Nachhaltiges Bauen – DESIGN TO PERFORM
Wohnsiedlung Burgunder BernMinergie-P-ECO, 1. autofreie Siedlung der Schweiz (2010)2000-Watt-Areal im Betrieb (2017)
npg AG für nachhaltiges BauenBürgi Schärer Architekten AG, Bern
wok Burgunder AGreinhardpartner AG, Bernwerkgruppe agw, Bern
Bern, 28. März 2019
Hanspeter Bürgidipl. Architekt ETH SIA FSU, Prof. [email protected]
Gesellschaft: Partizipation
Partizipation im Bau: Klare Typologie und offene Strukturen ermöglichen Variationen bei der Einteilung der Wohnungen. Wahl von Standard im Innenausbau (Küche, Oberflächen) sind weitere Elemente im Planungsprozess.
Partizipation im Betrieb: Die Mieter*innen sind im selbstverwalteten Hausverein organisiert und z.B. zuständig für Siedlungs-/Hausordnung, kleine Hauswartschaft, Umgebungspflege. Geregelt sind u.a. Vorbezugsrecht für freiwerdende Wohnungen und Mitspracherecht bei Neuvermietungen.
Verbindlichkeiten und Möglichkeiten der Aneignung schaffen eine hohe Identität der Bewohner*innen mit dem Ort und der Gemeinschaft.
Wirtschaft: Kosten
Einfache Bauvolumen, klare Typologie und Raumqualität, logische Systemtrennung, Lebenszyklusbetrachtung, Materialechtheit und gebrauchstauglicher Ausbau sind Voraussetzungen für eine kostengünstige Bauweise.
Kosteneffizientes Bauen beginnt imWettbewerbsentwurf. Faire Mietzinse sind eine Konsequenz daraus.
Umwelt: Energie- und Emissionswerte
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Ziel 2050 Planwert Messwert mit PV Ziel 2150
[MJ/m2] Primärenergiebilanz nicht erneuerbar (nach SIA 2040 / D 0216)
Mobilität
Licht &Apparate
Warmwasser
Lüften,Hilfsenergie
Heizen
Baumaterial
Quelle: Hanspeter Bürgi, Bruno Hari: Wohnsiedlung Burgunder, Schlussbericht Bundesamt für Energie, Bern, 2013
Umwelt: Energie- und Emissionswerte
Auch durch die etwas kleiner realisierte ertragsoptimierte PV-Anlage sind die Zielwerte für 2150 nahezu erreicht: 298 MJ/m2 (Ziel 250) resp. 11.4 kg CO2 eq/m2 (Ziel 8.25)
Die Zielwerte der 2000-Watt- und der 1-Tonne-CO2-Gesellschaft (2050 und 2150) sind heute mit klugen Siedlungskonzepten konkret realisierbar. Mobilität ist dabei ein entscheidender Teilaspekt.
Umwelt: Mobilität
Umwelt: Mobilität
Autofreies Wohnen ist in urbanen Gebieten eine Selbstverständlichkeit. 57% der städtischen Haushalte in Bern besitzen kein eigenes Auto.
Die Mobilität der Bewohnerschaft (Etappen, Wege, Distanzen) sind vergleichbar zur durchschnittlichen Stadtberner und Schweizer Bevölkerung.
Die Alltagsmobilität erfolgt hauptsächlich mit ÖV, kombiniert mit Velo und zu Fuss. Dadurch liegen die Energiewerte bei 1/5 und die Emissionswerte bei 1/7 des Stadtberner Mittels.
Dichte urbane Orte sind Spielräume für neue Siedlungsformen mit zukunftsfähigen Mobilitätskonzepten.
Gesellschaft: Wohnumfeld und Wohnung
> Aspekte wie Wohnkomfort, Energieeffizienz und Ökologie (Wohnungstypologie, Standard Minergie-P-ECO) liegen an erster Stelle bei der Motivation zum Einzug. > Autofreiheit wird als relativ selbstverständlich angenommen.> Für das Wohnumfeld sind vor allem das sehr gute Verkehrsangebot (Bahn, Bus, Tram) und die Quartierinfrastruktur entscheidend.> Die autofreie städtische Bevölkerung fährt Velo und beansprucht ein entsprechendes qualitatives und quantitatives Angebot. > Ökologisches Verhalten wird in der Selbsteinschätzung der Bewohner*innen aktiv gelebt.
Die Siedlung Burgunder in Bern zeigt das grossePotenzial zur Entwicklung von nachhaltigen Bauten, Arealen und Quartieren auf.
Wohnsiedlung Burgunder Bern: 2010 bis 2017 bis 2019 bis...
2010: Minergie-P-ECO und erste autofreie
Wohnsiedlung der Schweiz.
2017: Erstes (unter sechs) zertifizierten 2000-Watt-
Arealen im Betrieb in der Schweiz.
2010-2017-2019-… hohe Zufriedenheit der
Bewohner*innen und Trägerinnen npg und wok...
…und offen für Neues…