mosaicomusical
Der Titel „mosaico“ ist dem Portugiesischen entnommen und be-
deutet dasselbe wie im Deutschen: Mosaik, buntverschiedene
Teile zu einem harmonischen Ganzen zusammengesetzt. Ge-
meint ist damit, dass unterschiedliche Menschen, in unserem Fall
Klarinettist(inn)en, zusammen kommen, um gemeinsam Musik
zum Klingen zu bringen. Dazu ist eine einigende Idee erforder-
lich, welche zu einem gewissen Teil den geschriebenen Noten
entspringen mag, zu einem größeren Teil aber vom verwandten
Empfindenkönnen aller Beteiligten beeinflusst wird. Das musika-
lische Mosaik wird also erst durch geduldige Auseinandersetzung
zu einer Reife gelangen, die den Zuhörer in seinem Innersten er-
reicht, was das primäre Anliegen des Ensembles ist.
mosaico musical
KAL 6304-2
Aufnahme: 14. – 17. Februar 2008, Laurentius-Kirche OberderdingenRecording Producer / Tonmeister: Piotr FurmanczykArtwork & Text-Layout: Jens F. Meier, Kaleidos media & artsHintergrundfoto: 13thJoerg (Photocase.com)Künstlerfotos: cJens F. Meier, Piotr FurmancykTexte: cMartin Schöttle, Ensemble ClaríssonoPublishers: Gérard Billaudot, Paris (Albinoni); Pantarhei-Verlag, Stuttgart (Bach); Schott Music, Mainz (Harvey); Advance Music, Rottenburg (Curtis); Comus Publications, GB (Sondheim)Produktion: Kaleidos media & arts | www.musik-kunst-medien.dep& c 2008 Kaleidos Musikeditionen | www.musikeditionen.de
DD D
mosaicomusical
1
Tomaso Albinoni (1671 – 1750)Sonate in g-Moll op. 2, Nr. 6 bearbeitet für Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette von Jean Thilde
Adagio 01‘38Allegro 02‘19Grave 01‘40Allegro 01‘53
Edvard Grieg (1843 – 1907)Streichquartett op. 27 g-Moll, 1. Satz 12‘45(Un poco Andante – Allegro molto ed agitato)bearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Wachet auf, ruft uns die StimmeSchübler‘scher Choral Nr. 1 BWV 645 02‘354-stimmiger Choralsatz aus der Kantate BWV 140 01‘40bearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Paul Harvey (*1935)Quartet (für drei B-Klarinetten und Bassklarinette)1. Prelude 02‘012. Waltz 01‘283. Scherzo 01‘374. Toccata and Fugue 03‘42
Mike Curtis (*1952)A Klezmer Wedding 07‘11Doina – Hora – Chusidl – Freylachfür Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette
Giacomo Puccini (1858 – 1924) Crisantemi (Andante mesto) 05‘18bearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Stephen Sondheim (*1930)Send in the Clowns 03‘32bearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Gareth Brady
Gesamtspielzeit: 49‘26
5
6
8
12
13
14
4
11
23
910
7
Aufnahme: 14. – 17. Februar 2008, Laurentius-Kirche OberderdingenRecording Producer / Tonmeister: Piotr FurmanczykArtwork & Text-Layout: Jens F. Meier, Kaleidos media & artsHintergrundfoto: 13thJoerg (Photocase.com)Künstlerfotos: cJens F. Meier, Piotr FurmancykTexte: cMartin Schöttle, Ensemble ClaríssonoPublishers: Gérard Billaudot, Paris (Albinoni); Pantarhei-Verlag, Stuttgart (Bach); Schott Music, Mainz (Harvey); Advance Music, Rottenburg (Curtis); Comus Publications, GB (Sondheim)Produktion: Kaleidos media & arts | www.musik-kunst-medien.dep& c 2008 Kaleidos Musikeditionen | www.musikeditionen.de
DD D
mosaicomusical
1
Tomaso Albinoni (1671 – 1750)Sonate in g-Moll op. 2, Nr. 6 bearbeitet für Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette von Jean Thilde
Adagio 01‘38Allegro 02‘19Grave 01‘40Allegro 01‘53
Edvard Grieg (1843 – 1907)Streichquartett op. 27 g-Moll, 1. Satz 12‘45(Un poco Andante – Allegro molto ed agitato)bearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Wachet auf, ruft uns die StimmeSchübler‘scher Choral Nr. 1 BWV 645 02‘354-stimmiger Choralsatz aus der Kantate BWV 140 01‘40bearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Paul Harvey (*1935)Quartet (für drei B-Klarinetten und Bassklarinette)1. Prelude 02‘012. Waltz 01‘283. Scherzo 01‘374. Toccata and Fugue 03‘42
Mike Curtis (*1952)A Klezmer Wedding 07‘11Doina – Hora – Chusidl – Freylachfür Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette
