bester Bildqualität stand bei der Entwicklung des neuen ORF-Angebots vor allem höchst-mögliche Bedienfreundlichkeit im Vordergrund. Design und Naviga-tion sind für die Nutzung auf TV-Bildschirmen optimiert: Schaltet man auf das gewünschte ORF-Programm, wird am rechten Bild-schirmrand mehrere Sekunden

lang eine Red-Button-Funktion ein-geblendet. Durch Drücken der roten Taste der Fernbedienung gelangt man zum neuen Einstiegsportal mit seinem aktuellen Nachrich-tenüberblick. Die gesamte weitere Navigation innerhalb des Portals erfolgt einfach und bequem mittels der OK-, Cursor- und Farbtasten.

Und die anderen?Und wie sieht es bei den anderen Sendern in puncto HbbTV aus? 2012 startete die Sendergruppe ProSiebenSat.1Puls 4-Gruppe als erster TV-Anbieter mit diesem Ser-vice. Fazit der Privatsennder: Die Nutzung nimmt jährlich zu, auch wenn sich die Sender bedeckt hal-ten: „Aufgrund von Datenschutz-bestimmungen dürfen wir das Nutzungsverhalten nicht im Detail tracken. Dem Werbekunden werden allerdings alle Kennwerte zu den ausgespielten Werbemitteln nach Kampagnenende zur Verfügung gestellt. Und dies erlaubt danach entsprechende Rückschlüsse auf die tatsächliche Gesamtnutzung. Prinzipiell sind wir mit der Ent-wicklung sehr zufrieden und die stetig steigenden Videozugriffe stimmen uns sehr optimistisch“, sagt etwa Markus Bacher, Direk-tor der Abteilung Distribution der ProSiebenSat.1 Puls 4 GmbH, auf Anfrage von medianet zum Ange-bot hinter dem roten Knopf auf der Fernbedienung.

ATV: EigenproduktionenApropos Red Button: In diesem Be-reich hat der Privatsender derzeit noch ein Alleinstellungsmerkmal: „Für Werbekunden bieten wir als einziges österreichisches Medie-nunternehmen die Möglichkeit von Red Button Flights an. Das bedeutet, dass ein gebuchter Wer-bespot mit Zusatzinfos angerei-chert werden kann. Sobald ein vom Werbekunden dementsprechend gebuchter Werbespot ausgestrahlt wird, erscheint am rechten unteren Bildschirmrand ein kundenindivi-

Viel Neues am ORF-HbbTV-Portal Mit der nächsten Stufe des HbbTV-Portals baut der ORF sein Angebot deutlich aus und bietet künftig via TV-Signal mehr Service und Inhalte als bisher an - auch ohne Internet-Verbindung.

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Im steigen Österreich hat ins-gesamt 3,2 Mio. Haushalte. Laut GfK-Elektroorpa-nel wurden seit 2011 in Österreich insgesamt 1,4 Mio. HbbTV-taug-liche TV-Geräte verkauft, davon sind auch 700.000 ohne Hbb-TV-fähig. Insgesamt sind 7% der in den TV-Haushalten vorhanden Boxen Hbb-TV-fähig.

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Nutzung Für die Nutzung des ORF-HbbTV-Basisangebots ist nur der digitale Empfang der vier ORF-Programme über Satellit, zahl-reiche Kabelnetze oder terres-trisch sowie ein HbbTV-taugliches Empfangsgerät notwendig.li. ORF-Online-Chef Thomas Prantner, Technik-Direktor Michael Götzhaber und Franz Manola (Lei-ter ORF-Plattform-Management).

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dueller Red Button, der zum Klick auffordert“, so Bacher.

Und ATV: Dort setzt man den Fo-kus auf browserbasierten Zugang der ATV-Inhalte. „2015 wurde an einem inhaltlichen Konzept gear-beitet, es wurden Kennzahlen er-hoben und visionäre Gespräche mit Partnern geführt. HbbTV ist aktuell weder reichweitenwirksam noch wirtschaftlich einträglich, jedoch spätestens 2017 mit dem neuen Standard HbbTV 2.0 ein spannen-der Kanal für TV-Sender“, so Ina Bauer, Director of Sales, Marketing & New Media gegenüber medianet.

Pläne fürs kommende Jahr„2016 werden wir neue Distributi-onskanäle präsentieren, die insbe-sondere unsere Eigenproduktionen im Fokus haben werden. HbbTV ist einer von vielen Kanälen, auf de-nen wir Zuseher erreichen und un-ser Portfolio in bester Qualität und Usability bereitstellen möchten“.

„Das TV-Gerät ist und bleibt der größte und first Screen. Neben line-arem Programm hier auch VoD an-zubieten, ist ein wichtiger Schritt, um den immer umfangreicheren Nutzer-Erwartungen gerecht zu werden und präsent zu bleiben“, so Ina Bauer abeschließend.

Mit ORF.at und der TVthek sind die beiden er-folgreichsten Online-Dienste des ORF per Knopfdruck auf der Fernbedie-nung in opti-maler Qualität verfügbar.

Freitag, 4. Dezember 2015 cOVeRsTORy 19

WIEN. 89% gaben bei einer Um-frage für das Institut für Frei-zeit- und Tourismusforschung an, mehrmals pro Woche das TV-Gerät einzuschalten. Erstmals auf Platz zwei mit 84% lag das Telefonieren mit dem Handy und löste somit das Radiohören mit 79% von die-

ser Position ab. Aber nicht nur das Radiohören musste im Ranking zurückstecken, sondern auch das Lesen von Zeitungen, Zeitschriften oder Illustrierten.

Online-Formate werden sich auch in Zukunft weiterentwickeln und die herkömmlichen Printme-

dien verdrängen, da sie mehr auf die Bedürfnisse der jungen Nutzer eingehen, so die Studie.

Neben dem Medienkonsum ge-hören „erholsame Tätigkeiten zu Hause“ zu den häufigsten regelmä-ßig ausgeübten Freizeitaktivitäten der Österreicher, wie beispiels-

weise Lokalbesuche oder Spazier-gänge. Ob aufgrund der vielen alternativen Freizeitprogramme oder der Bequemlichkeit, ist zwar nicht bekannt, aber die Aktivitäten wie Freunde einladen werden zum jetzigen Zeitpunkt immer unattrak-tiver.

Zeitvergleich„Der längerfristige Zeitvergleich macht deutlich, dass in den Le-bensstilen der Menschen zwar nie abrupte Veränderungen stattfin-den, manche Entwicklungen aber klar als nachhaltig zu erkennen sind. Die mittelfristige Berechen-barkeit für Wirtschaft und Politik ist, entgegen mancher Boom- bzw. Trendberichterstattung, aus die-sen Studien nachweisbar“, so Ins-titutsleiter Peter Zellmann. Um die Auswirkungen aber realistisch ab-schätzen zu können, muss die Stu-die früh genug und unter bestimm-ten Rahmenbedingungen früh ge-nung erfasst werden. (APA/red)

Fernsehen schlägt TelefonierenUmfrage der Freizeit- und Tourismusforschung: In der Freizeit wird ferngesehen, erstmals verdrängt das Telefonieren das Radiohören.

Diese kleine Katze kann man nicht einfach überblättern. Warum sie so gut schläft? Weil sie es sich auf dem immer noch erfolgreichsten Werbeträger Österreichs* gemütlich gemacht hat.

Eine Initiative von und Österreichs besten Zeitungen.

*Werbeaufwand nach Werbeträgergruppen Focus, 1-8/2015

Hybrid Broadcast Broadband TVFacts HbbTV (Hybrid Broadcast Broad-band TV) ist ein einheitlicher technischer Standard bei Smart-TV-Geräten, der die Übertragung bzw. Nutzung von zusätzlich zum TV-Signal bereitgestell-ten Inhalten über das TV-Signal und die Vernetzung von TV und Internet ermöglicht. Für die Nutzung des ORF-HbbTV-Basis-angebots ist nur der digitale Empfang der vier ORF-Programme über Satellit (nur in HD), zahlreiche Kabelnetze oder terrestrisch (DVB-T, SimpliTV) sowie ein HbbTV-taugliches Empfangsgerät.Durch die Verbindung des Geräts mit dem Internet zwecks Datenübertragung/Rückkanal werden darüber hinaus das vertiefende Nachrichtenangebot (voll-ständige Inhalte von news.ORF.at ), die gesamte ORF-TVthek, multimedial aufbe-reitete Wetterinfos sowie der komplette ORF Teletext verfügbar.

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medianet.at

wickelten sich am Abend der OMX, deren Ausklang ein gemütlicher Networking-Event in der Fuxn in Salzburg bildete.

S. Wolgar-Mayer, Marketinglei-terin der Paul Green GmbH, resü-mierte die Veranstaltung als sehr hilfreich für Einsteiger und Fort-geschrittene sowie als empfehlens-werte Weiterbildungsmaßnahme. Kerstin Reichert, Kerstin Reichert Search Marketing Consultant, be-suchte die OMX zum ersten Mal und war sofort begeistert, beson-ders von Robert Seeger und seinem Vortrag. Sie fand, dass der Besuch genau der richtige Weg wäre, um auf dem aktuellen Stand im Online-marketing zu bleiben.

Keine EnttäuschungAm nächsten Tag überraschte Key-note Marcus Tandler, OnPage.org GmbH, zum Start der SEOkomm mit einer Präsentation zu aktuel-len und visionären Themen am On-linemarkt, bevor sich die Besucher wieder auf die drei Tracks aufteil-ten. Wer sich jetzt einen Relaunch des Vortags erwartete, wurde in Hinsicht auf die Qualität nicht ent-täuscht.

Dass bei einem Relaunch aber nicht immer alles glatt läuft, zeig-te David Radicke, Radicke.com, am Beispiel von salzburg.com: Eine SEO-technisch gute Seite, betonte Radicke immer wieder, vor allem nach dem Relaunch. Trotzdem wollte diese danach auch nicht die gesetzten Erwartungen erfüllen.

Woran es lag und warum es für das Salzburger Medienhaus bes-

••• Von Skender Fejzuli

SALZBURG. Mit welchen Tools und Methoden effiziente Lösungen im Onlinemarketing und der Suchma-schinenoptimierung möglich sind und was die Zukunft bringt – das zeigte die Doppelveranstaltung Online Marketing eXperts, kurz OMX, und die SEOkomm.

Dieses Jahr konnten sich insge-samt 1.220 Fachbesucher an zwei Tagen aus 1.665 Minuten Know-how, aufgeteilt auf 48 Präsentatio-nen mit Praxisbeispielen und Insi-derwissen aus Fachvorträgen von ausgewiesenen Experten, aneignen. Zusätzlich wurde eine Auswahl an Hardcore Tracks für Profis, Strate-gie Tracks für eine 360°-Sicht und Grundlagen Tracks mit Hands-on- Tipps für Einsteiger geboten.

Am ersten Tag eröffnete nach der Begrüßung durch die Veranstalter Ursula und Oliver Hauser am ers-ten Tag Keynote Robert Seeger vor den versammelten Besuchern die OMX mit einer Morgenpredigt zu mehr Normalität und Autorität im Onlinemarketing, bevor sich das Publikum auf drei Tracks aufteilte.

Der Strategie Track startete mit Jim Knopf, affilinet GmbH. „Wea-rables, die Zukunft ist Tragbar?“ war seine Kernaussage. Eine Zu-kunft, die schon längst begonnen hat und uns Menschen mehr als nur zu unterstützt. Seitdem Knopf einen Fitnesstracker trägt, beton-te er, weicht er auch seltener dem Stiegenhaus aus und hat damit ein positives Nutzererlebnis.

Einige evaluieren zusätzlich mit entsprechenden Apps ihren 24-Stunden-Rhythmus. Bei Early Adoptern darf es schon ein biss-chen mehr sein, denn sie erweitern ihren smarten Bestand mit Around-ables wie Zahnbürsten, Waagen so-wie smarten Trinkbechern, die das jeweilige Getränk und die Menge erkennen und somit eine Übersicht über den eigenen Flüssigkeitshaus-halt liefern.

Noch einen Schritt weiter befin-den wir uns schon in der Zukunft bei smarten Kontaktlinsen für Dia-betiker und dem Wristband, das mit einem Minibeamer die Smart-phone Inhalte auf den Arm proji-ziert.

Keine MärchenFür manch einen mag das wie ein Märchen klingen. Märchen sollte man aber, laut Silvia Ettl-Hubers Fachvortrag am Nachmittag, nicht mit Storytelling verwechseln. Die Macht der Geschichten, zu begeis-tern und zu verkaufen, hat ihren Ursprung schon im Altertum und besteht aus drei Teilen – einem Anfang, einem Mittelteil, bei dem etwas passiert, und dem Ergebnis.

Als Beispiel präsentierte Ettl-Huber, Dozentin und Forschungs-leiterin an der FH Burgenland, die einfachste Story der Welt. Anfang: Junge sieht Mädchen. Mittelteil: Mädchen lächelt zurück. Das Er-gebnis: Sie verlieben sich.

Das hört sich einfach an, aber wer bei den Deutschen Banken auf den Homepages nach Storytelling sucht, wird genauso wenig fündig, wie eine Studentin von Ettl-Huber – es gibt dort schlichtweg keine!

Viele Storys, aber auch Fachge-spräche über die 23 Vorträge, ent-

ser gewesen wäre, wenn man vor-her einen Frühjahrsputz auf seiner Webpage gemacht hätte, das konn-te Radicke aus jahrelanger Erfah-rung, insbesondere mit Online-Zei-tungen und ihrem CMS, das sehr anfällig für SEO-Schwachstellen ist, und nach gründlichem Wühlen in alten und neuen URLs, an den Tag bringen.

Keine RückschlägeContent-Schnipsel, Duplikate bei Pfaden, große Mengen von Inhalten und beteiligten Personen, mangel-hafte Verknüpfungen von Pfaden, schlechte Ladezeiten durch überdi-mensionierte Werbebanner und die HTML-Hygiene bremsten die Seite aus. Nach der Behebung der meis-ten Ursachen zeigte sich, dass die Erwartungen doch nicht zu hoch gesteckt waren.

Die Erwartungen der Besucher an die weiteren neun Vorträge am Vormittag schienen zumindest auch erfüllt worden zu sein. Was folgte, war eine kommunikativ in-tensive Mittagspause, bei der man auch im Vorbeigehen hören konnte, wie manch einer die Firma anrief und seinen Kollegen und Vorge-setzten mitteilte, dass es nach der Rückkehr viel Neues zu berichten gäbe.

Danach ging es auch schon mit drei parallelen Vorträgen weiter und endete dort, wo wir am Vortag schon einmal waren: bei Märchen.

„Glaubst du noch an das Mär-chen, dass Google 95% Marktanteil hat?“, fragte Karl Kratz, Karl Kratz Online Marketing, in den Raum.

Nein, es gibt auch Alternativen. Neben einigen Anderen gibt es Ix-quick, Wolfram Alpha, TinEye, die reverse Bildersuchmaschine, Yahoo, Bing, Quant und Yandex, über das im Laufe des Nachmittags Dominik Johnsen, Yandex Europe AG, aus dem Nähkästchen plauderte.

Er stellte Yandex Metrica – so-zusagen das Pendant zu Google Analytics – vor, das seit 22. Juni diesen Jahres in neuem Gewand und zugleich mit neuen Funktio-nen aufwartete. Ein neues Gewand brauchten am Abend auch die Be-sucher, denn SEOkomm lud zur After-Networking Oscarnacht in das Kavalierhaus Salzburg.

Keine BeschwerdenKarl Kowald, Lorem Ipsum web.so-lutions GmbH, empfand die SEO-komm als perfekten Anlass, um mit vielen neuen Impulsen im Ruck-sack nach Hause zu kommen und mit vollem Elan weiterzumachen.

Oliver Hauser musste sich nach der Veranstaltung selbst eingeste-hen, er sei überwältigt vom Be-sucherfeedback und den deutlich gestiegenen Besucherzahlen der diesjährigen Konferenzen. Er fügte hinzu: „Die Besucher waren rund-um zufrieden mit den Vorträgen, fühlten sich sehr wohl bei uns und haben viele Learnings mitgenom-men. Ein paar kleine Anregungen haben wir natürlich trotzdem be-kommen, diese werden wir aber nächstes Jahr problemlos umset-zen können.“

Alle Daten und Fakten finden Sie auf OMX.at oder SEOkomm.at.

Alles Online An zwei Ta­gen boten die OMX und die SEOkomm mit verschiedensten Themen und Speakern Ein­blicke ins Online­marketing.

1.665 Minuten Onlinemarketing Über 1.000 Besucher informierten sich bei der OMX sowie der SEOkomm in Salzburg über die umfangreiche Welt und deren Möglichkeiten und Potenziale des Onlinemarketings.

Daten229 Mio. € betrugen die Brutto­Spendings für Onlinewerbung laut Focus in Österreich im Jahr 2014.

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20 MArketing & MeDien Freitag, 4. Dezember 2015

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medianet.at

rot-weiß-rote PrognosenIn einer Umfrage (Marketagent.com) taten 1.500 Befragte kund, wie die Welt im Jahr 2040

ihrer Meinung nach aussehen wird. Hier sind ein paar ausgewählte Resultate.

79%Die „Medien­Evergreens“, separat gelistet: Streamingdienste, Mediatheken und Video­on­Demand hin oder her – Kino, sagen 79%, wird es auch in 25 Jahren noch geben; unter den 14­ bis 19­Jährigen glauben das sogar 83%.

77%Auch Facebook werde, meinen 77%, in 25 Jahren noch hoch im Kurs stehen. Längst vergessen ist das Schicksal von Second Life, StudiVZ oder MySpace ...

58%Auch das klassische Fernsehen mit festgelegten Programmzeiten, denkt mehr als die Hälfte, wird es 2040 immer noch geben (20%: „bestimmt“). Wir werden ja sehen ... (sb)

Freitag, 4. Dezember 2015 grAFik Der WOCHe 21

57%Surf hard, party hard!Befragt nach möglichen Trends bei Süchten, schätzten 57%, dass die Internetsucht stark zulegen wird. Auf eine Zunah-me der Arbeitssucht hingegen tippen nur 10% ...

60%Print lebt!60% nehmen an, dass es auch 2040 noch auf Papier gedruck-te Zeitungen geben wird. Inte-ressant: 3,7% glauben, dass es nur gedruckte Zeitungen geben wird; welche apokalyptischen Annahmen dem zugrundelie-gen, ist unklar.

99%Realitäts-CheckManche Fragen wurden offenbar gestellt, um die Umfrage zu „eichen“. Dass sich „die Welt in den letzten Jahren verändert hat“, bejahen 99% der Befragten, was eindeutig den Realitätssinn der 1.500 Studienteilnehmer belegt. Zusatz: Nur 2% halten es für „sehr wahrscheinlich“, dass Beamen möglich wird ...

Was es 2040 noch geben wird – ein Ranking

1. Kinos (79%) 6. Bankfilialen (66%) 2. Facebook (77%) 7. Kabel-TV (64%) 3. Bargeld (76%) 8. Münzen (62%) 4. Satelliten-TV (70%) 9. Währung „Euro“ (62%) 5. Atomkraftwerke in Europa (66%) 10. Briefkästen (61%)

Das sind jene Aspekte, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit als „im Jahr 2040 noch existent“ beurteilt wurden; das Beharren auf Bankfilialen erstaunt.

Wirtschaft im Wandel

In der Medien-, Gesundheits- und Automobilbranche werden bis 2040 die größten Veränderungen antizipiert (bewertet mit „sehr große Fortschritte“).

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46,1%

27,3%

23,3%

17,3%

16,9%

13,8%

13,5%

7,0%

Medien/Kommunikation

Gesundheit/Pharma

Automobilindustrie

Transportwesen

Lebensmittelindustrie

Handel

Finanzwesen

Landwirtschaft

Tourismus

Gastronomie

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Quelle: Marketagent.com; Fotos: © APA/Barbara Gindl, Johan Nilsson/EPA/picturedesk.com

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medianet.at22 Medien Freitag, 4. Dezember 2015

WIEN. Unter dem Motto „Tanz aus der Reihe“ feierte Okto vergan-genen Samstag sein zehnjähriges Senderjubiläum.

Im Nachtclub „Grelle Forelle“ tanzte der junge Teil der Okto-Zielgruppe zu Acts wie Johann Sebastian Bass oder Etepetete. Im

Herbst 2005 gründete sich der Wie-ner Mit machsender. Als nichtkom-merzielles Communityfernsehen ist Okto eine mediale Plattform für eine pluralistische Gesellschaft. Finanziert wird der Sender durch die Mittel der Stadt Wien sowie der Rundfunk & Telekom Regu-

lierungs-GmbH. Hinter Okto steht die gemeinnützige Community TV-GmbH und der ebenfalls gemein-nützige Verein zur Gründung und zum Betrieb offener Fernsehkanäle in Wien. „Es ist viel weniger ideo-logiegetrieben, als eine beinharte medienökonomische Überlegung. Für die Vermarktung müsste ich viel Geld in die Hand nehmen. Des-wegen bleiben wir lieber ein expli-zit fokussierter Alternativanbieter“, so Christian Jungwirth, Geschäfts-führer von Okto.

Im Gespräch mit medianet blickt er auf die Anfänge des Senders zu-rück: „Es ist hocherfreulich, dass wir heuer zehn Jahre feiern, wo uns doch viele nicht länger als ein bis zwei Jahre gegeben haben. Okto ist damals als großes Experiment gestartet, juristisch war Österreich auf ein solches Projekt nicht vorbe-reitet. 2005 war in den Linien des ORF eine gewisse Regierungstreue zu erkennen. Es war ein guter Zeit-punkt, mit einem komplementären Programm an den Markt zu gehen. Der Bedarf war erkennbar, und es brauchte eine Alternative.“

Zahlreiche MeilensteineTrotz des anfänglich experimentel-len Charakters konnte der Sender einige Meilensteine setzen: 2011 startete man mit einer Mediathek, in der Oktothek steht Usern das gesamte Sendearchiv zur Verfü-gung, seit 2012 strahlt der Sender via DVB-T aus und hat somit die Genehmigung zur digital-terres-trischen Programm ausstrahlung. „Aufgrund unseres geringen Bud-gets konnten wir nie auf Lösungen vom Markt zurückgreifen, weswe-gen wir In-House-Lösungen ge-funden haben“, so Jungwirth. Wer selbst produzieren möchte, ist bei Okto ebenfalls richtig: Der Sender unterstützt bei der Formatentwick-lung, stellt die Sendezeit sowie das Equipment zur Verfügung (Für die Produzenten ist dies gratis.) In Workshops können die wichtigsten Grundlagen erlernt werden. Derzeit arbeiten für Okto 21 fix angestellte Mitarbeiter, darüber hinaus un-terstützen Freiwillige und Prakti-kanten. Für die Zukunft weiß Jung-wirth: „Der Fernsehbereich muss sich weiterhin warm anziehen. Wir werden jedenfalls unsere Diver-sitätsstrategien weiter ausbauen. Wir wollen weiterhin ein alternati-ves Angebot bieten, damit die Men-schen nicht nur auf Mainstream-Medien angewiesen sind.“ (gs)

Okto tanzt aus der ReiheDas nichtkommerzielle Community-TV wird heuer zehn Jahre alt. Mit medianet sprach Geschäftsführer Christian Jungwirth über experimentelle Anfänge und die Zukunft.

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Im Gespräch mit medianet sprach Christian Jungwirth über zehn Jahre Okto..

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Seherkreis 1.466.000 Öster-reicher können das TV-Programm von Okto empfan-gen. Der weiteste Seherkreis (WSK, Personen, die im letzten Monat mindestens eineMinute lang durchgehend Okto geschaut

haben) lag zuletzt bei durchschnitt-lich 200.000. Somit schauen knapp 14% jener Österreicher, die den Community-sender empfan-gen können, auch tatsächlich das Programm.

Quelle: AGTT/GfK Teletest 1. Halbjahr 2015

Facts

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 Agenturen 23

WIEN. Seit diesem Jahr bildet die Portalwelt xpert.network die österreichische Agenturbranche jederzeit per Klick abrufbar ab – inklusive Suchfunktionen, Quali-täts-Check und Kreativarchiv. Das Portal serviciert mit umfangrei-chen Informationen.

Auf diesen Service vertraut auch Rainer Reichl, Geschäftsführer von Reichl und Partner: „Ich bin sehr froh, dass mit xpert.network ein innovatives Medien-Projekt ent-standen ist, das für die österrei-chische Kommunikationsbranche von enormer Bedeutung sein wird“, so der Agenturboss. „Gleichzeitig sehe ich in diesem Projekt einen visionären Weg, der aufzeigt, wie die traditionelle Medienwelt er-folgreich ins digitale Zeitalter fin-den kann.“

Das Portal wird laufend er-weitert und bedient derzeit Wer-beagenturen, Marketingberater, Media-Agenturen, Live-Marketing-Agenturen & Eventmanager, Digi-tal- & Internetagenturen und auch PR-Agenturen & PR-Berater. Josef Kalina, Geschäftsführer der Unique Relations: „Wer PR für andere macht, darf die PR in eigener Sache nicht zu kurz kommen lassen. Und weil wir wollen, dass möglichst viele Kunden, die auf der Suche nach neuen Ansätzen erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit sind, so leicht wie möglich den Weg zu uns finden, nutzen wir von Beginn an das neue Portal xpert.network.“

Transparentes RankingDas Portal xpert.medianet.at bietet neben dem kostenlosen Grundlis-ting drei weitere Listings, die von den Agenturen gebucht werden können – und damit eine noch umfassendere Leistungsschau der eigenen Arbeit ermöglichen.

Das Basic-Listing bietet ergän-zende Informationen zum Unter-nehmen, das Standard-Listing lie-fert noch detailliertere Einblicke, und im Premium-Listing können getreu dem Motto „ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ Kampagnen der Agentur hochgeladen und so-mit den Auftraggebern präsentiert werden.

Zentrales Element des Portals ist ein Ranking nach nachvollziehba-ren, transparenten Kriterien.

Zusammengesetzt ist dieses Ran-king aus drei Parametern, genannt Baskets. Basket eins beschreibt „Facts &Figures“ und behandelt Fragen wie „Wer ist wie lange am Markt?“ oder „Wer hat konkrete Umsätze angegeben?“ Des Weite-ren werden Fakten abgefragt wie Zusatzzertifikate, Mitgliedschaft in Branchenverbänden, etc. Hier wird auch die Vollständigkeit der Daten bewertet.

Basket zwei nennt sich „Kreation, Innovation &Strategie“: Wie über-zeugend ist die Leistungsfähigkeit der Agentur in Bezug auf die Be-dürfnisse des Kunden?

Dazu gehört auch die Punkte-vergabe – abgeleitet vom deut-schen Art Directors Club für Aus-landspreise – für Kreativpreise

wie Cannes-Löwen oder, abgestuft nach Wertigkeit, auch für regiona-le Awards wie den Goldenen Hahn. Aus dem dritten Basket schließlich kommen die Punkte für Kundenzu-friedenheit und Kundenloyalität.

Hier werden die Kunden der Agentur per Webfragebogen nach

Kriterien wie etwa Zufriedenheit in der Zusammenarbeit und Wei-terempfehlung befragt. Aus diesen drei Baskets wird nach einer fairen, mathematischen Gewichtung der Gesamt-Punktewert von maximal 100 medianet-Punkten errechnet.

xpert.network

xpert: „enorme Bedeutung“xpert.network bildet als umfangreichen Service die heimische Agenturszene ab – ein wichtiges Tool, wie die Agenturbosse des Landes erläutern.

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Die Welt der heimischen Agenturen findet sich im Portal xpert.network wieder.

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medianet.at24 BIZ TALK Freitag, 4. Dezember 2015

ECHO MEDIENHAUS

Literatur-SchlaraffenlandBUCHAKTION. Bereits zum 14. Mal in Folge werden bei der weltweit einzigartigen Gratis-Buchaktion „Eine Stadt. Ein Buch.“ seit einer Wo-che wieder 100.000 Bücher an die Wiener verteilt. Heuer erwartet Literaturfans mit Jostein Gaarders Bestseller „Sofies Welt“ das mit 688 Seiten umfang-reichste Werk der vom echo medienhaus initiierten Erfolgsaktion. Die außergewöhnliche Literatur-Ini-tiative ist nur durch die Mithilfe von 40 Partnern und Sponsoren wie der Wien Energie, Vienna In-surance Group oder Bank Austria möglich. Darauf wurde vergangene Woche am Donnerstagabend bei einer Gala im Wiener Rathaus angestoßen. Mit dabei Bank Austria-Werbeleiter Peter Drobil, Wer-beleiterin Sabine Weiss, Herausgeberin Uschi Fell-ner, die Wien Energie-Manager Thomas Irschik und Alexandra Radl.

Bildungsaspekt deutlichecho medienhaus-Geschäftsführer Christian Pöttler unterstrich: „Das Buch ist ein zentrales Element einer demokratischen Gesellschaft“ – ein Grund mehr für Bürgermeister Michael Häupl, das Projekt von der ersten Sekunde an zu unterstützen. Das Wiener Stadtoberhaupt habe den Bildungs-aspekt von Anbeginn an erkannt und sich als be-kennender Literatur-Fan in die Auswahl der Bücher aktiv miteingebracht, erinnert sich Pöttler. (red)

WArDA NETWOrK

Say Hello to Wello! LAUNCH. Vergangene Woche feierte die Wiener Kreativagentur Warda Network den Auftakt zu ih-rem neuesten und bisher größten Projekt – Wello. Im Rahmen einer ebenso abwechslungsreichen wie unterhaltsamen Feier fanden sich Gäste aus Wirtschaft, Werbung und Medien im 25hours Hotel ein. Zum Launch der größten Seeding Plattform Ös-terreichs kamen unter anderem Gastronom Martin Ho (Dots Group), T-Mobile-Werbeleiter Tom Mayer, Rapper Nazar und YouTuber Michael Buchinger. „Es ist überaus erfreulich, dass unser Launchevent so ein großer Erfolg war. Sowohl Influencer aus der Bloggerszene als auch Kunden und Partner gaben uns durchgehend positives Feedback. Dies bekräf-tigt uns in dem Entschluss, alternative Werbe- und Marketinglösungen anzubieten“, freute sich CEO Eugen Prosquill. (red)

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1. Peter Drobil mit Werbe-Expertin Raphaela Vallon-Sattler; 2. Uschi Fellner und Christian Pöttler; 3. Gabriele Stanek, Ver-lagsmanagerin; 4. café+co International-CEO Gerald Steger.

1. Michael Buchinger (YouTuber) und Begleitung; 2. Blogger Talk: Kathari-na Schmalzl (Ketch’em Bunnies); 3. Tom Mayer (T-Mobile), Alexander Gäns-dorfer (T-Mobile), Eugen Prosquill (Warda Network), Johanna Wohlrab (Warda Network), Johanna Klein (tele.ring); 4. Andreas Tatz-reiter (Agenturleiter), Jakob Kattner (Creative Director) und Eugen Prosquill (CEO);

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Punschsaison ist eröffnetWEIHNACHTLICH. Am 20. November lud Radio Arabella 92,9 zum Get-together ins Radio Arabella-Weihnachtsdorf im Alten AKH ein.

Auf dem Programm standen neben Maroni und Punsch auch das Eisstockschießen. Besucht wurde das Weihnachtsdorf von Partnern und Freunden aus Wirtschaft, Kultur und Politik.

Für einen guten ZweckGekommen waren unter anderem Alfred Grinschgl (RTR-Geschäftsführer), Gernot Fischer (Geschäfts-führer des Vereins Digitalradio Österreich), Iris Müller-Guttenbrunn (Stv. Landesgeschäftsführe-rin ÖVP Wien), Georg Matyk (Geschäftsführer Ver-ein Getränkekarton Austria) und Andreas Färber (Media Broadcast).

Die Gäste unterstützten auch tatkräftig den Spendenverein „Arabella hilft!“; so kam eine be-trächtliche Summe zusammen, die heuer dem Angelman-Verein zugutekommen wird. (red)

1. Alfred Grinschgl (GF RTR), Andrea Rumpold (RTR), Ro-nald Schwärzler (GF punkt.wien); 2. Radio Arabella-Team: Patrycja Klug (Promotion und Event), Ralph Waldhauser (Programmchef), Beate Österreicher (Verkaufsleitung), Wolfgang Struber (GF), Birgit Mahr (Leitung Promotion & Event), Jakob Glanzner (Moderator).

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BUCHTIPPS

Das an­ständige Unternehmen

VERANTWORTUNG. Was also muss ein Unternehmen tun, um anständig zu sein? Um an neue Prinzipien von Anstand zu kommen, müssen wir vieles wie-der bleiben lassen. DVA, 381 Seiten; ISBN: 978-3-421047069

Ohne GnadePACKEND. 13-jährige Kinder, die Jahre in Iso-lationshaft verbringen müssen, willkürliche Verhaftungen und rassistische Vorurtei-le durch Polizei und Justiz – der Anwalt Bryan Stevenson gibt diesen eine Stimme und kämpft für sie.Piper, 412 Seiten; ISBN: 978-3-492057226

Das gebogene Recht

EHRLICH. Ein Ehepaar kämpft seit 13 Jahren gegen die Stadt Wien um sein Recht und stößt auf einen Macht-apparat, der auch vor Rechtsbeugung, Lügen und Vertuschung nicht zurückschreckt.Edition Ladenburg, 195 Seiten; ISBN: 978-3-200042377

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Edith StohlFrauennetzwerk Medien Edith Stohl ist die neue Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. Sie ist Regis-seurin von zahlreichen Dokumentationen für den ORF. Die ehemalige stellvertretende Vorsit-zende erhält zwei junge Stellvertreterinnen: Mar-tina Madner, Journalistin beim WirtschaftsBlatt, und Alexandra Wachter von Puls 4.

KArrIErE

Andrea Heiglbettertogether Andrea Heigl verstärkt seit No-vember 2015 als Senior Consultant das Team der vier Partner Susanne Grof-Korbel, Michael Grof-Korbel, Catherina Straub und Martin Voill von bettertogether. Heigl war zuvor für die Tageszeitung Der Standard, im Innenpoli-tik- und Chronikressort, tätig. 2014 wechselte die 31-Jährige als Presse-sprecherin in das Kabi-nett von Bundesminister Alois Stöger.

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Interview mit Mondelez International-Chef Andreas Kutil 28

Hofer Der Discounter betankt jetzt auch Elektro-Autos 30

Online-Bio denn’s wagt den Einstieg in das Digital Retail 30

Bierkultur Wir habens schriftlich: Bier ist nicht deppert 31

Finstere Brille Natalie Oberhollenzer über die sieben Todsünden 32

Spar

Verkauf von Halal-Fleisch gestopptSALZBURG. Spar gab gestern, Donnerstag, bekannt, den kürzlich begonnenen Ver-kauf von Halal-zertifiziertem Fleisch wieder einzustellen. Dies geschehe „aufgrund der (unbegründeten!) Vorwürfe und der überhitzten Facebook-Dis-kussion“, so das Unternehmen. Der Rewe-Konzern hält hin-gegen in den Merkur-Märkten an Produkten aus nach islami-schen Regeln geschlachtetem Fleisch weiterhin fest. (APA)

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„Wie ein Schlag ins Gesicht“Snjezana Brajinovic, Zielpunkt-Betriebsratschefin, erzählt im medianet-Interview warum Pfeiffer kein guter Arbeitgeber war.

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Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

(www.medianet.at)

Die medianet rankingweek erscheint ab jetzt im Früh-jahr (4. März 2016). Erstmalig werden auch Daten, Informa-tionen und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B- Portal für die Kommunikations-branche, in die Bewertung miteinbezogen.

ranking week 2015/16 D A S B R A N C H E N R A N K I N G

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medianet.at

auch bei den Betriebsversammlun-gen vor Ort.

Betriebsversammlung Die bereits erwähnte Betriebsver-sammlung fand am Dienstagnach-mittag in Wien Donaustadt statt. Die Zielpunkt-Belegschaft trifft sich zur zweiten von insgesamt drei Betriebsversammlungen, in denen sie von Vertretern der Ge-werkschaft, der Arbeiterkammer, des AMS, des WAFF (Wiener Ar-beitnehmerInnen Förderungsfonds) und dem Insolvenzverwalter Georg Freimüller über ihre Rechte aufge-klärt und beraten wird. In erster Linie geht es um die Vollmachts-erklärungen, die die AK von jedem Mitarbeiter benötigt, um die For-derungen beim Gericht geltend machen zu können. Die Angestell-ten sind sichtlich niedergeschla-gen, besonders die Älteren unter ihnen – die Angst vor einer langen

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. „Wir haben in den letzten Jahren viele Eigentümer gehabt, aber die waren den Mitarbeitern gegenüber nicht so abwertend wie Pfeiffer“, kritisiert Zielpunkt Betriebsratschefin Snjezana Bra-jinovic im exklusiven Interview mit medianet unmittelbar vor der Betriebsversammlung am Diens-tag. „Wir haben früher auch schon Kündigungen gehabt, aber da ist es fairer abgelaufen“, so Brajinovic, die das Interview immer wieder kurz unterbrechen muss, da sie von besorgten Kollegen angespro-chen wird.

Auf die Frage, ob sie die Vorwür-fe konkretisieren und ein Beispiel nennen kann, sagt die Betriebrats-chefin: „Pfeiffer hat mit Tricks gear-beitet und uns Dinge versprochen, die sie dann nicht eingehalten ha-ben. Zum Beispiel haben heuer ei-nige Mitarbeiter sogar auf einen Teil ihres Gehalts verzichtet, weil man (Anm. Pfeiffer) gesagt hat, dass wir damit wirtschaftlich ein Zeichen setzen.“ Ein anderes Bei-spiel sei eine langjährige Kollegin, der von Pfeiffer eine Stelle im Un-ternehmen versprochen wurde, die letztlich aber gar nicht frei gewe-sen ist. „Das ist für die Mitarbeiter eigentlich nicht zumutbar.“ Über den Vorbesitzer Jan Satek sagt Brajinovic, die in ihren 22 Jahren bei Zielpunkt viele Geschäftsfüh-rer kommen und gehen sah: „Von der menschlichen Seite her, kann ich sagen, dass er den Mitarbeitern gegenüber fair war. Ihm ist nur – einfach gesagt – das Geld ausge-gangen.“

Pfeiffers Chance auf BußeApropos Menschlichkeit: die kann Georg Pfeiffer nun bei den Logis-tik- und Holding-Mitarbeitern aus der Zentrale im 23. Bezirk be-weisen, die zwar nicht unter die Insolvenz fallen, aber unmittelbar betroffen sind, da auch sie bald gekündigt werden. Für diese etwa 300 Beschäftigten, die bereits vor-sorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet wurden, verhandeln Betriebsrat und Gewerkschaft derzeit einen Sozialplan aus. Die Betriebsratsvorsitzende ist zuver-sichtlich, dass dieser auch zustan-de kommen wird: „Georg Pfeiffer hat ja gesagt, er würde gern helfen; den Zielpunkt-Mitarbeitern kann er nicht mehr helfen, die Logistik- und Holding-Mitarbeiter sind aber immer noch bei ihm beschäftigt, und da bin ich mir sicher, dass er sein Versprechen einlöst.“

Um einen guten Deal für die (noch) verbliebenen Mitarbeiter auszuhandeln, gibt es Rückenwind von der Gewerkschaft der Privat-angestellten Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp). Für deren Unter-stützung ist Brajinovic sehr dank-bar: „Sie begleiten uns schon seit einigen Jahren, verstärkt vor allem in den letzten Monaten, seit sich die Gespräche zwischen Betriebs-rat und Geschäftsführung etwas verändert haben.“ Von Geschäfts-führerseite soll es in jüngster Zeit immer wieder zu Missverständnis-sen und Verschiebungen gekommen sein, weshalb alle weiteren Gesprä-che im Beisein der Gewerkschaft stattgefunden hätten. Die GPA ist

Arbeitslosigkeit ist groß. Einige Frauen haben ihre Babies dabei, sie trifft die Kündigung während ihrer Karenz. Das Unternehmen, für das manche schon seit Jahrzehnten arbeiten, hat so kurz vor Weihnach-ten Insolvenz angemeldet und sie alle zu Arbeitslosen gemacht.

Immer wieder schütteln einige ungläubig den Kopf, während sie die Infozettel lesen, die ihnen beim Betreten des Veranstaltungsorts von Vertretern der SLP (Sozialis-tische LinksPartei) in die Hand gedrückt werden. Darin steht u.a., dass „die Millionärsfamilie Pfeif-fer“ über ein „Vermögen von ca. 770 Mio. Euro“ verfügt und Zielpunkt mit „knapp 3.000 Beschäftigten in die Arbeitslosigkeit“ schickt. Das steigert die ohnehin schon vorhan-dene Wut der Anwesenden. Kurz vor Weihnachten den Job zu ver-lieren und zumindest vorerst ohne Novembergehalt und Weihnachts-geld dazustehen, ist eben ein star-kes Stück.

Lohn vielleicht vor Weihnachten„Wir als Betriebsrat haben das nicht erwartet“, sagt Snjezana Bra-jinovic zu ihren (Noch-)Kolleginnen und Kollegen. Überrascht sei sie vor allem wegen der vielen Äuße-rungen der Pfeiffer-Geschäftsfüh-rung in diversen Medien, in denen stets bekräftigt wurde, dass Ziel-punkt auf einem guten Weg sei. Irreführend war auch der Brief an die Belegschaft vom 4. Novem-ber, „in dem stand, dass es keine Zukunft gibt ohne Zielpunkt und dass kräftig in uns investiert wird“.

Exakt eine Woche vor Bekanntwer-den der Insolvenz gab Pfeiffer- Geschäftsführer Erich Schönleitner dem WirtschaftsBlatt ein Interview, in dem er u.a. betonte, dass Pfeiffer noch an Zielpunkt glaubt. Für die Belegschaft und die Betriebsräte war dies natürlich wie „ein Schlag ins Gesicht“.

Die sichtlich mitgenommene Be-triebsrätin kämpft auf der Bühne mit den Tränen, als sie ihren Kol-legen erklärt: „Mir ist wichtig, dass ihr wisst, dass wir – die Mitarbei-ter – nicht dafür verantwortlich sind. Wir haben nichts falsch ge-macht und die letzten Jahre immer unser Bestes gegeben.“ Doch das Problem war, „dass wir nie gewusst haben, für was wir stehen“ und „in den nächsten Wochen ist es für uns eigentlich vorbei“.

Eine gute Nachricht hat Brajin-ovic für die Anwesenden dennoch: Nach einem Treffen der Zielpunkt-Betriebsräte mit Werner Faymann und Rudolf Hundstorfer, die viel Verständnis für die Situation der

„Pfeiffer hat mit Tricks gearbeitet“Betriebsratschefin Snjezana Brajinovic erzählt im exklusiven medianet-Interview, was Pfeiffer aus ihrer Sicht falsch gemacht hat, und bezeichnet den Umgang mit Mitarbeitern auch vor der Insolvenz als „nicht zumutbar“.

Proteste Noch in dieser Woche sind Proteste der Be-legschaft geplant. Die SLP (Sozialis-tische LinksPartei) ruft auf: „Mach deine Wut zu Widerstand!“

Arbeitslosigkeit Ca. 3.000 Men-schen verlie-ren durch die Zielpunkt-Pleite ihre Jobs; 2.710 trifft es besonders hart: Sie warten noch auf ihre Novembergehälter und das Weih-nachtsgeld. Die restlichen ca. 300 fallen nicht unter die Insolvenz, werden aber auch bald gekündigt, da sie nicht ge-braucht werden.

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Die Logistik- und Holding- Mitarbeiter sind immer noch bei Georg Pfeiffer beschäftigt, und da bin ich sicher, dass er sein Verspre-chen, zu helfen, einlöst.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 COVERSTORY 27

Zielpunkt-Mitarbeiter haben, ist man sehr zuversichtlich, dass das Weihnachtsgeld noch vor Weih-nachten auf die Konten kommt – versprechen könne man das aber nicht. Die Banken würden hier ebenfalls kooperiern und keine Überziehungszinsen verrechnen, sodass die Menschen Geld zur Verfügung haben, das sie abheben können, wie wenn das Gehalt am Konto wäre.

Die Kündigungen der 2.710 Mit-arbeiter werden im Jänner ausge-sprochen. Solange noch Ware da ist (vermutlich bis Ende Dezember), rät GPA-Regionalsekretär Mario Ferrari den Filialmitarbeitern, un-bedingt arbeiten zu gehen und Ar-beitswillen und -bereitschaft zu zeigen. „Die Insolvenz beendet ihr Dienstverhältnis nicht – es ist wei-ter aufrecht. Wenn sie einfach da-heimbleiben, ist das Arbeitsverwei-gerung und ein Entlassungsgrund“, sagt auch Claudia Grabner vom Insolvenzschutzverband der Arbei-terkammer Wien. Grabner klärte die Mitarbeiter im Anschluss über die Insolvenzdaten des Unterneh-mens und Anmeldefristen auf: Bis 25. Februar muss der Massever-walter Georg Freimüller die For-derungen geprüft haben; mit der Wahl des Masseverwalters sei die Gewerkschaft sehr zufrieden, sagt Ferrari, denn sie habe mit ihm be-reits gute Erfahrungen aus frühe-ren Insolvenzfällen gemacht.

„Die hatten keine Strategie“Doch was waren aus Sicht der Mit-arbeiter tatsächlich die Gründe für das Versagen? Einer, der vielfach genannt wurde, ist die fehlende bzw. ständig wechselnde Strategie der Kette. Das Konzept-Wirrwarr war nicht nur für Kunden, son-dern auch für die Belegschaft ver-wirrend. „Die haben einfach keine Strategie gehabt. Das waren ein-

deutig Management Fehler.“ Diese hätte vor allem Erich Schönleitner zu verantworten, der bei Zielpunkt „die letzten drei Jahre das Sagen hatte“ und somit „großteils alle Entscheidungen gefällt hat“. Dass Pfeiffer keine – oder zumindest keine gute – Strategie hatte, findet auch die Feinkost-Mitarbeiterin einer Favoritner Zielpunkt-Filiale; sie berichtet gegenüber medianet, dass sie und ihre Kollegen allein in diesem Jahr zwei Mal die Arbeits-kleidung gewechselt hätten – in eine andere Farbe. Außerdem wur-den im Zuge der Modernisierungs-arbeiten funktionstüchtige Geräte, wie Feinkostwaagen, ausgetauscht, obwohl eigentlich kein Bedarf da-

nach bestand, sie kritisiert diese Vorgehensweise und nennt sie „ab-surde unnötige Verschwendung“. Die Mitarbeiterin fragt sich, war-um nicht einfach jene Filialen, die nicht gut liefen, geschlossen wur-

den, während die profitablen wei-terhin bestehen blieben. Ein Indiz, das sie im Nachhinein auch stutzig macht, sei, dass in den letzten Mo-naten, zumindest in der Feinkost, nahezu die doppelte Menge der

bestellten Produkte vom Lager ge-liefert wurde, und das, was zu viel war, wurde sofort mit einem Akti-onspickerl versehen und kam in den Ausverkauf, der Rest blieb in der Feinkosttheke.

Fazit: viele VerliererDie Causa Zielpunkt geht für kei-nen der Beteiligen gut aus: Die Mitarbeiter verlieren ihren Arbeits-platz und damit ihre wirtschaftli-che Existenzgrundlage, und Georg Pfeiffer muss sich vom Traum ei-nes nationalen Anbieters verab-schieden und mit dem Unmut der Öffentlichkeit erst einmal klarkom-men. Ob er den öffentlichen Druck mindern und sein Image gerade-rücken kann, hängt sehr stark davon ab, wie er sich gegenüber den verbliebenen Mitarbeitern der Zentrale verhält. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre jedenfalls, auf die Sozialplan-Forderungen des Betriebsrats und der Gewerk-schaft einzusteigen und damit zu beweisen, dass ihm die Mitarbeiter nicht unwichtig sind. Die Vorwür-fe der Gewerkschaft, Pfeiffer habe den Sozialplan verschleppt, müss-ten dann – zumindest, was diese Mitarbeiter angeht – nicht wieder erhoben werden.

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Gerd Huber und Snjezana Brajinovic sprachen am Dienstag mit Werner Faymann, Rudolf Hundstorfer und Josef Ostermayer.

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Pfeiffer hat mit Tricks gearbeitet und uns Dinge versprochen, die sie dann nicht eingehalten haben. Für die Mitarbeiter ist das eigentlich unzumutbar.

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medianet.at28 süsswaren Freitag, 4. Dezember 2015

Seit Sommer dieses Jahres ist Andre-as Kutil Managing Director von Mon-delez International und als solcher für die Märkte in Ös-

terreich, Schweiz und Ungarn zu-ständig. Über die den Ländern ge-meinsame Handelskonzentration, die Cocoa Life-Förderung an der Elfenbeinküste und die Frage, ob denn Schokolade Sünde sein kann, spricht er im exklusiven medianet- Interview.

medianet: Mondelez befindet sich in der Umstrukturierung. In Ih-ren Verantwortungsbereich fallen nun neben Österreich die Länder Ungarn und Schweiz. Wie stellen sich die Märkte in ihrer Größen-ordnung dar?Andreas Kutil: Sowohl die Schweiz als auch Ungarn stehen für jeweils rund die Hälfte des österreichi-schen Geschäfts. Somit sind beide sehr gute und entwickelte Märkte, mit etwas differierendem Fokus. Beispielsweise ist in der Schweiz unser Hauptgeschäft der Kaugum-mi. In Ungarn ist wie in Österreich die Schokolade das Hauptthema. Zusätzlich haben wir in Ungarn ein sehr großes Keksgeschäft – nicht nur mit Oreo und BelVita, sondern auch mit starken lokalen Marken wie Györi Édes oder Pilóta, die damals im Zuge der Übernahme

des Danone-Keksgeschäftes ge-kauft wurden.

medianet: Wie ist denn die Han-delskonzentration in diesen Län-dern?Kutil: In Österreich wie in der Schweiz ist sie extrem hoch, aber auch in Ungarn – im Vergleich zu anderen Ostländern – sehr hoch. Auch in Ungarn sind die Kernspie-ler am Markt, etwa Spar oder Tesco, sehr große Unternehmen.

medianet: Ist Ungarn nicht ein sehr schwieriger Markt?Kutil: Nicht für uns – für uns ist das ein Markt, der stark wächst, stärker als Österreich oder die Schweiz.

medianet: Wie gewichtig ist nun die Länderorganisation Österreich, Schweiz, Ungarn im europäischen Kontext?Kutil: Mondelez teilt Europa der-zeit in vier Regionen, und wir fal-len in die Region Zentraleuropa,

wo wir hinter Deutschland umsatz-mäßig die Nummer zwei sind – so gesehen sind wir schon wichtig.

medianet: Kommen wir zum für uns nahesten Markt: Wie geht es Mondelez in Österreich?Kutil: In den letzten Jahren ist es uns in Österreich sehr, sehr gut ge-gangen. Nur heuer haben uns die beiden Hitzemonate Juli und Au-gust in den Schokolade-Umsätzen nicht gutgetan. In Summe wird

sich aber höchstwahrscheinlich ein leicht positives Ergebnis aus-gehen.

medianet: Wie sind Sie denn hier-zulande mit Marken und Markt-anteilen aufgestellt?Kutil: Im Schokoladenbereich ist Milka die Hauptmarke schlechthin, im Keksbereich sind es Oreo oder Mikado als internationale Marken – aber wir sind auch mit wichtigen lokalen Marken vertreten, etwa Mirabell oder Bensdorp. Im Markt-anteil liegen wir laut Nielsen bei mehr als 30 Prozent bei den Süß-waren, in der Menge sind es mehr als 34 Prozent.

medianet: Ich gehe davon aus, dass die Marktanteile im Tafel-schokoladenbereich entsprechend höher sind?Kutil: In der Kategorie ‚Tafelscho-kolade‘ liegen wir wertmäßig bei nahezu 63 Prozent, das ist für uns Brot und Butter in einem. Der Akti-onsanteil ist hoch und seit Jahren eine stabile Größe – wie üblich für einen Impulsartikel.

medianet: Wie schauts vergleichs-weise im Keksmarkt aus?Kutil: Wir sind in Österreich in 2007 mit dem Keksgeschäft gestar-tet, damals haben wir drei Milka-Kekse in den Markt gebracht. Das war gleichzeitig ein Testmarkt für einen europäischen Rollout, der

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••• Von Christian Novacek

„Ohne Bohne gibt es keinen Kakao“Mondelez International Director Andreas Kutil im medianet-Inter-view über die Notwendigkeit der nachhaltigen Kakaolieferkette.

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ein paar Jahre später dann auch wirklich passiert ist. Und seither entwickeln wir uns mit den Keksen sehr dynamisch und sind derzeit mit mehr als 17 Prozent eine starke Nummer zwei am Markt.

medianet: Weil Sie Österreichs Funktion als Testmarkt erwähnen – Sie produzieren ja auch in Öster-reich; was genau?Kutil: Wir produzieren in Bludenz Großtafeln mit 300 Gramm – für ganz Europa. Wir haben dort in den letzten Jahren über 45 Millionen Euro in neue Anlagen investiert. Vor einigen Jahren haben wir die konzerninterne Auszeichnung als Kompetenzzentrum erhalten.

medianet: Kommen wir zur Posi-tionierung der Mondelez-Marken. Mir fällt auf, dass Sie – im Ver-gleich zu einigen Mitbewerbern – die Kinder in ihren Werbeaus-sagen außen vor lassen?Kutil: Schön, dass Sie das sehen, das finde ich super, weil wir seit vielen, vielen Jahren die Entschei-dung getroffen haben – weltweit, nicht nur in Österreich –, ganz be-wusst Marketing nicht an Kinder zu adressieren. Das heißt auch, dass Sie unsere Werbespots nie in Kinderkanälen und auch nicht im Umfeld von Kindersendungen in den klassischen Fernsehzeiten se-hen. Das ist eine Selbstverpflich-tung, die bei uns seit 2005 gilt.

andreas Kutilist neuer Ma-naging Director von Mondelez International – das heißt, er ist neben Österreich nun auch für die Länder Ungarn und Schweiz verantwortlich. In Österreich steht Mondelez für einen Umsatz von 309 Mio. €, weltweit sind es 32 Mrd. €.

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Wir haben seit vielen, vielen Jahren die Entscheidung getroffen, Marketing nicht an Kinder zu adressieren – weltweit, nicht nur in Österreich.

MarktanteileMondelez Interna-tional ist führender Süßwaren-Herstel-ler in Österreich mit einem Markt-anteil von über 30% (Umsatz: 30,4%, Absatz: 34,4%). (Quelle: Nielsen, Süßwa-renmarkt AT, Wert und Volumen, LH exkl. H/L, MAT KW40/2015)

30%

medianet: Im Fokus der Werbeaus-sagen der Marke Milka steht somit was?Kutil: Milka ist eine klassische Marke für die ganze Familie. Wobei doch immer wieder einzelne Pro-duktbereiche für unterschiedliche Bereiche stärker beworben werden. Aktuell sprechen wir beispielswei-se mit Milka Collage bewusst unse-re Generation, also die nicht mehr ganz so Jungen, an.

medianet: Neben der Frage, wie feinfühlig man mit Süßwaren heutzutage werben muss, spielt die Nachhaltigkeit in der Produktion eine wichtige Rolle. Wie ist Monde-lez da aufgestellt?Kutil: Wir haben eine Initiative auf die Beine gestellt, die nennt sich Cocoa Life. Damit haben wir uns verpflichtet, in den nächsten Jah-ren, also bis 2022, mehr als 400 Millionen Euro in die Ursprungs-länder zu investieren mit dem Ziel, die Kakaolieferkette nachhaltiger zu gestalten.

medianet: Wie kann ich mir das konkret vorstellen?Kutil: In den Hauptanbauländern Elfenbeinküste, Ghana, aber auch Brasilien oder Indonesien, werden vor Ort in den Kooperativen – al-so mit den Produzenten einerseits und den Gemeinden andererseits – Projekte bearbeitet, die das Leben der Kakaobauern dort verbessern sollen. Das Monitoring unserer Ak-tivitäten übernimmt die Harvard University, aber wir sind auch mit einigen NGOs in Kontakt, um Pro-jekte zu betreiben, etwa WWF oder Care International.

medianet: Sie machen das in Ei-genregie und übernehmen somit Aufgaben, die sonst Zertifizie-rungsorganisationen erledigen. Glauben Sie, dass das auf Dauer vom Image her besser ist, als Ver-gleichbares etwa unter einem Fair-trade-Siegel zu bewerkstelligen?

Kutil: Ich glaube, dass es langfris-tig der richtige Weg ist. Langfristig müssen sich die Konzerne eigen-ständig am Ursprung engagieren. Warum? Das ist ja auch immer die Frage: nur weil wir nette Menschen sind? Das glaube ich nicht, auch wenn wir grundsätzlich nett sind. Aber es geht auch darum, dass wir als weltgrößter Schokoladenprodu-zent sicherstellen müssen, dass wir für unsere Produkte ausreichend mit Kakaobohnen versorgt werden. Ohne Bohnen gibt es keine Schoko-lade, und um das sicherzustellen, brauchen sie eine nachhaltige Lie-ferkette.

medianet: Sie sprechen somit von der Gefahr, dass die Kakaobauern, wenn sie zu wenig verdienen, das einfach nicht mehr anbauen?Kutil: Genau. Die Ernte in den Ka-kaoplantagen erfolgt ganzjährig und ist sehr komplex und aufwen-dig. Wenn man dort nicht ein halb-wegs vernünftiges Einkommen er-wirtschaftet, gehen die Leute weg von den Plantagen, und es gibt keine Kakaobohnen mehr. Zusätz-lich gibt es auch noch Klimathe-men und andere Faktoren, welche langfristig gesehen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Kakaobohnen haben.

medianet: Neben der Nachhaltig-keit rückt als mediales Reizthema der Zucker verstärkt ins Zentrum der Kritik von Ernährungsexper-ten. Ist Zucker böse?Kutil: Zucker als solcher ist nicht böse, Fett ist auch nicht böse. Man muss das eine wie das andere als Teil einer ausgewogenen Er-nährung betrachten – nur Zucker oder Schokolade zu essen, ist halt genauso schlecht, wie sich aus-schließlich von Schweinebraten zu ernähren. Ich glaube, dass Süßwa-ren als Genussprodukt durchaus einen Stellenwert im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung haben dürfen. Selbstverständlich geht

es für jeden von uns darum, eine halbwegs balancierte Variante von Kalorienaufnahme und -abgabe hinzubekommen. Aber in Maßen genossen, sind Süßwaren nichts Schlechtes. Schließlich geht es auch darum, durch bewussten Ge-nuss einen freudvollen, positiven Zugang zur Ernährung zu erhalten.

medianet: Das heißt, es geht we-niger um den Zucker an sich und mehr um das Ernährungsverhal-ten generell?Kutil: Wenn Sie sich nicht genug bewegen, dann muss man sich an-ders ernähren, das ist klar.

medianet: Man darf Mondelez zu-gutehalten, dass Sie Ernährungs-angaben deutlich auf die Verpa-ckung bringen.Kutil: Wir wollen dem Konsumen-ten grundsätzlich die Wahlfreiheit geben und geben ihm somit auch die Information, die er braucht, um eine ausgewogenen Ernährung hinzubekommen. Ernährung ist aber natürlich immer ein Thema –aktuell läuft bei uns beispielsweise ein groß angelegtes Programm, um den Salzgehalt in vielen Produkten zu reduzieren.

medianet: Was ist Ihr persönlicher Standpunkt zwischen Ernährung und Schokolade?Kutil: Ich bin der festen Überzeu-gung, das Genuss auch ein biss-chen Sünde sein muss.

medianet: Und wie schaut Ihr Konsum aus?Kutil: Ich bin bei Schokolade durchaus beherrscht. Aber ich hab das Glück, mit zwei bis drei Stück-chen zum Genuss zufrieden sein zu können.

medianet: Da gehören Sie zu den Glücklichen ...Kutil: Und wenn es etwas mehr ist, dann muss die Laufrunde in der Früh eben etwas größer sein ...

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Hauszustellung

Biokette denn’s startet OnlineshopWIEN. Die mit 21 Standorten in Österreich vertretene Bio-Super-marktkette denn’s liefert ab sofort in Wien Lebensmittel bis vor die Haustür. Die Zustellung wird von dem vor einem Jahr gegründeten Lieferservice Zuper, der auch be-reits mit Billa, Hofer und Merkur kooperiert, durchgeführt.

Wer sich seine Lebensmit-tel nach Hause liefern möchte, braucht nur auf die denn’s-Web-seite gehen, wo er automatisch auf www.zuper.at umgeleitet wird. Shop auswählen, virtuellen Wa-renkorb nach Lust und Laune fül-len, und auf die Bestellung warten. Die Lieferkosten betragen dabei zwischen 4,90 € und 7,90 €, je nach Gewicht. Derzeit ist der Online-versand nur in Wien möglich, eine Ausweitung auf weitere Landes-hauptstädte wie Linz und Graz sei jedoch bereits in Planung. (APA)

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PFAFFENSCHLAG/SATTLEDT. Für umweltbewusste Autofahrer hat die Hofer KG künftig ein ganz be-sonderes Zuckerl parat: An mehr als zehn Hofer-Standorten sol-len österreichweit ELLA-Schnell-ladestationen errichtet werden, die es Kunden ermöglichen, ihr

Elektroauto während des Einkaufs bequem zu laden. Geplant sind Schnelllader mit bis zu 50 kW und Supportlader mit 11 kW, welche ausschließlich mit Strom aus er-neuerbaren Energiequellen, kon-kret W.E.B. Grünstrom, versorgt werden. Für Hofer-Kunden beson-

ders erfreulich: Wer einen Einkauf beim Supermarkt tätigt, darf gratis tanken. Die ELLA-Ladekarte kann an der Kassa der jeweiligen Filiale abgeholt werden, während das Au-to an der wettergeschützten Lade-zone vollgeladen wird.

