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Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

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AUSLANDAPRIL 2014

LEBEN UND ARBEITEN IM

EXPATRIATES

RECHTLICHES

WELTWEIT

ANKUNFT IM AUSLAND: TIPPSGEGEN VORURTEILE

Stereotype sind gut - Vorurteile sindschlecht.

AUSLANDSSTUDIUM IN ENGLAND

Wertvolle Infos rund um einenStudienaufenthalt in England.

EHEGATTEN-SPLITTING AUCHFÜR PERSONEN MIT WOHNSITZIN DER SCHWEIZ

Neues Urteil vom Europäischen Gerichtshof.

EXTRA:DON

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INTERN

INTERVIEW

RECHTLICHES

EXPATRIATES

AIRLINES

VERMISCHTES

WELTWEIT

8 Ankunft im Ausland: Tipps gegen Vorurteile

10 „Auslandsentsendungen – was macht sie erfolgreich?“

11 Die gefährlichsten Regionen für Expats

11 Schwarze Liste der Fluggesell-schaften veröffentlicht

14 Helfen und Surfen 14 London in den 50er und 60er

Jahren 14 Inder zufriedenste Mitarbeiter –

Deutschland nur im Mittelfeld

16 Auslandsstudium in England: Qualität vor Quantität

17 Sehnsucht nach dem Gras in Niederbayern

17 Frankreich: Maut-Chip jetzt fürDeutsche leichter zugänglich

18 Kroatien: Neue Gebühren-ordnung für Schiffseigner

18 Bußgelder im Verkehr: Europaweite Unterschiede

18 Impressum

GESUNDHEIT15 Dicke Kinder kosten Gesundheits-

system 14.000 Euro 15 Facebook fördert Essstörungen 15 Malaria, Dengue und Chagas for-

dern jährlich eine Million Opfer

12 Lufthansa12 Air France 12 Air China13 Condor13 TAM Linhas Aéreas 13 Flughafen Frankfurt

4 „In China allein zu sein, ist unmöglich“

3 BDAE auf der Personal Nord 3 BDAE auf der LVFM3 Zahl des Monats

EDITORIALLiebe Leserin,

Lieber Leser,

beinahe fünf Jahre gibt es diesen Newsletter nun schon. Mittlerweile wird er vonmehr als 10.000 Personen im In- und Ausland gelesen - eine Tatsache, die unsstolz macht. Was ursprünglich als Unternehmens-Newsletter gestartet ist, entwi-ckelte sich zunehmend zu einem fast schon eigenständigen Magazin, für das auchimmer mehr Gastautoren eigene Beiträge liefern. Damit auch von außen sichtbarist, was in ihm steckt, hat sich das BDAE-Newsletter-Team für einen Relaunch ent-

schieden und der Publikation ein neues Gewandverliehen. Künftig erhält jeder Newsletter eineneigenen Titel, auf dem besondere Inhalte mit einpaar Worten angekündigt werden.

In diesem Sinne lege ich Ihnen ganz besonders denFachbeitrag von unserer Gastautorin ConstanceGrunewald-Petschke auf der Seite 8 ans Herz, indem sie sehr hilfreiche Tipps gegen Vorurteile beider Ankunft im Ausland gibt. Zudem hat eine Aus-

landsstudentin einen anschaulichen Artikel über das Studium in Großbritannien ge-schrieben (Seite 16) und wir haben den Leserbrief einer deutschen Schülerin, diezurzeit mit ihren Expat-Eltern in Manila lebt auf der Seite 17 veröffentlicht.

Ansonsten erwarten Sie weiter die gewohnten Newsletter-Rubriken rund um dasThema Leben und Arbeiten im Ausland - ab jetzt optisch besonders attraktiv.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihr Andreas Opitz

6 EU-Richtlinie zur Leiharbeit ist rechtens

6 Änderungen bei Visum für Jordanien und Halbinsel Krim

6 Flugverspätung nach Schlaganfall:Kein Schadensersatz für Reisende

7 Ehegatten-Splitting auch für Perso-nen mit Wohnsitz in der Schweiz

7 Welche Rentenansprüche Deutsche im Ausland haben

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BDAE AUF DER PERSONAL NORD

Am 6. und 7. Mai dreht sich im Congress Center Ham-burg auf der Personal Nord wieder alles um das Perso-

nalmanagement. Und auch in diesem Jahr ist der BDAE miteinem eigenen Stand(C.31 / Halle H) vertreten.Mit 243 Ausstellern, dieDienstleistungen und Pro-dukte für das Personalwe-sen präsentieren und rund90 Fachvorträgen bietetdie Messe Entscheidernaus dem Personalbereicheinen umfangreichen Er-fahrungsaustausch.

„Immer mehr Unterneh-men entsenden Mitarbei-ter ins Ausland. Dasbelegt auch eine aktuelleStudie von Research andMarkets, der zufolge dieweltweite Zahl der Expatriates von derzeit 50 Millionen auf60 Millionen in den nächsten sechs Jahren steigen wird“,sagt Omer Dotou Leiter Unternehmensberatung Internatio-nale Mitarbeiterentsendung bei der BDAE GRUPPE. „VieleUnternehmen erkennen

dabei die Schwierigkeiten, die vor allem in den sich stetig än-dernden rechtlichen Erfordernissen liegen, können diese abernicht alleine lösen. Diese Hürden kann die BDAE GRUPPE, die

über 18 Jahre Erfahrun-gen im Bereich Expatriate-Management hat, mitihnen überwinden. Spre-chen Sie uns gerne aufder Personal Nord an“, soDotou weiter.

BDAE AUF DER LVFM

Ebenfalls im Mai findetdie zehnte Leipziger Ver-

sicherungs- und Fonds-messe, die traditionell vomMaklerpool Invers ausge-richtet wird, wieder in derGlashalle des Leipziger Mes-segeländes statt. Insgesamtwerden 80 Aussteller erwar-tet – unter ihnen auch derBDAE mit seinem Vertriebs-team um MaklerdirektorDennis Perlmann. DasMotto des diesjährigenEvents: „Kinder, wie die Zeit

vergeht – 25 Jahre deutscheEinheit“. Der BDAE ist dasvierte Mal dabei und freutsich, vor Ort alle Fragenrund um die BDAE-Aus-landsversicherungen beant-worten zu können. „Indiesem Jahr stehen nochviele positive Neuerungenan, von denen auch unsereVertriebspartner profitieren

werden“, sagt Dennis Perl-mann.

Wer vorab einen Termin fürdie LVFM machen möchteoder weitere Informationenbenötigt, kann sich gernean Frau Anna Münkwitz([email protected])wenden.

1.842MILIONEN

ZAHL DES

Menschen auf der Welthaben nicht genug zuessen.(Quelle: Food and Agricul-ture Organization of the Uni-ted States)

MONATS

INTERN

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BDAE: Sie sind vor Kurzem nach 16Jahren Aufenthalt in China nachDeutschland zurückgekehrt. Haben Sieeine Art „umgekehrten“ Kulturschockerlebt?

Gruß: Das würde ich so nicht sagen.Zum einen bin ich jedes Jahr minde-stens einmal in Deutschland zu Besuchgewesen. Zum anderen hatte ich füreinen solchen Zustand bisher kaumZeit, denn ich musste so viel erledigen– zum Beispiel jede Menge Behörden-gänge. Vielleicht verspüre ich Anflüge von einem umgekehr-ten Kulturschock. Manches von China fehlt mir bereits jetzt,zum Beispiel der typische Geruch der feuchten Straßen nachdem Regen, meinen Nudelhändler des Vertrauens, die Gar-küchen an jeder Straßenecke. Es ist zugegeben vor allem dasKulinarische, das ich hin und wieder vermisse. Andererseitsschätze ich es aber auch, in Deutschland vor die Tür gehenzu können, ohne groß darüber nachdenken zu müssen undvor allem frische Luft einzuatmen.

BDAE:Warum haben Sie sich nach einer solch langen Zeitim Ausland für eine Rückkehr nach Deutschland entschie-den?

Gruß: Das war einlängerer Prozess undkeine Entscheidungvon heute auf morgen.Angedacht war eineRückkehr bereits seit2001. Aber irgendwievergeht dann doch einJahr ums andere undso wurde erst Ende2013 etwas daraus. Immer kamen ein neuer Job oder einenoch spannendere Aufgabe dazwischen. Einer der Haupt-gründe, warum meine chinesische Frau und ich uns entschie-den haben, fortan in Deutschland zu leben, ist unsere fastvierjährige Tochter. Wir möchten gerne, dass sie in einendeutschen Kindergarten geht und die deutsche Kultur erlebt.In Shanghai war es so: Meine Tochter verstand Deutsch, ant-wortet aber fast nur auf Chinesisch. Hier hat sich das nachweniger als zwei Monaten komplett geändert – sie kannohne Probleme zwischen den beiden Sprachen umschalten.Zudem ist das Erziehungssystem hierzulande deutlich besserals in China. Ganz besonders wichtig war mir überdies derKontakt zu meiner in Deutschland und Frankreich lebendenFamilie – insbesondere zu meinen Eltern. Auch die Lebens-qualität ist in Deutschland mittlerweile um ein Vielfacheshöher als in China. In meinem Umfeld wird dies zunehmendals Beweggrund aufgeführt, weshalb viele Expats in Chinadie Zelte abbrechen. Ich bin nicht der erste, aber auch nichtder letzte, der deshalb China verlässt.