Giacomo Puccini (1858 – 1924) Crisantemi (Andante mesto) 05‘18bearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Stephen Sondheim (*1930)Send in the Clowns 03‘32bearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Gareth Brady
Gesamtspielzeit: 49‘26
5
6
8
12
13
14
4
11
23
910
7
Tomaso Albinoni (1671 - 1750) Sonate in g-MollAdagio – Allegro – Grave – Allegrobearbeitet für Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette von Jean Thilde
Vom großen venezianischen Meister und Schöpfer
unzähliger Opern erklingt als feierliche Intrade in die
Klangwelt des Klarinetten-Ensembles dieses feinsinnig
komponierte Werk. Albinoni gehörte neben Vivaldi zu
den von Bach am meisten geschätzten italienischen
Komponisten. Zwar sind alle vier Sätze in Moll geschrie-
ben, doch hatte dieses Tongeschlecht damals nicht
dieselbe, tragisch-traurige Bedeutung wie später in
der klassischen und romantischen Musik. Das belegen
die beiden schnellen Sätze sehr deutlich, in denen
von Schwermut nichts zu spüren ist. Die Sätze könnten
auch phantasievoller überschrieben sein mit...
Festlicher Auftakt – Spiel der Kinder – Abendlied
– Fröhliche Jagd
Edvard Grieg (1843 - 1907) Streichquartett op. 27 g-Moll, 1. Satzbearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Drei Stimmen in einem Klang, verstärkt durch eine vierte, die den Grundton, die Basis, verdoppelt, das ist das Wesen des vierstimmigen Satzes, der über alle Jahrhunderte hin-weg im Chorgesang seinen Ausdruck fand und seine höchste künstlerische und zugleich intimste Ausprägung im Streichquartett. Man könnte sagen, vier Stimmen drücken alles aus, mehr gibt es nicht zu sagen.
Weshalb die fünf Musiker mit ihren Klarinetten Werke der Streichquartett-Literatur spie-len, hat tiefere Gründe: Es ist vor allem der Atem, der sich in direkter Weise mit den Tönen verbindet, ähnlich der menschlichen Stimme. Hat man lange Zeit alleine Vokalisten und Streichern die Fähigkeit zu reiner Intonation zugesprochen, so ist dies heute auch für Bläser eine Selbstverständlichkeit. Warum also sollten sie es sich versagen, der großen Literatur der Streichquartette durch ihr Spiel mit dem Atem zu neuer Wirkung in verän-derten Farben zu verhelfen?
Die Jahre zwischen 1874 und 1880 waren vielleicht die schwierigsten und schmerz-lichsten in Griegs Leben – aber zugleich auch Jahre der Klärung und des Durchbruchs zu einer neuen Ebene seiner Ausdruckskraft. In dieser Zeit entstand das Streichquartett g-Moll op. 27. Am besten beschreiben Griegs eigene Worte die persönliche Bedeutung dieses Werkes:
„Wenn ich nun ein bisschen von mir berichten darf, so möchte ich sagen, dass ich dieses Bad in Einsamkeit und Natur brauchte, das ich bekommen habe. Ich brauchte Arbeits-ruhe, und die habe ich erfahren, vielleicht mehr, als mir gut tut. Ich habe neulich ein Streichquartett vollendet, welches ich jedoch bisher noch nicht gehört habe. Es ist in g-Moll und nicht darauf berechnet, als Trivialität auf den Markt zu gelangen. Es strebt nach Breite, Flucht und vor allem Klang für die Instrumente, für die es geschrieben ist. Ich brauchte es als Studie. Jetzt will ich mich an ein anderes Kammermusikstück heranma-chen. Ich glaube, das ist der Weg, auf dem ich mich selber wieder finde.“
Tom
aso
Alb
inon
i Edvard Grieg
Tomaso Albinoni (1671 - 1750) Sonate in g-MollAdagio – Allegro – Grave – Allegrobearbeitet für Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette von Jean Thilde
Vom großen venezianischen Meister und Schöpfer
unzähliger Opern erklingt als feierliche Intrade in die
Klangwelt des Klarinetten-Ensembles dieses feinsinnig
komponierte Werk. Albinoni gehörte neben Vivaldi zu
den von Bach am meisten geschätzten italienischen
Komponisten. Zwar sind alle vier Sätze in Moll geschrie-
ben, doch hatte dieses Tongeschlecht damals nicht
dieselbe, tragisch-traurige Bedeutung wie später in
der klassischen und romantischen Musik. Das belegen
die beiden schnellen Sätze sehr deutlich, in denen
von Schwermut nichts zu spüren ist. Die Sätze könnten
auch phantasievoller überschrieben sein mit...
