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17. Narkose, iirtliehe Betiiubung, Leitungsaniisfl,esie. Vorl

Dr. reed. W i e m a n n .

(Aus der Chirurgischen Universits Wtirzb,rg.)

(Eingeganffen am 5. April 1920.)

L~wen, Die .~fi/sthe,sierung~verfahrcn flit chilan'gische Eingriffe im Felde. I~gebn. d. Chir. u. Orthop. 1919. 365.

Ausfiihrlich uad kritische Zusammenstel lung aller im Felde angewandten Bet'~ubungsverfahren. Ausfiihrliches Literaturverzeichnis.

Erns t , Theorie der Narkosc. Med. Kiln. 1919. 1176. v. Knaf fen-Lenz , Beitrag zur Theorie der Narkose. zkrch, f. exper. Path. u. PhaLm.

84, 66. Glal3, Zur N'arkotisieru,g mit Chlorgthyl. Deutsche reed. Wochenschr. 1919. 767. v. Brunn, Uber verschiedene Narkoseverfahren. ZcntrMbl. f. Chit. 1919. Nr. 19. 358.

Auf Grund yon acht sMbsterlebten Narkosen empfiehlt Verfasser die Sauer- stoff;,ithernarkose als angenehmste Beti iubungsart fiir den Patienten. Sie ist wesentlich angenehmer als ChlorRthyl- und reiae .~filcrnarkose.

Friind, Eia L~berdrucknarkoseapparat fiir FehliaT~rette. Mfinch. reed. Wochenschr. 19. 488.

So mmer, N'arkosebfige[ fiir Thorax und Armoperationen. Zentralbl. f. Chit. 1919. Josef , Selbst.haltendc Narkosemaske. Mfinch. reed. Wochcnschr. 1919. 457. Puppe , Allgemeinnarkose und Lokalanitsthesie in gerichtsi~rztlicher Beziehung. Deutsche

reed. ~"oehenschr. 1919. Nr. 21. 567.

Kritische Ausfiihrung fiber die Verantwortl ichkeit des _~'ztes bei Ge- sundheitsst6rungen durch die Narkose mit Beriicksichtigung der Wahl zwischen Narkose und der Lokalanhsthesie.

Mcyer, t~bcr Intoxikationserscheinungen. Schlafzu,stand, Krfimpfc (periphere Total- au~s~hesie) nach XovokainlokalanSsthesi~ beim 51enschen. Deutsche recd. Wochen- schrift 1919. 681.

Vier F:,ille yon Loktdanhsthesie, wo eine intl 'avasale Ia jekt ion stt~ttgefunden hat te und daran anschlief~end epileptische KrSmpfe ausgclOst wurden mi t Atem- stillstand urld starker Zyaaose. gieichzeitig Schla, fzustand und Bewuf~tlosigkeit. I n zwei F:,~,llen daran an.~chlie[~end peripherc Analgesie. In zwei weitereu F~,illen yon p~ravertebrMer Leitungsaniisthesie t ra t pl6tzlich BF, isse, K611aps und A~mst i l l s taad ein, otme KrKmpfe, auf k(instliche Atmung wieder Erholung, in

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einem FM1 hinterher Totalanalgesie. Bei grSl3eren Gesichts- und I:ialsoperationen im AnschluB au die Aniisthesie Schlafzustand, auch olmc intravasale Injektion. Letztere mul3 in der Technik der Lokalanastheise unter allen Umst~nden ver- mieden werden. Keppler und Erkes, Die Technik der praktisch wichtigsten An~sthcsierungsmethoden.