Für eine bessere UmweltDie Zusammenarbeit mit der ELLA AG spielt zusätzlich auch Hofers Nachhaltigkeitsinitiative „Projekt 2020“ in die Karten, welche bis zum Jahr 2020 mehrere nachhaltige Zie-le, wie beispielsweise die Redukti-on von Müll, den Schutz der Wälder oder die nachhaltige und verant-wortungsvolle Zucht von Fischen im Visier hat. Ebenso engagiert sich Hofer bei seinem Projekt für eine nachhaltige Stromproduktion. Dies geschieht vor allem durch Re-duzierung des Energieeinsatzes in den Filialen, aber auch die neuen Auto-Ladestationen helfen dabei.

ELLA, Tochterfirma der WEB Windenergie AG, freut sich über die Zusammenarbeit: „ELLA hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein österreichweit flächendeckendes Netz an modernen Schnellladesta-tionen für Elektroautos aufzubau-en. Eine gute Standortplanung ist für die Entwicklung der Elektro-mobilität sehr wichtig, und unser Partner Hofer unterstützt uns bei der Umsetzung dieser Mission maßgeblich. Außerdem werden mit der Möglichkeit der ELLA-Bürger-beteiligung visionäre Personen angesprochen, die nachhaltig und umweltbewusst investieren wollen und damit zusätzlich einen Beitrag zur Energiewende und ökologi-schen Gestaltung des Individual-verkehrs leisten können“, so Vor-stand und Unternehmensgründer Andreas Dangl. (jul)

autos grün laden bei HoferAn über zehn Hofer-Standorten sollen künftig in Zusammenarbeit mit ELLA Schnellladestationen für Elektroautos aufgestellt werden.

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Kostenloses Laden für Elektroauto-Besitzer ist bald an vielen Hofer-Parkplätzen möglich.

Dank euch seit 125 Jahren.Manner mag man eben.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 Bier 31

LINZ. Es ist bereits der siebte Bier-kulturbericht, den die Brau Union Österreich vor wenigen Tagen prä-sentierte. 600 Österreicher ab 18 Jahren wurden vom Linzer mar-ket-Institut telefonisch interviewt; zentrales Ergebnis: Eine gehobene Bierkultur ist weiter auf dem Vor-marsch, und der Stellenwert von Bier im Bereich der Getränkekul-tur ist stabil auf sehr hohem Ni-veau. „Als Brautechniker liebe ich die große Vielfalt und den Varian-tenreichtum des Biers – jeder Stil, jede Sorte bereichert auch unsere Bierkultur. Dass diese in Österreich immer weiter verbreitet ist, freut uns natürlich sehr – gleichzeitig sind wir uns aber auch unserer Verantwortung im Umgang mit dem Bier als alkoholisches Getränk bewusst“, so Brau Union Generaldi-rektor Markus Liebl. Der Bericht le-ge auch dieses Jahr seinen Schwer-punkt auf maßvollen Genuss.

Besseres ImageAuch in Sachen Image konnte Bier in den letzten Jahren dazugewin-nen: 37 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sich das Image von Bier in den letzten Jahren weiter verbessert hat; für 49 Prozent ist das Image von Bier gleich geblie-ben, und nur für 5 Prozent hat es sich verschlechtert. Im Trendver-lauf entspricht dieser gute Wert denen der letzten Jahre. Auffallend ist weiter, dass besonders in der Al-tersgruppe der 30- bis 49-Jährigen beachtliche 44 Prozent eine Image-verbesserung beim Bier sehen, wäh-rend sich in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen das Image von Bier nur für 23 Prozent verbessert hat.

Am wichtigsten finden die Be-fragten in absteigender Reihen-folge: dass während der Schwan-gerschaft kein Alkohol konsumiert wird, kein Alkoholausschank an Ju-gendliche, kein Alkohol, wenn man mit dem Auto fährt, generell kein maßloses Trinken über den Durst, kein Alkoholkonsum vor Kindern und Jugendlichen bzw. kein Alko-holkonsum während der Arbeits-zeit. Ein bisschen mehr konsumie-ren die Österreicher zu besonderen Anlässen, z.B. bei Familienfeiern oder Hochzeiten.

Vier von zehn wollen in der Ge-sellschaft ein höheres Verantwor-tungsbewusstsein beim Alkohol-konsum als noch vor zehn Jahren erkennen. Darauf basiert auch der

Trend zu alkoholreduzierten und alkoholfreien Produkten, die immer mehr ihren Platz in der heimischen Bierkultur beanspruchen. Für 92 Prozent der Österreicher ist Bier wichtig für die heimische Geträn-kekultur, das Image wird von vie-len in einem Wandel zum Positiven

wahrgenommen. Die Lust auf in-ternationales Bier ist im Vergleich zum Vorjahr auf drei Prozent ge-sunken. „Dies kann zum einen dar-an liegen, dass die heimische Bier-kultur in den letzten Jahren noch einmal massiv an Niveau zugelegt hat“, vermutet Liebl. (jp)

in der Bierkultur steigt das NiveauDer neue Bierkulturbericht zeigt, dass fast alle Befragten auf Verantwortungsbewusstsein beim Konsum von Bier Wert legen; alkoholfreie Produkte gewinnen an Beliebtheit.

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Andreas Stieber (Brau Union), Bierpapst Conrad Seidl, Markus Liebl (Brau Union).

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medianet.at32 SHOP der wOcHe Freitag, 4. Dezember 2015

eCommerce WatchcalidaDie Wäschemarke launcht einen Webshop in Österreich. Es ist dies der siebte eCommerce-Markt für das Unternehmen.

OttoDer Versender optimiert die Lo-gistik. Nutzer erhalten nach der Bestellung eine E-Mail mit dem stundengenauen Liefertermin. Die Genauigkeit der Liefervorher-sage liegt laut Otto bei 90% und soll in den kommenden Wochen weiter optimiert werden.

Hugo BossDie Modemarke feilt an ihrer Digitalstrategie. Der aktuelle Filialfinder soll um ein neues Kassensystem mit CRM, Click & Collect, kostenloses WLAN in den Filialen, Same Day Delive-ry, Click & Reserve, Ship from Store, Mobile Payment und digi-tale Quittungen ergänzt werden.

Mango Die spanische Modemarke er-öffnet auf Amazon Europe einen eigenen Webshop mit länder-spezifischen Sortimenten.

dHL Der Logistiker expandiert mit seiner ersten Packstation nach Österreich; sie steht in Wien Floridsdorf in direkter Nähe zu einem Merkur Markt.

OcadoDie britische Supermarktkette bastelt an einer automatisier-ten Lösung, die mit so wenig menschlicher Interaktion wie möglich Bestellungen vorhersa-gen und Lebensmittel ausliefern kann. Künstliche Intelligenz und Roboter sollen den Lebensmit-telversand ren tabler machen.

dPdDer Paketdienst hat neue Funk-tionen für seine App gelauncht. Paketempfänger haben nun die Möglichkeit, in der Anwendung Feedback zum Lieferservice zu geben.

SHOP der wOcHe

Beer LoversPRÖSTERCHEN. Dieses in der Wiener Gum-pendorfer Straße neu eröffnete Geschäft ist ein paradiesischer Ort für Bierliebhaber: Das Beer Lovers offeriert seinen Kunden an die 1.000 verschiedene Biere aus rund 100 Brauereien von überall aus der Welt: Vom Waldbier der österreichischen Bundesforste, ein absolutes Gustostückl für Gourmets, über viele in den USA gerade sehr trendigen Sour Beers über ein Espresso-Stout aus Japan bis hin zu einem nach weißer Erdbeere schmeckendem Gers-tensaft auf Frankreich – hier ist für jedes Bier-schnaberl das Richtige dabei.

Betrieben wird das Geschäft vom Getränke-fachhändler Ammersin, der neben diesem hier noch weitere Standorte in der Bundeshaupt-stadt betreibt, unter anderem einen mit einer ebenfalls sehr beträchtlichen Biersorten-Aus-wahl in der Wiedner Hauptstraße. Besonders am Beer Lovers ist die eigene Mini-Brauerei und die Zapfhähne; welche Säftchen dort ge-zapft werden, erfahren die Kunden über Twitter und Facebook. (no)

1. Das Stammteam im Beer Lovers: Jenni Lippl, Markus Maurer und Melanie Heiss; 2. Im Eingangsbereich wer-den laufend Neuheiten präsentiert; 3. Nette Geschenks-idee: spezielle Weihnachtsbiere; 4. Die teuersten Gerstensaft-Sorten werden von einem Gitter geschützt; 5. „Brutales“ Bier aus den USA.

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die sieben TodsündenSklaverei-Saft, Kinderarbeit-Schokolade und Palmöl-Wahnsinn: Am Kauf-nix-Tag standen unsere Konsumsünden am Pranger.

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Zitat des Tages Juanito Alvarez Molina pensionierter Pharmakologe

Ein neuer Triumph der Wissenschaft: Eine Pille, für die es noch keine Krank-heit gibt.

die Finstere Brille ••• Von Natalie Oberhollenzer

SENSENMÄNNER. Was den Schnäppchen jägern und Konsumzwänglern der Black Friday ist (je-weils der vierte Freitag im November), das ist den Antikommerzlern der am Tag darauf statt-findende „Kauf-nix-Tag“. Dieses Mal gabs ver-gleichsweise wenig Wirbel, was dem Naturell des Tages ja eigentlich entspricht, zumal er ja empfiehlt, etwas nicht zu tun. Aber einige Ver-eine haben sich dennoch etwas überlegt. Zum Beispiel die NGOs Südwind und Global2000. Aktivisten der Organisationen machten in Wien, Graz und Salzburg, als Sensenmänner und -frauen verkleidet, auf die sieben Todsünden

des Konsums aufmerksam. Und die betreffen interessanterweise mehr oder weniger alle den Supermarkt-Bereich.

Dosenthunfisch? Lieber nichtSünde Nummer eins ist der Sklaverei-Orangen-saft. Um unseren Hunger nach ihm zu stillen, werden massenhaft Menschen auf brasiliani-schen Plantagen ausgebeutet, erklärt ein Kam-pagnenleiter von Südwind. Ebenso verhält es sich bei der Kinderarbeit-Schokolade, für die die Kleinsten in Afrika stundenlang mit gefähr-lichen Macheten Kakaobohnen pflücken müssen. Weiter gehts mit dem Fleisch aus Massentier-haltung. Ist selbsterklärend; selbst die dicksten Wurstmampfbäuche wissen mittlerweile, wie es in besagten „Ställen“ zugeht. Noch eher weni-ger angeprangert hingegen wird der Landraub, den unser enormer Bedarf von Palmöl mit sich bringt. Der Stoff ist überall drin: in der Pizza, in der Margarine, im Waschmittel und im Lippen-stift. Dann für ganz böse halten die Aktivisten

auch den Kauf von Dosen-Thunfisch. Wir wis-sen: Für das Billigfischerl aus dem Blecherl wer-den die Meere leergefischt. Zudem kommt meist so gut wie alles rein, was in den Netzen hängen-bleibt. Die Todsünde Nummer sechs betrifft den verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln im Allgemeinen – und bei der siebenten wird es wohl drum gegangen sein, den siebener voll zu machen. Denn bei ihr geht es nur mehr ganz pauschal um Umweltgifte.

Wie groß das Projekt hinter diesen Aktionen ist, möchte man nicht glauben: 29 Organisati-onen aus ganz Europa machen bei der Kampa-gne „Supply Chain – make Supermarkets fair“ mittlerweile mit. Im Moment am stärksten im Visier ist der Orangensaft, ein Produkt, von dem die meisten sich wohl niemals hätten träumen lassen, dass dessen Konsum auch schon zu einer Todsünde werden kann. Alsdann: Ade, Vitamin C, unfaire Schoko und Dosenfisch. Das Christ-kind will bei Laune gehalten werden. Todsünden kommen bis Weihnachten keine mehr ins Haus!

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Fundador Emperador kauft Sherry-Macher aus Spanien 35

Repossi Luxuskonzern LVMH steigt bei Juwelier ein 35

Pagro Aktionen und Tiefpreise kurz vor Weihnachten 38

Supermärkte Heimischer Handel punktet mit Ökostrom 39

Vorfreude Weihnacht-liche Geschenkideen für sie und ihn 40

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Zielpunkt: Änderung im Kartellrecht wird gefordertVizekanzler und Handelsverband denken an Änderungen im Kartell-recht, die BWB und ihr Chef Theodor Thanner bleiben „skeptisch“. 34

International Ein Rekordtag für den US-Handel.

einkaufszentren Der ganz normale Flächen wahnsinn von Bratislava bis Parndorf. 3635

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Nach Zielpunkt ist Schirnhofer pleiteWIEN/GRAZ. So wie die Ziel-punkt-Pleite ausschlaggebend für die Insolvenz des oststei-rischen Fleischverarbeiters Schirnhofer ist, so zieht diese nun Probleme für die Rind-fleisch-Marke Almo nach sich. Der ÖAAB und die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) forderten am Mittwoch die Rettung des „sozialen Vor-zeigebetriebs“, hieß es in einer Aussendung.

Schirnhofer ist ein Partner der Öko-Region Hartberg und exklusiv Verarbeiter der Almo-Produkte. Die Lieferanten-Ge-meinschaft aus dem Naturpark Almenland, welche in den letz-ten Jahren die Marke aufgebaut hat, steht jetzt selbst vor Pro-blemen. Es gibt vorerst einen Schlachtstopp, da Schirnhofer der größte Abnehmer der 320 Erzeuger ist.

Pro Jahr lieferten die Almo-Bauern rund 3.500 Ochsen an Schirnhofer. Dass seit Bekannt-werden der Insolvenz keine Tie-re mehr geschlachtet werden, sei aber nur eine Vorsichtsmaß-nahme, so Almo-Obmann Jo-hann Pessl; bisher seien keine Verluste zu verzeichnen. (APA)

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minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Handelsverbands-Chef Rainer Will werden mittlerweile Forderungen nach einer Änderung im Kartellrecht laut: Auch andere Lebensmittelhändler sollen Filialen übernehmen dürfen. Anders als in Deutschland, sei die Mitarbeitersi-tuation im Kartellrecht derzeit kein Kriterium, dies sei eine „Zukunfts-aufgabe“, so Mitterlehner laut APA.

Qualifizierung der Mitarbeiter„Wir sind keine Befürworter von Marktkonzentration“, erklärt Will. Es folgt ein „Aber“: Dass eine Über-nahme durch Non-Food-Filialisten für die Belegschaft unkompliziert verlaufen würde, zweifelt er an. Mit Sicherheit würde sich eine Zielpunkt-Kassiererin rein theore-tisch auch in einem Modegeschäft zurechtfinden. „Aber in einem Le-bensmittelgeschäft sind generell andere Qualifikationen gefordert als eben beispielsweise im Mode-handel“, ist der Geschäftsführer des Handelsverbands überzeugt. Die Pfeiffer-Gruppe glaubt laut einem Bericht in der Tageszeitung Die Presse das Gegenteil: Die Mit-arbeiter können sehr wohl auch in anderen Branchen arbeiten.

Zu den Mitgliedern des Handels-verbands gehört unter anderem auch der Lebensmittelkonzern Re-we, der mit seinen Töchtern Billa, Penny, Adeg und Merkur in Öster-reich einen Marktanteil von 35% im Lebensmittelhandel hat. Ein weiteres Mitglied ist der Diskonter Hofer, der auf einen Marktanteil von 18,9% kommt. Zusammen mit Spar (Marktanteil: 30,6%) erreichen Rewe und Hofer einen Marktanteil von über 80% im österreichischen Einzelhandel.

Sollten die Anteile von Zielpunkt – also 2,8 Prozent – an eben diese Händler gehen, so die Sprecherin der Bundeswettbewerbsbehörde,

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Möglichst viele Arbeits-plätze erhalten – vor allem darum geht es nun in der aktuellen Ziel-punktpleite. Die Zukunft der 69 Zielpunkt-Lehrlinge zumindest scheint gesichert: Sie können ihre Ausbildung bei anderen Lebens-mittelhändlern fortsetzen. Die Ziel-punkt-Filialen selber sollen noch bis Mitte Jänner geöffnet haben. Sowohl der Masseverwalter Georg Freimüller als auch die Bundes-wettbewerbsbehörde (BWB) be-mühen sich, dass so viele Filialen wie möglich einen neuen Betreiber finden. Würde etwa eine Schuh-handels- oder Drogeriekette einen Standort übernehmen wollen, wäre das auch kein Problem, so Theodor Thanner, Chef der BWB.

Doch dass es auch unter den we-nigen Mitbewerbern im Lebensmit-telhandel Interessenten gibt, ist ein offenes Geheimnis. „Wir sind an attraktiven Standorten immer inte-ressiert und würden das im Falle, dass es uns angeboten wird, prü-fen; die Entscheidung dafür liegt aber nicht bei uns“, erklärt etwa Rewe-Sprecherin Lucia Urban. Man sei auch bereit, eine Lösung einzu-bringen, „die dazu dient, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“. Mehr könne und wolle man dazu nicht sagen.

Änderung gefordertEinfach würde sich eine Stand-ortübernahme vonseiten Rewe oder Spar aus kartellrechtlicher Sicht derzeit nicht gestalten: „Wir als Bundeswettbewerbsbehörde schützen den Wettbewerb. Je kon-zentrierter der Markt, desto weni-ger Wettbewerb gibt es und desto schlechter ist das für die Gesell-schaft. Wenn die Marktkonzentra-tion steigt, dann steigen auch die Preise, der Konsument hat weniger Entscheidungsmöglichkeiten und die wenigen ohnehin bereits star-ken Handelsketten werden in ihrer Position noch weiter gestärkt“, er-klärt die BWB-Pressesprecherin ge-genüber medianet. Für die Konsu-menten sind die momentanten Be-stimmungen und Richtlinien eher von Vorteil. Doch in der Branche, von Vizekanzler und Wirtschafts-

dann wäre das ein höchst prob-lematischer Vorgang. Dass „die Übernahmewelle bestehender Fi-lialen der Handelsunternehmen Konsum, Meinl oder Adeg“ zu der bestehenden hohen Konzentration im österreichischen LEH geführt hat, ist laut Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverban-des der Lebensmittelindustrie, eine Tatsache.

Eine weitere Konzentration gel-te es zu verhindern. „Wir hoffen, dass nun kluge strukturpolitische Entscheidungen folgen und unsere Hersteller, die den Konsumentin-nen und Konsumenten mit ihren Lebensmitteln Sicherheit, Qualität

und Genuss bieten, nicht noch wei-ter unter Druck gesetzt werden“, so Koßdorff.

BWB bleibt „skeptisch“„Für unsere Mitglieder würden sich lediglich minimale Vorteile ergeben“, beschwichtigt Will im medianet-Gespräch. Schließlich seien auch nicht alle Zielpunkt-Standorte so interessant, dass sie von einem anderen Unternehmen übernommen werden würden. Viel mehr plädiere man dafür, dass im geltenden Kartellgesetz eine Re-gulierungsanpassung bzw. eine Verordnung – etwa im Sinne einer Beschäftigungsgarantie – erfolge.

„Es gibt lobenswerterweise auch von der Politik Bestrebungen, der Zielpunkt-Belegschaft zu helfen“, so Will. Entscheidend sei jedoch, dass sich möglichst bald etwas tut. Und wenn die staatlichen Maßnahmen nicht greifen und aber Unternehmen – auch aus dem Food-Bereich – durch eine Stand-ort- und Mitarbeiter-Übernahme helfen könnten, dann müsse man eine Marktkonzentration eben in Kauf nehmen. „Stattdessen würden sie momentan auf kartellrechtliche Grenzen stoßen“, ergänzt Will und zieht Vergleich mit der dayli-Insol-venz: 90% der dayli-Mitarbeiter ha-ben einen Job bekommen, aber erst nach zweieinhalb Jahren. Und die aktuelle Arbeitsmarktsituation sei alles andere als rosig.

Wirtschaftsminister Mitterleh-ner versicherte auf alle Fälle seine Unterstützung für die Mitarbeiter. Doch, dass genau eine Änderung des Kartellrechts der Belegschaft von Zielpunkt helfen könnte, be-zweifelt die Bundeswettbewerbs-behörde. Man bleibe „skeptisch“, schließlich beanspruchen Geset-zesänderungen in der Regel auch viel Zeit – Zeit, die die Arbeitneh-mer nicht haben.

Wer hat Angst vor Rewe & Spar?Sowohl Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner als auch Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will würden eine Änderung im Kartellrecht begrüßen; eine noch stärkere Marktkonzentration wäre die Folge.

Die Nummer 6 Zielpunkt ist in Österreich die Nummer 6 am Markt. Betrachtet man aber nur den Wiener Markt, ist Zielpunkt weiter vorn: Die Kette betreibt allein in der Bundes-hauptstadt 126 der 229 Filialen. In Niederösterreich ist Zielpunkt mit 53 Standorten vertreten, im Burgenland mit 23 und in der Steier-mark mit 27.

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Wir sind keine Befürworter von Marktkonzentra-tion. Für unsere Mitglieder wür-den sich ledig-lich minimale Vorteile ergeben.

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medianet.at

WASHINGTON. In den USA ist der Trend zum Einkaufen im Internet derweil ungebrochen. Am Montag nach dem langen Thanksgiving-Wochenende – dem sogenannten Cyber Monday – dürften die On-linehändler einen Rekordumsatz geschrieben haben. Der Cyber Monday ist für Onlinehändler der umsatzstärkste Tag des Jahres. Schätzungen zufolge dürften sie insgesamt 2,84 Mrd. € eingenom-men haben. Bis 10:00 Uhr mor-gens (New Yorker Zeit) stiegen die Umsätze um 14% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Plus von 17 ProzentDer Ansturm auf Sonderangebo-te war in diesem Jahr so groß, dass Branchengrößen wie Wal-Mart Stores oder der Bezahldienst PayPal mit langsamen Verbindun-gen zu kämpfen hatten. Bei Tar-get war die Webseite wegen des großen Andrangs zeitweise nicht mehr erreichbar. Auch am langen Feiertagswochenende, das am Don-nerstag mit dem Thanksgiving-Fest begann, konnten die Onlinehändler demnach deutliche Zuwächse ver-buchen. In den vier Tagen seien mehr als acht Mrd. Dollar umge-setzt worden – das ist ein Plus von immerhin 17%.

Trend geht weg von stationärLaut dem US-Einzelhandelsver-band kauften mehr als 103 Mil-lionen online ein. In die Läden drängten am langen Thanks Gi-ving-Wochenende knapp 102 Mio. Menschen. Der Trend gehe weg vom

traditionellen Ansturm auf die Ge-schäfte am sogenannten Schwar-zen Freitag, der dem Thanksgiving-Fest am Donnerstag folgt, erklärte der Verband.

Jahrzehntelang hatten Verbrau-cher in der Nacht zum Schwarzen

Freitag selbst bei klirrender Kälte vor den Läden ausgeharrt, um bei der Schnäppchenjagd die ersten zu sein.

Die jüngste Umfrage von Pros-per Insights & Analytics zeige, wie sich die Einkaufsgewohnheiten an den Feiertagen änderten, erklärte der Präsident des Einzelhandels-verbandes, Matthew Shay. Die ur-alte Tradition, mit Angehörigen und Freunden einkaufen zu gehen, stehe nun gleichauf mit der Suche nach Sonderangeboten im Internet.

Mehr Einkäufer gezähltDer Umfrage zufolge sind an dem langen Wochenende insgesamt 151 Mio. US-Bürger einkaufen gegan-gen – entweder in Geschäften oder online oder beides. Wer beides tat, wurde aber nur einmal gezählt. Im vergangenen Jahr hatte der Verband 133,7 Mio. Einkäufer ge-zählt.

Ein genauer Vergleich der Zahlen könne aber nicht vorgenommen werden, weil das Meinungsfor-schungsinstitut seine Methodik ge-ändert habe, erklärte der Verband. Genauso sei es bei der Höhe der Ausgaben: In diesem Jahr kauften die US-Bürger am Thanksgiving-Wochenende im Schnitt für knapp 284 € ein. (dp)

Freitag, 4. Dezember 2015 retail international 35

rekordtag für US-HandelAm traditionellen Thanksgiving-Wochenende hielten sich die Anzahl der Onlineshopper und der Einkäufer im stationären Handel die Waage.

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Emperador kauft Sherry-MacherMANILA. Der philippinische Spirituosenhersteller Empe-rador kauft den spanischen Brandy- und Sherry-Macher Fundador. Emperador zahle 275 Mio. € an den derzeiti-gen Besitzer von Fundador, die Gruppe Beam Suntory. Emperador, heute der größte Schnapshersteller der Philip-pinen, fing selbst als Brandy-Produzent an und hat in den vergangenen Jahren vor allem im Ausland zugekauft: die schottische Whiskymarke Whyte and Mackay für 580 Mio. €, einen 50%-Anteil am spanischen Brandy-Hersteller Bodega Las Copas für 60 Mio. € sowie mehrere Weingüter in Spanien. (APA)

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LVMH steigt bei Juwelier einPARIS. Der französische Lu-xuskonzern LVMH ist beim italienischen Edeljuwelier Repossi eingestiegen. Re-possi habe sich angesichts der Lage auf dem Markt und angesichts des Wettbewerbs dazu entschieden, LVMH einen Minderheitsanteil zu überge-ben, so die Kreativdirektorin Gaia Repossi. Die Beteiligung ermögliche es dem Juwelier, „bestimmte Standorte“ zu ent-wickeln. (APA)

Knapp 102 Mio. US-Bürger drängten in die Läden, mehr als 103 Millionen kauften online.

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medianet.at36 einkaufszentren Freitag, 4. Dezember 2015

Dienstag, 24. Novem-ber 2015, vormit-tags: Walter Wöl-fer, Head of Retail Austria & CEE von CBRE Österreich, verkündet in Wien

vor Medien die aktuellsten Trends im Markt der europäischen Einzel-handelsimmobilien; seine Kernbot-schaft: „Generell bieten die CEE-Märkte stärkeres Wachstum und bessere Renditen als die westeuro-päischen Retail-Investmentmärk-te.“ Wölfer gewann diese Insights auf der MAPIC Retailimmobilien-messe, die von 16. bis 18. Novem-ber in Cannes über die Bühne ging. Laut CBRE, dem weltweit größten Beratungs- und Maklerunterneh-men für Gewerbeimmobilien, set-zen Investoren in Europa nach wie vor auf Einkaufszentren. Weil aber diese „Mangelware“ seien, steige das Interesse an alternativen Re-tailobjekten wie Fachmarktzentren oder Designer Outlets. Und dieser Trend stimme das CBRE-Manage-ment auch zuversichtlich, „dass die Preise bei Investitionen in Re-tailobjekte in Europa hoch bleiben, beziehungsweise weiter steigen werden“.

Glückliche Handelsimmobilien?Ist somit trotz Flüchtlingswelle und Wirtschaftsflaute alles paletti in der mitteleuropäischen Handel-simmobilien-Branche? Zweifel an diesem Szenario dürften bei jener Gruppe von Real Estate–Managern aus dem heimischen Banken- und Einzelhandelssektor aufgekommen sein, die am selben Tag an der Stu-dienreise nach Bratislava, Hain-burg und Parndorf teilnahmen, organisiert vom Beratungsinsti-tut Standort + Markt gemeinsam mit dem Austria Council of Shop-ping Centers (ACSC). Allzu deutlich mani festierte sich beim Lokalau-genschein in der slowakisch-bur-genländischen Shoppinglandschaft der Eindruck des ungebremsten Flächenwahnsinns, ausgelöst durch den lemmingartigen Zulauf von Retail-Investoren unterschied-lichsten Kalibers.

Erste Station der Stippvisite war Borry Mall am nördlichen Stadtrand von Bratislava. Das im heurigen Frühjahr eröffnete Ein-kaufs- und Entertainment Center mit einer Verkaufsfläche von fast 50.000 m2 steht auf freiem Feld, einziger Nachbar ist der neue Met-ro Markt. Die Wohnanlage mit 330 Einheiten, die eine mit Pinien be-pflanzte „Gstettn“ in eine schmu-cke Vorstadt für Besserverdiener verwandeln soll, wird erst ab dem kommenden Jänner gebaut; in Planung ist auch ein Busbahnhof. Besser zu früh als zu spät, mochte sich der Investor, das tschechische Private Equity Unternehmen Pen-ta, gedacht haben, der in mehre-

ren CEE-Ländern Krankenhäuser, Ärztezentren und Apotheken sowie zwei Banken betreibt und mit Bor-ry Mall den ersten Schritt in das SC-Business wagte. Die Mall ist das jüngste von sechs großen Shop-pingcenters in der slowakischen Hauptstadt, ein siebentes soll noch folgen. Für das elegante Design zeichnet Massimilano Fuksas ver-antwortlich, der italienische Star-architekt, der seinerzeit auch den Europark Salzburg entwarf.

In 10 Jahren amortisiertMilan Klégr, Managing Director des Zentrums, gibt sich auskunftsfreu-dig: Befragt nach der Amortisati-onsdauer des Borry Mall-Invest-ments, nennt er einen Zeitraum von zehn Jahren. Und erntete dafür bei den Besuchern aus Österreich ungläubiges Lächeln. Eine Skep-sis, der sich beim anschließen-den Besuch der innerstädischen Shopping Malls Central (36.000 m2 Mietfläche), Eurovea (60.000 m2) und Aupark (56.400 m2) noch ver-stärkte. Mit dem EU-Beitritt der Slowakei im Jahr 2004 kam es zu einem regelrechten Wildwuchs in der Shoppingcenter-Landschaft der Metropole, deren Einwohnerzahl von knapp 440.000 etwa ein Viertel der Wiener Bevölkerung ausmacht – mit dem Ergebnis, dass nur die drei letztgenannten City-Zentren dank einer hochmodernen Archi-tektur (am attraktivsten ist die am Donauufer gelegene Galleria Eurovia) mit einer einigermaßen zufriedenstellenden Frequenz von

täglich 25.000 bis 30.000 Kunden aufwarten können. Nachzügler Borry Mall muss sich aktuell noch mit durchschnittlich 16.000 Besu-chern pro Tag begnügen. Luxuriö-se Ausstattung und bescheidener Kundenandrang – das schaut nach einer langen Durststrecke für den Investor und nach hohen Ansprü-chen an die Marketingkünste der Shopbetreiber aus.

Das gilt insbesondere für die Shops der Mode-Branche, die, wie uns Klégr erklärt, für slowakische Konsumenten eine besonders ho-he Bedeutung hat: „Die Tschechen legen Wert auf gutes Essen, hier aber gibt man viel Geld für inter-nationalen Modelabels aus.“ Der Haken daran: In jedem der vier besuchten Zentren begegneten wir denselben Verticals: von H&M, Zara und Mango über C&A und Peek & Cloppenburg bis zu Billiganbietern wie Deichmann. Dieser Umstand

verschärft den Standortwettbe-werb zwischen den früh erbauten Zentren wie dem Polus (ein Im-mofinanz-Projekt, bereits im Jahr 2000 eröffnet) und dem von Ikea als Mixed Use-Objekt betriebenen Avi-on Shopping Park und den jünge-ren, im Design ungleich attraktiven innerstädtischen Zentren. Das Polus beherbergt einen der drei Carre-four-Hypermärkte in der Stadt, die von lokalen Franchisenehmern be-trieben, laut Expertenauskunft im-mer mehr zu kämpfen haben.

Billa und Tesco starkIm Super- und Verbrauchermarkt-Business machen Billa und Tesco einen guten Job. Jan Borûvka, Ma-nager der innerstädtischen, von ECE betriebenen Einkaufsgale-rie Central, über die Performance des 2.000 m2 großen Billa: „Dieser Markt läuft auf Hochtouren. Er ist vom Umsatz her der zweitstärks-

••• Von Hanspeter Madlberger

Lokalaugenschein im wilden OstenDer ganz normale Flächenwahnsinn von Bratislava bis Parndorf. medianet stellt die Frage: Kann sich das jemals rechnen?

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Designer Outlet CenterBaustufe 5, Erweiterung um 5.000 m2 (40 Shops) auf 36.000 m2, der Neu-bau auf den Parkplätzen zwischen bestehenden Gebäuden des DOC ist bereits genehmigt.

fashion Outlet CenterErrichtung eines Verbin-dungstrakts zwischen den beiden Bauteilen, dadurch Erweiterung der Verkaufsfläche um 6.500 auf 27.500 m2, noch nicht genehmigt; geplante Inbetriebnahme 2016.

einkauszentrum neuseeIm Gemeindegebiet Neu-siedl, schon seit Jahren geplant, genehmigt, aber bislang noch kein Baubeginn Investor: Thomas Hönigs-berger; laut Website ist ein Shoppingcenter mit 21.000 m2 Verkaufsfläche und 45 Shops geplant.

Kleine Kunde von großen Ausbauplänen Die CEE-Märkte bieten stärkeres Wachstum und Renditen als die westeuropäi-schen Retail-In-vestmentmärkte.

euroveaErrichtet 2010, moderner Gebäu-dekomplex an der Donau mit SC, Sheraton Hotel, Neue Oper.Wurde laut CBRE von der irischen Investorengruppe Ballymore an den slowakischen Investor J&T Real Estate für 350 Mio. € verkauft; 60.000 m2 Miet-fläche, 3 Etagen, überwiegend Shops mit Premi-umsortimenten.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 einkaufszentren 37

te Standort der Rewe in der CEE-Region.“ Der jährliche Umsatz pro Quadratmeter überschreite die 6.000 €-Marke und sei damit mehr als doppelt so hoch wie die Flächenproduktivität des gesam-ten Zentrums, die bei 3.000 €/m2

liegt. Zum Vergleich: In Österreich kommt das Billa-Format auf eine Quadratmeterleistung von knapp unter 6.000 €.

Mietkosten: 1% vom UmsatzAls Kundenmagnet hat ein Markt wie Billa gegenüber dem Zentren-betreiber besonders gute Karten beim Ausverhandeln der Miete. Im Central liegt die durchschnittliche

Jahresmiete bei 27 €/m2, kleinere Flächen zahlen bis zu 75 €. Somit betragen in diesem stark frequen-tierten Zentrum die fixen Miet-kosten im Durchschnitt 1% vom Umsatz, bei einem hochprodukti-ven Format wie Billa ist die Miet-kostenbelastung vermutlich noch niedriger. Bei dieser günstigen Konstellation kommen Händler, Zentrenbetreiber und Immobili-eninvestor gleichermaßen auf ihre Rechnung. Aber angesichts der sich aufstauenden Überkapazitäten im ehemaligen Pressburg (einst mit Wien durch eine Straßenbahn ver-bunden) dürfte das eher die Aus-nahme sein. In der Regel läuft beim

östlichen Nachbarn vieles nicht so rund, was die Rentabilität der Retail-Immobilien betrifft. Abzu-lesen ist dieser Trend am häufigen Wechsel beim Immobilieneigen-tum und beim SC-Management. So stieg Unibail Rodamco 2008 mit 50% beim Aupark als Investor ein und erwarb 2011 die zweite Hälf-te. Als neuer Eigentümer unterzog der französische Immobilien- und Investmentkonzern das Zentrum einem umfangreichen Refurbish-ment; nach Einschätzung von S+M gilt der Aupark heute als erfolg-reichste Shopping Mall der Stadt. Ähnlich die Entwicklung beim Central. Erst als die Otto-Tochter ECE im Jahr 2012 das Management übernahm, setzte der Aufschwung ein. Eurovea, das eleganteste Zen-trum, wurde kürzlich von der iri-schen Investorengruppe Ballymore an den slowakischen Investor J&T Real Estate verkauft, CBRE betä-tigte sich als Vermittler.

Expansionseuphorie in ParndorfWährend sich solcherart in Bratis-lavas Shoppingcenter-Szene immer mehr die Spreu vom Weizen trennt, herrscht diesseits der Grenze im Businesspark Parndorf/Neusiedl eine wahre Aufbruchs- und Ex-pansions-Euphorie, die neutrale

Beobachter in ungläubiges Stau-nen versetzt. Der Langzeiterfolg des FOC-Branchenprimus McAr-thurGlen weckte die Begehrlich-keit vorwiegend österreichischer Immobilieninvestoren. Mehr als 30.000 Besucher pro Tag, das ist die Zauberformel des Designer Outlets, die jede Menge Trittbrett-fahrer anlockt. Die WiBAG-Tochter Businessparks Burgenland leistete diesem Hype kräftigen Vorschub, indem sie für das riesige Gelände im Gemeindegebiet von Parndorf und Neusiedl die notwendige Infra struktur schafft, zum Abbau bürokratische Hürden beiträgt und auf sehr professionelle Weise Investoren akquiriert.

So jagen einander Flächener-weiterungen bei Factory Outlet

Centers und Neustarts von tradi-tionellen Einkaufszentren. Bru-no Kracher, Geschäftsführer der WiBAG und der Businessparks Burgenland, erläutert bei der Bus-rundfahrt durch das Gelände den Masterplan dieser pannonischen Retail-Landschaftspflege: Die Ge-samtfläche des Businessparks Parndorf umfasst 740.000 m2, da-von sind bereits 560.000 m2 ver-kauft. Viel freien Platz gibt es noch im angrenzenden Gewerbegebiet Neusiedl: Dieses umfasst 330.000 m2, davon sind erst 110.000 m2 im Eigentum von Immobilienentwick-lern ...

Renditen-Fantasie?Wie gelingt es, immer wieder In-vestoren anzulocken, die sich von der Einzelhandels-Agglomeration gigantischen Ausmaßes im dünn besiedelten Flachland zwischen Schwechat, Neusiedl und Kittsee, eine ordentliche Rendite erwarten? Ganz einfach, indem man das Kun-den-Einzugsgebiet äußerst großzü-gig bemisst. Über fünf Mio. Men-schen erreichen Parndorf aus den Hauptstädten Wien, Bratislava und Budapest innerhalb einer Stunde Autobahnfahrt. Das ergibt für das Designer Outlet Center 4,7 Mio. Besucher im Jahr. Aber wie schaut es mit der Umsatzentwicklung bei rasant steigender Einzelhandels-fläche aus? Darüber halten sich die Investoren bedeckt, denn sie sind ja nur Vermieter und nicht Shopbe-treiber. CBRE stellt die Hypothese auf, dass neue Betriebstypen des Einzelhandels wie Factory Outlet Centers, Fachmarktzentren und Luxus-Shoppingcenters, angerei-chert mit Gastronomie und Enter-tainment, der Immobilienbranche neues Wachstum erschließen. Aber auch der einkaufserlebnishungri-ge Konsument, selbst wenn er als schwerreicher Chinese von Wien nach Parndorf anreist, kann sein Geld für Louis Vuitton-Accessoires und Hugo Boss-Klamotten nur ein-mal ausgeben – ob in Paris, Dubai oder Parndorf, das ist die Frage.

Dazu kommt die Konkurrenz des weltweiten Online-Handels, der speziell den Modebereich, das mit Abstand umsatzstärkste Sortiment in Parndorf, ordentlich aufmischt. Die Kunden kaufen Modelabels, egal ob online oder offline, egal, ob es sich um Handels- und Her-stellermarken handelt, und daher ist die Marktabgrenzung zwischen den Shops der Hersteller im Factory Outlet und den Shops der vertika-len Händler in den Shoppingcenters längst obsolet – totaler Wettbewerb im globalisierten Gebrauchsgüter-Einzelhandel. Welches Stück von diesem Umsatzkuchen sich die hy-bride Puszta-Idylle Parndorf/Neu-siedl künftig davon abschneiden kann, bleibt mehr als ungewiss.

Galleria Danubia(Bild oben) eröffnete am 18.3.2015, in der historischen Stadtmitte (Areal der ehemaligen Austria Tabakfab-rik), 25 Shops inkl. Lidl und Merkur.

shopping Center ParndorfEKZ-Widmung liegt vor, aber noch kein Baube-ginn. Investor: Prädium Grundverwaltung GmbH des Dr. Walter Steindl.Geplant ist ein zweige-schossiger Hybrid (EKZ plus Fachmarktzeile); 27.000 m2 Mietfläche für rd. 50 Shops, 60 bis 65 Mio. € wurden investiert.

Möbelmärkte der Lutz-GruppeLutz hat auf dem Gelände des Gewerbeparks Neu-siedl (südliche Schleife der Autobahnabfahrt) ein Grundstück mit 110.0000 m2 erworben. Geplant und genehmigt sind ein XXX Lutz mit 12.000 m2 Verkaufsfläche und ein mömax mit 8.000 m2.

Weitere ProjekteWeiters stehen die Businessparks Burgen-land, Tochter der WiBAG (Wirtschaftsservice Burgenland AG) in Ver-handlungen mit Hornbach über die Errichtung eines Baumarkts mit Garten-center. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Gewerbepark Parndorf-Neusiedl

Die Tschechen legen Wert auf gutes Essen, die Slowaken geben mehr Geld für internationale Modelabels aus.

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medianet.at

LEGO

Schmuggel von Lego-FälschungenHAMBRUG. Zöllner haben im Hamburger Hafen einen Groß-schmuggel von Lego-Plagiaten verhindert. Es handle sich um rund 22.200 illegal nachgeahmte Lego-Artikel in 89 Kartons, teilte der Zoll am Montag in der Han-sestadt mit. Sie seien im Oktober und November in insgesamt drei Schiffscontainern aus China ent-deckt worden, die weiter nach Polen gehen sollten. Die entspre-chenden Originalartikel hätten dem Zoll zufolge einen Verkaufs-wert von knapp 334.000 €. Den von den Ermittlern veröffentlichten Fotos zufolge handelte es sich bei den sichergestellten Spielsachen um Kopien von Lego-Originalen, etwa Figuren von Comic- oder Superhelden. Die Kartons hatten keine Legoschriftzüge, sondern trugen Aufschriften wie „Lele“ oder Ähnliches. (APA)

38 SchrEibwarEn & cO. Freitag, 4. Dezember 2015

GUNTRAMSDORF. Basteln macht nicht nur Spaß, sondern liegt so kurz vor Weihnachten wieder be-sonders im Trend. Von ihrer kreati-ven Seite zeigen sich deshalb auch die Papier- und Büroexperten unter den österreichischen Unternehmen. Pagro Diskont etwa bemüht sich

um ein hochwertiges Angebot zum kleinen Preis: „Das Pagro Diskont- Sortiment erfüllt die Anforderun-gen des momentanen DIY-Trends in den Bereich Basteln, Geschenke verpacken, Backen, etc. perfekt. Es freut uns, dass wir heuer auch die-ses Angebot über unseren Online-

Shop, über Facebook und Pinterest anbieten können“, erklärt Petra Jobstmann, die Marketingleiterin von Pagro.

Das Unternehmen führt ein rund 10.000 Artikel umfassendes Sorti-ment an Büromaterial, Papier und Haushaltsartikeln zum günstigen Preis. Weitere Schwerpunkte liegen bei Schule, Basteln und Technikar-tikeln für den Office-Bereich. Saiso-nale Aktionsartikel runden das Sor-timent ab. „Wir führen bereits über 400 Produkte für Schule und Büro, die nach strengsten Kriterien vom Ministerium für ein lebenswertes Österreich geprüft wurden“, sagt Geschäftsführer Michael Krem-ser. Im Sortiment befinden sich auch Markenprodukte wie Stabilo, Scotch, Lamy, Pelikan, Jolly, Uhu und auch die Eigenmarke Pagro, welche derzeit ca. 310 Produkte umfasst. „Wir setzten den Wachs-tumspfad fort, 5 bis 6 Prozent zum Vorjahr“, weiß Jobstmann.

Stricken und BackenIm Moment legt Pagro online wie auch in den über 140 österreichi-schen Standorten einen Schwer-punkt auf das Thema Stricken; im-mer mehr junge Menschen würden dieses Hobby für sich entdecken, so das Unternehmen.

Daneben spielt auch Backen eine große Rolle, egal ob Backrezepte oder Ideen für Dekoration und Ver-packung. Auch den Start ins neue Jahr will Pagro für seine Kunden so einfach und organisiert wie mög-lich gestalten und lockt vor Jahres-schluss mit „Nimm 3 Zahl 2“, stark preisreduzierten Top-Produkten und „Mega Pack“- Produktvortei-len. Für Firmen bietet Pagro über die Bonuskarte zahlreiche Vorteile an. (red)

Schreiben, basteln und dabei sparenPagro Diskont ist Experte für Papier- und Bürowaren. Kurz vor Weihnachten lockt das Unternehmen seine Kunden mit Aktionen und Tiefpreisen.

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Sowohl online als auch im stationären Handel spielt Stricken bei Pagro eine große Rolle.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 Klima-SupermärKte 39

WIEN. Während in Paris die Welt-Klimakonferenz läuft (bis 11. Dez.), hat Greenpeace das Thema Klima-schutz im österreichischen Handel untersucht: Testsieger im soge-nannten Greenpeace-Marktcheck sind die Diskonter: Penny Markt schneidet knapp besser ab als der direkte Konkurrent Hofer.

Bewertungskriterien waren: Kühlmittel, Einsatz erneuerbarer Energien, Energiesparen, erreichte und zukünftige Unternehmensziele zur CO

2-Reduktion sowie der poli-

tische Einsatz für 100% erneuerba-re Energie bis 2050. Beim letzten Punkt haben die klassischen Su-permarktformate von Rewe und Spar die Nase vorn. Als wesentli-ches Klimaschutz-Manko bei den Supermärkten sieht Greenpeace die Verwendung von klimaschädi-genden Kühlmitteln.

Wichtigster Faktor in Sachen Klimabilanz der Supermärkte ist der richtige Strom-Mix: Mehr als die Hälfte des gesamten Energie-bedarfs wird nämlich über Strom gedeckt. Hofer bezieht Ökostrom (versehen mit dem österreichischen Umweltzeichen), Rewe (mit Pen-ny, Billa und Merkur), MPreis und Lidl setzen auf 100% erneuerba-ren Strom ohne Kohle, Gas, Öl und Atom. Der Tiroler Filialist MPreis sammelt dann noch einige Extra-punkte mit einem ambitionierten Programm zur Errichtung von Photo voltaikanlagen. „Erfreulich sind auch die umgesetzten Ener-giesparmaßnahmen“, kommen-tiert Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. Beispielsweise setzen fast alle Supermärkte auf LED-Lampen, Wärmerückgewinnungsanlagen und ökologische Gebäudestan-dards. „Dringenden Verbesserungs-bedarf in Sachen Klimaschutz se-

hen wir im Bereich der Kühl- und Kältemittel“, hält Schuster fest.

Schlimmer als CO2

Die häufigsten Kältemittel seien die Klimakiller genannten, teilha-logenierten Fluorkohlenwasser-stoffe (H-FKW). Die in Supermärk-

ten eingesetzten Kältemittel tragen pro Tonne 3.000-mal so stark zum Klimawandel bei wie Kohlendioxid (CO

2). Aufgrund von Leckagen im

Kühlsystem entweichen im Schnitt 3 bis 10% jährlich in die Atmosphä-re – das entspricht dem jährlichen Ausstoß von rd. 50.000 Pkw. (nov)

Handel punktet mit ÖkostromBeim Klimaschutz sind laut Greenpeace Marktcheck Lidl und Hofer die Besten im LEH. In Sachen erneuerbarer Energie haben Rewe und Spar die Nase vorn.

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Die besten Klimaschützer im LEH sind die Harddiskonter Hofer und Penny.

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Klimagipfel

WKO verlangt weltweite EinigkeitWIEN. Wirtschaftskammer-Präsi-dent Christoph Leitl beharrt für die Pariser Klimakonferenz auf einer weltweit verbindlichen Ver-einbarung als Ergebnis. Ein allei-niges Vorpreschen der EU sollte es nicht geben, sonst drohe eine wei-tere Abwanderung der Industrie aus Europa samt Arbeitsplätzen. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) fühle sich dem 2-Grad-Senkungsziel verpflichtet, aber im internationalen Gleichklang. Dazu sollte in Paris ein rechtlich verbindlicher Klimavertrag her-auskommen mit einer Evaluierung alle fünf Jahre. Bei einem eigenen „Weltklimagerichtshof“ sollten Verstöße dann eingeklagt und mit Urteilen und Sanktionierungen versehen werden können, „sonst bleibt es unverbindlich“. (APA)

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medianet.at40 Geschenkideen Freitag, 4. Dezember 2015

Will habenDas perfekte Geschenk

für sie und ihn.

Mit diesen Geschenken kann das christkind nichts falsch machen.

•••

Von Nataša Nikolic

intergalaktisch

Kochaffine Star Wars-Fans beschenkt man dieses Jahr u.a. mit einem edlen Messerset. Der Star Wars Messerblock X-Wing besteht aus fünf hochwertigen Messern und wird

der ganze Stolz jedes Jedis-im-Herzen sein. Online erhältlich.

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Um am ersten Weihnachtstag ganz schnell munter zu werden, empfielt sich eine or-

dentliche Tasse Kaffee. café + co ist auf die-sem Gebiet ein Spezialst und stellt kurz vor Weihnachten sein neues Kapsel system mit Kaffee aus Nachhaltigkeits zertifikaten vor.

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Wer den Gaumen eines wahren Feinschme-ckers verwöhnen möchte, ist mit einer

Portion exquisitem Kaviar gut beraten. Der „en-k de caviar“ aus Frankreich ist beim

Premium-Fischhändler Eishken Estate ab 21,10 € pro 15 Gramm in einem chicen Etui erhältlich. Da Kaviar am besten mit Cham-

pagner schmeckt, legen Sie einfach eine Fla-sche zum Geschenk dazu.

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Verträumt

Mit Schmuck kann man viel falsch machen, sofern Mann den Geschmack einer Frau

nicht kennt. Mit schlichten Stücken ist man in jedem Fall auf der sicheren Seite. Cajoys

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Paradiesisch

Roberto Cavallis Paradiso ist eine kleine Hommage an die Lebenslust. Der blumig-holzige Duft mit Bergamotte, Mandarine

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Achtung: Fernweh-Gefahr!

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Weihnachtlich Watson von IBM kennt die Trends zum heurigen Fest 42

Zeitfenster Exakte Liefertermine sorgen für Kundenzufriedenheit 43

Roaming Zahlung von Produkten über auslän-dische Netzprovider 43

Mitternacht Online-Shop-per geben Nachts mehr Geld aus als am Tag 46

Preisträger Die Preis-träger des Anton Award stehen fest 47

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Ben Rodrian

ceo Yatego Local „Viele Einzelhändler schöpfen

noch lange nicht alle Mög-lichkeiten der zunehmenden

Digitalisierung aus. Ein lokaler Online-Marktplatz könnte die

digitale Erlebbarkeit einer gesamten Einkaufsregion viel

besser abbilden als viele, kleine Insellösungen.“

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brauchermärkte wie Merkur sind dafür hervorragend geeignet,

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Terry von BibraAlibaba Germany

Der chinesische Online-Riese Alibaba hat jetzt einen

Deutschland-Chef: Der bisheri-ge Karstadt-Manager Terry von

Bibra übernimmt. Weiters wurde Sebastien Badault zum GF der Alibaba-Gruppe in Frankreich.

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Gutes Zeugnis für WebshopsEine Studie des IFH Köln bescheinigt heimischen Webshops ein hohes Qualitätslevel, das für Kundenbindung sorgt.

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Harald Gutschi, Unito-Chef: Umstieg vom reinen Kataloggeschäft zum Onlineshop formidabel gemeistert.

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medianet.at42 e-commerce Freitag, 4. Dezember 2015

Index-Wert von 83,6 Punkten je-doch nun an die Spitze setzen.

Der geringe Abstand zum Zweit-platzierten Tchibo/Eduscho (83,0 Punkte) ist nicht zuletzt auf die hö-here Kundenzufriedenheit in punc-to Websitedesign, Usability und Bezahlung zurückzuführen. Insge-samt haben es drei Drogerie- und Kosmetikanbieter in die Top 10 der besten Online-Shops aus Kunden-sicht geschafft: Bipa, dm und Ma-rionnaud. „Das gute Abschneiden der Drogerie- und Kosmetik-Shops zeigt, dass die Branche für den ös-terreichischen Online-Markt gut gerüstet ist“, sagt Kai Hudetz, Ge-schäftsführer des IFH Köln.

••• Von Chris Haderer

WIEN. Der Handel braucht Multi-channel-Strategien, um auch in Zu-kunft die Wünsche der Konsumen-ten bedienen zu können. Wie die Studie „Erfolgsfaktoren im eCom-merce – Top-Online-Shops in Öster-reich 2015“ zeigt, für die das ECC Köln in Zusammenarbeit mit dem Handelsverband Österreich, der Österreichischen Post und Google Austria rund 2.300 österreichische Online-Shopper befragt hat, kön-nen Händler, die bereits stationär ein gutes Image genießen, von ihrer Markenbekanntheit auch im Inter-net profitieren.

Kundenzufriedenheit zähltFür die Studie wurden sieben Er-folgsfaktoren aus Konsumenten-sicht hinsichtlich Bedeutung und Zufriedenheit bewertet: Website-design, Usability, Preis-Leistung, Sortiment, Service, Bezahlung & Check-out sowie Versand & Liefe-rung (siehe Tabelle unten).

Das Ergebnis: Der beste Online-Shop der Alpenrepublik aus der Sicht des Kunden ist heuer Esprit: Der Fashion-Anbieter lag 2014 be-reits auf Platz zwei, konnte sich im Jahr 2015 mit einem Online-Shop-

Soll das duale Prinzip aus stati-onärem Geschäft und Online-Shop auf breiter Basis greifen, dann muss der Einzelhandel allerdings noch deutlicher für die Kunden im Internet sichtbar werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag von Yatego Local vom Online Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß Consulting durch-geführt wurde. Demnach sagt fast ein Drittel der deutschen Konsu-menten, dass sie mehr in regiona-len Geschäften einkaufen würden, wenn deren Angebote auch im Netz sichtbar wären – eine weitere He-rausforderung für Multichannel-Kampagnen der Unternehmen.

Oft sind lokale Geschäfte über-haupt nicht im Internet vertreten – und immerhin sind 72% der Nut-zer sind mit ihren Suchergebnis-sen unzufrieden. Je kleiner der Ort, desto schwerer sind Geschäfte im Internet auffindbar.

Was für Deutschland gilt, hat sinngemäß auch für Österreich Ge-wicht: „Viele Einzelhändler schöp-fen noch lange nicht alle Möglich-keiten der zunehmenden Digita-lisierung aus“, sagt Ben Rodrian, CEO von Yatego Local, und emp-fiehlt die Errichtung von lokalen Online-Marktplätzen im Netz.

Gut gerüstet Der österreichische eCommerce ist auf einem guten Kurs. Die Top-Shops bieten ein gutes und ausgereiftes Nutzererlebnis.

Kai Hudetz Der Geschäftsfüh-rer des IFH Köln stellt österreichi-schen Online-Shops ein gutes Zeugnis aus; vor allem die Droge-rie- und Kosmetik-branche schneidet im Ranking sehr gut ab.

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Gesucht und gefunden

WIEN. Der beste Webshop ist sinnlos, wenn nie-mand von ihm weiß oder ihn im Web findet. Das Angebot im Internet ist dermaßen groß und un-überschaubar, dass ohne Suchmaschinen nichts mehr geht. Systeme wie Google oder Bing lassen Suchroboter zwar ständig im Web rotieren und neue Seiten indizieren – der Eintrag in einer Such-maschine ist aber nur so gut wie die Daten, die von der Website zur Verfügung gestellt werden.

Im Suchmaschinenmarketing bieten sich grund-sätzlich zwei unterschiedliche Ansätze – die Such-maschinenwerbung und die Suchmaschinenop-timierung. Während die Suchmaschinenwerbung (SEA) eine Form von bezahlter Werbung darstellt, geht es bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) darum, die Inhalte und Struktur einer Webseite zu optimieren. Ziel ist es, den eigenen Shop in den natürlichen Suchergebnissen möglichst weit oben zu positionieren sowie die Sichtbarkeit für den Kunden zu erhöhen und die Bekanntheit des Online-Shops bzw. der Marke zu steigern. Nicht nur das Auffinden der Webseite selbst steht bei der Suchmaschinenoptimierung im Fokus.

Der eCommerce Software-Dienstleister Speed4Trade bietet mit seiner Middleware em-Mida eine zentrale eCommerce-Software für die Steuerung von Marktplätzen und Online-Shops; zudem ermöglicht emMida die direkte Eingabe von SEO-Texten in komfortable Artikelmasken.

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Watson kennt Weihnachten

WIEN. Weihnachten naht mit Riesenschritten und wie jedes Jahr sind Tausende Menschen bis kurz vor dem Fest mehr oder weniger ratlos, was sie schenken sollen. Hier würde eine Trendanalyse gute Dinge leisten – und IBM hat eine App vor-gestellt, die auf dem kognitiven System „Watson“ basiert (eine IBM-Entwicklung in Richtung künst-licher Intelligenz) und genau diese Informationen liefert. Die IBM Watson Trend App zeigt Kunden, welche Produkte momentan angesagt sind und welche bald ausverkauft sein könnten.

Dies geschieht nicht, wie sonst üblich, durch ein statisches Ranking. Vielmehr analysiert die IBM Watson Trend App, was über Produkte gesagt wird. Dazu filtert sie aus Millionen von Online-Konversationen im Internet sowie in Social Media, Blogs und Foren die entscheidenden Informatio-nen heraus: die Meinung anderer Konsumenten zu Produkten. Watson kann menschliche Sprache verstehen und dazulernen.

Die heurigen Trends: Laut Watson wird „Lego“ sehr begehrt sein, vor allem das „Star Wars“ Set-Fotoliebhaber wenden sich laut Watson wieder Kameras mit vielen Funktionen zu. Watson hat das Modell Nikon D-SLR als Favorit erkannt. Laut Watson heuer ebenfalls im Trend: Laufschuhe des Anbieters Nike.

Eine Studie des IFH Köln bescheinigt den Online-Shops der Alpenrepublik ein hohes Qualitätsniveau; ausbaufähig ist die Webpräsenz im Einzelhandel.

Österreichische Shops

Shop Kundenzufriedenheit

Esprit 83,6%

Tchibo/Eduscho 83,0%

Bipa 82,4%

Thalia 82,3%

dm 82,2%

Marionnaud 82,1%

Spar Weinwelt 82,0%

Deichmann 81,8%

Amazon 81,2%

Happy Foto 81,1%Quelle: ECC Köln

deutsche online-Shops

Shop umsatz 2014

Amazon.de 6,57 Mrd. €

Otto.de 1,99 Mrd. €

Zalando.de 872,4 Mio. €

Notebooksbilliger.de 563,0 Mio. €

Cyberport.de 469,1 Mio. €

Tchibo.de 420,0 Mio. €

Bonprix.de 419,5 Mio. €

Conrad.de 412,7 Mio. €

Alternate 367,6 Mio. €

Apple 358,3 Mio. €Quelle: Statista

Die österreichische Droge-rie- und Kosmetikbranche ist online gut gerüstet.

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medianet.at

••• Von Chris Haderer

KÖLN/WIEN. Der stationäre Han-del steht unter Druck. Online-Shops haben sich als eine zunehmende Konkurrenz für das klassische La-dengeschäft herausgestellt. Wer am Markt erfolgreich sein will, muss also in mehreren Vertriebskanä-len aktiv sein. Als beim Online-Ge-schäft wesentliche Komponente hat sich der Versand enttarnt: Die Zu-stellung ist das bislang schwächste Glied im Omnichannel-Bereich, da hier einerseits zusätzliche Kosten anfallen, andererseites auch die In-teraktion mit den Konsumenten ge-fragt ist, da diese eine reibungslose Übergabe der gekauften Waren zu einem von ihnen bestimmten Zeit-punkt wünschen.

Teure RetourenSo geben 29% der für die EHI-Stu-die „Versand- und Retourenma-nagement im eCommerce 2015“ befragten Onlinehändler an, alter-native Zustellmöglichkeiten anzu-streben. Auch konkrete Lieferfens-ter wollen die Händler anbieten. Die Vermeidung von kostspieligen Retouren steht für viele Händler weit oben auf der Agenda – immer-hin 10 € kostet eine Retoure die Händler im Durchschnitt.

Für die Studie wurden 134 On-linehändler aus Deutschland, Ös-terreich und der Schweiz sowie sieben Versanddienstleister be-fragt. Sie erwirtschafteten zusam-men einen Gesamtumsatz in Höhe von etwa 12 Mrd. €. Eine Betrach-

tung der Vertriebskanäle zeigt, dass 99% der befragten Händler einen eigenen Online-Shop betrei-ben. Die Hälfte vertreibt Produkte über einen Online-Marktplatz, wie Amazon oder eBay, und 23% über den klassischen Versandhandel.

72% sind als klassische Multi- bzw. Omnichannel-Händler sowohl on-line als auch stationär aktiv.

Problemfall ZeitfensterLaut der EHI-Studie haben Kunden derzeit nur bei 19% der Händler die Möglichkeit, zwischen verschie-denen Logistikdienstleistern oder verschiedenen Zustellvarianten zu wählen; 22% planen aber, ihren Kunden die Auswahloptionen zu-künftig anbieten zu können.

Die Lieferung an eine Pick-up-Station, zum Beispiel an eine DHL- Packstation oder einen Hermes Paketshop, ist bei 57% der Online-händler möglich. Rund 40% gaben an, ihren Kunden die Lieferung an ein stationäres Ladengeschäft an-bieten zu können. Damit haben die Cross-Channel-Aktivitäten im Ver-gleich zum Vorjahr um 6% deutlich zugenommen. Die Lieferung an Pa-ketkästen oder Paketbutler ist eine auf dem Markt noch relativ neue Lösung, dennoch wird diese Option bereits von mehr als einem Drittel (39%) der Befragten angeboten.

