Transcript
Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

1

EDITORIALLiebe Leserin, lieber Leser,

ein großer Teil von Ihnen lebt sicherlichim Ausland. Einige Leser unter Ihnenwiederum träumen davon, eines Tageszu neuen Ufern aufzubrechen. Die per-fekte Gelegenheit dazu wird es vermut-lich niemals geben. Das sagt zumindestunsere Interview-Partnerin MoniqueIsenheim, die inzwischen in ihremTraumland Australien lebt. Was sie überdiesen wichtigen Schritt und die He-rausforderungen erzählt, hat mich sehrbeeindruckt. Deshalb möchte ich Ihnendas Interview auf der Seite 3 besondersans Herz legen.

Weniger beeindruckt war ich von einemaktuellen Gerichtsurteil, wonach Reisen-den, die ihren Flug aufgrund einer sehrlangen Wartezeit am Check-in-Schalterverpasst haben, kein Schadensersatz zu-steht. Mehr zu dem Urteil erfahren Sieauf der Seite 7. In der Rubrik Rechtlicheslesen Sie auch, welche Rechte Arbeit-nehmer im Urlaub haben, warum dieEinreise nach Hongkong schwierigerwird und inwieweit die EU plant, dieVerbraucherrechte im Flugverkehr ein-zuschränken.

Sehr spannend ist auch unser Gastbei-trag zum Thema Verhandeln mit briti-schen Geschäftspartnern. Die Autoringibt ab der Seite 8 hilfreiche Tipps fürdie erfolgreiche Kommunikation mit Bri-ten. Britische Expats werden Sie vorallem auch in den Vereinigten Arabi-schen Emiraten (VAE) treffen, wo esebenfalls einige Neuerungen gibt. Soplant beispielsweise Abu Dhabi eine Frei-handelszone nach dem erfolgreichenVorbild in Dubai. Letzteres Emirat mussaufgrund der wachsenden Anzahl vonExpat-Familien deutlich mehr Schulenbauen, um alle Kindern unterzubringen.Details dazu finden Sie auf der Seite 14.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek-türe und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit insAusland!

Herzlichst, Ihr Andreas Opitz

NEWSLETTER

AUG 13

INHALT

BDAE INTERNNeu dabei ............................2Verstärkung für unsere Auslandsberatungsstellegesucht ..............................2

TravelSecure ist beste Reise-krankenversicherung ........2

Zahl des Monats ..................2

DAS INTERVIEW“Man darf nicht auf die vermeintlich perfekte Gelegenheit warten“..........3

RECHTLICHESHongkong: Einreise wirdschwieriger ........................5

Neues EU-Erbrecht auch für Auslandsimmobilien ...5

Keine Muscheln aus der Türkei ausführen ................6

Bundestagswahl: Deutscheim Ausland müssen sich registrieren..........................6

Kein Schadensersatz bei verpasstem Flug wegenWarteschlange....................6

Rechte von Flugpassa-gieren könnten einge-schränkt werden.................7

Welche Rechte Arbeit-nehmer im Urlaub haben ..7

EXPATRIATESRichtig verhandeln mit briti-schen Geschäftspartnern .....8

AIRLINE NEWSNeues von den Airlines .......9

VERMISCHTESPauschalurlaub bei Deutschen beliebt ...........11

Was Europäer im Urlaublesen.................................11

Was Europäer über ihreStrandfigur denken.........11

... FORTSETZUNG AUFSEITE 2 ...

Page 2: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

VERSTÄRKUNG FÜR UNSEREAUSLANDSBERATUNGSSTELLE

GESUCHTAb sofort suchen wir Verstärkung für un-sere Auslandsberatungsstelle mit Schwer-punkt Auslandsentsendung. Das Teamberät Unternehmen, die ihre Mitarbeiterals so genannte Expatriates ins Auslandentsenden, damit diese dort beispiels-weise ein Projekt umsetzen oder eineNiederlassung leiten. Schwerpunkte derBeratung sind Sozialversicherung, Ar-beits- und Steuerrecht sowie die Schu-lung von Personalern in Seminaren undWorkshops.