Zeitschr. f. itrztl. :Fortbild. 191.9. 393. l~egen, Chirurgie der Extremit~tcn under besonderer ]~eriicl~iehti~mang dcr Leitungs-

an~i,~hesie und der Frakturcnbchandhmg. Med. Klin. 1919. 539. SammelrefcI~t. Flesch-Thcbesius, L/i.nger dauernde Arml~ihmung nach Plexu~anS~sthcsie. Zcntralbl.

f. Chir. 1919. 652. Bei einem 29j~ihrigen Patienten mit Neurom des Ner~ms medianus wurdt:

zwecks Operation die Plexusan-~sthesie nach K u l e n k a m p f f ausgefiihrt. Nor- maler Verlauf der An~isthesie. Exzision des Neuroms bei liegender E s m a r e h - seher Binde. Im AnsehluB an die Operation Lhhmung des Nervu,s ulnaris, mediaxms, und radialis. Sieben Wochen spSter immer noch Ausfallserscheinungen. Gegen eine LShmung als :Folge der E s m a r c h s c h e n Blutleere spricht die aus- gedehnte Sensibiliti~tsstSrung bis hinauf zur gchulter, eine andere Erkliirung auBer der Plexusangsthesie kommt bei dem Patienten nicht in Betracht. Ver- f~usser erkmmt daher die K u l e n k a m p f f s e h e Plexusan~sthesie nicht mehr ohne weiteres als Me,bode der Wahl an, bei Operationen der oberen Extremitiit , die sonst Narkose erfordera wiirden. Weil, 1KediastinMemphysem mit ~Iiildenger/iu~ch nach Piexusangsthesie. Zentralbl. f.

Clair. 1919. 890. LinK~seitige Plexusan~sthesie naeh K u l e n k a m p f f bei einem jungen

Patienten mit Sehnenverlet.zung der Hand. Wegen Ausbleibens der An5sthesie 30 Minuten spi~ter noehmals Injektion yon 20 eem 2o/0 NovokainlOsung, darauf raseher Eintritt der Anasthesie und Operation. Kurz naeh der zweiten In- jektion Klagen iiber Druekgeffhl in der Herzgrube und Atemnot, nachmittags noeh die gleiehen Besehwerden, ohne nachweisbar abnormen Pleura-, Lungen- und J:Ierzbefund. Dagegen war am n:r Tag sehon anI 1--2 m Entfernung yore Patienten ein lautes, sehna~endes, zweizeitiges, dem Herzschlag synehrones Gerguseh zu hSren. Herzd5mpfung jetzt (iberlagert, TSne kaum hSrbar inIolge des lauten Geriiusches, das yon der Atmnng unabhiingig ist, nirgends I-Iaut- emphysem. Das Geriiuseh versehwand am 4., das Dlumkgefiihl am 7. Tage. Es hat sieh im vorliegenden Falle um das sogenannte Miihlenger:~usch, eia yore Herzschlag ausgelSstes Luftfliissigkeitsgerauseh gehandelt, dessen Entstehung auf eine Lungen-Pleuraverletzung dureh die Kaniile und ansehliegendem Luftaustr i t t ins peripleurale und mediastinale Bindegewebe zur[iekzufiitn'en ist. Die Beobaehtung beweist., dag ein derartiges isoliertes, weitig groges MediastinM- emphysem Atemnot und Druckgefiihl naeh Plexusanasthesie bedingen kann. Vielleieht kann es auch zur Erkli~rung anderer AtmungsstSrungen naeh Plexus- an~isthesie herangezogen werden, wo ein Pneumothorax, Hautemphysem, Pleuraergul~ usw. nicht nachweisbar ist und der umstrittene Pleurareflex keine bcfriedigende Erkliirung gibt. 3[ulley, Eine .'~[odifikation der Plexusan/i.sthesie (naeh Kulenkampff) behufs Vermeidung

eim,r Plcuraverletzung. Brains' Beitr. z. klin. Chit. 1919. 667. Verfasser beriehtet iiber die Erfahrungen mit K u l e n k a m pffseher Plexus-

anitsthesie aus der Grazer ehimlrgisehen Universitiitsklinik. Unter 102 Fiillen

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490 W i e m a , n a :

