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436 Bd. 210

1~atriumchlorit als 0xydationsmittel in der quantitativen analytisehen Chemie

VII% Die Bestimmung yon Atebrin

Von P. SPA.CU~ CONSTANTA GHEORGHIU und ELEN.& CRISTUREAN

Mit 3 Tex~abbfldungen

(Eingegangen am 20. November 1966)

Summary. Sodium chlorite has been employed as a reagent for the photo- colorimetrie determination of atebrin (pit 5.5--6, 2ma~ ~ 485 nm). Lambert- Beers~ law is obeyed within the range of 0.2 to i.4 rag/10 ml. The method has been applied to pure atebrin and to atebrin t~blets.

In den vor~ngehenden Arbeiten 1-~ wurden einige Anwendungsm6g- liehkeiten yon Natriumchlorit als Oxydationsmittel in der quantitativen analytisehen Chemic gezeigt.

In Fortsetzung dieser Untersuchungen wurde die Reaktion mit Aeridin und einigen seiner Derivate mit pharmaz.-chem. Anwendungs- gebieten gepriift (Rivanol, Atebrin).

Bei der Einwirkung yon Iq~triumchlorit auf Aeridin bei pH 5--8 t r i t t keine Farbgnderung auf.

Rivanol (Diamino-3,9-s reagiert bei pH 5--6 und es entsteht eine wenig bestandige violette l~rbung, die gegen die geringsten pH-Schwankungen sehr empfindlieh ist.

Atebrin (Chlor-3-methoxy-7- [dis ergibt in Anwesenheit yon Natriumchlorit bei p i t 5,5--6 eine bestan4ige rote Farbe.

Aus diesen qualitativen Angaben ergibt sich, dab nur die Bestimmung yon Atebrin mit diesem Reagens m6glich ist.

Bei der Reaktion zwisehen Natrinmehlorit und Atebrin t r i t t die rote Farbe nur im pl~-Bereieh yon 5,5--6 auf. Au~erhalb dieses Bereiehes verschwindet sie. Wird das Reagens im ~bersehuB angewendet, f~llt eine sehwerlSsliehe rote Verbindung aus.

Aus der Absorptionskurve (Abb. 1) entnimmt man, da$ das Maximum bei 485 nm liege, bei weleher Wellenl~nge aueh die Aufstellung der Eich- kurve erfolgte.

Das Lambert-Beersche Gesetz wird im Konzentr~tionsbereich 0,2 bis 1,4 rag/10 ml befolgt.

Hinsiehtlich der Farbe wurde festgestellt, dal~ sie augenblicklich erseheint und fiber 120 rain best~ndig ist.

* VI. Mitt.: SrAcg, P., C. GH~Or~GmV u. I. P~T~LESeV: diese Z. 195, 321 (1963).

1965 Natriumchlorit als Oxydationsmit~e]. VII 437

Wit wiesen bereits darauf bin, dab bei Reagensfiberschug eine sehwer- 15sliehe rote Verbindung ausfifllt. Diese ist leieht 15slieh in Schwefel- kohlenstoff, Benzol, sowie Chloroform, besitzt ionogenes Chlor und befreit Jod aus KahumjodidlSsungen. ~

Neben dem Absorptionsmaximum ira sichtbaren Bereieh bei 485 nm hat die Verbindung in LSsung wie im festen Zustand (Abb.2) Absorp-

x/00

2O

~z

500 600 n m 700

30

Abb. l . Absorp$ionskurve der V e r b i n d u n g yon A teb r in a n d Chlori t im s ichbbaren Bere ich

3O

22,0 2qO 260 280 300 320 3qO 36"0 380 400 T ~

Abb. 2. Abso rp t ionskurve der Atebr in-Chlor i t - V e r b i n d u n g i m uns i ch tba ren Bereich

26

15

tionsma,xima bei 326, 288 und 254 nm. Die Kurve unterseheidet sieh deutlieh yore Spektrum des Atebrins, dab bei 344 und 280 nm (Abb.3) Absorptionsmaxlma auf- weist.

Die chemische Analyse ergab die Formel C28ItalN30aC12, in der nur die ]:[~lfte der Chlormenge ionogen gebunden ist; AgC1 f/~llt nur naeh langem Koehen aus.