Festlicher Auftakt – Spiel der Kinder – Abendlied
– Fröhliche Jagd
Edvard Grieg (1843 - 1907) Streichquartett op. 27 g-Moll, 1. Satzbearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Drei Stimmen in einem Klang, verstärkt durch eine vierte, die den Grundton, die Basis, verdoppelt, das ist das Wesen des vierstimmigen Satzes, der über alle Jahrhunderte hin-weg im Chorgesang seinen Ausdruck fand und seine höchste künstlerische und zugleich intimste Ausprägung im Streichquartett. Man könnte sagen, vier Stimmen drücken alles aus, mehr gibt es nicht zu sagen.
Weshalb die fünf Musiker mit ihren Klarinetten Werke der Streichquartett-Literatur spie-len, hat tiefere Gründe: Es ist vor allem der Atem, der sich in direkter Weise mit den Tönen verbindet, ähnlich der menschlichen Stimme. Hat man lange Zeit alleine Vokalisten und Streichern die Fähigkeit zu reiner Intonation zugesprochen, so ist dies heute auch für Bläser eine Selbstverständlichkeit. Warum also sollten sie es sich versagen, der großen Literatur der Streichquartette durch ihr Spiel mit dem Atem zu neuer Wirkung in verän-derten Farben zu verhelfen?
Die Jahre zwischen 1874 und 1880 waren vielleicht die schwierigsten und schmerz-lichsten in Griegs Leben – aber zugleich auch Jahre der Klärung und des Durchbruchs zu einer neuen Ebene seiner Ausdruckskraft. In dieser Zeit entstand das Streichquartett g-Moll op. 27. Am besten beschreiben Griegs eigene Worte die persönliche Bedeutung dieses Werkes:
„Wenn ich nun ein bisschen von mir berichten darf, so möchte ich sagen, dass ich dieses Bad in Einsamkeit und Natur brauchte, das ich bekommen habe. Ich brauchte Arbeits-ruhe, und die habe ich erfahren, vielleicht mehr, als mir gut tut. Ich habe neulich ein Streichquartett vollendet, welches ich jedoch bisher noch nicht gehört habe. Es ist in g-Moll und nicht darauf berechnet, als Trivialität auf den Markt zu gelangen. Es strebt nach Breite, Flucht und vor allem Klang für die Instrumente, für die es geschrieben ist. Ich brauchte es als Studie. Jetzt will ich mich an ein anderes Kammermusikstück heranma-chen. Ich glaube, das ist der Weg, auf dem ich mich selber wieder finde.“
Tom
aso
Alb
inon
i Edvard Grieg
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)Wachet auf, ruft uns die Stimme(BWV 645 + BWV 140)bearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Für jeden Sonntag des Kirchenjahres sowie für
alle kirchlichen Feste schrieb Johann Sebastian
Bach während vieler Jahre als Thomaskantor
zahlreiche Kantaten und Choralbearbeitungen,
von denen einige zu besonderer Bedeutung
gelangten. Eine davon ist „Wachet auf, ruft uns
die Stimme“, ein dreistimmiges Choralvorspiel,
welches Bach seiner gleichnamigen Kantate
entnommen hat. Dieses Lied ist für das Ende
des Kirchenjahres bestimmt und soll Licht in die
dunkle Jahreszeit und in die Herzen der Men-
schen bringen.