t rat 88 real sehr gute An~sthesie ein, in vier FSllen liel~ die AnSsthesie vor Schlul~ der Operation nach, zehn Versager wurden beobachtet, trotz Par~isthesien und ausreichender W~rtezeit. In zwei F~,llen t ra ten im AaschluB an die Plexus- an:s heftige und 15nger dauernde Brustschmerzen und Atembeschwerden ein, w~hrend sonst derartige StSrungen zwar wiederholt, aber nta" in geringem Grade beobachtet wurden. Nach Besprechung der seither bekannt gewordexmn StSrungen nach Plexus~m~sthesie kommt Verfasser zu dent Schlu$, dab alle Erscheinungen yon Atemnot, Brustsehmerzen usw. nach derselben auf eine Pleura- bzw. Lungenverletzung zur[ickzufiihren sind, und dab eine solche nicht mit Sicherheit vermieden werden kann. Verfasser ffihrt deshMb die An~isthesie weiter oben aus, etwa drei Querfinger oberhalb der ~[itte der Klavikula: in der 5Ette der Spitze ei~ms Dreiecks, dessen Basis yon der Klavikula gebildet wird, desscn mediMe Begrenzung der gespannte Muse. steruocleidotm~stoideus und dessen laterale Begrenzung die Nackenmuskula tur bildet. Die Inj6ktion wh'd im Liegen oder Sitzen ausgefiihrt mit 20--30 ccm Novokain-Supr~reninlSsung nach vorausgegangenen P~r~isthesien. Eine Pleuraverletzung, auch grSl~cre Gcfg~verletzung ist an dieser Stelle ausgeschlossen. Uatcr 54 ]?Silen wurden niemaL~.Atembeschwerden, Bmstschmerzen usw. beobachtet. Eine Phrenikus- 15hmung dutch Diffusion des An~sthetikums ist bei jeder supraklavikuF~iren AnSsthesie mSglieh, sie verursacht dem P~tienten keine StSrung. eine doppel- seitige Phrenikusl~hmung soll aber vermieden werden.

Wiemann, P15tzlichcr Tod nach LokManitsthesie und Vagusreizer~cht~inungen im An- schlug an paravcrtebraie Leitung~nSsthesic am Hals. Zentralbl. f. Chir. 1919. 698. ]3el einer 29j~hrigen, kliniseh sonst gesunden Patientin mit St ruma und

leichter Verdritngung der HalsgefSBe tr~t im Ansehlui3 an die ausgeffihrte para- vertebrale Leitungsau'~sthesie am 3. und 4. I-Ialswirbel beiderseits (inl ganzen 28 ecru 1 ~ N.S.-L6sung) und subkutaner [njektion des Hautschnittes (20 ecru 1/2~ N.S.-L6sung) drei ~ inu ten naeh votlendeter Injektion der Exitus ein. Der klinisehe Verlauf sprach f(ir einen Herzstillstand dureh VagtLsreiznng, die Autopsie ergab eine geringe Erwei tung des linken Ventrikels, einen geringen Status t.hymieolymphatieus, angeborene Enge der Aorta und den Injektionsstellen entspreehend auf der rechten Halsseite ein I-I:~matom am N. vagus und ganglion eervieale superius, ,~uf der linken Fialsseite ein H~imatom nur am Vagus. Der ungliiekliehe Ausgang muf~ auf diese HSmatombildung zuriiekgefShrt werden, da eine sonstige Intoxikation dureh intravasale bzw. inm~durale Injekt ion ausgesehlossen werden kann, die Patientin augerdem wenige Tage vorher eine subkutane und intramuskuli~re Injektion yon 30 ecru N.S.-L6sung anstandslos ~ertragen hatte. Die Beobachtung mahnt zu besonderer Vorsieht bei der An- wendung der p~ravertebralen Leitungsanitsthesie in den Fallen. wo die normale Lage der Halsorgane, insbesondere der grol3en Gef:,i[~e verSndert ist.

K~ppis, Sensibilitii~ und lokale Anasthesie im chirurgischcn Gebiet der BauchhShlc mit besondercr Bcriieksichtigung der Sp[anchnikustmi~sthesie. Bruns' ]3eitr. 11~, 161. 1919.

