Mystisches SteinReich ohne Grenzen
Übersicht Großsteingräber(besonders sehenswerte Gräber sind farbig markiert)
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Drenthe
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1 „Steenhus“ Börger, Richtung Neubörger, bei Jugend her-berge, Ecke Herbergsweg/ Am Hünenstein
2/3 „Steenhus in den Klöbertannen“ und Großsteingrab in den Klöbertannen
Werpeloh, Richtung Börger, Weg auf der linken Seite (Steenhus links vom Weg) wegen militär. Gelände nicht immer frei zugänglich
4/5 „Auf der Buschhöhe“, zwei Großsteingräber
Werpeloh, Richtung Spahnharrenstätte, direkt am Jugendzeltplatz hinten rechts gelegen
6 „Steenberg“ Spahnharrenstätte, von Harrenstätte Richtung Spahn, vor Ausschilderung Hügelgräberfeld rechts
7 „Poldenhünensteine“ Spahnharrenstätte, von Werlte Richtung Lorup, Abzweig Spahnharrenstätte
8 „De hoogen Steener“ Werlte, Richtung Rastdorf/ Lorup, Parkplatz rechts der Straße, Ausschilderung fol-gen
9 „Plingenberger Steine“ im Langen Sand
Vrees, Richtung Rastdorf/ Lorup, Abzweig „Alte Heide“
10 Lahn Lahn, von Wehm Richtung Lahn, Ausschilderung folgen
11/12
Ostenwalde (rekonstru-iertes und um 70m ver-setztes Großsteingrab) und„Steingrab Ostenwalde 2“
Werlte/Ostenwalde, links und rechts der Straße von Werlte Richtung Sögel, EL11 Ausschilderung folgen, EL12 hinter Pferdeanlage
13 „Püttkesberge“ Sögel, Richtung Stavern/Kl. Berßen, links im Industrie- gebiet, Ausschilderung folgen
14 Sprakeler Holz Sögel, Richtung Sprakel, Ausschilderung folgen
15/16
Düvelskuhlen, zwei Großsteingräber
Sögel, Richtung Kl. Berßen, Abzweig Kl. Stavern, Ausschilderung folgen
17 „An der Kölkesdose“ Lahn, Richtung Eisten, zwei Mal rechts abbiegen
18 Hüven Nord „Volbers Hünensteine“
Hüven, Richtung Sögel, kurz vor Ortsausgang Ausschilderung folgen
19 Hüven Süd Hüven, Richtung Lähden, Nähe Hüvener Mühle, grünes Ortsschild rechts abbiegen
20 Lähden Lähden, Richtung Hüven, Ausschilderung folgen
21 „Im großen Sand“ Herßum, Richtung Holte, nach 2 km rechts im Wald
22 „Königsgrab“ (siehe Hünengräberstraße)
Groß Berßen, ausge-schilderter Parkplatz an der Straße Richtung Hüven, Grab auf der nördlichen Straßenseite
23 Rekonstruiertes Großsteingrab (siehe Hünengräberstraße)
Groß Berßen, ausge-schilderter Parkplatz an der Straße Richtung Hüven, südöstlich vom Königsgrab
24-28
Wappengrab Vorbild für das Grab auf dem Wappen des Landkreises Emsland und vier weitere rudimentäre Gräber (siehe Hünengräberstraße)
Groß Berßen, direkt am ausgeschilderten Parkplatz an der Straße Richtung Hüven
29 „Im Ipeken“(siehe Hünengräberstraße)
Groß Berßen, 450m west-lich vom ausgeschilderten Parkplatz an der Straße Richtung Hüven
30 „Ipeken Tannenwald“(siehe Hünengräberstraße)
Groß Berßen, 700m west-lich des Parkplatzes (s.o.)
31 „Brutsteene“ Groß Berßen, Richtung Sögel, in Herzogstr. einbie-gen, an Windkraftanlage links abbiegen
32 „Deepmoorsteene“ Groß Berßen, Richtung Lähden im Osterfeld, 250m nach Ortsausgang rechts abbiegen, dann links halten
33/34
„Steingrab auf Bruneforths Esch“ und Steingrab Bruneforth
Groß Stavern, von Kl. Berßen Richtung Stavern, Nähe Wassermühle Brune-forth, Ausschilderung fol-gen, EL35 neben Wegekreuz
35 „Am Osteresch“ Klein Stavern, von Meppen Richtung Sögel, gegenü-ber der Abfahrt nach Kl. Berßen (Berßener Str.)
36-39
Hünenbett und drei Großsteingräber als Grabgruppe „Bei Deymanns Mühle“
Klein Stavern, Parkplatz an der Nebenstraße von Klein Berßen nach Klein Stavern (Ausschilderung Grabhügelfeld im Ort folgen)
40 „Der steinerne Schlüssel“ Apeldorn, Richtung Meppen, kurz hin-ter Ortsausgang, Ausschilderung folgen
41 Westerloh Westerloh, Richtung Lähden, vor Straße „Zum Herthum“ Weg nach Süden nehmen, ca. 150m rechts
42 „Im Alt Frerener Forst“ Freren, Richtung Lengerich, Ausschilderung folgen
43 „In der Kunkenvenne“ Thuine, Richtung Freren, am nordöstlichen Ortsrand, Ausschilderung folgen
44 „Auf dem Radberg“ Langen/Rentrup, Richtung Thuine, Ausschilderung folgen
45 Mundersumer Sand Lingen/Mundersum, Richtung Bramsche, rund 2km westl. von Mundersum im Jagen 137
46-48
„Mehringer Steine“, die drei südlichsten Großsteingräber im Emsland
Emsbüren/Mehringen, Richtung Salzbergen/A30 (Napoleondamm), Ausschilderung folgen
Grabhügel und andere Sehenswürdigkeiten
WegweisendGroßsteingräber und Grabhügelfelder sind imEmsland ausgeschildert mit speziellen Wegweisern für Autofahrer und Radler.