Als Assistenz unseres Beratungsteamsunterstützen Sie Ihre Kollegen:

• in allen administrativen Angelegen-heiten,

• im operativen Tagesgeschäft und beiaktuellen HR-Projekten unserer Kun-den,

• bei der Planung und Organisation vonMesseauftritten und

• bei der Koordination der Unterneh-mensanfragen sowie bei der Recherchezu allen aktuell relevanten Themen-gebieten.

Wenn Sie Interesse haben, unsere Aus-landsberatungsstelle zu unterstützen,senden Sie bitte Ihre Bewerbung inklu-sive Ihres möglichen Starttermins undIhrer Gehaltsvorstellungen an folgendeAdresse: [email protected].

Idealerweise bringen Sie einen entspre-chenden Hochschulabschluss oder bereitsErfahrung im internationalen HR-Bereichmit. Sollten Sie bereits Erfahrungen beimManagement von Expatriates und Impa-triates haben, freuen wir uns ebensoüber Ihre Bewerbung. Weitere Informa-tionen zur Position finden Sie hier.

TRAVELSECURE IST BESTEREISEKRANKENVERSICHERUNGIn der aktuellen Ausgabe der ZeitschriftFinanztest (09/2013) ist die Auslandsrei-sekrankenversicherung TravelSecure AR-365 vom BDAE-Partner WürzburgerVersicherung unter 40 analysierten An-geboten zur besten Versicherung gekürtworden. Als einziger Tarif erhielt Travel-Secure die Note 1,1. Die Versicherungbietet der BDAE bereits seit Jahren aufseiner Webseite zu besonders günstigenKonditionen an. Nähere Infosdazu finden Interessierte hier.

2

BDAE INTERN

...

GESUNDHEIT INTERNATIONALBlasenentzündung nachFreibadbesuch: Trinkenhilft ..................................12

Luftverschmutzung in Chinaschreckt Expats ab...........12

Warum eine Reisekranken-versicherung sinnvoll ist .13

AUS ALLER WELTSpaniens Immobilienpreisesinken wieder ..................14

Abu Dhabi gründet Frei-handelszone ....................14

Dubai muss mehr Schulenbauen...............................14

IMPRESSUM .................... 14

NEU DABEISeit Juni diesesJahres ist PhilippBelau verant-wortlich für dieIT-Administra-tion beim BDAE.Der 26-Jährigeist ausgebildeterIT-Systemelektro-niker und hat in

seinen mehr als sechs Jahren Berufserfah-rung namhafte Unternehmen in Fragender Informationstechnologie betreut undberaten.

Mit seiner Tätigkeit hat er sein Hobby zumBeruf gemacht, denn bereits als Kind undJugendlicher beschäftigte er sich sehrgerne mit der Computer-Welt. Inzwischenhaben sich seine Freizeitaktivitäten auf we-niger virtuelle Ebenen verlagert. So trifftsich der ehemalige Leichtathlet gerne mitFreunden – im Sommer bevorzugt zumFußball – und verbringt auch gerne Zeit

mit der Familie oder entdeckt Deutsch-lands schönste Tierparks.

Wie fast alle BDAE-Mitarbeiter zieht esauch Philipp Belau ab und an in dieFerne. Ein bis zweimal im Jahr muss eshinaus aus Deutschland gehen undeinen anderen Flecken der Erde zu be-sichtigen geben. Ein besonderes Ziel fürdie Zukunft ist dabei eine Reise nachAmerika.

An seiner neuen Tätigkeit beim BDAEschätzt er vor allem die Vielseitigkeit, diejeden Arbeitstag zu einem anderenmacht. »Informationstechnologie ist inDienstleistungsunternehmen wie unse-rem das Produktionsmittel schlechthin.Und dieses bedarf besonderer Sorgfaltund Pflege. Wir sind deshalb sehr froh,mit Philipp Belau einen Experten gewon-nen zu haben, der uns sowohl bei Hard-ware- als auch Software-Belangen profes-sionell unterstützt«, sagt BDAE-Ge-schäftsführerin Silvia Opitz.

ZAHL DES MONATS:

21 % DER DEUTSCHEN GESCHÄFTSREISENDEN

haben unterwegs Kontakt zu Hund,Katze & Co. und haben sogar schoneinmal mit dem Haustier telefoniertoder geskypt.