?o~bersieht iiber die bisher gewonnenen Kenntnisse yon der Sensibilit~it der Bauehh6hle und ihrer Organe. Zweeks Aniksthesierung fiir Banchoperationen ist auger der Angsthesie des Bauchsehnittes die Aussehaltung der nervi splaneh- nici und der rami communiea.ntes lumbales 1 ~ 3 notwendig. Die Unterbrechung

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des N. sphmchnieus wird erreicht durch Injektion yon hinten, in HOhe der letzten Rippe, 7 em yon der 5Iittellinie entfernt, wird zunSchst auf die letzte Rippe, dann media.lwgrts auf die Wirbelsgule mit dcr Nadel eingegangen und am Uber- gang der 8eitenfliiche des WirbelkSrpers in die Vorderflgche ein Novokaindepot angelegt. Die Ausschaltung der rami communicantes Iumbales erfolgt durch paravcrtebrMe Injektion, die Bauchdecken werden besonders aniisthesiert. Es folgen noch ausfShrliche Angaben iiber die Angsthesierung der einzelnen Bauchh/Shlenabschnitte bzw. fiir bestimmte 0peratiouen. Giimstige Erfahrungen bei fiber 200 Operationen.

.Niigeli, 8pl~nchnikusang,sthesie bei chirurgischen Eingriffeu und schmerzhMten Affek- tionen in der BauchhShIe. Zentralbl. f. Chir. 1919. 749.

Unterbreehung des N. splanehnieus dutch lnjektion yon hinten in gleieher Weise wie bei der K a p p i s s e h e n )Iethode, nur liegt der EiLlstiehpunkt n'5.her der Mittellinie. Bericht fiber 18 Operationen in Splanchnieusangsthesie. Ver- wendung der Splanehniku.~unterbreehung zweeks therapeutiseher Sehmerz- stillung.

Preis und i~i$ter, Zur knwendmlg.der Spiauchnikusan~isthe~it,. Zentralbl. f~ Chir. 1919. 1025. Unter 89 FgIlen yon Splanchnikusang.-:thesie zwei vollst~ind~ge und ffinf

teilweise Versager, als Komplikation eitlmal Kollaps und Atemst.illstand, einmal Anstechen der Lunge bei der Injektion. Technik der Injektion nach K a p p i s , zum Tell mit 2~ undKaliumsulfat als Zusatz. Gute Anitsthesie aueh in FSllen, wo kein Morphium bzw. Pantopon gegeben war. Das Weglassen derartiger Narkotika ist vielleieht fiir den ganzen Verlauf der knii.sthesie zweek- miiBig.

Buhre, Die Leitungsan~i, sthe~ie bei Operationen in der Bauchhghle und die Unterhrechung d~.r Xervi splanchniei. Bruns' Beitr. 18, 51. 1919.

Zur Ausschaltung der N. spla.nchniei wird nach Durehtremmng dei" sorg- faltig an:~sthesierten Bauehdeeken nach vorsichtigem Beiseitehalten yon Leber und Magen jederseits an dem ersten Lendenwirbel 50 cem 1,'2~ Novokainl6sung injiziert. Die dadurch erreichte Splanchnikusinfiltration bewirkt eine Aniisthesie der Bauehorgane f~ir 1~/,,--2 Stunden und gestattet sehmerzlose Operation vor allem anl Magen und den Gallenwegen. Bei 58 Operagionen kein Versager und keine iiblen Nebenwirkungen. Es geniigt iibrigens auch eine einzige Injektion yon i00 ecru auf die Mitte der WirbelsSule zur Ausschaltung beider Nn. splanchnici.

Driiuer, Uber Bauchoperationen in 6rtlieher BetSubung. Brun~' :Beitr. 118. 222. 1919.

Im Gegensatz zu der Met.hode yon K a p p i s zieht Verfasser die Aus- sehaltung der sehmerzempfindliehen Splanchnikusfasern dutch lokale Infiltration der Mesenterien mit 1/4~ NovokainlSsung vor. Spezielle Angaben iiber die Aniisthesierung bei einzelnen Operationen.