Joh
ann
Seba
stian
Bac
h Paul Harvey (*1935)Quartet (für drei B-Klarinetten und Bassklarinette)
Prelude – Waltz – Scherzo – Toccata and Fugue
Heiterkeit, ausgelassene Fröhlichkeit, improvisierte Launen – aus diesen Komponenten setzt sich das 1974 entstandene Werk zusammen. Ob-wohl das Quartett von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung abzulaufen scheint, besteht es doch aus vier Sätzen, die nur durch kurze Pausen von-einander getrennt sind. Keiner kann als wirklich langsam bezeichnet wer-den. Wozu auch? mag Harvey sich gedacht haben. Am Anfang steht ein „Präludium“: Das hoppelt fröhlich im 4/4-Takt vor sich hin. Ihm folgt ein gemütlicher Walzer, der nach einem hektischen Zwischenspiel wieder in sein ruhiges Gleis zurückfindet. Am Ende schneller werdend leitet er über zum witzigen Scherzo, welches in raschem 6/8-Takt dahinfliegt. Im vierten Satz „Toccata und Fuge“ erklingt – wie zur Beruhi-gung der Gemüter vor der letzten Jagd – eine gemessene und ausdrucks-volle Improvisation, bis dann ganz plötzlich die Stimmen, eine nach der anderen, mit dem übermütigen Schluss-Thema einsetzen. Es folgt eine wil-de Durchführung, bis sich dann zum guten Schluss wieder alle Stimmen im Thema zusammenfinden.Beim genauen Hinhören fällt auf, dass der eine Satz endet, wie der jeweils nächste beginnt – mit dem genau gleichen Motiv. Ein Umstand, der die Sätze – Teile des Mosaiks – untereinander zu einem größeren Ganzen zu-sammen schweißt.
Paul Harvey
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)Wachet auf, ruft uns die Stimme(BWV 645 + BWV 140)bearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Für jeden Sonntag des Kirchenjahres sowie für
alle kirchlichen Feste schrieb Johann Sebastian
Bach während vieler Jahre als Thomaskantor
zahlreiche Kantaten und Choralbearbeitungen,
von denen einige zu besonderer Bedeutung
gelangten. Eine davon ist „Wachet auf, ruft uns
die Stimme“, ein dreistimmiges Choralvorspiel,
welches Bach seiner gleichnamigen Kantate
entnommen hat. Dieses Lied ist für das Ende
des Kirchenjahres bestimmt und soll Licht in die
dunkle Jahreszeit und in die Herzen der Men-
schen bringen.
Joh
ann
Seba
stian
Bac
h Paul Harvey (*1935)Quartet (für drei B-Klarinetten und Bassklarinette)
Prelude – Waltz – Scherzo – Toccata and Fugue
Heiterkeit, ausgelassene Fröhlichkeit, improvisierte Launen – aus diesen Komponenten setzt sich das 1974 entstandene Werk zusammen. Ob-wohl das Quartett von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung abzulaufen scheint, besteht es doch aus vier Sätzen, die nur durch kurze Pausen von-einander getrennt sind. Keiner kann als wirklich langsam bezeichnet wer-den. Wozu auch? mag Harvey sich gedacht haben. Am Anfang steht ein „Präludium“: Das hoppelt fröhlich im 4/4-Takt vor sich hin. Ihm folgt ein gemütlicher Walzer, der nach einem hektischen Zwischenspiel wieder in sein ruhiges Gleis zurückfindet. Am Ende schneller werdend leitet er über zum witzigen Scherzo, welches in raschem 6/8-Takt dahinfliegt. Im vierten Satz „Toccata und Fuge“ erklingt – wie zur Beruhi-gung der Gemüter vor der letzten Jagd – eine gemessene und ausdrucks-volle Improvisation, bis dann ganz plötzlich die Stimmen, eine nach der anderen, mit dem übermütigen Schluss-Thema einsetzen. Es folgt eine wil-de Durchführung, bis sich dann zum guten Schluss wieder alle Stimmen im Thema zusammenfinden.Beim genauen Hinhören fällt auf, dass der eine Satz endet, wie der jeweils nächste beginnt – mit dem genau gleichen Motiv. Ein Umstand, der die Sätze – Teile des Mosaiks – untereinander zu einem größeren Ganzen zu-sammen schweißt.
Paul Harvey
Mike Curtis (*1952)A Klezmer Wedding (Eine Klezmer-Hochzeit)Doina – Hora – Chusidl – Freylachfür Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette
In einer quasi improvisierten Einleitung (Doina) melden sich einige wichtige Redner zu Wort, um dem Brautpaar Glück zu wünschen. Beim Schreittanz (Hora) im 3/4-Takt, der seinen Ursprung in Rumä-nien hat, brummelt zunächst die Bassklarinette alleine vor sich hin. Hier ist die Stimmung noch verhalten. Die Hochzeitsgäste sind voll gespannter Erwartung, was der Abend noch bringen wird.Der Chusidl, eigentlich ein Reihentanz, noch immer zögernd und langsam, lässt aber bereits aufkommende Heiterkeit erahnen. Im Freylach zuletzt kommt die Stimmung auf ihren ausgelassenen Höhepunkt, so dass keiner mehr auf seinem Platze sitzen bleibt und sich alle tanzend immer schneller im Kreise drehen.