(Quelle: OnePoll, InterContinentalHotels Group)

Page 3: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

BDAE: Aktuell engagieren Sie sich inAustralien für Tierarten wie den Orang-Utan. Wie kam es dazu?

Isenheim: MeinZiel war, eine Po-s i t ion an derSchnittstelle zwi-schen Wirtschaftund Umwelt -schutz e inzu-nehmen, in derich ernsthaft et-was bewegen

kann. Deshalb habe ich am Centre forSustainability Management meinen MBAin Sustainability Management, also Nach-haltigkeitsmanagement, gemacht, par-allel zu meiner damaligen Arbeit beiBayer Healthcare. Die Qualifikation durchden MBA ermöglicht ja eine ganze Reihespannender Arbeitsgebiete, beispiels-weise im Nachhaltigkeitsmanagement inUnternehmen, als Beraterin, im Ma-nagement von »grünen« Start-Ups oderUnternehmen und im Non-Profit Be-reich. Dass ich jetzt für den WWF in Au-stralien arbeite, ist für mich persönlichsozusagen der Schokostreusel auf derSahne auf dem Eis. Die Arbeit mit denUnternehmen reduziert nicht nur dereneigenen ökologischen Fußabdruck, siehat auch wichtige Signalwirkung fürKunden, Lieferanten und Mitbewerber.Gleichzeitig helfen die Partnerschaftendabei, wichtige Projekte des WWF zuunterstützen – wie zum Beispiel die Ar-beit im Herzen Borneos.

BDAE: Sie verhandeln heute auf Au-genhöhe mit Großunternehmen undbringen dort Umweltanliegen ein. Wasist aus Ihrer Sicht ausschlaggebend fürerfolgreiche Verhandlungen an derSchnittstelle Wirtschaft-Umwelt?

Isenheim: Wenn man langfristig etwaszusammen bewegen will, muss manPartnerschaften aufbauen, von denenbeide Seiten profitieren. In meiner Rolleist es einerseits wichtig, die Perspektiveund Motivation von Unternehmen zuverstehen, also ihre »Sprache« zu spre-chen. Gleichzeitig ist man Partner aufAugenhöhe und formuliert konkreteund ambitionierte Ziele. Wenn man esschafft, Umweltanliegen so zu adressie-ren, dass dem Unternehmen daraus einWettbewerbsvorteil entsteht – zum Bei-spiel durch niedrigere Kosten, ein redu-ziertes Geschäftsrisiko oder Differenzie-rung von Mitbewerbern, erreicht manletztlich mehr als mit philanthropischenHauruck-Aktionen.

BDAE: Viele von uns träumen davon,einmal alles stehen und liegen zu lassenund ins Ausland zu gehen. Sie haben esgewagt. Sie waren bei den Bay AreaGreen Tours in Kalifornien und lebennun in Sydney – Traumziele, Traumjobsfür viele Deutsche. Wie kommt mandahin?

Isenheim: Ich würde sagen, hartnäckigsein und nicht auf die vermeintlich per-fekte Gelegenheit warten. Ich glaube,insbesondere wir Deutschen wollengern alles zu 100 Prozent unter Kon-trolle haben, alles vorausplanen undjedes Risiko vermeiden. Wenn man imAusland leben und arbeiten möchte,lässt sich aber nicht jedes Detail planen.Der Respekt vor Unsicherheiten kannlähmend sein. Natürlich sollte man nichtins kalte Wasser springen, wenn mannicht schwimmen kann, aber man mussauch kein Ian Thorpe sein. Viele Berufs-einsteiger erhoffen sich von globalenUnternehmen die Möglichkeit, einmalim Ausland zu arbeiten. Entsendungenlohnen sich aber meistens nur bei Mit-arbeitern, die schon einige Jahre im Un-ternehmen gearbeitet haben. Wenn esdann soweit ist, hat man bei der Wahldes Ziels selten freie Auswahl oder mitt-lerweile andere Prioritäten. Ich denke,wer es ernst meint, die nötige Ausbil-dung und ein wenig Berufserfahrunggesammelt hat, hat die besten Chancen,wenn er oder sie es direkt versucht.