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EmslandEmsland
H Hüvener Mühle eine der seltenen kombinierten Wind- und Wassermühlen Europas mit Findlings fundament aus dem 16. Jahrhundert
Hüven, Straße Richtung Lähden
I Historische Straße6,5 km Kopfstein pflaster-bahn aus Findlingssteinen, gebaut 1843-1857
Landstraße zwischen Klein Dörgen/Schleper - Klein Berßen - Sögel
J Historisches RathausUntergeschoss aus Findlingssteinen, erbaut 1408
Meppen-Zentrum
K Kath. Pfarrkirche St. VitusFindlingsfundamente bis zu 1,2m Tiefe und 6 Tonnen Gewicht, ab 919 n.Chr.
Meppen-BokelohOrtsmitte, auf einer Anhöhe an der Hase
L Kath. Kapelle St. Antonius1508 erbaut, mit Findlingsfundament
Haselünne-BückelteIn Bückelte Ausschilderung folgen
M BurgmannshofFindlings- und Ziegelbau mit gewölbtem Untergeschoss
Haselünne Ortsmitte - Ritterstraße
N Ref. Kirche, ehem. St. Benedikt dreischiffige Hallenkirche mit aus Findlingen errichte-tem Turm um 1200
Lengerich Ortsmitte
O „Thuiner Dreiklang“Katholische Kirche St. Georg mit aus Findlingen erbautem Westturm, einzige Simultankirche im Bistum Osnabrück mit Karlsstein und Großsteingrab (EL43)
ThuineKirche in der Ortsmitte, dann Ausschilderung folgen
H Grabhügelfeld, darunter ein Grabhügel mit Pfeilern/Ständern (rekonstruiert), in der Nähe Hünengrab „De Papeloze Kerk“
SleenerzandVon Schoonoord Richtung Sleen, auf der rechten Seite Hinweistafel zum Hünengrab „De Papeloze Kerk“, hinter dem Grab liegt das Feld
I Grabhügel Zwischen Borger und Drouwen auf der rechten Seite (Gruppe mit großen Bäumen)
J Grabhügel ebenfalls Galgenberg
Eppiesbergje Zwischen Odoorn und Valthe auf der linken Seite (Gruppe mit großen Bäumen)
K Fundstelle „Mädchen von Yde“ die berühmteste Moorleiche in Drenthe
Yde Hinweistafel, auf den Fund im Ort, ausgestellt im Museum Assen
L Veenbrug 1981 Entdeckung eines alten Bohlweges
Von Nieuw Dordrecht Richtung Barger-Compascuum, auf der rech-ten Seite im Wald
M Odoorner Kirche mit verbauten Findlingen
Odoorn-Zentrum
N Emmener Kirche mit verbauten Findlingen
Emmen-Zentrum
O Opferplatzin der Nachbarschaft auch Grabhügel
Zeijen-BolleveenVon Zeijen Richtung Donderen, direkt links am Ortsausgang.
A „Männige Berge“ Grabhügelfeld mit 65 Hügeln
Spahn/Spahnharrenstätte, Ausschilderung folgen
B „Mansenberge“ Grabhügelfeld
Groß Berßen, Straße von Klein Berßen Richtung Sögel, Ausschilderung folgen
C Hügelgräberwäldchen öst-lich von Klein Stavern Nähe Großsteingräber EL 36-39
Klein Stavern, Richtung Klein Berßen, Ausschilderung folgen
D „Monolith-Rast“laut Sage ein Opferstein mit Blutrinne
Börger, Bergstraße
E „König Surwolds Grab“Überreste einer außer-gewöhnlich großen Steinkammer
Börger - Börgerwald, Nähe Freizeitpark „Surwolds Wald“
F „Werpeloher Steinkreis“ arrangiert aus Findlingen mit Altarstein im Zentrum von Pater Matthäus Bergmann, eingeweiht 2004
Werpeloh, Richtung Wippingen (K114), hinter Sportplatz zweite Straße links, Ausschilderung folgen
G Wassermühle Bruneforthauf loser Aufschüttung von Findlingen erbaut, um 1545
Groß Stavern, Straße von Klein Berßen Richtung Stavern
Findlinge & mehr
DrentheDrenthe
Sehenswerte Grabhügel
EmslandEmslandA Archäologisches Reservat,Grabhügelfeld, in der Nähe zwei Hünengräber (D7 und D8), Galgenberg, cel-tic fields, mittelalterliche Karrenspuren
Strubben/KniphorstbosVon Anloo Richtung Schipborg, Parkplatz auf der rechten Seite
B Grabhügelfeld, darunter einige große Grabhügel, celtic fields, Galgenberg, alte Route von Coevorden nach Groningen
BalloerveldVon Rolde Richtung Balloo, Ausschilderung folgen nach Schaapskooi
C Grabhügelfeld in der Nähe eines Hünengrabes
KampsheideVom Zentrum Balloo der Ausschilderung nach Kampsheide folgen
D Grabhügelfeld mit mehr als 100 Grabhügeln
TumilibosVon Balloo Richtung Assen an der Ausschilderung nach Kampsheide vorbei, dann rechts in ein Waldgebiet, liegt auf der rechten Seite
E Grabhügelfeld Zwanenmeerbosin Gieten der Ausschilderung zum Schwimmbad folgen
F Grabhügelfeld mit mehr als 100 Grabhügel, celtic fields, in der Nähe Hünengrab D5
Noordsche VeldVon Donderen Richtung Norg, ausgeschilderter Parkplatz auf der linken Seite
G Grabhügelfeld HijkerveldBei Hijken nicht weit von Smilde liegt das Naturgebiet Hijkerveld/Schaapskooi
1 Steenbergen (Noorder Duinen), Gemeinde Noordenveld
von Steenbergen Richtung Roderesch, linke Seite
2 Westervelde, Gemeinde Noordenveld
Richtung Norg, am Ende der Ortschaft links abbiegen in eine kleine Straße
3/4 Midlaren-West und Midlaren-Oost (Steenakkers), Gemeinde Tynaarlo
von Zuidlaren Richtung Noordlaren, in Ortsmitte Midlaren links abbiegen, am Ende der Straße links, rechte Seite in Nähe eines Bauernhofes