Mike C
urtis
A K
lezm
er W
eddi
ng
Giacomo Puccini (1858 – 1924)Crisantemi (Andante mesto)bearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Chrysanthemen, Goldblüten aus China, symbolisieren den Herbst, aber auch ein langes Leben. In Japan nennt man sie „Kiku“, was Abendson-ne bedeutet. Sie weist auf den Abschied hin. Doch steckt im Abschied schon der Keim des Wiederbeginns, des Neuanfangs.Bei den traurig dahin schreitenden Klängen erscheinen vor dem inneren Auge die goldfarben schimmernden Blüten, von Reif überzogen, auf einem Grabhügel. Die Blüten werden zerfallen. Doch aus ihnen allen wird neues Leben hervorgehen.Davon erzählen auch die hellen Sonnenstrahlen, die sich in abertausen-den Eiskristallen brechen, mit denen die Blütenblätter nach einer langen und kalten Nacht überzogen sind. Es ist die Sonne des nächsten, immer wieder neuen Morgens.
Giacomo Puccini
Mike Curtis (*1952)A Klezmer Wedding (Eine Klezmer-Hochzeit)Doina – Hora – Chusidl – Freylachfür Es-Klarinette, zwei B-Klarinetten und Bassklarinette
In einer quasi improvisierten Einleitung (Doina) melden sich einige wichtige Redner zu Wort, um dem Brautpaar Glück zu wünschen. Beim Schreittanz (Hora) im 3/4-Takt, der seinen Ursprung in Rumä-nien hat, brummelt zunächst die Bassklarinette alleine vor sich hin. Hier ist die Stimmung noch verhalten. Die Hochzeitsgäste sind voll gespannter Erwartung, was der Abend noch bringen wird.Der Chusidl, eigentlich ein Reihentanz, noch immer zögernd und langsam, lässt aber bereits aufkommende Heiterkeit erahnen. Im Freylach zuletzt kommt die Stimmung auf ihren ausgelassenen Höhepunkt, so dass keiner mehr auf seinem Platze sitzen bleibt und sich alle tanzend immer schneller im Kreise drehen.
Mike C
urtis
A K
lezm
er W
eddi
ng
Giacomo Puccini (1858 – 1924)Crisantemi (Andante mesto)bearbeitet für Es-Klarinette, drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Ensemble Claríssono
Chrysanthemen, Goldblüten aus China, symbolisieren den Herbst, aber auch ein langes Leben. In Japan nennt man sie „Kiku“, was Abendson-ne bedeutet. Sie weist auf den Abschied hin. Doch steckt im Abschied schon der Keim des Wiederbeginns, des Neuanfangs.Bei den traurig dahin schreitenden Klängen erscheinen vor dem inneren Auge die goldfarben schimmernden Blüten, von Reif überzogen, auf einem Grabhügel. Die Blüten werden zerfallen. Doch aus ihnen allen wird neues Leben hervorgehen.Davon erzählen auch die hellen Sonnenstrahlen, die sich in abertausen-den Eiskristallen brechen, mit denen die Blütenblätter nach einer langen und kalten Nacht überzogen sind. Es ist die Sonne des nächsten, immer wieder neuen Morgens.
Giacomo Puccini
Dies ist das Lied eines Paares, welches eine wirklich
lange Zeit miteinander verbracht hat. Spiele, Masken,
Verkleidung. Erst ging man aufeinander zu. Und jetzt
voneinander weg? Bin ich Narr oder Clown? Was
bleibt uns nur? Kann man es wissen?
„Send in the Clowns“ aus seinem 1973 komponierten
Musical „A little night music“ ist Stephen Sondheims
Ballade von Aufbruch und Neuanfang.
StephenSondheim
Stephen Sondheim (*1930) Send in the Clownsbearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Gareth Brady
Send inthe Clowns
Dies ist das Lied eines Paares, welches eine wirklich
lange Zeit miteinander verbracht hat. Spiele, Masken,
Verkleidung. Erst ging man aufeinander zu. Und jetzt
voneinander weg? Bin ich Narr oder Clown? Was
bleibt uns nur? Kann man es wissen?