BDAE:Was meinen Sie konkret mitLebensqualität?

Gruß: China hat sich in den vergan-genen Jahren extrem industrialisiert.Die Folgen sind Luft- und Umweltver-schmutzung sowie eine zunehmendeUrbanisierung beziehungsweise Über-füllung von Städten. Ebenfalls nichtbesonders angenehm sind die immerrestriktivere Steuerpolitik und die Ver-schärfung der Einreisebedingungen.

BDAE: Inwieweit hat der Aufenthalt in China Ihre kulturelleIdentität verändert? Haben Sie spezifische chinesische Ange-wohnheiten übernommen?

Gruß: Oh ja. Ich pflege immer zu sagen, ich bin halbdeutsch, halb französisch und zu einem Viertel chinesisch.Wenn man es als Europäer in China gut haben möchte,muss man sich einfach anpassen. Und in den vergangenen16 Jahren habe ich mich sicherlich stark assimiliert und binTeil des Ganzen geworden. Das habe ich auch so gewollt,denn die Entscheidung, in China zu leben, traf ich ja bewusstund dazu gehörte auch mein Wunsch, Teil der chinesischenKultur zu werden. Wer dies signalisiert, wird von den Einhei-mischen auch anders behandelt. Ich bin beispielsweise so gutintegriert gewesen – sicherlich auch durch meine chinesischeFrau – dass ich in unserer Wohngegend wie ein Local wahr-genommen wurde, natürlich mit einem besonderen Wieder-erkennungswert.

BDAE: Haben Sie chinesische Verhaltensmuster angenom-men?

INTERVIEW„IN CHINA ALLEIN ZU SEIN, ISTUNMÖGLICH“

Alexandre J. Gruß hat bereits inden 90er Jahren Sinologie stu-

diert und ging vor 16 Jahren nachChina. Erst vor Kurzem ist er nachDeutschland zurückgekehrt. Wie ihndiese Zeit geprägt hat und was er be-reits jetzt vermisst, verrät er in diesemInterview.

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Gruß: Das blieb nicht aus. Gewisse Gesten übernimmt man,andere legt man ab. Den erhobenen Mittelfinger würde inChina beispielsweise niemand als Zeichen verstehen. Ichmerke auch, dass ich generell etwas lauter in der Artikulationgeworden bin, mich in der Öffentlichkeit auch mal vordrän-gle. Aber das muss in einem Land wie China in dessen Me-tropolen so sein – andernfalls geht man unter. Auch dieStreitkultur ist anders. Typisch chinesisch ist es etwa, kriti-scher als wir Deutschen zu sein, aber niemals aggressiv zuwerden. Es stimmt nicht, dass Chinesen nicht frankund frei aussprechen, was sie denken, aber siewürden einfach niemals jemanden in der Öf-fentlichkeit bloßstellen.

BDAE: Sie sind je zur Hälfte deutschund französisch. War Ihre bi-kulturelleSozialisation hilfreich beim Einleben inChina?

Gruß: Im weitesten Sinne schon. Ichhabe früh gelernt, zwischen mehrerenSprachen umzuschalten; diese Fähigkeithat mir in China geholfen. Und durch dasbi-kulturelle war mein Horizont wahrscheinlichetwas weiter als bei anderen, denn man lerntschneller international zu denken, wenn man Ver-wandtschaft in unterschiedlichen Ländern hat. Da zwei Kul-turen mein Wesen prägen, habe ich zudem gelernt, mehrToleranz gegenüber anderen Denkweisen und Lebensstilenzu entwickeln.

BDAE:Was schätzen Sie besonders an der chinesischen undwas an der deutschen Kultur?

Gruß:Wenn man die chinesische Kultur beurteilen möchte,muss man die unterschiedlichen Generationen betrachten.Generell existiert in China eine starke, interessante Mischungaus Tradition und Moderne. Bei den älteren Menschen faszi-niert mich, dass diese erlebt haben, wie sich das Land zuihren Lebzeiten quasi um 180 Grad gedreht hat. Die habenHungersnöte und den puren Kommunismus, die Kulturrevo-lution unter Mao erlebt. Sie lebten in Städten voller Fahrrä-der, aber ohne Autos und Wolkenkratzer und erfahren nuneine Existenz in einer hochindustrialisierten Hightech-Welt.

Die junge Generation wurde aus Sicht der Alten mit einemgoldenen Löffel im Mund geboren. Ihnen versuchen sie rudi-mentäre Werte wie Familienzusammenhalt zu vermitteln. Fa-milie bedeutet den Jungen auch viel, aber die Herangehens-weise an diesen Wert ist anders. Früher kümmerten sich dieJungen um die Alten, heute ist das nicht mehr so. Es wurdesogar ein Gesetz verabschiedet, wonach junge Chinesen ver-pflichtet werden, ihre Eltern und Großeltern regelmäßig imAltersheim zu besuchen. Daran wird deutlich, wie sehr

darum gekämpft wird, dass die Bevölkerung sichauf alte Werte zurückbesinnt. Interessant istauch, dass so manches, wie beispielsweiseKochrezepte, geradezu in Stein gemeißeltsind – sie sind unveränderbar.

BDAE:Was schätzen Sie an derdeutschen Kultur?

Gruß: Ich weiß zumindest, was dieChinesen an den Deutschen mögen.90 Prozent bekommen glänzendeAugen, wenn man ihnen sagt, man sei

deutsch. Sie nehmen uns als eines der un-lustigsten, aber zugleich technikversiertesten

Völker der Welt wahr und schätzen insbeson-dere unsere gute, strukturierte Bürokratie. Ich per-

sönlich finde die differenzierte Denkweise der Deutschensehr positiv – Chinesen denken leider zu selten in Grauzo-nen, sondern vornehmlich in Schwarz und Weiß. Gut findeich auch, dass man es in Deutschland ohne Beziehungen undallein aufgrund seiner Qualifikationen schafft, beruflich wei-ter zu kommen. In Fernost muss man immer seine Kontaktespielen lassen, um etwas zu erreichen. Und ich bin froh überdas individualistische Menschenbild und die geringere Ein-wohnerdichte. In Shanghai zum Beispiel ist man nie allein!Überall sind permanent Menschen und es ist nie dunkel. Undtrotz dieser vielen Individuen ist man doch ganz auf sich al-lein gestellt.

BDAE: Sie haben bereits Anfang der 90er Jahre Sinologiestudiert, als noch nicht absehbar war, dass China eine Groß-macht, wie dies heute der Fall ist, werden würde. Was warder Grund für die Studienwahl?

Gruß: Es gab zwei Gründe. Zum einen war ich damals beider Bundeswehr, konkret bei der Marine, wo ich das Gegen-teil von geistiger Anstrengung erlebte. Ich verspürte ein sol-ches Vakuum im Kopf, dass mein Wunsch nach einerintellektuellen Herausforderung immens stark war. Ich hatteschon immer ein Faible und Talent für Sprachen. Da meinVater zu jener Zeit beruflich häufig in China unterwegs war,erkannte er, dass China wirtschaftlich auf dem Sprung war.In meiner Familie gibt es viele Mediziner und ich hatte dasBedürfnis, etwas völlig außer der Reihe zu studieren – alsoentschied ich mich für Sinologie, was ich nie bereut habe.

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INTERVIEW

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ÄNDERUNGEN BEI VISUM FÜR JORDANIEN UNDHALBINSEL KRIM

Für Jordanien wurden die Visumsgebühren drastisch er-höht. Ein Visum bei Ankunft für eine einmalige Einreise

kostet künftig 40 Jordanische Dinar (umgerechnet rund 41Euro), bisher kostete es nur 20 Jordanische Dinar. Das berich-ten www.tip.de und die CIBT VisumCentrale.

Es wird dringend empfohlen, bereits vor der Abreise eineausreichende Summe in Jordanische Dinar umzutauschen,denn bei der Bezahlung des Visums bei Ankunft in Euro oderUS-Dollar fällt ein Aufpreis von bis zu 30 Prozent an. Auchdie Visagebühren bei der Beantragung in Deutschland sindgestiegen: DasVisum für eineeinmalige Einreisekostet jetzt 67,50Euro (bisher37,50 Euro) unddas Visum für diezweimalige Ein-reise 97,50 Euro(vorher 52,50Euro).

Bei Reisen auf dieHalbinsel Krim ist jetzt ein Visum erforderlich.Grund: Für die Schwarzmeerhalbinsel Krim gelten aufgrundder faktischen Annexion durch Russland seit Anfang April2014 die gleichen Einreisebestimmungen wie für die Russi-sche Föderation. Künftig benötigen dann unter anderemauch Staatsbürger von Deutschland, Österreich und derSchweiz ein Visum für die Einreise auf die Halbinsel Krim.

Die EU-Richtlinie überLeiharbeit ist in Recht

und Praxis umgesetzt undbedarf keiner Änderung. Zudiesem Schluss kommt einaktueller Prüfbericht der EU-Kommission.In allen Mit-gliedsstaatenexistiert einrechtlicherRahmen füreinen wirksa-men Schutzvon Leiharbeit-nehmern undeine bessereQualität der Leiharbeit.

Nach Ansicht der meistenMitgliedstaaten verursach-ten die Regelungen zur Zeit-arbeit auch keinezusätzlichen Kosten, wederfür die nationalen Behördennoch für Zeitarbeitsfirmenoder entleihende Unterneh-men. Die Mitgliedsstaatensollten dennoch mit zusätzli-chen Maßnahmen dafür sor-gen, dass Leiharbeitnehmerzunehmend gleich behan-

delt würden. Dies sei wich-tig, um den positiven Bei-trag der Zeitarbeit zurBewältigung der Krise zuwürdigen.