Etwas düster sieht es derzeit mit Wunschterminen für die Lieferung aus: Der Anteil der Omnichannel-Händler, der bereits ein konkretes Zeitfenster zur Auswahl anbieten kann, ist mit 10% noch sehr gering.

Freitag, 4. Dezember 2015 e-commerce 43

Zeitfenster im FokusIm Omnichannel-Segment gewinnen vor allem alternative Liefermöglichkeiten sowie vom Kunden definierte Zustellzeiten verstärkt an Bedeutung.

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Das Packungs-Design für Teekanne by Mark & Mark. mark-mark.at THE POWER OF DESIGN

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Mobile Finanz-AngeboteWIEN. Laut einer Studie des IT-Dienstleisters Consol werden im Jahr 2016 Finanz-dienstleister und Versicherun-gen von der „mobilen Revoluti-on“ erfasst werden. Unter dem Schlagwort FinTech (Financial Services Technology) wird an elektronisch abgewickelten Ge-schäftsmodellen gearbeitet, um Angebote auf mobilen Geräten verfügbar zu machen.

Denkbar sind zum Beispiel auch mobil buchbare Aus-landskrankenversicherungen, die bei Eintritt in eine Roa-ming-Zone angeboten und über den Netzprovider abgerechnet werden.

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Überprüfung der KaufberechtigungKARLSRUHE/WIEN. Kas-persky Lab ermöglicht mit der Integration von asknet Verify die zuverlässige und schnelle Online-Überprüfung von Kauf-berechtigungen von mehr als drei Mio. Studenten an Hoch-schulen in Deutschland, Ös-terreich und der Schweiz. Die Integration der Lösung ist laut Kaspersky mit wenig Aufwand in alle gängigen Shop-Plattfor-men und Individual-Lösungen möglich.

Viele Online-Händler bieten die Option, die Bestellung an ein Ladengeschäft zu liefern.

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medianet.at44 e-commerce Freitag, 4. Dezember 2015

Der Weg, den das ös-terreichische Start-up-Unternehmen Zuper geht, ist ein etwas anderer, als der von klassischen Handelsketten be-

gangene. Während Lebensmittel-händler wie Billa oder Merkur ihre Onlineshops dramatisch ausbauen und ihre Plattformen mit zusätzli-chen Digital-Features ausstatten, schickt Zuper seine Mitarbeiter zum Einkaufen in klassische La-dengeschäfte – frei nach dem Mot-to: „Dein Lieblings-Supermarkt kommt zu Dir nach Hause“, wie es Zuper-Gründer David Savasci aus-drückt.

Im Prinzip ist Zuper eine Platt-form, die den Lebensmitteleinkauf an Studenten delegiert: Der Kon-sument wählt via Internet aus den Produkten verschiedener Handels-ketten und kleinen Bioläden aus – der tatsächliche Einkauf wird von Studenten im jeweiligen Geschäft erledigt und dann zum Besteller an einem bestimmten Liefertermin nach Hause gebracht.

„Same Day Delivery“ heißt das Zauberwort, das in der Branche eine immer größere Rolle spielt – entweder durch Botendienste (wie etwa Veloce, der für Bipa auslie-fert) oder auch über die Abholung der Ware von Paketstationen. Es ist ein Paradigmenwechsel, der den Onlinehandel derzeit durchzieht – und der auch den Lebensmittelsek-tor durchdringt.

Umfassende TransformationenDen modernsten Onlineshop des Landes will Billa betreiben. Das Unternehmen war bereits in den 1990er-Jahren im Bereich von Internet-Hauszustellungen aktiv, das Projekt ist über die Jahre aller-

dings versandet. Seit heuer betreibt Billa einen komplett runderneuer-ten Onlineshop, in dem neben dem Einkauf von Lebensmitteln auch Vorteils-Club-Angebote online ein-gelöst und regionale Produkte be-zogen werden können.

„Wir haben in unserem Un-ternehmen einige weitreichende Transformationen vorgenommen, die es uns ermöglichen, unseren Kunden Österreichs modernsten Lebensmittel-Onlineshop zu bie-ten“, sagt Billa-Vorstandssprecher Volker Hornsteiner. „Deshalb hat Billa bereits 2012 eine eigene eCommerce-Abteilung eingerichtet, die den Onlinehandel mit Lebens-mittel als ganzheitliche Strategie umsetzt. Mit Julia Stone, Head of eCommerce, wurde außerdem eine erfahrene und international tätige Expertin ins Unternehmen geholt.“

Mittlerweile zählt die Abteilung beinahe zehn Mitarbeiter, die an der Umgestaltung, der laufenden Optimierung und Programmie-rung des Onlineshops arbeiten. Darüber hinaus kann Billa auf das Know-How der Rewe Group in Deutschland mit dem Geschäfts-bereich Rewe Digital zurückgrei-fen. Für Creation und Program-mierung zeichnet sich die Agentur diamond:dogs verantwortlich, die Kampagne wurde von DDFG umge-setzt. „Mit dem neuen Onlineshop gelingt es Billa weiterhin, Stan-dards im heimischen Onlinehandel mit Lebensmitteln zu setzen“, sagt Hornsteiner.

Komplette RunderneuerungDerzeit sind im Billa Onlineshop etwa 8.000 Produkte verfügbar so-wie beispielsweise Brot und Milch

aus der jeweiligen Region. Anhand Postleitzahl des Lieferorts wird das Sortiment je nach Standort angepasst und bietet den Kunden relevante und regional-spezifische Artikel zur Auswahl an. Wer bis 10:00 Uhr bestellt, kann durch den Same Day Delivery-Service noch am selben Tag seine Bestellung in Empfang nehmen. Neben dem Lieferservice können Kunden ihre Online-Bestellung auch direkt in einer der Click & Collect-Filialen abholen. Wird bis 12:00 Uhr mit-tags bestellt, steht die kompakte Abholkiste zwischen 17:00 und 19:30 Uhr in ausgewählten Filialen zur Abholung bereit.

„Der Billa Onlineshop soll als Komplementärkanal verstanden werden und bietet den Kunden ei-ne bequeme Ergänzung zum Ein-kauf in der Filiale – ohne den sta-tionären Lebensmittelhandel dabei ersetzen zu können“, sagt Billa-

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••• Von Chris Haderer

Wenn der Greißler zweimal klingeltDer Lebensmittelhandel hat den Online-Bereich entdeckt; das Problemkind ist allerdings noch die Zustellung.

Kerstin Neumayer Die Merkur-Vorständin forciert digitale Kommu-nikationskanäle und setzt auch auf WhatsApp als Mittel zum Marke-tingzweck.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 e-commerce 45

Vorstand Josef Siess. „Der Billa-Onlineshop soll etwa berufstätigen Menschen, die oft erst nach Laden-schluss nach Hause kommen, oder Familien mit Kleinkindern den Le-bensmitteleinkauf erleichtern. Auch für ältere Kunden und immobile Menschen stellt der Billa-Online-shop eine ideale Möglichkeit dar, den Einkauf bequem von zu Hause aus zu erledigen.“ Bei der Zustel-lung setzt Billa auf eigens geschul-te Lieferanten, die die Bestellung in gebrandeten Billa-Bussen aus-liefern. „Damit wird gewährleistet, dass die Kühlkette optimal einge-halten wird und die Lebensmittel frisch und in einwandfreier Quali-tät bei den Kunden ankommen.“

In eine ähnliche Richtung geht auch die durch die Zielpunkt-Pleite in die Schlagzeilen geratene Pfeif-fer-Gruppe mit ihrer Unimarkt-Vertriebstochter. Pfeiffers Ausliefe-rer ist die Post, die dazu spezielle Kühlwagen verwendet und bestell-te Lebensmittel bis an die Haustür bringt. Etwa 6.500 Produkte stehen zur Auswahl, die typische Lieferzeit liegt bei 18 Stunden. Laut Aussagen des Konzerns wird das Service sehr gut angenommen, wobei die durch-schnittliche Bestellhöhe bei etwa 60 € liegen soll.

Digitale KanäleRecht interessant sind auch die digitalen Aktivitäten der Merkur-Gruppe. Erst vor Kurzem hat das Unternehmen die Möglichkeit in seine Kassensysteme eingebaut, Einkäufe mit der bargeldlosen Zahlungstechnologie Blue Code zu begleichen: Anstatt vom Handy-Display wird beispielsweise bei der Apple Watch (mit der das System bereits funktioniert) der Barcode direkt vom Uhr-Display gescannt. „Wenn man sich zum Ziel setzt,

stets am Puls der Zeit zu sein, dann ist es eine Selbstverständlichkeit, sich einer solch innovativen Be-zahlform nicht zu verschließen“, kommentiert Merkur-Vorständin Kerstin Neumayer.

Neben dem Vertrieb über einen Online-Shop setzt Merkur neu-erdings auch auf WhatsApp als Kommunikationsweg. Dazu genügt es, die kostenlose App am Smart-phone zu installieren und sich anzumelden. Ein bis zwei Mal pro Woche werden Kunden dann über aktuelle Aktionen informiert, wobei geplant ist, das Service laufend zu erweitern und künftig auch Infor-mationen zu exklusiven Gewinn-spielen oder Rezepttipps über den Messenger-Dienst zu verschicken. „WhatsApp erfreut sich bereits seit geraumer Zeit bei Jung und Alt gro-ßer Beliebtheit. Wir sehen darin vor

allem einen zusätzlichen Kanal, um unser Service für Kundinnen und Kunden weiter zu verbessern“, sagt Neumayer.

Zukunft PackstationWas die Zustellung der Ware anbe-langt, könnten Paketabholstationen in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Auch hier ist Merkur aktiv, nämlich mit einer DHL Packstati-on in einer Merkur-Filiale in Wien Floridsdorf. Sie bietet mit ihren 83 Fächern Paketkunden in Wien die Möglichkeit, ihre Pakete zu erhal-ten und zu versenden.

„Insgesamt wollen wir rund 25 dieser Empfangs- und Versandsta-tionen allein in Wien installieren“, sagt Günter Birnstingl, Geschäfts-führer von DHL Paket Austria. „Ver-brauchermärkte wie Merkur sind dafür hervorragend geeignet, weil

die Menschen hier ohnehin ihre Be-sorgungen erledigen und Abholung oder Versand ihres Pakets einfach und ohne zusätzliche Wege in ihren Tagesablauf integrieren können.“

Österreichweit sollen langfristig mehrere Hundert der DHL-Pack-stationen aufgestellt werden, al-lesamt an öffentlich zugänglichen Orten wie Supermärkten, Bahnhö-fen oder Tankstellen und rund um die Uhr zugänglich. Aktuell können sich Empfänger, die bei der Zustel-lung nicht angetroffen wurden, ihr Paket dann aus der nahegelegenen Packstation abholen.

Anfang nächsten Jahres wird es dann auch für Empfänger in Öster-reich möglich sein, sich das Paket direkt an eine Packstation liefern zu lassen. Als Lieferanschrift muss der Empfänger dann bei der Be-stellung lediglich die Adresse der ausgewählten DHL-Packstation und seine Handynummer angeben. Wird das Paket vom Zusteller in die ausgewählte Packstation einge-legt, erfolgt dann automatisch eine Zustell-Benachrichtigung per SMS an die angegebene Handynummer, die auch eine mTAN als Zugangs-code enthält. Nach Eingabe dieser mTAN am Automaten öffnet sich dann das entsprechende Fach.

Mit der DHL-Packstation können Packerl also ab sofort unabhängig von Öffnungszeiten rund um die Uhr abgeholt und Retouren oder vorfrankierte Pakete versendet werden. Zusätzliche Kosten fallen nicht an. In Deutschland nutzen bereits mehr als acht Mio. Kunden das insgesamt 2.750 Automaten in über 1.600 Städten und Gemeinden umfassende Packstationsnetzwerk von DHL Paket.

Erste Bilanz: In Wien sind in den ersten drei Monaten etwa eine Mio. Pakete zugestellt worden.

Bei einem Großteil der Lebensmittel-einkäufe handelt es sich laut Studi-en um Wiederbe-schaffungskäufe. Impulskäufe sind hier eher selten, Experten sehen dennoch Chancen, wenn die Angebote gut kommuniziert werden.

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Eine Frage des Überlebenschris Haderer

In den 1990er-Jahren, als das In-ternet noch ein junges Ding war und Amazon den Handel noch nicht in den Wahnsinn getrieben hatte, bot Billa bereits erste Möglichkeiten zur Bestellung von Lebensmitteln per Internet. Die wurden dann am nächsten Tag nach Hause geliefert – und auch Leute, die durchaus Zeit zum Einkaufen haben, konnten sich so zumindest die Schlepperei ersparen. Nach der Jahrtau-sendwende ist dieses Konzept kurz entschlafen und erlebt nun seine bald flächendeckende Wiederauferstehung. Dass sich der stationäre Handel neu orientieren muss, steht außer Frage: Wenn man ein Pro-dukt online billiger kaufen kann als im Laden und es auch quasi noch mit Lichtgeschwindigkeit geliefert bekommt, dann ist es kein Thema, wo Konsumenten ihr Geld lassen werden.Physisch vorhandene Läden werden niemals aussterben, vor allem nicht im Lebensmittelbe-reich. Es wird aber neue Stra-tegien brauchen, um moderne Konsumenten anzusprechen. Flugblätter waren gestern, heute muss über digitale Kanäle kom-muniziert werden. In fünf Jahren wird die Landschaft vermutlich mehrheitlich aus Omnichannel-Betrieben bestehen – und aus kleinen Greißlern, von denen hoffentlich einige das Digitalzeit-alter überleben werden.

Josef Siess Der Billa-Vorstand will mit dem neu-en Online-Shop digitale Kompe-tenz zeigen.

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medianet.at46 e-commerce Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Christoph Fellmer

HAMBURG/GRAZ. Der Online-Handel wächst – und bietet damit eine große Geschäftschance für Zu-stellunternehmen. Wie die aktuelle Studie „Klimafreundlich einkaufen – eine vergleichende Betrachtung

von Online-Handel und stationä-rem Einzelhandel“ des Deutschen Clean Tech Instituts (DCTI) im Auftrag der Otto Group und dem Logistikunternehmen Hermes nun herausgefunden hat, ist der Trans-port von Waren vom Händler zum Kunden effizienter als die Liefer-

kette des stationären Handels und emittiert dadurch weniger klima-schädliche Gase – selbst unter Ein-beziehung der Retouren, die beim Paketversand den Handel prägen.

„Es ist essenziell, beim Thema CO

2 Transparenz zu schaffen und

den Vorurteilen Fakten entgegen-zusetzen“, kommentiert Harald Gutschi, Geschäftsführer der Uni-to-Gruppe, die Studienergebnisse. „Grundsätzlich belegt die Studie, dass nur die Vermeidung von unnö-tigen Verkehren zur weiteren CO

2-

Einsparung führen kann. Deshalb arbeiten wir im Konzern weiter mit Hochdruck daran, unser Angebot noch effizienter zu gestalten. Alter-native Versandoptionen wie Paket-Shops, Wunschzustellungen oder Zeitfensterzustellungen helfen uns dabei, den Kunden häufiger direkt beim ersten Anlauf zu erreichen – und so die für die Logistik maßgeb-liche Erfolgsquote zu erhöhen.“

Leuchtturmprojekte„Die Studie wird für das Thema sensibilisieren und Anlass geben, kontinuierlich weiter in diesem Bereich zu forschen, zu beobachten und zu optimieren“, sagt Philipp Wolff, Geschäftsführer des DCTI.

Mit dem Leuchtturmprojekt „CO

2-neutral zugestellt“ wird die

Initiative der Österreichischen Post AG aktiv unterstützt. Alle Pakete und Sendungen der Unito-Marken werden durch die Post klimaneu-tral zugestellt. In einem Drei-Stu-fen-Programm wird die Klimaneu-tralität umgesetzt; oberste Priorität hat die Vermeidung von Emissio-nen. In einem zweiten Schritt folgt die Förderung alternativer Energie-formen sowie im dritten Schritt bei nicht vermeidbaren Emissionen die CO

2-Kompensation.

Klimaneutrale ZustellungenDer Online-Handel erzeugt weniger CO2-Emissionen als der stationäre Handel. Der Grund ist in einer effizienteren Lieferkette zu finden.

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Wann am liebsten eingekauft wirdWIEN. Online-Shopping hat sei-ne eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wie nun eine aktuelle Customer Journey-Analyse des Münchner Technologieunternehmens intel-liAd Media herausgefunden hat, rollt der Rubel bei Personen, die zwischen 23 und 6 Uhr im Web einkaufen, besonders schnell.

Innerhalb eines Tages schwankt die Conversion Rate um mehr als 130%. Die besten Werte werden am Sonntag erzielt (2,5%), die schlech-testen am Freitag (2%). Das profita-belste Zeitfenster hinsichtlich der Conversion Rate ist die Primetime am Sonntag: von 20 bis 23 Uhr konvertieren 2,8% der User. Gra-vierender sieht es beim Umsatz aus; hier schwanken die Einnah-men pro Stunde tagesintern um den Faktor 18 zwischen Nacht und Primetime, im Tagesvergleich nur um 40%.

Harald Gutschi, Geschäftsführer der Unito-Gruppe, setzt auf Umweltverträglichkeit.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 e-commerce 47

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Eine Branche, die etwas auf sich hält, vergibt auch Preise an ih-re besten Vertreter. Im heimischen eCommerce-Segment ist das der sogenannte Anton-Award, der im Vorjahr vom Team von A-Commerce ins Leben gerufen wurde und seit dem Start von Mastercard unter-stützt wird. Der Anton Award soll österreichische Unternehmen in der eCommerce-Branche für aus-gezeichnete Arbeit belohnen und auch einen Ansporn darstellen, weiterhin mit innovativen und vor allem kundenfreundlichen Ideen die Branche voranzubringen.

„Aufgrund des überwältigenden Interesses im letzten Jahr führen wir den Anton Award, auch dieses Jahr von Mastercard unterstützt, fort und haben unseren A-Commer-ce Preis auch weiter auf die Bran-chenbedürfnisse abgestimmt“, sagt Stephan Grad, Geschäftsführer von A-Commerce. Und: Die heurigen Preisträger stehen bereits fest und wurden Ende November im Rah-men des A-Commerce Day in Wien ausgezeichnet. Der Preis wird in insgesamt sechs Kategorien ver-geben: Pure Player B2C, Marken Onlineshop B2C, Multichannel- Unternehmen B2C, Onlineshop B2B, Innovation und Internationa-ler Onlineshop.

Würth führtDie Preisträger des heurigen Anton Award sind folgende Unternehmen, die teils auch stationär agieren aber ihre Interessen verstärkt im Online-Segment angesiedelt haben: WoofShack, Keller Sports, Lingo Hub, Kelag, Kastner & Öhler sowie Würth – wobei letzteres Unterneh-men den Hauptpreis in der Katego-

rie „Onlineshop B2B“ abgestaubt hat. Würth hat in den letzten zwei Jahren seine Aktivitäten im Online-Handel mit Montage- und Befestigungsmaterialien intensiv ausgebaut – und zwar mit großem Erfolg. In den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres konnte Würth

seinen Umsatz in den digitalen Ab-satzkanälen um mehr als 20% im Vorjahresvergleich steigern. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2015 erwartet das Unternehmen im eBusiness-Segment einen Gesamt-umsatz von immerhin annähernd zehn Mio. €.

Auszeichnung für online-HändlerHeuer wurde zum zweiten Mal der Anton Award vergeben, mit dem die innovativsten und besten Online-Shops der Alpenrepublik ausgezeichnet werden.

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Barrierefreies Shopping-ErlebnisWIEN. Seit November ist der Bipa Online Shop mithilfe eines soge-nannten Screenreader-Programms auch für Blinde und Sehbehin-derte sowie Menschen mit Be-hinderungen leichter bedienbar. Außerdem bietet Bipa seit Kurzem versandkostenfreies Online Shop-pen für alle Inhaber eines Behin-dertenausweises an.

Die neue barrierefreie Program-mierung des Shops ermöglicht Menschen mit Behinderungen, schneller und leichter Produk-te auszuwählen. „‚Barrierefrei‘ bedeutet für uns einen ganzheit-lichen Ansatz: Neben unseren Fi-lialen, die laufend auf barrierefrei umgerüstet werden, möchten wir auch Online für alle unsere Kun-dinnen und Kunden ein optimales Service anbieten“, sagt Bipa-Ge-schäftsführer Dietmar Gruber.

Stephan Grad, Geschäftsführer von A-Commerce, feiert den zweiten Anton-Award.

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medianet.at48 SHOP TALK Freitag, 4. Dezember 2015

HAndeLSKAmmer

„Aus dreck Gold machen“START-UP. Auf Einladung der Schweizer Handelskammer (Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein) diskutierte Mittwochabend im Novo-matic Forum in Wien eine hochkarätige Expertenrunde darüber, wie man Jungunternehmen auch bei uns „zum Fliegen“ bringen könnte. Am Podium: Whatchado-Gründer Ali Mahlodji, Venturelab Schweiz-Geschäftsleiter Simon May, Investorin Marie-Hélène Ametsreiter, EY-Rechtsexperte Wolfgang Eig-ner und der Schweizer Business Angel Christian Wenger. Diskutiert wurde u.a. darüber, warum es es gerade bei uns so schwer ist, Jungunternehmern Flügel zu verleihen. Mahlodji zufolge scheitern in Österreich viele an ihren eigene Hemmschwellen im Kopf und an den guten Ratschlägen der Experten. „Man darf nicht auf ein Startsignal warten, sondern muss es einfach tun und sich trauen, Fehler zu machen. Man muss auch die Fähigkeit haben, sich zu blamieren. Als Gründer musst du aus Dreck Gold machen können“, sagt er. Für Ametsreiter hingegen sind vor allem die Rahmenbedingungen ausschlag-gebend: „Drei Faktoren bestimmen, ob es in einem Land viele Start-up gibt: Talent, Geld und eine Kultur, die Gründungen zulässt.“ (red)

Im ScHAufenSTer

The cooking SpoonPRE-SALES-AKTION. Ein Kochlöffel aus dem Holz eines edlen Wein-fasses: Mit den ersten 250 Bestellungen wird die Geschichte des CookingSpoon lebendig. Die Kochlöffel werden in Handarbeit aus hochwertigen Barriquefässern bekannter Weingüter hergestellt. In der haptischen und sinnlichen Erfahrung ist die Geschichte nach-empfindbar. Das Holz speichert die charakteristischen Aromastoffe der Weine, verfeinert damit Ihre Speisen und verleiht dem Löffel seine Farbenvielfalt und seinen einzigartigen Duft. 95 € inkl. 20% MwSt. medianet-Leser bekommen einen Rabatt von 20% (Rabattcode: 14E3DF88). www.thecookingspoon.at

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Spar feiert LehrlingeABSOLVENTEN. 87 der 2.550 Spar-Lehrlinge feier-ten am 26. November unter dem Motto „Meilenstei-ne – im Zeichen der Tanne“ in Wels ihren Lehrab-schluss. Ganz besonderen Grund zur Freude hatten jene 15 Jugendlichen, die aufgrund hervorragender Leistung über alle drei Lehrjahre hinweg den Gratis-B-Führerschein als besondere Anerkennung von Spar erhalten haben. Den fleißigen Absolven-ten gratulierten u.a. Thomas Mittlerlehner, Jakob Leitner, Walter Hemetsberger und Julia Stabau-er. (red)

meTrO cASH&cArry

neuer metro eröffnet nach umbauNAGELNEU. Metro Cash&Carry Österreich lud vergangene Woche rund 500 Gäste zur Wiedereröffnung des neu gestalteten Großmarkts in Langenzersdorf. Sämtliche Bereiche des Großmarkts wurden überarbeitet und zum Teil aus-gebaut. Die Obst- und Gemüseabteilung zeigt sich nun noch größter, mit über 600 Sorten. Ein weiteres Highlight sind die neue Fisch- und Fleischabteilung. In neuem Glanz erstrahlt auch die Weinabteilung und eine eigene Spirituo-senwelt. „Nach acht Monaten intensiver Arbeit, rund 70.000 Arbeitsstunden und geschätzten 112.000 Telefonaten präsentiert sich unser Standort völlig modernisiert. Ich danke allen Kunden für ihre Geduld und Treue genauso wie den Mitarbeitern, die diesen Umbau begleitet haben“, sagte Store Manager Panagiotis Bilias. (red)

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1. Christian Wenger, Urs Weber, Simon May, Marie-Hélène Ametsreiter, Ali Mahlodji, Wolfgang Eigner und Lukas Sustala; 2. Rene Haiden, Burkhard Gantenbein und Rudi Semrad.

Thomas Mitterlehner, Direktor der Berufsschule Linz, Julia Stabauer (Leiterin Bereich Personalentwick-lung und Ausbildung Spar Oberösterreich), Direktor Jakob Leitner, Pauline Sles-ka (Direktorin Berufsschule Rohrbach) und Walter Hemetsberger (Berufsschul-inspektor).

Thomas Marxneustart Thomas Marx (48) übernimmt im Konzern der RWA Raiffeisen Ware Austria AG die Verantwortung für das Franchising mit den Lagerhäusern in den Bereichen Baustoffe sowie Haus & Garten. Diese Funktion übt er als GF der RWA-Tochter AFS Franchise-Systeme GmbH aus. Marx war zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung von bauMax Österreich. In seiner neuen Position ist er in Zukunft für die Bau-stoff-Fachzentren und Bau- und Gartenmärkte von rund 50 Lagerhaus-Genossenschaften verantwortlich.

Georg FreimüllerViel beschäftigt Georg Freimüller von der Rechtsanwaltskanzlei Freimüller, Obereder, Pilz wurde vom Handels-gericht zum Insolvenz-verwalter für Zielpunkt bestellt. Freimüller war auch schon Massever-walter bei der Pleite des Elektrohändlers Nieder-mayer und ist Experte für u.a. Handels- und Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht und Sanierungen und scheint einen guten Draht mit der Gewerkschaft zu haben.

Am Tellerrand ••• Von Nataša Nikolic

WOHLGEMEINT. Noch vor einer Woche tat mir Georg Pfeiffer ein wenig leid, vor allem als die Kol-legin nach dem Interview mit ihm und Erich Schönleitner erzählte, wie betroffen und traurig sie aus-gesehen hätten. Mittlerweile ha-be ich deutlich weniger Mitleid mit den beiden Herren. Dazu trug zum einen die Bekanntgabe bei, dass Pfeiffer etwa 68 (!) Immobi-lien aufgekauft hat, in denen sich Zielpunkt-Filialen befinden, und bald vermutlich das Rosinenpi-

cken losgeht. In erster Linie geht der Mitleidsverlust aber auf Rech-nung der Betriebsversammlung der Zielpunkt-Belegschaft, die ich diese Woche besuchen durfte. Den anwe-senden Noch-Mitarbeitern hat man zum Großteil die Verzweiflung an-gesehen, allen voran der Betriebs-rätin, die erstens selbst betroffen ist, und dann noch die Sorgen der Kollegen mitbekommt, da viele auf sie zukommen und ein Gespräch suchen.

Glück im Unglück ist aber, dass sie nicht allein gelassen werden, sondern Unterstützung von den Apparaten des Sozialstaats bekom-men. Eine Sache, die zusätzlich für Unmut in der Belegschaft sorgt, ist dass sie weiterhin in die Arbeit ge-

hen müssen, obwohl sie zumindest einige Wochen noch nicht bezahlt werden.

Ein Geschenks-FailBei einigen Mitarbeitern zeigte sich Pfeiffer großzügig und beschenkte sie zu Weihnachten mit einer Box mit regionalen Produkten – eine nette Geste, die Unimarkt- und Nah&Frisch-Beschäftigte gefreut haben dürfte. Jedoch wird jemand, der in den nächsten Wochen als arbeitslos beim AMS gemeldet ist, eher wenig bis nichts mit einem Unimarkt Online-Gutschein im Wert von 10 € anfangen (ein Haken: ab einem Einkaufswert von 50 €). Eher wird der einen riesengroßen Bogen um das Geschäft machen.

Wie Pfeiffer mein mitgefühl verlorEin paar Stunden mit der Belegschaft reichten aus.

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Store Manager Panagiotis Bilias mit Marc Groenewoud, Generaldirektor Metro Österreich.

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Sicherheitsgurt Managed Futures können Portfolio absichern 52

Expert View Dividenden-Strategie lässt die Kasse klingeln 54

Nachhaltig Bondmana-ger setzen häufig auf ethische Kriterien 54

Wachstum Coface ortet Zuwachs, aber auch Risken in Ägypten 55

Crowd-Funding Rapid Wien holt sich eine Rekord summe 56

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Freitag, 4. Dezember 2015 COVER 49

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Die BKS bleibt weiter voll auf ExpansionskursBKS-Chefin Herta Stockbauer will auch mit Filialen wachsen. Wichtigstes Erweiterungsgebiet ist Slowenien. 50

Feinspitze Österreicher wollen Direkt- und Filialbanken nutzen.

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ATX (Schluss 2.12.) 2.488,20 1,93%

DAX (Schluss 2.12.) 11.190,02 0,18%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Valneva 11,35%

▲ Zumtobel 10,77%

▲ Porr 8,22%

▲ Wienerberger 5,75%

▲ Mayr-Melnhof Karton 5,14%

▼ Warimpex -4,34%

▼ Rosenbauer Int. -2,95%

▼ Do & Co -1,85%

▼ Flughafen Wien -1,66%

▼ Vienna Insurance Group -1,36%

11,35%Valneva

-4,34%Warimpex

Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Infineon 20,64%

▲ RWE 14,35%

▲ Volkswagen 5,48%

▲ Daimler 4,23%

▲ Adidas 4,02%

▼ Linde -17,69%

▼ K+S -5,08%

▼ Vonovia -2,95%

▼ Deutsche Post -2,94%

▼ BASF -2,35%

20,64%Infineon

-17,69%Linde

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heute eine ähnliche Großmanns-sucht früher gestoppt würde.

medianet: Die Zukunft der Bank-Austria-Filialen bleibt zwar weiter ungewiss, aber sicher ist, dass de-ren Privatkundengeschäft einen Verlust einfährt. Die BKS wiede-rum eröffnet reihenweise neue Filialen, zuletzt im Oktober in Wien. Woher kommt die Zuversicht? Stockbauer: Die ersten drei Quar-tale 2015 haben wir mit einem Periodenüberschuss von 44 Mio. Euro abgeschlossen, das ist über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Die Kunden wollen auch weiterhin ei-ne Bank zum Anfassen und ein Ge-sicht, das sie kennen. Gleichzeitig entwickelt sich die digitale Welt in rasantem Tempo weiter. Wir set-zen auf beides. Der gelungene Mix ist unser Kundenversprechen der Zukunft.

medianet: Werden sich die beste-henden Filialen im nicht gerade prosperierenden Heimatmarkt Kärnten mittelfristig halten kön-nen?

••• Von Thomas Müller

KLAGENFURT. Herta Stockbauer ist eine der ganz wenigen Frauen an der Spitze einer Bank in Öster-reich. Zehn Jahre lang hat sie an der Seite ihres Vorgängers Heimo Penker im Vorstand die Geschicke der BKS Bank gelenkt, die vom Hei-matmarkt Kärnten aus nach Osten strebt. Seit Penkers Abgang vor eineinhalb Jahren hat sie am Kurs der Bank nicht viel verändert, außer den Ver-trieb völlig neu aufgestellt. Wir ha-ben die Bank-Chefin gefragt, wie es weitergehen soll und was sie von Frauenquoten hält.medianet: Heimische Banken auf internationalem Expansionskurs lassen beim normalen Steuerzah-ler mittlerweile die Alarmglocken läuten. Könnte eine Bank theore-tisch eine mit der Hypo Alpe Adria vergleichbare Pleite produzieren? Oder würden ihr die Regulatoren heute schneller das Handwerk legen?

Herta Stockbauer: Die aufsichts-rechtlichen Anforderungen wur-den in den letzten Jahren deutlich verschärft. Ich denke, dass zudem das Risikobewusstsein bei allen Entscheidungsträgern gestiegen ist, und die Bankkunden sind vor-sichtiger geworden. Hohe Ren-diten bringen hohe Risiken. Eine umfangreiche Aufsicht, mündigere Bankkunden und mehr Verantwor-tungsbewusstsein machen Banken zukunftssicherer. Außerdem liegen Sanierungs- und Abwicklungspläne vor. Daher gehe ich davon aus, dass

Stockbauer: Davon gehen wir aus. Wir planen allerdings keine neuen Filialen. Wir sind aber flexibel ge-nug, um unsere Filialstrukturen den Marktgegebenheiten anzupassen.

medianet: Haben Sie schon neue Expansionsgebiete ins Auge ge-fasst?Stockbauer: Unsere wichtigsten Expansionsgebiete sind Sloweni-en, wo wir im kommenden Jahr voraussichtlich zwei neue Filialen eröffnen werden, der Wiener Raum und die Steiermark. In unseren anderen Märkten planen wir der-zeit keine neuen Stellen, sondern fokussieren uns auf die Auswei-tung des Kundenstamms und des Produktspektrums.

medianet: Welche Art Produkte sind da in Planung? Sparbücher werden es wahrscheinlich nicht sein ...Stockbauer: Die Ausweitung des Produktspektrums bezieht sich vor allem auf die Slowakei, un-seren jüngsten internationalen Markt. Wenn wir in einen neuen

„Die Schlagzahl hat sich erhöht“Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank, setzt den Expansionskurs von Langzeit-CEO Heimo Penker fort. Mit den Exzessen anderer Regionalbanken aus dem Süden hat sie nichts am Hut.

PowerhouseVon der BKS-Zen-trale in Klagenfurt aus steuert Herta Stockbauer die Expansion der Bank. Zuletzt wur-de auch in Wien wieder eine Filiale eröffnet.

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50 coverStory Freitag, 4. Dezember 2015

Die Anforde-rungen wurden deutlich ver-schärft. Eine ähnliche Groß-mannssucht wie bei der Hypo Alpe Adria wür-de heute früher gestoppt.

Mehr Überschuss für die BKS BankZugelegt Die BKS Bank kann für die bisherigen drei Quar-tale 2015 eine positive Bilanz ziehen. Gestiegen sind unter anderem der Zinsüberschuss von 79 Mio. auf 94,3 Mio. € und der Provisionsüberschuss von 35 auf 39,2 Mio. €.

Das Ergebnis aus finan-ziellen Vermögenswerten blieb mit 3,2 Mio. € auf dem Vorjahresniveau. Die Bilanzsumme von 7,0 Mrd. € lag bereits um 2,1% über dem Gesamt-jahreswert von 2014 (6,9 Mrd. €). Das Kreditvolumen legte

um 2,2 Prozent zu, die Primäreinlagen blieben konstant bei rund 5 Mrd. €.Mit 30. September verfüg-te das Kärntner Bankhaus außerdem über eine Eigenmittelquote von 10,8 und ein Kernkapitalquote von 10,3 Prozent.

FrauenpowerHerta Stockbauer ist als Nachfol-gerin von Heimo Penker an der Spitze der BKS eine der weni-gen Frauen an der Spitze einer österreichischen Bank.

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internationalen Markt eintreten, starten wir immer mit einer sehr eingeschränkten Produktpalette. Daher bieten wir beispielsweise in der Slowakei noch kein Schal-tergeschäft an. In Österreich ar-beiten wir derzeit an einem neuen Öko- bzw. Social Bond. Bei diesem werden wir mit dem investierten Kapital der Anleger ökologische oder soziale regionale Projekte fi-nanzieren. Damit weiß der Anleger, dass sein Geld sinnvoll und nach-haltig in der Region zum Einsatz kommt.

medianet: Das Jahr 2015 war für die BKS Bank das erste, bei dem Sie von Anfang an die Führung inne hatten. Was hat sich nach dem Abgang von Heimo Penker geändert?Stockbauer: Dass es jetzt zwei weibliche Vorstandsvorsitzende unter den CEOs der an der Wiener Börse notierten Unternehmen gibt. Heimo Penker und ich waren rund zehn Jahre gemeinsam im Vor-stand. Nun arbeite ich mit Dieter Kraßnitzer und Wolfgang Mandl im Team. Zu den wesentlichen Erfolgs-faktoren unseres Hauses zählen Verlässlichkeit, Solidität und Ver-antwortungsbewusstsein. Das hat sich nicht geändert. Durch das raue Umfeld hat sich aber die Schlag-zahl deutlich erhöht. Auch einige Veränderungen in der Führungs-mannschaft haben stattgefunden, und der Vertrieb wurde völlig neu aufgestellt.

medianet: In Österreich, aber auch in Ungarn, wo die BKS am Markt ist, haben die Banken Zores wegen der Schweizer-Franken-Kredite gehabt. Welche Zwischenbilanz können Sie für die BKS Ende 2015 ziehen?Stockbauer: In Ungarn oder Kroatien haben wir keine Schwei-zer-Franken-Kredite vergeben. Die doch sehr kurzfristige Entschei-dung der Schweizer Notenbank bei der Aufhebung der Kursbindung zwischen Euro und Franken hat uns anfangs doch etwas Kopfzer-brechen bereitet. Mit vielen der be-troffenen Kunden konnten wir aber individuelle Regelungen treffen. Zugute gekommen ist uns, dass wir in den vergangenen Jahren das Vo-lumen der Schweizer-Franken-Kre-dite stetig senken konnten. Auch heuer haben wir den Schweizer-Franken-Kreditnehmern interes-sante Angebote zur Umschuldung in den Euro gemacht. Erfreulicher-weise wurden die Angebote auch gut genutzt. Mit Jahresende 2015 wird unser Bestand an Schweizer-

Franken-Krediten wieder deutlich kleiner sein.

medianet: Die BKS Bank hat kürz-lich das ‚Prime-Siegel‘ von oekom Research für ihre Aktivitäten im Bereich CSR und Nachhaltigkeit erhalten. Sehen Sie Potenzial für ethisches Retail Banking in Ös-terreich? Derzeit gibt es keinen Anbieter, und die GLS Bank aus Deutschland hat sich dann doch nicht über die Grenze getraut.Stockbauer: Ein Interesse an ethischen Produkten ist eindeutig da. Das zeigt das steigende Volu-men, das international in Nach-haltigkeitsfonds investiert wird. Allerdings steht das Retail Ban-king nicht nur in Österreich unter enormen Druck. Auch für die kom-menden Jahre werden weiterhin sinkende Erträge prophezeit, wäh-rend die Kosten für die Filial- und IT-Infrastruktur sowie die Auf-wendungen zur Erfüllung aller Re-gulatorien stetig steigen. Auch die

Mehr Geld44 Mio. € Kon-zernperioden-überschuss hat die BKS Bank bis Ende Septem-ber erzielt – ein Drittel mehr als im selben Zeitraum 2014.

44 Mio. €

Freitag, 4. Dezember 2015 coverStory 51

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Mit der Softquote in der Kredit-wirtschaft und der Quote für öf-fentliche Unter-nehmen hat sich einiges geändert. Die Frauenquote wirkt also durch-aus.

Bankensteuer und die zunehmende Abgabenlast machen einen Markt-eintritt eher unattraktiv.

medianet: Zuletzt ein politisches Dauerthema: Sie haben sich wie Familienministerin Sophie Kar-masin für eine freiwillige Frauen-quote in Spitzenpositionen ausge-sprochen, flexibel je nach Branche. Was tun, wenn die Unternehmen nicht ambitioniert genug sind und nichts weitergeht? Dann lie-ber doch eine Quote, wie in Nor-wegen?Stockbauer: Österreich hat bei der Anzahl an Frauen in Spitzenposi-tionen noch immer Aufholbedarf, das zeigen viele Studien. Mit der Softquote im Bereich der Kredit-wirtschaft und der Quote für öf-fentliche Unternehmen hat sich einiges geändert. Die Quote wirkt also durchaus. Und ohne einiger-maßen verbindliche Regelungen wird sich in Zukunft daher nicht viel bewegen.

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medianet.at52 invest:feuilleton Freitag, 4. Dezember 2015

Hedgefonds werden von Boulevardme-dien und damit auch in der breiten Öffentlichkeit oft als die Schmud-delkinder der In-

vestmentbranche wahrgenommen. Viele Vorurteile über die vermeint-lichen „Heuschrecken“ entpuppen sich freilich schon beim zweiten Blick als Ammenmärchen. Auch Managementstrategien, die gänz-lich anders gestrickt sind als ty-pische Hedgefonds, geraten wegen oberflächlicher Betrachtung oft-mals unter die gleichen – falschen – Pauschalverdächtigungen. Dazu gehören auch Managed Futures.

Der promovierte Soziologe und Journalist Alfred Winslow Jones war bereits 48 Jahre alt, als er Anfang 1949 gemeinsam mit vier Freunden das private Partnership „A.W.Jones&Co.“ auf die Beine stellte. Das Gründungskapital be-trug 100.000 US-Dollar, der Un-ternehmenszweck war gemein-same Geldanlage. Jones Methode für die erfolgreiche Umsetzung: Unter Ausnutzung eines kredit-finanzierten Hebels von etwa 1,5 unterbewertete Aktien zu kaufen und überbewertete (leer) zu ver-kaufen. Jones nannte das damals noch völlig neue Konzept „hedged“, was nichts anderes als „abgesi-

chert“ bedeutet. Wer das ganz im Gegenteil als gefährliche Speku-lation empfand – insbesondere wegen des zweifelhaften Rufs von Leerverkäufen – dem hielt Jones entgegen, er verwende „spekulati-ve Instrumente zu konservativen Zwecken.“ Denn bei genauer Be-trachtung wirkt der leerverkaufte Portfoliobestandteil tatsächlich als Hedge für die Kaufpositionen

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••• Von Wolfgang Schimmel

Weder verwandt noch verschwägertWarum Managed Futures keine Hedgefonds sind und ein Anlageportfolio dennoch ganz gut absichern können.

und das Portfoliorisiko ist trotz Hebeleinsatz geringer als das ei-nes gleich großen, traditionellen Aktienportfolios, in dem hundert Prozent des Vermögens in Kaufpo-sitionen gehalten werden.

Der uneinholbare JonesÜber mehr als 15 Jahre hinweg musste sich Jones freilich ohnehin kaum jemals lästigen Fragen stel-

len, denn die Firma blieb – trotz einiger hinzugekommener Partner aus dem Freundes- und Famili-enkreis – klein und weitgehend unbekannt. Das sollte sich erst 1966 schlagartig ändern, nach-dem in der April-Ausgabe des US-Wirtschaftsmagazins FORBES ein vierseitiger Artikel unter dem Titel „The Jones Nobody Keeps Up With“ („Der Jones mit dem keiner mithal-

ten kann“) erschienen war. Darin erklärt Autorin Carol Loomis aus-führlich Jones Investmentansatz, zu dem übrigens bereits eine ri-sikobasierte Portfoliokonstrukti-on gehörte. Und der Artikel zeigte auch auf, wie außerordentlich er-folgreich Jones war. Seine Firma hatte bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von grob 26 Prozent zwischen 1949 und 1965 in nur einem einzigen Jahr Geld ver-loren (1962). Loomis war es auch, die für Jones Gesellschaft und ei-ne Handvoll ähnlicher, die damals bereits bekannt waren, den Begriff „Hedge Funds“ prägte. Es war der Beginn eines gewaltigen Booms, der bis heute anhält.

Waren Hedgefonds die meiste Zeit ihrer Existenz eng mit dem Aktienmarkt an der Wall Street verzahnt, so sind Anfänge und Ge-genwart der Managed Futures mit der LaSalle Street in Chicago ver-bunden, an deren südlichem Ende seit 1930 der Art Deco Wolkenkrat-zer der Chicago Board of Trade (CBOT) steht. Über Jahrzehnte war hier die bedeutendste Futures-Bör-se der Welt, die heute zum Börsen-konglomerat der einstigen Konkur-rentin CME gehört.

Donchian – Vater der TrendfolgeWährend die Wall Street schon lange ein Ort für Gossip und Gla-

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tures gerade staatliche Regulie-rung, die als Katalysator wirkte. 1974 wurde die „Commodity Fu-tures Trading Commission“ (CFTC) in den USA installiert. Sie räumte mit den Cowboy-Methoden in den Pits auf, sorgte für Transparenz und Sicherheit in der Abwicklung und schuf 1979 den regulatori-schen Rahmen für die Tätigkeit von „Commodity Trading Ad-visors“ (CTAs) – der Manager von

gemeinschaftlichen Anlagen an den Futures-Märkten („Managed Futures“). Auch die allmähliche Ausweitung der Futures-Börsen um Finanzkontrakte auf Zinsen, Währungen oder Aktienindizes hob die Attraktivität, weil zusätzliche Diversifikationsmöglichkeiten ent-standen. Als Barclay, heute noch einer der führenden Datenbankan-bieter für Managed Futures, 1980 seinen CTA-Index auflegte, befan-den sich darin neben Donchians Futures Inc. gerade einmal 15 wei-tere Programme. Heute sind es um die 540.

Begriff verliert seine BedeutungSowohl Hedgefonds als auch Ma-naged Futures haben das von ih-nen verwaltete Vermögen bis heu-te gewaltig gesteigert. In Summe dürfte das im Moment irgendwo zwischen 2.000 und 3.000 Milliar-den US-Dollar liegen – je nachdem welchem der vielen Index- und Datenbankanbieter man folgt. Die Schätzungen weichen aus unter-schiedlichen Gründen erheblich voneinander ab.

Einer davon sind die unter-schiedlichen Zugänge bei der Kategorisierung. Allgemein ver-bindliche Standards, die einen bestimmten Fonds zwingend dem Hedgefonds-Universum zurechnen würden, existieren nicht. So war es bis in die 1990er Jahre üblich, CTAs nicht als Hedgefonds zu be-trachten. Als dann Schwergewichte wie George Soros dazu übergingen, nicht mehr nur mit Aktien, sondern auch Währungen oder Rohstoffen

zu spekulieren, war die Katego-rie der „Global Macro“-Fonds aus der Hedgefonds-Branche entstan-den. Umgekehrt adoptierten die ursprünglich auf Rohstoffe be-schränkten CTAs die langsam ver-fügbar werdenden Finanzfutures bis auch sie breit diversifizierte, globale Portfolios handelten, die von jenen der Global Macro Fonds kaum mehr zu unterscheiden wa-ren.

In den 2000ern etablierte sich schließlich ein sehr breites Ver-ständnis davon, was die Hedge-fonds-Branche umfasst – nämlich jede gemeinschaftliche Kapitalan-lage, die nicht in das US-Verständ-nis eines „Mutual Fund“, also eines regulierten Publikumsfonds, passt. Unter Preisgabe des ursprünglich scharf umrissenen Begriffs, ging die Branche dazu über, praktisch alle Spielarten von Alternative Investments mit Ausnahme von Kunst und Immobilien in das Hedgefonds-Universum einzuge-meinden. Und so hat die Bezeich-nung heute im Grunde keine fass-bare Bedeutung mehr.

Sind CTAs der bessere Hedge?Wer also wissen will, was er mit einem bestimmten „Hedgefonds“ bekommt, ja selbst ob es sich da-bei überhaupt um eine sich selbst absichernde Strategie im Sinne von A. W. Jones handelt, muss daher heute sehr genau hinsehen. Das gilt im Übrigen auch bei Managed Futures.

Auch hier bieten nicht mehr alle am Markt befindlichen Programme die typischste Eigenschaft eines CTA, nämlich ein trendfolgendes Profil, das mit hoher Wahrschein-lichkeit gerade dann satte Gewin-ne einfährt, wenn sich die Märkte zwischen Stress und Crash be-finden. Wenn man es so betrach-tet, erfand A. W. Jones zwar den „Hedged Fund“, die stärkere Absi-cherung (Hedge) gegen das Markt-risiko bietet aber der CTA im Stil von Donchian.

erfand damit den Urtyp des Ma-naged Futures Fonds. Die Idee ei-ner gemeinschaftlichen Anlage in Rohstoff-Terminkontrakte (Finanz-Futures gab es noch nicht) war da-mals ebenso neuartig wie Donchi-ans Investmentansatz. Während die Pits zu dieser Zeit die Domäne von Spezialisten waren (im Weizen-Pit handelten die Weizenprofis, im Kaffee-Pit, die Kaffee-Trader etc.), setzte er auf breite Diversifikation, technische Indikatoren, systemati-sche Handelsentscheidungen und Risikomanagement. Futures Inc. existierte bis in die späten 1980er Jahre und ihr Gründer Richard Donchian gilt als Vater der moder-nen Trendfolge. Doch seine Finan-zinnovation setzte sich mit noch erheblicherer Verzögerung durch als jene von Winslow Jones.

Anders als in der Hedgefonds-Branche war es bei Managed Fu-

Freitag, 4. Dezember 2015 invest:feuilleton 53

Viele Vorurteile über die vermeintlichen Heuschrecken entpuppen sich beim zweiten Blick als Ammenmärchen.

Wolfgang schimmel Communications Director bei der FTC Capital GmbH www.ftc.at

Die wichtigsten „genetischen“ eigenschaften von Hedgefonds und Managed futures

eigenschaften Hedgefonds „A.W.Jones-stil“ CtA „Donchian stil“

Handelsgut Aktien (Rohstoff-)Futures

Hebel durch Kreditaufnahme ja nein

Risikomanagement Reduktion des Marktrisikos durch Leerlauf Regelbasierte Anpassungen der Positionsgrößen

Profitiert von ... steigendem Aktienmarkt Trendmärkten, egal ob steigend oder fallend

Renditequellen Marktentwicklung plus Titelselektion Marktentwicklung plus Handelssystem

Entscheidungsfindung in der Regel diskretionär rein systematischQuelle: FTC Capital GmbH

mour war, blieb der Terminhandel mit Rohstoffen an den Warenbör-sen bis in die 1970er Jahre mehr oder minder eine Privatveranstal-tung mit zweifelhaftem Ruf, ge-legentlichen Skandalen und ohne ernst zu nehmende Aufsicht. Wer an der CBOT mitmischen woll-te, konnte sich einen Sitz um ein paar hundert Dollar kaufen und sein Glück in den „Pits“ versu-chen, in denen Weizen-, Mais- oder Schweinebauch-Kontrakte auf Zu-ruf gehandelt wurden. Und doch beginnt bereits 1948, ein Jahr vor der Gründung von A.W.Jones&Co., die Geschichte jener Anlageform, die wir heute als Managed Futures kennen. Ihr Erfinder: Richard Da-voud Donchian. Donchian, 1905 als Sohn armenischer Einwanderer in Hartford, Connecticut geboren, trat nach seinem Wirtschaftsstudi-um an der Yale University zunächst in die Teppich-Handelsfirma seiner Eltern ein. Nach einem mißglück-ten Versuch, als Spekulant an der Wall Street reich zu werden, be-gann Donchian, sich für die noch junge Charttheorie zu interessie-ren. 1933 startete er eine Karriere als Wertpapieranalyst und ent-deckte schließlich sein Interesse am Rohstoffhandel.

1948 gründete Donchian die Aktiengesellschaft „Futures Inc“. Er öffnete sie für Investoren und

futuressind standardisier-te, an Börsen han-delbare Verträge über die Lieferung (bzw. Abnahme) einer fixen Menge eines Handelsguts einer bestimmten Qualität zu einem festgelegten Liefertermin und Preis.

Premiere Der erste Managed-Futures-Fonds wurde 1949 von dem amerikanischen Rohstoff-Futures-Händler Richard Davoud Donchian aufgelegt. Ange-regt durch den Börsencrash 1929 spezialisierte er sich auf die tech-nische Analyse, also das Erkennen von Trends in den Märkten.

1949

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insbesondere wenn der Fokus auf dem Alten Kontinent liegt.

Dafür spricht auch, dass euro-päische Aktien im internationalen Vergleich immer noch relativ güns-tig bewertet sind. Die Umsetzung einer Strategie über den europäi-schen Gesamtmarkt bringt Anle-gern derzeit in der Regel 3,5 Pro-zent Dividendenrendite.

Wichtiges Kriterium für eine Dividendenstrategie ist die Konti-nuität und die Höhe der Ausschüt-tungen. Denn nur Unternehmen, die in Relation zum Gewinn regel-mäßig und in angemessener Höhe eine Dividende über einen längeren Zeitraum bezahlen, sollten für das Portfolio infrage kommen.

Es sind daher meist renommier-te und traditionsreiche Firmen, die sich für eine Dividendenstrategie eignen. Positiv zu Buche schlägt zudem, dass in jüngerer Vergan-genheit viele Unternehmen an-sehnliche freie Cashflows generiert haben, die sie zur Schuldentilgung, für Aktienrückkaufprogramme, Akquisitionen und Dividendenaus-schüttungen verwenden.

Indikator für FinanzkraftVor allem mit Dividendenzahlun-gen liefern die Unternehmen gute Hinweise über ihre finanzielle Stär-ke sowie über ihr Vertrauen in die künftige Geschäfts- und Gewinn-entwicklung.

Nach wirtschaftlich herausfor-dernden Jahren sind die Unter-nehmen heute effizienter aufge-stellt, wodurch sie von einem Auf-schwung stark profitieren dürften. Sicherlich ist die erfolgreiche Ak-tienphase der vergangenen Jahre generell ein guter Beleg für die At-traktivität von Aktienanlagen.

Doch Investoren sollten ihre Engagements unabhängig von In-dexständen langfristig ausrichten – und dabei prinzipiell sehen, dass ein Aktieninvestment, insbeson-dere unter Berücksichtigung einer Dividendenstrategie, ein dauer-haft starker Renditetreiber und wichtiger Baustein im Depot sein kann.

54 Fonds:Park/Csr:invest Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Reinhard Krémer

FRANKFURT. Aus dem Equity-Be-reich ist die Integration der soge-nannten ESG-Faktoren (steht für Environment Social Governance, also Umwelt, Soziales und Unter-nehmensführung) mittlerweile nicht mehr wegzudenken, wie eine Studie der Investment- und Bera-tungsgesellschaft Russell Invest-ments unter 79 Bondmanagern zeigt.

63% der Befragten orientieren sich beim Investmentprozess auf ESG-Faktoren. 49% der Manager geben an, sich an einer unterneh-mensinternen oder offiziellen Im-plementierungspolitik wie den United Principles for Responsible Investment (UNPRI) oder der Nati-onal Association of Pension Funds

(NAPF) Stewardship Disclosure Framework zu orientieren. Einer-seits kann die Analyse von Um-welt-, Sozial- und Steuerungsfak-toren einen wichtigen Beitrag zur gesamten Analyse leisten, anderer-seits lassen sich mit ihnen ethische Interessen des Kunden bedienen.

Kein neues KonzeptDagegen scheint ESG im Fixed-In-come-Bereich auf den ersten Blick ein relativ neues Konzept zu sein. „Tatsächlich beinhalten bereits zahlreiche Fixed-Income-Strategien ESG-Faktoren“, meint Mike Clark von Russell Investments, „insbe-sondere in High-Risk-Bereichen wie Emerging Markets und bei Hochzins-Unternehmensanleihen.“ Denn gerade bei diesen risikobe-hafteteren Anlageklassen würden

Nachhaltigkeitsfaktoren Risiken abfedern können; Bondmanager legen dabei besonderen Wert auf den Faktor Governance, um dem Zinsanspruch der Anleger gerecht werden zu können. Schließlich steigt bei einer glaubhaft befolgten Governance auch die Zuversicht, dass Unternehmen bzw. Länder künftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen werden.

In den Fokus rückten auch Um-welt- und soziale Faktoren. Bond-manager trügen auch die Risiken durch Rechtsstreitigkeiten und Reputationsschäden. Klimarisiken und noch bestehende Investitionen in Kohle produzierende Unterneh-men würden Bondmanager künftig höchstwahrscheinlich ebenfalls noch stärker als bisher heraus-fordern.

nachhaltig gehts besserEnvironment Social Governance-Faktoren werden für Anleihemanager immer wichtiger, zeigt eine neue Studie.

ertragreichDas Gesamt-volumen des Swisscanto (LU) Equity Fund Top Dividend Europe A (ISIN LU0230112392), beträgt 114 Mio. €. Wertzuwachs im letzten Jahr: zwölf Prozent.

12%

••• Gastkommentar von Peter Brändle

ZÜRICH. „Do you know the only thing that makes me pleasure? It‘s to see my dividends coming in.“ Das Zitat des berühmten wie auch erfolgreichen Financiers Rockefel-ler ist ein etwas überspitzt formu-liertes Plädoyer für eine sinnvolle Aktienstrategie, die den Fokus auf regelmäßige sowie nachhaltige Di-videndenausschüttungen solider Unternehmen legt.

Erfreulich seit langer ZeitDividendenstrategien blicken an den Börsen auf eine lange Erfolgs-geschichte zurück. Das liegt vor allem daran, dass Unternehmen, die Dividenden ausschütten, meist etablierte und stabile Geschäfts-aktivitäten betreiben, die dauerhaft profitabel sind.

Besonders im aktuellen Niedrig-zinsumfeld stellen Aktien mit ho-hen, regelmäßigen Dividenden eine Alternative zu Anleihen dar, denn die Dividendenrendite von Aktien liegt im Durchschnitt häufig über den Renditen von Staats- und Un-ternehmensanleihen.

Je nach Region ist der Anteil, den Dividenden zum Gesamtertrag von Aktien beitragen, unterschiedlich. Beim Betrachten des Zeitraums von 31. Dezember 1997 bis zum 31. Mai 2015 zeigt sich, dass dieser Anteil in Europa besonders hoch war. Zu 166 Prozent Gesamtrendite bei europä-ischen Aktien trugen 110 Prozent Dividendenausschüttungen bei.

Im Vergleich dazu trugen bei US-Aktien Dividendenzahlungen ‚lediglich‘ 82,4 Prozent zur Ge-samtrendite von 199,6 Prozent bei (Quelle: Datastream). Das ist ein eindrücklicher Beleg für die Attrak-tivität von Dividendenstrategien,

dividenden-kaiser als Portfolio-BoosterMan muss nicht Rockefeller heißen, um sich am Zustrom von Dividenden ins Börserl erfreuen zu können.

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top Holdings aktien Fondsanteil

Novartis 3,35%

Roche Holding 2,99%

Nestlé 2,61%

Daimler 1,55%

Vodafone 1,48%

BP 1,40%

Vodafone 1,48%

HSBC 1,36%

Imperial Tobacco 1,33%

BNP Paribas 1,30%

ING 1,26%* Swisscanto (LU) Equity Fund Top Dividend Europe A Quelle: Swisscanto

Peter Brändle ist Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Top Dividend Europe A.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 insurance:watch 55

WIEN. Auf den ersten Blick scheint Ägypten das Schlimmste hinter sich zu haben: Für das bis letz-ten Juli reichende Haushaltsjahr 2014/2015 melden die Behörden ein Wachstum von 4,1 Prozent, fast doppelt so viel wie im Jahr davor mit 2,2 Prozent. Für heuer werden sogar 4,4 Prozent BIP-Plus erwar-tet – ein drastischer Unterschied zur schwierigen Zeit seit dem von Gewalt geprägten Jahr 2011.

Doch noch ist einiges unsicher, warnt der Kreditversicherer Coface. Grundsätzlich zieht zwar die ägyp-tische Industrieproduktion an, und auch der Tourismus gibt kräftige Lebenszeichen von sich. Der jüngs-te Absturz eines russischen Flug-zeugs mit ägyptischem Start-Air-port und vermutlich einer Bombe an Bord ist allerdings geeignet, die Nerven zu strapazieren.

Wachstum dank Golf-StaatenAuch das Wachstum der ägypti-schen Unternehmen selbst ist von einigen Unsicherheitsfaktoren geprägt.

Zwar dürfte die staatliche und private Nachfrage weiter steigen, doch bleibe Ägypten weiterhin abhängig von Finanzhilfen und Direkt investitionen aus den Golf-staaten, so Coface – und die sind wegen der tiefen Ölpreise selbst nicht mehr so gut bei Kasse wie früher. Auch sei das ägyptische Haushaltsdefizit mit über zehn Pro-zent des BIP zu hoch; das Außen-handelsdefizit erreiche ebenfalls beunruhigende Dimensionen. Dazu kommt eine schwache Infrastruk-tur, geringe Wettbewerbsfähigkeit – und die Sicherheitslage bleibt der große Unsicherheitsfaktor.

Immerhin sind auch die positi-ven Signale deutlich. So kamen im

ersten Halbjahr 2015 rund 4,8 Mio. Touristen ins Land, um 8,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Und der Autoabsatz stieg 2014 sogar um 55% an.

„Die Wirtschaft in Ägypten wird durch die stabilere politische Lage und die Verpflichtung der Regie-

rung zu Reformen gestützt“, sagt Seltem Iyigun, Coface-Economist für den Nahen Osten und Nord-afrika. Trotz Verbesserungen gebe es aber weiter strukturelle Schwä-chen in der Wirtschaft, die vor al-lem den privaten Sektor behindern, so der Coface-Experte. (gst)

erwachen neben den PyramidenNach Unruhen und Gewalt schlägt Ägypten den Weg der Erholung ein: Heuer sind 4,4 Prozent Wirtschaftswachstum drin. Doch vieles bleibt unsicher, so eine Coface-Analyse.

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Krankensparte treibt Uniqa anWIEN. Die Uniqa Insurance Group hat in den ersten neun Monaten 2015 ein um 10,6 Prozent höheres operatives Ergebnis geschrieben (340,4 Mio. Euro). Das EGT er-reichte 301,9 Mio. Euro (+9,7 Pro-zent). Der Ergebnisausblick 2015 wird bekräftigt.