„Send in the Clowns“ aus seinem 1973 komponierten
Musical „A little night music“ ist Stephen Sondheims
Ballade von Aufbruch und Neuanfang.
StephenSondheim
Stephen Sondheim (*1930) Send in the Clownsbearbeitet für drei B-Klarinetten und Bassklarinette von Gareth Brady
Send inthe Clowns
Ensemble Claríssono
Seit 2001 besteht das Ensemble Claríssono. Sinninhalt dieses Namens sind die klar-klin-genden Klarinetten. Zuweilen als Instrument der Liebe bezeichnet verfügt die Klarinette über einen enormen Tonumfang von bald vier Oktaven, welcher ihr spielend den Wechsel zwischen führender Stimme (Sopran) und meist tiefer geführter Begleitung (Alt und Tenor) ermöglicht. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Bassklarinette, welche den Zusammen-klang nach unten hin vervollkommnet. Mit vier oder fünf Klarinetten steht somit ein voll-ständiger Klangkörper zur Verfügung, der – ähnlich dem Streichquartett – alle Musikstile zu interpretieren geeignet erscheint. Auch in dieser Hinsicht liegt der CD der Gedanke des Mosaiks zugrunde: Es findet sich Alte Musik neben neuerer und heitere neben tragischer. Ein vielfarbiges Spektrum eben, welches erst durch das Zusammenfügen der Teile das Ganze sichtbar werden lässt, wie das farbige Mosaik in einem der Fenster der Laurentius-Kirche in Oberderdingen, in welcher die Tonaufnahmen gemacht wurden.
Als relativ junges Instrument der Musikgeschichte verfügt die Klarinette nicht über eine ebenso reichhaltige und bunte Literatur wie das erwähnte Streicher-Ensemble. So wird es immer wieder erforderlich, Stücke für die eigene Besetzung zu bearbeiten. Auch hier zeigt sich, dass trotz der Verschiedenheit zwischen Originalwerken und bearbeiteten die Einzelteile zusammen ein stimmiges Konzept ergeben, welches dem Zuhörer zu fast jeder seiner Stimmungen ein geeignetes musikalisches Pendant liefert.
Jürgen Klotz (*1972)B-Klarinette
studierte in Trossingen an der Staatlichen Hochschule für Musik Klarinette bei Prof. Waldemar Wandel sowie das Fach Rhythmik. Musik und Bewegung sind daher die beiden Pole und zugleich die Schnittmenge seiner Arbeit:Menschen zur Musik bewegen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, beschreibt die pädagogische Seite, das Unterrichten in den Fächern Klarinette und Rhythmik (auch musikalische Früherziehung) an den Jugendmusikschulen in Pforzheim und Ditzingen.Menschen durch Musik bewegen ist das Anliegen der künstle-rischen Seite beim aktiven Musizieren in verschiedenen Ensembles wie z.B. dem Landesblasorchester Baden-Württemberg und bei Ensemble Claríssono.
Kontakt zu Ensemble Claríssono:
Jürgen KlotzHasenbergstr. 107
70176 Stuttgart
Fon: +49 (0)711-620 39 399Fax: +49 (0)711-620 92 07
Email: [email protected]: www.ensemble-clarissono.de
Martin Schöttle (*1953)Bassklarinette
studierte an der Hochschule für Musik Detmold Klarinette bei Prof. Jost Michaels und Prof. Hans-Dieter Klaus, darüber hinaus Klavier und Dirigieren. Er unterrichtete lange Jahre an der Musikschule in Calw, bis er sich selbständig machte.Neben seiner gelegentlichen Tätigkeit als Klarienttist an den Thea-tern in Stuttgart und Pforzheim liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit heute auf dem Führen seiner Klarinettenwerkstatt Claríssono. Durch seine Neuentdeckungen im Bereich der Resonanztechnik sorgt er für den „klartönenden“ Klang des Ensembles.
Ensemble Claríssono
Seit 2001 besteht das Ensemble Claríssono. Sinninhalt dieses Namens sind die klar-klin-genden Klarinetten. Zuweilen als Instrument der Liebe bezeichnet verfügt die Klarinette über einen enormen Tonumfang von bald vier Oktaven, welcher ihr spielend den Wechsel zwischen führender Stimme (Sopran) und meist tiefer geführter Begleitung (Alt und Tenor) ermöglicht. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Bassklarinette, welche den Zusammen-klang nach unten hin vervollkommnet. Mit vier oder fünf Klarinetten steht somit ein voll-ständiger Klangkörper zur Verfügung, der – ähnlich dem Streichquartett – alle Musikstile zu interpretieren geeignet erscheint. Auch in dieser Hinsicht liegt der CD der Gedanke des Mosaiks zugrunde: Es findet sich Alte Musik neben neuerer und heitere neben tragischer. Ein vielfarbiges Spektrum eben, welches erst durch das Zusammenfügen der Teile das Ganze sichtbar werden lässt, wie das farbige Mosaik in einem der Fenster der Laurentius-Kirche in Oberderdingen, in welcher die Tonaufnahmen gemacht wurden.