Ennike, Narkose oder LokManiisthesie bei Laparotomien? Ned. Klin. 1919. 338.

Die Wahl zwischen Lokalaniisthesie oder Narkose hat je naeh den Verh~ilt- nissen des einzelnen Falles zu geschehen.

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~.92 Wiemann:

Finsterer, Der Wert der Lol~lan~sthesic bei groiten Bauchoperationen. Med. Kiln. 1919. 287. Sehr begeisterte Empfehlung der Lokalan'~sthesie fiir groi]e Bauchopera-

tioncn.

Kits ch n e r, ~Tber in letzter Zeit beobachtete Hiiufung iibler Zufglle der Lumbalan~kathesie. Zentralbl. f. Clair. 1919. 322.

K. beobachtete eine auffallende Zunahme voll Versagern und iiblen Zu- f~llen, heftige, lailgdaucrnde Kopfschmerzen und einen Fall yon vier Monate dauernder Abduzensl~ihmung. Zum Tell t ra t kurz nach der Injektion Ubelkeit, Kollaps und Atemstillstand chl. Eine 36j:,ihrige, sonst gesunde Frau kam an Ateml[ihmung z u n Exitus. Ersatz der vorhandenen TropokainprEparate durch frische Pr:~iparate war ohne EinfluiL K. glaubt, daft die Ursache dieser Zufiille in einer durch den Krieg bedingten schlechtereu Qualit~t (Verun- rei~figung, falsche Dosierung) der Pri~paratc zu suchen ist. Zur .Bekgmpfung der~rtiger iibler Zufs empfieMt or eine :Punktion des Lumbalsacks in ttShe des Brustmarks bei gleichzeitiger Punktion an der alten InJektionsstelle, urn durch Sp!ilung mit Kochsalzl6sung yon tier oberen zur unteren Kt~niile das AnSsthetikum wieder auszuschwcmmen. Die P. unktion am Brustmark soll nach Freilegung der Dua'~ erfolgen.

Floercken, Zu Kirschners Aufsatz ,,/,J'ber in letztcr Zeit beobachtetc Hiiuf~mg iiblcr Zufii.lie bci dcr Lumbalani~sthesie". Zentralbl. f. Chit. 1919. 556.

FI. be st~itigt die Beobachtungen yon K . Auch er hat eine Zunahme heftiger Nebenwirkungen bei der Lumbalan:,~sthesie beobachtet, vor allcm auch meningeale l%eizungen, die dutch wiederholte Lumbalpunktion ~icht gebessert wurden . F1. n immt an, daft kleine Metallpartikelchen sich yon der Spritze bzw. Kaniilc (Kricgsware) ~bl6sen und mit injiziert werdea und dann fZ~ihig sind, eilien mecha- lfischen bzw. toxischen Reiz im l%iickenmark auszuiibem Nach sorgf~,ltiger Ausspritzung der Nadel und Spritzc ,nit Kochsalzl6sung traten die Neben- erschcinungen nicht mehr in der seitherigen Weise auf.

v. Brunn, Zur Frage der Lumbalaniisthesie. Zentralbl. f. Chir. Nr. 30. 581. 1919.

v. ]3r. kanu die Erfahrungen K i r s c h n e r s nicht bcst'~tigen. Es traten zwar hgufig, zum Teil tagelang aahaltendr I(opfschmerzen aid, aber keine crnsteren Zufglle. Er ist der Ansicht, dab in scincn F'~llen weder der Tech~fik, noch dem Pr~parat (50/0 Tropokain) eino Schuld beizumesseil ist, sondern dem Krankenmatcrial, insofern, als vor allem KriegsbeschSdigte viel empfindlicher sind und heftiger klagen nach der Lumb~]an:,isthesie als Zivilpatienten.

C~l[mann, Eemerkumgen zu Kirschner: Uber in letztcr Zeit Beobachtete H~ufung iibler guf~ille der LumbMan~sthesie.. Zcntralbl. f. Chir. 1919. 798.