Uniqa-CEO Andreas Brandstet-ter sieht die „positive Entwicklung in der Krankenversicherung und einen signifikanten Anstieg der Profitabilität im internationalen Bereich“ als Ursache für die guten Zahlen. Auch im Einmalerlags-geschäft gab es Zuwächse. So wuchsen die Einmalerlagsprämien in der Lebensversicherung um 58,5 Prozent. Die Prämien in der Krankenversicherung stiegen um 3,5 Prozent auf 749,1 Mio. Euro. Insgesamt stiegen die verrechne-ten Prämien des Konzerns in den ersten neun Monaten 2015 um 8,3 Prozent auf 4,86 Mrd. Euro.

Ägypten: Wirtschaft erholt sich deutlich, aber Sicherheit bleibt Damoklesschwert.

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medianet.at56 BANKING/CROWD-IDEE DER WOCHE Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Seit Dezember 2014 wird in Hütteldorf an Österreichs mo-dernstem Stadion gebaut. Nachdem das Gerhard-Hanappi-Stadion dem SK Rapid fast 40 Jahre eine Heimat bot, wird nun das Allianz Stadion das neue Zuhause der Grün-Wei-ßen. Mehr Platz und eine wesent-lich bessere Infrastruktur warten auf die mehr als 700.000 Anhänger und Fans des Rekordmeisters.

Obwohl die Finanzierung des Stadions gesichert ist, soll mit der Hilfe von Crowdinvestoren das Projekt „Alte Heimat – Neues Zu-hause“ noch wirtschaftlicher ab-

Rekordmeister mit Crowd-RekordNach einer Woche hat der Fußballclub Rapid Wien via Crowdfunding schon mehr als eine Million Euro ein­gesammelt. Insgesamt sollen es drei Millionen werden.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Laut einer aktuellen GfK-Umfrage wird Online-Banking be-reits von drei Viertel der erwach-senen Internetnutzer in Österreich zumindest einmal im Monat ge-nutzt.

Die Direktbanken haben ihre Kundenanteile in den letzten Jah-ren deutlich ausgebaut. „Jeder Dritte gibt an, mit Direktbanken in irgendwelcher Weise bereits zu ko-operieren, und wir beobachten hier eine steigende Tendenz“, sagt GfK-Expertin Yuliya Fischer.

Beträchtliches PotenzialAuch das künftige Potenzial ist be-trächtlich: Jeder Zweite kann sich gut vorstellen, mit einer Direkt-bank zusammenzuarbeiten.

Meist nimmt diese in der Vorstel-lung allerdings eher die Rolle einer Zweit- oder Drittbank ein, denn eine exklusive Zusammenarbeit kommt zurzeit nur für etwa jeden Achten infrage.

Für jene Personen, die Online-Banking nicht nutzen, zählen die Gefahr von Fehlern bei der Auf-tragsabwicklung sowie Bedenken um die Datensicherheit zu den am häufigsten genannten Barrieren.

Die technologische „Revolution“„Vor allem nicht vorhandene bzw. niedrige Kontoführungsgebühren sowie die Unabhängigkeit von Öff-nungszeiten werden von der Mehr-heit der 500 Befragten als vorteil-haft im Vergleich zu den ‚klassi-schen‘ Filialbanken genannt“, sagt Fischer.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Mehrheit der Österreicher wei- terhin Filialbanken nutzen möchte und gleichzeitig offen für eine zu-sätzliche Kooperation mit einer Di-rektbank ist – zumindest momen-tan scheint der Markt groß genug für beide Konzepte zu sein.

Die Veränderungen im Bank-Business sind jedoch gravierend, wie aktuellen Zahlen des FMVÖ (Finanz-Marketing Verband Öster- reich) zu entnehmen ist. So hat sich die Zahl der Banken um fast 40% verringert – die Anzahl der Trans-aktionen mit Kredikarten nahm hingegen um mehr als 1600% zu:

In die Filiale oder direkt?Die Österreicher wollen weiter „ihre“ Filialbanken nutzen und gleichzeitig von Angeboten der Direktbanken profitieren.

Best of both Worlds: Kunden wollen Direkt­ und Filialbanken nutzen.

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Der Fußballklub Rapid Wien setzt bei der Finanzierung seines Zuhauses auf einen gänzlich neuen Spielzug.

PDF ODER PlAstIK

Aufladbare Kredit­karten onlineWIEN. Erste Bank und Spar-kassen bieten ab sofort auflad-bare Kreditkarten an. Die Kar-ten sind sowohl als Plastikkar-ten in verschiedenen Designs erhältlich, mit der man online sowie in allen Shops, die Visa akzeptieren bezahlen kann. Es gibt aber auch eine Online Variante, bei der die Karten-nummer sofort nach dem Kauf als pdf angezeigt wird, mit der man dann sogleich online ein-kaufen kann. Das Ablaufdatum sowie der Sicherheits-CVV2-Code werden bei dieser Varian-te auf das Handy geschickt. Die online Karten können direkt an SB-Geräten gekauft werden.

ÜBERZIEHUNGsRAHMEN

Banken helfen ZielpunktlernWIEN. Die Erste Bank und Sparkassen stellt Mitarbeitern, die von der Zielpunkt-Insol-venz betroffen sind, einen zins-freien Überziehungsrahmen in der Höhe von bis zu drei Mo-natsgehälter bereit. Die Erste Bank betreut rund ein Drittel der betroffenen Zielpunkt-Mitarbeiter.

Die Santander Consumer Bank bietet allen betroffenen Zielpunkt-Mitarbeitern, die einen Kredit bei Santander am Laufen haben, eine kostenlose Stundung der offenen Monats-raten für die Monate November 2015 bis Jänner 2016 sowie ei-ner anschließenden Neukalku-lation der drei offenen Raten, damit die finanzielle Belastung nach der Stundung nicht zu hoch ist.

EINEINHAlB MIllIARDEN €

OMV zapft die Kapitalmärkte anWIEN. Das größte österreichi-sche Unternehmen begibt eine Hybridschuldverschreibung im Gesamtvolumen von 1,5 Mil-liarden in zwei Tranchen von jeweils 750 Millionen €.

Der Kupon der ersten Tranche beträgt 5,25% (bis zum 9. Dezember 2021), jener der zweiten 6,25% (bis zum 9. Dezember 2025). Mit dem Geld will der Konzern „die finanziel-le Flexibilität“ stärken.

PAY BY tHE WRIst

Kontaktlos: Visa meets SwatchWIEN. Swatch und Visa haben ein Abkommen unterzeichnet, dank dem mit Bellamy, der neuen „Pay-by-the-wrist“-Arm-banduhr von Swatch, ab An-fang 2016 mit dem Handgelenk bezahlt werden kann.

Auf der Basis von Hoch-frequenz-Funkwellen ermög-licht es die NFC-Technologie (near-field communication) elektronischen Geräten, über eine kurze Distanz – meist we-niger als 10 cm – miteinander zu kommunizieren. Ähnlich wie eine Prepaid-Bankkarte ermöglicht Swatch Bellamy so das bargeldlose Bezahlen an einem kontaktlosen Verkaufs-Terminal.

Darlehen Im Detail ist der Rapid InvesTOR eine Veranlagung in Form von quali­fizierten Nach­rangdarlehen, die Anleger der SK Rapid GmbH (als Emittentin) gewähren. In den Rapid InvesTOR kann auf www.skrapid.conda.at investiert werden.

„Kleingedrucktes“Drei tranchenDer Rapid InvesTOR wird in drei voneinander unabhängigen Tranchen (1: Lauf­zeit fünf Jahre, Basiszinssatz 2%, 2: 7 J/2,5%, 3: 9 J/ 3%) angeboten. Mit Ausnahme der unterschiedlichen Laufzeiten und Basiszinssätze sind die Bedin­gungen für die drei Tranchen identisch.

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+ Transaktionen 6,8 Mio. 118,2 Mio.

+ Transaktionen 6,8 Mio. 118,2 Mio.Quelle: FMVÖ

gewickelt werden. Mit dem Rapid InvesTOR hat man seit einigen Tagen die Möglichkeit, sich an der Finanzierung des Stadions zu be-teiligen und somit selbst Teil der Rapid-Geschichte zu werden.

Vorzeitige Schließung in Sicht?Die Angebotsfrist läuft seit 20.11. und endet am 1. März 2016. So-wohl eine vorzeitige Schließung des Angebots als auch eine Verlän-gerung bis maximal 1. Juni sind der SK Rapid GmbH vorbehalten. Für den Rapid InvesTOR wurde ein Veranlagungsprospekt (Ver-einfachter Prospekt) gemäß den Bestimmungen des Kapitalmarkt-

gesetzes erstellt, durch einen Pros-pektkontrollor geprüft und am Sitz der SK Rapid GmbH veröffentlicht. „Rapid steht wie kein anderer ös-terreichischer Fußballklub für Tradition, Zusammenhalt, Pionier- und Kampfgeist“, wirbt Präsident Michael Krammer. „Wir laden des-halb alle Sympathisanten, Freunde, Fans und Mitglieder des Vereins ein, mit dem Crowdinvesting eine starke weitere Säule unseres neuen Stadions zu werden.“

Schallmauer durchbrochenNach etwas mehr als einer Woche hat der Rapid InvesTOR alle Er-wartungen übertroffen. „Dass wir unser eigentliches Ziel von einer Million Euro so kurz nach der Prä-sentation unseres Crowdmodells erreicht haben, ist sensationell“, sagt der für Sponsoring und Mar-keting zuständige Sebastian Pern-haupt. Noch nie wurde auf einer österreichischen Crowdinvesting-Plattform eine höhere Summe ein-gesammelt. Auf der Plattform con-da.at haben sich bereits weit mehr als 700 Crowdinvestoren am Pro-jekt „Alte Heimat – Neues Zuhause“ beteiligt. Dieser große Erfolg des Rapid InvesTORs ist neben der Un-terstützung der Fans und Anhänger auch der immer größer werdenden Akzeptanz von Crowdinvesting als sinnvolle Finanzierungsform für Unternehmen zu verdanken.

„Diese Finanzierungsform wird erwachsen und verliert das Start-up-Image – auch immer mehr Un-ternehmen setzen darauf“, meint Conda-Geschäftsführer Daniel Horak. „Mit Rapid haben wir ein Projekt auf der Plattform, das zeigt, wie gut sich Crowdinvesting in Österreich entwickelt.“

Präsident Michael Krammer: Rapid hat für einen weiteren Rekord gesorgt.

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Dossier Vorsichtiger Optimismus: die Renais-sance des Bauwesens 60

Berlin Wohnquartier Alexanderplatz als wei-terer guter UBM-Deal 62

Energieeffizienz Wie die Bauwirtschaft nachhal-tiger werden kann 62

Gut gebündelt Der inter-nationale Trend geht klar zum integrierten FM 63

FM-Modell Funktions- und Leistungsmodell im Facility Management 63

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Freitag, 4. Dezember 2015 COVER 57

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Markus Arnold steigert den Track Record und expandiertDer Wiener Immobilienvermittler kümmert sich nach Tschechien und der Slowakei im nächsten Jahr auch um den ungarischen Markt.

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CA Immo 4,85%

S Immo 2,76%

Immofinanz 1,46%

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Buwog 0,79%

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▲ DBXT CSI300 R.Est.UCITS ETF 15,16%

▲ JPM Gl.Re.Est.Sec.(USD)B Acc 6,67%

▲ UBS(Lux)KS Gl.Real Est.Sec.P 4,97%

▲ Henders. H.Asia Pac.Pr.Eq.Fd.I2 4,73%

▲ Schroder ISF Asia Pac.Pr.Sec.C 4,28%

▼ Morgan Stanley Eur.Prop. Z USD -4,26%

▼ LF LUX Forum Gl.REITS Inc.R -4,00%

▼ LGT Select REITS USD B -3,96%

▼ iShares UK Prop.UCITS ETF -3,31%

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Per Ende 2015 zeichnet der Gründer und Eigentümer von Arnold Immobilien für mehr als 350 Immobiliendeals im Gesamtwert von rund 1,2 Mrd. € verantwortlich.

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IATX (Schluss 2.12.) 240,06 2,08%

IATX 25. Nov.–2. Dez. 2015

CERX (Schluss 2.12.) 426,03 0,70%

CERX 25. Nov.–2. Dez. 2015

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Aufgeblasen An der TU wurde eine neue Betonbaumethode entwickelt. 59

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erfreulicherweise in der Tschechi-schen Republik seit Maria There-sia.“ Summa summarum sei der Prager Markt bullisher als jener in Wien, resümiert Arnold. „Es sind einfach mehr Immobilien auf dem Markt.“

1,2 Mrd. Euro Track RecordDer Gründer und Eigentümer von Arnold Immobilien hat eine Aus-bildung für Immobilienmanage-ment absolviert und nach einigen Stationen bei renommierten Immo-bilienunternehmen (u.a. bei Helmut Rüdiger Scholz) die Leitung der In-vestment-Abteilung bei Conwert/Resag übernommen; mittlerweile zeichnet er für rund 350 Immo-biliendeals im Gesamtwert von rund 1,2 Mrd. € verantwortlich. „Irgendwie kommt bei uns immer ein Durchschnittswert von rund vier Mio. Euro pro Immobilie her-aus“, lächelt Arnold.

Arnold Immobilien hat 2014 mit 22 angestellten Mitarbeitern ein Transaktionsvolumen von 135 Mio. € erzielt. Für 2015 werden – mit inzwischen 36 Mitarbeitern, da-

••• Von Paul Christian Jezek

PRAG/WIEN. „Der Prager Immobi-lienmarkt ist um rund ein Drittel kleiner, aber wesentlich internati-onaler als der Wiener und hat sich aufgrund der vielen Verbesserun-gen der politischen Rahmenbe-dingungen zu einem sehr attrak-tiven Marktplatz entwickelt“, sagt Markus Arnold (39), Geschäftsfüh-rer von Arnold Immobilien, im Ex-klusivinterview mit medianet.

2008 haben sich in Folge der Finanzkrise viele Investoren aus Tschechien zurückgezogen. Da-durch sind die Preise – auch in Prag – um rund 35% gefallen und haben sich erst 2013 langsam wie-der erholt. Dieser Umstand macht die Region besonders beliebt. „Un-sere ursprüngliche Motivation, nach Prag zu expandieren, war,

den österreichischen Kunden neue, attraktive Zinshausinvestments im umliegenden Ausland zu bieten. Mittlerweile zählen auch Investo-ren aus Italien, Russland und Ir-land oder wohlhabende Tschechen zu unserem Kundenkreis“, berich-tet Arnold.

Nach dem Fall des Eisernen Vor-hangs wurden – anders als in an-deren Staaten des ehemaligen Ost-blocks – Wohnungen nicht an die Mieter verschenkt. Daher befinden sich die rund 15.000 Prager Zins-häuser noch immer mehrheitlich im 100%-Eigentum.

Transparenter und attraktiverAnfang 2014 hat Tschechien sein Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) stark an die westlichen Rechtssys-teme angepasst. Besonders positiv davon betroffen sind das Vertrags- und Immobilienrecht. „Diese neuen Gesetze machen den tschechischen Markt transparenter und somit für ausländische Investoren noch at-traktiver“, erklärt Arnold. Die Prei-se erreichen inzwischen internati-onales Topniveau – Arnold spricht von 16.000 € pro m2 in der Fußgän-gerzone. „Wenn man in Prag inves-tieren will, sollte man unbedingt jetzt einsteigen ...“

Neben Zinshäusern, die in Prag eine ähnliche Bausubstanz wie die Wiener aufweisen, vermittelt Arnold Immobilien auch Gewer-beimmobilien. „Grundvorausset-zung, in einen neuen Markt zu ex-pandieren, ist für uns die absolute Rechts sicherheit und dazu gehört ganz besonders ein gut gewarte-tes Grundbuch. Und das gibt es

von einem Dutzend Makler – rund 180 Mio. angepeilt, was sich laut Arnold auch noch gut ausgehen kann. „Sämtliche im Verkauf täti-ge Mitarbeiter sind qualifizierte Immobiliengeneralisten mit wirt-schaftlichem oder juristischem Background, die einem Angestell-tenverhältnis und strengsten Ver-traulichkeits- und Verschwiegen-heitspflichten unterliegen“, erklärt er. Die Mitarbeiterzahl wachse ständig – nicht zuletzt aufgrund der vielen Initiativbewerber aus der Branche, die sich mit der Un-ternehmensphilosophie identifizie-ren können: „Wir machen Geschäf-te nicht um jeden Preis.“ Und: nur Verkauf (dort aber „alles“), keine Vermietung.

Überschaubar & gute RenditenÖsterreich und die Tschechische Republik hat Arnold „im Griff“, 2016 geht Arnold Immobilien nach Ungarn, danach will er sich nach Deutschland wagen. („Dort reicht ein Büro nicht aus, sondern man braucht gleichzeitig drei oder vier.“) Im Fokus stand heuer mit

der Slowakei ein weiteres Betäti-gungsfeld, wobei Arnold Immobi-lien schon vor der Gründung der Niederlassung in Bratislava rund zwei Jahre lang am Markt aktiv war.

„Österreichische Investoren schätzen dort besonders die Nähe zu Wien, die Überschaubarkeit des Markts und die Möglichkeit, eher kleinere Investmentliegenschaften mit Renditen von sieben bis zehn Prozent zu erwerben.“

Die Privaten haben dazugelerntIn der Slowakei vermittelt Arnold Immobilien rund zwei Drittel Ge-werbeimmobilien. Neben Büro- gebäuden befinden sich auch at-traktive Retail-Objekte und eini-ge Zinshäuser im Portfolio. Das Angebot richtet sich speziell an institutionelle Investoren, aber auch zunehmend an vermögende heimische Privatpersonen, die ein sicheres Investment mit langfristi-gen Renditen suchen. „Das ist ein genereller Trend in Mitteleuropa“, sagt Arnold. „Die Privaten haben dazugelernt und wissen definitiv, dass es nicht ,nur‘ Wohnungen und Zinshäuser als Investments gibt. In Wien wagen sie sich durchaus auch schon ans parifizierte Geschäfts-lokal in der Mariahilfer Straße ...“

Aufgrund der stabilen wirt-schaftlichen Lage hat sich die Slo-wakische Republik einen sehr gu-ten Ruf bei internationalen Inves-toren erworben. Zudem lockt der geplante Ausbau der Transsibiri-schen Eisenbahn bis zur ostslowa-kischen Stadt Kosice auch Interes-senten aus China und Südkorea an. „Asiatisches Geld kommt definitiv ebenso wie amerikanisches in die Märkte.“ (Wobei die Amerikaner natürlich sehr vom Dollar-Kurs profitieren.)

Zurück zur Slowakei – diese verfügt über „ein gut geführtes, modernes Grundbuch und kann zusätzlich noch mit einem attrak-tiven Flat-Tax-Steuersystem punk-ten“, weiß Arnold. „Das sind eben Voraussetzungen, die einen Immo-bilienstandort zusätzlich attraktiv machen ...“

Wie die Immo-Investments boomenZinshausspezialist Markus Arnold hat sich jetzt auch im umliegenden Ausland voll etabliert und lobt die Begleitumstände in Prag und in der Slowakei. Für das Jahr 2016 hat er sich u.a. Ungarn vorgenommen.

Tschechien • Größe Invest-

mentmarkt ges.: € 1,7 Mrd. (2014)/€ 2,4 Mrd. (2015)

• Anzahl Zinshäu-ser: ca. 18.000

• Bausubstanz: Biedermeier/Jahrhundert-wende

• Investitionsvolu-men: ab ca. 1 Mio. €

• Preise Prag 1 (vergleichbar mit 1. Bezirk in Wien: 4.000– 4.500 €/m2 (Rendite: ab 3%)

• Durchschnittli-che Renditen: in guten Lagen rund 4–6%

• Grundbuch: vorhanden & gepflegt

4–6 Prozent

Slowakei • Investmentmarkt

Gewerbe: 600 Mio. €

• Marktcharak-teristika: kein Mietmarkt, Eigentum hat Tradition

• Gesetzgebung: ähnliches BGB wie in Österreich

• Verkäufer: vor-wiegend lokale Anbieter

• Käufer: vorwie-gend internatio-nale Investoren

• Renditen: 7–10%

• Grundbuch: elektronisch, sehr gut gewar-tet (besteht seit Maria Theresia)

• Zentrum neben Bratislava: Kosice („Slicon Valley“ der Slowakei)

7–10 Prozent

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Der Prager Immobilienmarkt ist laut Arnold „internationaler“ als der in Wien.

58 IMMO:MÄRKTE Freitag, 4. Dezember 2015

Sehr aktiv Seit 2014 agiert Markus Arnold auch als Ge-schäftsführender Gesellschafter der Software-Firma talk4date GmbH.

Auch am Wiener Zinshausmarkt gibt es weiterhin durchaus attrak-tive Objekte.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 IMMO:INNOVATION 59

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Große Kuppelbauten aus Beton sind schwierig zu errichten; man braucht nämlich normaler-weise ein aufwendiges Gerüst aus Holz, das den Beton hält, bis er vollständig ausgehärtet ist.

Benjamin Kromoser hat nun in seiner Dissertation bei Johann Kollegger (Inst. f. Tragkonstruk-tionen, TU Wien) eine Methode entwickelt, die ganz ohne Holzver-schalung auskommt: Eine ebene Betonplatte wird mithilfe eines Luftkissens verformt, bis sie die ge-wünschte Krümmung erreicht hat.

Erst flach, dann gekrümmtWenn man eine Orangenschale einschneidet und flach auf dem Tisch ausbreitet, ergeben sich keil-förmige Aussparungen zwischen den einzelnen Orangenschalen-Segmenten. So ähnlich kann man sich die Betonschale vorstellen, die zunächst auf dem Boden betoniert und dann zu einer gekrümmten Schale geformt wird.

„Zuerst berechnet man die Form der Platte, die ausbetoniert werden muss, mit den passenden keilför-migen Aussparungen“, erklärt Kro-moser. „Aus ganz gewöhnlichem Beton stellen wir die Platte her und lassen sie völlig aushärten.“ Danach kommt der entscheiden-de Trick: Ein Kunststoff-Pneu aus zwei miteinander verschweißten Folien wird unter der Betonplatte langsam aufgeblasen. Die einzel-nen Betonsegmente werden mit Metallschienen geführt, damit sie sich alle gleichmäßig verformen.

Dieser Vorgang dauert einige Stunden – er läuft also in viel kür-zerer Zeit ab, als man für die Er-richtung einer Stützkonstruktion brauchen würde. In der Betonplatte bilden sich beim Verformen unzäh-lige kleine Risse. Für die Stabilität der Schale sind diese Risse aller-dings kein Problem; die Konstruk-tion hält am Ende genauso großen Belastungen stand wie eine her-kömmlich hergestellte Betonschale.

Von Theorie zum Großversuch„Zunächst waren theoretische Be-rechnungen nötig, um abzuschät-zen, ob die Spannungsverteilung im Beton diese Art der Krümmung überhaupt zulässt“, erinnert sich Kromoser. „Dazu führten wir in unseren Labors auch verschiedene Biegeversuche durch.“

Der entscheidende Schritt war ein Großversuch auf den Aspang-gründen in Wien; dort wurde mit der neuentwickelten Technik ein Kuppelgebäude errichtet – mit großem Erfolg. Mit einer komfor-tablen Raumhöhe von 2,90 m ließ sich die Kuppel als Veranstaltungs-halle nutzen. Um zu beweisen, dass auch andere geometrische Formen auf diese Weise errichtet werden können, wurden später Teile der Kuppel entfernt, die Stabilität der Konstruktion wurde dadurch nicht beeinträchtigt. Anstatt einer voll-ständigen Kuppel könnte man mit dieser Technik auch eine Brücke

oder eine Überdachung für Frei-luftkonzerte herstellen. Nun soll an der Koralmbahn auf diese Weise eine Brücke mit einer Spannweite von mehr als 38 Meter entstehen.

Kromoser hofft, dass sich seine Betonkuppeltechnik in vielen Be-reichen durchsetzt – bis etwa 50%

der Baukosten, schätzt er, könnten durch die Luftpolstertechnik einge-spart werden. Kromosers Lohn: Er wurde vom Rektorat der TU Wien mit dem Dr. Ernst Fehrer-Preis für besondere technische Forschungs-leistungen mit praktischer An-wendbarkeit ausgezeichnet.

Die aufblasbare BetonkuppelBauingenieur Kromoser hat eine Betonkuppel-Baumethode entwickelt, die ganz ohne Holzverschalungen auskommt. Dafür bekam er am 2. Dezember den Fehrer-Preis der TU Wien.

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Visualisierung der Grünbrücke für die Koralmbahn.

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medianet.at60 FEATURE Freitag, 4. Dezember 2015

Das internationale Umfeld passt bes-tens: Der europäi-sche Bauindex von Bloomberg ver-zeichnet seit Anfang des Jahres inklusive

Dividenden eine Rendite von rund 24%. Der „breite Markt“ – darge-stellt durch den Stoxx 600 – hat in der Zwischenzeit immerhin 16% ge-schafft: durchaus beachtlich, aber doch deutlich weniger als der Bau.

Das liegt vor allem an den wieder erstarkten Märkten Großbritanni-en und Vereinigte Staaten. In den USA legten die Bauausgaben im Oktober um 1,0 Prozent auf einen auf das Jahr hochgerechneten Wert von 1,11 Billionen Dollar (1,05 Bill. Euro) zu, geht aus den aktuellsten Daten des dortigen Handelsminis-teriums hervor – das ist der höchs-te Wert seit immerhin acht Jahren.

Auch in der EU besinnen sich jetzt wieder zahlreiche Länder, dass es – Krise hin, dieselbe her – so etwas wie Infrastruktur gibt und dass in eben diese auch ab und zu investiert werden muss. Dazu kommen günstige Finanzierungs-möglichkeiten und konjunkturelle Impulse.

Die „Großen“ zeigen’s vorÖsterreichs bei Weitem größter Bauriese Strabag hat diese Woche Zahlen vorgelegt – und die habens sich: Die Gewinne wurden in den ersten drei Quartalen massiv aus-

gebaut. Unter dem Strich blieb ein Konzernergebnis von 58,3 Mio. – nach „nur“ 14,4 Mio. € im Ver-gleichszeitraum des Vorjahres. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg von 14 auf 57 Cent, die Bauleistung erhöh-te sich um 6% auf 10,26 Mrd., der Konzernumsatz stieg um 7% auf 9,48 Mrd. €.

Kleiner Wermutstropfen: Der Auftragsbestand war stark rück-läufig – er ging um 11% von 15,4 auf 13,76 Mrd. € zurück. Besonders deutlich hat sich der Orderbestand

in Russland und – von einem hohen Niveau ausgehend – in Deutsch-land reduziert. „Selbstverständlich haben wir ein Augenmerk darauf, für einen konstanten Fluss neuer Aufträge zu sorgen“, sagt dazu Vor-standschef Thomas Birtel. „Aller-dings liegt unser Hauptziel darin, die Rentabilität zu steigern. Ein stärkeres Risikomanagement be-deutet auch, dass wir uns bei dem einen oder anderen Projekt aus Risikoüberlegungen eben nicht en-gagieren.“

Für die Strabag seien jedenfalls „die Weichen gestellt“, damit sich die Rentabilität mittelfristig wei-ter erhöht. „Im Gesamtjahr 2015 wirken sich diese Bemühungen erneut sichtbar positiv auf das Ergebnis aus“, so Birtel. Die Bau-leistung soll gegenüber dem Vor-jahr von 13,6 auf 14 Mrd. € steigen und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) „zumindest 300 Mio. Euro“ erreichen – nach 282 Mio. 2014. Birtel: „Die Ergebnisse der ersten neun Monate stimmen

zuversichtlich, dass wir dem Ziel, unsere EBIT-Marge (EBIT zu Um-satz) nachhaltig auf 3% anzuheben, einen weiteren Schritt näher kom-men werden.“ 2016 soll dieser Wert dann erreicht werden.

Ähnlich positiv stellt sich die aktuelle Situation für die klare Nummer 2 in Österreich dar, denn auch die Porr-Gewinne wurden in den ersten drei Quartalen massiv aufgestockt. Hier verdoppelte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) um 116% (!) auf 32,6 Mio. €. Unter dem Strich blieb ein Periodengewinn von 24 Mio. € – ein Plus von 90% gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres.

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••• Von Paul Christian Jezek

Die Renaissance des BauwesensMehr als 30 Mrd. € hat die Bauwirtschaft in Österreich an Produktionswert erwirtschaftet – 2016 könnte es mehr werden.

Wir haben die Weichen gestellt, damit sich un-sere Rentabilität mittelfristig erhöht.

Thomas Birtel Strabag-Vorstandschef

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medianet.at

her in vielen Bereichen eine „er-tragsorientierte, margengetriebene Auftragsakquisition“.

Wie sehr hilft die Offensive?Auf dem Heimatmarkt soll die – endlich – fixierte Wohnbauoffen-sive erbaulich für die Baubranche wirken. „Wir schaffen damit mehr leistbaren Wohnraum, stützen die Konjunktur und sichern Arbeits-plätze“, hofft Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Insgesamt können dadurch rund 30.000 zu-sätzliche Miet- und Eigentums-wohnungen gebaut werden.“

Der vom Bund garantierte Teil der Gesamtfinanzierung beträgt 500 Mio. €. Der neuen Wohnbauin-vestitionsbank (WBIB) wird es da-mit ermöglicht, Kredite der Europä-ischen Investitionsbank (EIB) von bis zu 700 Mio. € abzurufen, womit eine zusätzliche Investitionstätig-keit von bis zu 5,75 Mrd. € angeregt werden soll – davon rund fünf Mrd. für die Wohnraumschaffung und rund 750 Mio. € für die siedlungs-bezogene Wohn infrastruktur. Ex-perten der Nationalbank schätzen, dass durch die direkten Investiti-onseffekte und indirekten Nach-frageeffekte der Wohnbauoffensive eine Erhöhung des jährlichen BIP um 1,316 Mrd. € oder 0,4 Prozent-punkte zu erwarten ist.

Auch die Bahn baut auf und ausAm 30.11. haben ÖBB und die Eu-ropäische Investitionsbank (EIB) einen Vertrag über ein Darlehen von 1,8 Mrd. € abgeschlossen, um damit drei Bauprojekte am Bal-tisch-Adriatischen Korridor des Europäischen TEN-V-Kernnetzes zu finanzieren:•  Der  Semmering-Basistunnel 

zwischen Gloggnitz und Mürz-

zuschlag ist etwa 27,3 km lang und wird mit zwei parallel ge-führten Tunnelröhren realisiert.

•  Der neue Güterterminal Wien Süd an der Stadtgrenze Wiens um-fasst in der ersten Phase etwa 55 ha und ist für den intermodalen Güterverkehr das, was der Wiener Hauptbahnhof für die Menschen ist: Eine zentrale Drehscheibe für alle Fahrten nach Nord, Ost, Süd und West. Die maximale Um-schlagkapazität beträgt 145.000 intermodale Transporteinheiten pro Jahr.

•  Der zweigleisige Ausbau der et-wa 24 km langen Pottendorfer Linie über Hennersdorf, Mün-chendorf und Wampersdorf wird die Kapazität der Südstrecke im Einzugsbereich von Wien deut-lich erhöhen. Nach Fertigstel-lung des Gesamtprojekts stehen vier Gleise zwischen Wien und Wiener Neustadt zur Verfügung. Insgesamt werden in öster-reich jährlich rund zwei Mrd. € für Bahninfrastruktur aufgewen-det.

Vorsichtiger OptimismusBei den leidgeprüften KMU der Baubranche ist die große Euphorie durch Wohnbauoffensive und ÖBB-Aktivitäten zwar noch nicht ausge-brochen, zu vorsichtigem Optimis-mus reicht es aber immerhin.

Laut einer topaktuellen Umfrage der Baudatenbank www.ausschrei-bung.at unter mehr als 800 Firmen des Bauhaupt- und Baunebenge-werbes hofft die Branche neben dem Konjunkturpaket der Bundes-regierung auch auf die Änderungen im Vergaberecht.

40,1% der Firmen beurteilen die aktuelle Geschäftslage positiver als noch zu Jahresbeginn, knapp ein Drittel musste die Erwartungen herunterschrauben. Die Aussagen zu den Auftragseingängen stützen dieses Bild: Die Konjunktur hat angezogen, fast 70% der Betriebe sprechen von einer positiven Auf-tragslage im zweiten Halbjahr.

Vom Wohnpaket selbst erwarten knapp unter 50% keine oder eher keine verbesserten Auftragschan-cen, mit positiven Auswirkungen rechnen immerhin rund 34%. Etwa die Hälfte sieht positive Auswir-kungen auf ihre Auftragschancen durch das Bestbieterprinzip – hier vermuten 40%, dass sich die Situa-tion für sie nicht ändert.

Breite Zustimmung findet in der Branche weiters die geplante Ver-pflichtung zur Bekanntgabe aller Subunternehmer bereits im Ange-bot: 48% der Bauunternehmen be-fürworten diese Maßnahmen ganz klar, nur 27,6% sprechen sich dage-gen aus.

Dasselbe gilt bei der sogenann-ten Kleinlosregelung, durch die Klein- und Mittelbetriebe künftig bessere Berücksichtigung bei der Vergabe von Großaufträgen fin-den sollen; hier rechnen 58,8% der Umfrage-Teilnehmer mit positiven Auswirkungen für ihre Firma.

Freitag, 4. Dezember 2015 FEATURE 61

Porr-Chef Karl-Heinz Strauss be-gründete die Gewinnsteigerung mit der „soliden Produktionsleistung“, die sich mit 2,54 Mrd. € (+1,4%) auf Vorjahresniveau stabilisierte, und „verbesserter Kostenstruk-tur“: „Die Heimmärkte, ergänzt um punktuelles Engagement in den Projektmärkten und ausgesuch-te Infrastrukturprojekte in Katar, bilden das stabile Fundament.“ ( medianet berichtete zuletzt aus-führlich über besonders heraus-ragende Projekte.)

Im Unterschied zur Strabag er-höhte sich der Auftragsbestand im Neunmonatszeitraum im Vergleich zur Vorjahresperiode um 514 Mio. (+12%) auf 4,647 Mrd. €; der Auf-tragseingang legte um fast 40% oder 887 Mio. auf 3,128 Mrd. € zu. Dieser Schub war laut Strauss au-ßerdem nicht Einmaleffekten wie einzelnen Großprojekten geschul-det, sondern „verteilte sich gleich-mäßig auf die einzelnen Busi-ness Units“: Porr profitiert ihrem Chef zufolge weiterhin von ihrer „ Strategie des intelligenten Wachs-tums“.

Nach dem Gewinnplus in den ersten drei Quartalen ist auch im Gesamtjahr ein Zuwachs zu erwar-ten: „Vor dem Hintergrund der bis-herigen Unternehmensentwicklung rechnen wir für das Geschäftsjahr 2015 mit einem positiven, steigen-den Gesamtergebnis“, so Strauss.

Der Auftragspolster reiche weit über 2016 hinaus und erlaube da-

GroßprojektEin besonders wichtiges Beispiel für die aktuelle rege Bautätigkeit in Wien: das Quartier Belvede-re Central, kurz QBC genannt.

Genug Aufträge für die Strabag – wie hier in Wien-Floridsdorf.

Rahmenplan Von 2016 bis 2021 sieht die ÖBB Infrastruktur AG ein ausgabenwirk-sames Gesamtin-vestitionsvolumen von 14,59 Mrd. € vor. Schwerpunkte sind dabei u.a. die Errichtung des Systems Südbahn und die Fertigstel-lung der vierglei-sigen Westbahn zwischen Wien und Wels.

14,6 Mrd.

Bauproduktionswerte in Österreich

ÖNACE (Wirtschaftstätigkeitenklassifikation) Produktion* Beschäftigte Prod./Beschäftigte*

Erschließung von Grundstücken; Bauträger 1.032 1.664 620

Bau von Gebäuden 9.116 50.428 181

Bau von Straßen 3.940 16.328 241

Bau von Bahnverkehrsstrecken 314 1.021 307

Brücken- und Tunnelbau 1.502 3.996 376

Rohrleitungs-, Brunnen und Kläranlagenbau 1.199 6.480 185

Kabelnetzleitungstiefbau 337 1.293 261

Wasserbau 45 189 236

Sonstiger Tiefbau 226 949 238

Abbrucharbeiten 255 1.543 165

Vorbereitende Baustellenarbeiten 365 2.456 148

Test- und Suchbohrungen 22 95 230

Elektroinstallationen 2.949 21.323 138

Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlageninstallation 3.184 21.241 150

Sonstige Bauinstallationen 730 4.457 164

Stuckaturen, Gipserei, Verputzerei 443 3.434 129

Bautischlerei und -schlosserei 430 2.827 152

Fußboden-, Fliesen- und Plattenlegerei, Tapeziererei 585 4.530 129

Malerei und Glaserei 679 7.448 91

Sonstiger Ausbau 270 1.435 188

Dachdeckerei und Zimmerei 1.421 11.574 123

Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten 1.495 8.335 179

Bauwesen insgesamt 30.539 173.045 176Quelle: Statistik Austria Ergebnisse der „Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich“, die auf einer Konzentrationsstichprobe mit Abschneidegrenzen beruht, die mindestens 90% der Produktion einer NACE-Abteilung erfasst. * Produktion = Abgesetzte Produktion in Mio. Euro; Prod./Beschäftigte = Abgesetzte Produktion je Beschäftigte in 1.000 Euro

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Zwickmühle Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, aber leistbares Woh-nen wird durch bautechnische Anforderungen und Normen sowie Auflagen energieeffizienten Bauens immer teurer, kritisiert die „Plattform Woh-nungsbau“.

Im Detail Die Baukosten sind in den ver- gangenen 10 Jah- ren um 46% auf mehr als 2.000 €/m2 Nutzfläche gestiegen – 1/3 davon allein durch zusätzliche Qua-litätsstandards oder Regeln für Brandschutz, Bar-rierefreiheit oder die Energetik.

Das Problem Diese zusätzlichen 200 € entsprechen 1 €/m2, umgelegt auf die Monats-Wohnungsmiete, also bei 70 m2 um 70 € im Monat mehr. Parallel sind die mittleren Realeinkommen (leicht) gesunken, im untersten Ein-kommensquartil stärker.

Wohnbau-Plattform drängt auf Kostendämpfung

Vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung rechnen wir für das Geschäftsjahr 2015 mit einem positiven, steigen-den Gesamtergebnis.

Karl-Heinz Strauss CEO der Porr AG

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medianet.at62 IMMO:INTERNATIONAL Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Bauwirtschaft hat im Hinblick auf ökologische Nach­haltigkeit große Verbesserungen erreicht. Um weitere Potenziale zu nutzen, müssten aber auch die Rahmenbedingungen geändert werden, so der Tenor des Fach­events „Erfolgreich mit Nachhaltig­keit“ am Standort Grawatschgasse des Baustoffhändlers Quester.

Da Bautätigkeit stark durch Flä­chenwidmung, Bauordnungen, Sicherheits­ und Brandschutzvor­schriften, Förderrichtlinien, etc. geprägt ist, liegt der Schlüssel zu

weiteren Fortschritten letztlich bei Politik und Behörden, erklärte An dreas Kovar, Sprecher der Bran­cheninitiative ProBau: „Es gibt eine ganze Reihe von Innovationen, die wesentlich zur Ressourcenscho­nung beitragen könnten, die aber unter den gegebenen Rahmenbe­dingungen nicht zulässig oder wirt­schaftlich nicht sinnvoll sind.“

Der Politik fehlt es an Praxisnähe„Hier fehlt es der Politik oft an der notwendigen Praxisnähe, um die richtigen Impulse zu setzen“, sagt Kovar. „Das liegt sicher aber auch zum Teil an der Bauwirtschaft

selbst, die sich aktiver in Entschei­dungsprozesse einbringen muss.“

Christian Weinhapl, Geschäfts­führer der Wienerberger Ziegelin­dustrie, sieht einen wesentlichen Hemmschuh in der einseitigen Fi­xierung auf den Heizwärmebedarf: „Im Bereich Gebäudehülle wurden bereits so massive Verbesserungen erzielt, dass der Heizwärmebedarf für die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes nur mehr eine unterge­ordnete Rolle spielt. Viel größeres Augenmerk sollte daher dem Ge-samtenergiebedarf von Gebäu­den, also inklusive Warmwasser, Haushaltsstrom oder zusätzlichen

Ökoindikatoren wie Biodiversität, Ressourcenschonung oder Human Toxizität, bei Gebäudebewertun­gen gewidmet werden. Hier haben ressourcenschonende, nachhaltige und langlebige Baustoffe wie z.B. Ziegel große Vorteile.“

Verbesserungsmöglichkeiten gibt es auch bei der langfristigen Nutzbarkeit von Gebäuden, erklär­te Sabine Hanke, Geschäftsführerin der Baufirma Voitl & Co.: „Um ho­he Flexibilität zu ermöglichen, ist als erster Schritt die Trennung von tragender Konstruktion und nicht­tragenden Raumelementen erfor­derlich. Das macht eine nachträg­liche Anpassung von Raumgrößen an den jeweiligen Bedarf der Nut­zer möglich. Tragelemente sollen sich hauptsächlich an der Außen­hülle und an den Grenzen zu den Erschließungsflächen finden. Die heutige Technik lässt Leichtkons­truktionen mit höchsten Schall­, Wärme­ und Brandschutzanforde­rungen zu. Bei Umbau oder Abbruch können z.B. Gipskartonplatten oder ­reste wieder in den Produktions­prozess rückgeführt werden.“

Die Logistik kann viel beitragenIn weiterer Folge seien die haus­technische Ver­ und Entsorgung so­wie sicherheitstechnische Einrich­tungen im Objekt so zu planen und zu dimensionieren, dass nicht nur die Größen der Nutzungseinheiten flexibel verändert werden können, sondern auch verschiedene Nut­zungskategorien (Leben, Betreuung, Arbeit, Verwaltung, etc.) mit gerin­gem Aufwand geschaffen werden können. Wegen der großen Materi­almengen, die in der Bauwirtschaft transportiert werden müssen, kön­ne (auch) die Optimierung der Lo­gistik wesentlich zur Verkleinerung des Ökologischen Fußabdrucks bei­tragen. Davor Sertic, Geschäftsfüh­rer der Spedition UnitCargo und als Gründer des „Forum Green Logis­tics 2030“ auch persönlich stark im Nachhaltigkeitsmanagement enga­giert: „Öko­Zertifizierungen wie et­wa EMAS haben viel zur Qualitäts­verbesserung beigetragen und sind für Kunden, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, ein wichtiges Entschei­dungskriterium.“

Bauwirtschaft soll nachhaltiger sein Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich kann im Hinblick auf Energieeffizienz und Ressourcenschonung so viel zu einer gesamthaften Verbesserung beitragen wie die Bauwirtschaft.

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••• Von Paul Christian Jezek

BERLIN/WIEN. Die UBM Develop­ment AG hat das 22.165 m² Brutto­geschoßfläche große Wohnquartier am Alexanderplatz in Berlin an In­vestoren­KVG Institutional Invest­ment Partners, einen von Invesco Real Estate gemanagten deutschen Spezialfonds, verkauft.

Der Alexanderplatz ist eine der zentralsten und nachgefragtesten Adressen Berlins. Die von DGNB mit Silber vorzertifizierte Core­Immobilie wurde von April 2014 bis Oktober 2015 auf einem 3.944 m² großen Grundstück an der Alex­Wedding­Straße errichtet. Das Wohnquartier am Alexanderplatz hat zehn Vollgeschoße und zwei Staffelgeschoße mit großzügigen Dachterrassen, die einen weiten

Blick über die deutsche Hauptstadt bieten. Das Erdgeschoß mit ca. 1.488 m² vermietbarer Fläche ist für Gewerbe und Ladengeschäfte

zur örtlichen Versorgung vorgese­hen. Im 1. OG werden Büroflächen mit ca. 1.660 m² Mietfläche ange­boten.

Vom 2. bis 11. OG finden sich auf 13.993 m² Wohnfläche insgesamt 190 hochwertig ausgestattete Woh­nungen.

Ein „sehr gutes Geschäft“Rund 80 Prozent der Wohnfläche sind bereits zu durchschnittlich 13,50 €/m² vermietet. „Wohnbau in Deutschland ist ein ausgesprochen gutes Geschäft“, sagt UBM­CEO Karl Bier. „Die Margen liegen über dem österreichischem Niveau, und die Verwertung läuft aufgrund des anhaltenden Trends zu Sachwerten ganz hervorragend. Daher wollen wir diese Asset­Klasse entspre­chend forcieren.“

So errichtet die UBM­Tochter Münchner Grund derzeit in Berlin in Wilmersdorf und in der Encke­straße gegenüber dem jüdischen Museum noch zwei Wohnhausanla­gen. Weitere Projekte befinden sich in Frankfurt am Main, München und Hamburg. „Mit dem Verkauf des Wohnquartiers am Alexander­platz sind wir dem Ziel, einen neu­en Gewinnrekord aufzustellen und die Dividende zu erhöhen, einen großen Schritt näher gekommen“, freut sich Bier.

UBM „steht“ auf Berlin Verkaufserfolg in der Hauptstadt: Wohnquartier am Alexanderplatz geht an Investoren-KVG Institutional Investment Partners.

Das Wohnquartier am Berliner Alexanderplatz gehört seit Kurzem nicht mehr der UBM.

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Christian Weinhapl (GF Wienerberger), Sabine Hanke (GF Voitl & Co), Davor Sertic (GF UnitCargo Spedition), Andreas Kovar (v.l.).

MAPIC-NEWS

Trends für Retail-ImmobilienCANNES. Die Einkaufsstraße erlebt international ein Revi­val und trotzt der Konkurrenz durch die großen Shopping­ Center. High­Street­Immobilien in wachsenden Großstädten wie Wien, Berlin oder Paris werden von den Investoren stark nachgefragt.

Standortoptimierung unter dem Schlagwort „good­better­best“ bleibt ein großer Trend.

Bei der Flächensuche gilt: Anstatt die dritte Filiale in einer guten Lage zu eröffnen, wird lieber eine Filiale in der besten Lage eröffnet.

CAFÉ-GRIENSTEIDL-HAUS

Top-Deal am MichaelerplatzWIEN. Der Holzindustrielle Gerald Schweighofer ist neuer Eigentümer des 1897 erbauten Palais Ecke Michaelerplatz/Herrengasse.Es wurde 1951 von der Girozentrale der öster­reichischen Genossenschaften, dem Vorläufer der Raiffeisen Zentralbank, gekauft. Die RZB verkaufte das Haus 2008 intern um 35,75 Mio. € an die Raiffei­sen­eigene Core Handels­ und Beteiligungs GmbH weiter. Jetzt ist die Schweighofer Pri­vatstiftung neuer Eigentümer.

Zum Kaufpreis gibt es nur Schätzungen – Branchenkenner gehen von 40 bis 50 Mio. € aus.

BRÜCKENSTADT WIEN

Concrete Student Trophy-SiegerWIEN. Am 26.11. wurden im Kuppelsaal der TU Wien die Preisträger der Concrete Stu­dent Trophy 2015 geehrt.

Die begehrte Trophäe und die Siegerprämie von 4.000 € für den ersten Platz gingen an Christopher Emil Kreminger und Dominic Mimlich (Archi­tektur) sowie ihren Kommi­litonen Nikola Markunovic (Bauingenieurwesen) für ihr Projekt „Birnerschweb“ für die „Brückenstadt Wien“.

Die Teams der Einreichungen „BOU“ und „na thései“ teilen sich den 2. Platz mit jeweils 3.000 € Preisgeld. Dazu wurden zwei Anerkennungen mit je 1.000 € verliehen.

NEUZUGANG

Manfred Behr bewertet bei EHLWIEN. Manfred Behr (36) verstärkt die wachsende Be­wertungsabteilung von EHL Immobilien. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Immobilienbewertung und war bei renommierten Immobilien­unternehmen tätig, zuletzt als Bewerter bei Immo­Contract.

Behr absolvierte den TU Wien­Lehrgang für „Immobi­lientreuhandhandwesen und Liegenschaftsmanagement“ und studierte Geschichte an der Universität Wien. Er agiert außerdem als Vortragender an der Liegenschaftsbewertungs­akademie.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 IMMO:FACILITY MANAGEMENT 63

Funktions- und LeistungsmodellFacility Management Austria (FMA), RealFM e.V. und SVIT FM Schweiz haben vor wenigen Ta-gen eine Modellableitung aus der ÖNORM EN 15221 zur Abbildung auf die betriebliche Praxis von Corporate-Organisationen sowie Organisationen der Öffentlichen Hand veröffentlicht. Im Kern steht dabei die (Weiter-)Entwicklung von innerbetrieblichen Aufbau- und Ablaufstrukturen im FM, die effizi-ente Ausgestaltung von FM-Orga-nisationen und deren Prozesse so-wie eine durchgängige Gestaltung der Schnittstellen innerhalb des FM-Prozesses.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Entwicklung im und zum Facility Management (FM) ist an einer entscheidenden Stel-le angekommen. Mittlerweile als Managementbegriff genormt und hinlänglich definitorisch beschrie-ben, ist es zur Umsetzung der nor-mativen Grundlagen in die Praxis dringend geboten, eine weitere inhaltliche Untersetzung der defi-nierten Managementfunktion vor-zunehmen.

FM-Prozesse weiterentwickelnDas erfolgt vor allem mit dem Ziel, ein einheitliches Verständnis der Aufgaben und Kompetenzanforde-rungen an die im FM Tätigen und damit zur weiteren Profilierung des Leistungsbereichs FM beizutragen. Eine einheitliche Begriffsverwen-dung und Terminologie auf Detail-ebene der Funktions- und Aufga-benbeschreibung, eine einheitliche Verwendung von Managementbe-griffen und ein einheitliches Bild eines allgemeingültigen Ablauf-prozesses in der Dienstleistungs-erbringung sind gleichzeitig eine hilfreiche Handreichung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des FM-Leistungsprozesses.

Nur mit einer solchen, weiter de-taillierenden Grundlagenarbeit ist es möglich, Kompetenzentwicklung und Kompetenzzertifizierungen zu betreiben, die dem Anspruch der Nutzer, der Dienstleister, der Bera-ter und der Verbände an eine pro-fessionelle Entwicklung Genüge tragen. Dabei ist es unumgänglich, dass die bestehenden Gesetze, Ver-ordnungen, Normen und Leitlinien vollständig berücksichtigt werden. Auf dieser Grundlage ist es mög-lich, weitere inhaltliche oder län-derspezifische Spezifikationen des entwickelten Modells vorzuneh-men.

Der Orientierungsrahmen unter-stützt ferner richtungsweisend die operative Umsetzung der Leitbilder der beteiligten Verbände. Damit wird durch die angeschlossenen Verbände ein weiterer Meilenstein zur Unterstützung ihrer Mitglieder bei der Erfüllung ihrer verantwor-tungsvollen Aufgaben gesetzt.

GEFMA-RichtlinienDarüber hinaus hat die FMA im Rahmen einer Informationsver-anstaltung ihre Kooperation mit der German Facility Management Association hinsichtlich des Ver-triebs der etablierten GEFMA-Richtlinien in Österreich erläutert.

Dazu wurde ein Kooperations-vertrag im Rahmen der Expo Real in München unterzeichnet, durch den die GEFMA-Richtlinien für Mitglieder der Facility Manage-ment Austria und IFMA Austria zum Vorzugspreis zur Verfügung stehen. „Die GEFMA-Richtlinien gewährleisten u.a. ein Mehr an Qualität im Facility Management“, sagt FMA-Vorstandsvorsitzender Peter Kovacs. Nach der erfolg-reichen Zusammenarbeit bei der Richtlinie GEFMA 190 (Betreiber-verantwortung) sei es „nur konse-quent, das gesamte Richtlinien-werk im österreichischen Markt anzubieten“: „Wir kommen damit auch dem Wunsch der Branche nach, wichtige Impulse für die Weiterentwicklung internationaler Märkte durch ein an der Praxis ori-entiertes, etabliertes Richtlinien-wesen zu setzen.“

Mit der Veröffentlichung der ersten Richtlinie GEFMA 100 vor fast 20 Jahren hat GEFMA den Grundstein für sein umfangreiches Richtlinienwerk gelegt und damit die Marktentwicklung und das Miteinander von Auftraggebern und Auftragnehmern entscheidend geprägt. www.fma.or.at

Die modellhafte FMDas Netzwerk Facility Management Austria (FMA) hat die Rahmenbedingungen für effiziente FM weiter optimiert.

Top-Infos Die Broschüre „Funktions- und Leistungsmodell im Facility Ma-nagement“ kann kostenfrei von der FMA-Website geladen oder als Printversion ange-fordert werden:www.fma.or.at

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AUFTRÄGE GEBÜNDELT VERGEBEN

Trend zum integrierten FM

WIEN/FRANKFURT. Als zentrales Erfolgskrite-rium von Facility Management sieht Sodexo das Wohlergehen der Mitarbeiter. „Es scheint zwar na-heliegend, dass Kostenoptimierung den entschei-denden Punkt in der FM-Planung darstellt – die aktuelle Studie von Sodexo und dem Royal Institu-te of Chartered Surveyors (RICS) widerlegt jedoch diese Annahme“, sagt Adrienne Axler, CEO Sodexo Deutschland. Die Ergebnisse der internationalen Umfrage zeigen, dass Firmen in diesem Sektor vielmehr auf der Suche nach Dienstleistern sind, die ein Arbeitsumfeld herstellen, in dem sich die Mitarbeiter motiviert, sicher, gesund und glück-lich fühlen. Axler: „Top-Führungskräfte erkennen Zufriedenheit am Arbeitsplatz als unverzichtbare Triebkraft im Hinblick auf Produktivität im Unter-nehmen und Zukunftsfähigkeit am Markt.“

Neben Lebensqualität und Leistung, Finanzkraft und Struktureffizienz wird laut Sodexo ein kla-rer Trend zum integrierten Facility Management sichtbar. Ein Drittel der Befragten möchte künftig FM-Aufträge gebündelt vergeben. Die größten Vor-teile solcher integrierten Lösungen werden dabei vor allem in der Erhöhung der Kosteneffizienz so-wie vereinfachten administrativen Prozessen ge-sehen. FM-Dienstleister werden so zum zentralen Ansprechpartner und können verstärkt als aktive Berater unterstützen. (pj)

ARBEITSPLATZ-INFRASTRUKTUR

8. IFM Kongress an der TU

WIEN. Der 8. Internationale Facility Management Kongress am 19. und 20.11. an der TU punkte-te mit topaktuellen Themen wie „New Ways of working und deren Einfluss auf die interne Fir-menorganisation“. Neue Arbeitswelten verlangen auch nach einer neuen Arbeitsplatzinfrastruktur: Arbeitszeiten und -orte werden flexibler, und mit der zunehmenden Internationalisierung steigt auch die Reisehäufigkeit der Mitarbeiter. CFO Franz Hiesinger von Mondi und die HR-Leiterin von ASICS, Tammy Robinson, betonten die Bedeu-tung der Arbeitsplatzgestaltung im Hinblick auf Mitarbeitermotivation und -bindung; Mitarbei-tereinbindung ist für beide von größter Wichtig-keit. Darüber hinaus wurde gezeigt, wie sich das Arbeitsplatzdesign positiv auf die Nachhaltigkeit auswirken kann.

Ein weiteres zentrales Thema knüpfte an die derzeitigen Gespräche über die Änderungen des WGG und MRG an. Wirtschaftlichkeit und Nut-zerfreundlichkeit von Hightech-Gebäuden wurden von BIG-CEO Wolfgang Gleissner als Vertreter des größten Büroimmobilienbesitzers in Österreich, Wolfgang Wahlmüller, CEO Österreichisches Sied-lungswerk (im Bild oben), sowie Wolfgang Kastner, Professor für Gebäudeautomation an der TU, hin-terfragt. (pj)

Für FM braucht es eine ein-heitliche Begriffsverwen-dung und Terminologie.

Gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit: Elke Kuhlmann und Johannes Bungart (beide GEFMA), Peter Kovacs und Ingo Linke (beide FMA, v.l.).

Peter Kovacs Vorstandsvorsitzender der FMA

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Projektleitung:

Mag. Erich Danneberg, MAS

Tel: 01 / 919 20 2224 | [email protected]

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Reform I Länder wollen mehr Geld für Kranken­häuser 66

Reform II Lehrpraxen sollen mehr Geld für Jung ärzte erhalten 66

Transparenz Pharma­branche legt Zuwen­dungen an Ärzte offen 67

Portrait Apomedica punktet mit Forschung und Qualität 70

Pharma-Lounge Phar­mig­Präsident Rumler lud zum Jahresausklang 72

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Pharmabranche: Beobachter erwarten weitere Fusionen Das Übernahmekarussell in der Pharmaindustrie dreht sich weiter. Nach Pfizer/Allergan könnten noch heuer weitere Deals folgen. 68

Apotheker als Gruppe aktivcorinna Prinz-Stremitzer

Die Rat & Tat Apothekengruppe hat in ihrer jüngsten General-versammlung Corinna Prinz-Stremitzer zur neuen Obfrau

gewählt. Mit ihr übernimmt eine ambitionierte Apothekerin aus

Oberösterreich die Führung des Apotheken-Netzwerks.

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Die im Naturhistorischen Mu-seum Wien ausgestellte Venus von Willendorf ist das Symbol von Weiblichkeit und Frucht-barkeit. Diese Allegorie nutzt

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Brustkrebs und gleichzeitig auch die Stigmatisierung der von ihr betroffenen Frauen zu

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medianet.at66 HealtH:care Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN/BAD HALL. Fast könnte man meinen, dass das Treffen der Landesgesundheitsreferenten in Oberösterreich Läuterung für die Länder als Spitalsträger brach-te. Seit Jahren wird den Ländern vorgeworfen, die Spitalskapazitä-ten aus politischen Motiven und nicht zuletzt als Arbeitsplatz- und Wirtschaftsmotor hoch zu halten. In Bad Hall brachte nun Nieder-österreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) den Direktor von Cochrane Österreich und Leiter des Depart-

ments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie der Donau-Universität Krems, Gerald Gartlehner, mit. Kern seines Refe-rats: Gesundheitspolitische Ent-scheidungen brauchen das beste verfügbare Wissen. „Unabhängige und wissenschaftlich gesicherte Informationen zu präventiven, di-agnostischen und therapeutischen Maßnahmen helfen, vorhandene Mittel zielgerichtet und effizient einzusetzen“, erklärte Gartlehner den Gesundheitslandesräten.

Deren Fazit bei ihrer Halbjah-restagung: Man diskutierte wieder einmal über das Thema Krankenan-

stalten-Finanzierung. Grundsätz-lich stellten die Gesundheitsrefe-renten dabei klar, dass gleichzeitig mit den angelaufenen Finanzaus-gleichsverhandlungen auch die Krankenanstalten-Finanzierung und die Dotierung des Pflegefonds mitbehandelt werden müssen. „Es kann nur einen gemeinsamen Ab-schluss geben“, machte Oberös-terreichs Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Josef Pührin-ger (ÖVP) deutlich. Die Länder wür-den zwar einer Obergrenze bei der Krankenanstalten-Finanzierung zustimmen, erklärten jedoch auch, dass der 1,3 Mrd. €-Pflegefonds,

der Ende 2016 ausläuft, bis zum Jahr 2020 verlängert und aufge-stockt werden müsse. Als Grund nannte Pühringer die demografi-sche Entwicklung.

Parallel wurde in Wien das Ge-sundheitsbudget im Nationalrat diskutiert. Es ist im Vergleich zu den Töpfen der Krankenkassen und der Länder für den niedergelasse-nen und stationären Bereich mit 1,043 Mrd. € vergleichmäßig ge-ring, liegen doch die gesamten Ge-sundheitsausgaben in Österreich bei über 35 Mrd. €.

Im Rahmen der Diskussion um das von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) zu vertre-tende Budget für 2016 gab es dann auch Lob der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP für das heimische Gesundheitswesen. Kritik gab es von der Opposition an der stocken-den Gesundheitsreform, dem Ab-wandern junger Ärzte in Ausland und Tendenzen zur Zwei-Klassen-Medizin vor allem im Bereich der Bildgebung und Radiologie.

Mehr Geld im BudgetIm Gesundheitsbudget kommt es im kommenden Jahr zu einem Anstieg der Ausgaben um 9%, was im Wesentlichen auf mehrere Ent-wicklungen zurückzuführen ist: der Kostenbeitrag des Bundes an den beim Hauptverband eingerichteten Zahngesundheitsfonds (+60,0 Mio. €), die neuerliche Dotierung des Kassenstrukturfonds (+10,0 Mio. €), E-Health-Maßnahmen vor allem für den ELGA-Start (+6,2 Mio. €), Zahlungen an die Krankenversiche-rung im Rahmen der Mindestsiche-rung (+4,5 Mio. €) sowie zusätzliche Mittel für das Kinderimpfkonzept (+4,0 Mio. €). Der Großteil der Aus-gaben ist aber für die Finanzierung der Krankenanstalten 645,6 Mio. € (2015: 648,4 Mio. €) reserviert. Weitere Schwerpunkte bilden Bei-träge für die Sozialversicherungen mit 134,5 Mio. € (62,5 Mio. €), die Gesundheitsförderung mit 45,7 Mio. € (46,1 Mio. €), die Förderung der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) und der Gesundheit Österreich GmbH mit 63,7 Mio. € (65,3 Mio. €).

länder wollen für Spitäler mehr GeldÖsterreich ist im internationalen Vergleich Spitze, was die Dichte und Inanspruchnahme an Spitälern betrifft. Das kostet Geld, das den Ländern als Trägern zunehmend fehlt.