Zusammenmit den Mit-gliedstaatenund den Sozi-alpartnernwird die EU-Kommissiondie Ziele derRichtlinie wei-ter verfolgen.Dazu will sie

Ausnahmen bei der Gleich-behandlung auf Missbrauchuntersuchen aber auch Ein-schränkungen und Verboteder Leiharbeit überprüfen.Arbeitnehmer mit Zeitar-beitsverträgen machen etwa1,6 Prozent aller Beschäftig-ten in der EU aus, die Be-deutung der Leiharbeitnimmt jedoch zu. Unterneh-men nutzen Leiharbeiter vorallem für Produktionsspitzenoder zur Vertretung abwe-sender Beschäftigter.

EU-RICHTLINIE ZUR LEIHARBEIT IST RECHTENS

FLUGVERSPÄTUNG NACH SCHLAGANFALL: KEIN SCHADENSERSATZ FÜR REISENDE

Verspätet sich ein Flug erheblich weil ein Mitreisendereinen Schlaganfall erlitt, haben Passagiere keinen An-

spruch auf eine Zahlung einer Entschädigung im Sinne derEU-Fluggastrechteverordnung. Das verdeutlicht ein Ur-teil des Amtsgerichts Düsseldorf (Az.: 43 C 6731/12),über das www.tip.de und die CIBT VisumCentraleberichten.

Im vorliegenden Fall kam es bei einem Flug vonDüsseldorf nach Costa Rica zu einer Verspätungvon vier Stunden, weil einer der Passagiere einenSchlaganfall erlitt und das Flugzeug in Irland zwi-schenlanden musste. Die Airline sei dennochnicht dazu verpflichtet, eine Ausgleichszahlung zugewähren. Den Vorfall selbst werteten die Richterals einen außergewöhnlichen Umstand im Sinne derEU-Gesetzgebung. Und da sich alle anderen für CostaRica zugelassenen Flugzeuge zu dem Zeitpunkt im Einsatzbefanden, war es für die Fluggesellschaft nicht möglich,kurzfristig ein Ersatzflugzeug bereitzustellen.

RECHTLICHES

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Der Europäische Gerichtshof(EuGH) hat in seinem Urteil vom

28. Februar 2013 entschieden, dass dieZusammenveranlagung von Eheleutenin Deutschland unter Anwendung desSplitting-Verfahrens auch dann an-wendbar ist, wenn EU-/EWR-Staatsan-gehörige ihren Wohnsitz odergewöhnlichen Aufenthalt in derSchweiz haben.

Gemäß Paragraf 1a Abs. 1 Nr. 2 desEinkommensteuergesetzes (EStG) kön-nen Eheleute, die ihren Wohnsitz odergewöhnlichen Aufenthalt im Hoheits-gebiet eines anderen EU oder EWR-Mitgliedstaates haben, auf Antragzusammen veranlagt werden, insofernnur einer von ihnen die Voraussetzun-gen der so genannten “fiktiven unbe-schränkten Einkommensteuerpflicht”nach Paragraf 1 Abs. 3 EStG erfüllt.Diese Beschränkung auf Personen mit

Wohnsitz in EU-/EWR-Staaten verstößtjedoch gegen das im Freizügigkeitsab-kommen mit der Schweiz verankerteGleichbehandlungsgebot, das aufGrundlage des EuGH-Urteils nun offen-sichtlich gleichermaßen auch uneinge-schränkt im Steuerrecht anzuwendenist.

Das Bundesministerium für Finanzen(BMF) bestätigt die Anwendbarkeit desParagraf 1a Abs. 1 EStG für EU-/EWR-Staatsangehörige mit Wohnsitz odergewöhnlichem Aufenthalt in derSchweiz in einem Schreiben vom 16.September 2013 auf alle noch nichtbestandskräftigen Fälle.

Fazit: Das Splitting-Verfahren gehörtnach ständiger Rechtsprechung zu denmit einzubeziehenden personen- undfamilienbezogenen Umständen bei derErmittlung der persönlichen Einkom-

mensteuer in Deutschland.Eheleute, die in der Schweiz ansässigsind und Einkünfte erzielen, die inDeutschland besteuert werden, solltendaher in allen noch offenen Fällen –insbesondere aber auch bei Abgabeder Einkommensteuererklärung für2013 – prüfen, ob die Entscheidungdes Gerichts für sie Anwendung findetund sie auch trotz Wohnsitzes oder ge-wöhnlichen Aufenthalts in der Schweizvon der Anwendung des günstigenSplitting-Verfahrens bei der Besteue-rung in Deutschland profitieren kön-nen.

EHEGATTEN-SPLITTING AUCH FÜR PERSONEN MIT WOHNSITZ IN DER SCHWEIZ

WELCHE RENTENANSPRÜCHE DEUTSCHE IM AUSLAND HABEN

Wer für eine gewisse Zeit oder dauerhaft insAusland geht, muss nicht zwangsläufig um

seine Rentenansprüche fürchten. Darauf weist dieDeutsche Rentenversicherung hin. So sorgen etli-che Sozialversicherungsabkommen dafür, dassinsbesondere bei einem Job in einem Staatder Europäischen Union (EU), des Europäi-schen Wirtschaftsraums (EWR: Norwegen,Island, Liechtenstein) oder in der Schweizkeine Lücken für die Altersvorsorge entste-hen. Dasselbe gilt für Länder, mit denenDeutschland ein Sozialversicherungsabkom-men geschlossen hat.

Grundsätzlich gilt das so genannte Territorialprinzip.Das bedeutet, dass Arbeitnehmer stets in jenem Land versi-chert sind, in dem sie auch arbeiten. Welche Sozialversiche-rung im Ausland wann gilt, ist abhängig davon ab, ob man

• von seinem Arbeitgeber dorthin entsandt wurde oder• sich dauerhaft dort aufhält.

Ist etwa der Arbeitseinsatz im Rahmen einer Entsendung aufmaximal zwei Jahre befristet, können Arbeitnehmer ausDeutschland und allen Staaten der EU in der Sozialversiche-rung ihres Heimatlandes verbleiben – mit einer Ausnahme-vereinbarung sogar bis zu sechs Jahre. DieseZwei-Jahres-Regelung gilt seit dem 1. April 2012 auch für

einen Aufenthalt in der Schweiz, seit dem 1. Juni 2012zudem in den EWR-Staaten.

Verlängert der Arbeitgeber die Entsendung nicht,gilt für betroffene Arbeitnehmer anschließenddas Sozialrecht des Landes, in dem sie sichaufhalten.

Wer während seines Berufslebens in der ge-setzlichen Rentenversicherung von mehrerenEU- oder EWR-Staaten oder der Schweiz ver-sichert war, erhält im Alter aus diesen Staatenjeweils anteilig seine Rente.

Darüber hinaus hat Deutschland mit einer Reihe vonLändern bilaterale Sozialversicherungsabkommen geschlos-sen. Diese regeln den Erwerbvon Rentenansprüchen unddie Zahlung von Renten inden jeweiligen Staaten undsollen eine Doppelversiche-rung vermeiden. Die Sozial-versicherungsabkommenbegünstigen in erster Linie dieAngehörigen der Abkommens-staaten. Sie können aber - jenach Abkommen - auch fürandere Personen gelten.

RECHTLICHES

Mehr Informationensind unter

www.deutsche-renten-versicherung.de abrufbar.

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AUTOR• Frank Dissen

• ist Rechtsanwalt und Steuerbera-ter bei der Kanzlei WTS(www.wts.de)

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In fast jedem Entsendungsseminar höre ich von meinen zu-künftigen Expats die Aussage: „Vorurteile??? So’nQuatsch. Ich hab’ doch keine Vorurteile!“. Oder zumindestso was in der Art… Ich denke, das ist wohl normal, dennkein Mensch hat ja gerne Vorurteile. Und noch weniger die-jenigen, die sich entschieden haben, freiwillig ein paar wert-volle Lebensjahre im Ausland zu verbringen. Oder? VieleMenschen, die sich für das „Abenteuer Fremde“ entschei-den, tun dies, um sich persönlich und beruflich weiterzuent-wickeln. Sie sind offen, tolerant und interessiert. Unddennoch: der Weg ins Ausland kann aufgrund vor-geprägter Meinungen und Annahmen schnellzu einer Negativerfahrung werden.

Starten wir doch mal mit einer klaren Abgren-zung: Im interkulturellen Bereich gibt es in die-sem Zusammenhang vier große Begriffe: dasStereotyp, das Klischee, das Vorurteil und dieDiskriminierung. Hier eine kurze Differenzie-rung:

Ein Stereotyp bezeichnet eine vereinfachende, schematisie-rende Sichtweise auf die Aspekte der sozialen Welt, also aufPersonen und Situationen. Sagen wir: ein Cluster. Die Bil-dung dieser Cluster durch unser Gehirn dient dazu, die kom-plexe Umwelt zu vereinfachen und garantiert uns, dass wirtrotz enormer Informationsflut, die unser Gehirn sekündlichzu verarbeiten hat, handlungsfähig bleiben. Hätten wir keineStereotype, nach denen wir Informationen systematisch ka-tegorisieren, wäre unser „Betriebssystem“ innerhalb von Se-kunden überlastet. Und das wäre ja nicht so gut.

