Multiplikatoren-schulung
GabrieleWicht-Lückge
28.07.2015
Ziel 1 – Naturnahe Waldgesellschaften erhalten
Foto: Gabriele Wicht-Lückge
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wo kommen wir her?
8. Jhdt. v.Chr. „Urwald von einst“
Wo kommen wir her?Ende 19. Jhdt. 58% Nadelbäume, Vorrat 200m³/ha
Beginn 20. Jhdt. vom Agrar- zum Industrieland
2. Weltkrieg Notzeiten
1960er Jahre 64% Nadelbäume, v.a. Fi
BWI 1987:Gesamtwald(Staatswald)
(43%)
(8%)
(5,5%)
20,5%
(2,5%)(8%)
(12,5%)
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Baumartenanteile im Öffentlichen Wald
800 v
. Chr.
Firbas
IX 1850
1875
1900
1925
1950
1965
1975
1980
1985
1990
2000
2010 Ziel
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1.5
2025
31 34 37 39 40 40 40 38 3631 29
17
13
14
1413
12 10 9 8 88
8
8 10
1.5
9
11
1313
13 11 11 10 99
9
73
60
40
34
28 25 23 21 21 22 2223 24
25 32
2010 7 6 7 8 7 6 6 6 7 7
7
7
8 9 8 8 7 8 8 8 9 10 1116
11
2 2 2 22
2
22
1 2 3 33
3
46
andere Laubbaumarten
Eiche
Buche
Douglasie
Lärche
Kiefer
Tanne
Fichte
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wo stehen wir heute?Ab 70er Jahre:• Naturnahe Waldwirtschaft• Integration von Naturwaldgesellschaften und ihrer
jeweiligen Entwicklungsdynamik • Multifunktionalität
Heute:• 56,3 % naturnahe bis sehr naturnahe Wälder
(BWI 2012 im SW, 50,4% im Gesamtwald)
höchster Wert im Bundesgebiet
Wo wollen wir hin?• Regionaltypische, naturnahe
Waldgesellschaften: Flächenanteile erhalten
• Standortsheimische Baum-arten: 80% Flächenanteil WET-Standortspektrum
• Ökonomische Aspekteberücksichtigen
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Foto: Gabriele Wicht-Lückge
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wie wird das Ziel umgesetzt?• Weiterentwicklung des angestrebten
Baumartenverhältnisses (Berücksichtigung Klimawandel)
• Integration in die Waldbewirtschaftung mit Einführung WET-Richtlinie
konsequente Auslese und Pflege standortsheimischer Baumarten
Ta, Ei, sLb als mögl. Alternativen für klimalabile Fi-Bestockungen
ökosystemverträgliche Beimischung von Gastbaumarten
• Monitoring durch Forsteinrichtung
Ziel 2 – Lichtbaumarten mit 15% beteiligen (min. 10% Lb)
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Foto: Gabriele Wicht-Lückge
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wo kommen wir her?
Naturnahe Waldwirtschaft begünstigt tendenziell Schattbaumarten.
Entwicklung der Lichtbaumarten (im SW):
Kie 9,6% (1987) 7,2% (2012)
Lä 2,9% (1987) 2,4% (2012)
Ei 5,5% (1987) 6,6% (2012) (hierin zeigen sich die Umbau-Anstrengungen von Fichten-bestockungen der letzten Jahrzehnte und Störungsereignisse)
Wo stehen wir heute?
Ak
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wichtig für den Erhalt der BiodiversitätQuelle: FoFis Standardbericht vom 10.06.2015
Aktueller Anteil Lichtbaumarten im Staatswald
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wo wollen wir hin?
• Min. 15% Lichtbaumarten (als unterste „Auffanglinie“)
• Davon min. 10% Laubbäume, v.a. Eiche• Anwendung vielfältiger, an den lichtökologischen
Ansprüchen der Baumarten ausgerichteter Waldbauverfahren
• Nutzung von Störungs-flächen
Foto: Gabriele Wicht-Lückge
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wie wird das Ziel umgesetzt?• Weiterentwicklung des angestrebten
Baumartenverhältnisses (Berücksichtigung Klimawandel)
• Integration in die Waldbewirtschaftung mit Einführung WET-Richtlinie
Konsequente Begünstigung in der Mischwuchsregulierung
Umbau standorts- oder klimalabiler Wälder in lichtbaumartenreichere
Wahl geeigneter Ernte- und Verjüngungsverfahren
Belassen von Alteichen / Altkiefern auf der Fläche zum individuellen Ausreifen
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Wie wird das Ziel umgesetzt? Strecken des Hauptnutzungszeitraums
in Eichenwäldern
Störungsflächen zumindest phasen-weise nutzen
Pionierbaumarten in der Waldrand-gestaltung beteiligen
Offene Kleinstandorte erhalten
Waldinnen- und –außensäume pflegen
Erhalt von Elementen der Alters- und Zerfallsphase (AuT)
Foto: Gerhard Schnitzler
Fazit
• Beide Ziele wirkenauf ganzer Waldfläche.
• Wir nehmen Schatt- undLichtbaumarten in den Blick.
• Waldbauliche Behandlungs-konzepte sind abgestimmt auflichtökologische Ansprüche der Baumarten.
Gesamtkonzeption Waldnaturschutz - Multiplikatorenschulung 2015
Foto: Gabriele Wicht-Lückge