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BAD HALL. Die Länder wollen 30% der Kosten für Lehrpraxen übernehmen. Einen entsprechen-den Beschluss haben die Gesund-heitsreferenten der Länder bei ihrer Konferenz in Bad Hall ver-abschiedet. Damit „wollen wir die Blockade bei diesem Thema auflösen“, erklärte der Gastgeber, der oberösterreichische Landes-hauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Hintergrund sind seit Jahren schwelende Diskussionen über ei-ne Ausweitung der Lehrpraxen für angehende Allgemeinmediziner. Die Frage war bisher immer, wer deren Gehälter zahlt, weil es für die ausbildenden Ärzte im Gegen-satz zum Turnus im Spital kaum öffentliche Hilfen gab.

Nachdem auf Bundesebene we-gen der Finanzierbarkeit dieser

Ausbildungsmöglichkeit „ein Still-stand in der Entwicklung“ einge-treten sei, einigten sich die Län-der auf eine Beteiligung, erklärte Pühringer, der in Oberösterreich auch für Gesundheit zuständig ist. Die vereinbarten 30% sollen aus dem Strukturfonds genom-men werden, der zwar vom Bund gespeist werde, aber den Ländern zur Verfügung stehe. Die Schaffung der Lehrpraxen im niedergelasse-nen Bereich sei eine notwendige Alternative zum Turnus im Spital im Rahmen der Ärzteausbildung.

Kritik an ÄrztemangelVor einem bevorstehenden Ärz-temangel warnte dabei auch Kärn-tens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ), weshalb sie ein Auf-heben der Zugangsbeschränkung

für das Medizinstudium forder-te. Im Rahmen der Ausbildung im Pflegebereich sei es auch der aus-drückliche Wille der Bundeslän-der, die aktuell vier- bis fünfteilige Ausbildung auf drei zu beschrän-ken, sagte Pühringer: den Bachelor-Pfleger, den Pflegefach-Assistenten und den Pflegeassistenten. Derzeit gebe es bei der geplanten Gesetzes-novelle jedoch noch Probleme mit der Gewerkschaft, da mit der Aka-demisierung zum Bachelor auch neue medizinische Aufgaben für diesen Beruf hinzukommen, umriss der Landeshauptmann, wo es sich bei diesem Thema spießt. Stillstand bemängelten die Länder auch bei der Einführung sogenannter Erst-versorgungszentren der Primary Health Care (PHC). Hier bremse die Ärztekammer. (kw)

Mehr Mittel für lehrpraxenLänder wollen nun doch bei der Finanzierung von Lehrpraxen mitzahlen und fürchten Ärztemangel im ländlichen Bereich.

Die Gesundheits- und Spitalslandesräte der Länder trafen sich in Oberösterreich und diskutierten anstehende Reformen.

Hilfe für kranke Mitarbeiter fehltMartin rümmele

An den österreichischen Medi-zin-Universitäten ist die Arbeits-medizin „unterbelichtet“, kritisiert die Ärztekammer und fordert einen Lehrstuhl an jeder Medi-zinuni. Nur durch Arbeitsmedizin und betriebliche Gesundheits-förderung könne man das Ziel der „Strategie Europa 2020“ der Europäischen Kommission, die Beschäftigungsquote der 55- bis 64-Jährigen bis 2020 auf 60% zu erhöhen, erreichen. Österreich ist mit aktuell 46% davon weit entfernt. Tatsächlich sind Wirtschaft und Politik dringend gefor-dert, Rahmenbedingungen für altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu gehört, dass man sich überlegt, wie Men-schen in einer älter werdenden Gesellschaft arbeiten werden. Vorzeigunternehmen planen hier vor und schaffen neue Jobs für jene Beschäftigten, die kurz vor der Pensionierung stehen. Viele andere bauen die Beschäftigten hingegen „rechtzeitig“ ab. Die Ärztekammer fordert auch einen Teilkrankenstand. Tatsäch-lich kann es nicht sein, dass jemand mit krankheitsbedingter Leistungseinschränkung nicht arbeiten darf, obwohl er etwa 50% gut leisten könnte. Gerade bei längeren Erkrankungen kann die Möglichkeit, zu arbeiten, dem Alltag auch einen Sinn zurück- geben: Man hat das Gefühl, ge-braucht zu werden. Das gilt auch für ältere Beschäftigte. Passiert hier nichts, haben wir bald viele kranke Frühpensionisten.

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••• Von Ulli Moschen

WIEN. Das Gesundheitswesen gilt nach Ansicht von Experten als besonders intransparent und an-fällig für Korruption. Immer wie-der wurden in der Vergangenheit Pharmaunternehmen und Ärzte kritisiert. Im kommenden Jahr startet nun eine freiwillige Initiati-ve zur Offenlegung von Zuwendun-gen an medizinische Einrichtungen und Ärzte durch die Industrie, die die Pharmafirmen des europäi-schen Branchenverbandes EFPIA bereits im Jahr 2013 beschlossen haben. Die Pharmaunternehmen verpflichten sich dazu, ab 2016 je-weils für das Vorjahr sämtliche ih-rer Zahlungen an Ärzte und andere Gesundheitsberufe auf ihren Web-seiten offenzulegen.

Rahmen für OffenlegungEinziger Haken: Für die Offenle-gung benötigen die Unternehmen die Zustimmung des jeweiligen Arz-tes. Wenn eine solche nicht möglich sein sollte, darf die Meldung in aggregierter Form, also zusammen-gefasst und anonymisiert, erfolgen. Die Verpflichtung zur Offenlegung betrifft Honorare an Ärzte im Zuge einer Vortragstätigkeit, die Kosten-übernahme bei Teilnahme eines

Arztes an einem Kongress oder auch Leistungen im Rahmen einer Forschungstätigkeit. Bei Trans-parency International – Austrian Chapter (TI-AC) fürchtet man zur-zeit noch, dass der Datenschutz als Vorwand gegen eine transparente Offenlegung vorgeschoben wird.

TI-AC wird die Offenlegungspraxis daher im kommenden Jahr genau analysieren und, falls die Einhal-tung der freiwilligen Initiative zu wünschen übrig lässt, verbindliche gesetzliche Regelungen fordern.

„Sollte die freiwillige Selbstver-pflichtung der Pharmaunterneh-

men nicht für ausreichend Trans-parenz sorgen, sollte über eine gesetzliche Regelung analog zum Sunshine Act in den USA nach-gedacht werden“, fordert Franz Piribauer, Leiter der Arbeitsgrup-pe Gesundheitswesen bei TI-AC. „Patienten müssen sich darauf ver-lassen können, dass sie die beste Behandlung bekommen und nicht die, für die meinungsbildende Ärz-te das meiste Geld bekommen.“ Die Pharmig-Vertreter versprechen sich von der Initiative eine Verbes-serung der Versorgungsqualität.

Pharmig zuversichtlichFür den Branchenverband Pharmig ist die Selbstverpflichtung hinge-gen ein wichtiger Schritt: „Alle Mit-gliedsunternehmen der Pharmig unterliegen dem Verhaltenscodex. Das sind über 100 Unternehmen und damit der Großteil der öster-reichischen pharmazeutischen Industrie“, sagt Pharmig-Gene-ralsekretär Jan Oliver Huber, und Präsident Robin Rumler präzisiert: „Wichtig ist die gemeinsame Über-zeugung von Ärzten und Industrie, dass die Transparenzregeln das Vertrauen in die Zusammenarbeit stärken und auch das Engagement beider Seiten benötigen, um wir-kungsvoll zu sein.“

Freitag, 4. Dezember 2015 health:care 67

Ärzte als hürde für KlarheitDie Pharmaindustrie will ab dem kommenden Jahr alle Zuwendungen an Ärzte offenlegen. Das Problem dabei: Jeder Arzt muss dem auch zustimmen.

ELGA: Digitale Unterstützung für Ärztinnen und ÄrzteMit der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA erhalten Ärztinnen und Ärzte zukünftig einen raschen und umfassenden Überblick über bisher erfolgte Behandlungen und Medikationen ihrer Patientinnen und Patienten.

e-Befunde: interaktiv, strukturiert, standardisiertAlle Befunde, die künftig über ELGA zur Verfügung stehen, ha-ben ein neues technisches Format und damit einen strukturierten Aufbau, der österreichweit stan-dardisiert ist. Unstrukturierte PDF-Dokumente oder gar handge-schriebene Befunde gehören dann der Vergangenheit an. Diese neu-en, interaktiven e-Befunde können zudem automatisch in das ärzt-liche Dokumentationssystem über-nommen werden. Überdies wird es möglich sein, einzelne Informa-tionen in die eigene Arztsoftware einzuspielen, um etwa Blutwerte eines Patienten oder einer Patien-tin über einen längeren Zeitraum zu überprüfen. Auch die Navigati-on im ELGA-Dokument selbst wird durch die einheitliche Struktur sehr einfach sein. Medikation, Diagno-sen, Therapien und Behandlungs-verläufe werden dadurch für Ärzte und Patienten transparenter und nachvollziehbarer.

ELGA-Dokumente sind beschlagwortetBefunde, die via ELGA verfügbar gemacht werden, sind österreich-

weit einheitlich beschlagwortet. Das bedeutet, dass das Suchen und Filtern – beispielsweise nach Ersteller oder Befundart – ähn-lich einer guten Bibliothek funk-tioniert und bereits eine effizi-ente Auswahl eines bestimmten ELGA-Dokuments ermöglicht.

Zudem werden „alte“ Befunde aus technischen Gründen nicht nachträglich über ELGA verfügbar gemacht. Auch das Abrufen von lo-kal im Krankenhaus-Informations-system oder im Arzt-Informations-system vorliegenden Gesundheits-daten ist über ELGA nicht möglich.

Da ELGA schrittweise startet – es beginnen öffentliche Spitäler und Pflegeeinrichtungen in der Steiermark und in Wien –, wer-den anfangs nur wenige ELGA-Gesundheitsdaten zu einem Pati-enten zur Verfügung stehen. Me-dikationsdaten werden im Rahmen eines Probebetriebs in der Region Deutschlandsberg in der ersten Jahreshälfte 2016 erstmals via ELGA abrufbar sein. Danach wer-den die e-Medikation und ELGA auch im niedergelassenen Bereich ausgerollt.

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Weitere Informationen bei der ELGA-Servicelineunter 050 124 4411 werktags von Montag bis Freitag von 07:00–19:00 Uhr oder unter www.gesundheit.gv.at und www.elga.gv.at

e-Befund im CDA-Format: optimiert für die Bildschirmansicht.

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GSK: kein Geld mehr für ÄrzteWIEN/LONDON. In den ver-gangenen zehn Jahren hat das britische Pharmaunternehmen GSK eine Reihe von Initiativen ergriffen, um Vertrauen und Transparenz zu erhöhen und seiner gesellschaftlichen Ver-antwortung gerecht zu bleiben; es sieht sich dabei als Impuls-geber für die Branche, betonten Roman Gamerith, Vice Presi-dent und Cluster Area Head Central Europe, GlaxoSmithKli-ne, und Antti Kourula, General Manager GSK Österreich, am Donnerstag bei einer Presse-konferenz in Wien. Die Veröf-fentlichung der Ergebnisse von Arzneimittelstudien zähle ebenso dazu wie eine Trans-parenzinitiative beim Umgang mit Patientenorganisationen oder die Neuregelung der Mus-terabgabe an Ärzte.

Ein nächster wichtiger und logischer Schritt für GSK ist nun die Weiterentwicklung in Richtung einer interessenskon-fliktfreien und transparenten Zusammenarbeit mit Ärzten. So wird man etwa Fortbildungen nicht mehr direkt sponsern, sondern über unabhängige Grants an Fachgesellschaf-ten oder über unabhängige Drittanbieter. Gamerith: „Wir beenden direkte Zahlungen sowie jede andere Form einer geldwerten Leistung an Health Care Professionals.“

Kongresse sollen nur noch der Wissensvermittlung dienen, sagen industrie und Kritiker.

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mer Health Growth Wave“ zeigt, dass im Selbstzahlermarkt der Gesundheitsbranche neue Segmen-te mit viel Wachstumspotenzial entstehen: Angetrieben durch die Digitalisierung und den Eintritt branchenfremder Spieler aus der Technologie und Konsumgüterin-dustrie, werden in Zukunft digi-tale Analyse- und Beratungsmög-lichkeiten mit pharmazeutischen Produkten kombiniert werden. Sie bedienen die steigenden Be-dürfnisse der Konsumenten nach einfachen und erschwinglichen Möglichkeiten, junges Aussehen, Gesundheit und Fitness bis ins hohe Alter zu erhalten, für die

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Kurz vor Jahresende steigt das Übernahmefieber in der Pharmabranche noch einmal deut-lich an: Mit der Rekordübernah-me des Botox-Herstellers Allergan durch den Viagra-Konzern Pfizer übertrifft die Branche ihren Vor-jahresrekord von mehr als 500 Mrd. US-Dollar bereits jetzt deut-lich. Das Fusions- und Übernah-mefieber dürfte einer Studie zufol-ge anhalten: Weltweit erwarten der Umfrage zufolge 83% der befragten Großkonzerne steigende Transak-tionsvolumina in den kommenden Monaten.

Studie zeigt PotenzialAuch A.T. Kearney rechnet mit ei-nem sich rascher drehenden Fusi-onskarussell: „Mit dem geplanten Deal zwischen Pfizer und Allergan entsteht ganz nebenbei ein mäch-tiger Player im Selbstzahlermarkt der Gesundheitsbranche mit einem einzigartigem Portfolio in einem aufstrebenden Zukunftssegment“, kommentiert Oliver Scheel, Part-ner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Pharma und Gesundheitswesen den geplanten Deal vor dem Hintergrund einer neuen Untersuchung von A.T. Ke-arney. „Die Übernahme des Botox-Herstellers Allergan durch den Arzneikonzern Pfizer, der bereits einen relevanten Anteil im Markt für nicht verschreibungspflichtige Medikamente hält, ist zwar durch Steuererleichterungen motiviert, bietet aber zusätzlich strategische Chancen – erstens zu den Markt-führern im weltweiten Consumer Health Markt aufzuschließen und zweitens Marktführer im wachsen-den Zukunftssegment für Ästheti-sche Hautgesundheit zu werden.“

Die weltweite A.T. Kearney-Un-tersuchung „Catching the Consu-

Pfizer sich mit der Übernahme von Allergan in eine gute Position bringt.

Die neuen Segmente bieten ver-brauchernahe, oft schon heute di-gitale Lösungspakete, die Konsu-menten und Patienten in die Lage versetzen, Analysen und entspre-chende pharmazeutische Produkte wie auch minimalinvasive Techni-ken eigenständig und von Ärzten und Spezialisten unabhängiger an-zuwenden.

Industrie unter DruckZudem werde die Digitalisierung vielfältige Innovationen hervor-bringen, bis hin zum persönlichen „Beauty-“ und „Gesundheitsmana-ger“ im Taschenformat, der sich im Elektronikmarkt erwerben lässt. „Im Gesundheitsbereich zeigen Fir-men wie Philips mit ihrer Health Suite-Plattform, die webbasierte Patientenversorgung anbietet, oder Google Life Science, das mit Dex-Com und Sanofi an digitalen Dia-betes Programmen arbeitet, in wel-che Richtung die neuen Angebote gehen könnten“, illustriert Scheel die Entwicklung.

Wenn sich Konsumgüterunter-nehmen wie Nestlé und Techno-logieunternehmen wie Apple oder Google mit ihrem Zugriff auf Mas-sendaten intensiv an der Entwick-lung von Gesundheitslösungen beteiligen, entstehen mit rasanter Dynamik ganz neue Segmente, die mit der heutigen Produktwelt nur noch wenig gemeinsam haben“, beschreibt der Experte die Ergeb-nisse der Untersuchung. „Bereits heute zeichnet sich ab, dass die neuen Segmente extrem viel Po-tenzial eröffnen: neue Entwick-lungsfelder mit guten Wachstums-chancen für die Unternehmen, die sich wie Pfizer hierfür positionie-ren, und mehr Autonomie für die Kunden.“

68 health:cover Freitag, 4. Dezember 2015

Fusionswelle rollt Die Übernahme von Allergan durch Pfizer dürfte in der Branche weit-reichende Folgen haben. Experten erwarten weitere Übernahmen.

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Sanofi restrukturiert Merial

PARIS. Der französische Pharmakonzern Sanofi erwägt Insidern zufolge den Verkauf oder den Börsengang seiner Tierarznei-Sparte Merial. Die Investmentbank Lazard arbeite mit Sanofi an ent-sprechenden Plänen, bei dem der Bereich mit bis zu zwölf Mrd. Euro bewertet werden könne, sagte mehrere mit dem Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Sanofi-Chef Olivier Brandicourt hatte Anfang November erklärt, Merial und das europäische Ge-schäft mit Nachahmer-Medikamenten stünden auf dem Prüfstand. Merial ist in mehr als 150 Ländern aktiv, hat 6.500 Mitarbeiter und erwartet in die-sem Jahr einen Umsatz von rund 2,4 Mrd. Euro.

Einem mit der Sache vertrauten Banker zufolge könnte sich Sanofi am Ende eher für einen Bör-sengang als den Verkauf an einen Wettbewerber entscheiden, weil die Franzosen dadurch mögliche Probleme mit den Wettbewerbsbehörden vermei-den würden.

Insidern zufolge könnte Sanofi auch den Verkauf seines europäischen Generika-Geschäfts in die Wege leiten, das etwa mit drei Mrd. Euro bewertet sei. Ein solcher Prozesse würde aber wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2016 angestoßen werden, weil die europäischen Geschäfte rechtlich erst von den globalen getrennt werden müssten. Weltweit hatte Sanofi in dem Bereich 2014 rund 1,8 Mrd. Euro umgesetzt.

SchUlDeNreDUZIerUNG

Merck denkt an Verkauf

DARMSTADT. Die seit Mitte des laufenden Jahres über die weltweite Pharmabranche einbrechende Verkaufs- und Fusionswelle ebbt nicht ab. Im Ge-genteil: Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck denkt einem Medienbericht zufolge über den Verkauf seiner Tochter Allergopharma nach. Mit dem Schritt könnten die Darmstädter ihre Schulden reduzieren, berichtete die Nachrichten-agentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen.

Die Veräußerung des Herstellers von Medika-menten zur Behandlung von Allergien könnte Merck rund 600 Mio. Euro einbringen. Die Tochter dürfte das Interesse von Konkurrenten und Fi-nanzinvestoren auf sich ziehen. Die Überlegungen befänden sich aber noch in einem frühen Stadium. Das Management könnte sich deshalb auch noch dagegen entscheiden.

Allergopharma gehört seit mehr als 40 Jahren mehrheitlich zu Merck. Das Unternehmen ist seit Ende 2012 vollständig im Besitz des deutschen Traditionskonzerns. Merck hatte erst vor Kurzem mit dem Kauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich für 17 Mrd. Dollar (umgerechnet mehr als 16 Mrd. Euro) die bisher größte Übernahme in der Firmengeschichte unter Dach und Fach gebracht.

Pharmaunternehmen müs-sen ihre Strategie an neue Marktkräfte anpassen.

Die Pharmabranche reagiert auf zunehmende Änderungen im Markt mit einer neuen Übernahmewelle, sind Experten überzeugt.

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Auch Teva kaufte heuer bereits kräftig ein.

Die größten Pharmafusionen 2015

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Pfizer Allergan 160,0 Mrd. US$

Teva Generika von Allergan 40,0 Mrd. US$

Merck Sigma-Aldrich 17,0 Mrd. US$

Pfizer Hospira 17,0 Mrd. US$

Valeant Salix 14,5 Mrd. US$

Walgreens Rite Aid 9,4 Mrd. US$

Alexion Synageva 8,4 Mrd. US$

Shire Dyax 5,9 Mrd. US$

AstraZeneca ZS Pharma 2,7 Mrd. US$

Teva Rimsa 2,3 Mrd. US$Quelle: medianet/APA

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„Pharmaunternehmen müssen ihre Strategie an die neuen Markt-kräfte anpassen“, erläutert Scheel die Herausforderung für die Bran-che. „Die Unternehmen müssen jetzt noch weiter denken und mit ‚buy and build‘ über ihre Branche hinweg, über ihr Stammgeschäft hinaus aktiv werden und lernen ihre Produkte als Bestandteil eines verbraucherspezifischen Paketes zu platzieren.“

Die Branche kommt aber auch auf einer anderen Seite unter Druck. Die Milliardenübernahme Pfizer/Allergan stößt in der US-Po-litik wegen der geplanten Verlage-rung des Firmensitzes ins Ausland auf scharfe Kritik. Die Demokratin Hillary Clinton, die sich um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei bewirbt, sagte, wegen der Nutzung von Schlupflöchern sei der „US-Steuerzahler der Dumme“. Ihr Rivale Donald Trump von den Republikanern kritisierte die Pläne als „widerlich“.

Pfizer will zumindest auf dem Papier den Firmensitz in die Al-lergan-Heimat Irland verlagern, wo ein Bruchteil der US-Unterneh-menssteuern fällig wird. Gesteuert wird der Konzern weiter aus New York.

Freitag, 4. Dezember 2015 Pharma:rePort 69

GENF/WIEN. In der Europa-Regi-on der Weltgesundheitsorganisa-tion (WHO) sind im vergangenen Jahr mehr HIV-Diagnosen denn je gestellt worden. Die Zahl der Neu-diagnosen betrug 142.000, erklärte die WHO-Europa-Direktorin Zsuz-sanna Jakab am Welt-Aids-Tag (1. Dezember), an dem auch Wien wie-der im Zeichen des „Red Ribbon“ stand – dem weltweiten Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken. In den ersten drei Quartalen 2015 wurden laut Aids-Hilfe Wien in ganz Österreich 342 Neuinfektionen diagnostiziert, 183 davon allein in Wien. Roche Diagnostics Österreich, weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von HIV-Tests, betonte anlässlich des Welt-Aids-Tags ein-mal mehr die entscheidende Rolle

WIEN. Entweder wochenlang auf einen Termin warten oder privat für die CT- und MRT-Untersuchung zahlen und sofort drankommen – Röntgeninstitute würden durch diese Praxis unzulässig abkassie-ren, kritisiert Bernhard Wurzer vom Hauptverband der Sozialver-sicherungsträger und droht mit Klagen.

Während Kassenpatienten oft bis zu acht Wochen auf ihre Unter-suchung in einem Röntgeninstitut warten müssten, würden jene, die privat zahlen, in einigen Praxen vorgereiht. Dies würde aber ge-gen die abgeschlossenen Verträge verstoßen, in denen eine derartige Bevorzugung ausgeschlossen sei. Die meisten Beschwerden liegen derzeit aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark vor.

Verlagerung in KlinikenLaut Wurzer werden Vertragsauflö-sungen oder Klagen überlegt, dafür werde aber zunächst ein Gutachten erstellt, weil von den Röntgeninsti-tuten verschiedene Konstruktionen gewählt hätten und etwa die Gerä-te an sich selbst oder an einzelne Ärzte vermietet haben. Eine weitere Überlegung des Hauptverbands ist es, 2018, nach Auslaufen der Ver-träge, Untersuchungen in den Spi-tälern durchführen zu lassen.

Die Darstellung des Hauptver-bands sei falsch, meldeten sich am Mittwoch die Neos zu Wort. Die Kassen würden den Radiologen nämlich nur eine begrenzte Anzahl an Untersuchungen pro Quartal entgelten. Sind diese Kontingente erschöpft, werde ein Kassenpatient erst im nächsten Quartal behan-delt. „Sonst müsste der Arzt gratis arbeiten – und das kann man von niemandem erwarten“, sagte Ge-

sundheitssprecher Gerald Loacker.Die Verknappung der Leistungen würde vonseiten der Kranken-kassen betrieben, nicht durch die Radiologen.

Ähnlich argumentiert der Kärnt-ner Radiologe Manfred Baldt, Spre-cher der Institute für Bildgebende Diagnostik. Die langen Wartezeiten hätten in Wahrheit eine einzige Ur-sache: „Die Untersuchungen wur-den ab 2010 durch den Hauptver-band gedeckelt, gleichzeitig steigt der Bedarf und dadurch entstehen Wartezeiten“, betonte der Medizi-ner in seiner Replik. Auch die Ra-diologen in öffentlichen Spitälern seien völlig ausgelastet, nicht zu-letzt als Folge des neuen Spitalsar-beitszeitgesetzes, so dass von dort viele Patienten an die Institute ver-wiesen würden.

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SchlaGaNFallProPhylaxe

Bestätigung für Daiichi

MÜNCHEN. Das deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hat der von Daiichi-Sankyo entwickelten Arznei Edo-xaban einen beträchtlichen Zusatznutzen zur Pro-phylaxe von Schlaganfällen und systemischen em-bolischen Ereignissen bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten zugestanden: Schlag-anfälle, Blutungen und schwere Nebenwirkungen träten unter Edoxaban seltener auf.

Edoxaban wurde im Juni 2015 in der Europäi-schen Union zugelassen – nicht nur zur Präventi-on von Schlaganfällen bei erwachsenen Patienten mit Vorhofflimmern, sondern auch zur Behand-lung venöser Thromboembolien.

Die nunmehrige positive Bewertung des Ins-tituts fließt in die Entscheidung des deutschen Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über den Erstattungspreis durch den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung ein. Dazu läuft derzeit ein Stellungnahmeverfahren. Die entsprechende Entscheidung könnte dann auch für Österreich und den hiesigen Erstattungspreis relevant sein. „Daiichi-Sankyo ist überzeugt, dass Edoxaban auch für betroffene Patienten einen relevanten Zusatznutzen bietet und wird das Stellungnahmeverfahren nutzen, um dem G-BA entsprechende Daten vorzustellen“, erklärt Daiichi Sankyo-Geschäftsführer Ralf Göddertz.

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Erfolg für Roche-Arznei

WIEN/BASEL. Die Europäische Kommission hat die vom Schweizer Pharmakonzern Roche ent-wickelte Anwendung von Cobimetinib in Kom-bination mit Vemurafenib zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit inoperablem oder me-tastasierendem Melanom mit BRAF-V600-Mutati-on – einer besonders bösartigen und aggressiven Form von Hautkrebs – zugelassen.

Die Zulassung stützt sich auf eine Phase-III-Studie, die gezeigt hat, dass die Kombination der beiden Tyrosinkinasehemmer das Fortschreiten der Erkrankung (Progression) deutlich hinauszö-gerte – das progressionsfreie Überleben lag durch-schnittlich bei 12,3 Monaten, verglichen mit 7,2 Monaten unter Vemurafenib allein. Weitere Daten, die erst kürzlich vorgestellt wurden, ergaben, dass durch die Kombinationstherapie das Gesamtüber-leben signifikant gesteigert werden konnte – auf fast 22,3 Monate im Vergleich zu 17,4 Monaten für Patienten nur unter Vemurafenib.

Mit der nun zugelassenen Kombination könn-ten von der Mutation betroffene Patienten mit fortgeschrittenem Melanom „noch zielgerichteter behandelt werden: Der Krankheitsverlauf wird deutlich verlangsamt, gibt Patienten und Angehö-rigen neue Hoffnung“, betonte Johannes Pleiner-Duxneuner, Medical Director bei Roche Austria.

Die rückkehr von hIvMit 142.000 Neuinfektionen wurden in Europa mehr Diagnosen denn je gestellt; frühe Tests entscheidend.

Spardruck trifft PatientenKrankenkassen und Radiologen sehen einen wachsenden Spardruck. Die Kassen fürchten, dass Institute Privatpatienten bevorzugen.

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Spardruck Radiologen liegen mit den Kassen im Konflikt und kritisieren Kontin-gentierungen.

Auch Teva kaufte heuer bereits kräftig ein.

einer frühen und exakten Diagno-se der Infektionskrankheit für ei-ne effiziente Therapie. Laut Roche wurden 2014 in Österreich 762.000 HIV-Tests durchgeführt, dabei 403 Neuinfektionen diagnostiziert. (red)

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medianet.at70 Pharma:rePort Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Martin Rümmele

GRAZ. Das Grazer Unternehmen Apomedica zählt zu den führenden Pharmaunternehmen Österreichs und konzentriert sich ausschließ-lich auf den Apothekenmarkt. Hier punktet das 1968 gegründete Un-ternehmen vor allem stark im OTC-Segment mit rezeptfreien Produk-ten und gehört zu den führenden Unternehmen in diesem Segment, knapp hinter internationalen Groß-konzernen.

„Der Ansatz der Dachmarke Apomedica ist, dass die Heilkraft der Natur die Basis für Entwick-

lung, Herstellung und den Vertrieb hochwertiger Nahrungsergän-zungsmittel ist“, sagt Geschäfts-führerin Ruth Fischer. „Unsere Produktgruppen zeichnen sich durch ihren hohen, wissenschaft-lich fundierten Qualitätsvorsprung und ihre sinnvolle Dosierung aus. Sie bieten neben der gewünschten Wirkung auch stets einen positi-ven Zusatznutzen“, betont sie. Die erfolgreichste Marke des Unter-nehmens ist „Dr. Böhm“ – benannt nach dem 2013 verstorbenen Fir-mengrüner Dr. Friedrich Böhm, der sowohl Arzt wie auch Apotheker war.

Die gelernte Betriebswirtin Fischer ist seit dem Jahr 1983 im Unternehmen, hat es seither maß-geblich mitgestaltet und führt es heute als alleinige Unternehmens-leiterin der Apomedica und Allein-begünstigte Eigentümervertreterin der Dr. Friedrich Böhm Privatstif-tung.

Fokus auf ForschungUm den Zielen des Unternehmens gerecht zu werden, legt Fischer ein großes Augenmerk auf Forschung und Entwicklung. Mit einem er-fahrenen Team aus Medizinern, Pharmazeuten und Marketingfach-

leuten werden laufend neue Rezep-turen und Produkte entwickelt und neue Wirkstoffe gesucht, die in der Natur vorkommen und vor allem in Pflanzen enthalten sind. In den Forschungs- und Entwicklungsbe-reich fließen 20% des Apomedica-Umsatzes. Nach dem Geheimnis ih-res Erfolges befragt, verweist Ruth Fischer gern auf den Grundsatz: „Leben und leben lassen, ist mein privater Leitsatz, denn ich schätze Großzügigkeit und nicht Kleinlich-keit im Denken.“

NetzwerkerinNicht zuletzt vor diesem Hin-tergrund ist Fischer auch Grün-dungsmitglied der „Business & Professional Women Club“ in der Steiermark – ein Business Club für Frauen, deren Zielsetzung ist, Frau-en zu fördern und zu unterstützen, indem sie Kontakte pflegen, sich austauschen und Netzwerke schaf-fen. Fischers Interesse gilt dabei vor allem auch der Gesundheit des Menschen und dem nachhaltigen Erfolg ihrer Unternehmen – aber nicht nur: Das soziale Engagement sei fixer Bestandteil der Unterneh-mensstrategie, betont die Manage-rin. Ob WWF-Projekt zur Erhaltung des Lebensraums, die Stärkung der Werte „Familie, Kinder und Zu-kunft“ oder die Zusammenarbeit mit den Clowndoctors „Roten Na-sen“ – die unternehmerische Ge-sellschaftsverantwortung, bewegt Fischer seit Jahren zu sozialen Projekten.

Das Grazer Pharmaunternehmen beschäftigt rund 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und erwirt-schaftete mit seinen vier Dachmar-ken „Dr. Böhm“, „Apozema“, „Lu-uf“ und „LaseptonMed“ im Wirt-schaftsjahr 2013/14 nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 20 Mio. €. Das entspreche einem jährlichen Absatz von rund 3,3 Mio. verkauften Packungen (2013/14), so das Unternehmen. Davon beziehen sich 44% auf Arzneimittel. Mit sei-nen Dachmarken, die derzeit ein Sortiment von insgesamt rund 130 Produkten umfassen, deckt Apome-dica die verschiedensten Bereiche am OTC-Sektor ab.

apomedica punktet mit Innovationen Serie Österreichische Pharmaunternehmen im Portrait Teil 1 – Apomedica setzt seit 1968 auf Forschung, natürliche Produkte, hohe Qualität und soziales Engagement.

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SALZBURG/WIEN. Das österreichi-sche Familienunternehmen Biogena darf sich zu den sieben Finalisten für den Award „Exzellente Wissens-organisation“ zählen – vergeben bei den 11. Stuttgarter Wissens-management-Tagen im November. Die Auszeichnung wird von der Ge-sellschaft für Wissensmanagement verliehen und prämiert Unterneh-men, die einen besonders professi-onellen und verantwortungsvollen Umgang mit Wissen pflegen. „Die Platzierung von ‚Biogena‘ unter den sieben Finalisten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und zu den Top-Organisationen im Umgang mit Wissen zählen“, erklärt Bruno Petrovic, Co-Geschäftsführer von Biogena. In anschaulichen Präsen-tationen stellten Mitarbeiter der Firma den Hersteller hochqualita-

tiver Mikronährstoffe und dessen Umgang mit Wissen vor einer hoch-karätigen Jury vor. Dabei wurde der Wissensaustausch und die enge Zu-sammenarbeit der Unternehmens-bereiche hervorgehoben. Petrovic (er ist auch Leiter des Qualitätsma-nagements): „Biogena sieht es nicht nur als seine Aufgabe, Wissen zu schaffen, zu sammeln und zu teilen. Am Ende sollen alle Menschen da-von profitieren, sollen es alle Men-schen leben können.“

Auftritt vor JuryIn eigenen Präsentationen stellten Mitarbeiter der Firma Biogena das Unternehmen und dessen Umgang mit Wissen vor einer hochkarätigen Jury dar. Dabei wurde der Wissen-saustausch und die enge Zusam-menarbeit der Unternehmensbe-

reiche hervorgehoben. Daniela Toure-Demmerer, Leiterin der Ab-teilung Wissensmanagement, be-tonte das Alleinstellungsmerkmal des Bereichs für die Biogena-Un-ternehmensgruppe. Das Wissen-schaftsteam bestehe aus Experten verschiedener Fachgebiete, wie Er-nährungswissenschaften, Biologie und Medizin, und ist bestens mit anderen Abteilungen vernetzt. Die Mitglieder des Wissenschaftsteams sind sogar in den Biogena-Shops als kompetente Ansprechpartner präsent. Ein weiteres Tool in Sa-chen Wissensvermittlung an Fach-leute und Endkunden ist der Mik-ronährstoff-Coach. Das umfangrei-che Kompendium gibt es auch in Buchform – den „Mikronährstoff-Coach“ – als Nachschlagewerk über Mikronährstoffe. (rüm)

auszeichnung für Biogena Familienunternehmen setzt auf Wissensvermittlung im Bereich hoch-qualitativer Mikronährstoffe und ist Finalist bei deutschem Award.

Das Biogena-Team punktete bei Wissensmanagement-Award in Stuttgart

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Apomedica-Geschäftsführerin Ruth Fischer schätzt nach eigenen Angaben „Großzügigkeit und nicht Kleinlichkeit im Denken“.

ForSchung I

Boehringer: Erfolg bei EU-PrüfungWIEN. Die Europäische Kommission hat in einem be-schleunigten Prüfverfahren den Boehringer Ingelheim-Wirkstoff Idarucizumab, ein Medikament zur raschen und spezifischen Aufhebung der Dabigatran (Pradaxa)-indu-zierten Gerinnungshemmung, zugelassen. Das spezifische, sogenannte Antidot kommt bei Patienten zum Einsatz, die un-ter der Therapie mit Pradaxa eine Notoperation oder einen Akuteingriff benötigen oder eine lebens bedrohliche oder nicht beherrschbare Blutung erleiden. Das neue Prdukt ist damit das erste und einzige spezifische Antidot zu einem Nicht-VKA-oralen Antikoagu-lans (NOAK), das in der Euro-päischen Union zugelassen ist.

ForSchung II

GSK diskutierte COPD-TherapienWIEN. Ziele einer COPD-The-rapie sind die Besserung von Symptomen, wie Dyspnoe und eingeschränkte Belastbarkeit sowie die Verringerung der Krankheitsprogression. Dabei geht der Weg immer mehr hin zu einer individualisierten Me-dizin. Zum Welt-COPD-Tag, der heuer im November stattfand, machten sich führende Exper-ten Gedanken zu modernen Konzepten, wie dem Einsatz von Kombinationen inhalativer Corticosteroide mit einem lang wirksamen Bronchodilatator bei Patienten mit häufigen Exa-zerbationen oder von zwei lang wirksamen Bronchodilatatoren bei Patienten mit entsprechen-der Symptomatik, insbeson-dere Dyspnoex, berichtet das Pharmaunternehmen GSK.

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••• Von Martin Rümmele

LINZ. Das Programm wird zum Na-men: Mit 1. Dezember wurde der Gesundheitstechnologie-Cluster der oberösterreichischen Wirt-schaftsagentur Business Upper Austria zum Medizintechnik-Clus-ter (MTC). „Da sich der Fokus des Clusters immer mehr auf die Med-Tech-Branche gerichtet hat, ist das nun der nächste logische Schritt“, erklärt Cluster-Managerin Nora Mack. Gleichzeitig wurde auch das Corporate Design neu gestaltet.

Hohes Potenzial„Die Medizintechnikbranche hat ein hohes Wachstumspotenzial und ist insbesondere für den Wirt-schaftsstandort Oberösterreich eine Zukunftschance“, betont Wirt-schaftslandesrat Michael Strugl. Mit der Errichtung der Medizini-schen Fakultät an der Johannes Keppler-Universität, die mit Jah-resanfang den Betrieb aufnimmt, und der MedTech-Transferstelle des Medizintechnik-Clusters in Linz soll es in Zukunft in Oberös-terreich einen Ausgangspunkt für ein Medical Valley geben. Strugl: „Durch die Umbenennung wird dem inhaltlichen Medizintechnik-Schwerpunkt des Gesundheitstech-

nologie-Clusters auch nach außen hin Rechnung getragen.“

Der Medizintechnik-Cluster versteht sich als zentrale Schnitt-stelle zwischen Wirtschaft, Wis-senschaft und Medizin. Ziel sei es, sagt Mack, die rund 230 Partner im Bereich der MedTech-Branche

zusammenzuführen und gemein-same Projekte zu initiieren. Seit Gründung des ursprünglichen Ge-sundheits-Clusters im Jahr 2002 konnten bereits 50 Ideen der Ge-sundheitstechnologiebranche in Cluster-Kooperationsprojekten mit 177 Partnerbetrieben erfolgreich

umgesetzt werden. Beim Start wa-ren Unternehmen aus dem gesam-ten Gesundheitsbereich dabei. Es kristalisierte sich aber ein Techno-logiefokus heraus. Doch der Name wurde in der Wahrnehmung oft noch mit Wellness und verschie-densten Gesundheitsthemen ver-bunden. Jetzt beschreibe der Name auch das Programm. Und das pas-se gut auch zur dritten Säule der Medizinfakultät, die ebenfalls die Medizintechnik sei. „Das hilft dem Standort enorm, wenn hier auch Wissenschaft und Forschung auf universitärer Ebene dazukommen“, ist Mack überzeugt.

Gemeinsame ProjekteVor diesem Hintergrund positio-niert sich der Medizintechnik-Clus-ter als „MedTech-Transferstelle“ mit dem Ziel, Firmen, Forscher und Ärzte zusammenzuführen und in-folgedessen Kooperationen, Inno-vationen und gemeinsame Projekte rund um das breite Themengebiet der Medizintechnik anzustoßen. Zudem sei die Unterstützung von Ein- und Umsteigern in die Medi-zintechnik die dritte wesentliche Ausrichtung des Clusters. Zentra-les Thema dabei sind regulatori-schen Rahmenbedingungen, die es zu beachten gilt.

Freitag, 4. Dezember 2015 Medizintechnik:e-health 71

Start für Medical ValleyMit Dezember wird aus dem oberösterreichischen Gesundheitstechnologie- Cluster der Medizintechnik-Cluster (MTC). Experten sehen hier enormes Potenzial.

Zielgenau gegen den KrebsMerck investiert jährlich mehr als 1 Mrd. Euro in die Entwicklung von neuen Therapien im Bereich Onkologie, Immunologie und Immuno-Onkologie.

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Private Zahnuni WirtschaftsmotorKREMS. „Die Danube Private University ist ein wichtiger Ausbildungs-, Wirtschafts- und Wissenschaftsmotor für Niederösterreich“, betonte NÖGUS-Vorsitzender Lan-deshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) jüngst bei einem Besuch der zahn-medizinischen Ausbildung in Krems. Die DPU löse in der Region über das Einkommen der Mitarbeiter, Ausgaben der Studierenden sowie Investiti-onen eine Wertschöpfung von insgesamt 25 Mio. € pro Jahr aus. An der Universität werden rund 120 Arbeitsplätze gesi-chert, 50% davon im wissen-schaftlichen Bereich.

Fortbildung

Neue App hilft ÄrztenWIEN. Immer mehr Medizi-ner verwenden Smartphones und Tablets für berufliche Zwecke. Der MedMedia Ver-lag unterstützt diesen Trend nun mit „diePunkte:on“, einer Fortbildungs-App für iOS und Android. Damit sollen Ärzte mit nur einem Klick mehr als 100 Module aus verschiedenen Bereichen der Medizin in allen digitalen Lernformaten absol-vieren.

MTC-Managerin Mack und Wirtschaftslandesrat Strugl setzen auf Kooperationen.

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medianet.at72 Menschen & Karrieren Freitag, 4. Dezember 2015

KinDerGesUnDheiT

VKKJ feiert 40. JubiläumFESTAKT. Seit 40 Jahren kümmert sich die „VKKJ – Verantwortung und Kompetenz für besondere Kinder und Jugendliche“ um junge Menschen mit Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffäl-ligkeiten und Behinderungen. Gegründet 1975 als Selbsthilfegruppe von Eltern zur medizinisch-therapeutischen Versorgung ihrer Kinder, betreibt die gemeinnützige Vereinigung heute mit neun Am-bulatorien für Kinder und Jugendliche und einem Tagesheim für Erwachsene zehn Einrichtungen in Wien und Niederösterreich. Kürzlich wurde das 40-jährige Jubiläum mit einem Festakt in der Aula der Wissenschaften in Wien begangen. VKKJ-Ob-mann Stefan Stadler und VKKJ-Geschäftsführer Andreas Steuer begrüßten rund 200 Gäste aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Nach den Festreden von Wiens Gesundheits- und Sozial-stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), Fonds Soziales Wien-Geschäftsführer Peter Hacker und Michael Pap, Obmann-Stellvertreter der Niederösterreichi-schen Gebietskrankenkasse, unterhielten Stimmak-robat Alex Kristan und Entertainer Michael Seida das Publikum. Ein weiteres Highlight bot das Kin-derquintett „Fünf auf einen Streich“ aus Amstetten mit seiner musikalischen Darbietung. Moderiert wurde der Abend von Gerald Fleischhacker, kuli-narisch verwöhnte Caterer any.act. (red)

GesUnDheiTsneTZWerK

Pharmig lud zur 10. LoungeAUSTAUSCH. Die Pharmig, der Verband der phar-mazeutischen Industrie Österreichs, lud kürzlich zum 10. Mal zur mittlerweile legendären Pharmig Lounge. In den Räumlichkeiten der Pharmig Aca-demy konnten sich Vertreter des österreichischen Gesundheitswesens in entspannter Atmosphäre austauschen, das Jahr 2015 Revue passieren las-sen und neue Ideen besprechen. Der Einladung von Pharmig-Präsident Robin Rumler folgen unter vielen anderem Christa Wirthumer-Hoche (Insti-tutsleiterin AGES PharmMed), Christian Müller-Uri (Präsident Apothekerverband), Max Wellan (Präsident Apothekerkammer), Martin Gleitsmann (Vizepräsident Wirtschaftskammer), Gabriele Grom (Vorstand Pharmig) sowie Herzchirurg Ernst Wollner. Vielbesprochenes Thema waren Gesund-heitsreform und Rhamen-Pharmavertrag. (red)

ÄsTheTische MeDiZin

neue Wiener KooperationLUXUS-CHIRURGIE. Der Gesundheitstourismus boomt, und immer mehr Patienten suchen interna-tional nach den weltweit besten Ärzten. Zwei re-nommierte Institutionen Wiens – das Hotel Bristol und das Kuzbari Zentrum für Ästhetische Medizin – setzen durch ihre einzigartige Zusammenarbeit dabei europaweit neue Maßstäbe. Auf der einen Seite erfahren Patienten unter der medizinischen Leitung von Rafic Kuzbari eine plastisch-chir-urgische Betreuung auf 5-Sterne-Niveau. Auf der anderen Seite ist das Bristol und seine Mitarbei-ter speziell darauf ausgerichtet und geschult, die Patienten vor und nach einem plastisch chirurgi-schen Eingriff zu umsorgen. Patienten erhalten spezielle protein- und vitaminreiche Menüs, die die Heilungsphase unterstützen. Außerdem werden täglich Eis zur Kühlung sowie zusätzliche Pölster und Handtücher angeboten. Das Bristol organisiert sämtliche Transporte wie etwa zu Flughäfen. Falls erforderlich, werden die Patienten im Hotel von einer Krankenschwester betreut. Je nach Eingriff können sich Gäste auf Luxusniveau erholen und diskret zu Kontrollbesuchen in das direkt gegen-überliegende Kuzbari Zentrum kommen. (red)

TerMine

Gesundheitswirtschaft Die bereits 8. Auflage des Branchenevents für die Gesundheitswirt-schaft kündigt sich an: Im März geht in Wien der nächste Gesundheits-wirtschaftskongress über die Bühne. „Die Zeit, in der Geld keine Rolle spielte, ist auch in der Gesundheitswirtschaft endgültig vorbei“, betont der Gesundheitsunter-nehmer und Organisator Heinz Lohmann.2.3.2016, ganztägig, Wien, www.oegwk.at

selbsthilfe Gerald Fleischhacker (unten) führte durch den Abend, Markus Hartmann, Andreas Steuer und Oliver Schumy (re.) unterstützen VKKJ.

Zusammenarbeit Rafic Kuzbari bringt Ästhetische Medizin ins Wiener Hotel Bristol.

Diskussionen Jan Oliver Huber, Robin Rumler, Britte Blumencron, Chantal Friebertshäuser (alle oben), Ludwig Kaspar, Peter Pla-cheta, Michael Leitner, Zara Auferbauer und Peter Rich-ter (mitte) diskutierten mit SVA-Vize Alexander Herzog und Alexander Hagenauer (Hauptverband (unten).

BeneFiZaKTiOn

schwarzacher TreppenlaufSPORTLICH. „Auf die Treppe, fertig, los!” hieß es kürzlich für 333 Mitarbeiter des Krankenhauses Schwarzach beim dritten Treppenlauf des Spitals im Salzburger Pongau. Genau 282 durch mehrere Gebäudeteile verlaufende Stufen waren zu bewäl-tigen.

Neben den zahlreichen Mitarbeitern aus den ver-schiedensten Bereichen des Krankenhauses machte sich als prominentester Gastläufer auch Salzburgs Erzbischof Franz Lackner auf den Weg quer durch das Ordensspital. Das gesammelte Nenngeld wur-de von der Geschäftsführung kräftig aufgestockt und dem hauseigenen Solidaritätsfonds für in Not geratene Mitarbeiter gespendet, erklärte Personal-leiter Karl Söllhammer. (red)

Karriere

Zuwachs für US-Collegealexander Klaus, Vor-stand der Chirurgischen Abteilungen in den Kran-kenhäusern Barmherzige Schwestern Wien und Herz-Jesu Krankenhaus der Vinzenz Gruppe, ist neues Mitglied des American College of Surgeons – der amerika-nischen Gesellschaft für Chirurgie. Die Verleihung erfolgte beim Kongress der Gesellschaft in Chicago. Professor Klaus studierte und habilitierte an der Meduni Innsbruck.

Zertifizierte QualitätThomas Pavek, Geschäftsführer im Kran-kenhaus Barmherzige Schwestern Wien, freut sich über eine besonde-re Auszeichnung: Das Spital, ein Unternehmen der Vinzenz Gruppe, wurde als erstes in Österreich nach der ISO-Norm für hohe Qualität der Patientenbehandlung zertifiziert. Sie bewertet Behandlungs- und be-gleitenden Prozesse im Spital und deren kontinu-ierliche Verbesserung.

Transport in einer Handstefan Greber, Sprecher der Geschäftsführung der trans-o-flex Ther-moMed Austria, hat nun zusätzlich die Geschäfts-führung der deutschen trans-o-flex ThermoMed GmbH übernommen. Damit liegt die Leitung des deutschen und des österreichischen Transportnetzes für aktiv temperaturgeführte Arz-neimittel erstmals in einer Hand. Der 54-Jährige hat in Deutschland Volkswirt-schaft studiert.

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Global Player Öster­reicher unterschätzen die Stärke ihrer Industrie 74

Weltkonjunktur Die aktuellen Trends von der BA­Chefanalystin 75

Trend-Themen OÖ & Steiermark bündeln Förderungen 78

Indoor-Bahn Thyssen­Krupp baut Aufzug der Zukunft 79

PwC-Studie Neue Auf­gabengebiete für CFOs in der Energiebranche 80

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Aluminiumbranche sieht eine glänzende Zukunft Trend zum Leichtbau und neue Einsatzbereiche neben der Mobilität lassen die Nachfrage nach dem Leichtmetall stark steigen. 74

Ambitioniert Steiermark startet großes Energieeffizenz-Projekt.

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Thomas SalzerFührungswechsel

Bei der Vorstandssitzung der Industriellenvereinigung Nieder-

österreich Ende November wurde der Unternehmer

Thomas Salzer, Geschäfts-führender Gesellschafter der Salzer Gruppe, zum neuen

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Big in USA Skiresorts und Wintersportler fahren gleichermaßen auf Produkte made in Austria ab. 76 80

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WIEN. „Hidden Champions“ – der Begriff könnte in Österreich er-funden worden sein. Denn fragt man Herrn und Frau Österreicher nach heimischen Weltmarktfüh-rern, dann herrscht nach Red Bull und der voestalpine meist schon Schweigen. Der Seilbahnhersteller Doppelmayr oder Swarovski kom-men gerade noch drei Prozent in den Sinn. Laut der aktuellen Stu-die von MindTake Research glau-ben rund 30% der Befragten, dass Österreich maximal fünf Welt-marktführer hat, knapp ein Fünf-tel schätzt die Zahl auf höchstens zehn, und nicht einmal jeder Zehnte traut Österreich mehr als 21 zu.

Die Mehrheit der rot-weiß-roten Big Player – darunter etwa Greiner (Kunststoffprodukte und Verpa-ckungen), Engel (Spritzgussmaschi-

nen), Knapp (Intralogistik), Copa Data (Automatisierungs-Software), Getzner Werkstoffe (Schwingungs-

schutz für Gebäude und Züge), Palfinger (Kräne und Hebebühnen), Rosenbauer (Feuerwehrfahrzeu-ge und -ausstattung), ZKW Group (Licht- und Scheinwerfersyssteme), Kapsch TraffiCom (Verkehrssyste-me) oder FACC (Komponenten für die Luftfahrt) – ist in der breiten Öf-fentlichkeit weitgehend unbekannt.

Nachlese zu den Big PlayernDas liegt daran, dass diese Unter-nehmen einen Großteil ihrer Ge-schäfte im Ausland bzw. in hoch-spezialisierten Nischen tätigen oder in Branchen abseits der klas-sischen Konsumgüter aktiv sind.

Da wundert es kaum, dass der Glaube an die wirtschaftliche Kraft des Landes, für die die Weltmarkt-führer eine wichtige Rolle spielen, nur recht schwach ausgeprägt ist. „Geht so“, meinen 44% der Befrag-ten, ein Viertel schätzt die Lage „eher bzw. sehr negativ“ ein.

Mit „sehr gut bzw. gut“ bewerten 41% der Arbeitnehmer den Wirt-schaftsstandort Österreich, knapp 43% vergeben noch ein „Befriedi-gend“. Deutlich kritischer sind da-bei die Arbeitgeber: Nur 6% verge-ben ein „Sehr Gut“, 30% ein „Gut“

und 43% ein „Befriedigend“. – Wer mehr über die heimischen Welt-marktführer erfahren will, dem sei „Weltmeister Österreich – das Jahr-buch zum Wirtschaftsstandort“ empfohlen. Zu beziehen unter ht-tp://cms.medianet.at/guides. (red)

74 coverstory Freitag, 4. Dezember 2015

rer des Fachverbands Nichteisen-Metallindustrie, dazu: „Bis Ende des Jahrzehntes ist ein Anstieg des Einsatzes von Aluminium im Ka-rosseriebau der Automobilindus-trie von etwa 25 Prozent pro Jahr zu erwarten.“

MarktwachstumGrund für die steigende Nachfra-ge ist vor allem der Wunsch nach möglichst leichten und daher kraft-stoffsparenden Fahrzeugen. Die Gewichtsreduktion spielt auch bei Flugzeugen und Schienenfahrzeu-gen eine immer größere Rolle, und daher wächst auch in diesen Seg-menten die Nachfrage nach dem Leichtmetall.

••• Von Britta Biron

WIEN/DÜSSELDORF. Kaffeekapsel oder Flugzeugkomponente, Scho-koladeverpackung oder Autofelge, Kraftstofftank oder Wandverklei-dung, Getränkedose oder Fahrrad-rahmen, Motorblock oder Strom-leitung, Reisekoffer oder Haus-haltsfolie, Spraydose oder Rahmen für Solarmodul – kaum ein anderes Material ist so vielseitig wie Alu-minium. Und künftig wird es, so waren sich die Teilnehmer des Eu-ropean Aluminium Congress, der vorige Woche in Düsseldorf statt-fand, einig, in noch größerem Um-fang zum Einsatz kommen.

Roman Stiftner, Geschäftsfüh-

Helmut Wieser, Vorstandsvorsit-zender des österreichischen Alumi-numherstellers AMAG, die im drit-ten Quartal ein sattes Umsatzplus von mehr als 16% auf 232,9 Mio. € einfahren konnte, dazu: „Zahl-reiche Gespräche mit Kunden, vor allem aus der Luftfahrt- und Au-tomobilindustrie, bestätigen den Wachstumstrend. Insbesondere unsere Spezialprodukte werden von dieser Entwicklung profitieren. So wird in den nächsten fünf Jah-ren eine Vervierfachung des Bedarf an Walzprodukten für Automobil-karosserien erwartet.“

Daher erweitert die AMAG ihre Kapazitäten. Das neue Warmwalz-werk in Ranshofen ist bereits in

Betrieb, im März 2016 startet der Bau eines neuen Kaltwalzwerks, in dem ab 2017 produziert werden wird.

Neue ProdukteAuch die Hersteller von Alumini-umprodukten rüsten sich für den erwarteten Boom mit Produktin-novationen. Ein Beispiel dafür ist die Salzburger Aluminium Gruppe (SAG), die unter anderem Druck-luft- und Treibstofftanks für die Automobilindustrie herstellt und heuer den speziell für den Wohn- und Objektbereich entwickelten neuen Aluminiumwerkstoff Creal-loy auf den Markt gebracht hat.

Trendthema Nachhaltigkeit„In Zeiten sich verknappender Rohstoffreserven und vor allem teurer Energie nimmt die Bedeu-tung des Recyclings von Wert- und Werkstoffen immer mehr zu“, so Gwenole Cozigou, Direktor der Generaldirektion Industrie der EU-Kommission. Und hier zeigt sich eine weitere Stärke von Alu-minium: Seine spezifische Eigen-schaften bleiben auch noch nach zahlreichen Recyclingkreisläufen erhalten.

Europa ist der weltweit größte Hersteller von Sekundaäralumi-nium; eine Sonderstellung nimmt dabei Österreich ein.

Helmut Rechberger, Experte an der TU Wien: „Aluminium wird in Österreich ausschließlich auf Recyclingbasis hergestellt. Auf-grund dieser hohen Kompetenz und laufender Investitionen in Techno-logie und Ausbildung spielt Öster-reich eine führende Rolle am euro-päischen Markt.“

2014 sind in Österreich 520.000 Tonnen Sekundäraluminium pro-duziert worden.

ein Leichtgewicht mit großem Potenzial Der Trend zum Leichtbau und die wachsenden Anwendungsgebiete lassen die Aluminiumbranche mit Optimismus in die Zukunft schauen.

Unbekannte GrößenVon den mehr als 60 österreichischen Weltmarktführern ist nur ein Bruchteil der Öffentlichkeit bekannt.

Führungsrolle Europa ist mit 220 Werken in 24 Ländern der welt-weite Marktführer in Aluminium-Recycling.

recycling-star Für das Wieder-aufschmelzen von Aluminium benö-tigt man nur etwa 5% der Energie, die zur Herstel-lung der gleichen Menge Primärma-terials erforderlich ist. Aluminium hat außerdem den Vorteil der unbe-grenzten Wieder-einsetzbarkeit und Verwertbarkeit, ohne dass spezifi-sche Eigenschaf-ten wie Festigkeit, Verformbarkeit, Leitfähigkeit, Kor-rosionsbeständig-keit usw. verloren gehen.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 konjunkturbarometer 75

••• Von Monika Rosen

Europa � ▲

Die Konjunktur in der Eurozone wuchs im 3. Quartal nur um 0,3%, für das laufende, 4. Quartal sind die Erwartungen allerdings opti-mistischer: Das Verbraucherver-trauen ist auf einem 5 Monats-Hoch.

USA � ▲

Im 3. Quartal legte die US Wirt-schaft um 2,1% zu, für das lau-fende, 4. Quartal wird derzeit ein Wachstum von mindestens 2,5% erwartet. Belastend wirken immer noch die Bremseffekte aus dem Ausland und der starke Dollar.

Japan �Japan ist im dritten Quartal in eine Rezession geschlittert, nach-dem das Wachstum zwei Quartale in Folge rückläufig war. Ob es das Land schafft, im Schlussquartal wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren, ist derzeit noch nicht wirklich zu sagen.

China �Der chinesische Yuan wird ab Ok-tober 2016 vom Internationalen Währungsfonds den Status einer Reservewährung erhalten. Dieser Schritt gilt in vieler Hinsicht als symbolisch und eher als Prestige-Projekt für die Chinesen.

Indien � ▲

Indien legte im 3. Quartal ein Wachstum von 7,4% vor und über-traf damit seinen wirtschaftlichen Rivalen China. Für 2016 halten ei-

nige Ökonomen sogar Wachstums-raten um 8% für möglich.

Lateinamerika �Das Ende des Rohstoff-Booms hat-te die großzügigen Sozialprogram-me der linksgerichteten Regierun-gen in Lateinamerika zuletzt in Be-

drängnis gebracht. In Argentinien hat jetzt der Konservative Macri die Wahlen gewonnen, er will eine wirtschaftsfreundlichere Politik verfolgen.

mit optimismus in das neue jahrAuch wenn das Wachstum im Euroraum im dritten Quartal etwas nachließ, schauts fürs vierte gut aus, und mit unge-bremst großem Verbrauchervertrauen geht es ins neue Jahr.

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Konjunktur schließt langsam aufMit dem Rückenwind der Erholung in Eu-ropa verbessert sich in Österreich bereits seit Beginn des Herbsts die Industriekon-junktur. Die österreichische Industrie sollte sich weiter auf Wachstumskurs befinden, mittlerweile haben wir auch zum Wachs-tumstempo in Europa aufgeschlossen. Aufgrund von weiteren Auftragssteigerun-gen erhöhten die österreichischen Indus-triebetriebe im November die Produktion, wenn auch langsamer als im Vormonat; daher agierten die Unternehmen bei Neu-einstellungen vorsichtiger als zuletzt. Die österreichische Wirtschaft sollte 2016/17 die etwas besseren globalen Rahmenbe-dingungen in eine stärkere Exportdyna-mik umsetzen können. Der private Kon-sum wird 2016 wichtige Impulse durch die Steuerreform erhalten. Allein dadurch ergibt sich nach unserer Berechnung ein positiver Wachstums effekt von insgesamt rund 0,4 Prozent des BIP, sodass das Wirtschaftswachstum in Österreich auf 1,5% steigen sollte.

unter der lupe

Weltwirtschaft ’16: wieder mit ElanUnterschiedliche Herausforderungen, wie beispielsweise die Konjunkturverlangsa-mung in den Schwellenländern als Folge niedriger Rohstoffpreise oder geopoliti-sche Unsicherheiten, nahmen der globa-len Wirtschaft im Jahr 2015 den Schwung. Mit rund 3% erreichte die Weltwirtschaft das geringste Wachstum seit der Finanz-krise 2009. Trotz bestehender Herausfor-derungen sollte die Weltwirtschaft 2016 insgesamt aber besser in Schwung kom-men, getragen von einem robusten US-Wachstum und weniger Sorgen um die Schwellenländer. Die Erholung in Europa wird unter diesen Rahmenbedingungen 2016 an Stärke gewinnen. Getragen von der Inlandsnachfrage, sollte im Euroraum mit 1,9% ein Wirtschaftswachstum über dem langfristigen Trend erreicht werden. Sowohl die Investitionen als auch der Konsum sollten stärker zulegen können.Die Zins- und Wechselkurstrends werden 2016 von einem Auseinanderdriften der Geldpolitik der beiden großen Wirt-schaftsblöcke USA und EU bestimmt werden. Der Lockerung in Europa steht die langsam beginnende Normalisierung in den USA gegenüber. Während die US-Zinsen bereits in eine Aufwärtsbe-wegung eingetreten sind, kommen die Kapitalmarktzinsen in Europa durch die weitere Lockerung zwischenzeitlich unter Druck, könnten jedoch etwa ab dem Frühsommer der Aufwärtsbewegung der US-Zinsen folgen.

Die Auftragsbücher füllen sich, Öster-reichs Konjunktur kommt wieder in Fahrt.