Als relativ junges Instrument der Musikgeschichte verfügt die Klarinette nicht über eine ebenso reichhaltige und bunte Literatur wie das erwähnte Streicher-Ensemble. So wird es immer wieder erforderlich, Stücke für die eigene Besetzung zu bearbeiten. Auch hier zeigt sich, dass trotz der Verschiedenheit zwischen Originalwerken und bearbeiteten die Einzelteile zusammen ein stimmiges Konzept ergeben, welches dem Zuhörer zu fast jeder seiner Stimmungen ein geeignetes musikalisches Pendant liefert.
Jürgen Klotz (*1972)B-Klarinette
studierte in Trossingen an der Staatlichen Hochschule für Musik Klarinette bei Prof. Waldemar Wandel sowie das Fach Rhythmik. Musik und Bewegung sind daher die beiden Pole und zugleich die Schnittmenge seiner Arbeit:Menschen zur Musik bewegen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, beschreibt die pädagogische Seite, das Unterrichten in den Fächern Klarinette und Rhythmik (auch musikalische Früherziehung) an den Jugendmusikschulen in Pforzheim und Ditzingen.Menschen durch Musik bewegen ist das Anliegen der künstle-rischen Seite beim aktiven Musizieren in verschiedenen Ensembles wie z.B. dem Landesblasorchester Baden-Württemberg und bei Ensemble Claríssono.
Kontakt zu Ensemble Claríssono:
Jürgen KlotzHasenbergstr. 107
70176 Stuttgart
Fon: +49 (0)711-620 39 399Fax: +49 (0)711-620 92 07
Email: [email protected]: www.ensemble-clarissono.de
Martin Schöttle (*1953)Bassklarinette
studierte an der Hochschule für Musik Detmold Klarinette bei Prof. Jost Michaels und Prof. Hans-Dieter Klaus, darüber hinaus Klavier und Dirigieren. Er unterrichtete lange Jahre an der Musikschule in Calw, bis er sich selbständig machte.Neben seiner gelegentlichen Tätigkeit als Klarienttist an den Thea-tern in Stuttgart und Pforzheim liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit heute auf dem Führen seiner Klarinettenwerkstatt Claríssono. Durch seine Neuentdeckungen im Bereich der Resonanztechnik sorgt er für den „klartönenden“ Klang des Ensembles.
Rie Clement-Miyauchi (*1977)Es-Klarinette
wurde in Japan geboren. Schon dort nahm sie Unterricht bei Prof. Karl Leister (Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker) und
Prof. Gigliotti Anthony (Soloklarinettist beim Philadelphia Symphony Orchestra). Sie studierte Orchestermusik bei Prof. Wolfgang Meyer,
Dirk Altmann (Soloklarinettist im Radiosinfonieorchester des SWR Stuttgart) und Wolfgang Weth (Soloklarinettist am Badischen Staats-
theater Karlsruhe). Außerdem nahm sie an Meisterkursen bei Prof. Sabine Meyer in Lübeck teil. Mit einem Kammermusik-Trio (Klav, Vlc, Klar) erhielt sie den ersten Preis beim Internationalen
Musikwettbewerb in Savona (Italien). Sie absolvierte ein Praktikum am Städtischen Orchester Pforzheim und arbeitet heute an der
Musikschule Böblingen als Klarinettenlehrerin.
Beate Müller (*1978)B-Klarinette
Beate Müller studierte nach der Ausbildung bei Martin Schöttle Schulmusik und Musikpädagogik bei Prof. Frits Hauser und Prof. Hans-Dietrich Klaus an der Hochschu-le für Musik Detmold. 2005 beendete sie ihr Studium im Fach Orchestermusik. Beate absolvierte mehrere Praktika in verschiedenen Orchestern, unter anderem bei den Dortmunder Philharmonikern und bei der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford. Seit vielen Jahren ist sie an der Musikschule Senne als Klarinetten- und Saxophon-lehrerin tätig und ist Gründungsmitglied des internationalen „ensemble vinorosso“. Mit ihrem „trio con abbandono“ (Akkordeon, Cello und Klarinette) erspielte sie sich diverse Preise und Auszeichnungen.