Insbesondere, wenn wir uns in unbekannten Situationen be-finden, wie zum Beispiel in einer fremden Kultur, helfen unsdiese Verallgemeinerungen, fremdartiges Verhalten irgend-wie einzuordnen. Ein Stereotyp für das unterschiedliche Zeit-empfinden von Kulturen wäre beispielsweise: „Die deutscheKultur legt grundsätzlich großen Wert auf die Einhaltung vonPlänen und Deadlines. Für die französische Kultur hingegenist das soziale Miteinander beziehungsweise die Beziehungs-pflege tendenziell wichtiger.“ Nachteil dieser vereinfachtenAnnahmen ist logischerweise, dass sie die Welt nicht sonder-lich differenziert betrachten. Stereotype sind kognitiv, dasheißt, sie können und sollten immer am Einzelfall überprüftund dann ergänzt beziehungsweise modifiziert werden. An-sonsten drohen Vorurteile.

Ein Vorurteil ist – wie der Name schon sagt– ein Urteil, dasman im Vorab trifft. Und zwar, ohne es anhand persönlicherErfahrung auf seine Richtigkeit überprüft zu haben (präventivsozusagen ;-)). Im Gegensatz zu Stereotypen sind Vorurteileaffektiv, das heißt, sie sind emotional bereits mit irgendeinerArt Wertung (besser/schlechter als…) versehen. Diese Bewer-tung kann zwar auch positiv ausfallen, ist jedoch gerade iminterkulturellen Kontext überwiegend negativ – also abwer-tend -gemeint. Übrigens: die Steigerungsform ist Diskriminie-

rung. Diesem Thema soll aber an dieser Stelle keine weitereBeachtung geschenkt werden, da es sich um eine Sonder-form handelt.

Auf den interkulturellen Kontext bezogen, bezeichnet einVorurteil also eine feststehende Annahme in Bezug auf dieEigenschaften beziehungsweise Verhaltensweisen einerfremden Kultur. Wenn wir wieder unser oben genanntes Bei-spiel nehmen, dann wäre das entsprechende Vorurteil:„Franzosen sind unzuverlässig. Deutsche sind unflexibel.“

Bei einem Klischee handelt es sich um einübertriebenes Sprachbild oder eine Redensart,die einer Karikatur ähnlich ist. Sie sind demStereotyp relativ ähnlich und werden um-gangssprachlich etwas häufiger benutzt. Inder interkulturellen Kommunikation (und folg-lich auch in diesem Artikel) spielen sie aberkeine größere Rolle, da ihre Aufgabe nur darin

besteht, vermeintlich kulturellen Besonderheitenein übertypisiertes Gesicht zu geben. Hier gibt’s ein

phantastisches Beispiel für Klischees. Um bei unserem Bei-spiel zu bleiben, könnte das entstandene Klischee so ausse-hen, dass der Franzose lieber entspannt mit einem Kollegenbeim Lunch sitzt, während der Deutsche schon ganz unge-duldig auf und ab läuft, weil er die Deadline fliegen sieht.Konzentrieren wir uns aber lieber auf Stereotyp & Vorurteil,hier noch einmal die Gegenüberstellung:

Stereotype sind gut – Vorurteile sind böseWir alle brauchen gewisse Orientierungshilfen und Vereinfa-chungen, um funktionieren zu können. Hätten wir keine Ste-reotype, würde unser Betriebssystem ständig „Error“anzeigen und wir wären keine fünf Minuten überlebensfä-hig. Wenn wir uns dann in einem Umfeld befinden, in dempausenlos Eindrücke auf uns einströmen, die uns so gar nichtvertraut sind, greifen wir besonders häufig auf Stereotypenzurück. Punkt. Schön wäre jetzt, wenn man hier einen fettenSchlussstrich ziehen würde und es bei einer „wertfreien Ein-ordnung der fremdartigen Umwelt als Orientierungshilfe“belassen könnte. Kann man aber nicht!

EXPATRIATES

Stereotyp(kognitiv)

Die deutsche Kultur legt großen Wert auf die Einhaltung von Plänen und

Deadlines.

Für die französische Kultur ist das soziale Mitein-ander bzw. die Beziehungs-pflege eminent wichtig.

Vorurteil(affektiv)

Deutsche sind unflexibel!

Franzosen sind unzuverlässig!

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ANKUNFT IM AUSLAND: TIPPS GEGEN VORURTEILE

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Wie sich Stereotype unbemerkt in VorurteileverwandelnZu Beginn einer Auslanderfahrung oder wenn man überkeine oder wenig interkulturelle Erfahrung verfügt, ist die ei-gene Kultur der einzige Bezugspunkt und Bewertungsmaß-stab, der einem zur Verfügung steht. Deshalb betrachten wirin einem neuen Umfeld die Dinge naturgemäß zunächst aufder Basis uns bekannter Werte und Normen.

Und – wir sind evolutionsbedingt Fremden gegenüber enormmisstrauisch. Deshalb werden fremdartige und unerklärbareVerhaltensweisen zunächst einmal als “nicht nachvollzieh-bar“ abgewertet. Die Kulturwissenschaft nennt dieses Phä-nomen Ethnozentrismus. Der Soziologe Dr. Milton J. Bennet– den ich kürzlich selbst live und in Farbe erleben durfte –hat hierzu ein interessantes Modell entwickelt. Sein DMIS(Development Model of Intercultural Sensitivity) beschreibtden Verlauf interkulturellen Erlebens von einer ethnozentri-schen Wahrnehmung hin zu einer ethnorelativen Sichtweisesehr anschaulich. Also: selbst wenn wir alles Menschenmög-liche tun, um nicht in die Vorurteilsfalle zu tappen, ist einewertfreie Beurteilung praktisch ausgeschlossen. In dem Mo-ment in dem wir wahrnehmen, haben wir bereits (wennauch vielleicht unbewusst) eine Wertung getroffen – undnicht selten eine negative.

„Es ist leichter ein Atom zu spalten, als ein Vor-urteil“Albert Einstein behauptete: „Es ist leichter ein Atom zu spal-ten, als ein Vorurteil“. Und er hatte recht: In einem Experi-ment der University of Toronto konnte nachgewiesenwerden, dass wir überwiegend die Dinge wahrnehmen, dieunsere Vorannahmen bestätigen. Widersprüchliche Informa-tionen, die unsere Vorurteile über eine bestimmte Personoder Sache wiederlegen würden, blenden wir ganz großzü-gig aus. Wenn wir also nur das sehen, was wir aufgrundunserer Vorurteile erwarten zu sehen, dann werden genaudiese Erwartungen für uns auch zur Realität.

Und genau das ist der Grund dafür, dass sich unsere Vorur-teile immer und immer wieder als so genannte Self-FulfillingProphecy (kein Spruch, sondern ein wissenschaftlich aner-kanntes Phänomen) bestätigen. So ganz nach dem Motto:„Hab ich’s doch gewusst“.

Lass dir von Vorurteilen nicht die ErfahrungvermiesenStereotype als wertfreie Verallgemeinerungen helfen dir, dichim Ausland zu orientieren, ungewohnte Situationen einzu-schätzen und entsprechend zu handeln. Sie bieten dir einemögliche – wenn auch sehr grobmaschige – Erklärung fürfremdes Verhalten. Die Wissenschaft ist sich darüber einig,dass es weder möglich noch überhaupt sinnvoll ist, die men-talen Mechanismen der Stereotypenbildung zu durchbre-chen. Nichtsdestotrotz, können Vorurteile uns unsereAuslandserfahrung ganz schön vermiesen, wenn wir sie nichtals solche erkennen und unschädlich machen. Um deineAuslandszeit maximal genießen zu können und nicht in dieVorurteilsfalle zu tappen, hier ein paar praktische Tipps amEnde dieses (ja, ich weiß ;-)) etwas theoretischen Artikels:

1. Hinterfrage dich immer wieder, ob du dich gerade einerwertfreien Typisierung bedienst, oder ob sich in deine Be-obachtung schon eine Bewertung eingeschlichen hat!

2. Wenn du feststellst, dass du eigentlich schon auf ein nochso winziges Vorurteil zurückgegriffen hast und deine Ein-schätzung doch nicht ganz wertfrei ist, gehe einen Schrittzurück!

3. Finde heraus, wie diese Bewertung zustande gekommenist und auf welchen persönlichen und kulturellen Annah-men oder Einschätzungen sie beruht!

4. Hinterfrage deine (Vor)urteile! Finde heraus, welche An-nahmen du hast, was zu diesen Meinungen geführt hatund inwiefern sie dein Verhalten dieser Kultur gegenüberbeeinflussen.

5. Geh raus und sammle Beispiele gegen deine Vorurteile!Der Rest ist die immer wiederkehrende Geschichte inter-

kulturellen Lernens. Sei offen und neugierig. Seiaufmerksam und empathisch. Sei positiv und fle-xibel.

EXPATRIATES

DIE AUTORIN:

Constance Grunewald-Petschke betreibt den Blogwww.what-about-my-pencilskirt.com, auf dem sie re-gelmäßig über ihr neues Leben als Expat-Partner inIstanbul berichtet. Sie ist außerdem Inhaberin derAgentur „Abroad [relocation.interculture.language]“,die Expats und ihre Familien berät.