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Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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medianet.at76 innovation & Unternehmen Freitag, 4. Dezember 2015

Wie die ÖSV-Skistars in dieser Win-tersaison ab-schneiden , steht noch in den (Schnee)

Sternen, aber es sind ja nicht nur die Sportler, die Österreichs Ruf als Hochburg des Skisports in die Welt tragen, sondern vor allem die hei-mische Wintersportindustrie.

Der weltweit größte Wintersport- Markt sind die USA, wo die Wetter-prognosen eine schnee- und damit erfolgreiche Saison 2015/16 er-warten lassen. In der vergangenen Wintersaison lagen die Einzelhan-delsumsätze mit Wintersportarti-keln bei 4,5 Mrd. US-Dollar (+2% gegenüber der Vorsaison), und für heuer wird aufgrund der Schnee-euphorie eine Steigerung von 100 Mio. USD erwartet.

Laut Snowsports Industries America (SIA) wurden von August bis September Wintersportartikel im Wert von 425 Mio. USD ver-kauft – drei Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Allein in Ausrüstungen wie Skier, Schuhe und Bindungen investier-ten die US-Wintersportler 107 Mio. USD. Und sie greifen gern zu Pro-dukten made in Austria.

Von Ski bis FashionSo freut man sich bei Atomic über ein gutes Vorordergeschäft. Neu-heiten wie Memory Fit, eine an-passbare Schale und Innenschuh, kommen bei den amerikanischen Skifahrern gut an und sorgen da-für, dass der österreichische Ski-hersteller seine Marktposition in den USA noch weiter festigen konnte. Head hatte schon im letz-ten Winter zugelegt, und im laufen-den Jahr bereits ein Plus von 21% eingefahren. Auch Fischer rechnet für diesen Winter mit Steigerungen und konzentriert sich vor allem auf Allmountain und Freeride.

Auf Tourengeher, ein stark wach-sendes Segment im US-Winter-sport, fokussiert auch der Tiroler Steigfell-Hersteller Koch Alpin, der über einen Importeur erstmals am US-Markt vertreten ist. Das Lienzer Unternehmen Zanier will mit seinen beheizbaren Hightech-Handschuhen bei anspruchsvollen US-Skifahrern punkten.

En vogue auf den US-Pisten ist auch Eisbär Sportmoden. Das OÖ Modeunternehmen hat heuer sei-nen Vororderumsatz mehr als ver-doppelt und rechnet für die nächs-ten Jahre mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung. Der Fokus liegt auf den Top 100 Ski Resorts in den USA und Kanada. Eisbär ist die of-fizielle Mütze der „Birds of Prey“-Weltcuprennen in Beaver Creek.

„Die österreichische Wintersport-industrie fährt in den USA mit In-novationen eine schnelle Linie“,

freut sich Rudolf Thaler, österrei-chischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles, über die rot-weiß-roten Erfolge.

Perfektes SkiserviceAber made in Austria sind in den US-Wintersportregionen nicht nur Skier, Schuhe, Bindungen und Pis-tenfashion, auch in Sachen Infra-struktur, Pistentechnik und dem Verleihgeschäft nehmen heimi-schen Unternehmen eine führende Rolle ein.

„Die USA und Kanada sind mit einem Anteil von 25 Prozent am Ge-samtumsatz für uns der wichtigs-te Markt und die Entwicklung ist sehr positiv“, sagt Daniel Steinin-ger, Verkaufsleiter der Sports-Unit, dem umsatzstärksten Geschäftsbe-reich der Wintersteiger-Gruppe.

Hauptprodukte des Sortiments sind Maschinen für das Ski- und Snowboardservice; durch das mo-dulare Konzept sind zahlreiche An-passungen an die jeweiligen Kun-denanforderungen bis hin zu Vari-anten für Rennsportprofis möglich.

„Generell zeigt sich in Trend zur Automatisierung, besonders dort, wo es um große Mengen bei gleich-zeitig hohem Qualitätsanspruch geht. Aber auch manuelle Maschi-nen bleiben weiterhin gefragt. Die Kundengruppen sind hier einer-seits kleine Verleihstationen und andererseits der Rennservice. Auf

exportschlager Nicht nur Ski aus Österreich sind international ge-fragt. Heimisches Know-how sowie Innovationen und Produkte punkten weltweit in allen Facetten des Winter tourismus.

Bootfitting hat besonders großes Potenzial“, sagt Daniel Steinin­ger, Verkaufs­leiter Winter­steiger Sports.

••• Von Britta Biron

Wintersport made in austria ist gefragtOb Ausrüstung, Service, Gästemanagement oder Seilbahn, österreichische Betriebe sorgen in den USA für Pistenspaß.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 innovation & Unternehmen 77

der SIA im Jänner werden wir ein neues Kantenschleifgerät zeigen“, erläutert Steininger. Im Ski service-Geschäft bewege man sich in Nord-amerika mittlerweile auf einem weitgehend gesättigten Markt. „Große Sprünge sind hier nicht zu erwarten, aber wir rechnen mit ei-nem moderaten Wachstum. Großes Wachstumspotenzial sehen wir da-gegen bei Fußwärmesystemen und dem Bootfitting.“

C4F – „Customization for Feet“ – wurde vom Tochterunternehmen Bootdoc entwickelt und umfasst neben der Skischuhschale einen individuell angefertigten Schäum-innenschuh, die thermisch ange-passten Einlagen und Kompressi-onsstrümpfe, alles perfekt an den Fuß angepasst. „Im nächsten Jahr werden wir das System auch am europäischen Markt breit einfüh-ren“, so Steininger.

Weiters umfasst das Sports-Sortiment von Wintersteiger auch die Ausstattung von Skidepots mit Trocknungssystemen für Kleidung, Helme und Schuhe. Diese Drytech-Lösungen kommen zudem im mari-timen Bereich, z.B. auf Kreuzfahrt-schiffen, in der Fischerei oder in Häfen zum Einsatz.

GästemanagementEin weiterer Big Player im US-Wintersport ist die Skidata. Die Aspen Skiing Company, die vier der

bekanntesten US-Wintersportre-gionen – Aspen, Snowmass, Aspen Highlands und Buttermilk – be-treibt, setzt bereits seit 2008 für die Zutrittskontrolle und das ge-samte Gästemanagement auf die RFID-Technologie des österreichi-schen Unternehmens.

„Für uns sind die USA der größ-te Exportmarkt und einer der in-novativsten. Bereits im Jahr 2000 haben wir eine eigene Tochterge-sellschaft in Amerika gegründet. Doch vor allem das 2015 war ein echter Erfolg, denn wir konnten ein Umsatzwachstum von 150 Prozent erzielen“, freut sich Vorstandsvor-sitzender Hugo Rohner.

Dazu beigetragen haben einer-seits neue Projekte in den Winter-sportgebieten Steamboat, Winter Fields, Mount Hood und Park City, andererseits konnte Skidata sei-ne Marktposition in den Segmen-ten Parkraummanagement (Dallas Fort Worth International Airport, Sacramento International Airport, Orlando International Airport) und Sportclubs (Philadelphia Union Stadium, San Francisco 49ers, Mia-mi Dolphins, LA Kings und Seattle Sounders) weiter ausbauen.

Zudem wurden die beiden US-Distributoren Sentry und Don Har-stad sowie die Parking-Technologie von 3M übernommen und ein neu-es Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum in Dallas eröffnet.

Die jüngste Neuentwicklung von Skidata, das vollautomatische EasyBoarding.Gate, steht kurz vor der Markteinführung.

„Der erste Praxistest im vorigen Winter in Bad Gastein war sehr er-folgreich. In dieser Saison wird der Feldtest auf zusätzliche Skigebiete ausgeweitet und das System noch optimiert. Die Markteinführung ist für 2016 geplant. Hier werden wir uns neben den weltweiten Ski-gebieten auch auf die urbanen Seil-bahnen fokussieren“, so Rohner zu den weiteren Plänen.

Entwickelt wurde das System ge-meinsam mit dem Seilbahnherstel-ler Doppelmayr, der heuer in den USA mit dem 2.377 Meter langen Centennial Express in Vail/Beaver Creek sein bisher größtes Kom-bibahnprojekt (es bietet sowohl 6er-Sesseln als auch 10er-Gondeln) realisieren konnte.

Hoch hinaus mit Hightech„Das Seilbahngeschäft ist generell sehr volatil, und der US-Markt war im letzten Jahr schwierig, da we-nig in die Infrastruktur investiert wurde. 2015 sieht wieder besser aus“, sagt Marketingleiter Ekke-hard Assmann. „Heuer haben wir auch zwei große Projekt abseits des Wintersportsektors in den USA fertiggestellt.“

Das ist einerseits der Hogwarts Express, die neue Attraktion im

Universal Orlando Resort. Die de-tailgetreue Nachbildung des be-rühmten Dampfzugs aus den Har-ry-Potter-Filmen basiert auf einer modernen Standseilbahn.

Der Oakland Airport Connector – ein Cable Liner – verbindet den Oakland International Airport mit dem öffentlichen Verkehrsnetz BART in der San Francisco Bay Area. Die Doppelmayr Cable Car GmbH & Co KG realisierte bei der aus vier Zügen bestehenden Anlage erstmals das sogenannte Pinched Loop-System.

Das Wintersportsegment ist mit 70% das wichtigste für Doppel-mayr. Ein bedeutender Export-markt neben den USA ist weiterhin Russland; neue Aufträge hat man etwa aus Sotschi erhalten, aller-dings in kleinerem Umfang als zur Olympiade.

„Erste Projekte setzen wir bereits für die Olypischen Winterspiele in Korea um“, so Assmann weiter.

Seine Rolle als globaler Innova-tionsführer im Seilbahnsektor un-termauert Doppelmayr unter ande-rem mit der „New Rotair“ am Titlis, bei der sich erstmals die gesamte Kabine während der Fahrt einmal um die eigene Achse dreht. Dassel-be Prinzip kommt auch am Mont Blanc zum Einsatz: Die aus zwei Sektionen bestehende Pendelbahn Skyway Monte Bianco wurde im Juni 2015 eröffnet.

auf allen BergenModernste Seil-bahntechnik von Doppelmayr, wie der neue Skyway Monte Bianco im iatlienischen Aosta tal mit drehbarer Gondel, kommt in zahlrei-chen Skigebieten rund um den Glo-bus zum Einsatz.

Der Centennial Express in Beaver Creek ist unsere bisher längste Kombi­bahn“, so Ekke­hard Assmann, Doppelmayr.

In den USA ha­ben wir heuer ein Umsatzplus von 150% er­zielt“ sagt Ski­data­Vorstand Hugo Rohner.

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Zauberhaft Mit dem Hog-warts Express im Universal Orlando Resort hat Dop-pelmayr heuer auch abseits des Wintersports ein Projekt mit hohem Renommee fertig-gestellt.

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medianet.at78 transport & logistik Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Britta Biron

GRAZ/LINZ. Vernetzte Fahrzeug-technologien, Leichtbau oder al-ternative Antriebstechniken sind sowohl Stärkefelder der OÖ und steirischen Industrie als auch we-sentliche Faktoren für die künftige Mobilität. Was liegt also näher, als diese beiden Punkte miteinander zu verbinden?

In einer gemeinsamen Ausschrei-bung stellen die beiden Bundeslän-der jetzt insgesamt rund vier Mio. Euro für Forschungsprojekte in den Themen Mobilität und Logistik zur Verfügung.

Gefördert werden Kooperations-projekte mit einem Gesamtvolumen zwischen 100.000 und 1 Mio. Euro und maximal drei Jahren Laufzeit. Angesprochen werden insbeson-dere Unternehmen der Zulieferin-dustrie für Fahrzeug- und Flug-zeugbau, der Logistik- und der Transportwirtschaft sowie Univer-sitätsinstitute und außeruniversi-täre Forschungseinrichtungen, die in diesen Themen tätig sind.

Starke PartnerschaftEinreichen können ausschließlich Unternehmen mit Sitz in Oberös-terreich oder der Steiermark, wobei

ausdrücklich auch die Vernetzung über die Landesgrenzen hinweg als Ziel der Ausschreibung formuliert wurde. Die Ausschreibung, die bis Ende Februar 2016 läuft, wird über die Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft FFG abge-wickelt.

Stärkung des StandortsFinanziert wird diese Ausschrei-bung mit jeweils einer Mio. Euro aus den Ressorts von Forschungs-Landesrat LH-Stv. Thomas Stel-zer, Wirtschaftslandesrat Micha-el Strugl, Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann und Wissen-

schafts-Landesrat Christopher Drexler.

Die vier Landesräte erklären da-zu: „Mithilfe dieser engen bundes-länderübergreifenden Kooperation in Wirtschaft und Forschung wol-len wir die Steiermark und OÖ als weltweit führende Mobility-Stand-orte positionieren.“

Breites ForschungsspektrumThemenschwerpunkte der Aus-schreibung sind intelligente und sichere Transportsysteme, innova-tive Antriebskonzepte, Werkstoff-technik und damit verbundene Pro-duktionsprozesse. Oberösterreich und die Steiermark sind bereits heute nicht nur in diesen Themen, sondern im gesamten Automotiv-sektor die führenden österreichi-schen Bundesländer; sie beschäfti-gen in diesem Sektor rund 140.000 Arbeitskräfte und haben einen An-teil von 80% an der gesamten Wert-schöpfung in Österreich.

„Innovation braucht Kooperation und Kooperation ist bei der FFG Programm. Oberösterreich und die Steiermark führen das Ranking der innovativen Bundesländer an. Diese Ausschreibung ist genau das richtige Signal zur richtigen Zeit“, erklären Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförde-rungsgesellschaft FFG.

Vernetzte Mobilität kommt in FahrtOberösterreich und die Steiermark bündeln ihre Kompetenzen und starten eine gemeinsame Forschungs-förderung rund um die Mobilität der Zukunft.

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HART/ROTTERDAM. Für die smarte Automatisierung seiner In-tralogistik vertraut das belgische Pharma-Unternehmen Fagron seit Jahren auf die Partnerschaft mit Knapp, und jetzt wird auch das La-ger in Nazareth nahe Gent mit mo-derner Technik ausgestattet.

Die neue Lösung besteht aus ei-nem automatisierten Ylog-Shuttle-System und einem Person-zur-Wa-re-Bereich. Das Ylog-Shuttles-Sys-tem ist beliebig skalierbar, wächst mit Fagron mit und garantiert 100%ige Verfügbarkeit.

Für Fagron wurde die Shuttle-Lösung mit insgesamt 10 Ylog-Shuttles perfekt an die Räumlich-keiten des neuen Lagers angepasst.

Kombinier t mi t bewähr-ter Knapp-Technologie, wie der Stream line Fördertechnik und

den ergonomischen Pick-it-Easy-Health-Arbeitsplätzen wird ein reibungsloser Ablauf bis hin zum Warenversand sichergestellt.

Die Lösung erfüllt die Anforde-rungen von Fagron in Bezug auf Lagerdichte, Durchsatz und Ge-schwindigkeit optimal – die Inbe-

triebnahme der Anlage ist für das zweite Quartal 2016 geplant.

„Ylog Industry Solutions ist ein junges, dynamisches und flexibles Unternehmen – unsere Mitarbeiter verfügen über große Erfahrung und Expertenwissen in der Intralogis-tik. Als Mitglied der Knapp-Gruppe können wir auf Spitzentechnologi-en der gesamten Gruppe zurück-greifen, um unseren Kunden eine maßgeschneiderte Lösung anzu-bieten“, erklärt Wolfgang Skrabitz, Geschäftsführer der Ylog Industry Solutions.

Neues Projekt für KempfEin weiteres neues Projekt von Knapp betrifft den zur Edeka-Gruppe gehörenden Getränkegroß-händler Kempf, Knapp-Kunde seit 2011.

Nach den Leergutsortieranlagen in Offenburg und Heddesheim ist jetzt eine Ausweitung des innova-tiven Mehrwegkonzepts auf den Standort Balingen im Gespräch; ge-plant ist dort etwa die Einführung einer Pfandbuchungssoftware. Umgesetzt werden soll das Pro-jekt innerhalb der nächsten beiden Jahre. (red)

smarte lagerautomationDie Lösungen des steirischen Intralogistikers Knapp kommen bei Kunden aus verschiedenen Branchen gut an.

Bei Fagron werden unter anderem die Ylog-Shuttles zum Einsatz kommen.

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Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG

Oberösterreich und die Steier­mark zählen zu den innova­tivsten Bundes­ländern. Diese Ausschreibung ist das richtige Signal zur richtigen Zeit.

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Logistiflächen werden knappWIEN. Laut dem aktuellen Industrie- und Logistikmarkt-bericht von Otto Immobilien sind derzeit modernen Logis-tikflächen mit mehr als 5.000 m² besonders gefragt. Demge-genüber steht aber ein hohes Angebot an Objekten, das die steigenden Anforderungen der Nutzer hinsichtlich Ausstat-tung und Beschaffenheit oft nicht erfüllen kann.

„Daher wollen immer mehr Nutzer ein Projekt anmieten, das an ihre Bedürfnisse an-gepasst wird“, so Alexander Fenzl, Leiter Immobilienver-marktung Gewerbe von Otto Immobilien. Der Kauf eines Grundstücks, um ein Gebäude selbst zu errichten, bzw. ein Bestandsgebäude selbst auf die individuellen Anforderun-gen zu adaptieren, sei hingegen leicht rückläufig. (red)

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Neue Lagerhalle für ReicheltSANDE. Durch das wachsen-de Produktsortiment ist das Distributionslager des Online-händlers Reichelt Elektronik mittlerweile an seine Kapazi-tätsgrenze gelangt. Daher hat das Unternehmen beschlossen, eine neue Halle mit einem zweigassigen Inhouse-Hoch-regallager inklusive Regal-bediengeräten und Fördertech-nik zu errichten.

Beauftragt mit dem Projekt wurde SSI Schäfer, Kooperati-onspartner von Reichelt seit 1996. Die neue Anlage wird über umfangreiche Palettenför-dertechnik mit der bestehen-den Halle verbunden; die Fer-tigstellung ist für April 2016 geplant. (red)

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Neue Lösungen für eCommerceWIEN. Damit vor allem kleine und mittlere Unternehmen ein-fach und schnell in den Online-vertrieb einsteigen können, hat DB Schenker die eCommerce-Lösung Netlivery entwickelt.

Sie umfasst von der Produkt-Präsentation in einem Web-Shop über Auftrags- und Zah-lungsabwicklung, Rechnungs-erstellung, Warenversand und kundenspezifische Verpackung bis hin zum Retourenmanage-ment und dem Reparatur- so-wie Endkundenservice alle we-sentlichen Bereiche und kann an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden.

Abgerechnet werden nur die jeweils eingesetzten Modul-bausteine (pay-by-use). Der größte Vorteil für Netlivery-Kunden ist zudem, dass die Verrechnung für jeden Artikel erst bei einer tatsächlichen Transaktion erfolgt; die Inte-gration des Webshops in Marktplätze wie Amazon, eBay oder Rakuten ist ebenso prob-lemlos möglich. (red)

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medianet.at

••• Von Britta Biron

ESSEN. Immer höhere Wolkenkrat-zer dominieren die Skylines der ra-sant wachsenden Metropolen. „Das erfordert neue Gebäude lösungen, und die Aufzugstechnologie muss nun den nächsten Schritt machen, um neue Gebäudehöhen und -for-men zu ermöglichen und mehr Menschen sicher ans Ziel zu brin-gen“, sagt Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Krupp Elevator, der mit Hochdruck am Aufzug der Zukunft arbeitet.

Vor einem Jahr wurde das Kon-zept des Multi, dem ersten seil-losen, mit Linearmotor betriebenem Multikabinenaufzug, präsentiert, jetzt folgte mit einem funktions-fähigen Modell im Maßstab 1:3 der nächste Schritt des Projekts.

Höhere FlexibilitätÄhnlich einem U-Bahn-System be-steht Multi aus mehreren eigen-ständig angetriebenen Aufzugkabi-nen, die über verbundene Schächte zirkulieren – und zwar nicht nur vertikal, sondern auch horizontal, ein Novum in der Aufzugstechnik.

Durch den seillosen Antrieb, das mehrstufige Bremssystem und die induktive Energieübertragung sind die Schächte für Multi kleiner als jene für konventionelle Aufzüge; das sorgt für geringere Baukosten und bringt zudem mehr nutzbare Fläche im Gebäude.

Aktuell wird am Prototyp des Multi gearbeitet, zeitgleich laufen auch die Bauarbeiten für den 246 Meter hohen Testturm in Rottweil.

„Dort werden wir das erste Mul-ti-System unter realen Bedingun-gen testen und zertifizieren. Der Turm wird Ende 2016 fertiggestellt sein und dann eine zentrale Rolle bei der Umsetzung unserer globa-len Innovationsstrategie spielen“, erläutert Schierenbeck.

Proaktive WartungEine wesentliche Rolle dabei spielt auch der Bereich Service und War-tung, vor allem hinsichtlich der Steigerung der Sicherheit und der Reduzierung der Ausfallzeiten. Dafür hat Thyssenkrupp Elevator die Servicelösung MAX entwickelt. Über das auf Microsoft Azure IoT-Diensten basierende System kön-nen Aufzüge in Echtzeit an Service-techniker und Gebäudebetreiber Informationen über erforderliche Reparaturen oder den Austausch von Komponenten senden und so-mit eine proaktive Systemwartung ermöglichen.

„Mithilfe intelligenter Daten kann ThyssenKrupp das Service-geschäft revolutionieren und die Zusammenarbeit mit Gebäudema-nagern noch weiter verbessern“, er-läutert Kevin Turner, Chief Opera-ting Officer, Microsoft Corporation.

Innerhalb der nächsten 18 Mona-te sollen 180.000 Anlagen in Nord-amerika und Europa mit MAX aus-gerüstet werden – vor allem in den Pilotmärkten USA, Deutschland und Spanien. In zwei Jahren soll MAX auf alle Kontinente ausgewei-tet werden und dann für rund 80% aller weltweit eingesetzten Aufzüge zur Verfügung stehen.

Freitag, 4. Dezember 2015 transport & logistik 79

Hoch hinaus Gemeinsam mit dem Aufzugswerk in Neuhausen auf den Fildern und als Teil des F&E-Standorts in Pliezhausen bildet der Testturm das Innovationszent-rum für Aufzugs-technologien von ThyssenKrupp Elevator

EtherCAT-Klemmen

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Busklemmen

(IP 20)

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(IP 67)

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U-Bahn für gebäudeMit der Präsentation des ersten maßstabs-getreuen Modells geht der ThyssenKrupp-Aufzug Multi in die nächste Phase.

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Der Multi: günstig in Herstellung und Betrieb, die Kabinen bewegen sich in alle Richtungen.

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medianet.at80 energie & ressourcen Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Britta Biron

GRAZ/KARLSRUHE. Gemeinsam mit neun großen steirischen In-dustriebetrieben startet die Ener-gie Steiermark ein neues Netzwerk, das den Energieverbrauch der Un-ternehmen um bis zu drei Prozent jährlich senken soll. Das ist fünf Mal mehr, als es das neue Energie-Effizienzgesetz vorschreibt.

Das LEEN (Lernendes Energie-effizienz-Netzwerk) läuft über vier Jahre und baut auf einer gezielte Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern auf. Bei regelmäßigen Treffen und Fachvorträgen sollen

die Unternehmen voneinander ler-nen, um so ihre individuellen Spar-Potenziale – z.B. in den Bereichen Druckluft, Kraft-Wärme-Kopplung, elektrische Antriebe – noch besser nutzen zu können.

Win-Win-Situation „Wir wollen damit unsere Effizi-enz-Partnerschaft mit der heimi-schen Industrie ausbauen – auch wenn wir dadurch weniger Strom und Gas verkaufen werden“, so Vor-standssprecher Christian Purrer. Das sei allerdings kein Wider-spruch, „denn gleichzeitig wird in den Unternehmen in Sachen Ener-

gie kräftig investiert und geforscht, Konzepte völlig neu aufgestellt – damit tun sich neue Geschäftsfel-der für uns auf.“

Starke Partner„Wir wollen uns ganzheitlich den Energie-Herausforderungen un-serer Großkunden widmen und uns nicht nur auf die sichere Ver-sorgung beschränken; Effizienz und Nachhaltigkeit bestimmen schließlich sowohl die Wettbe-werbsfähigkeit der Industrie als auch der Energieunternehmen“, unterstreicht Vorstandsdirektor Olaf Kieser.

In der Steiermark gehen rund 90% des gesamten Gasabsatzes und fast die Hälfte des Strombe-darfs auf die Industrie zurück.

„Das Land hat eine große Grup-pe energieintensiver Betriebe wie etwa Stahlindustrie, Papierin-dustrie, Baustoffindustrie oder auch die Elektronikindustrie. Schon bisher wurden deshalb vie-le Effizienz-Maßnahmen gesetzt. Die steirische Industrie ist schon heute nachweislich Weltspitze! Aufgrund der Vorleistungen sind alle weiteren Schritte in Richtung Energieeffizienz leider nicht ganz trivial, deshalb sind Kooperati-onspartner wichtig, um neue Ideen weiterzuentwickeln“, meint Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Wirtschaftskammer, die neben der Industriellenvereinigung das LEEN-Projekt unterstützt.

Voneinander lernen„Für einen global produzieren-den Konzern ist die Reduktion des Energieverbrauchs ökonomisch wie ökologisch enorm wichtig. Wir haben uns ehrgeizige Reduk-tionsziele für CO

2 und Frischwas-

serverbrauch gesetzt und konnten auch bereits signifikante Einspa-rungen erzielen. Derzeit stoßen wir aber an Grenzen. Daher begrüßen wir die Initiative LEEN und erwar-ten uns davon weitere, signifikante Einsparungspotenziale. Die gegen-seitige Vernetzung der teilnehmen-den Betriebe, der Erfahrungsaus-tausch sowie die professionelle Be-gleitung durch LEEN ist dabei sehr wertvoll“, formuliert Heinz Moitzi, COO von AT&S, die Gründe für die Teilnahme an dem Projekt.

Weitere Industriepartner des LEEN-Projekts sind Stahl Juden-burg, Tondach Gleinstätten, Sattler AG, ATB Motorenwerke, Styromag-nesit, Wuppermann Austria, Ober-steirische Molkerei und die Lande-na Handelsgesellschaft.m.b.H.

Betreut wird das Netzwerk von der LEEN GmbH aus Karlsruhe, die bereits mehr als 30 ähnlicher Pro-jekte in Deutschland managt und insgesamt weit über 4.000 einzelne Energieeffizienz-Maßnahmen um-gesetzt hat.

Deutlich mehr, als gesetzlich verlangtGemeinsames Programm von Energie Steiermark, IV, Wirtschaftskammer und neun steirischen Industriebetrieben setzt sich ambitionierte Energieeffizenz-Ziele.

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Setzen auf eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz: Olaf Kieser (Energie Steiermark), Jochen Pildner-Steinburg (WK Steier-mark), Mirko Krück (LEEN GmbH), Christian Purrer (Energie Steiermark), Heinz Moitzi (AT&S).

Wien energie

Sauberes Wasser für MödlingWIEN. Letzte Woche starteten die Bauarbeiten für ein neues Solarkraftwerk bei der Kläran-lage Mödling. Auf einer Fläche von 4.800 m2 errichtet Wien Energie 712 Paneele mit einer Gesamtleistung von 185 Kilo-wattpeak. Durch den Ökostrom spart Mödling im Jahr 67 t CO

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bei der Klärschlammbehand-lung ein.

„Moderne Abwasserentsor-gung benötigt viel Energie; Strom aus erneuerbarer Pro-duktion verbessert hier ganz klar die Ökobilanz“, so Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber. (red)

Loacker recycLing

Auszeichnung für Klimaschutz

GÖTZIS. Für eine innovative Schlammtrocknungsanlage wurde Loacker Recycling aus Götzis bei der österreichischen klima:aktiv-Fachtagung in Wien ausgezeichnet.

„Neben der gesteigerten Energieeffizienz können wir auch das Transportvolumen auf niedrigstem Niveau hal-ten“, erklärt Karl Loacker, CEO von Loacker Recycling, der in der Verbesserung des Arbeits-schutzes einen weiteren we-sentlichenm Vorteil der neuen Anlage sieht. (red)

WIEN. Die Rolle des CFO bei Ener-gieversorgungsunternehmen ver-ändert sich schneller als in vielen anderen Branchen – das ist das Er-gebnis einer neuen Studie von PwC.

So werden die bisher erfor-derlichen Fähigkeiten bezüglich Management-Berichterstattung, Performance-Management und Anlegerbeziehungen zwar weiter-hin bedeutsam sein, jedoch eher ei-ne Mindestanforderung darstellen, die allerdings noch nicht umfas-send erfüllt wird. So lasse etwa die Effektivität der Berichterstattung bezüglich Strategie und Risiko noch zu wünschen übrig.

Investoren und Analysten äußer-ten gegenüber PwC, dass sie z.B. genauere Erklärungen über den Zusammenhang zwischen Lang-friststrategie und derzeitigem

Geschäftsmodell bzw. über Ma-nagement und Minimierung der wesentlichen Risiken benötigen würden. Sie würden auch gern kla-re Verbindungen zwischen strategi-schen Zielen, Risiken und Kennzah-len (KPIs) sehen.

Zusätzlich müssen die Finanz-chefs künftig die Firmenstrategie und deren Verbindung zur Wertrea-lisierung besser kommunizieren.

Geänderte RahmenbedingungenMichael Sponring, Leiter des Be-reichs Power and Utilities bei PwC Österreich, erklärt dies so: „Der Einfluss der Digitalisierung auf die Wirtschaft sowie die vielfälti-geren und dezentralisierten Ener-giequellen erfordern von CFOs einen strategisch orientierten und visionären Blickwinkel. Sie müs-

neue aufgaben für cFoDigitalisierung und Energiewende haben starke Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der Finanzchefs in der Energiebranche.

Michael sponring, Leiter des Be-reichs Power and Utilities bei PwC Österreich.

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Bundesminister Andrä Rupprechter, Marco Ortner, Loacker Recycling.

sen die Rolle des Treuhänders, die im Rahmen des traditionellen Ge-schäftsmodells im Energieversor-gungssektor dominiert hat, hinter sich lassen.“

Studie zeigt Maßnahmen auf Der Energiewandel bringt außer-dem mit sich, dass viele Unterneh-men neue Wertschöpfungsketten entwickeln, einzelne Wertströme ‚herauslösen‘ bzw. die Vorteile von externen Kooperationen und Part-nerschaften abwägen.

Die Studie „The changing role of the CFO: how energy transformati-on is shifting the CFO focus“ ent-hält eine Reihe praktischer Maß-nahmen, die CFOs setzen können, damit sie und ihre Abteilungen mit den neuen Herausforderungen Schritt halten können. (red)

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automotive business

Breiter Ansatz Daimler setzt weiter auf globale Plattform-Strategie 82

Gefährlicher Sparkurs VW will sich nicht um seine Zukunft sparen 83

Großer Kleiner Mini investiert beim Clubman neuerdings in Größe 86

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Wird das autonome Fahren zum ganz großen Geschäft?Während eine Studie im autonomen Fahren gewaltige Potenziale sieht, rechnet der ÖAMTC vorerst mit keinem Durchbruch.

The next Generation VW verpasst dem Tiguan eine Runderneuerung.

rosige Zukunft Studie zeigt: Transportsektor könnte mit E-Autos seine CO2-Emissionen bis 2050 halbieren.

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Dickes Minus für VW in den USAWOLFSBURG. Volkswagen hat in den USA erstmals seit Bekanntwerden der Abgasma-nipulationen einen Einbruch bei den Verkäufen hinnehmen müssen. Im November brach der Absatz der Pkw-Kernmarke VW im Vorjahresvergleich um 24,7% auf 23.882 Autos ein. In den beiden Monaten zuvor hat-te VW noch jeweils ein Mini-Plus erzielt. (APA)

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201571,8

Mio. €

Zahl der Woche

ertragssteigerung Die Cross Industries AG hat ihr Betriebsergebnis in den ersten drei Quartalen 2015 deutlich verbessert. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf nunmehr 912,8 Mio. € stieg, konnte das Betriebsergebnis sogar um 19% auf 89,7 Mio. € erhöht werden. Der Vorsteuergewinn der oberösterreichischen Industriegrup-pe (KTM, Pankl Racing, WP) stieg in Folge davon in den ersten drei Quar-talen von 64,2 Mio. € auf nunmehr 71,8 Mio. €. „Es wird erwartet, dass die aktuellen Steigerungsraten auch im vierten Quartal erreicht werden“, so Cross Industries in einer Aus-sendung. (APA)

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••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Wir stehen nicht am Anfang einer digitalen Revolution. Wir stecken mitten drin und das gilt mittlerweile für beinahe alle Le-bensbereiche. Zunehmend müssen wir uns dabei auch mit intelligen-ter Kleidung bis hin zu digitalen Kontaktlinsen auseinandersetzen, und immer öfter erfasst die digi-tale Revolution auch den Mobili-tätsbereich. Beispiel: Autonomes Fahren, das zwar laut Meinung vieler Experten noch viele Jah-re bis zu seinem technologischen Durchbruch brauchen wird (siehe

auch Artikel auf Seite 88), aber zu-mindest auf Autobahnen laut einer aktuellen Studie schon 2020 tech-nisch möglich sein könnte. Laut der vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlichten Untersuchung „Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen“ ist das Thema außerdem eine große Chance für Wertschöpfung und Beschäftigung.

Große Chance für IndustrieIm Mittelpunkt der im Auftrag des BMWi von einem Konsortium unter Leitungs des Fraunhofer-Instituts

für Arbeitswirtschaft und Organi-sation (IAO) verfassten Studie steht die Analyse und Abschätzung der Wertschöpfungs- und Beschäfti-gungspotenziale des hochautoma-tisierten Fahrens auf Autobahnen. Die Gutachter untersuchten au-ßerdem das Leitanbieter- und Leit-marktpotenzial Deutschlands und leiteten hieraus industriepolitische Handlungsempfehlungen ab.

Demnach wird allein die in Deutschland generierte Wertschöp-fung im gesamten Bereich der Fahrer assistenzsysteme und des hochautomatisierten Fahrens auf rund 2,23 Mrd. € im Jahr 2020 und

auf rund 8,8 Mrd. € im Jahr 2025 geschätzt.

Bundesminister Sigmar Gabriel sieht nicht nur deshalb im hoch-automatisierten Fahren eine große Chance für die deutsche Industrie. „Automatisiertes Fahren ist ein wichtiger Treiber für Innovationen und Wertschöpfung und damit von hoher Bedeutung für den Automo-bilstandort“, so Gabriel.

Der Bundesminister weiter: „Es ist wichtig, dass die deutsche Au-tomobilindustrie ihre führende Position behauptet. Wichtig ist außerdem, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen angesichts der neuen technischen Möglichkei-ten überprüft und wo erforderlich angepasst werden. Auch müssen die Verkehrsinfrastruktur und das Mobilfunknetz entlang der Au-

tobahnen weiter ausgebaut und Standards für eine sichere Daten-übertragung erarbeitet werden.“

Gabriels Fazit: „Deutschland muss zum führenden Testfeld für das automatisierte und vernetzte Fahren werden.“

82 Coverstory Freitag, 4. Dezember 2015

Automatisiertes Fahren ist ein wichtiger Trei­ber für Innova­tion und Wert­schöpfung und damit von hoher Bedeutung für den Automobil­standort.

Autonomes Fahren wird Mrd.-Geschäft BMWi-Studie zeigt: Wertschöpfung des hochautomatisierten Fahrens dürfte im Jahr 2020 allein in Deutschland bei 2,23 Mrd. Euro liegen; Anstieg bis 2025 auf 8,8 Mrd. Euro.

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DETROIT. Neuer Antrieb für das Geschäft von Daimler Trucks in den USA: Im Werk der Tochtermarke „Detroit“ in Redford bei Detroit gab Wolfgang Bernhard, verantwortlich für Daimler Trucks & Buses, kürz-lich den Startschuss für die Seri-enproduktion des automatisierten Getriebes DT12, einem Bestseller im US-Markt. „Der Erfolg unseres integrierten Antriebsstrangs im US-Schwerlastverkehr ist phäno-menal: Mehr als 40 Prozent der Freightliner Cascadia-Trucks ge-hen schon mit dem automatisierten Getriebe DT12 an unsere Kunden“, so Bernhard.

Fertigungs-Ausbau geplantGleichzeitig verkündete der Daim-ler-Manager, dass die neuen DD5- und DD8-Aggregate aus der mittel-

schweren Motorenfamilie für den NAFTA-Markt ab 2018 ebenfalls in Detroit gefertigt werden. Damit setzt der Nutzfahrzeughersteller seine Strategie globaler Plattfor-men konsequent weiter um.

Die Nutzung intelligenter Platt-formen ist eine der drei strategi-schen Säulen von Daimler Trucks. Konkret heißt das: Einmal entwi-ckelte und erprobte Plattformen und Module wie Motoren oder Getriebe kommen in unterschied-lichsten Märkten mit fahrzeugspe-zifischen Adaptionen zum Einsatz, über alle Nutzfahrzeug-Marken hinweg.

Zum Portolio von Daimler Trucks & Buses gehören Mercedes-Benz Lkw & Busse, Setra, Freightliner, Western Star, BharatBenz, FUSO sowie Thomas Built Buses.

Unter der Aggregate-Marke Detroit bietet Daimler Trucks zu-dem amerikanischen Kunden seit 2012 einen perfekt abgestimmten Antriebsstrang „aus einer Hand“ an: mit eigenen Motoren, Getrieben und Achsen.

Millionen-InvestitionenFür die Montage des neuen, auto-matisierten DT12-Getriebes hat Daimler Trucks 100 Mio. US-Dollar (94,5 Mio. Euro) in die „Autostadt“ Detroit investiert und schafft vor Ort rund 170 neue Jobs.

Die Entwicklung und Fertigung der neuen DD5- und DD8-Motoren lässt sich Daimler Trucks zusätz-lich rund 375 Mio. US-Dollar (354 Mio. Euro) kosten. Vor Ort sollen dadurch weitere 160 Arbeitsplätze entstehen. (red)

Daimlers globaler AnsatzDer deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler Trucks setzt in den USA einen weiteren Schritt seiner globalen Plattform-Strategie.

Daimler-Manager Wolfgang Bernhard setzt voll auf den US-Standort in Detroit.

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Der Studie zufolge soll hochautomatisiertes Fahren im Jahr 2020 zumindest auf Autobahnen technisch möglich sein.

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2015: deutlicher UmsatzzuwachsHERZOGENAURACH. Der deut-sche Börsenneuling Schaeffler (der Zulieferer feierte Anfang Oktober sein Börsendebüt) ist vor allem dank eines gut laufenden Automobilgeschäfts sowie zunehmender Nachfrage aus China und Amerika kräftig gewachsen. Insgesamt stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um 10,6 Prozent auf rund 10 Mrd. €, wie der Auto-mobil- und Industriezulieferer vor wenigen Tagen mitgeteilt hat.

Wegen der hohen Wachs-tumsraten außerhalb Europas erhielt der Erlös auch einen kräftigen Schub durch positive Währungseffekte. Im Indus-triegeschäft rettete die Um-rechnung in Euro Schaeffler sogar vor einem Umsatzrück-gang. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 1,7 Pro-zent auf 1,3 Mrd. €.

Neue Strategie erfolgreich„Unser Automotive-Geschäft läuft weiter sehr gut. In einem herausfordernden Marktum-feld konnten wir unseren Umsatz erneut überdurch-schnittlich steigern. Die Neu-ausrichtung in unserer Indus-triesparte verläuft nach Plan“, erklärte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Das Management will mit mehr Service, einer besseren Marktversorgung und Kostensenkungen die Pro-fitabilität der Industriesparte verbessern.

Für das Gesamtjahr bekräf-tigte Rosenfeld die Prognose. „Trotz der schwächeren Markt-entwicklung im Automotive-Geschäft in China sowie im Industrie-Geschäft weltweit rechnen wir für das Gesamt-jahr weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatz-wachstum von vier bis fünf Prozent“, sagte der Manager.

Zudem werde für 2015 wei-terhin eine EBIT-Marge von zwölf bis 13 Prozent vor Ein-maleffekten anvisiert. Nach neun Monaten lag die Rendite bei 12,5 Prozent. (APA)

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WOLFSBURG. Mehr als zwei Mo-nate sind nun seit Bekanntwerden des Dieselskandals bereits vergan-gen, und noch immer sind dessen finanzielle Auswirkungen kaum ab-zuschätzen. Während die meisten Analysten mit Kosten von 20 bis 40 Mrd. € rechnen, bezifferten einige Branchenexperten den monetären Schaden für den deutschen Mas-senhersteller sogar auf bis zu 100 Mrd. €. Und auch wenn sich VW an derlei Spekulationen nicht beteili-gen möchte, ist klar, dass in Wolfs-burg in den kommenden Jahren der Sparstift seinen Einzug halten wird.

Investitionen gekürtNoch nicht klar ist allerdings, in welchen Bereichen sich VW finanzi-elle Entlastung verschaffen möch-te. Konzernchef Matthias Müller kündigte zwar schon kurz nach Bekanntwerden der Abgas-Mani-pulationen an, nun alle Investitio-nen „auf den Prüfstand zu stellen“, will aber zugleich nicht den Fehler machen und „VW um seine Zukunft sparen“.

Diese Aussage unterstrich zuletzt auch der Aufsichtsrat, der eine Re-duktion der Sachinvestitionen im kommenden Jahr auf maximal 12 Mrd. € abnickte. Das ist etwa eine Mrd. € weniger, als im vorigen Jahr beschlossen. Damals genehmigte der Aufsichtsrat für den Fünf-Jah-res-Zeitraum von 2015 bis 2019 ei-ne Rekord-Investitionssumme von 85,6 Mrd. €, davon 64,3 Mrd. € für Sachinvestitionen.

Alternative Antriebe im FokusBekannt wurde mittlerweile, dass VW den Bau seines geplanten neu-en Designzentrums in Wolfsburg verschoben hat; auch der Bau einer

Lackiererei in Mexiko soll auf der Kippe stehen.

Von den Kürzungen vollkom-men unberührt bleiben sollen laut Müller vor allem die Investitionen in China, auch bei alternativen An-trieben will der Neo-Konzernchef nicht sparen. Im Gegenteil: „Wir

werden unsere Ausgaben für al-ternative Antriebe im kommenden Jahr sogar um rund 100 Millionen Euro erhöhen“, so Müller gegen-über den Salzburger Nachrichten. Der neue VW Phaeton komme – und zwar mit einem reinen Elektro-antrieb. (red)

VW investiert trotz sparkurs weiterVW muss infolge des Dieselskandals sparen und stellt daher auch alle Investitionen „auf den Prüfstand“. Konzernchef Matthias Müller will dabei aber „einen Kahlschlag vermeiden“.

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Konzernchef Matthias Müller will VW in den kommenden Jahren aus der Krise führen.

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Gerhard Preslmayer Geschäftsführender Gesellschafter

BMW-WachstuM

Absatz im Oktober: plus 6,3 ProzentMÜNCHEN. BMW hat seinen Ab-satz im Oktober auf Rekordniveau gehalten und konnte von seiner Kernmarke knapp 165.000 Fahr-zeuge ausliefern – ein Plus von 6,3 Prozent. Von Jänner bis Oktober stieg der Absatz damit um 5,8 Pro-zent auf 1,56 Mio. Autos.

Einschließlich der Marken Mini und Rolls-Royce stieg der Absatz im Oktober im Vergleich zum Vor-jahresmonat um vier Prozent auf 191.651 Fahrzeuge.

Am kräftigsten legte der Auto-bauer seit Jahresbeginn in Europa zu – mit einem Plus von zehn Pro-zent. In Asien, wo die schwächere Nachfrage auf dem weltgrößten Automarkt China zuletzt bremste, beläuft sich der Zuwachs auf 2,3 Prozent. (APA)

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••• Von Jürgen Zacharias

Bei der Weltklimakon-ferenz in Paris wird aktuell über die glo-bale Großwetterla-ge der kommenden Jahrzehnte entschie-den. Nicht, dass die

Politiker jetzt auch über Regen, Wind und Sonne bestimmen könn-ten, aber über die Reduktion oder weitere Eskalation von CO

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sionen allemal und diese spielen für das Weltklima eine nicht gera-de unbedeutende Rolle. Das zeigt die Vergangenheit und das zeigen aktuelle Prognosen, die nur einen logischen Schluss zulassen: Die Emissionen müssen mittel- bis langfristig runter.

Ebenso klar ist, dass die bei den Weltklimakonferenzen ausgerufe-nen und durchaus ambitionierten Ziele aus politischen wie wirt-schaftlichen Überlegungen regel-mäßig mit Pauken und Trompeten verfehlt werden. Dabei wäre die Reduktion – geht es nach dem Mer-cator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) – zumindest im Verkehrs-sektor durchaus realisierbar.

Elektromobilität als TriebfederLaut der Untersuchung „Transport: A roadblock to climate change mi-tigation?“, die Felix Creutzig vom MCC gemeinsam mit weiteren MCC-Autoren und Wissenschaft-lern anderer Institute im Fachma-gazin Science veröffentlicht hat, könnte der Transportsektor seine

CO2-Emissionen bis 2050 sogar na-

hezu halbieren. Und das, obwohl der Weltklimarat IPCC für den Bereich, der laut MCC schon jetzt für 23 Prozent des globalen CO

2-

Ausstoßes verantwortlich ist (in Österreich laut Umweltbundesamt 44,8%, global laut Weltklimarat 14%), bis 2050 eine Emissionsver-doppelung prognostiziert.

Nötig wäre zur Erreichung des von den Studienautoren ausgege-benen Emissionsziels außer wei-teren Effizienzverbesserungen beim Verbrauch die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten und vor allem der groß an-gelegte Wechsel zu Elektroautos.

„Elektromobilität in großem Stil könnte entscheidend dafür sein, dass die CO

2-Emissionen im

Transportsektor bis 2050 halbiert werden“, sagt dazu Leitautor Felix Creutzig.

Teil einer solchen Elektromo-bilitäts-Offensive müssten auch Car-Sharing-Konzepte, elektrische Fahrräder und der Schienenver-kehr sein, so Creutzig „Effizienz-steigerungen der herkömmlichen Automobilflotte werden nach 2025 schwieriger; als Motor für die De-karbonisierung bleibt dann nur der Brennstoffwechsel.“

Batteriepreise fallen weiterAufgrund fallender Batteriepreise ist der Elektroantrieb laut der neu-en Studie gegenüber Motoren mit Biotreibstoffen oder Wasserstoffen in einer besseren Startposition.

Der Preis pro Kilowattstunde ist von 1.000 US-Dollar im Jahr 2007

Alternative Wege Mit Effizienzsteigerungen von Benzin- und Dieselfahrzeugen seien laut der Stu-die ab 2025 keine großen Sprünge mehr zu machen. Es sei daher ein umfassen-des Elektromoblitätskonzept notwendig, das auch Car-Sharing-Angebote (r.o.), elektrische Fahrräder (r.u.) und Schie-nenersatzverkehr berücksichtige.

Elektromobilität in großem Stil könnte entschei-dend dafür sein, dass die CO

2-

Emissionen im Transportsektor bis 2050 halbiert werden.

sind elektroautos unsere Klimaretter?Eine neue MCC-Studie zeigt: Der Transportsektor könnte seine CO2-Emissionen mithilfe von E-Autos bis 2050 nahezu halbieren.

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(rund 950 Euro) auf etwa 410 US-Dollar (390 Euro) im Jahr 2014 gesunken. In Fortsetzung dieser Entwicklung gehen Prognosen für 2030 von einem Preis von weniger als 200 US-Dollar (190 Euro) aus.

„Die Elektrifizierung der Pkws könnte gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten, wenn die Elektrofahrzeuge entsprechend ‚intelligent‘ in das Energiesystem integriert würden“, erklärt Patrick Jochem vom Institut für Indus-triebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) des KIT, Mitglied der World Conference of Transport Research Society (WCTRS). „Ein Verschieben der Ladeprozesse in windstarke Stunden könnte zu ei-ner Entlastung des Energiesystems führen und somit Synergien zwi-schen beiden Sektoren schaffen.“

Städte bieten ideales UmfeldLaut Angaben der Forscher gibt es zahlreiche unterschiedliche Mög-lichkeiten, um die Emissionen des Verkehrssektors mittel- bis lang-fristig zu senken; besondere Bedeu-tung komme dabei aber der städti-schen Infrastrukturpolitik zu. „Je-der Kilometer, den wir überhaupt nicht fahren, schützt das Klima oh-nehin am besten – und darüber hi-naus noch unsere Gesundheit bei-spielsweise durch sauberere Luft“, sagt Creutzig. „Die Infrastruktur-investitionen – etwa für neue Glei-se oder Fahrradschnellwege – sind vergleichsweise gering. Denn sie bedeuten auch Einsparungen, weil weniger Straßen und Parkplätze gebaut werden müssen.“

Zudem würden solche Investiti-onen laut Creutzig meist positive Pfadabhängigkeiten nach sich zie-hen. So würden etwa höhere Prei-se für Parkplätze im Innenstadt-bereich bei einem gleichzeitigen Ausbau des öffentlichen Nahver-kehrs Menschen zum dauerhaften Umstieg auf andere Verkehrsmittel bewegen und zugleich ihre Präfe-renzen auch längerfristig ändern.

Potenzial bleibt ungenutztTrotz dieses durchaus optimis-tischen Ausblicks geben sich die MCC-Verantwortlichen aber kei-nen Illusionen hin; bei internatio-nalen Klimakonferenzen wie aktu-ell in Paris würden die Aspekte des Stadtverkehrs und der Elektroau-tos nämlich „meist nur eine unter-geordnete Rolle spielen“.

„Mit Blick auf eine echte Trans-formation des Transportsektors im Sinne des Klimaschutzes waren die Politiker weltweit bisher wohl etwas zu schüchtern“, sagt Co-Au-tor David McCollum vom Interna-tionalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA). „Wenn wir optimale Lösungen, die wir jetzt schon überall auf der Welt sehen, wiederholen würden, könnten wir das bereits vorhandene Potenzial nutzbar machen.“

Viel zu oft ist dies allerdings – wie eingangs erwähnt – aus po-litischen wie wirtschaftlichen Überlegungen nicht der Fall. Und so werden die Treibhausgasemissi-onen wohl auch in Zukunft weiter steigen: Laut Weltklimarat legten die Emissionen zwischen 1970 und 2000 um 1,3 Prozent zu, von 2000 bis 2010 lag der Zuwachs dann aber schon bei 2,2 Prozent.

hauptverursacher Der Energiesektor (z.B. Kohlekraft-werke) gilt laut Weltklimarat als größter Treibhausgasemissions-Ver-ursacher weltweit, dicht gefolgt von der Land- und Forstwirtschaft und der Industrie. Erst danach kommen der Verkehr und das Bauwesen.

Ein Verschieben der Ladeprozes-se von E-Autos in windstarke Stunden könnte zu einer Ent-lastung des Energiesystems führen.

Mit Blick auf eine echte Trans-formation des Transportsektors im Sinne des Klimaschutzes waren die Politi-ker weltweit bis-her wohl etwas zu schüchtern.

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fallende Preise 2007 kostete eine Batterie für Elektroautos pro Kiloattstunde rund 950 €, bis 2014 fiel der Preis um 59% auf 390 € pro Kilowattstunde.

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Patrick Jochem IIP

David McCollum IIASA

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medianet.at86 MODELL & HANDEL Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Rainer Behounek

WOLFSBURG. 2014 wurde der VW Tiguan in Österreich sage und schreibe 6.811 mal verkauft, so oft, wie kein anderes SUV. Und das, ob-wohl es den Tiguan seit 2007 gibt; natürlich gab es Facelifts, aber die Basis ist seitdem unverändert. Das Wort Tiguan ist eine Mischung aus Tiger und Leguan und wurde bei einer Publikumswahl ermit-telt, Volkswagen hatte Nanuk oder Namib vorgesehen.

Die zweite Generation des VW Ti-guan kommt im April 2016 in den Handel und ist sofort als Nachfol-ger erkennbar: Sechs Zentimeter

länger, drei Zentimeter breiter und ebenfalls drei Zentimeter flacher, steht der Tiguan nun dynamischer da und wirkt insgesamt selbst-bewusster. Der Radstand legt um 7,7 Zentimeter zu, was vor allem den Passagieren im Fond zugute kommt, die über mehr Kniefrei-heit verfügen. Die Rückbank lässt sich nun serienmäßig um bis zu 18 Zentimeter verschieben und ermög-licht ein Kofferraumvolumen von 615 bis 1.655 Liter.

Die Insassen finden ein funkti-onales Cockpit vor, das ins neue Zeitalter gehoben wurde, Stichwort Digitalisierung. Statt dem Kombi-instrument findet sich ein großes

Display wieder, das auf Wunsch Navigation und mehr anzeigt.

Voll vernetztDas je nach Ausstattung bis zu acht Zoll große Display in der Mittel-konsole beherbergt eine Vielzahl an Online-Lösungen. So ist das Navigationssystem voll vernetzt, die Verkehrsmeldungen sowie Parkplatz-Infos trudeln ebenfalls in Echtzeit ein. Dank App-Connect lassen sich Apple- und Android-Smartphones schnell und einfach mit dem Tiguan synchronisieren und erlauben sogar eRemote-Diens-te, also die Ansteuerung gewisser Funktionen via Smartphone-App.

Erstmals findet sich im VW Tigu-an auch ein Drehdrückregler, mit dem sich unterschiedliche Fahr-programme auswählen lassen: Onroad, Offroad, Snow und Off-road-Individual sollen helfen, den Tiguan stets und überall rauf und runter zu bringen. Wer will, nimmt die Offroad-Front und erhält einen Böschungswinkel von 25 Grad.

Dem Bereich der Assistenzsys-teme wurde viel Bedeutung ge-schenkt, er wurde von der Basis weg aufgestockt. Serienmäßig an Bord ist beim neuen VW Tiguan die Multikollisionsbremse, Front-Assist mit automatischer Bremsung bis 50 km/h, radargestützte Fußgängerer-kennung, Spurverlassenswarner so-wie die aktive Motorhaube.

Üppiges MotorenpaketDie sprichwörtliche Qual der Wahl hat man ab April bei den Motoren. Die zwei Benzinmotoren mit 1,4- und 2,0-Liter Hubraum kommen in jeweils zwei Ausführungen, der Kleine mit 125 bzw. 150 PS, der Hubraumstärkere verfügt über 180 und 220 PS.

Der Selbstzünder bietet bei zwei Litern Hubraum vier Leistungsstu-fen: 115, 150, 190 und 240 PS. Die jeweils stärksten Versionen und der 190 PS-Diesel sind ausschließ-lich mit Allradantrieb und DSG zu haben, der kleinste Benziner und Diesel nur mit Frontantrieb. Dazwi-schen kann man sich aussuchen, ob man selber schaltet oder mittels 7-Gang-DSG und mit Front- oder Allradantrieb durch die Gegend fährt.

Der VW Tiguan hat aber noch ei-nige Asse im Ärmel, denn 2017 roll-te nicht nur die Langversion des Kompakt-SUV an, er übernimmt auch das Plug-In-Hybrid-System des VW Passat und wird so zum Teilzeit-Stromer. Fix ist die neue Nomenklatur der Ausstattungslini-en: Statt wie bisher Sport & Style, Sky und Track & Style heißen die Varianten künftig Trendline, Com-fortline, Highline und Skyline. Die Preise und Ausstattungsmerkmale stehen derzeit noch nicht fest.

SUV-Gipfelstürmer neu aufgelegtDas populärste SUV Österreichs, der VW Tiguan, glänzt ab April in neuem Kleid. Das alles kann die zweite Generation.

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••• Von Rainer Behounek

WIEN. 4,25 Meter lang ist der neue Mini Clubman und hat mit dem Namen nichts mehr gemein. Mini, BMWs Lifestyle-Abteilung, wenn man so will, ist heute weiter vom Kleinwagen entfernt denn je, der neue Clubman beweist es: Nur mehr sieben Zentimeter Länge trennen den Engländer vom bayri-schen Einstiegs-Modell 1er.

Dafür mutiert er zum richtig praktischen Auto und bietet mit 360 bis 1.250 Liter Kofferraum-volumen erstmals viel Platz, der durch die dreigeteilte Rückbank auch optimal ausgenutzt werden kann. Beladen wird der Kofferraum durch zwei nach außen öffnende Heckklappen, die zugleich auch das Markenzeichen des Mini Clubman

sind. Auf Wunsch öffnen die Türen mittels Gestensteuerung: Wird der Fuß unter das Heck gehalten, so ge-hen die Klappen automatisch auf.

Cockpit und Fahrerposition haben die Entwickler sehr gut hinbekom-men. Überhaupt sitzt man deutlich hochwertiger, was sicher auch am

Mittelsteg liegt, der jetzt höher liegt und über eine solide iDrive-Bedienung verfügt, die man bereits von BMW kennt.

Umfangreiche AufpreislisteTrotz der Größe bleibt das Fahr-verhalten typisch Mini. Direkte Lenkung trifft auf ein angenehm hartes Fahrwerk und gute Rund-umsicht, einzig der breite Mittel-steg im Heckfenster schränkt die Sicht ein wenig ein. Speziell im Mini Cooper S Clubman macht das Kurvenhatzen richtig Spaß. Der rechte Fuß verfügt über 192 PS, die den Clubman in 7,1 Sekunden von Null auf 100 katapultieren und bis 228 km/h treiben.

Preislich startet der Mini Club-man bei 24.900 Euro für 102 PS. Der Mini Cooper S Clubman steht ab 28.800 Euro in der Garage, der 190 PS starke SD kostet ab 30.500 Eu-ro. Wie immer bei Mini ist die Auf-preisliste lang und teuer. Wer sich für individuelle Lackierung, Felgen, Leder-Innenraum, John Cooper Works Beplankung, Navi und mehr entscheidet, durchbricht schnell die 40.000er-Marke. Dafür gibt es Life-style und Luxus obendrauf.

Willkommen im ClubMinis Lifestyler Clubman geht in die dritte Runde und soll dank üppigerer Außenmaße zum geräumigsten Mini aller Zeiten werden.

Ab 24.900 Euro ist der Clubman zu haben; für 192 PS werden 28.800 Euro fällig.

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Der VW Tiguan ist trotz der Jahre am Buckel Öster-reichs meistver-kauftes SUV. Die neue zweite Generation soll es ihm gleichtun.

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Aufgeblasener Zuffenhausener

ZUFFENHAUSEN. Porsche modifiziert den Turbo; die wichtigste Veränderung spielt sich im 3,8 Liter Sechszylinder-Boxer ab. Jeweils 20 PS bekom-men die Modelle, der Turbo ver-fügt nun über 540 PS und Turbo S über 580 PS. Damit benötigt der Turbo S für den Spurt auf 100 gerade einmal 2,9 Sekun-den, der Turbo braucht dafür exakt drei Sekunden. Erstmals erreicht der Turbo S eine Spit-zengeschwindigkeit von 330 km/h (Turbo: 320 km/h). In die Motorsteuerung wurde eben-falls eingegriffen: Die Turbos erhalten eine Dynamic-Boost-Funktion, die auch dann die Drehzahl hält, wenn man kurz den Fuß vom Gas nimmt.

Schnellfahrer kommen also auf ihre Kosten, sparsame Crui-ser aber auch: der Turbo soll im Schnitt 0,6 Liter weniger ver-brauchen und sich im Schnitt 9,1 bzw. 9,3 Liter genehmigen.

Die Serienmitgift wurde überarbeitet und beschert dem Turbo S einen serienmäßigen Wankausgleich und Keramik-bremsen. Auf Wunsch gibt es einen Spurwechsel-Assistenten mit Radarunterstützung und einen Buglift, der die Front-partie auf Knopfdruck um vier Zentimeter anhebt. Preise ab 213.393 €. (red)

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Edel-Pick-up made in Japan

WIEN. Der Nissan NP300 Na-vara steigt mit umfassenden Ausstattungsmöglichkeiten und einem modernen Design erneut in den Ring. Auf Wunsch sind Voll-LED-Scheinwerfer, ein Around-View-Monitor so-wie Ledersitze und Navigati-onssystem mit an Bord.

Wer sich für den Navara Visia King Cab mit Zweiradan-trieb und 160 PS entscheidet, wird um 22.509 € leichter, beim Allradler sind es 24.259 €. Ab der Acenta-Ausstattung besitzt der neue Navara sieben Airbags, einen autonomen Not-brems-Assistent, Sitzheizung vorn und ein CD-Radio mit Bluetooth-Schnittstelle.

Wer noch ein wenig drauf-legt, kann sich mit der Top-Ausstattungslinie Tekna Le-derausstattung, ein Glas-Hub-Schiebedach mit Dachreling, Nissan Connect inkl. Navi und Touchscreen und erwähnten Voll-LED-Scheinwerfern aus-statten. Marktstart in Öster-reich: Jänner 2016. (red)

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••• Von Dino Silvestre

HANNOVER. Für die Automobilin-dustrie sind technische Kunststoffe Werkstoffe der Zukunft. Schließlich geht es darum, immer schärfere Emissionsobergrenzen einzuhalten und trotz steigender Kraftstoffprei-se wirtschaftliche Lösungen anzu-bieten. Das ist nur möglich, wenn die Fahrzeuge leichter werden.

Seit 2008 ist das durchschnitt-liche Fahrzeuggewicht schon um 20% gesunken – und dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, um ei-ne optimale Kraftstoffeffizienz zu erreichen.