5 Zeijen (Noordse Veld), Gemeinde Tynaarlo
Richtung Peest (Peesterweg), vor einem kleinen Wald rechts abbie-gen, rechte Seite (auch Grabhügelfelder in der Nähe)
6 Tynaarlo (Hunebedstraat), Gemeinde Tynaarlo
Richtung Zuidlaren, nach Bahnübergang sofort rechts abbiegen, am nächsten Kreuzungsbereich links
7 Schipborg, Gemeinde Aa en Hunze
Richtung Anloo (Borgweg), links im Wald (De Strubben) am Parkplatz (auch Grabhügelfelder in der Nähe)
8 Anloo-Noord (Kniphorstbos), Gemeinde Aa en Hunze
im Wald in Kniphorst-bos/Strubben zwischen Schipborg und Annen
9 Noordlo (Annen, Zuidlaarderweg), Gemeinde Aa en Hunze
von Anloo am Ortsausgang Richtung Zuidlaren, rechte Seite vor dem Kreisverkehr
10 Gasteren, Gemeinde Aa en Hunze
Richtung Oudemolen, rechte Seite am Parkplatz
11 Anloo-Zuid (Evertsbos), Gemeinde Aa en Hunze
von Anloo Richtung An-deren, links im Waldgebiet
12 Eext (Eext-es), Gemeinde Aa en Hunze
Richtung Anderen, rechte Seite
13 Eext (Eexter grafkelder), Gemeinde Aa en Hunze
Richtung Anderen, linke Seite
14 Eext (Eexterhalte), Gemeinde Aa en Hunze
Richtung Gietenerveld, linke Seite
15 Loon (Looner es), Gemeinde Assen
Richtung Taarlo, linke Seite
16 Balloo (Ballooer es), Gemeinde Aa en Hunze
vor Ortsausgang Balloo Richtung Loon links abbiegen
17/18
Rolde-Noord und Rolde Zuid, Gemeinde Aa en Hunze
in Rolde direkt am Friedhof
19/20
Drouwen-West und Drouwen-Zuid, Gemeinde Borger-Odoorn
N34 nur aus Richtung Borger Abfahrt Drouwen, vor Ortseingang rechts
21-25
Bronneger-West und -Oost (Zuid-es), -N und -ZW, -ZO, Gemeinde Borger-Odoorn
von Drouwen Richtung Borger, Feldweg links
26 Drouwenerveld, Gemeinde Borger-Odoorn
N34 Abfahrt Drouwen, Richtung Grollo, erste Straße links, rechte Seite
27 Borger, Gemeinde Borger-Odoorn
Bronnegerstraat, direkt am Hunebedcentrum
28/29
Buinen-Noord und Buinen-Zuid, Gemeinde Borger-Odoorn
N374 von Borger Richtung Buinen, rechts Nähe Schwimmbad
30 Exloo-Noord (Exlooerbos), Gemeinde Borger-Odoorn
von Borger N34 durch Ees, direkt nach Ees links in einen Waldweg, linke Seite
31 Exloo-Zuid (Hunzebos), Gemeinde Borger-Odoorn
im Wald zwischen Exloo und Valthe, linke Seite
32 Odoorn, Gemeinde Borger-Odoorn
N34 Abfahrt Odoorn, vor Ortseingang rechte Seite
34 Valthe-West, Gemeinde Borger-Odoorn
von Valthe Richtung Odoorn, Nähe Friedhof
35 Valthe-Zuidwest (Valtherbos), Gemeinde Borger-Odoorn
von Valthe Richtung Valtherbosch, Wald vorne rechts
36/37
Valthe-Oost2 und Valthe-Oost (Oosteres), Gemeinde Borger-Odoorn
südlich von Valthe an einem kleinen Weg
38-40
Emmerveld-Noord, Zuidwest und Zuidoost (Valtherbos), Gemeinde Emmen
im Wald zwischen Valthe und Emmen
41 Emmen-Noord, Gemeinde Emmen
von Emmen Richtung Odoorn (Odoornerweg)
42 Westenes-Noord, Gemeinde Emmen
im Norden von Westens
43 Schimmeres, Gemeinde Emmen – lang-graf van Emmen
von Emmen Richtung Odoorn (Odoornerweg), Parkplatz linke Seite
44 Westenes, Gemeinde Emmen
in einem privaten Garten an der Westenesserstraat
45 Emmerdennen, Gemeinde Emmen
an der Straße “Boslaan” im Wald von Emmen, Parkplatz
46 Angelso-Noord, Gemeinde Emmen
in Angelslo an der Straße “Fokinger Slag”
47 Angelso-Zuid, Gemeinde Emmen
in Angelslo an der Straße “Haselackers”
49 Schoonoord, Gemeinde Coevorden Papeloze Kerk
N376 Richtung Sleen (Sleener Weg), rechte Seite, Parkplatz beim Restaurant
50/51
Noordsleen-Noord (Middeles) und Noordsleen-Zuid (Achteres), Gemeinde Coevorden
in Noord-Sleen Richtung Zweeloo, rechte Seite
52 Diever (Hezenes), Gemeinde Westerveld
im Nordosten von Diever Richtung Geeuwenbrug
53 Havelte-West, gemeente Westerveld
von Havelte Richtung Frederiksoord, rechte Seite beim Parkplatz am Havelterberg
54 Havelte-Oost, Gemeinde Westerveld
von Havelte Richtung Frederiksoord, rechte Seite bei Parkplatz am Havelterberg
DrentheDrenthe
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www.steinreich.euHerausgeber: Emsland Touristik GmbH, Meppen Recreatieschap Drenthe, Diever
Realisation: Lingen, www.pro-t-in.de
Fotonachweis: Hans Meijer, Werner Franke, Richard Heskamp, Carola Alge, Maarten Westmaas, Landesmuseum Hannover
Straße der MegalithkulturStraße der Megalithkultur33 Stationen mit mehr als 70 jungsteinzeitlichen
Grabanlagen – auf der im Jahr 2009 eröffneten Straße
der Megalithkultur reihen sich die bedeutendsten und am
besten erhaltenen Großsteingräber Nordwestdeutschlands
wie Perlen an einer Kette. Die von Osnabrück durch
das Emsland bis nach Oldenburg verlaufende Deutsche
Ferienstraße führt zu sagenumwobenen „Teufelssteinen“,
vorbei an mystischen „Opferstätten“ und mitten hinein in
die Zeit um 3.500 v.Chr.