3

DAS INTERVIEW»MAN DARF NICHT AUF DIE VERMEINTLICH PERFEKTE GELEGENHEIT WARTEN«

Nach ihrem berufsbegleitenden Studium »Sustainability Management« an der Leuphana Universität Lüneburg verschlug es Monique Isenheim, Gründerin von »Green In Berlin« nach Kalifornien und schließlich zum WWFnach Australien. Der BDAE sprach mit ihr über den seit nunmehr zehn Jahren etablierten Studiengang »Green

Skills« und die Herausforderungen beim Auswandern.

© heike_hultsch - Fotolia.com

Page 4: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

4

BDAE: Was waren die größten Hürdenfür Sie, auf dem Weg zu Ihrem berufli-chen Ziel im Ausland?

Isenheim: Die Entscheidung, von einersicheren Position in einem Dax-Unter-nehmen mit guten Aufstiegsmöglichkei-ten und einem tollen Team zu einemkleinen Non-Profit Start-Up in den USAzu wechseln, um dort nur einen Bruch-teil des bisherigen Gehaltes zu verdie-nen, habe ich mir nicht leicht gemacht.In meinem Umfeld hat das auch nichtjeder verstanden. Letztlich war es eineder besten Entscheidungen überhaupt.Bei Bay Area Green Tours habe ich dasNon-Profit-Leben live erlebt und es gibtwohl kaum einen besseren Ort als Kali-fornien, um mit Start-Ups und grünenPionieren zu arbeiten. Die Gründermen-talität ist inspirierend und ansteckend,schließlich ist Green In Berlin – eine On-line Plattform für Berliner, Neu-Berlinerund Berlin-Touristen, die umweltfreund-liche Alternativen für alle Lebensbereicheaufzeigt – entstanden. Beim nächstenUmzug nach Australien, war der Re-spekt vor dem großen Schritt schonnicht mehr annähernd so groß.

Familie und Freunde sind jetzt allerdingsnoch weiter weg. In Zeiten von Skype,Viber und E-Mail kann man aber den-noch gut in Kontakt bleiben. Außerdemhaben wir natürlich ein Schlafsofa fürBesucher.

BDAE:Was hat Ihnen am meisten dabeigeholfen, alle Durststrecken durchzuste-hen und der Umsetzung Ihres Traumsunbeirrt zu folgen? Was können Sie an-deren empfehlen?

Isenheim: Ich glaube, es ist wichtig, einsehr klares Ziel vor Augen zu haben undkonsequent zu verfolgen. Wenn manganz konkret weiß, was man möchte,kann man darauf hinarbeiten, sich wei-terbilden, bestimmte Herausforderun-gen bewusst suchen, Prioritäten setzen.Dazu gehört auch Geduld: Das Ziel, eineZeitlang im Ausland zu arbeiten, undganz besonders in Australien, hatte ichschon als Teenager.

BDAE:Was verstehen Sie unter dem fürIhre Tätigkeit so wichtigen Begriff»Green Skills«?

Isenheim: Eine der wichtigsten GreenSkills in der Arbeit in oder mit Unter-nehmen ist aus meiner Sicht, die größ-ten Hebel für unternehmerische Nach-haltigkeit zu identifizieren. Natürlich istes toll, wenn ein Unternehmen seineBüros mit Energiesparlampen ausstattet,aber einen echten Unterschied wird manerst machen, wenn man die Dinge an-geht, die die größten Umweltauswir-kungen haben. Dazu muss man nichtnur das Unternehmen und die Prozessein der Gesamtheit erfassen, sondernauch die gesamte Wertkette ein-beziehen.

DAS INTERVIEW

© dervish15 - Fotolia.com

INFO:

• Bewerbungsschluss für denStudiengang SustainabilityManagement an der Leu-phana Universität Lüneburgist der 30.09.2013.

• Für weitere Informationensteht Frau Katrin Heeren zurVerfügung:

Tel: +49 4131-677 22 10Fax: +49 4131-677-21 86E-Mail: [email protected]

www.sustainament.de

www.green-in-berlin.de

Page 5: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

HONGKONG:EINREISE WIRD SCHWIERIGERAb 1. September dieses Jahres gelten fürChina und Hongkong verschärfte Visa-Regelungen. So soll es zum Beispiel stattbislang acht nun zwölf verschiedeneVisa-Kategorien geben. Besonders dras-tisch: Bei falschen Angaben im Antragsollen Gefängnisstrafen drohen. Daraufweist der Geschäftsreise-Verband (VDR)hin.