C.' beobachtete eine Abnahme der an~sthctischen Wirkuug und hiiufige und intensive Kopfschmerzen l~ach de.r Injektion, bei Verwendung yon Novo- k~in-Suprarenin in A,npullen an Stelle der bis dahin verw~mdten T~bletten. Nach Riickkehr zijr alten ~ethode mit Tabletten waren die Result~te wieder ebenso befriedigend wie friiher. Auch fiir die Erfahrungen you K i r s c h n e r und F l o e r c k e n vermutet C. die Ursache in der Anwendung yon Ampullen- lwSparateu, deren Qualit~t w~hrcnd de,~ Krieges gelittea hat.

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Frank , Zur Ausfiihrung der Riiekenmarksbct/~ubung. Deutsche reed. Wochenschr. 1919.41. Fr. hat nach wie vor bei seinen Lumbah~nS, sthesien gute Resultate gehabt

trotz Verwendung yon Ampullenpr~iparaten. Als Grund seiner guten Erfolge sieht er seine besonders sorgfi~ltige Methode des langsamen Einbringens des An.5~sthetikums in den DuraLs~tck ~n. Der Stempel der Spritze wird ganz langsam und gleichmi~l~ig in schraubenf6rmigen Bewegungen heraus- und hereingedreht, so dM~ die Mischung in der Spritze und der Uberg,~ng des Mn~,sthetikums in den RiickenmarkskanM mindestens fiinf Minuten in Anspruch nimmt.

Brecht, Toxische Meningitis nach LumbMan~sthesie. Zcit~chr. f. Gebui~sh. u. Gyn/~kol. 81, 61. 1919.

Die Lumbalangsthesie fiihrt in ehaer AnzahI yon ~'~tllen zu einer toxischen Reizung der Pin mater, d~tdurch sind eine Reihe yon Nachwirkungen bedingt. In schweren Fiillen k~nn ein Bild entstehen "~thulich der infekti6sen Meningitis.

Heine, Zur Technik der intralumbaten Therapie. Deutsche reed. Wochenschr: 1919. 213. Vorschlag durch Heberwirkung ein besonders langsames Ein]aufen yon

Fliissigkeiten in den t~[tckenm~xrkskanal vorzunehmen. Bezugnahme ~tlf die ~Iitteihmg yon Fr ,~nke s. o.

N,~egeli, Der Einflul~ der Ml~sthcsie auf den Verlauf yon Entziindungt.n. Zentralbl. f. Chir. 1919. 408.

Experimentelle Untersuchungen iiber den Ablauf der P i r q u e t s c h e n Reaktion an au:~tsthesierten und nichtaaiisthesierten Hautstellen bell Mensehen und Meerschweinchen zeigen, dal~ auch eine nur voriibergehende AnSsthesie der Haut den Verlauf der P i rq ue tschen Reaktion wesentlich abschwScht. Auch diese Beobachtungen beweisen, dag der Ausschaltung der sensiblen Bahuen eine grol~e Bedeutung zukommt fiir den Ablauf yon Entztindungen in dem betreffen- den Nervengebiet.

Schuster, ~-ber die hohe S~kralani~sthesie. Deutsche Zeitschr. f. Chit. 1~1, 3390. 1919. Ausfiihrliche Schilderungen der Erfahrungen mit hoher Sakrah~n'Xsthesie

an 483 Fi~llen. Wahrscheinlich findet bei jeder epiduralen NovokMninjektion durch Resorption eine allgemeine Her~tbsetzung der Schmerzempfindlichkeit statt . Mitteilung yon Sebenwirkungen und deren Bekampfung, Anzeige und Gegenanzeige der Methode. :Die postoperativen Pneumonien werden durch sie nicht verringert.

Gtickel, Suggestivamrkose. Mfinch. med. Wochenschr. 1919. 1001.

Empfehlung der Hypnose zur Einleitung der Narko~e, vor Mlem auch zur Vermeidung tines gefi~hrlichen Exzitationszust~mdes. Die Vereinigung von [-Iy-pnose und N~rkose hat noch den Vorteil. dab der Verbrauch an Nn.rkotikum .~ehr erheblich herabgesetzt wird.