Mythen und Legenden umranken die Grabanlagen und
zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang der Route warten
auf ihre Entdeckung. Vielleicht lässt sich das ein oder
andere Rätsel noch entschlüsseln.
Weitere Informationen unter
www.strassedermegalithkultur.de
Museen laden Sie ein Museen laden Sie ein Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslandes
Eintauchen in vergangene Jahrtausende und auf archä-
ologische Entdeckungsreise gehen – das ermöglichen
Nachbildungen von Gräbern und zahlreiche Fundstücke
wie Schmuck, Keramik und Werkzeuge. Sie geben
Einblicke in die Besiedelung des heutigen Emslandes von
der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter.
Öffnungszeiten: Di-Sa 14-18, So 11-18 Uhr
Stadtmuseum Meppen
zu finden in der Obergerichtsstraße 7, D-49716 Meppen.
(Tel. +49(0)5931/1086, www.heimatverein-meppen.de)
Arbeitsgeräte aus Feuerstein und weitere Bodenfunde
aus Meppen und Umgebung dokumentieren die Anfänge
der Besiedlung. Ein Bild über die Lebensart und
Wirtschaftsweise in der vorrömischen Eisenzeit vermit-
telt der Rekonstruktionsversuch eines Gehöftes.
Öffnungszeiten: Di-Do 14-17, Fr 14-16 und So 15-18 Uhr
Hunebedcentrum Borger
Hier erfährt man mehr über das Leben der Erbauer
von Großsteingräbern. In unmittelbarer Nähe zum
größten „Hunebed“ der Niederlande (D27) können die
Besucher „sehen, hören, fühlen, riechen und agieren“
mit Hörspielen, einer Multiscreen-Diashow, Videos,
Rekonstruktionen und Modellen.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17, Sa, So u. Feiertage 11-17 Uhr
Drents Museum, Assen
Nicht nur das Mädchen von Yde,
die berühmteste Moorleiche in
Drenthe, wird gezeigt, sondern
auch weitere Funde aus der Ur- und
Frühgeschichte bis zur römischen
Zeit. Sie wurden bei archäologischen
Grabungen in den zahlreichen
Hunebedden und im Moor gefunden.
Öffnungszeiten: Di-So 11-17 Uhr
Emsland Touristik GmbH Ordeniederung 1D-49716 MeppenTel. +49 (0) 59 31 / 44 22 [email protected]
Recreatieschap DrentheBrink 4bNL-7981 BZ DieverTel. +31 (0) 5 21 / 59 32 [email protected]
Ausstellungszentrum für die Archäologie des EmslandesAn der Koppelschleuse 19aD-49716 MeppenTel. +49 (0) 59 31 / 66 [email protected]
HunebedcentrumBronnegerstraat 12NL-9531 TG BorgerTel. +31 (0) 5 99 / 23 63 [email protected] Drents MuseumBrink 1NL-9401 HS AssenTel. +31 (0) 5 92 / 37 77 [email protected]
Information und FührungenInformation und Führungen
Emsland DrentheEmsland Drenthe
Hünengräberstraße des Hümmlings
Neun auf einen Streich
Hünengräberstraße des Hümmlings Ein historischer Weg im wahrsten Sinne - das ist die Straße
zwischen Groß Berßen und Hüven. Über Jahrhunderte
hinweg wurde er genutzt, das belegen nicht nur schrift-
liche Überlieferungen, sondern auch Kirchengründungen,
mittelalterliche Burgen und Landwehre. Bereits in der
Jungsteinzeit muss es ein wichtiger Verbindungsweg
gewesen sein – schon alleine wegen der ungewöhnlich
Unterstützt durch/ Mede mogelijk gemaakt door:
www.deutschland-nederland.eu
großen Zahl von einstmals 22 Großsteingräbern, die sich
daran entlang reihten.
Neun Großsteingräber sind auf einer Strecke von nur einem
Kilometer bis heute erhalten geblieben. Sieben davon sind
idyllisch im Naturschutzgebiet „Holschkenfehn“ gelegen.
Nördlich der Straße das bekannte „Königsgrab“ (EL22)
und ein rekonstruiertes Grab (EL23), südlich davon am
Parkplatz die Fragmente von fünf weiteren Gräbern. Weiter
westlich liegen an der Straße – jeweils in einem kleinen
Wäldchen –zwei weitere Großsteingräber (EL29 und EL30).