E-Mail: [email protected]

NZET TOLERANZ

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In einer immer stärker globalisierten Welt ist es für Unter-nehmen unabdingbar, international präsent zu sein. Umdie damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigensetzen Unternehmen immer öfter Expatriates ein.

Diese müssen sich an eine neue Kultur, eine andere Sprachegewöhnen, sind losgerissen aus ihrem sozialen Umfeld. Umdie zahlreichen Herausforderungen im Ausland zu bewälti-gen ist es wichtig, dass das Headquarter die Mitarbeiter tat-kräftig unterstützt: Fehlende Unterstützung ist einer derHauptgründe für den Abbruch von Auslandsentsendungen.

Schätzungen zufolge sum-mieren sich die Gesamt-kosten des Abbruchs vonAuslandstätigkeiten auf diezwei- oder gar dreifacheHöhe des Jahresgehaltesim Heimatland. Durch diehohen mit einer Auslands-entsendung verbundenenKosten und Herausforde-rungen besteht großes un-ternehmerisches undwissenschaftliches Inter-esse an der Identifikationvon Erfolgsfaktoren fürAuslandsentsendungen.

Es stellt sich daher dieFrage: Wie können Unter-nehmen ihre Expats best-möglich unterstützen, um die Auslandsentsendung zu einemErfolg zu machen? Die bisherige Forschung hat sich zwar be-reits mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt, jedochwurde dabei nicht zwischen den Erfolgsfaktoren für kurz-fristige gegenüber jenen für langfristige Auslandseinsätzeunterschieden. Eine solche Unterscheidung könnte jedochein wichtiger Ansatzpunkt sein, um den Prozess der Aus-landsentsendung zu verbessern, Misserfolgsraten und damitzusammenhängende Kosten für das Unternehmen zu mini-mieren.

Im Rahmen ihres Masterstudiums "Organisations- und Perso-nalentwicklung" verfasst die Autorin dieses Artikels zurzeiteine Masterarbeit zum Thema: "Erfolgsfaktoren bei kurz-und langfristigen Auslandsentsendungen", um diese For-schungslücke zu schließen.

Der empirische Teil dieser Arbeit stützt sich auf die Erfahrungvon (ehemaligen) Auslandsentsandten, die im Rahmen eineskurzen Online-Fragebogens abgefragt wird. Die Autorin bit-tet ehemalige Auslandsentsandte darum, etwa acht Minutenfür die Teilnahme an der Umfrage zu investieren. Ihr Wissenist sehr wertvoll, um zukünftige Auslandsentsendungen zumErfolg zu führen, und Ihre Teilnahme würde bei der Erfor-schung des Themas helfen!

Bitte folgen Sie diesem Link zur Umfrage:

http://unipark.de/uc/auslandsentsendungen/

Selbstverständlich werdenalle Angaben anonym er-hoben und ausgewertet.Falls Sie Interesse an denausgewerteten Ergebnis-sen haben, gibt es amEnde des Fragebogens dieMöglichkeit, Ihre E-Mail-Adresse zu hinterlassen.Die Ergebnisse lässt Ihnendie Autorin bis spätestensOktober 2014 zukommen.

Die Autorin Katja Gruberstudiert internationale BWLund Sinologie sowie Sozio-logie an der UniversitätWien.

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„AUSLANDSENTSENDUNGEN – WAS MACHT SIE ERFOLGREICH?“

EXPATRIATES

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Page 11: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

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DIE GEFÄHRLICHSTEN REGIONEN FÜR EXPATS

SCHWARZE LISTE DER FLUGGESELLSCHAFTEN VERÖFFENTLICHT

Länder mit großem wirt-schaftlichen Potenzial

bergen oft auch ein hohesRisiko in Sachen Sicherheitfür internationale Geschäfts-tätigkeiten: Risikoanalystenvon Exop prognostizierenfür das zweite Quartal 2014vor allem zivile Unruhen und

anhaltende bewaffnete Aus-einandersetzungen in zen-tralen Ländern der Welt. Dieaktualisierte Global RiskMap steht zum kostenlosenDownload auf der Home-page von Exop zur Verfü-gung.

Der Bericht liefert eine Ana-lyse der Regionen Südame-rika, Ukraine und Krim,Mittlerer Osten und Nord-afrika, Subsahara und Afrikasowie Asien und Pazifik.

Die Weltkarte steht hierzum Download bereit. Einenzusammenfassenden Presse-bericht finden Sie hier.

Die Europäische Kom-mission hat kürzlich die

Liste der Luftfahrtunterneh-men aktualisiert, für die ausSicherheitsgründen Flugver-bote oder Betriebsbeschrän-kungen in Europa gelten.Die so genannte SchwarzeListe wird zum 23. Mal he-

rausgegeben. Auf ihr befin-den sich aktuell 296 Flugge-sellschaften mit einemFlugverbot im europäischenLuftraum, zehn weitere un-terliegen strengen Auflagen.Die Liste ist damit kürzer ge-worden: Alle Airlines ausSwaziland und die philippi-

nische Cebu Pacific Air wur-den von der Schwarzen Listegestrichen. Sie dürfen euro-päische Flughäfen wiederansteuern. Auch für die ka-sachische Air Astana wur-den Beschränkungengelockert.

EXPATRIATES

Q Die Schwarze Liste führt unter

anderem Fluggesellschaften

folgender Länder auf:

• Republik Kongo

• Indonesien

• Afghanistan

• Kasachstan

• Kirgisien

• Mosambik

• Nepal

• Philippinen

• Sierra Leone Sudan

Die vollständigeSchwarze Liste steht hierzum Download bereit.

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Page 12: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

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LUFTHANSA

Deutschlands größte Fluggesell-schaft baut ihr Angebot nach

Polen weiter aus. Ab dem 3. Juli diesesJahres fliegt die Airline von Frankfurtins ostpolnische Lublin. Die Handels-und Universitätsstadt wird das achteLufthansa-Ziel in Polen.

Der Flug mit den Flugnummern LH1380 und LH 1381 findet jeweils don-nerstags und sonntags statt. Der Hin-flug startet morgens um 9.30 Uhrbeziehungsweise um 10.20 Uhr in dergrößten Stadt Hessens und landet nachfast zwei Stunden Flugzeit um 11.25

Uhr beziehungsweise um 12.15 in dergrößten polnischen Stadt östlich derWeichsel. Nach einem 45-minütigenAufenthalt geht es um 12.10 Uhr be-ziehungsweise um 13.00 Uhr zurück indie deutsche Metropole am Main.

Die Flüge werden mit einem Flugzeugdes Typs Airbus A319 mit bis zu 138Sitzen in der Business und EconomyClass durchgeführt.

AIR FRANCE

Die größte französischeAirline baut ihr Flugan-

gebot nach Brasilien ausund hat als drittes Ziel inBrasilien Brasília in den Som-merflugplan aufgenommen.Die brasilianische Haupt-stadt wird dreimal dieWoche jeweils montags,mittwochs und freitags vonParis-Charles de Gaulle ausangeflogen.

Auf dem Hinflug verlässt dieMaschine mit der Flugnum-mer AF0520 um 13.30 UhrParis und erreicht die Metro-pole am Lago Paranoa um19.15 Uhr. Von hier aushaben Reisende Anschlussan das innerbrasilianischeStreckennetz der brasiliani-schen Partner-Fluggesell-schaft GOL. Der Rückflugnach Frankreich erfolgt nach

einem kurzen Aufenthalt.Um 22.40 Uhr verlässt derFlieger mit der FlugnummerAF0515 den Aeroporto In-ternacional de Brasília undlandet um 14.20 Uhr desFolgetages in der Metropolean der Seine.

AIR CHINA

Air China erweitert ihrStreckennetz und ver-

bindet ab dem 6. JuniShanghai mit München.Damit ist die bayrischeHauptstadt nach Frankfurt,Mailand und Paris das

vierte Ziel in Europa, dasvon Shanghai aus angeflo-gen wird.

Montag, Dienstag, Donners-tag und Samstag findet derneue Flug mit den Flugnum-

mern CA817 und CA818statt. Jeweils um 1.00 Uhrverlässt der Airbus A330-200 den Shanghai PudongInternational Airport und er-reicht den Franz JosefStrauß Flughafen um 7.10

Uhr. Um 12.35 Uhr verlässtder Flieger Deutschland undlandet am drauffolgendenTag um 5.45 Uhr in einerder wichtigsten Industrie-städte Chinas. Alle Zeitan-gaben sind Ortszeiten.

AIRLINES

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Page 13: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

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FLUGHAFEN FRANKFURT

Der Flughafen Frankfurt bietet seinen Gästen mit Beginn des Sommerflugplans2014 Direktverbindungen zu 295 Destinationen in 105 Ländern an. Neu auf

dem Frankfurter Flughafen sind zwei asiatische Fluggesellschaften. China Southernverbindet ab Juni dreimal wöchentlichden Rhein-Main-Flughafen mit Gu-angzhou mit Zwischenstopp inChangsha, das erstmals überhaupt abFrankfurt direkt erreichbar ist. MIATMongolian fliegt zweimal pro Wochenonstop nach Ulan Bator in der Mon-golai, das ebenfalls erstmals als Direkt-verbindung angeflogen wird.

Weiter neue Ziele von Frankfurt aus nach Asien sind unter anderem die indonesi-sche Hauptstadt Jakarta, Urgensh in Usbekistan und Gazipasa an der türkischenRiviera. Die Direktziele in Europa werden ergänzt um Valencia, Montepellier, Tiranaund Kalamata.