Kunststoffe werden leichter„Ermöglicht wird das durch leichte Kunststoffkomponenten. Beson-ders wichtig ist deren Einsatz bei Fahrzeugen mit schweren Elekt-roantrieben – hier bedeutet jedes Gramm weniger mehr Reichweite und bessere Fahrleistungen“, so Er-hard Barho vom Oberflächenspezi-alisten Benecke-Kaliko.

Auch bei den Verbrennungsmoto-ren bringen Maßnahmen zur Emis-sionsminderung – wie Abgasrück-führungen, Partikelfilter und elekt-ronische Steuerungssysteme – erst mal mehr Gewicht ins Fahrzeug, das an anderer Stelle eingespart werden muss.

Dazu Barho: „Um künftige Anfor-derungen erfüllen zu können, wird es nötig, leichtere Kunststofflösun-gen zu entwickeln.“

Schließlich werden die Kunst-stoffe im Jahr 2020 schon bis zu 18% des Gewichts eines mittleren Fahrzeugs ausmachen.

Jedes Gramm weniger bedeutet mehr Reichwei-te und bessere Fahrleistungen.

Freitag, 4. Dezember 2015 rund ums auto 87

Leichte Lösungen für den InnenraumMit modernen Materialien sind Gewichtseinsparungen kein Mirakel. Das bedeutet: Weniger Emissionen und geringerer Verbrauch werden durch konsequenten Leichtbau erzielt.

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Großes Potenzial für Gewichtseinsparungen gibt es bei Materialien für den Innenraum.

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Große Erfolge auf allen MärktenSTUTTGART. Weltweit schlossen in den ersten zehn Monaten des Jahres 1,2 Mio. Kunden (+14%) einen Finanzierungs- oder Lea-singvertrag mit Daimler Financial Services ab. Sowohl in Europa als auch in Asien und Amerika ver-zeichnete der Finanzdienstleister Zuwächse.

Besonders gut laufen die Ge-schäfte in China, wo Mitte Novem-ber erstmals binnen eines Jahres die Marke von 100.000 Neuverträ-gen übertroffen wurde. Mit einem Vertragsvolumen von fast 6,6 Mrd. € ist China derzeit der viertwich-tigste Markt für Daimler Financial Services.

Das Vertragsvolumen der ins-gesamt über 3,6 Mio. finanzierten oder verleasten Pkws, Transporter, Lastkraftwagen und Busse beläuft sich derzeit auf über 114 Mrd. € - um 51 Mrd. € mehr, als zu Beginn der Dekade. (gb)

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medianet.at88 rund ums auto Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Georg Biron

WIEN. „Der Weg bis zum vollkom-men und selbstständig fahrenden Auto ist noch weit“, erklärte der stellvertretende ÖAMTC-Chef-techniker Friedrich Eppel am Rande des Expertenforums, das der ÖAMTC gemeinsam mit dem Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik (IFA) der TU Wien veranstaltete. „Realistischere Umsetzungschancen, wenngleich ebenfalls noch Zukunftsmusik, hat hochautomatisiertes, vielleicht auch teilautonomes Fahren in be-stimmten Bereichen.“

Allerdings sind noch viele tech-nische und rechtliche Fragestellun-gen offen. Eppel dazu: „Aktuell sind wir in einer Phase, in der teilauto-matisiertes Fahren in ersten Seri-enfahrzeugen umgesetzt wird. Das Fahrzeugsystem übernimmt in spe-zifischen Fällen zwar selbstständig die Längs- und Querführung des Autos (also Bremsen, Gas geben und Lenken), der Fahrer muss das System aber immer noch dauerhaft überwachen.“

Die nächste Stufe wäre das hoch-automatisierte Fahren; hier ist eine dauerhafte Überwachung durch den Fahrer nicht mehr notwendig,

allerdings muss er nach Aufforde-rung des Systems die Kontrolle des Fahrzeugs übernehmen.

Wenn das System versagtDas System muss in der Lage sein, Situationen, die es selbst nicht mehr beherrschen kann, rechtzeitig vorauszusehen und die Kontrolle an den Fahrer abzutreten.

Die Zeitspanne dafür kann mit zumindest zehn Sekunden ange-nommen werden. Denn solange braucht es, um einem nicht voll auf das Verkehrsgeschehen konzent-rierten Fahrer wieder die Fahrauf-gabe zu übertragen.

Während dieser Zeit muss das Fahrzeug aber immer noch selbst-ständig alle Verkehrssituationen meistern können.

Ethische ProblemstellungenNeben den technischen Problem-stellungen gibt es in Hinblick auf autonomes Fahren auch rechtliche Fragen zu klären.

Die am schwersten überwind-baren Hürden zeichnen sich für ÖAMTC-Chefjuristen Martin Hof-fer im strafrechtlichen und im ethi-schen Bereich ab: „Moralische Ent-scheidungen werden von Menschen getroffen – und sie müssen sich dafür entsprechend verantworten. Was eine ‚Fehlentscheidung‘ durch ein programmiertes Systems be-

deutet, ist derzeit völlig ungelöst.“Zur Klärung von Haftungsan-

sprüchen nach Schadensfällen im automatisierten Fahrbetrieb ist es notwendig, dass Systemhandlun-gen und Eingriffe des Fahrers do-kumentiert werden.

ÖamtC-Experten sind skeptischSchlagworte wie „Zukunft der Mobilität“ oder „Autonomes Fahren“ sind in aller Munde. Doch der Weg dorthin ist noch weit, wie beim ÖAMTC-Expertenforum festgestellt wurde.

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••• Von Alice Hefner

STUTTGART. Das Fraunhofer-Ins-titut für Arbeitswirtschaft und Or-ganisation (IAO) hat die Situation für hochautomatisierte Autos auf deutschen Autobahnen untersucht. Kaum ein technischer, politischer oder ökonomischer Aspekt bleibt dabei unbeleuchtet; dabei lassen sich Forderungen an Politik und Autohersteller gut herauslesen.

Einbau einer Black BoxEs sei unter Experten der Automo-bil- und Versicherungsbranche in-zwischen Konsens, heißt es in der Studie, dass „Unfalldatenspeicher eine Zulassungsvoraussetzung für hochautomatisierte Pkw sein wer-den. Automobilhersteller, Versiche-rungen und Fahrzeughalter müss-

ten im Falle eines Unfalls (mittels einer Blackbox) zweifelsfrei die Frage nach Schuld und Verantwor-tung beantworten können.“

Die Studie geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 Funktionen wie Stau- oder Autobahnpiloten in der Oberklasse obligat sein werden.

Wenig gefallen dürften der Politik Aussagen zur Einbindung hochau-tomatisierter Fahrzeuge in telema-tische Systeme. Die Studie bestätigt die Position der Konzerne, wonach Autos zunächst ohne entsprechende Infrastruktur (Intelligent Transport Systems/ITS) fahren können.

Internet ist nicht nötigInternet- oder Mobilfunkverbin-dungen sind daher für die Funk-tion der Autos nicht erforderlich. Allerdings böten sogenannte Car-to-X-Systeme die Möglichkeit, „in verschiedenen Verkehrsszenarien die Qualität des automatisierten Fahrzeugverhaltens zu steigern“.

EU-Digitalkommissar Günther Oettinger und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten in der Vergangenheit immer wieder da-rauf verwiesen, dass autonome Autos auf Spezialdienste im Netz angewiesen seien.

Eine der höchsten Hürden für die neuen Autos könnte die Freigabe-falle darstellen. Dies bedeutet, dass die automatisierten Funktionen zu komplex sind, um sie in wirtschaft-lich vertretbarer Weise vollständig testen zu können.

automatisierte autosDas Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat Chancen und Risiken für hochautomatisierte Autos untersucht.

Vor der Zulassung automatisierter Autos sind noch viele Probleme zu lösen.

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Im Hinblick auf autonomes Fahren und mögliche Verkehrsunfälle gibt es auch noch sehr viele rechtliche Fragen zu klären.

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Kia stellt grüne Roadmap vorFRANKFURT. Kia will in den kommenden fünf Jahren sein Angebot an emissionsarmen Fahrzeugen deutlich erweitern. Dazu wurde jetzt die interna-tionale Strategie „Green Car Roadmap“ vorgestellt.

Das Angebot an besonders umweltfreundlichen Fahrzeu-gen der Marke soll von heute vier Modellen bis zum Jahr 2020 auf immerhin elf Mo-delle ausgebaut werden. Der Mutterkonzern Hyundai plant, dafür die stattliche Summe von insgesamt ca. 9,56 Mrd. € zu investieren. (gb)

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Elektroautos ohne LadekabelSTUTTGART. Elektrofahrzeuge werden nicht mehr per Kabel, sondern mittels induktiver Ladesysteme mit Strom ver-sorgt. Die Ladung erfolgt über ein Magnetfeld, das von einer Ladespule im Parkplatzboden erzeugt und nach dem Trans-formatorprinzip auf eine Emp-fängerspule am Unterboden des Autos übertragen wird.

Damit das funktioniert, muss der Fahrer das Auto so par-ken, dass beide Spulen exakt übereinander liegen. Ohne ein adäquates Assistenzsystem ist dies so gut wie unmöglich – doch gerade daran fehlte es bisher. Am Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Uni Stuttgart wurde ein Verfahren entwickelt, das eine zentime-tergenaue Positionierung er-reicht. (gb)

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Fiat Fullback auch in EuropaDUBAI/TURIN. Fiat hat auf der Dubai International Motor Show als Weltpremiere den Fullback vorgestellt. Der Mid-Size-Pick-up wird ab Mai 2016 in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika verkauft. In Eu-ropa ist der Wagen mit einem 2,4-Liter-Turbodiesel ausge-rüstet, der in zwei Varianten (mit 113 kW/150 PS oder 133 kW/180 PS) angeboten wird.

Das Triebwerk ist entwe-der mit einem Sechs-Gang-Handschaltgetriebe oder einer Fünfgang-Automatik mit Sport-Modus kombiniert. Der Fullback ist wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb erhältlich.

Das Fahrzeug wird mit drei Ausstattungsvarianten und drei Karosserieversionen angeboten. Erhältlich sind Einzelkabine (Single Cab), Ein-zelkabine mit zusätzlichem Stauraum hinter den Sitzen (Extended Cab) oder Doppel-kabine mit zwei Sitzreihen (Double Cab). Zudem ist der Fullback für Aufbauhersteller auch als Fahrgestell erhältlich. Die Nutzlast beträgt modell-abhängig bis zu 1.100 kg. (gb)

Das System muss in der Lage sein, Situationen, die es selbst nicht mehr beherr-schen kann, vor-auszusehen und die Kontrolle an den Fahrer ab-zutreten …

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Start-up „myveeta“ denkt den Bewerbungsmarkt neuJan Pichler und Sascha Mundstein verbinden Unternehmen und Jobsuchende effizient und kostengünstig mit ihrer neuen Plattform. 90

Schaufler wird Erste-VorstandThomas Schaufler (45) über-

nimmt per 1.2.2016 im Vorstand die Verantwortung für das

Privatkundengeschäft der Erste Bank Oesterreich und ergänzt damit das Team um Thomas

Uher (CEO) und Claudia Höller (CFO). Schaufler ist seit 1993 in der Erste Bank in verschiede-nen Führungsfunktionen tätig.

Janker statt Ordelt

Ingrid Janker übernimmt die Geschäftsführung der Knauf

GmbH von Otto Ordelt. Sie ist seit 15 Jahren bei der Unterneh-

mensgruppe Knauf tätig und war u.a. Geschäftsführerin in

Rumänien und Bulgarien. Jetzt freut sich die begeisterte Läu-

ferin auf die neuen Aufgaben in Österreich und Slowenien:

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Der Bonus bringts Geld ist das Wichtigste zur Mitarbeiterbindung 92

career Portrait Was Sarah Eichinger am Tieto-Job gut findet 94

International Erfolgs-News von der Modul Uni-versity und dem MCI 95

Top-Kooperationen Die FH Burgenland sorgt weiter für Furore 91

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Auf dem Entrepreneurship Summit 2015 im Haus der Indus-trie erhielt die Vienna Business School Schönborngasse (VBS) am 25.11. erstmals die Zertifizierung zur Entrepreneurship Schule. In feierlichem Rahmen wurde die Auszeichnung von Bundesminis-terin Gabriele Heinisch-Hosek an Schuldirektorin Eveline Grubner übergeben.

Der Entrepreneurship Summit bildet mit interaktiven Workshops die größte Plattform Österreichs für Entrepreneurship Education. Auf der Veranstaltung wurden ins-gesamt neun Schulen ausgezeich-net, die sich der Vermittlung von Unternehmergeist verschrieben haben. Ziel der Initiative Entrepre-

neurship Schule ist es, den Schü-lern mehr Gespür für Selbststän-digkeit, Selbstorganisation und Eigenverantwortung mitzugeben und sie bei der Entwicklung dieser

Fähigkeiten tatkräftig zu unterstüt-zen.

Für Erika Hammerl vom Impuls-zentrum EESI spielen die Lehrer als „Rockstars der Schulen“ eine besonders wichtige Rolle, denn sie stehen als Hauptfiguren bei der Vermittlung von unternehme-rischen Werten im Zentrum des ganzheitlichen Unterrichtsprinzips Entrepreneurship Schule.

Das Drei-Ebenen-ModellFür die Zertifizierung zur Entrepre-neurship Schule müssen 29 Quali-tätskriterien aus dem Bereich der Schulentwicklung erfüllt werden. Schwerpunkte werden auf den Ebe-nen unternehmerische Qualifikati-on, Förderung unternehmerischen Denkens und Etablierung einer Kultur der Mündigkeit, Autonomie und Solidarität gesetzt.

Bundesministerin Gabriele Hei-nisch-Hosek betonte die Bedeu-tung des Freiraums an den Schu-len, um die sozialen Kompetenzen der Schüler zu fördern und es ih-nen zu ermöglichen, Verantwortung für ihren eigenen Bildungsweg zu übernehmen und selbstbestimmt zu handeln.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mehr als 85% aller Bewer-bungen erfolgen per E-Mail oder Online-Formular – dennoch ist das Bewerben für Jobsuchende immer noch ein aufwendiger manueller Prozess. Während unerfahrene Job-suchende beim Erstellen ihrer Be-werbungsunterlagen außerdem oft unsicher sind, verlieren selbst er-fahrene Bewerber beim regelmäßi-gen Versand von Bewerbungen den Überblick. Viele der gebräuchlichen Online-Bewerbungsformulare sind zudem umständlich zu bedienen, funktionieren nicht mit dem Tab-let oder Smartphone oder sind so aufwendig, dass viele Jobsuchende die Bewerbung sogar ganz abbre-chen.

Bei vielen Unternehmen, die ihre Bewerber in Evidenz halten wol-len, veralten die Bewerberdaten zudem sehr rasch, weil sie nicht aktualisiert werden. Frühere Be-werber warten dann vergeblich auf Stellenangebote, obwohl 85% aller Beschäftigten Interesse an unver-bindlichen Offerts haben.

Auf den Inhalt konzentrierenVor allem größere Unternehmen nutzen bereits spezielle Recruiting-Softwareprogramme, die sie im Bewerbungsprozess unterstützen. Ein ähnliches Werkzeug fehlte für Bewerber bisher. „Mit myVeeta ha-ben wir ein Werkzeug für Bewerber entwickelt, das sie – ähnlich wie Recruiting-Systeme die Unterneh-men – beim Bewerben unterstützt, ihnen administrative Aufgaben ab-nimmt und dadurch hilft, sich auf das Wesentliche bei einer Bewer-bung zu konzentrieren, nämlich den Inhalt“, erklärt Jan Pichler, Co-Founder und CEO des Start-ups.

Mit myVeeta erstellte Bewer-bungsunterlagen können an be-liebige Firmen versendet werden – entweder mittels eines automa-tisch erstellten Bewerbungs-E-Mails, das genau auf die Bedürf-nisse von Personalverantwortli-chen abgestimmt ist, oder über

eine direkte Verbindung zum Rec-ruiting-System bei Unternehmen, die Kunden von myVeeta sind.

Dank einer Bewerbungs-History ist für den Bewerber ersichtlich, wo er sich wann und mit welchen Unterlagen beworben hat. Dabei entscheidet nur der Benutzer, wel-

chen Firmen er Zugriff auf seine Daten gewähren möchte. Falls der Kontakt mit einem Unternehmen nicht mehr gewünscht ist, kann der Benutzer die Verbindung mit wenigen Klicks trennen. Gleich-zeitig wird eine Aufforderung an die jeweilige Firma geschickt, alle persönlichen Daten umgehend zu löschen. Möchten Bewerber mit interessanten Betrieben in Kontakt bleiben und von ihnen passende Stellenangebote erhalten, können sie Änderungen in ihren Lebens-läufen mit einem Klick an jede Fir-ma schicken, bei der sie sich zuvor beworben haben.

Porr ist von myVeeta angetanDie einfache Bedienbarkeit von my-Veeta gewährleistet, dass die Platt-form von Jobsuchenden aller Bran-chen, Altersgruppen und digitaler Fähigkeiten genutzt werden kann.

„In die Entwicklung von myVeeta wurden nicht nur Personalverant-wortliche von über 30 heimischen Unternehmen einbezogen, sondern auch über 60 freiwillige Tester“, sagt Pichler. „So konnten wir prü-fen, ob die Plattform Anklang fin-det und die Bedienbarkeit durch zahlreiche Tests laufend optimie-ren.“ Offenbar findet das Start-up bereits Resonanz. „Der Einsatz von myVeeta wird uns nicht nur eine effizientere Personalauswahl er-möglichen, sondern auch das Be-werben bei unserem Unternehmen für potenzielle Arbeitnehmer sehr einfach und benutzerfreundlich machen“, bestätigt etwa Angela Hubert, Leiterin Personalentwick-lung bei der Porr.

Gratis für BewerberFirmen bzw. Personalvermittler können zwischen zwei Leistungs-paketen wählen: Die Nutzung von myVeeta ist mit der Anbindung an ein Recruiting-System für ei-nen monatlichen Fixpreis ab 199 € möglich, ohne Anbindung ab 49 € monatlich.

Für Bewerber ist der Service kos-tenlos. Unternehmen, die myVeeta selbst nicht verwenden, erhalten die Bewerbungs-E-Mails von my-Veeta-Benutzern ebenfalls gratis.

Wie Bewerbungen mehr bringenDie unabhängige Bewerbungsplattform „myVeeta“ offeriert seit Kurzem eine Online-Lösung, die Jobsuchende beim Bewerben unterstützt und auch Firmen Vorteile bietet.

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Schule der EntrepreneureDie Vienna Business School Schönborngasse (VBS) erhielt erstmals die Zertifizierung zur Entrepreneurship Schule.

Zertifiziert F. Burda, G. Heinisch-Hosek, E. Grubner, H. Schramm (v.l.).

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Jan Pichler will mit myVeeta den Bewerbungsprozess für alle Teilnehmer optimieren.

Job-BörseDie Auf- und

Umsteiger des Monats im Kurzportrait

Walter KrahlRuefa Walter Krahl (59) wurde in die Geschäftsführung der größten Reise-bürokette Österreichs berufen. Seine Laufbahn startete der gebürtige Gra-zer 1973 als Reisebüroassistent bei Kienreich (Kuoni). 1977 wechselte er zu den Ruefa Reisebüros und verant-wortete dort seit 2006 den gesamten Filialvertrieb.

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Stefanie Pfingstner

Gekko it-solutions Die Leiterin der Finanzabteilung steigt zur Prokuristin auf. Die Gekko-Karriere der 34jähri-gen Waldviertlerin Stefanie Pfingstner begann 2003; seit 2015 ist sie Mitglied des strategischen Führungsteams und Leiterin der Finanzabteilung.

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Rudi SpießOpel Wien Rudi Spieß wurde in den Aufsichtsrat der Opel Wien GmbH berufen und zum Aufsichtsratsvorsit-zenden gewählt. Spieß gilt als ausge-wiesener Manufacturing Engineering-Experte und begann seine Karriere bei der Adam Opel AG nach FH Wies-baden und einem Job bei Hessapp bereits 1990 als Prozessingenieur.

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Maria ZeschT-Mobile Maria Zesch (42) hat per 1.12. die Position als Chief Commer-cial Officer übernommen. Als CCO hat sie die Gesamtleitung über den Privat- und Geschäftskundenbereich und be- richtet an CEO Andreas Bierwirth. Vor-gänger Thomas Kicker (39) wechselt ins Silicon Valley, wo er die Partnering and Business Development Unit der Deutschen Telekom leiten wird.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 AUS- UND WEITERBILDUNG 91

••• Von Paul Christian Jezek

EISENSTADT/PINKAFELD. Seit 22 Jahren bietet die FH Burgenland Studiengänge in der Freistadt Ei-senstadt und in der Stadtgemeinde Pinkafeld an – nach einigen Jahren Pause will man die gemeinsame Zusammenarbeit bewusst wieder aufleben lassen. Mit einem Koope-rationsvertrag wird die Beziehung zwischen der FH und den Städten, in denen sich ihre Studienzentren befinden, weiter gestärkt.

Nun werden die ersten Maßnah-men umgesetzt: Forschungsvor-haben mit Firmen sollen realisiert und Projekte im Bereich Studium und Ausbildung gefördert werden. Das stärkt auch den weiteren Aus-bau, denn damit sind Fördermittel von mehr als 160.000 € pro Jahr verbunden.

Wichtige ImpulseStartete die FH Burgenland 1993 mit 45 Studierenden, bietet sie heu-te knapp 2.080 Studierenden eine Top-Ausbildung – 720 Personen in Pinkafeld, 1.360 in Eisenstadt.

Doch nicht nur als Ausbildungs-stätte leistet die FH einen wichti-gen Beitrag. „Für rund 150 Men-schen ist die Fachhochschule Arbeitsplatz – mit den Töchterun-ternehmen sind es sogar 175“, sagt FH-Geschäftsführer Josef Wies-ler zu medianet. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wurden seitens der FH Burgenland 184.000 € an Kom-munalsteuerabgaben geleistet.

Mittlerweile hat die FH vier Töchter: •  die Akademie Burgenland, die im 

vergangenen Jahr 140 Aus- und Weiterbildungsseminare mit rund 3.000 Teilnehmern für den öffentlichen Sektor durchführte;

•  die Forschung Burgenland, die im Moment über 50 Forschungspro-jekte mit einem Volumen von über 5 Mio. € abwickelt;

•  das Austrian Institute of Manage-ment (AIM), das akademische Weiterbildung mit hohem Anteil im Fernstudium anbietet;

•  die aus einem Forschungspro-jekt am Department Gesundheit hervorgegangene readyforhealth GmbH, die im Gesundheits- und Sicherheitsmanagement berät.Für 2017 ist am Standort Eisen-

stadt ein Masterstudiengang im Bereich soziale Arbeit geplant.

FH Burgenland sorgt für FuroreModernste Forschungsanlagen bieten Kooperations­möglichkeiten mit der regionalen Wirtschaft; Zusammenarbeit mit den beiden Hochschulstandorten wird wieder intensiviert

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FH­GF Georg Pehm (l.) mit den Bürgermeistern von Eisenstadt und Pinkafeld.

Für eine rechte Seite.

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FÜHRUNGS-KNOW-HOW

Drei Länder, ein ProgrammWIEN. Die WU Executive Acade-my und die Universität St. Gallen haben ihre Zusammenarbeit um das gemeinsam angebotene Zer-tifikatsprogramm Business and Corporate Development Strategies erweitert.

Die kompakte Ausbildung mit je einem Modul in Wien, St. Gallen und bei der weltweit bedeutends-ten Strategiemanagement-Konfe-renz in Berlin bietet Managern ei-ne breite Palette an strategischem Fach- und Führungswissen, um durch effektive und effiziente Stra-tegiearbeit überzeugen zu können.

Mittels umfangreicher interak-tiver eLearning- und eTutoring-Einheiten lernen die Teilnehmer zudem, ihre Rolle als strategische Entscheidungsträger in einem in-ternationalen Umfeld zu vertiefen. Anmeldeschluss ist der 31.3.2016.

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medianet.at92 DOSSIER: LEISTUNGSORIENTIERTE VERGÜTUNG Freitag, 4. Dezember 2015

Der Bonus bringt’sAllen Unkenrufen selbst ernannter Motivationspäpste zum Trotz ist die Bezahlung das wichtigste und natürlichste Instrument der Mitarbeiterbindung.

••• Von Markus Milz

© Panthermedia.net/My Make OU

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Menschen sollte man gleich behandeln, Mitarbeiter nicht. Was hier nach einer steilen These klingt, ist tatsächlich ein Gebot des Unternehmerverstands. Denn jeder Mitarbeiter

leistet individuell Unterschiedliches, und das sollte unterschiedlich honoriert werden.

Dass Menschen zur Arbeit gehen, um Geld zu verdienen, ist eine unumstößliche Tat sache. Damit Bezahlung aber mehr ist als eine Selbstverständlichkeit mit hohem Gewöhnungseffekt, muss sie angemessene Belohnung und spannender Anreiz zugleich sein. Eine leistungsorientierte Vergütung (LoV) bietet diese Doppelwirkung.

Ihre Dynamik sorgt für eine anhaltende Motivation durch selbstgewählte Ziele. Die Übersetzung der Unternehmensziele auf den einzelnen Mitarbeiter lässt diesen im Sinn des Unter nehmens denken und handeln. Die Eigen verantwortlichkeit der Mitarbei­ter im Tages geschäft wird ebenso gefördert und belohnt wie deren strategische Arbeit an ihren Stärken und Schwächen. Denn wer besser wird, erreicht die ehrgeizigen Ziele leichter, die ihm eine gute Bezahlung garantieren. Das entlastet die Führungs­kräfte spürbar und macht das Unternehmen erfolgreicher.

Im Prinzip spricht nichts dagegen, den größten Teil der Tätigkeiten im Unternehmen dynamisch zu entlohnen. Das ist lediglich eine Frage der Definition von bewertbaren Kriterien, die vom Mitarbeiter ebenso ak­zeptiert werden wie das hinterlegte Entloh­nungsmodell. Die direkteste Wirkung ergibt sich naturgemäß im Verkauf, wo die Mess­barkeit über Umsätze und Deckungsbeiträge automatisch gegeben ist. Mutige und vor­ausschauende Unternehmen begrenzen die leistungsorientierte Bezahlung auch nicht auf den Vertrieb. Sie schaffen einen solchen Motivationsturbo durch eine neue Entloh­nungskultur in allen Bereichen.

Zwei Säulen: harte & weiche FaktorenDoch so vielversprechend eine LoV auch ist: Oftmals ergeben sich eine Vielzahl von De­tailfragen und Stolpersteinen. Wenn es nicht gelingt, ein System mit den wirksamsten An­reizen zu finden, bleibt außer guten Absich­ten meist nicht viel übrig. Die „klassische“ LoV mit ihren starren Bestimmungen lässt Mitarbeiter und Unternehmen zu Gegnern werden, die um den eigenen Vorteil ringen. Der Vertriebschef strebt hohe Ziele an, der Verkäufer zieht bequemere Perspektiven vor – auch um einen Puffer gegen Unvorher­sehbares zu haben, das seinen Bonus ohne eigenes Verschulden schmälern könnte. Da­zu zählen Konjunkturschwankungen eben­so wie etwaige Änderungen der Aufgaben im betrachteten Zeitraum oder auch Quali­täts­ oder Lieferschwierigkeiten. Das alles verkompliziert nicht nur die Gespräche, son­dern schafft auch Misstrauen. Am Ende der Verhandlungen um Euro und Prozente haben beide Parteien oft das Gefühl, nicht alles her­ausgeholt zu haben.

Eine moderne LoV im Vertrieb belässt es bei ihren Kriterien nicht bei den „harten“ Kerngrößen wie Umsätzen und Deckungsbei­trägen. Sie berücksichtigt ebenso, dass Ver­käufer auch auf andere Weise wertschöpfend sind. Sie betreuen und binden Kunden über den einzelnen Abschluss hinaus, sie tragen wertvolle Informationen zusammen, mehren das Renommee ihres Unternehmens und re­präsentieren seine Philosophie. Auch solche „weichen“ Faktoren lassen sich mit Fantasie und Know­how intelligent einbinden, selbst wenn hier subjektive Beurteilungen nicht im­mer vermeidbar sind. Es kommt dabei ledig­lich auf Transparenz, Verständlichkeit und gegenseitiges Commitment an.

Aus diesen Gründen empfiehlt sich eine LoV­Lösung, die auf (mindestens) zwei Säu­len fußt: Die erste Säule beurteilt die Arbeits­

qualität des Mitarbeiters als „weiche“ Kenn­größe unabhängig vom messbaren Output, die zweite Säule beurteilt eine „harte“ quan­tifizierbare Erfolgsmessung. Je nach Aufga­benfeld und Branche kann die Gewichtung zwischen beiden Säulen stark schwanken.

Prinzipielle FunktionsweiseUm die prinzipielle Funktionsweise zu ver­deutlichen, ist ein exemplarischer Vertriebs­außendienst mit seinen vornehmlich quanti­tativen Zielen am besten geeignet:

Der abgebildeten Tabelle folgend, hat die Verkaufsleitung einen Umsatz zwischen 700.000 und 1 Mio. Euro (Ziel­Umsatz) ana­lysiert, bei der ein Bonus zur Anwendung kommt. Naturgemäß bleibt das zählbare Ergebnis entscheidend. Allerdings muss und darf der Mitarbeiter selbst einschätzen, welches Ergebnis er für machbar hält. Da­bei profitiert er von einem besseren On­Top­Gehalt, wenn er ein höheres, selbstgewähltes Ziel erreicht und überschreitet (Zielerrei­chung), als wenn er konservativer denkt, um es sich bequemer zu machen. Schätzt er nied­rig und hat ein gutes Jahr, fährt er zwar ei­nen Bonus ein, muss aber einsehen, dass sich mehr Mut und Motivation ausgezahlt hätten – ausreichend Motivation, im Jahr darauf forscher ans Werk zu gehen. Hat im Beispiel ein vorsichtiger Mitarbeiter ein Umsatzziel von 752.000 € gewählt, kann er eine Prämie zwischen 2.000 und 7.500 € erreichen. Läuft das Jahr gut und er erreicht das angestreb­te Resultat ein gutes Stück vor Jahresende, hat er bereits 3.800 € zusätzlich eingefahren, kann aber weiter erfolgreich zulegen. Bei 952.000 € etwa winken ihm stolze 6.800 € Bo­nus. Dennoch: Bei gleichem Ergebnis hätte er mit 8.800 € einiges mehr verdienen können, wenn er sich stärker verpflichtet hätte.

Empfehlenswerte Kombi von ZielgrößenDie Tabelle zeigt auch, wie mehrere Zielgrö­ßen miteinander kombiniert werden.

In diesem Fall wird neben dem Umsatz der Deckungsbeitrag betrachtet. Viele Vertriebs­mitarbeiter verfügen über eigene Rabattie­rungskompetenzen, die sie als wohldosiertes Instrument verwenden oder dazu benutzen können, sich mit Preisnachlässen Umsatz zulasten der Marge zu verschaffen.

Die betriebliche Praxis beweist, dass es sinnvoll ist, gewisse zusätzliche Bedingun­gen an das Erreichen von Prämienzielen zu knüpfen. Hier wird die Prämie nur erreicht, wenn mindestens ein Deckungsbeitrag von 23% erwirtschaftet wird. Die Kombination von Mindestdeckungsbeitrag (= notwendi­

ge Bedingung) und Umsatz (= hinreichende Bedingung) definiert die Zielmatrix in der Tabelle.Zusammenfassend gesagt, erfüllt eine dynamische LoV folgende drei Eigen­schaften: Erstens wird die optimale Prämie erreicht, wenn die vereinbarte Zielhöhe er­reicht wird; zweitens steigt die Prämie zwar bei Überschreitung, aber nicht so stark, als wenn sich der Mitarbeiter gleich auf ein hö­heres Ziel festgelegt hätte. Und schließlich wird drittens die maximale Prämie erreicht,

wenn ein hohes Ziel vereinbart und auch erreicht wird. Entscheidend für den Erfolg eines solchen Vergütungssystems ist die Ermittlung funktionierender Grenzen und Schwellen. Wenn sich die Mitarbeiter nur bei den oberen und unteren Extremen einordnen, muss nachjustiert werden.

Insbesondere benötigt man einen gewissen Mut, es nicht allen 100 Prozent recht machen zu können. Es kann sich mathematisch als schwierig erweisen, die weniger Engagierten zu motivieren, ohne die besseren Verkäufer in gewisser Weise zu benachteiligen. Aber diese Herausforderung ist zu bewältigen.

Individuelle Bedürfnisse berücksichtigenNicht nur die Stärken und Schwächen des Einzelnen, auch die persönliche Lebens­situation sind mitentscheidend für das rich­tige Anreizmodell. Ein Familienvater auf dem Höhepunkt seiner Karriere wird sich anders einsortieren als ein Single mit weni­gen Verpflichtungen. Junge, energiegeladene Mitarbeiter werden Systeme mit besonders herausfordernden Zielen und attraktiven Boni schätzen. All das, ebenso wie auch Un­terschiede zwischen großen ländlichen Ver­kaufsgebieten und Ballungsräumen, lässt sich berücksichtigen.

Um Diskussionen gerade über den unteren Grenzwert zu vermeiden, ab dem die ers­te Prämie fließt, empfiehlt es sich bei lang­gedienten Mitarbeitern, einen Durchschnitts­wert der letzen drei Jahre zu ermitteln. So können Sondereffekte ausgeglichen werden.

Natürlich kann man auch einfach den Um­satz oder den Deckungsbeitrag heranziehen, ab dem ein Verkäufer lukrativ fürs Unter­nehmen wird. Entscheidend ist es, ihm die Möglichkeit zu geben, sich selbst realistisch einzuordnen und ihn dazu zu bewegen, sein exklusives Vor­Ort­Wissen in die Diskussion mit einzubringen.

Im Gegenzug verpflichtet sich sein Unter­nehmen, Motivation, Mut und messbares En­gagement angemessen zu vergüten.

Fazit: Partner statt GegnerDie Vorteile eines solchen Systems überzeu­gen. Statt dem Verkäufer ein Ziel aufzuzwin­gen oder es in einem zähen Ringen erbsen­zählend zu erkämpfen, wird der Partner mo­tiviert, ein zugleich hohes und realistisches Ziel zu wählen. Im Ergebnis werden Mitar­beiter und Unternehmen von gefühlten Ver­handlungsgegnern zu echten Partnern, bei denen jeder von der Fairness und dem Enga­gement des anderen profitiert.

Freitag, 4. Dezember 2015 DOSSIER: LEISTUNGSORIENTIERTE VERGÜTUNG 93

Es spricht nichts dagegen, den größten Teil der Tätig keiten im Unternehmen dynamisch zu entlohnen.

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Markus Milz ist Gründer und GF der Unternehmensberatung Milz & Comp., Autor, Trainer und Redner sowie Initiator eines Verbundprojekts für den Mittelstand. Sein Buch „Vertriebspraxis Mittelstand – Leitfaden für systematisches Ver-kaufen“ ist bei Springer/Gabler erschienen. www.milz-comp.de

GegenthesenDie Managementlehre ist heute sicher: Geld ist nur ein schwacher Motivator, weil auch bei größeren Gehalts-sprüngen eine schnelle Gewöhnung eintritt. Reinhard K. Sprenger nennt Bonussysteme in „Mythos Motivation“ sogar demotivierende, unfaire, bevormunden-de Instrumente einer Misstrauensorganisa-tion.

Zielerreichung DB/Umsatz

Ziel-Umsatz Ziel-DB Prämienhöhe

1.000.000 230.000 200 1.100 3.000 4.800 6.500 8.300 10.000

952.000 219.000 300 1.600 3.500 5.300 7.000 8.800 9.500

900.000 207.000 400 2.100 4.000 5.800 7.500 8.300 9.000

852.000 196.000 700 2.800 4.500 6.300 7.000 7.800 8.500

800.000 184.000 1.200 3.300 5.000 5.800 6.500 7.300 8.000

752.000 173.000 2.000 3.800 4.500 5.300 6.000 6.800 7.500

700.000 161.000 2.500 3.300 4.000 4.800 5.300 6.300 7.000

€ 161.000 173.000 184.000 196.000 207.000 219.000 230.000

€ 700.000 752.000 800.000 852.000 900.000 952.000 1.000.000Quelle: Markus Milz

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Auch bei Bewerbungsgesprächen verfolgt Tieto keine starren Leit­fäden, sondern setzt die individu­ellen Ziele der potenziellen neuen Kollegen ins Zentrum. Besondere Herausforderungen sind für Eichin­ger neben der Verantwortung der österreichischen Prozesse auch die Beteiligung an großen, internati­onalen HR­Projekten, die parallel ablaufen. Aber auch das kann ihre Begeisterung für das Unternehmen nicht trüben – im Gegenteil.

„Sie“ sagt hier keiner zueinander, bei Tieto sind alle per Du. Vertrau­en hat einen hohen Stellenwert, da­her kommt es auch entsprechend zurück. „Unsere Mitarbeiter sind stolz auf unsere coolen Lösungen, unseren Fokus auf Nachhaltigkeit und identifizieren sich voll und ganz mit dem Unternehmen“, meint Eichinger. „Tieto ist grün, Nachhal­tigkeit ist für uns nicht bloß eine Worthülse. Wir erreichen dadurch auch die anspruchsvollen Genera­tionen X und Y.“

Neueste Tools erleichtern die in­terne Kommunikation. So gibt es ein hierarchieübergreifendes Social In­tranet, wo Mitarbeiter gehört (bzw. gelesen) werden und das begeistert genutzt wird. Praktisch, dass Tieto das technische Know­how für die Umsetzung gleich selbst mitbringt.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Beim Skispringen haben sie in den vergangenen Jahren deut­lich nachgelassen – ansonsten sind die Finnen nicht „nur“ bei der PISA­Studie oder im Gesundheitswesen Vorreiter, der Norden gilt auch für Human Resources als Vorbild. „Bei Tieto kann man tatsächlich bei einer Massage entspannen“, schwärmt HR­Managerin Sarah Eichinger. „Flexible Arbeitszeiten, Gesundheitsprogramme, Restau­rantgutscheine, Parkplatzbeteili­gungen oder Weiterbildungen sind hier an der Tagesordnung.“

Eichinger spricht aus Erfah­rung, denn sie kennt Tieto Austria schon lange. Angefangen hat sie als Aushilfe im Backoffice, schnell avancierte sie zu einer fixen Mitar­beiterin im Marketing und als HR­Assistenz. Und der weitere Aufstieg ließ nicht lange auf sich warten: Eichinger wurde Teil des interna­tionalen Corporate Marketing, wo sie u.a. eine internationale Groß­veranstaltung in Lissabon organi­sierte. Nach drei Jahren mit einem internationalen Tätigkeitsbereich vorwiegend im Bereich Social Me­dia & Web wartete – zurück in Ös­terreich – die nächste große Her­ausforderung: Mit nur 26 Jahren wurde sie HR­Chefin der österrei­chischen Niederlassungen.

Doch nicht nur privat liebt sie das Reisen, auch beruflich wirkt sie nach wie vor in internationalen Projekten mit und begleitet Akqui­sen auch in Österreich. Berufsbe­gleitend absolvierte sie den Mas­ter für Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Fachhochschule Wiener Neustadt, und zuletzt auch eine Ausbildung zum Business Coach.

Transparente ProzesseBei Tieto schätzt Eichinger das fa­miliäre Klima, den Zusammenhalt der großteils langjährigen Mitar­beiter und das eingespielte Team mit einem offenen Gesprächsklima.

„Teamwork ist hier oberste Prä­misse“, sagt sie. Und: Tieto ermög­liche generell internationale Karri­eren wie die ihre. Die Belegschaft kommt gern ins Büro, die Mitar­beiter und ihre Wege zur Selbstver­wirklichung stehen im Mittelpunkt. Es gibt keine starren Karriereplä­ne, die Förderung zur Weiterent­wicklung – auch im Sinne von Wei­terbildungen – erfolgt nicht nach dem Gießkannenprinzip.

Das liegt nicht zuletzt am Ur­sprungsland Finnland, wo Indi­vidualität großgeschrieben wird, und das in vielen HR­Bereichen ei­ne Vorreiterrolle einnimmt. Unter­stützung kommt von allen Hierar­chieebenen incl. Geschäftsführung.

Bemerkenswert auch, dass sich niemand – egal aus welcher Hier­archieebene – für etwas zu schade ist. So fiel z.B. mal das Sekretariat krankheitsbedingt aus, und der Vi­ce President kümmerte sich selbst um den Empfang.

Zuckerl für MitarbeiterUnd wie funktioniert das nun mit den Massagen? „Diese kurzen Auszeiten sind der Produktivität sehr förderlich“, lächelt Eichinger – „wiewohl dafür die Mitarbeiter schon selbst bezahlen müssen.“

Immerhin: Flexible Arbeitszei­ten, Laptop und Smartphone auch zur Privatnutzung, Gesundheits­programme, Restaurantgutschei­ne, Parkplatzbeteiligungen oder Weiterbildungen – Tieto bietet sei­nem Team eine ganze Menge. Per­sönliche Entwicklungsprogram­me, offene Kommunikation, flache Hierarchien sowie eine innovative Arbeitsplatzumgebung machen die Firma zu einem Arbeitsplatz, wo man auch an Montagen gern hin­geht. Auch wird oftmals im Home Office gearbeitet – in Ausnahme­fällen auch zu 100%. Eichinger: „Berufseinsteiger sollen jedoch regelmäßig im großzügigen Büro arbeiten – gerade zum Start ist der Austausch mit Kollegen als Lern­faktor essenziell.“

Performance-BewertungMessbarkeit, gerade im Bereich HR, ist ein wichtiges Thema. Sarah Eichinger setzt voll und ganz auf Transparenz. „Um die Performance der Mitarbeiter abbilden zu kön­nen, gibt es zunächst eine Selbst­bewertung, wo die Unternehmens­werte, die Art der Zusammenarbeit, die Bereitschaft, Wissen zu teilen und das Maß Selbstmotivation mit

einfließen. Danach werden von der oder dem Vorgesetzten diese Kom­mentare bewertet, was erreicht und vor allem wie etwas erreicht wur­de.“

Beide Bewertungen dienen in weiterer Folge als Diskussions­grundlage für das jährliche Mitar­beitergespräch zwei Monate später. Als Bewertungsraster liegen Be­schreibungen vor, wie Mitarbeiter für eine bestimmte Klassifizierung in der Zusammenarbeit mit Kol­legen und Kunden agieren sollen. Soziale Kompetenz ist dabei eine Schlüsseleigenschaft des Teams. Auch Wissensweitergabe ist we­sentlich bei Tieto, und wird ent­sprechend unterstützt und gelebt. Eichinger: „Vor dem Gespräch hat der Mitarbeiter die Möglichkeit, Einsicht in die Bewertung des Vor­gesetzten zu nehmen, um sich auf das Gespräch entsprechend vorbe­reiten zu können.“

Übrigens: Fixe Arbeitsplätze sucht man bei Tieto vergebens, die Schreibtische werden oft ge­wechselt. „Auch wenn der Mensch ein Gewohnheitstier ist, wechseln manche bewusst ihren Arbeitsplatz und damit zeitgleich ihre Perspek­tive.“ Für Rückzugsmöglichkeiten stehen kleine Besprechungsräume zur Verfügung, Telefonboxen er­möglichen ungestörte Telefonate.

Fitness im FokusAuch für die Gesundheit hat sich das Unternehmen mit finnischen Wurzeln einiges einfallen lassen: ob eine Teilnahme beim Business Run, Wakeboarden, Bowling oder die Privatinitiative „Tour de Tieto“, die Tieto­Crew ist (fast) immer in Be­wegung. Das Team bei Tieto Austria organisiert auch oft selbst Events, um miteinander zu schwitzen …

Glücklich bei den fitten FinnenSarah Eichinger hat schon früh ihre Liebe zu Tieto entdeckt. Jetzt agiert sie beim IT-Anbieter in Österreich als HR-Managerin und schwärmt von flexiblen Arbeitszeiten, Gesundheitsprogrammen und Weiterbildungsangeboten.

Teamwork Mit vorbildlichen HR-Bedingungen forciert Tieto (internationale) Karrieren wie jene von Sarah Eichinger.

Hintergrund Tieto ist der größte nordeuropäische IT-Dienstleister und bietet sämt-liche Lifecycle- Services sowie Produktentwick-lung in der Kom-munikation und bei Embedded Technologies.Mit Hauptsitz in Helsinki, Finnland, und mit rund 13.000 Experten firmiert Tieto in über 20 Ländern mit einem Um- satz von rund 1,5 Mrd. €. Tieto-Aktien werden an der Nasdaq in Helsinki und Stockholm notiert.

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94 PERSONAL & MANAGEMENT/CAREER PORTRAIT Freitag, 4. Dezember 2015

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 AUS- UND WEITERBILDUNG – INTERNATIONAL 95

CEO des Carsharing-Unterneh-mens BlaBlacar, präsentierte die Erfolgsgeschichte seines Unter-nehmens als Case Study für Digital Disruption – erst das sechste Busi-ness-Modell brachte den Erfolg. Zu seinem Erfolgsgeheimnis befragt, meinte er: „We are global but ac-ting locally.” So werden etwa auch TV-Spots an den jeweiligen Kultur-kreis angepasst.

Im darauffolgenden CEO-Round-table zum Thema „Neue Business Modelle für das alte Europa” nah-men neben Mazzella auch Paul Ettinger, Co-Gründer von Caffé Ne-ro und Chairman von Streetlife.com, Jean-Manuel Rozan, Co-Gründer und Chairman der Suchmaschine Qwant, und Marina Tognetti, Grün-derin und CEO von mYngle, teil.

Lessons from the MittelstandIm nachmittäglichen CEO-Round-table gab es „Lessons from the Mittelstand” von einer Österreich-Runde: Cornelius Alexander Grupp (MBA’77), Chairman & CEO der CAG Holding, Georg Kapsch (YMP’89), CEO der Kapsch AG, Peter Mitter-

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Das Thema der diesjährigen Global Business Leaders Confe-rence (GBLC 2015) der „Business School for the World“, Insead, lau-tete „Europe: What Works!”

Nach der Begrüßung durch An-dreas Jacobs, Chairman, Ilian Mi-hov, Dekan, und Peter Zemsky, De-kan für Strategische Initiative und Innovation von Insead, widmete sich Gilbert Ghostine, CEO von Firmenich SA, dem Thema „Leader-ship in the 21st century”.

Innovative Business-ModelleSerguei Netessine, Professor für Technologie und Operations Ma-nagement bei Insead und Co-Autor des Buchs „The Risk-Driven Busi-ness Model: Four Questions That Will Define Your Company”, sprach über innovative Business-Modelle als Wachstumsmotor für Europa anhand von internationalen und europäischen Beispielen wie Uber, air b’n’b oder Zalando.

Insead Alumnus (MBA ’07) Frédéric Mazzella, Gründer und

bauer (MBA’06), Chairman & CEO der Miba AG, und Wolfram Senger-Weiss (MBA’02), Geschäftsführer der Gebrüder Weiss GmbH.

Die Moderation übernahm eben-falls ein Österreicher, Stefan Szysz-kowitz, Mitglied des Executive Boards der EVN. Kapsch, Mitter-bauer und Senger-Weiss stehen an der Spitze von seit über Genera-tionen gewachsenen Familienun-ternehmen und betonten unisono die Wichtigkeit der fortlaufenden Innovation, um auch als Nischen-Player und unter geänderten Rah-menbedingungen am globalen Markt bestehen zu können.

Conclusio der Diskutanten: Tra-dition und das Gute zu bewahren sei wichtig, noch wichtiger aber sei, sich selbst als Unternehmen immer wieder neu zu erfinden.

Wie kommt Europa aus der Krise?Ilian Mihov, Dekan von Insead, Vivienne Cox (MBA’89), Chairman des Supervisory Boards von Vall-ourec SA, und Karien van Gen-nip (MBA’95), CEO der ING Bank France, diskutierten im von Bru-no Lanvin, Executive Director für Global Indices von Insead, mode-rierten Panel, wie Europa aus der aktuellen Krise kommen kann.

Den Abschluss bildete Subrama-nian Rangan (links), Professor für Strategie und Management (Insead), der zum Thema „Kapitalismus und Sozialer Fortschritt” referierte.

Unter den über 200 Teilnehmern befanden sich auch zahlreiche Top-Manager aus Österreich wie An-tonella Mei-Pochtler, Senior-Part-nerin und Geschäftsführerin der Boston Consulting Group Öster- reich, Andreas Theiss, Partner der Wolf Theiss RA GmbH, Norbert Zimmermann, Aufsichtsratvorsit-zender und Mitinhaber der Bern-dorf AG, und Michael Hirt, Präsi-dent und CEO von Hirt & Friends.

Europe: What works!Insead – eine der global führenden Business Schools – lud zur jährlichen Global Business Leaders Conference erstmals nach Wien.

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BACHELOR-PROGRAMME

Modul University News

WIEN. Florian Aubke (40) übernimmt mit dem Wintersemester die Aufgaben des Dekan der Ba-chelorprogramme an der Modul University Vienna. Seine berufliche Laufbahn umfasste diverse Posi-tionen in der Hotellerie bei Kempinski und Hyatt sowie im internationalen Eventmanagement.

Aubke forscht aktiv im Bereich der Organisati-onsentwicklung mit Schwerpunkt Hotellerie – sei-ne Lehre umfasst Kurse im Bereich Strategisches Hotelmanagement, Hotelentwicklung, Revenue und Asset Management, sowohl auf Bachelor- als auch auf Masterniveau.

Aubkes Engagement in internationalen akade-mischen und professionellen Netzwerken erlaubt es ihm, Best Practice in die tägliche Arbeit an der Modul University einfließen zu lassen. Neben einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Qualität der Lehre steht die Internationalisierung der Studienprogramme auf seiner Agenda. „Wir haben als Universität den Auftrag, junge Men-schen dahingehend auszubilden, sich kritisch mit einer Vielzahl von Situationen auseinanderset-zen zu können. Dies bedeutet auch, dass wir der ohnehin schon internationalen Studentenschaft weitere Möglichkeiten eröffnen, von Expertisen an Partner universitäten profitieren zu können.“ (pj)

UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE

MCI kooperiert mit Taiwan

INNSBRUCK. Anlässlich einer vom Wissenschafts-ministerium mit der Wirtschaftskammer, der Fachhochschulkonferenz, dem Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro in Wien und dem taiwanesischen Bildungsministerium organisierten Reise nach Taiwan konnte das Management Center Innsbruck (MCI) eine Reihe von vielversprechenden Partner-schaftsabkommen mit Spitzenuniversitäten des ostasiatischen Landes abschließen.

Die neuen Kooperationsverträge passen gut zur internationalen Ausrichtung des MCI, bei welcher der asiatische Raum eine besondere Rolle ein-nimmt. So existieren schon langjährige Koopera-tionen mit renommierten Universitäten in Japan, Korea, China, Hongkong, Thailand, Philippinen und Vietnam.

Im Detail unterzeichnete das MCI Kooperations-verträge mit sechs renommierten taiwanesischen Universitäten – überwiegend technische Hoch-schulen mit spannenden Kooperationsmöglichkei-ten im Bereich der Ingenieurswissenschaften, Me-chatronik, Umwelttechnik und Biotechnologie. Das MCI setzt seinen Fokus seit Jahren vermehrt auch auf diese zukunftsträchtigen Disziplinen und bie-tet dafür eine Reihe von attraktiven Studiengän-gen, Weiterbildungsprogrammen und innovativen Forschungsaktivitäten. (pj)

Wolfram Senger-Weiss, Managing Director, Gebrüder Weiss GmbH, Peter Mitterbauer, Chairman & CEO Miba AG, Cornelius Alexander Grupp, Chairman & CEO, CAG Holding GmbH, Georg Kapsch, CEO Kapsch AG, Stefan Szyszkowitz, Member of the Executive Board, EVN (v.l.).

Subramanian Rangan, Insead Professor of Strategy and Management.

Background Die Ausbildungs- und Forschungs-programme von Insead umspan-nen Europa (Frankreich), Asien (Singapur) und die arabische Welt (Abu Dhabi). Mehr als 9.500 Führungskräfte nehmen jedes Jahr an den Insead-Führungs-kräfte-Ausbil-dungsprogram-men teil.

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m – Die Sonderthemen-Beilage von medianet Freitag, 4. Dezember 2015

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mediaplanung

Data & DigitalDas Wissen über den Konsumenten und sein Verhalten in einer digitalisierten Welt prägt die Mediaplanung. Insights dazu lieferte unter anderem auch der Media Server mit seinen ersten, mit Spannung erwarteten Ergebnissen.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 editorial / inhalt 3

abo, Zustellungs- und adressänderungswünsche:

[email protected] oder tel. 01/919 20-2100

Liebe Leserinnen und Leser!Was vor sieben Jahren mit einem Dialog begann, mündet nun in ei-nem ersten Zwischenschritt in der Veröffentlichung der sogenannten Tagesablaufstudie: Der Media Ser-ver, eine Erhebung zum gattungs-übergreifenden Medienkonsum, liefert erste konkrete Daten.

Dieser bietet nicht nur Erkennt-nisse zu den einzelnen Medien-gattungen, sondern vor allem Ver-gleiche: Die crossmediale Nutzung beispielsweise fällt geringer aus als bis dato angenommen. TV-Seher nutzen in der Prime Time das In-ternet deutlich weniger parallel als außerhalb dieses Zeitfensters. Und wussten Sie – wie ich – auch nicht, dass zu jedem Zeitpunkt des Tages mehr Menschen zu Hause sind als

an irgendeinem anderen Ort? Diese und weitere Erkenntnisse (zu lesen ab Seite 4) sind aber nur der Anfang – im April 2016 sollen dann weite-re Daten präsentiert werden, man nennt das die Veröffentlichung des fusionierten Intermedia-Datenbe-stands, der weitere detaillierte In-sights liefern soll. Dann wird man evaluieren, Feedbacks einarbeiten, gegebenenfalls adaptieren und in 2017 die nächsten 15.000 Befragun-gen starten. Die Nutzungsstudien sind im Wandel – wie eben der Markt auch. Wir haben die Daten in dieser Ausgabe (ab Seite 8) be-sonders nutzerfreundlich und zur besseren Vergleichbarkeit gereiht nach Größe aufbereitet.

4 Neue Erkenntnisse Der Media Server bietet mit der Tagesablaufstudie weitere Daten zur Media planung

8 Bekannte Daten Die Reichweite der heimi-schen Medien – beleuchtet von der bewährten Media- analyse

10 Neue Gesichter Das Forum Media Planung kürte den Mediamann 2015 und den besten Nach-wuchs

12 Bekannte Challenges Die Ansätze in der Media-planung in einer digitalisier-ten Medienwelt

leitender redakteur Jürgen Hofer [[email protected]]

Mediaplanung Beilage 4. Dezember 2015

editorialDaten, Daten, Daten

inhalt

Jürgen Hofer

iMPreSSUM

Medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris Raddaherausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredakteurin/redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

Kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

medianet specials Leitender Redakteur dieser Ausgabe: Jürgen Hofer (hof)Redaktion: Josefin Weindorf (jwe), Michael Fiala (mf)

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>red-mail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected]“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien. Bezugsab meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs-zeitraums bei 6-wöchiger Kündi gungsfrist; es gel-ten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/

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Die von der Branche so lan-ge geforderten und wohl auch gebrauchten Daten

sind seit Kurzem in einer ersten Tranche verfügbar: Der Media Server, also die gattungsüber-greifende Erhebung der öster-reichischen Mediennutzung, präsentierte erste Zahlen – im Detail die Tagesablaufstudie.

Die Tagesverläufe zeigen da-bei, dass jede Mediengattung über einen Tag hinweg höchst unterschiedlich genutzt wird. Das Fernsehen beispielsweise erreicht seine besten Werte am Abend zur Prime Time, Print wird am Morgen am stärksten genutzt. Auch Radio erreicht seine Tagesspitze am Morgen, wird aber bis zum frühen Abend gehört. Das Internet wird über den gesamten Tag hinweg konstant genutzt.

Fast neun Stunden524 Minuten täglich konsu-mieren Österreicher Medien. Insgesamt sehen täglich 81% der Österreicher ab 14 Jahren fern, 65% lesen Zeitungen, Zeit-schriften oder Magazine, 77% hören Radio und 71% nutzen das Internet. 85% der Österrei-cher ab 14 Jahren sind täglich unterwegs und gelten somit als potenzielle Out-of-Home-Empfänger.

Die vom Verein Media Server genannten und von Präsident Richard Grasl präsentierten Ergebnisse zeigen das durch-schnittliche Mediennutzungs-verhalten der Österreicher ab

14 Jahren. Wesentlich an der Studie: Durch den umfangrei-chen Zählbestand können die spezifischen Verhaltensweisen unterschiedlichster Zielgrup-pen ausgewertet und darge-stellt werden, also beispiels-weise nach Geschlecht, Alter, Herkunft, soziale Schicht, etc.

Gar nicht so crossmedialEine, auch bei der Bekanntgabe explizit kommunizierte Erkennt-nis: Die crossmediale Nutzung fällt geringer aus als gemeinhin angenommen.

Dennoch lassen sich laut den Studienmachern interessante Ergebnisse aus der crossmedi-alen Nutzung ableiten. So zeigt die Erhebung, dass die TV-Seher in der Prime Time deut-

Media Server skizziert medialen Tagesablauf

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Der Media Server ist die größte Studie über das Medien­verhalten der Österreicher am Gesamt­medien markt, die es bisher gegeben hat.

4 MediaPlanung Freitag, 4. Dezember 2015

Richard grasl Präsident des Vereins Media Server

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lich geringer parallel dazu das Internet nutzen als außerhalb der Prime Time. Für Printleser ist Radio das wichtigste Paral-lelmedium, am Abend wechselt sich Radio dann mit TV ab. In der Früh nutzen die Radiohörer parallel zu Radio am ehesten Print und Internet, während des Tages nur das Internet.

Und für die Internetnutzer ist wiederum das relevanteste

Parallelmedium tagsüber das Radio, am Abend aber nimmt die Parallelnutzung mit TV zu.

84% der Österreicher über 14 Jahren konsumieren Be-wegtbildangebote der Fernseh-sender (und das 188 Minuten pro Tag), aber nur 3% nutzen diese exklusiv Online – also nonlinear. Selbst in der jungen und damit eher online-affinen Zielgruppe der 14-bis 29-Jäh-rigen beträgt die exklusive Online-Nutzung von Bewegt-bildangeboten nur 8%. Interes-sant, so die Macher der Studie, sei, dass auch die TV-Nutzung Online ihren Höhepunkt in der Prime Time hat; in der Prime Time erfolgen übrigens 85% der TV-Nutzung ohne Nebentätig-keiten.

Klassisches lineares Fernse-hen ist nach wie vor dominie-rend, zeigt die Tagesablaufstu-die, Second Screen ist nicht so stark wie angenommen, aber im Kommen, war das Credo.

Zu den Gründen der Nutzung: Im Bereich der Tageszeitungen nutzen 78% der Österreicher Printmedien wegen aktueller Informationen; der Großteil des Printkonsums passiert vor 11 Uhr am Vormittag; in Zahlen sind es 77%, 21% der Tageszei-tungsnutzung finden dann von 11 bis 14 Uhr statt. Große Auf-merksamkeit erhalten Maga-zine, die etwa 61 Minuten pro Tag Rezeptionszeit erfahren; bei regionalen Zeitungen und Wochenzeitungen sind es 42 Minuten.

Radio wird daheim gehörtDer Radio-Konsum der Öster-reicher findet überwiegend da-heim statt: 71% lauschen in den eigenen vier Wänden, 62% tun dies unterwegs. Hauptmotiv ist dabei die Unterhaltung (64%), für 55% ist es die Information, und 37% hören Radio eben zur Entspannung. Bei den 14- bis 29-Jährigen hören übrigens 19% regelmäßig Radio über ihr Smartphone.

Hohe Werte weist der Media Server, wenig überraschend, dem Internet aus, vor allem jungen Usern. Die sind im Alter von 14-29 Jahren pro Tag 174 Minuten online allein mit Kom-munikation beschäftigt, 41 Mi-nuten entfallen auf den Bereich des Online-Gaming.

Freitag, 4. Dezember 2015 MediaPlanung 5

Ich gehe davon aus, dass dann mit den Er­gebnissen gearbeitet und aus den Daten gelernt wird, nicht zu­letzt, um dieses wichti­ge Instrument sinnvoll weiterzuentwickeln.Helmut Hanusch Vizepräsident des Vereins Media Server

deutschland Auch bei unseren Nachbarn werden neue Erhebungen durchgeführt: In einem von Nielsen betriebenen Online-Panel mit rund 25.000 Panelisten wird aktuell die Nutzung von Video Streaming im Auftrag der AGF erhoben. Das Projekt ist darauf ausgelegt, Instream-Ange-

bote – unabhängig davon, ob es sich um das eines Fernsehsenders oder eines reinen Online-Anbieters handelt – abzubilden. D.h. es umfasst die Nutzung von Mediatheken ebenso wie die der Angebote eines Web-TV-Senders oder eines Bewegtbildange-bots auf einer klassischen Internetseite.

Tellerrand

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Und wie schon beim Radio wird auch hier daheim kon-sumiert: 50% der gesamten Smartphone-Nutzung finden – und dieses Phänomen ist über alle Altersklassen hinweg zu beobachten – zu Hause statt. Und mit 112 Minuten pro Tag ist die stationäre um 62% höher als die mobile Nutzung.