Sagenhaft steinreich
Als „Teufelswerk“ – so wurden die „heidnischen“
Großsteingräber nach der Einführung des Christentums
vielfach bezeichnet. So seien zum Beispiel die
„Düvelskuhlen“ (EL15/16) bei den Gräbern in Sögel ent-
standen, als der Teufel durch den Kirchenbau vertrieben
wurde und voll Wut davonsprang. Seine tief in den Boden
eingedrückten Fußspuren füllten sich mit Wasser
und bildeten die Düvelskuhlen.
Fasziniert waren unsere Vorfahren auch von
besonderen Findlingen, weil diese entweder rie-
sige Ausmaße hatten oder auffällige Merkmale wie
Rinnen, Rillen oder Schälchen aufwiesen. Steine mit sol-
chen „Verzierungen“ wurden im Volksmund häufig als
Opfersteine bezeichnet, wie der Megalith in Börger (EL-D).
Die Grundkonstruktion aller Gräber war gleich: Zwei
in die Erde eingegrabene Steine trugen einen dritten.
Zusammen bildeten sie ein „Joch“. Flache Steinseiten
für die Innenwände, kleine Findlinge als Bodenpflaster
und zum Ausfüllen der Lücken, so arbeiteten die Erbauer
der Gräber in Drenthe und im Emsland. Die ersten, festen
sakralen Räume liegen im Allgemeinen in Ost-West-
Richtung, ihr Eingang befindet sich an der südlichen
Längsseite. Obwohl viele Gräber einem einheitlichen
Bauplan, der „Emsländischen Kammer“, entsprechen, ist
jedes Grab doch einzigartig – hinsichtlich der Lage, der
Größe und der verwendeten Steine.
Mit Geschick und Phantasie wurden Findlinge auf die
vielfältigsten Arten und Weisen verbaut. Nicht nur
Großsteingräber, sondern auch Kirchen, Häuser, Mühlen
und Straßen wurden Jahrhunderte lang aus diesem
Material errichtet. Zahlreiche Großsteingräber wurden
noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zerstört, um
durch Sprengung aus den großen Steinen Baumaterial
für unterschiedlichste Projekte zu gewinnen. An der
Faszination der gewaltigen abgerundeten Steine
hat sich bis heute nichts geändert: Sie stehen als
Gedenksteine an vielen Ortseingängen und schmü-
cken zahlreiche Gärten.
Furcht vor räuberischen Übergriffen verbreiteten der
Überlieferung nach Riesen auch in der Provinz Drenthe.
Hier wohnten im Ellertsveld vor mehr als 400 Jahren Ellert
und Brammert. Vater und Sohn waren raue Kerle, die eine
unterirdische Behausung im großen Heidefeld gebaut
hatten. Eines Tages bemerkten sie auf dem Esch des
Dörfchens Orvelterveen das junge Mädchen Marieke
und raubten es. Sieben Jahre lang musste sie für die
Riesen die Hausarbeit verrichten. Als das Mädchen einmal
mit Ellert allein war und ihn rasieren sollte, witterte sie
ihre Chance. Sie schnitt ihm mit dem Rasiermesser die
Kehle durch und rannte nach Hause. Als Brammert ent-
deckte, was mit seinem Vater geschehen war, verfolgte er
Marieke, konnte sie aber zum Glück nicht mehr einholen.
Leichenbrand
Gute Zeugnisse
Aus Jägern werden Bauern
Was Gräber über das Leben berichten
Weit verbreitet
Geheimnis umwittert sind die alten Denkmale noch heute und regen dadurch die Phantasie der Betrachter an. Jahrhunderte
lang fanden die Menschen keine Erklärung für die Herkunft der Steine und die monumentalen Bauwerke aus vergangenen
Zeiten. Wer konnte also solche Bauwerke geschaffen haben? Die Riesen etwa oder gar der Teufel? So ranken sich
zahlreiche volkstümliche Sagen und Legenden um die Steine und Gräber und spiegeln die vielfältigsten
Erklärungsversuche wider – hier nur eine kleine Auswahl:
Die Menschen der Bronze- und Eisenzeit
entdeckten Materialien wie Kupfer und Zinn,
Jahrhunderte später auch Eisen. Scharfe Waffen,
leichte Werkzeuge, filigraner Schmuck und ande-
re Gegenstände für den täglichen Gebrauch: Die
neuen technischen Kenntnisse zur Verarbeitung der
Metalle gelangten ab dem Jahr 1500 vor Christus
nach Norddeutschland. Mit der Christianisierung
verschwanden die Grabbeigaben und damit für die
Archäologen diese ergiebigen Fundstellen.
Seit der Mensch sesshaft wurde, formte er die
Landschaft: Er legte Weideflächen für das Vieh an,
rodete Wälder und pflügte Äcker – bis heute. Auch die
Grabhügel veränderten das Landschaftsbild, wirken noch
immer wie kleine Inseln. Mit diesem neuen Brauch setzte
sich vereinzelt bereits in der Jungsteinzeit, verstärkt
aber in der Bronzezeit eine weitere Veränderung der
Bestattungsrituale durch: Die Toten wurden verbrannt.
Die verbrannten Knochen füllte man zusammen mit
der Asche in ein Tongefäß und verschloss es mit
einem Deckel. Über dem Leichenbrand und wenigen
Grabbeigaben wurden dann die Erdhügel errichtet.
Brandbestattungen gab es bis zur Zeit des Christentums.
Sie wurden dann, weil sie als heidnisch galten, wieder
durch Körperbestattungen abgelöst.Stein auf Stein
Edel und stark: Bronze und Eisen
Ein Schritt in Richtung ZukunftEin neuer Brauch
Gräber ohne KnochenWie ein steinernes Skelett wirken die alten Kultstätten
heute auf den Betrachter. Die Dunkelheit der Kammern
ist in den Rekonstruktionsversuchen in Groß Berßen
(EL23) und in Schoonoord (Papeloze Kerk D49) zu erah-
nen. In den Gemeinschaftsgräbern gab man den Toten
zahlreiche Beigaben mit auf die Reise ins Jenseits.