8d

c~

2O

r r 2~20 2z/o 26p 280 300 320 ?go 360 380 ~lO0

RTT't

Abb. 8. Abso rp t ionskurve yon A te b r in

Ber.: C 59,04; ]t 6,68; N 8,98; Clion 7,580/0

Ge].: C58,91; H6,65; N9,01; Clion7,67~

Die Tatsaehe, dab die Verbindung oxydierende Eigensehaften besitzt (sie befreit Jod aus KalinmjodidlSsungen) undin saurem 1Vfedium gebildet wurde, spricht fiir eine Formel yore Tylous C231=f3001~3 CI" ]~C10~.

Die rote Farbe der Verbindung kann auf eine Strukturver/inderung (vom Chinoidtypus) zuriiekzufiihren sein und mit dem Auftreten einer Doppelbindung C = qN aul~erhalb des Ringes zusammenh/~ngen, was auch

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du tch Vergleich des IR-Spek t rums des Atebr ins mi t dem der ne ue n Verb indung wahrscheinlich gemacht werden kann .

Arbeitsweise. Man gibt zu einer Atebrinehlorhydrat-LSsung (Konzentration 0,5 mg/ml) in der Ki~lte (20 ~ C) 5--10 ml 5~ NatriumchloritlSsung tmd bringt mit Salzsgure aufpH 5,5--6. Es erseheint die intensiv rote F~rbung. Wenn die Reinheit des Natriumchlorits nut zwischen 70--800/0 liegt, wird der Ausgangs-pH-Wert tier ReagenslSsung mit Salzs~ure auf 7 gebracht. Die Extinl~tionsmessungen wurden mit einem Universalspektrolohotometer VSU 1 durchgefiihrt.

Falls die Bestimmungen mit einem Horizontalphotocolorimeter Pulfrich Typ E1pho gearbeitet wird, so ist ein Ss0-Filter (492 nm) zu verwenden. Die Abhiingigkeit yon Konzentration und Extinktion ist im Bereich yon 0,3--1,4 rag/10 ml linear.

Die Methode wurde sowohl zur Bes t immung yon re inem Atebr in als auch yon Ateb r in t ab le t t en angewandt (der Atebr ingehal t schwankte zwischen 0,2 u n d 1,4 rag/10 ml).

Zusammenfassung Es wird eine photocolorimetrische 5Iethode zur Bes t immung yon

Atebr in mi t Na t r iumchlor i t bei p I I 5 ,5 - -6 (~max = 485 nm) beschrieben. ])as Lambert-Beersche Gesetz wird zwischen den Konzent ra t ionsgrenzen 0,2 u n d 1,4 rag/10 ml befolgt. Die Methode wurde sowohl ffir reines Ate- b r in als auch ffir A teb r in t ab l e t t en angewandt .

Literatur 1 SPACU, t)., u. :E. AI~TONESCU: Aead. I~.P.R. Studii Cereet~ri China. 4, 591

(1960). -- 2 Sl'~tcv, P., M. B~znxsru, C. GE~o~Gn~v u. E. CRISTVR~.A~: Rev. Chim. (Buearest) 12, 723 (1961); vgl. diese Z. 194, 144 (1963). -- a SeAcv, P., u. H. DV~T~SCV: An. Univ. C.I. Parhon, Ser. St. Naturii 26, 73 (1960). -- a SPAcv, P., u. If. I )~IT~SCV: An. Univ. C. I. Parhon, Ser. St. lgaturii 26, 79 (1960). -- 5 SPAcu, P., u. If. Du~rrREscu: An. Univ. Bucuresti Ser. Chim. 85, 111 (1962). --

SPAcu, P., C. G~o~Ggrtr u. I. PARAL~SCV: diese Z. 195, 321 (1963).

Prof. Dr. P. S~Ac~;, Anorganisch-Chemisehes Laboratorium der Universit~?G Bukarest (gum~nien), Splaiul Independent, ei 89

Bericht fiber die Fortsehritte der analytischen Chemie

III. Analyse organischer Stoffe

1. E l e m e n t a r a n a l y s e

Zur Ermittlung der Menge und der Bindungsart des Wasserstotts in orga- nischen Verbindungen wird nach I. LrzsYz und R. C. GR~.~OUGH 1 tier Wasser- stoff durch eine chemisehe Reaktion freigesetzt und in einem Gaschromatographen bestimmt. Die Umsetzung mit IAthiumaluminiumhydrid fiir aktiven Wasserstoff in Amino-, Hydroxyl oder Carboxylgruppen bzw. mit 10~ Salzsiiure fiir hydrid- artig gebundenen Wasserstoff finder in einer besonderen Reaktionszelle mit drei


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