Eben diese Mobilität gestal-tet sich auch für Außenwerber interessant: 85% der Österrei-cher ab 14 Jahren sind täglich unterwegs; bei den höher-schichtigen Zielgruppen (ABC1

14–49 Jahre) sind gar 91% täglich unterwegs. Menschen mit Matura oder Uni-Abschluss sind 116 Minuten pro Tag un-terwegs; zum Vergleich: die Wiener 121 Minuten.

Bei aller Mobilität zeigt der Media Server aber auch, dass zu jedem Zeitpunkt des Tages mehr Menschen zu Hause sind als an irgendeinem anderen Ort.

Dies konnte dadurch festge-stellt werden, weil die Medien-nutzung nicht nur alleinste-hend, sondern auch gekoppelt an die jeweilige Tätigkeit und

den Ort unter den 15.000 Be-fragten alle 15 Minuten ab-gefragt wurde. Daher zeigen sich auch Erkenntnisse wie die, dass beispielsweise Print fast ungeteilte Aufmerksamkeit genießt; am ehesten wird par-allel zu einer Zeitung noch das Radio konsumiert – und das vorrangig morgens.

Weitere Daten in BäldeWie geht es mit dem Media Server weiter? Derzeit werden die statistisch anspruchsvollen Fusionen gerechnet, mittels derer Leistungswerte aus den Währungsstudien in den Me-dia Server übertragen werden. Der komplette Media Server inklusive dieser Leistungswerte wird ab April 2016 zur Verfü-gung stehen.

Danach werde man, so die Verantwortlichen bei der Präsentation, Feedbacks zur ersten Erhebung einholen und Learnings daraus einarbeiten – vorbehaltlich der positiven Gremienbeschlüsse soll dann mit Jänner 2017 die zweite Er-hebungswelle starten.

Sorgfalt wichtiger als Eile„Die durchaus an-spruchsvollen Aufgabe, hier valide und sinn-volle Daten für die Fusion zu erarbeiten, hat – auch, aber nicht nur – bedingt durch ei-nige Verzögerungen im Sommer, länger gedau-ert, als zunächst gehofft werden durfte. Und als Grundsatz hatte – nicht zuletzt aufgrund des nicht unbeträchtli-chen finanziellen Aufwands und wegen der

kompletten Neuheit der Auf-gabe – immer zu gelten, dass Sorgfalt wichtiger als Eile ist“, meinte Hanusch erst im Okto-ber gegenüber medianet.

Dabei betonte er auch, dass der Media Server mit den fusio-nierten Daten im nächsten Jahr keine Gewinner oder Verlierer produzieren werde, „sondern ein möglichst genaues Abbild der Wirklichkeit. Daran wurde und wird sehr intensiv gearbei-tet, das war und ist auch immer wieder – berechtigterweise – das Anliegen aller Beteiligten.“ Hanusch würde die Frage nach Verlieren auch nicht stellen: Wie im Endeffekt einzelne Me-diengattungen mit den Ergeb-nissen – auch kommunikativ – umgehen werden, wird man sehen“, so der Gründungsprä-sident, der das Amt in diesem Jahr an Grasl übergab und nun als Vize agiert: „Ich gehe davon aus, dass dann mit den Ergebnissen gearbeitet und aus den Daten gelernt wird – nicht zuletzt, um dieses insbesondere für die Werbewirtschaft wich-tige Instrument aufgrund der ersten Erkenntnisse sinnvoll

weiterzuentwickeln. Was jetzt schon fest-

steht, ist: Qualita-tive Aspekte der Mediennutzung werden wohl in Hinkunft im Media-Server stärkere Be-rücksichtigung

finden müssen.“ (mf)

6 MediaPlanung Freitag, 4. Dezember 2015

Als Grundsatz hatte – nicht zuletzt auf­grund des nicht unbeträchtli­chen finanziel­len Aufwands – zu gelten, dass Sorgfalt wichti­ger als Eile ist.

Helmut Hanusch

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Factsdie StudieFür die Media Server-Tages-ablaufstudie wurden 15.206 Interviews durchgeführt, die re-präsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren sind. Diese wurden mittels telefoni-schem RLD-Verfahren angewor-ben und konnten frei wählen, ob sie das Interview online oder persönlich absolvieren wollen. Zeitraum der ersten Erhebung: 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2015, durchgeführt von den beiden Instituten GfK Austria und IFES.

der vereinDer Verein Media Server besteht aus den Mitgliedern AGTT (Teletest), Verein Media-Analysen, Radiotest, Österreichische Web-analyse ÖWA, R+C (Outdoor Server Austria) und der Interes-sensgemeinschaft der österrei-chischen Media-Agenturen IGMA. Die gemeinsam durchgeführte Studie Media Server ist eine zentrale Studie, die die einzelnen Währungsstudien miteinander verbindet und grundlegende Daten für Medienunternehmen, werbetreibende Wirtschaft und Media-Agenturen verbessern soll.

die Historie2008 Der Reformdialog der Media-Analyse ergibt den Bedarf an Intermediadaten2009–2011 Arbeitsgruppen, Diskussionen, Einigung über Grundsätze und Verfahren2012 Gründung Verein Media Server2013–2014 Durchführung der Pilotstudie2014/2015 Durchführung der 1. Hauptstudienovember 2015 Veröffent-lichung der Befragung 1. Haupt-studieapril 2016 Veröffentlichung des fusionierten Intermedia-Daten-bestands

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trend 198 2,7E-Media (14-täglich/monatlich) 171 2,3Falstaff (gratis) 149 2,0Wiener 127 1,7Terra Mater 122 1,7Top Gewinn 95 1,3LpA Special InterestAuto Touring 1.822 25,0The Red Bulletin 823 11,3Complete 523 7,2Freie Fahrt 348 4,8Skip (gratis) 305 4,2Auto Revue 279 3,8Schöner Wohnen 278 3,8Medizin Populär 245 3,4Alles Auto 219 3,0Sportmagazin 217 3,0Gesünder Leben (gratis) 210 2,9Motorradmagazin 117 1,6Leben 109 1,5LpA FrauenmagazineWoman (14-täglich) 460 6,3Wienerin 240 3,3Welt der Frau 204 2,8Seitenblicke (14-täglich) 201 2,8Eltern 168 2,3Miss 152 2,1Diva 73 1,0InfoscreenInfoscreen Kombi (in den letzten 7 Tagen) 1.497 20,5Infoscreen U-Bahn/U-Bahnstation (i.d. letzten 7 Tagen) 1.024 14,0Infoscreen Straßenbahn/Bus (in den letzten 7 Tagen) 1.019 14,0Infoscreen Kombi (7 Tage/Woche) 84 1,1Infoscreen U-Bahn/U-Bahnstation (7 Tage/Woche) 49 0,7Infoscreen Straßenbahn/Bus (7 Tage/Woche) 49 0,7InternetInternet (letztes Monat) 6.032 82,8PC, Laptop, Notebook, Netbook 5.653 77,6Internet (gestern) 5.164 70,9Internetnutzung über folgende EndgeräteHandy/Smartphone 4.092 56,2Tablet PC mit Touch Screen 1.680 23,1Internetfähiges TV-Gerät 513 7,0LpA Regionale WochenzeitungenRegionalmedien Austria (RMA) gesamt (gratis) 3.575 49,1NÖN/BVZ 683 9,4NÖN – NÖ Nachrichten 568 7,8Salzburger Woche 247 3,4BVZ 127 1,7BundesländerWien (Prozentbasis) 1.509 20,7Wiener Bezirksblatt (14-täglich gratis) 537 35,6Kronen Zeitung (Sonntag) 533 35,4Heute (gratis) 487 32,3BZ – Wiener Bezirkszeitung (gratis) 404 26,8Kronen Zeitung 383 25,4Kurier (Sonntag) 299 19,8Österreich (gratis) 285 18,9

Total 7.287 100,0LpA TageszeitungenNRW Tageszeitungen 5.025 69,0Kronen Zeitung 2.345 32,2Heute (gratis) 951 13,1Kleine Zeitung gesamt 831 11,4Österreich (gratis) 628 8,6Kurier 591 8,1Kleine Zeitung (Graz) 580 8,0Der Standard 401 5,5OÖN – OÖ Nachrichten 361 5,0Die Presse/WirtschaftsBlatt Kombi 347 4,8Kombi TT/TT Kompakt (Tirol Kauf/gratis) 305 4,2Die Presse 291 4,0TT – Tiroler Tageszeitung 286 3,9SN – Salzburger Nachrichten 261 3,6Kleine Zeitung (Klagenfurt) 251 3,4TOP Vorarlberg 181 2,5VN – Vorarlberger Nachrichten 163 2,2WirtschaftsBlatt 73 1,0Neue Vorarlberger Tageszeitung 36 0,5LpA Tageszeitungen WEKronen Zeitung (Sonntag) 2.899 39,8Kleine Zeitung gesamt (Sonntag) 868 11,9Kurier (Sonntag) 746 10,2Österreich (Sonntag) 649 8,9Kleine Zeitung (Graz) (Sonntag) 615 8,4Der Standard (Samstag) 492 6,8OÖN – OÖ Nachrichten (Samstag) 412 5,6Die Presse (Sonntag) 328 4,5SN – Salzburger Nachrichten (Samstag) 322 4,4TT – Tiroler Tageszeitung (Sonntag) 290 4,0Kleine Zeitung (Klagenfurt) (Sonntag) 254 3,5VN – Vorarlberger Nachrichten (Samstag) 178 2,4WirtschaftsBlatt (Freitag) 91 1,2Neue Vorarlberger Tageszeitung („Neue am Sonntag“) 82 1,1LpA Supplementstele 1.483 20,4Freizeit Kurier 544 7,5LpA WochenmagazineWeekend Magazin (14-täglich gratis) 1.031 14,2Der österreichische Lesezirkel 791 10,9Ganze Woche 767 10,5TV-Media 722 9,9Österreich Wochenende Kombi 717 9,8Österreich Kombi (Kauf/gratis) 706 9,7News 422 5,8profil 338 4,6Madonna mit Österreich 159 2,2Format 132 1,8Falter 104 1,4LpA Allgemeine MagazineServus in Stadt & Land 880 12,1Gusto 573 7,9Geo 516 7,1ORF Nachlese 413 5,7Gewinn/Top-Gewinn Wirtschaftskombi 270 3,7Gewinn 235 3,2

Media-Analyse 2014/2015

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 MEdIAPLAnung 9

Österreich (Sonntag) 268 17,7Vormagazin (Wien, NÖ, Bgld. gratis) 231 15,3Kurier 228 15,1Der Standard (Samstag) 197 13,1Der Standard 160 10,6Die Presse (Sonntag) 130 8,6Die Presse/WirtschaftsBlatt Kombi 125 8,3Die Presse 108 7,2WirtschaftsBlatt (Freitag) 29 2,0Wienlive look (Wien gratis) 29 1,9WirtschaftsBlatt 22 1,4Niederösterreich (Prozentbasis) 1.395 19,1Bezirksblätter NÖ (gratis) 697 50,0Kronen Zeitung (Sonntag) 579 41,5NÖN/BVZ 514 36,9NÖN – NÖ Nachrichten 510 36,6Kronen Zeitung 472 33,8Heute (gratis) 274 19,6Kurier (Sonntag) 248 17,8Gesund+Leben in NÖ (monatlich gratis) 245 17,6Kurier 216 15,5Tips (NÖ 14-täglich/monatlich gratis) 215 15,4Österreich (Sonntag) 180 12,9Österreich (gratis) 167 12,0Der Standard (Samstag) 84 6,0Der Standard 68 4,8Die Presse/WirtschaftsBlatt Kombi 67 4,8Die Presse (Sonntag) 67 4,8Die Presse 60 4,3Vormagazin (W, NÖ, Bgld. gratis) 49 3,5Niederösterreicherin (NÖ gratis) 34 2,4WirtschaftsBlatt (Freitag) 13 1,0WirtschaftsBlatt 10 0,7Burgenland (Prozentbasis) 249 3,4Bezirksblätter Burgenland (gratis) 170 68,0Kronen Zeitung (Sonntag) 133 53,4Kronen Zeitung 116 46,6NÖN/BVZ 104 41,8BVZ 100 40,0Kurier (Sonntag) 50 20,1Kurier 42 16,9Heute (gratis) 27 10,9Österreich (Sonntag) 25 9,8Österreich (gratis) 19 7,8Burgenländerin (Burgenland gratis) 15 5,9Kleine Zeitung (Graz) 12 4,9Kleine Zeitung (Graz) (Sonntag) 13 5,2Der Standard (Samstag) 11 4,6Der Standard 10 3,8Die Presse/WirtschaftsBlatt Kombi 10 3,9Die Presse (Sonntag) 9 3,8Die Presse 8 3,4Vormagazin (Wien, NÖ, Bgld. gratis) 4 1,4WirtschaftsBlatt (Freitag) 3 1,4WirtschaftsBlatt 2 0,9Steiermark (Prozentbasis) 1.053 14,5Meine Woche Steiermark (gratis) 578 54,9Kleine Zeitung (Graz) (Sonntag) 570 54,1Kleine Zeitung (Graz) 536 50,8Kronen Zeitung (Sonntag) 450 42,8

Kronen Zeitung 379Steirerin (Steiermark gratis) 54 5,1Kärnten (Prozentbasis) 479 6,6Kärntner Regionalmedien (14-täglich gratis) 290 60,5Meine Woche Kärnten (gratis) 254 52,9Kleine Zeitung (Klagenfurt) (Sonntag) 241 50,4Kleine Zeitung (Klagenfurt) 238 49,8Kronen Zeitung (Sonntag) 224 46,7Kronen Zeitung 190 39,7Kärntner Monat (Kärnten gratis) 52 10,8Oberösterreich (Prozentbasis) 1.215 16,7Tips (OÖ gratis) 775 63,8Bezirksrundschau (OÖ gratis) 681 56,0Kronen Zeitung (Sonntag) 533 43,9Kronen Zeitung 430 35,4OÖN – OÖ Nachrichten (Samstag) 384 31,6OÖN – OÖ Nachrichten 343 28,2Heute (gratis) 127 10,5Oberösterreicherin (OÖ gratis) 87 7,2Österreich (Sonntag) 86 7,1Österreich (gratis) 82 6,7Salzburg (Prozentbasis) 455 6,2Bezirksblätter Salzburg (gratis) 256 56,3Salzburger Woche 215 47,2SN – Salzburger Nachrichten (Samstag) 209 46,0Kronen Zeitung (Sonntag) 194 42,7SN – Salzburger Nachrichten 170 37,3Kronen Zeitung 166 36,5Tirol (Prozentbasis) 616 8,4Bezirksblätter Tirol (gratis) 362 58,8Kombi TT/TT Kompakt (Tirol Kauf/gratis) 298 48,4TT – Tiroler Tageszeitung 279 45,3TT – Tiroler Tageszeitung (Sonntag) 277 45,0Kronen Zeitung (Sonntag) 219 35,6Kronen Zeitung 189 30,7Tirolerin (Tirol gratis) 67 10,8TT Kompakt (Tirol gratis) 56 9,0Vorarlberg (Prozentbasis) 316 4,3Kombi Wann & Wo (Vorarlberg gratis) 206 65,2TOP Vorarlberg 174 55,0Wann & Wo Sonntag (Vorarlberg gratis) 173 54,7VN – Vorarlberger Nachrichten (Samstag) 170 53,8Wann & Wo Mittwoch (Vorarlberg gratis) 162 51,2VN – Vorarlberger Nachrichten 157 49,7Regionalzeitungen Vorarlberg (gratis) 135 42,7Neue Vorarlberger Tageszeitung („Neue am Sonntag“) 76 24,1Neue Vorarlberger Tageszeitung 35 11,2Vorarlbergerin (Vorarlberg gratis) 30 9,5LpA neumitglied (1. Halbjahr 2015)Österreich 7.287#Ich (1. Halbjahr 2015) 41 0,6LpA neumitglied (1. Halbjahr 2015)Salzburg (Prozentbasis) 455Look! Salzburg (gratis – 1. Halbjahr 2015) 5 1,1

MediumProjektion

in 1.000 Prozent MediumProjektion

in 1.000 Prozent

Methodensteckbrief

grundgesamtheit 7.287.187 Personen ab 14 Jahren in 3.768.916 Privathaushalten

Samplegröße 15.568 Interviews

Sampling Combined Extended Random Sample

Feldgröße Juli 2014 bis Juni 2015

Interviews CAWI und Online CAPI/CASI

Erfasste Medien Tageszeitungen (14), nationale Wochen zeitungen (8), regionale Wochen zeitungen (10), Monats-magazine (36), Supplements (2), 14-tägliche Magazine (5), Lesezirkel (1), Infoscreen (2), Internet

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endete mit der Wahl der Vor­stände und des Rechnungsprü­fers. Im Anschluss gaben Georg Gartlgruber (Dentsu Aegis Net­work Austria) und Andrea Groh (Gewista) die Media Stars des Jahres bekannt.

Wie jedes Jahr gab es in der Kategorie „Beliebteste Medien­fachfrau/mann des Jahres“ zehn Nominees.

Laudatio für den „Mediamann“ Mediamann des Jahres wurde heuer Michael Graf, Radio Mar­keting Service GmbH (RMS); die Laudatio übernahm Alfred Grinschgl, Rundfunk und Te­lekom Regulierungs­GmbH (RTR).

In seiner Rede bezeichnete er den diesjährigen Sieger als einen „ausgesprochen netten Mitmenschen und einen guten Freund“, der mit seinem offenen Führungsstil und einem jeder­zeit offenen Ohr überzeuge.

Aus gesundheitlichen Gründ­ne, konnte Michael Graf am

Abend nicht persönlich an­wesend sein, weswegen Doris Ragetté und Brigitte Hauser (beide RMS) den Preis stellver­tretend entgegennahmen.

Laudator Helmut Kammerzelt (FH St. Pölten) freute sich, be­kannt geben zu dürfen, dass der „Rookie of the Year“ in diesem Jahr erstmalig in weibliche Hände fiel.

WIEN. Die Media Night fand am 26. November im Marx Palast in Wien statt. Sie ist der traditionelle Abschluss des Vereinsjahres des Verein Forum Media Planung (FMP).

Gemeinsam warfen Vorsitz und Mitglieder einen Blick zu­rück auf das Jahr 2015. Neben der Ernennung des neuen Vor­standes und einem Ausblick auf künftige Vorhaben gehört zum Programm auch die Media­Wahl.

Den Auftakt des Abends stellte die Hauptversammlung mit der Ernennung des neuen Vorstandes für die kommenden zwei Jahre dar.

Neue Statuten und WahlenAn der Tagesordnung standen neben einem Bericht des Vor­standes zu den Aktivitäten des Jahres 2015 auch ein Antrag auf die Änderungen der Statu­ten. Diese betreffen zunächst

die Funktionsperiode des Vor­stands, welcher von einem auf zwei Jahre verlängert und vom 1. Dezember bis 30. November angelegt wurde. Zusätzlich wurde die Liste der „Mittel zur Erreichung des Vereinszweckes“ erweitert. Auf einen Bericht des Kassiers und des Rechnungs­prüfers folgte die Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2014. Die Hauptversammlung

Mediamann 2015: Michael GrafForum Media Planung: Beim traditionellen Abschluss des Vereinsjahres ging es auch um den herausragenden Nachwuchs und den Mediamann des Jahres.

Media Night Nominierte und Sieger (unten: Michael Graf, RMS).

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aufgaben Das Forum Media Planung (FMP) dient seit 45 Jahren dem Austausch von Mediafragen.Die Mitglieder setzen sich aus Pla-nern, Forschern, Prognostikern, Verkäufern, IT-Spezialisten, Anthropologen, Soziologen,

Statistikern, Beratern und Psychologen zusammen – Menschen, die heute in der Mediaplanung oder bei Medien tätig sind. Ziele sind Vermittlung und Austausch von Ideen, Wissen, Erfahrung und Information zur

Mediaforschung und -planung. Außerdem soll die Zusammen-arbeit zwischen Agenturen, Medien, Markt-forschungsein-richtungen und werbetreibender Wirtschaft sowie berufliche Aus- und Weiterbil-dung gefördert werden.

Facts

Ein ausge sprochen netter Mitmensch und guter Freund.

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Herausragender NachwuchsKatharina Fröhlich (Initiative Media) nahm die Auszeichnung für herausragende Nachwuchs­Experten entgegen.

Für sie sei dies das Zeichen, dass der Weg in die Mediabran­che der richtige war.

„Nicht unterkriegen lassen, den eigenen Weg verfolgen und

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Neu gewählt Der neue Vor-stand setzt sich folgendermaßen zusammen: Marcela atria (Atrium Consul-ting) – Ge-schäftsführende Vorsitzende; Oliver ellinger (Vivaki) – Stell-vertretender Schriftführer/Think Tank/Content; Georg Gartl gruber

(Dentsu Aegis Network Austria) – Think Tank/Content; ursula Gastinger (netdoktor.at) – Stellvertreten-de Kassierin; andrea Groh (Gewista) – Kas-sierin; Helmut Kammerzelt (FH St. Pölten) – Science & Blog; Stephan Kreissler (twyn group) – Think

Tank/Content/Social; Christi-an Moser (ATV) – Vorsitzender Stellvertreter/Organisation; Omid Novidi (MediaCom) – Think Tank/Con-tent; elisabeth plattensteiner (Omnicom Media Group) – Vorsitzende; peter Strutz (ORF Enterprise) – Schriftführer.

Der Vorstand

FMP-Vorsitzende Elisabeth Platten steiner mit Laudator Alfred Grinschgl.

immer mit positiver Energie an neue Aufgaben herangehen,“ so die Tipps der Preisträgerin für ihre Nachfolger.

Weitere Informationen rund um den Verein Forum Media Planung finden Sie auf der Website unter: www.forummediaplanung.at

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Big Data Management. Es ar-beitet nicht nur eine Person an ihrem Schreibtisch, in einem Datenraum befinden sich sechs bis zehn Experten aus unserem Team mit dem Motto ‚Collec-tively interpreting the data‘. So wird man einer nicht-fusionier-baren Datenwelt Herr.

Griffige Werbebotschaften Mit Realtime-Marketing ist es möglich, in der Minute eines Events eine Kampagne zu ver-ändern oder den Anbieter zu wechseln, um ein größeres Echo zu erzielen, so Müller-Wern-hart. Gerade das Jahr 2015 war mit seinen vielen Live-Events wie dem Eurovision Song Con-test eines, welches die Branche

enorm weiterbrachte: „Für ein erfolgreiches Livemarketing müssen die Kampagnen für alle Devices und Mediengattungen geeignet sein und sie müssen an die Situationen geknüpft sein, in welchen sich die Men-schen befinden. Deswegen braucht es griffige Werbebot-schaften, die auf allen Kanälen funktionieren, und wertvollen Content, der die Marke erzäh-len lässt.“

Ein eindeutiges BrandingLaut Müller-Wernhart müs-se ein TV-Spot heute einiges können: Neben einer geeig-nete Länge – die Mindshare-Chefin spricht hier von 20–30 Sekunden, die aber auf etwa zehn Sekunden kürzbar sein müssen – sollte er auch stumm funktionieren und er muss ein eindeutiges Branding aufwei-sen.

„Die Kanäle und deren Nut-zung haben sich geändert. Wir sprechen inzwischen von einem neuen Video Ecosystem, auch bekannt als OTT TV (Over The Top TV). Das ist bereits ein ei-genes Universum. Man findet dort billige Skinny Bundles, Streaming Video Channels ebenso wie New Social Video and Publisher TV. Das ist die Zukunft des Fernsehens. Für uns gilt aber noch immer die Devise ‚TV first‘, weil es ein Massenmedien bleibt und noch weiter wächst.“

WIEN. Am 4. Juli 2014 schießt Mats Hummels in der 13. Mi-nute des WM-Viertelfinales (Deutschland gegen Frankreich) ein Tor. Eine Minute später ziert die Seite standard.at ein neuer Slogan: „Um Hummels Willen“. Das hier vollzogene Realtime-Marketing war erfolgreich: Menschen reagierten auf den Claim und wechselten auf den Liveticker des Standard.

Werbung mit Stimmung„Wir haben damals gesehen, was passiert, wenn eine Wer-bung die Stimmung der Men-schen aufnimmt – sie wird noch erfolgreicher. Wir konnten buchstäblich live zusehen, wie die Anzahl der Unique Clients wuchs“, so Friederike Müller-Wernhart, Geschäfts-führerin Mindshare Österreich, im Gespräch mit medianet. „Realtime-Marketing bedarf ei-ner enormen Vorbereitung, wir arbeiten mittels Dashboards,

Live und nah dranMindshare-CEO Friederike Müller-Wernhart über die aktuellen Herausforderungen in der digitalisierten Mediaplanung.

Agenturchefin Friederike Müller-Wernhart agiert seit dem Jahr 2000 als CEO der Mediaagentur Mindshare.

Real Time „The Loop“ – der „War Room“ der Mindshare, hier bei der Premiere.

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Es braucht grif-fige Werbebot-schaften, die auf allen Kanä-len funktionie-ren, und wert-vollen Content, der die Marke erzählen lässt.

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Die Kombination zähltAber gerade via Zusatzver-marktung über etwa TV-Theken komme man am Ende auf einen Monatsdurchschnitt, der deut-lich über der Reichweite der tatsächlichen Live-Ausstrah-lung liege. „Eine Kombination der klassischen TV-Werbung und einem Bewegtbild in der TV-Thek ist daher absolut sinn-voll und bereits gelebte Praxis“, so Müller-Wernhart.

Bewahrheitete Forschungen Die von Mindshare über die Jahre durchgeführten Trendfor-schungen MindMinutes haben

sich heute alle bewahrheitet. So ergab eine Untersuchung aus dem Jahr 2010, dass Apps Nor-malität werden, und das Smart-phone aus dem Alltag der Men-schen nicht mehr wegzudenken sein wird. Beide Vorhersagen sind mehr als eingetroffen.

Und auch für das Jahr 2016 wagt sich Müller-Wernhart an Prognosen: „Das lineare Fernsehen wird bleiben und wachsen. Dies gilt auch für das Ökosystem on Demand. Diese Bereiche können nicht getrennt betrachtet werden. Selbst die Primetime beider Kanäle ist die gleiche.“

Was die gesamte Medien-branche betreffe, so glaubt die Medien-Expertin hier an ein großes Potenzial, das derzeit durch Marktzahlen noch nicht

abgebildet wird. „Da findet ei-niges bereits statt, ohne dass traditionelle Marktbeobach-ter sich dessen bewusst sind – sowohl in Bezug auf Geld, Ideen und Umsatzvolumen“, so Müller-Wernhart.

Eines, was ihrer Agentur entgegenkomme, sei die Zusam-mensetzung ihres Teams: „Vor allem sehr gut ausgebildete, jun-ge Mitarbeiter sind den neuen Herausforderungen gewachsen, und wir sehen, dass speziell der Bedarf nach Content-Kreatoren wächst, denn die Kanäle erwar-ten sich einen Content. Das sind wir Mediaagenturen.“ Generell könne man, gerade beim Thema Realtime-Marketing, gut auf die letzten 1 ½ Jahre Arbeit und den daraus erworbenen Benchmarks aufbauen. (fej/gs)

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Freitag, 4. Dezember 2015 MediApLAnung 13

Wir sehen, dass speziell der Bedarf nach Con-tent-Kreatoren wächst, denn die Kanäle erwar-ten sich einen Content.

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WER IN EINEM GRÖSSEREN GEWÄSSER FISCHT, WIRD AUCH MEHR FANGEN.

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m – Die Sonderthemen-Beilage von medianet Freitag, 4. Dezember 2015

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social & new media

Facebook, Twitter & Co.Ein inhaltlicher Streifzug durch die digitale Welt: von erfolgreicher Kampagnenplanung über Start-up-Kommunikation bis Propaganda 2.0.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 editorial / inhalt 3

abo, Zustellungs- und adressänderungswünsche:

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Liebe Leserinnen und Leser!Facebook? Brauch ich nicht. Will ich nicht. Bin ich nicht dabei. Dreht sich ja doch alles nur um Überwa-chung. Und um Werbung. Das sind die Standard-Statements von Face-book & Co.-Verweigerern, die damit nicht zu den 3,4 Millionen aktiven Usern der Plattform in Österreich gehören.

Knapp 40% der heimischen Be-völkerung sind „auf“ Facebook, was die Plattform vom Treffpunkt der Selbstdarsteller zur reich-weitenstarken Werbefläche gewan-delt hat. YouTube, Instagram und WhatsApp sind auf einem ähnli-chen Weg.

Man kann die meisten Facebook-Inhalte natürlich für ausgemachten Blödsinn halten – es wäre aber

ebenfalls einer, das auch mit der Plattform an sich oder dem Social Media-Konzept per se zu tun.

Wer heute allen Ernstes behaup-tet, dass ihn das alles nichts an-geht, der war vermutlich schon in den 90er-Jahren davon überzeugt, dass sich das Internet niemals durchsetzen wird: Es dreht sich ja doch alles nur um Überwachung. Und um Werbung.

Auf den folgenden Seiten können Sie sich selbst ein Bild davon ma-chen, wie falsch die Verweigerer eigentlich liegen.

4 Gelungene Kampagnen Vier Schritte zu einem besse-ren Social Media-Auftritt

5 Online-Werbemarkt 1,4 Millionen Jobs & 100 Milli-arden € Bruttowertschöpfung

6 Social Media als Motor Der Erfolg von Start-ups liegt an der Wahrnehmung

7 Digitale Genüsse kraftwerk entwickelt die Web-Präsenz für AMA

8 Keine 08/15-Strategie Social Media-Präsenz braucht Experten zur Umsetzung

10 Blick nach vorn Studie: Das wird in den kommenden Jahren wichtig

12 Gut verplant „gatherer“ vereinfacht die Terminplanung

13 Digitaler Wandel Digitalisierung stellt die Unternehmen vor Probleme

leitender redakteur Chris Haderer [[email protected]]

Social & new Media Beilage 4. Dezember 2015

editorialDie Verweigerer

inhalt

Chris HadereriMPreSSUM

Medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris Raddaherausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredakteurin/redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

Kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

medianet specials Leitender Redakteur dieser Ausgabe: Chris Haderer (ch)Redaktion: Christoph Fellmer (cf)

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>red-mail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected]“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien. Bezugsab meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs-zeitraums bei 6-wöchiger Kündi gungsfrist; es gel-ten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/

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••• Von Chris Haderer

WIEN. Kein Unternehmen gleicht dem anderen. Daraus folgt: Marketing-Kampagnen sind etwas für das jeweilige Unternehmen zutiefst Individu-elles. Diese Regel gilt auch für den Social Media-Bereich: „Ihre Social Media-Kampagne gelingt mit einer gut durchdachten Strategie – einfach mal so drauf-los, kann nicht gut gehen“, sagt Jutta M. Kleinberger, CEO SMA-Social Media Agentur. Eine gut konzipierte Social Media-Kam-pagne beginnt bei der Auswahl der Kanäle, weil die User dort angesprochen werden müssen, wo sie sich auch aufhalten.

Im ersten Schritt müssen Trends erkannt werden: „Hören Sie in Ihre Community, verfol-gen Sie die Kommunikation der User und Sie erfahren, was sie bewegt und beschäftigt“, sagt Kleinberger. Dann geht es um die Umsetzung: „Die Planung einer Social Media-Kampagne

ist das A und O. Vermeiden Sie es, einfach so eine Kampagne zu starten. Welche Kanäle, Zeit-raum, Ziele, etc. müssen im Vor-feld gut durchdacht werden, be-vor es in die Umsetzung geht?“

Ist eine Social Media-Kam-pagne gestartet, braucht diese ständige Aufmerksamkeit. Der letzte Schritt sind dementspre-

chend Analyse und Reporting: „Haben Sie Ihre Ziele erreicht? Wie hoch ist der ROI? Jetzt heißt es, Ergebnisse durch Analysen und Reporting zu ge-nerieren und daraus zu lernen“, sagt Jutta M. Kleinberger, denn es gilt die Faustregel: „Nach der Social Media-Kampagne ist vor der nächsten Kampagne!“

Social Media Kampagne in vier SchrittenDer Weg zu einer gelungenen Social Media-Kampagne besteht aus einer Reihe von Maßnahmen und Regeln.

Zielobjekt Die User stehen im Mittelpunkt aller Social Me-dia- Aktivitäten; sie müssen dort angesprochen werden, wo sie sich gerade aufhalten.

Jutta M. Kleinberger, CEO der SMA-Social Media Agentur

pjure iSobar

Technischer NeukundeWIEN. Neukunden-Gewinn für das Team rund um pju-re isobar-Geschäftsführer Helmut Kosa: Ab sofort betreut das Unternehmen auch die TÜV Austria Grup-pe. Der Auftrag umfasst sämtliche Strategie- und Beratungs-Maßnahmen im Bereich Social Media, um die Marke TÜV Austria und die Bekanntheit ihrer Pro-duktpalette zu stärken.

„TÜV Austria ist mit sei-ner breiten Servicepalette und seiner hohen Kompe-tenz ein einzigartiges Unter-nehmen am Markt, wo noch einiges Potenzial im Bereich Bekanntheit der Marke vor-handen ist“, sagt Helmut Kosa, CEO von pjure isobar.

HTTpool

Globale und lokale LösungenWIEN. Ein guter Ruf ist eine Menge wert – und den kann die Media-Agentur Httpool durch drei aufeinanderfol-gende Nominierungen beim Ad-Network Survey Austria jederzeit belegen. Httpool bietet eine umfangreiche Palette von Netzwerk-Pro-dukten und Lösungen, von Display-Anwendungen bis zu Performance Advertising Channels. Das Unterneh-men arbeitet außerdem mit Publishern in 18 Ländern aus Zentral- und Osteuropa zusammen sowie mit Un-ternehmen aus dem asiati-schen Raum.

4 Social & new Media Freitag, 4. Dezember 2015

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 social & new media 5

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Social Media-Kam-pagnen wollen ganz nah am Kunden sein und dem jewei-ligen Unternehmen damit die schnelle Reaktion auf Wünsche und Trends ermöglichen. In der Realität scheitert die In-novation in Echtzeit aber oft an traditionellen Strukturen in Großunternehmen. Dass es auch anders geht, haben die Agentur ambuzzador und Aus-trian Airlines jetzt vorgezeigt: Innerhalb von zehn Wochen wurde der Prototyp #flymeto an die Konzernstruktur angedockt. Technologiepartner des Pro-jekts ist das Wiener Start-up-Unternehmen Simplewish.

Mehr als WerbungAusgangspunkt für die von ambuzzador konzipierte und umgesetzte Kampagne ist die Frage: Wie und wo möchte unsere Community Fluggut-scheine kaufen, welchen Service erwarten die Fans dabei? Das Herzstück von #flymeto ist eine

in der Branche weltweit einzig-artige Plattform, die es denkbar einfach macht, gemeinsam zu schenken: Passenden Flug auswählen, Freunde zum Mit-machen einladen, Gutschein gemeinsam finanzieren und das Glückskind überraschen.

„Es reizt uns, gemeinsam mit Austrian Airlines zu zei-

gen, dass Neue Medien sehr viel mehr sein können als Werbung und Auslagefläche“, sagt ambuzzador-Gründerin Sabine Hoffmann – im Fall von #flymeto ein Katalysator für die Innovierung des Angebots in Rekordzeit mit dem klaren Ziel, neue Kundensegmente zu erschließen.“

Take-off für das Flug- GeschenkportalDie Austrian Airlines und ambuzzador haben das #flymeto-Portal innerhalb von nur 10 Wochen fertiggestellt.

Guter start Über #flymeto wurden seit dem Launch der Plattform bereits mehr als 300 Geschenk-boxen erstellt. Über 100.000 Menschen ha-ben das Portal bereits besucht.

Sabine Hoffmann, Gründerin der Social Media-Agentur ambuzzador.

online-werbunG

Wichtiger UmsatzbringerWIEN. Im Jahr 2014 wurden in Europa mit Online-Wer-bung laut einer von IAB Eu-rope in Auftrag gegebenen IHS-Studie 30,7 Milliarden € erwirtschaftet. Beim digital Publishing ist Werbung mit 75% aller online-Einnahmen der wichtigste Umsatzbrin-ger, um journalistische In-halte zu finanzieren.

Laut der Studie „Paving the way: online advertising in the European econo-my“ ist am europäischen Online-Werbemarkt Platz für immerhin 1,4 Millionen Jobs sowie eine Bruttowert-schöpfung von 100 Milliar-den €.

blaschke

Kokoskuppel-KampagneWIEN. Der Kokoskuppel-Hersteller Blaschke hat kürzlich seine neue Online-Kampagne mit einem neuen Kokoskuppel-Clip vorgestellt. Das Konzept zu Video und Jingle kam von der oberösterreichischen Werbeagentur MMS, die die Blaschke Kokoskuppel be-reits seit ihrem Relaunch im vergangenen Jahr kommu-nikativ begleitet.

„Wir haben bewusst eine Online-Strategie gewählt, um den dialogischen Cha-rakter dieser Medien zu nutzen“, sagt Jutta Mitter-mair, Spitz-Marketingleite-rin, zur Kampagne.

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••• Von Chris Haderer

WIEN. Der in Wien ansässige Medienbeobachter Meta Com-munication International hat untersucht, wie stark Start-up-Unternehmen auch im Social Media-Bereich aktiv sind. Die in den letzten Wochen durch-geführte Analyse hat ergeben, dass der Erfolg von Start-ups stark mit der öffentlichen Auf-merksamkeit verknüpft ist. Das wiederum macht deutlich, dass auch für Start-ups der Social Media-Bereich von wachsen-der Bedeutung ist – zumal sich dieses Segment nicht nur auf Plattformen wie Facebook und Twitter beschränkt, sondern auch Crowd-Funding mitein-schließt. Gerade für Letzteres ist öffentliche Präsenz ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Schwarmfinanzierung„Die Ergebnisse unserer Me-dienanalyse spiegeln die Aufbruchsstimmung und viel-fältigen Geschäftsideen wider,“ sagt Maximilian Freissler, Leiter New Media Research bei Meta: „Bei der Analyse wurden Dutzende heimische Start-ups aus unterschiedlichsten Branchen erfasst, jedes davon mit einer innovativen Produkt-idee für seinen speziellen Bereich. Die Herausforderung ist es, diese Idee bekannt zu machen.“

Dazu wiederum ist eine kla-re Kommunikationsstrategie notwendig, die das Image des Unternehmens transportiert und potenzielle Konsumenten für Ideen und Produkte inter-essiert. „Wer etwa beim Crowd-funding erfolgreich sein will, muss möglichen Investoren auf Augenhöhe begegnen“, sagt Freissler. „Nicht in Social Media vertreten zu sein, ist daher für ein Start-up heute kaum denk-bar.“

Medienberichte, Reportagen und Interviews sind daher eine

wichtige Voraussetzung für die öffentliche Wahrnehmung. Social Media, Blogs und Foren erhöhen die mediale Reichweite zusätzlich und helfen dabei, potenzielle Investoren gezielt anzusprechen.

Neue WegeEin effizientes Marketing er-fordert auch Know-how: „Ich muss wissen, auf welchen Platt-formen ich meine Zielgruppen erreiche, welche Themen sie an-sprechen, wo bereits über mich gesprochen wird. Schnellen Ein-blick geben Medienanalysen.“

Diese Analysen sind allerdings keine einmalige Sache, sondern müssen regelmäßig wiederholt werden, da sich die Kommuni-kationslandschaft ständig ver-ändert. Durch neue Platt formen entstehen auch neue Kommu-nikationswege, so wie etwa WhatsApp, das SMS verdrängt.

„Start-ups setzen wichtige wirtschaftliche Impulse. Daher unterstützt auch Meta diesen Trend mit speziellen Angeboten für die Medienbeobachtung und -analyse von Start-ups“, kommentiert Maximilian Freissler die Studie.

Mediale PräsenzDer Erfolg von Start-ups ist unmittelbar mit öffentlicher und medialer Aufmerksamkeit verbunden.

Maximilian Freissler, Leiter New Media Research bei Meta Communication.

YiPbee & caritas

Gemeinsame FlüchtlingshilfeDer Anfang des Jahres von Umut Kivrak gegründete Online-Supermarkt Yipbee unterstützt ab sofort die Flüchtlingshilfe der Caritas am Wiener Westbahnhof. Wer frische Lebensmittel für Flüchtlinge spenden will, kann online ein Hilfs-paket bestellen, das Yipbee mit Nahrungsmitteln, die gerade gebraucht werden, befüllt und das Paket kos-tenlos zustellt.

Auf ihrer Facebook Seite „Wir helfen“ hält die Caritas die Bevölkerung darüber auf dem Laufenden, wel-che Lebensmittel am West-bahnhof am dringendsten benötigt werden. Im Yipbee Online-Shop unter „i.yipbee.at/wirhelfen“ können Le-bensmittelpakete um 15 oder 30 € gekauft werden.

Die Aktion wurde ur-sprünglich auf Facebook gestartet und erhielt prak-tisch über Nacht mehr als 900 Likes und über 500 Shares.

6 social & new Media Freitag, 4. Dezember 2015

Umut Kivrak Der türkischstämmige Oberöster-reicher ist Gründer des Online-Supermarkts Yipbee.

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Freitag, 4. Dezember 2015 social & new media 7

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. Die Qualität von Le-bensmitteln spielt im täglichen Leben eine immer wichtigere Rolle. Dabei hat die AMA-Mar-keting den gesetzlichen Auftrag zur Qualitätssicherung und In-formation der Konsumenten. Im digitalen Zeitalter ist es wich-tig, dass sich Konsumentinnen und Konsumenten in Realtime mit relevanten Inhalten und ei-nem Topservice abgeholt fühlen können; die entsprechende Lö-sung, die Lebensmittel und In-ternet miteinander kombiniert, stammt von kraftwerk.

„Das Konzept von kraftwerk hat uns überzeugt“, sagt Mi-chael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing (Bild). „Die Verknüpfung von Website, Soci-al Media und digitaler Kampa-gnen wurde perfekt umgesetzt – Konsumenten finden nun eine starke und moderne Welt der AMA im Netz vor.“

Erfolgreiches Projekt2015 wurde die völlig neue di-gitale Welt der AMA-Marketing gemeinsam von Agentur und

Kunde umgesetzt. Die responsi-ve Website liefert alle wichtigen Informationen für B2C und B2B, integriert alle Social-Me-dia-Kanäle und bietet den neu-en Kampagnen Landingpages und ein umfassendes Infopor-tal; die digitale Interaktion mit dem User steht im Mittelpunkt.

Neben der technischen Lö-sung wurden Texte und Bilder für alle Zielgruppen angepasst und suchmaschinenoptimiert umgesetzt. „Die aktivierenden Medienformate sind vor allem Videos und Social-Media-Chan-nels“, sagt Helmut Lackner, Leitung AMA-New Media. „So ziehen wir Konsumentinnen und Konsumenten nach dem werblichen Erstkontakt auf unsere Website, wo sie vertie-fende Informationen zu unse-ren Güte siegeln und aktuellen Themen finden.“

Auch Heimo Hammer, Ge-schäftsführer von kraftwerk, ist von der Kooperation zwischen Kulinarik und digitaler Welt angetan: „Im Bereich ‚Food‘ und ‚Digitale Kommunikation‘ haben wir in den kommenden Jahren viel vor.“

das ist auch ein digitaler GenussDie AMA-Marketing hat sich eine neue Präsenz im Internet zugelegt.

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Digitalisierung Auch wenn vielerorts den Digitalisierungs­agenden der heimischen Unternehmen dringender Handlungs­

bedarf nachge­sagt wird – die Digitalisierung schreitet auch in der Alpen­republik mehr oder weniger unaufhaltsam voran. Splunk

Inc., Anbieter einer Plattform für Operational Intelligence, sieht für das kommende Jahr den Trend, dass Social Collabo­ration auch im

Datenanalyse­Bereich in Unter­nehmen Einzug halten wird, vor allem in Sicher­heitsfragen.

••• Von Chris Haderer

WIEN. Social Media ist eine Pflichtdisziplin für Unterneh-men. Für eine erfolgreiche Umsetzung braucht es aber Experten, meint Markus Huber, Geschäftsführer der auf Social Media spezialisierten Agen-tur SMC, im Gespräch mit medianet.

Keine Standard-Strategienmedianet: Wie wichtig ist Social Media-Präsenz mittler-weile für Unternehmen? Markus Huber: Soziale Medien sind bereits fixer Bestandteil einer jeden integrierten Marke-ting-Strategie. Bei 3,4 Millionen aktiven Facebook Nutzern und 4,8 Millionen YouTube-Nutzern in Österreich kann man nicht mehr von Nischenmedien spre-chen. Außerdem ist das Werben und die Kommunikation in Sozialen Medien besonders effi-zient, der Return on Investment besonders hoch; das haben zahlreiche Kampagnen, die wir die vergangenen Jahre umge-setzt haben, gezeigt.

medianet: Wie sollte ein Un-ternehmen an seinen Social Media-Auftritt herangehen?Huber: Grundsätzlich ist es immer gut, im Unternehmen Spezialisten zu haben, jedoch benötigt man zur Betreuung der eigenen Social Media-Auftritte mehr als nur eine Person. So braucht man allein für Facebook einen Social Me-

dia- Redakteur, einen Anzeigen-Manager, einen Webdesigner und einen Techniker/Program-mierer. Eine auf Social Media Marketing spezialisierte Agen-tur hat meist wesentlich mehr Erfahrung in der Schaltung der Anzeigen, welcher Content wie gut funktioniert und mit welchen Maßnahmen man die meisten Nutzerdaten generie-ren kann.

medianet: Auf welchen Platt-formen sollte ein Unternehmen präsent sein?Huber: Grundsätzlich gibt es keine 08/15-Strategie. Je-doch lässt sich mit Facebook und YouTube ein Großteil des Markts abdecken, so kann man damit etwa 80 bis 90% der je-weiligen Zielgruppe erreichen, die weiteren 10% benötigen hohen Ressourcenaufwand für

vergleichsweise wenig Output. Immer interessanter werden Medien wie Instagram, Linked-In, WhatsApp und Snapchat, vor allem da man seit Kurzem auch Anzeigen auf Instagram schal-ten kann. Jede Branche benötigt eine andere Strategie bzw. jedes Unternehmen benötigt eine ei-gene auf sich maßgeschneiderte Strategie, um genau das zu er-reichen, was erzielt werden soll.

Keine 08/15-StrategieJeder Social Media­Auftritt ist etwas Spezielles. Eine für jedes Unternehmen gültige Strategie gibt es nicht.

Markus Huber, Geschäftsführer der auf Social Media speziali­sierten Agentur SMC: „Social Media ist längst kein Nischen­Medium mehr.“

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trifft sich und tauscht sich aus. So könnte man die Mundpropa-ganda offline beschreiben.

Mundpropaganda 2.0Aber seit dem Erwachen der Social Media hat sich dies verändert.

Heutzutage trifft man sich online, auf virtueller Ebene, in Social Media wie Facebook, Twitter, Google+, usw., aber das Kommunikationsverhalten hat sich nicht verändert.

Auch online wird empfohlen, bewertet, abgeraten und ge-sprochen – mit einem wesentli-chen Unterschied: Es ist für alle anderen sichtbar! Nicht mehr nur 1 bis 2 Personen erhalten Informationen, sondern eine breite Maße an Menschen.

Wenn man nun seine Mei-nung im Web öffentlich kund-tut, können dies nicht nur Freunde, sondern auch die Freunde der Freunde oder sogar die ganz Online-Welt (natürlich abhängig von den Privatsphäre-Einstellungen) mitverfolgen. So verbreiten sich Neuigkeiten, Informationen, Tratsch und Klatsch wie ein Lauffeuer und wenn es einmal „gesendet“ ist, ist es nicht mehr aufzuhalten.

••• Von Marina Blümel-Seirer

KLAGENFURT. Word-of-Mouth, zu Deutsch, Mundpropaganda oder Empfehlungsmarketing, ist wohl die älteste Marketing-form, seit es Kommunikation gibt. Der Weg zum Marktplatz war früher ein Muss, um sich über Neuigkeiten aus dem Dorf, der umliegenden Stadt, Tratsch und Klatsch der Dorfbewohner zu informieren.

Face-to-face-KommunikationMan traf sich und tauschte sich aus. Dies geschah „Face-to-face“, also von Angesicht zu Angesicht. Es wurde über viel gesprochen: die Warenqualität vom ortsansässigen Bäcker, die viel zu hohen Preise vom Flei-scher und die neue Affäre vom Nachbarn. Alles wurde bespro-chen, bewertet, weiterempfoh-len oder davon abgeraten. Dies hat sich auch in den letzten Jahren kaum verändert. Man

Online-AuktiOn

Soziales von Sky im AdventWIEN. Unter dem Motto „Kleine Herzen bewegen“ ist diese Woche der große Sky Charity Advent gestar-tet. Bis zum 14. Dezember haben Interessierte im Rahmen verschiedener Spendenaktionen die Mög-lichkeit, Gutes zu tun und sich über die Arbeit der Sky Stiftung zu informieren. Alle Einnahmen des Sky Charity Advents kommen der Sky Stiftung zugute, die damit gemeinnützige Sportprojek-te für Kinder und Jugendli-che fördert. Herzstück des Sky Charity Advents ist die traditionelle Weihnachts-auktion in Kooperation mit dem Auktionsportal United Charity. sky.at/charity

kAmpAgne

Y&R für Hervis am StartWIEN. Die neue Kampagne von Young & Rubicam Wien für Hervis zeigt, wie die neuen Services bei Hervis die Wünsche der Konsu-menten erfüllen. „Es ging vor allem darum, Hervis Sports als Handelsmarke neu zu positionieren. Zu zeigen, was Hervis Sports als Händler anders und besser macht, um hier eine relevante Differenzierung zu schaffen, anstatt eine ge-nerische Sportkampagne zu kreieren“, erklärt Y&R-CEO Sebastian Bayer.

propaganda 2.0Die Glaubwürdigkeit des Gesagten zählt, wenn es darum geht, von einer vertrauten Person Empfehlungen zu bekommen.

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…und wenn es einmal ‚gesen-det‘ ist, ist es nicht mehr auf-zuhalten.

marktplatzNicht nur, um Einkäufe zu tätigen, sondern auch um Neuigkeiten zu erfahren, ging man früher auf den Marktplatz.©

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EmpfehlungsmarketingBei Word-of-Mouth geht es, wie eingangs erwähnt, um Mundpropaganda bzw. Emp-fehlungsmarketing. Bei der Mundpropaganda werden meistens Produktinformationen weitergegeben, beim Empfeh-lungsmarketing geht es um Be-wertungen bzw. Referenzen.

Beide Kommunikationsfor-men können für Unternehmen positive als auch negative Kon-sequenzen haben.

Laut einer Studie glauben wir zu 80% eher dem, was man uns im privaten bzw. persönlichen Umfeld rät; zu 64% vertrauen wir auf das, was online emp-fohlen wird, und nur zu 45% glauben wir den Händlern.

Es ist die Veranlagung des Menschen, dass wir eher jenen Personen Glauben schenken, zu denen wir ein Naheverhältnis haben.

Kunden an die MachtDurch Online-Medien ist es für Kunden so leicht wie nie, ihre Meinung über Produkte, Dienst-leistungen, Serviceleistungen und Beratungen kundzutun.

Viele Unternehmen haben mindestens einen Social Media- Account, und nichts liegt dabei näher, seinen Unmut, seine Un-zufriedenheit dort mitzuteilen. Dadurch entsteht oftmals eine Dynamik, denn nicht nur die Betroffenen kommunizieren auf diese Weise miteinander – alle können mitlesen bzw. mitver-folgen, was geschieht, wie sich das Unternehmen verhält, was geschrieben wird.

In den letzten Jahren haben sich, hervorgerufen durch diese Problematik, sogenannte Be-wertungsportale formiert; Kun-den können nun ihre Meinung in Form von schriftlicher Kritik und/oder Sternchenbewertung mitteilen.

Wir empfehlen durch unsere positive bzw. negative Bewer-tung – in unserem Beispiel, das

Hotel zu besuchen oder es eher zu meiden.

Da Geschmack subjektiv ist, sollte man solche Empfehlun-gen meiner Meinung nach im-mer mit Vorsicht genießen. Es sollte als Tendenz verstanden werden, aber keinesfalls als Entscheidungskriterium.

Ein junges, frisch verliebtes Pärchen, das Ruhe und Abge-schiedenheit sucht, wird seinen Urlaub in einem Familienhotel anders bewerten, als eine Fami-

lie mit zwei Kindern. Deswegen sollte man Bewertungen immer differenziert beurteilen.

Umfeld-BeeinflusserKunden sind Markenbotschaf-ter. Wenn ein Kunde von einem Unternehmen, bzw. von dessen Produkten und/oder Dienst-leistungen, überzeugt ist, wird er es gern weiterempfehlen. Natürlich gilt das auch um-gekehrt: Wenn er unzufrieden war, wird er seinem Umfeld abraten, dort etwas zu konsu-mieren.

Die Quintessenz für Unter-nehmen lautet: „Bring den Kun-den dazu, dein Unternehmen zu empfehlen.“ Märkte sind Gespräche – im Marketing wird Word-of-Mouth als eine infor-melle, wertende Meinungsäu-ßerung über Marken, Produkte, Services und Unternehmen zwi-schen Konsumenten verstan-den. Meinungsführer können als Multiplikatoren in einem Word-of-Mouth-Prozess dienen. Lernen Sie Ihre Multiplikatoren kennen und nutzen Sie die lau-fende Rückkoppelung mit Ihren Influencer.

Marina Blümel-Seirer ist Projektmanagerin bei SMA

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AktiOn

Social Media für die KunstWIEN. „TransCoding“ will junge Erwachsene für kre-atives Denken und künstle-risches Arbeiten begeistern. Die Sozialen Medien sind dabei ein zentrales Vehikel, erklärt Projektleiterin und Musikerin Barbara Lüne-burg. Das Kunstprojekt wird vom Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen des PEEK-Programms zur Entwick-lung und Erschließung der Künste gefördert.

Mit TransCoding will Pro-jektleiterin Lüneburg von der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz junge Erwachsene zwi-schen 20 und 35 Jahren für Kunst interessieren

persOnAliA

Stärkung von Social MediaWIEN. Die Agentur Mile-stones in Communication beruft ihren Head of Social Media, David Obererla-cher, als Prokurist in die Geschäftsführung. Damit will die PR-Agentur den Stellenwert ihres Social-Media-Bereichs stärken, kommunizierte man in einer Aussendung. Als Head of Social Media leitet Oberer-lacher ein achtköpfiges Experten-Team, das sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen strate-gischen Säule der Agentur entwickelt hat.

Meinungsfüh-rer können als Multiplikato-ren in einem Word-of-Mouth-Prozess dienen. Lernen Sie deshalb Ihre Multiplikatoren kennen.

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werden kann, egal welches Handy er hat“, sagt Zottl.

Gatherer nutzt die Standards von Smartphones, um Freunde und Kollegen einzuladen, und versendet die Infos automa-tisch über den richtigen Kanal. Abhängig von den hinterlegten Kontaktdaten im Adressbuch, verschickt die App automa-tisch Benachrichtigungen über verschiedene Plattformen, per E-Mails und SMS. In gatherer integriert ist auch ein Kalen-der; mit diesem ist es möglich, schnell und einfach passende Termine auszuwählen, ohne in eine Kalender-App wechseln zu müssen.

Gemeinsames Projektgatherer ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus Projekten letzt-lich Start-ups werden: Angefan-gen hat gatherer als Studieren-denprojekt im Masterstudium Digitale Medientechnologien. Im Rahmen der Vertiefung „Mobiles Internet“ arbeitete das Team an der Entwicklung der App. Desirée Zottl war für

die Entwicklung der iOS-App zuständig, Michael Kräftner für Android und Thomas Ederer für Windows Phone. Um den Server kümmerte sich Aleksandar Pa-lic ebenso wie um die Webplatt-form, die er mit Carina Skladal entwickelte, die auch für das Design und für Social Media und PR verantwortlich ist.

Vor einem Jahr wurde das Team dann in die erste Runde des Creative pre-incubator, ei-ner Kooperation zwischen FH St. Pölten und dem Gründer-service accent, aufgenommen und mit dem Programm beim Umsetzen der Idee und der Unternehmensgründung unter-stützt. Die Studierenden waren mit ihrer App unter den Besten bei mehreren Wettbewerben zu Geschäftsideen und Unterneh-mensgründung.

„Erwartungen übertroffen“„Gemeinsam mit accent haben wir den Creative pre-incubator vor rund eineinhalb Jahren gestartet“, sagt Hannes Raffa-seder, für Forschung und Wis-senstransfer verantwortlicher Prokurist der FH St. Pölten. „Dass diese kreative Spielwie-se als in Österreich in dieser Form bisher einzigartige Start-up-Initiative gleich im ersten Jahr derart erfolgreich genützt wurde, hat unsere Erwartungen jedenfalls übertroffen; wir wer-den so weitermachen.“

••• Von Chris Haderer

ST. PÖLTEN/WIEN. Wenn zwei Menschen einen Termin ver-einbaren, ist das in der Regel eine problemlose Angelegenheit – auch wenn ein übervoller Ka-lender für längere Wartezeiten sorgen kann. Einen gemein-samen Termin für mehrere Personen zu vereinbaren, kann hingegen schnell in ein Projekt ausarten.

Zwar gibt es eine Vielzahl an Services und Tools, wie etwa Telefon, SMS oder E-Mail, Mes-saging-Dienste wie iMessage, WhatsApp und Facebook Mes-senger oder Google Hangouts und Skype – allerdings ist die Vielzahl von Kommunikations-wegen schnell recht aufwen-dig. Eine neue App von den Absolventen der FH St. Pölten soll nun als Schnittstelle der Kommunikationswege dienen und das Finden eines Termins erleichtern.

Automatische EinladungDesirée Zottl, Mitbegründerin von „gatherer“ und Absolventin der Studiengänge Medientech-nik und Digitale Medientechno-logien der FH St. Pölten, wollte sich mit ihren Freundinnen fürs Oktoberfest verabreden. Aber: „Nicht jede und jeder ist auf Fa-cebook oder benutzt WhatsApp“, sagt Zottl. „Dann muss man eine E-Mail oder SMS schreiben und hinterhertelefonieren; das ist mühsam.“ Also entstand die Idee zum Programmieren einer eigenen App, die alle Plattfor-men bedient. Nach einem Jahr Konzeption, Umfragen und tech-nischer Entwicklung präsentier-te Zottl nun gemeinsam mit vier Studienkollegen die Lösung: die App gatherer.

Die App ist kostenlos für iOS, Android und Windows Phone erhältlich und im Web auch für Personen ohne Smartphone erreichbar. „Uns ist es wichtig, dass jeder Mensch eingeladen

Einfach gut verplantEin niederösterreichisches Start-up will mit einer App die Gruppen-Terminplanung revolutionieren: „gatherer“.

Das Team gatherer ist ein niederösterrei-chisches Tech-Start-up unter der Leitung von Desirée Zottl, Thomas Ederer, Michael Kräftner, Aleksandar Palic und Carina Skladal.

MultichannelDie gatherer-App verschickt Einladungen in Abhängigkeit vom Kommuni-kationsweg, der im Adressbuch des Anwenders gespeichert ist. Somit arbeitet das System mit allen Plattformen zusammen. Die gatherer-App gibt es für iOS, Android und Windows.

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medianet.at Freitag, 4. Dezember 2015 social & new media 13

[email protected] | www.xpert.network

x p e r t . n e t w o r k

Ist auch Ihre Digitalagentur schon gelistet?

••• Von Chris Haderer

WIEN. „CIOs werden in der heutigen Geschäftswelt immer mehr als Führungspersonen wahrgenommen, die neue Ideen und Innovationen in skalierba­re und smarte Lösungen über­tragen“, sagt Bernhard Göbl (Bild), Director im Bereich Con­sulting von Deloitte Österreich. „Die finanziellen Rahmenbedin­gungen hierfür finden sie aber häufig noch nicht vor.“

Laut dem globalen Deloitte CIO Survey wandelt sich die Rolle der CIOs vom Techniker zum strategischen Mitent­scheider und Initiator; neben operativen Tätigkeiten rücken Innovation, Geschäftsentwick­lung und Digitalisierung der Unternehmen weltweit immer stärker in den Fokus.

Unter dem DurchschnittAllerdings fällt in Österreich das Commitment zum Thema Digitalisierung derzeit noch geringer aus als im interna­tionalen Durchschnitt. In der Frage „Welche Technologiebe­reiche werden in den nächsten zwei Jahren einen signifikanten Einfluss auf Ihr Geschäft ha­

ben?“ wählten 75% der inter­nationalen Teilnehmer „Digital (mobile, social, web)“, in Öster­reich hingegen taten dies nur 50%.

„Österreich muss im Bereich Digitalisierung noch aufholen. Einerseits bemerken CIOs, dass sie ihre digitalen Fähigkeiten ausbauen müssen. Andererseits wird aber der internationale Digitalisierungstrend von ös­terreichischen IT­Verantwort­lichen noch nicht in seiner ganzen Tragweite erkannt“, sagt Göbl. „Hier muss noch viel Bewusstseinsbildung passie­ren, um international nicht den Anschluss zu verlieren.“

Klare ForderungenLaut der aktuellen CIO­Studie verlangen die IT­Leiter ver­mehrt nach Beteiligung und Führung in Transformations­ und Strategieprozessen; sie wollen immer stärker als Mit­gestalter agieren: 60% möchten die IT­Organisation zu einem aktiven Bestandteil der Pro­dukt­ und Service­Entwicklung machen; mehr als 40% wollen Business­Innovationen, Strate­gie und Unternehmensdigitali­sierung vorantreiben.

digital-RückstandCIO Survey: Österreichs Unternehmen haben Nachholbedarf in Digitalisierungsbelangen.

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