Zentnerweise Scherben entdeckten die Archäologen häu-
fig in den Gräbern, auch Pfeilspitzen und Steinklingen.
Skelettreste blieben dagegen im Sandboden nur selten
erhalten. Dass trotzdem in der Region Emsland/Drenthe
menschliche Skelettreste gefunden wurden, ist den
Spurensuche, Beweissicherung und Kombination:
Archäologen arbeiten teilweise wie Detektive. Denn die
Vorgeschichte ist eine Zeit, aus der es keine schriftlichen
Dokumente gibt. Sämtliche Details des Steinzeitalltags
wie Häuser, Werkzeuge, Waffen, Geschirr, Besteck,
Kleidung und Nahrung müssen anhand archäologischer
Studien rekonstruiert werden.
Jeder Fund trägt dazu bei, das Bild dieser Zeit zu ver-
vollständigen: Die zahlreichen Beigaben in den Gräbern
zeigen, wie wichtig den Menschen schon damals schöne
Gefäße waren, aus denen sie aßen und tranken, in denen
sie ihre Vorräte aufbewahrten und kochten.
Sie zeigen aber auch, dass die Erbauer der
Großsteingräber an ein Leben im Jenseits geglaubt
haben. Als Stätten der Ahnenverehrung sollten die
Bauwerke für die Ewigkeit Bestand haben.
Durch Schatzsucher, Steinbrecher und pflügende Bauern
– die alten Kultstätten wurden Jahrhunderte lang zer-
stört. Erst im 18. Jahrhundert wurde der Öffentlichkeit
in Drenthe bewusst, dass die alten Monumente schüt-
zenswert sind, im Emsland noch ein Jahrhundert später.
Allerdings waren die Zerstörungen durch Grabräuber für
die Substanz der Anlagen sicherlich nie sehr gravierend.
Als Spuren menschlichen Handelns belegen die
charakteristischen Trichterbecher den Beginn der
Landwirtschaft und kennzeichnen die in Nordeuropa
weit verbreitete Kultur. Ohne Grenzen lebten die
ersten Bauern der Region Emsland/Drenthe mit ihren
anderen Nachbarn. Innerhalb des Kulturkreises stan-
den alle miteinander in Verbindung. Dies belegen
die Zeugnisse der Jungsteinzeit eindeutig - Gräber
und Grabfunde. Die Menschen
tauschten sich aus über ihre
Kenntnisse und Fähigkeiten.
Spannend und reizvoll ist die Reise
zurück in die längst vergangenen
Zeiten auch heute.
In der Mitte breit und zu den Enden hin schmaler: Ein bemerkenswerter Grundriss wurde in Bruneforth (EL33) gewählt.
Das Steingrab in Borger ist mit 22 Metern das größte Grab der Niederlande. Einer der Decksteine wiegt 23 Tonnen.
Ein einzelnes Hügelgrab wie in Valthe (NL-J) wurde über einem Verstorbenen errichtet.
Mit Geschick und Phantasie wurden Findlinge zu Baumaterial verarbeitet wie hier am Rathaus in Meppen (EL-I).
Typische Trichterbecher sind in den Museen der Region zu bestaunen.
Nicht groß, aber stark waren die Menschen der Jungsteinzeit.
Für Kartoffelbauern noch heute ein schwerwiegendes Problem:Findlinge im Acker!
In Havelte (D53) wurden 1918 die Reste von Hunderten von Trichterbechern gefunden.
Auf einem eisenzeitlichen Bauernhof wie hier in Orvelte (Drenthe) verfügten die Menschen über zahlreiche Werkzeuge.
Schmuck trugen Menschen schon früh, besonders wenn er so schön golden glänzte wie der Fund aus Lorup (Landesmuseum Hannover)
Monumente für die Ewigkeit
Aus Stein und Erde – so sind die ältesten Bauwerke der
Region Emsland/Drenthe errichtet worden. Heute liegen
sie an zum Teil verschwiegenen Orten und sind doch
wichtige Zeugen für die Entwicklung der frühen Mensch-
heitsgeschichte. Diese ältesten Denkmäler beiderseits
der Grenze sind gemeinschaftliche Steingräber, die für
die Toten mehrerer Generationen einer Sippe errich-
tet wurden. Kulturell gehören die Großsteingräber der
Trichter becherzeit zu einer Reihe weiterer Bauten mit
„großen Steinen“ wie Stonehenge oder den Tempeln auf
Malta. Diese Megalithkultur, die bis nach Nordafrika und
zum Vorderen Orient reichte, wirft viele Fragen über die
geistigen und religiösen Strömungen der Jungsteinzeit
auf.
Mehr als nur Steine und Scherben
Viel Energie wurde benötigt, um diese Grabanlagen zu
bauen. Schieben und ziehen – nur mit vereinten Kräften
ließen sich die gewaltigen Steine bewegen. Niemand weiß
genau, wie viele Menschen am Bau mitgewirkt haben.
Sicher ist, dass den Dorfgemeinschaften nur gemeinsam
ein solches Werk gelingen konnte. Aber nicht nur Kraft,
sondern auch Technik wurde eingesetzt: Ob Hebel oder
schiefe Ebene – die Menschen der Trichterbecherkultur
wussten offenbar die physikalischen Gesetzmäßigkeiten
zu nutzen. Sie fällten Bäume, legten die Findlinge auf
Rollen aus Holzstämmen und bewegten sie mittels
Zugseilen und Hebel vorwärts. Glatte Eisflächen werden
ihnen häufig als Untergrund gedient haben, um die Steine
besser verrutschen zu können.