B on n e, L~er Suggestion und/-Iypnose in der Praxis. Deutsche recd. Wochenschr. 1919. 1:~2. Benutzung der Suggestion zur Vermeidung des Exzitationsstadiums t~eim

Beginn, der Narkose und zur Beseitigamg der Schh~flosigkeit.

Speer, Der praktische Wert der Suggentivnarkose. Miinch. reed. Wochen~hr. 1919. 1199. Kritische Bemerkungen zu der Arbeit K r f i c k e l s . Die Suggestivnarkose

wird sich in der Praxis auf die F~ille beschri~nken, bei dem eine grSgtmBghche AussehMtung des Narkosemittels aus strenger Indikation heraus gefordert

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werden mull. In diesen F~illen stellt die Analgesie durch Hyprtose die idealste Form der Schmerzausschalmug d~r, desh~lb wird in Zukunft ~mch die Hypnose ncben N,~rkose und LokMan:s einert gleichwertigen Platz in tier Schmerz- ~msscha[tung gewirmen. ErwShnung einer Strumektomie in Hypnose.

Friedl~inder, t{)23nonarkose. Miineh. reed. Woehenschr. 1919. 1198. Eine sachgemS~B eingeleitete, fortgesetzte, beendete Hypnose ha t keine

n~chteiligelt Folgea. Verfasser wendet die I-[ypnonarkose seit 1905 ~n mit bestem Erfolg. Die Angaben Gt i eke l s kann auch er best~tigen. Bezfiglich der praktischen Anwendung werden bestimmte Forderungen aufgestellt.

N ~ c h t r a g .

Wintersteirt, Die Narko~c. ~[ouographie ,~us dem Ges~mtgebiet der Physiologie der Pflanzen und Tiere. Berlin 1919. Verl&g J. ,5pringer.

Lu t t el m ann, Der l~eutige St~ud der Chlor/ithylnarkose. Miinchen, Verlag Chem. Fabrik Dr. t~obiseh.

Weigert, Ersparnis yon Chlor/ithyl Deutsche reed. Woehenschr. 1919. Nr. 44.

:13ei 6rtlicher Bet~iubung mit Chloriithyl wird gleichzeitig der Lufts t rahl tines kr~ftigen GeblSses auf die Haut gerichteg, dadurcfi k~mn die H'~lfte Chlor- iithyl gespart werdcn.

Braun, Die 6rtliche BetSubung, ihre wissenschMtlichen Grundtagen und ihre Anwendung. 5. Aufl. 1919.

Fleer, Lokale An/isthesie durch Injektion yon An~esthesie solubile (Subkutin). Deutsche reed. Wochenschr. 1919. Nr. 52.

in den ange~vandten FSllen handelt es sich um kleine :Eingriffe, die schmerzlos verliefen.

Schlemmer, {)ber (tie Lokahmiisthesie bei den 0perationen im Bereieh der oberen Luft- und Speisewege. Arch. f. Laryngol. 32. 1919. Ausftihrliehe und kritische Betrachtung tiber den Wert der LokM-

anasthesie, vor a.llem auch der Leitungsaniisthesie an Kopf nnd Hals fiir die oben erwiilmten Operationen.

l)enk, Erfahrungen mit der Kal)pisschen Slflanehnikusaniksthesie. Wien. klin. Woehensehr. 1919. Nr. 41.

Berieht iiber 85 Laparotomien in Splanehnikusanlisthesie, yon denen welt mehr ttls die Hglfte ohne jede ]~,thernaehtiilfe oder Naehinjektion ausgefiihrt wurde. Bei den zum Teil ausgedehnten Opera.tioncn vielfach nicht die geringstcen Schmerzen. Teilweise be,stand ein ertr/igliches Druckgefiihl. Empfehlung der Angs~esie zur Ileusoperation. Bedrohliehe Nebenerseheinungen sind nicht beobaehtet worden.


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