Piotr Furmanczyk (*1981)Dipl. Tonmeister
Kontakt: [email protected]
Frank Beutelschieß (*1981)B-Klarinette
begann in jungen Jahren sein Klarinettenspiel. Früh schon gewann er Wettbewerbe, doch bald erkannte er das pädagogische Poten-
tial der Musik und stellte dementsprechend die Weichen in seiner Ausbildung. Sein Klarinettenspiel vervollkommnete er auf zahlreichen
Meister- und Kammermusikkursen (u. a. bei Guy van Waas, Conservatoir Royal de Mons; François Benda, UdK Berlin;
Charles Neidich, Juilliard N.Y. ...). Zur Zeit lebt er am Bodensee und studiert Schulmusik.
Rie Clement-Miyauchi (*1977)Es-Klarinette
wurde in Japan geboren. Schon dort nahm sie Unterricht bei Prof. Karl Leister (Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker) und
Prof. Gigliotti Anthony (Soloklarinettist beim Philadelphia Symphony Orchestra). Sie studierte Orchestermusik bei Prof. Wolfgang Meyer,
Dirk Altmann (Soloklarinettist im Radiosinfonieorchester des SWR Stuttgart) und Wolfgang Weth (Soloklarinettist am Badischen Staats-
theater Karlsruhe). Außerdem nahm sie an Meisterkursen bei Prof. Sabine Meyer in Lübeck teil. Mit einem Kammermusik-Trio (Klav, Vlc, Klar) erhielt sie den ersten Preis beim Internationalen
Musikwettbewerb in Savona (Italien). Sie absolvierte ein Praktikum am Städtischen Orchester Pforzheim und arbeitet heute an der
Musikschule Böblingen als Klarinettenlehrerin.
Beate Müller (*1978)B-Klarinette
Beate Müller studierte nach der Ausbildung bei Martin Schöttle Schulmusik und Musikpädagogik bei Prof. Frits Hauser und Prof. Hans-Dietrich Klaus an der Hochschu-le für Musik Detmold. 2005 beendete sie ihr Studium im Fach Orchestermusik. Beate absolvierte mehrere Praktika in verschiedenen Orchestern, unter anderem bei den Dortmunder Philharmonikern und bei der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford. Seit vielen Jahren ist sie an der Musikschule Senne als Klarinetten- und Saxophon-lehrerin tätig und ist Gründungsmitglied des internationalen „ensemble vinorosso“. Mit ihrem „trio con abbandono“ (Akkordeon, Cello und Klarinette) erspielte sie sich diverse Preise und Auszeichnungen.
Piotr Furmanczyk (*1981)Dipl. Tonmeister
Kontakt: [email protected]
Frank Beutelschieß (*1981)B-Klarinette
begann in jungen Jahren sein Klarinettenspiel. Früh schon gewann er Wettbewerbe, doch bald erkannte er das pädagogische Poten-
tial der Musik und stellte dementsprechend die Weichen in seiner Ausbildung. Sein Klarinettenspiel vervollkommnete er auf zahlreichen
Meister- und Kammermusikkursen (u. a. bei Guy van Waas, Conservatoir Royal de Mons; François Benda, UdK Berlin;
Charles Neidich, Juilliard N.Y. ...). Zur Zeit lebt er am Bodensee und studiert Schulmusik.
mosaicomusical
Der Titel „mosaico“ ist dem Portugiesischen entnommen und be-
deutet dasselbe wie im Deutschen: Mosaik, buntverschiedene
Teile zu einem harmonischen Ganzen zusammengesetzt. Ge-
meint ist damit, dass unterschiedliche Menschen, in unserem Fall
Klarinettist(inn)en, zusammen kommen, um gemeinsam Musik
zum Klingen zu bringen. Dazu ist eine einigende Idee erforder-
lich, welche zu einem gewissen Teil den geschriebenen Noten
entspringen mag, zu einem größeren Teil aber vom verwandten
Empfindenkönnen aller Beteiligten beeinflusst wird. Das musika-
lische Mosaik wird also erst durch geduldige Auseinandersetzung
zu einer Reife gelangen, die den Zuhörer in seinem Innersten er-
reicht, was das primäre Anliegen des Ensembles ist.
mosaico musical
KAL 6304-2