Die ersten Menschen, die unseren Raum bevölkerten,
waren Jäger und Sammler. Sie waren nicht sess-
haft, sondern folgten den Spuren der Rentierherden.
In der Jungsteinzeit änderten die Menschen ihre
Lebensweise: Sie sicherten ihre Nahrung durch den
Anbau von Getreide und züchteten Tiere. Diese
ersten Bauern lebten in Häusern aus Holz und Lehm,
deren Dächer mit Stroh gedeckt waren. Rund um
die Häuser legten sie ihre Felder an und taten noch
etwas, was neu und ungewöhnlich war: Sie bauten
Großsteingräber für ihre Toten.
In dieser Zeit lernten die Menschen, Vorräte anzu-
legen, um das ganze Jahr über mit allem versorgt
zu sein. Für die Aufbewahrung wurden Tongefäße
hergestellt. Tief in den noch ungebrannten Ton einge-
stochene Muster zierten diese Gefäße und machten
sie zu mehr als reinen Gebrauchsgegenständen. Die
besondere Form einiger Becher - ihr trichterför-
miger Hals - hat dieser Zeit ihren Namen gegeben:
Trichterbecherkultur.
Gerettet!
Leichen blieben über die Jahrhunderte nur im Moor erhalten: Die Haare des „Roten Franz“ sind wie bei anderen Moorleichen durch Torfsäuren rot verfärbt.(Landesmuseum Hannover)
Mit vereinten Kräften
Ohne Grenzen: Die Trichterbecherkultur verband das Emsland und Drenthe mit den Nachbarn.
Die Gräber gehören zu den regionalen Symbolen und sind im Emsland Bestandteil des Wappens.
Die 15 Meter lange Grabkammer und ein 22 Meter langer Steinkranz sind in Hüven (EL18) besonders gut erhalten.
Ein heiliger Ort über Generationen hinweg: Zur Ahnenverehrung dienten die Grabanlagen wie diese Rekonstruktion in Groß Berßen von 1955 (EL23).
Restauriert wurde das „Langgraf“(D43) bei Emmen
mit seinem 40 Meter langen Steinkranz, in dem sich zwei kleine
Grabkeller befinden.
Früher glaubten die Menschen, nur Riesen könnten die ton-nenschweren Gesteinsbrocken wie hier bei Loon (D15) aufei-nander geschichtet haben.
Sieben Hünengräber lagen einst bei Apeldorn – nur eines blieb erhalten (EL40).
Geheimnisvolle Großsteingräber
Monumente für die Ewigkeit
Grabhügelfelder
Ein Schritt in Richtung ZukunftEinwanderer aus dem hohen Norden
Große und kleine Steine
Einwanderer aus dem hohen Norden
Die Trichter- becherkultur
Zeitreise in eine gemeinsame Vergangenheit
Die Trichter- becherkultur
Halb und halb: D49 bei Schoonoord wurde 1959 rekonstruiert und zur Hälfte mit einem Hügel überdeckt.
Zerrieben, abgerundet und abgeschliffen: Findlinge nennt
man jene großen und kleinen Steine, die auch heute noch
– manchmal tonnenschwer und völlig unvermittelt – auf
den Feldern gefunden werden. Unvorstellbar alt und mei-
lenweit entfernt von ihrem Ursprungsort ist es die Vielfalt
an Formen und Farben, die sie seit Jahrtausenden zu
einem beliebten Baustoff gemacht haben. Die Erbauer
der Großsteingräber nutzten vor allem Steine mit einer
glatten Unter- und einer gewölbten Oberseite.
In Form gebrachtSie sind Zeugen eines großen erdgeschichtlichen
Ereignisses – die Findlinge der Eiszeit. Mit gewaltiger
Kraft trugen die Eismassen Felsen in Skandinavien ab und
schoben sie vor sich her. Auf dem bis zu 1000 km langen
Weg vermischten sich Gesteine aus dem hohen Norden:
aus Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland ebenso
wie vom Grund der Ostsee und aus Estland. Als das Klima
später wärmer wurde, blieben Sand, Lehm
und Steine zurück und formten eine
neue Landschaft. Das Erbe dieses
Zeitalters sind Erhebungen wie
der Hümmling im Emsland
und der Hondsrug in
Drenthe.
Eiskalt
Jeder Stein wurde beim Bau der Gräber handverlesen – Größe und Form bestimmten sei-nen Platz auch in Ostenwalde (EL11).
Nur Riesen mit ihrer kolossalen Körperkraft konnten die
gewaltigen Steine bewegen – diese Ansicht blieb in den
Legenden lange bestehen. Zudem wurde ihnen eine beson-
ders schlechte Eigenschaft nachgesagt, die ziemlich gefähr-
liche Auswirkungen haben konnte: Sie waren sehr jähzornig.
Da sie sich auch untereinander oft nicht mochten und oft
sauer waren auf das Brotbacken des anderen, schleuderten
sie gerne die gewaltigsten Felsblöcke gegeneinander.
Doch nicht nur das: Im emsländischen Thuine soll ein Riese
gelebt haben, der sich über den Bau der Kirche ärgerte. Er
warf mit einem großen Findling, um sie zu zerstören, ver-
fehlte aber sein Ziel und der Stein flog bis in den Thuiner
Wald. Kaiser Karl, der die Christianisierung wünschte, eilte
daraufhin herbei und hieb voller Wut mit seinem Schwert
in den Stein – der seitdem eine Scharte aufzeigt und als
Karlstein bezeichnet wird. Man vermutet jedoch, das der
Stein auf dem Transport zum Großsteingrab in Thuine (EL
43) liegen blieb, welches als Wahrzeichen 1921 auf dem
Notgeldschein der Gemeinde abgebildet wurde.