Mehr Informationen unter www.fraport.de.

TAM LINHAS AÉREAS

Die brasilianische Flug-gesellschaft TAM Lin-

has Aéreas ist seit dem31.03. offiziell dem one-world Bündnis beigetreten.Alle Mitglieder des Vielflie-gerprogramms TAM Fideli-dade können ab sofort beiallen Fluggesellschaften derAllianz Vielflieger-Punktesammeln und einlösen. Zudiesen Fluggesellschaftenzählen unter anderem Airberlin, American Airlines,British Airways, Cathay Paci-fic Airways, Royal Jorda-nien, Finnair,Iberia, JapanAirlines, LANAirlines,MalaysiaAirlines,Qantas,QatarAirways,

S7 Airlines sowie 30 weitereFluggesellschaften.

Die Kooperation mit Miles &More bleibt weiterhin beste-hen. Künftig können ge-sammelte Prämienmeilenbei den Airlines-Partnerneingelöst werden. NebenLufthansa, Swiss und Aus-trian Airlines gehören hierebenso die Vielfliegerpro-gramme von Air Canada,ANA, Brussels Airlines,Shenzhen Airlines, Singa-pore Airlines, South African

Airways und Tur-kish Airways.

AIRLINESCONDOR

Die Deutsche Fluggesell-schaft Condor erwei-

tert auf Kurz- undMittelstreckenflügen ihrMahlzeitangebot. Ab dem1. Mai können Fluggästeder Airline je nach Bu-chungszeitpunkt ab 7,99Euro bis 24 Stunden vor Ab-flug die zusätzlichen Menüsbestellen. Neben den bishe-rigen Premium Menüs unddessen Sondervarianten –wie beispielsweise laktose-freie oder vegetarischeMenüs – können CondorGäste auf Kurz- und Mittel-strecken nun aus weiterenKöstlichkeiten wählen.

Reisende, die keine Verpfle-gung vorbestellen, erhaltenan Bord nach wie vor einkostenfreies Sandwich undGetränk. Dieses können Siedarüber hinaus durch dasneue, erweiterte Bordange-bot ergänzen. Neben Soft-drinks und alkoholischenGetränken bietet Condorihren Gästen eine Auswahlan kalter und nun auch war-mer Speisen an.

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Page 14: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

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VERMISCHTESHELFEN UND SURFEN

Einmal um die Welt zu reisen und dabei an den Hot Spotszu surfen, ist für immer mehr junge

Menschen eine paradiesische Vorstel-lung. Die Organisation Studentsgoabroadbietet nun die Möglichkeit, neben demFreiwilligenprojekt oder Auslandsprakti-kum das Surfen zu erlernen oder zu leh-ren. So ist es an bekannten Surfdestina-tionen in Portugal, Spanien, Chile, Indo-nesien und Südafrika möglich, den Sportdirekt mit einer Freiwilligenarbeit oder

einem Auslandspraktikum zu verbinden. Reisende könnenetwa ein Praktikum als Surflehrer aneiner Surf- und Tauchschule in Portugalmachen oder einen Surfkurs mit einerFreiwilligenarbeit in einem Kindergartenin Chile kombinieren. Die Vermittlungs-agentur Studentsgoabroad möchte denSport mit dem Nützlichen verbinden undermöglicht es Surfern oder denen, die esnoch werden wollen, eine passendeReise zu finden.

INDER ZUFRIEDENSTE MITARBEITER – DEUTSCH-LAND NUR IM MITTELFELD

In Indien arbeiten die zufriedensten und motiviertestenMenschen: Die Inder belegen mit einem Engagement-Index von 74 Prozent bereits zum vierten Mal hintereinanderden Spitzenplatz im internationalen Vergleichsranking. Dashat die aktuelle Kienbaum-Panel-Studie in Kooperation mitORC International seit 2010 ergeben.

Den zweiten Platz im Zufriedenheitsranking belegen die Chi-nesen mit 66 Prozent, gefolgt von Mitarbeitern in Australienund Russland mit jeweils 65 Prozent. Deutschland liegt miteinem Wert von 58 Prozent knapp unter dem weltweitenDurchschnitt und belegt damit lediglich den dreizehntenRang im globalen Ranking und den siebten Platz auf der eu-ropäischen Rangliste der Länder mit den zufriedensten Mitar-beitern.

In Japan sind die Mitarbeiter im internationalen Vergleich amunzufriedensten: Wie im vergangenen Jahr belegt die dritt-größte Volkswirtschaft der Welt den letzten Platz im aktuel-len Ranking. Der Indexwert der Japaner sinkt sogar noch umweitere sechs Punkte auf ein Rekordtief von 42 Prozent.

Trotz der boomenden Wirtschaft landet Deutschland nur imMittelfeld des Rankings: Bei der Zufriedenheit liegen diedeutschen Mitarbeiter deutlich hinter ihren schweizerischen,österreichischen und niederländischen Kollegen.

In die diesjährige Studie flossen dieDaten von rund 7.400 Arbeitneh-mern aus den 20 wichtigstenWirtschaftsnationen ein. Zur Er-mittlung und Berechnung desdurchschnittlichen Engage-ment-Wertes wurden die An-gestellten zu Arbeitsaufgaben,beruflichen Perspektiven, Füh-

rungskultur und Wertschätzungim Job befragt.© ferkelr

aggae- Fot

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LONDON IN DEN 50ERUND 60ER JAHREN

Wer seinen Kinderneinmal die Stadt Lon-

don näher bringen möchte,hat mit dem gleichnamigenBuch von Miroslav Sasekeine ganz andere Möglich-keit als mit herkömmlichenWerken. Das ursprünglich1959 erschienene illustrierteKinderbuch wurde damalsvon der New York Timesausgezeichnet und nun neuaufgelegt.

Im Stil der damaligen Zeitwerden die wichtigen Se-henswürdigkeiten und typi-schen Dinge, die einfach zurStadt gehören, illustriert, sodass sich ein umfassendesBild Londons ergibt. Darge-

stellt werden bei-spielsweise die

Busse, der Piccadilly Circusbei Nacht, die Tower Bridgeund die U-Bahn. Aber auchtypische Verhaltensweisender Bewohner der engli-schen Hauptstadt werden inden Zeichnungen veran-schaulicht, wie die Eigenheitdes Tee-Trinkens und desSchlange Stehens.

Mit kurzen Erklärungen ver-sehen, überträgt sich derCharme Londons auf nostal-gische Art direkt auf denLeser. Trotz des Stils der50er Jahre, sind die Grund-züge dieser Großstadt nachwie vor vorhanden. Natür-lich sind einige Fakten veral-tet, diese werden jedoch aufden Schlussseiten korrigiertbeziehungsweise ergänzt.

Insbesondere durch den frü-heren Zeichenstil, erhältman durch „London“ einenganz individuellen Einblickin die Sehenswürdigkeiten,das Leben der Stadt unddessen Flair – nicht nur fürKinder, sondern erst Rechtfür Erwachsene. Eine sehrschöne Ergänzung zu denüblichen Städteführern.

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• Miroslav Sasek:

London

• Verlag AntjeKunstmann

• ISBN 978-3-88897-874-6

• 58 Seiten

• 16,95 Euro

Page 15: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

Etwa eine Million Menschen sterben jährlich infolge vonKrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder Chagas.

Diese Krankheiten werden für gewöhnlich von blutsau-genden Tieren wie Mücken, Zecken oder Fliegenübertragen. Darauf hat die Stiftung Weltbevöl-kerung anlässlich des Weltgesundheitstags am7. April aufmerksam gemacht.

Vor allem die Zahl der Malaria-Todesfälle seiimmer noch dramatisch. Jedes Jahr sterben600.000 Menschen an dieser vermeidbaren undbehandelbaren Krankheit. Die meisten davon sindKinder unter fünf Jahren. Erfreulich seit der Stiftung

zufolge immerhin, dass dank verbesserter Präventions-, Dia-gnose- und Behandlungsmethoden seit 2000 das Leben von

mehr als 3,3 Millionen Kindern gerettet wurde.

Für viele vektorübertragene Krankheiten gibt esnoch keinen Impfstoff, weil zu wenig in die For-schung und Entwicklung investiert wird. Diebisher entwickelten Impfungen kosten nicht vielund erweisen sich als hochwirksames Mittel,um Todesfälle zu verhindern, so die StiftungWeltbevölkerung.

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GESUNDHEITDICKE KINDER KOSTEN GESUNDHEITSSYSTEM 14.000 EURO

MALARIA, DENGUE UND CHAGAS FORDERN JÄHRLICH EINE MILLION OPFER

FACEBOOK FÖRDERT ESSSTÖRUNGEN

Adipositas in der Kindheit verursacht medizinische Mehr-kosten von knapp 14.000 Euro pro Kind über die ganze

Lebenszeit hinweg, verglichen miteinem normalgewichtigen Kind.Das haben Forscher der amerikani-schen Duke Universityhttp://duke.edu errechnet. Das Por-tal www.pressetext.com berichtetwie folgt: Multipliziert mit der Zahlaller übergewichtigen Zehnjährigenin den Vereinigten Staaten, ergibtdas Kosten von über zehn Milliarden Euro allein für diese Al-tersgruppe.