Leidenschaftlich und unbeherrscht
Opferkult
Teuflische Geschichten
Der schlaue Schneider aus Emsbüren
Angst und Schrecken verbreitete der Sage nach einst ein
Riese in der Nähe von Emsbüren. Alle fürchteten sich,
von ihm verspeist zu werden. Da kam ein alter magerer
Schneider auf eine pfiffige Idee: Er bat um zwölf Paar zer-
schlissene Schuhe und machte sich auf den gefährlichen
Weg zum Riesen, der ihn fragte: „Woher kommst du altes,
mageres Kerlchen?“ Der Schneider antwortete: „Von
Büren“. „Dorthin wollte ich auch“, erwiderte der Riese,
„denn da soll es manchen Leckerbissen geben. Weshalb
aber hast du all diese Schuhe umgehängt?“ Darauf sagte
der Schneider: „Alle diese Schuhe waren neu, als ich
meine Reise antrat. Unterwegs aber sind sie zerschlis-
sen, und ich band sie zusammen, damit der Schuster sie
flickt, wenn ich nach Hause komme.“ Da staunte der Riese:
„Wenn Büren wirklich noch so weit entfernt ist, dann gehe
ich lieber erst gar nicht hin.“ So war Emsbüren, Mehringen
gerettet.Die Legende von Ellert und Brammert
Ein Mann namens Bouen-Gerd zerstörte einst die mäch-
tigen Findlinge von sechs Gräbern in Apeldorn mit
Eisenkeilen und lieferte die so gewonnenen Steine für
den Straßenbau. Über alle Warnungen, er solle die alten
Hünen ruhen lassen, sonst nähme es mit ihm noch ein
böses Ende, lachte er nur. Eines Tages aber fand ihn ein
Mann blutend und zitternd vor Angst am Wegesrande. Ein
schwarzer Hund hatte ihn gebissen. Die Bisswunde blieb
entzündet und wollte sich nicht schließen, so dass Bouen-
Gerd daran starb. An das letzte Großsteingrab in Apeldorn
wagte sich danach niemand mehr heran.
Der schwarze Hund von Apeldorn
weiten Moorgebieten zu verdanken. Die Torfstecher
entdeckten Gegenstände aus Metall und Stein, Holz
und Tierknochen, Gewebe und Leder – und schließlich
auch die Körper von Toten. Sie waren im Moor konser-
viert. Die Feuchtigkeit und der hohe Säuregehalt der
Umgebung verhinderten ihre Zersetzung.
Das Mädchen von Yde und der „Rote Franz“ sind die
berühmtesten Leichenfunde in der Region, auch wenn
sie nicht zur Trichterbecherkultur gehören: So wurde
die Leiche eines 16 Jahre alten Mädchens 1897 von
zwei Torfarbeitern in der Nähe des Dorfes Yde in der
Provinz Drenthe entdeckt. Genau wie das Mädchen
fand auch der „Rote Franz“ in der späten Eisenzeit im
Moor gewaltsam den Tod: Ihm wurde die Kehle durch-
geschnitten. Im Jahr 1900 wurde er bei Neu-Versen/
Meppen im Emsland ausgegraben.
Erst in Folge der Reformation im 16. Jahrhundert, der
daraufhin einsetzenden Aufklä rung und insbesondere
durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, wurden
viele der uralten Denkmäler zerstört. Man wusste nun,
dass nicht Riesen, Geister oder gar der Teufel verant-
wortlich für die Errichtung der steinernen Monumente
waren. Ganz einfache Menschen hatten sie erbaut. Die
Riesen und Geister, die Beschützer der Anlagen, hatten
ihren Schrecken verloren.
Auch geschichtliche Sagen ranken sich um die Gräber
der Vorzeit. So soll ein Steingrab (EL-E) im Börgerwald
die Ruhestätte des Hünenkönigs Surwold sein. Er sei in
der Schlacht bei Bokeloh an der Hase gefallen, als er
mit Herzog Wittekind drei Tage lang gegen die Franken
kämpfte. Seine Mannen trugen ihren toten König zum
Norden des Hümmlings und begruben ihn dort in einem
goldenen Sarg. Die Namen von weiteren Gräbern wie z.B.
das Königsgrab (EL22) belegen den Versuch, die Gräber
mit Helden in Verbindung zu bringen.
Gefallene Helden
Großsteingräber wurden über Jahrhunderte genutzt,
dennoch gibt es zu Beginn der letzten Phase der
Jungsteinzeit (2900 bis 2300 v. Chr.) auch flache
Gräber für einen einzelnen Toten. In der Bronzezeit
bestattete man dann die Toten unter großen Hügeln, die
wie die Großsteingräber lange Zeit benutzt wurden, so
daß man häufig mehrere Bestattungen in einem Hügel
finden kann. Hügelgräber wurden oft gruppenweise
angelegt. So beherbergen die Mansenberge (EL-B) 83
Hügelgräber. Sie sind noch heute sehr gut zu erken-
nen, vor allem im Herbst zur Zeit der Heideblüte. Die
Grabhügel sind jeweils bis zu drei Meter hoch und zehn
bis 20 Meter breit. Ihre ursprüngliche Zahl war noch
bedeutend höher; etliche wurden jedoch im Laufe der
Zeit zerstört.
Ein Hauch von Mythos bleibtSagenhafte Steine
Ein Hauch von Mythos bleibt
Die Namen vieler Gräber im Emsland stammen aus Sagen – so auch für die Düvelskuhlen (EL15/16) in Sögel.
Riesen schütteten ihre Holzschuhe aus – so sollen die Steine nach Mehringen (EL46-48) gekommen sein.