Die finanzielle Belastung reduziert sich auf immer noch etwa9.500 Euro pro Kind, wenn es später als Erwachsener dick

wird. "Fettleibigkeit in der Kindheit zu reduzieren, hat in deröffentlichen Gesundheitsfürsorge eine hohe Priorität, was zuerheblichen gesundheitlichen und ökonomischen Vorteilenführen kann", stellt der leitende Forscher Eric Andrew Finkel-stein fest.

"Unsere Schätzungen zeigen finanzielle Konsequenzen derUntätigkeit auf und auch die potenziellen medizinischen Ein-sparungen, die durch Prävention erzielt werden können,wenn das Einsetzen von Fettsucht reduziert oder verzögertwird", erklärt er. Und Co-Autor Rahul Malhotra ergänzt:"Wenn man Erwachsenen-Adipositas bekämpfen will, mussman schon bei Kindern Fettleibigkeit reduzieren oder vor-beugen, denn die Forschung hat gezeigt, dass die meistendicken Kinder und Teenager im Erwachsenenalter dick blei-ben."

Nachdem Facebook über all dieJahre bereits für Depressionen,

Isolation und Eifersucht verantwortlichgemacht wurde, zeigt nun eine neueStudie, dass weibliche Facbook-Userauch ein größeres Risiko tragen, anEssstörungen zu erkranken. Die For-scher der Florida State University unterder Führung von Pamela Keel habenhierzu 960 Fälle ausgewertet. 20 Minu-ten Facebook-Konsum sollen bereitskritisch sein. Darüber berichtet das Por-tal www.pressetext.com.

Den US-Wissenschaftlern nach ist dieWahrscheinlichkeit an Essstörungen zuleiden umso größer, je mehr Zeit Usermit sozialen Netzwerken wie Face-

book, Google+, Twitter und Co ver-bringen. Neben dem Zeitfaktor steigtdas Risiko bei Frauen, die sehr bedachtwaren, mehr "Likes" und Kommentarefür ihre eigenen Posts zu erhalten.

"Facebook stellt einen spaßigen Wegdar, mit Freunden Kontakt zu halten,aber es konfrontiert die Frauen auchmit dem dünnen Ideal, welches das Ri-siko für Essstörungen erhöht", meintKeel. Laut der Studie reichen schon 20Minuten täglich im Facebook-Univer-sum, um signifikant einem höherenEssstörungsrisiko zu unterliegen.

Facebook vereint die Einflüsse von so-zialen beziehungsweise Peer-Gruppen

mit denen traditioneller Medien. "Jetztsind es nicht nur Topmodels auf demCover von Hochglanzmagazinen, son-dern deine Freunde, die sorgfältig aus-gewählt Fotos ins Netz stellen, die sievon ihrer besten Seite zeigen." Neidund Konkurrenz führen laut den Fach-leuten in einen Teufelskreislauf, derdabei zu schweren und lebensbedro-henden Essstörungen führen kann.

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Page 16: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

AUSLANDSSTUDIUM IN ENGLAND: QUALITÄT VORQUANTITÄT

Insbesondere im Zeitalter der Globalisierung ist ein Aus-landsstudium für die berufliche Karriere nicht nur ausge-sprochen vorteilhaft, sondern schon fast unverzichtbar. Zuden Spitzenreitern unter den Destinationen zählt nach wievor England. Schließlich ist das Königreich sowohl als Ge-burtsstätte der weltweit wichtigsten Fremdsprache als auchaufgrund einer reichen Geschichte und einem bunten Pot-pourri verschiedener Attraktionen einen Besuch wert.

Der Unterschied zwischen Schein und SeinWer bereits ein Auslandssemester im schönen England hintersich hat, wird angesichts einiger gravierender Abweichungenvon den Gepflogenheiten an hiesigen Hochschulen gewissmit nostalgischen An-wandlungen zu kämpfenhaben. Allen voran stehtdie in deutschen Landenimmer noch eifrig prakti-zierte Jagd nach Scheinenund Zertifikaten. Denn un-geachtet des jeweiligenStudiengangs kommt eshier zweifellos mehr aufden Vorzeigeeffekt er-brachter Leistungen alsauf die angemesseneTiefe des Studiums und den damit verbundenen Lernwertan. Entsprechend ergreift viele Zurückgekehrte auch eine ge-wisse Wehmut, wenn sie an ihre Zeit im Vereinigten König-reich denken, denn die Zahl von durchschnittlich vierSeminaren pro Woche wird selten überschritten. Zwar erfor-dern diese eine gründlichere Vorbereitung als viele der soge-nannten ‘Scheinkurse’ in Deutschland, die Studierendenwerden dafür aber auch mit der Befriedigung belohnt, die je-weilige Thematik nicht nur oberflächlich behandelt zuhaben.

Unabhängig davon geht es in England etwas persönlicher zuals in Deutschland. Dass Interesse und Leidenschaft für dasgewählte Studienfach als selbstverständlich vorausgesetztwerden, erklärt sich von selbst. Entsprechend versendet diegewählte Universität auch bereits vor Studienbeginn Anre-gungen sowie Kontaktdaten der jeweiligen Lehrenden, diejederzeit gerne bereit sind, Fragen zu den einzelnen Themenund Seminaren persönlich zu beantworten.

Eine umfangreiche Recherche im Vorfeld ga-rantiert maximale PassgenauigkeitNatürlich kann man sich erst vor Ort hundertprozentig si-cher sein, ob man mit seiner Entscheidung buchstäblich insSchwarze getroffen hat. Um unnötige Enttäuschungen zuvermeiden, ist es jedoch von Vorteil, bereits vorab alle mitdem Auslandsstudium verbundenen Fragen und Erwartun-gen zu klären. Aufschluss bieten unter anderem Erfahrungs-berichte und Ratgeber, die auf einen Großteil möglicher

Fragen einzugehen versuchen. Diese erstrecken sich von For-malia wie die Anerkennung von im Ausland erbrachten Leis-tungen über Fördermöglichkeiten bis hin zu praktischerenHerausforderungen wie Flugbuchung, Unterkunft etc..Möchte man wirklich dem Motto Qualität vor Quantität treubleiben, so sollte man sein Augenmerk zudem nicht nur aufFormalitäten wie den bloßen Scheinerwerb richten. Schließ-lich hat ein Auslandsstudium in England weitaus mehr zubieten. So wird man nicht nur weitaus tiefere Einblicke inLeben und Kultur seines Gastlandes erhalten als dies bei-spielsweise im Rahmen eines klassischen Urlaubes möglichist, sondern auch wertvolle Kontakte zu jungen Menschenaus unterschiedlichen Ländern knüpfen können.

Wertvolle Informa-tionen rund umeinen Studienauf-enthalt in EnglandUm einen realistischenEindruck von der gesam-ten Bandbreite an Impres-sionen und Erfahrungen,die ein Studienaufenthaltin England mit sich bringt,zu gewinnen, lohnt sichein Blick auf die Seite

www.studying-in-england.org/de/. Denn dort findet sich na-hezu alles, was man in Hinblick auf sein zukünftiges Lebenund Studieren im Vereinigten Königreich wissen sollte. Ange-fangen bei Informationen über Studiengänge und Hochschu-len in England über finanzielle Aspekte bis hin zuallgemeinen Richtlinien und Anforderungen an eine erfolg-versprechende Bewerbung lässt die Seite thematisch kaumnoch Wünsche offen.

Und wer sich im Anschluss trotz all der positiven Faktorenimmer noch nicht sicher ist, den werden vielleicht Artikelüber die legendären Studentenpartys sowie andere Attrak-tionen, die das Königreich abgesehen von einem entspann-ten Studium zu bieten hat, überzeugen. Dass in einem Land,welches kreative Talente wie die Beatles hervorgebracht hatund zudem mit einer einzigartigen landschaftlichen Vielfaltlockt, gewiss keine Langeweile aufkommt und es auch in der

Freizeit unzählige Dinge zu entdecken gibt, die demAuslandsstudium in England zusätzliche Qualitätverleihen, überrascht daher wenig.

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WELTWEIT

DIE AUTORIN:

Annika Neubauer stammt aus Fulda und macht ihrenMaster in England. Gemeinsam mit Freunden aus der“University of East London” hat sie die Webseite “Studieren in England” erstellt.

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Page 17: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

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SEHNSUCHT NACH DEM GRAS IN NIEDERBAYERN

FRANKREICH: MAUT-CHIP JETZT FÜR DEUTSCHE LEICHTER ZUGÄNGLICH

Die Newsletter-Leserin Silvia Menacher-Gold und ihrMann arbeiten seit August vergangenen Jahres im phi-

lippinischen Manila. Ihre 18-jährige Tochter Steffi Rohrmeierhat die Eltern begleitet und besucht die deutsch-internatio-nale Schule. Ihre Gedanken über ihre kulturelle Identität undüber Heimweh hat sie ein einem Essay zusammengefasst.

Wir sind alle die Gleichen und sind es doch nicht.Durch die Globalisierung verschmelzen Kultu-ren, Ideen und Grenzen miteinander, ob gutoder schlecht, das sei jedem selbst überlassen,aber die bloße Tatsache existiert.

Ich unterscheide mich nicht von einer „Korea-nerin“ oder von einer „Deutschen“, dennochwerde ich lieber als „Niederbayerin“ bezeich-net. Aber für mich persönlich ist diese Bezeich-nung nicht die Abgrenzung durch Genetik,Kultur oder Aussehen oder irgendeiner dieserkomischen Gründe, der Menschen zusammen-schweißen und gleichzeitig entzweien kann.Nein, für mich ist diese Bezeichnung „Nieder-bayerin“ mehr. Es bedeutet für mich, dass,egal wo ich bin, ich mich daran erinnere, wiees ist, barfuß an der Isar entlang zu laufen, dasGras unter meinen Füßen zu spüren und denDuft des Waldes einzusaugen. Wie es ist, Stra-ßen entlang zu schlendern, während die Finger-spitzen sanft die Hecke streifen.

Ich denke an meine Freunde, meine Heimat, ich denke anStraßen, auf denen ich schon so oft auf und ab gelaufen bin,dass dort eigentlich schon eine tiefe Kuhle entstanden seinmüsste. Ich denke daran, dass ich im Winter bei viel zu vielSchneefall und nicht geräumten Straßen „schneefrei“ hatte,oder dass die Schule manchmal nicht ausfiel und wir uns ir-gendwie dorthin kämpfen mussten. Oder ich denke an das

Bänkchen, auf dem ich immer mit meinen besten Freundensitze, egal zu welcher Jahreszeit und egal bei welchen Wet-terverhältnissen. Ich denke an das Wetter. An die Jahreszei-ten. Frühling, Sommer, Herbst, Winter. Wenn die erstenBlumen blühen, wenn der Sommer so kurz ist oder gar ver-regnet und man sich insgeheim sogar freut, denn eigentlichmag man den Herbst sowieso am meisten oder doch den

Winter? Oder den Frühling? Und dann kommt derHerbst und bringt Farbe, Matsch und schlechtesWetter, warmen Tee und Mandarinen, auf dieman sich das ganze Jahr freut, und man beginntwieder, schöne, warme, flauschige, dicke Pulliszu tragen, die das ganze Jahr nur auf dich ge-wartet haben und dich jetzt freudig warm

umschließen…

Ich liebe Manila. Ich liebe die Welt.Jedes „Land“ mit seinen „Gren-zen“ und künstlichen Einschrän-kungen. Ich kann genau dieseGefühle auch irgendwo andershaben. Ich kann in Manila, in NewYork, Paris und Bangkok barfuß über

Gras laufen, aber jedes Mal wird es an-deres Gras sein.

Ich befürchte manchmal, dass ich das Gefühlvergessen könnte, wie sich genau DIESES Gras

unter meinen Füßen anfühlt. Ich glaube, das würdeich Eltern erzählen, die ins Ausland gehen. Es gibt vielePlätze, die man barfuß belaufen kann, aber keiner fühlt sichgleich an. Und keiner kann lernen, wie es sich wo anfühlenwird, deshalb muss man einfach drauf loslaufen und allePlätze in der Erinnerung sammeln und wie ein großes Mosaikzu einem zusammenfügen und dieses große, bunte Mosaik,das bin dann irgendwie – ich.

Mithilfe eines Aufklebers, in demein Chip integriert ist, kann auf

Frankreichs Autobahnen und Parkplät-zen nun viel Zeit und Mühe gespartwerden. Darauf weisen tip.de und dieCIBT VisumCentrale hin. Der kleineChip macht es möglich,an den Mautsta-tionen auf spe-

ziell dafür gekennzeichneten Fahrspu-ren die Schranken automatisch zu öff-nen. Die anfallenden Mautgebührenwerden automatisch auf dem Chip ge-speichert und man erhält jeden Monateine Rechnung, die Gebühr wird auto-matisch vom Konto abgebucht. Somitgehört lästiges Schlange stehen undKleingeld suchen auf FrankreichsAutobahnen und auf über 250

Parkplätzen nun der Vergan-genheit an.

Auch für deutsche Urlauber sind dieChips liber-t nun verfügbar. Benötigteman bis vor Kurzem noch ein französi-sches Bankkonto, so können jetzt auchdeutsche Bankverbindungen hinterlegtwerden. Unter der Webseite www.bi-pandgo.com/de findet man nun auchalle notwendigen Informationen, ver-schiedene mögliche Abonnements undeine Übersicht über die Autobahnenund teilnehmenden Parkplätze inFrankreich auf Deutsch.

Weitere Informationen unter www.rendezvousenfrance.com.

WELTWEIT

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Page 18: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2014

An der Adria hat die Segelsaison 2014 begonnen. BereitsEnde März endete in Kroatien die offizielle Übergangs-

regelung für die Einfuhr eigener Boote. Seit dem EU-Beitrittdes Landes im Juli 2013 hatte es unter Skippern mit eigenemLiegeplatz viele offene Fragen gegeben. Nun wollen diekroatischen Behörden für Rechtssicherheit sorgen, be-richtet das Online-Magazin Reiseinfo Kroatien.

Da das Fristen-Durcheinander in den vergangenenMonaten unter Bootseignern reichlich Verwir-rung gestiftet hatte, sollten sich diese zeitnah imzuständigen Zollamt erkundigen, bis wann sieihre Deklaration einreichen können. Für Schiffe biszu einer Länge von zwölf Metern erhebt der kroati-sche Zoll eine Gebühr von 1,7 Prozent des Zeitwertes.Segelyachten, die länger als zwölf Meter sind, sind gebüh-ren- frei, wenn Skipper aus Deutschland oder Österreich siein den EU-Warenverkehr einbringen. Falls der Eigner eine vor-hergehende Verzollung belegen kann, entfällt diese Gebühr.

Nach dem Bericht von Reiseinfo Kroatien herrschte in Segler-kreisen lange Zeit auch Rätselraten hinsichtlich der neuen Ge-bührenordnung für Freizeitboote in Kroatien. Mit dem Be-ginn der Wassersportsaison 2014 bestimmen Schiffslängeund Motorleistung die Höhe der Abgabe. Hinzu kommen

eine Sicherheitsgebühr sowie Gebühren zur Nutzungder örtlichen Infrastruktur und zum Schutz vorMeeresverschmutzung. Obgleich noch eineLeuchtfeuerabgabe und Kosten für eine Infokartehinzukommen, dürften künftige Bootstörns imLande dennoch in den meisten Fällen günstigerausfallen.

Das Urlauber-Portal für Kroatien-Reisende informiertin der Rubrik „Freizeit & Sport“ ausführlich über den Se-

gelsport. Unter „Auf See“ erhalten die Leser des deutsch-sprachigen Online-Magazins www.reiseinfo-kroatien.comHinweise über die an der Adria vorherrschenden Winde, Se-gelrouten, Marinas, Regatten und Hafenbestimmungen.

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IMPRESSUMHERAUSGEBER:Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE)e.V.Kühnehöfe 322761 HamburgTel. +49-40-306874-0WWW.BDAE.COM

REDAKTION:Anne-Katrin Schulz (verantwortlich)[email protected]

Sanja Zivkovic

LAYOUT:Esther RudatLEKTORAT:Andrea KrausCOPYRIGHT:Die Beiträge im BDAE-Newsletter sind urheber-rechtlich geschützt unddürfen nicht ohne schrift-liche Genehmigung durchden Herausgeber repro-duziert werden.

Die Beiträge des BDAE-Newsletters spiegeln dieMeinung der Redaktionund nicht unbedingt diedes BDAE wider.

WELTWEIT

BUSSGELDER IM VERKEHR: EUROPAWEITE UNTERSCHIEDE

KROATIEN: NEUE GEBÜHRENORDNUNG FÜR SCHIFFSEIGNER

AUCH AUF

FOLGENSIE UNS

In einigen Ländern fallenBußgelder für Verkehrsver-stöße deutlich höher aus alsin Deutschland. Vor allem inSkandinavien kann es teuerwerden, allen voran in Nor-wegen. Darauf weist derADAC hin.

Für zu schnelles Fahren wer-den in Norwegen mindestens430 Euro, für Rotlicht- undÜberholverstöße 630 Euroberechnet. Aber auch in Ita-lien, in den Niederlandenoder in der Schweiz liegenSanktionen für Verkehrsver-stöße teilweise erheblichüber deutschem Niveau.

Manche Länder bieten beisofortiger Bezahlung Ra-batte an: In Spanien werdennur 50 Prozent des Bußgel-des fällig, wenn die Bezah-lung innerhalb von 20 Tagenerfolgt. Bezahlt man in Ita-lien binnen fünf Tagen abErhalt des Bußgeldbescheids,wird ein Rabatt von 30 Pro-zent gewährt. Wer dort abernicht innerhalb von 60Tagen bezahlt, muss mit ei-

nem doppelten Bußgeldrechnen. Frankreich gewährtErmäßigungen bei Zahlunginnerhalb von 15 Tagen.

In allen europäischen Län-dern gilt: Telefonieren amSteuer ohne Freisprechein-richtung ist verboten. InSchweden werdenseit kurzem eben-falls Strafen fürdas Telefo-nieren amSteuerver-hängt,vor allemdann,wenn durch dasTelefonieren dasFahrverhalten des Fahrers negativ beein-flusst wird.

Seit 2010 werden nichtbe-zahlte Bußgelder aus denanderen 27 EU-Ländern inDeutschland vollstreckt. BisEnde 2013 wurden rund18.000 sogenannte Voll-streckungshilfeersuchenwegen nichtbezahlter Geld-bußen und -strafen anDeutschland gerichtet.Der Mindestbetragfür die Vollstrek-kung musssich aufminde-stens70

Euroinklusive

Verfahrens-kosten belau-

fen. Punkte inFlensburg gibt es für

Verkehrsverstöße imAusland nicht.

© valdistorm

s -

Fotolia.com

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