Bisher konnten von der Sonderverwal-tungszone Hongkong aus die Visa fürChina einfacher beantragt werden. Re-gelungen, die dort bislang möglicher-weise umgangen werden konnten,werden jetzt wohl strenger eingehalten.

Derzeit geben die chinesischen Behör-den keine Auskünfte zur Visa-Beschaf-fung. Der VDR empfiehlt, Visa nachChina rechtzeitig zu beantragen und ge-duldig mit den Visa-Dienstleistern zusein. »Auch ihnen sind die Hände ge-bunden«, sagt VDR-Präsident Dirk Ger-dom.

»Wenn man sich überlegt, wie kompli-ziert die Einreise nach Deutschland odergar die Beantragung einer Arbeitser-laubnis sein kann, muss man sich nichtwundern, wenn andere Länder ebenfalls»dicht« machen«, so Gerdom. Er appel-liert deshalb an deutsche Behörden, denAbbau von Bürokratie oder die Ab-schaffung der persönlichen An-tragstellung ins Auge zu fassen.

RECHTLICHES

5

NEUES EU-ERBRECHT AUCHFÜR AUSLANDSIMMOBILIEN

Vor gut einem Jahr ist die neue EU-Erb-rechtsverordnung in Kraft getreten. Dasie erst auf Erbfälle Anwendung findet,die ab dem 17. August 2015 eintreten,haben Personen mit zu vererbenden Be-sitz im Ausland noch die Möglichkeit,wichtige Anpassungen im Testamentvorzunehmen. Darauf weist die Ham-burgische Notarkammer hin.

Insbesondere Erbfälle mit EU-Auslands-bezug haben es in sich. Denn durch dieuneinheitlichen Regelungen der ver-schiedenen Staaten finden oftmals gleichmehrere Erbrechtsordnungen Anwen-dung, die allerdings zu unterschiedli-chen Ergebnissen führen. Ein Beispiel:Verstirbt ein deutscher Staatsangehöri-ger mit Immobilienbesitz in Frankreich,gilt nach französischem Recht mit Blickauf die Immobilie französisches Recht.Dagegen wird das in Deutschland be-findliche Vermögen sowie das bewegli-

che Vermögen in Frankreich nach deut-schem Recht vererbt.

Diese Situation soll durch die Erbrechts-verordnung verbessert werden. So istkünftig weder die Staatsangehörigkeitdes Erblassers noch die Belegenheiteiner Immobilie entscheidend. Vielmehrrichtet sich das Erbrecht ausschließlichnach dem letzten gewöhnlichen Auf-enthalt des Erblassers. Nach dem in die-sem Staat geltenden Recht wird dasgesamte Vermögen des Erblassers ver-erbt. Dies kann laut der HamburgischenNotarkammer insbesondere für Deut-sche, die noch in fortgeschrittenemAlter ihren gewöhnlichen Aufenthalt inein anderes Land verlegen, zu Überra-schungen führen. Der Grund: Viele deut-sche Erblasser gehen aufgrund desmomentan in Deutschland noch gelten-den Staatsangehörigkeitsprinzips davonaus, dass auf ihren Erbfall deutschesRecht Anwendung finden wird. Ist diesnach der neuen Erbrechtsverordnungnicht der Fall, weil der Erblasser inzwi-schen im EU-Ausland lebt, kann dies zunicht gewollten Ergebnissen führen, wennbeispielsweise das materielle ausländi-sche Recht ein anderes gesetzliches Erb-recht oder andere Pflichtteils- beziehungs-weise Noterb-Rechte vorsieht.

Um dies zu vermeiden, ermöglicht dieVerordnung, eine Rechtswahl zu Gun-sten des Rechtes jenes Staates, dem diePerson zum Zeitpunkt der Rechtswahloder zum Zeitpunkt des Todes angehört,vorzunehmen. Die Rechtswahl muss in

Form einer Verfügung von Todes wegenerfolgen. Wird diese von einem Notarbeurkundet, kann dieser zugleich überverschiedene Gestaltungsmöglichkeitenberaten. Da die Verordnung auch auf»Alttestamente« (solche, die vor dem17. August 2015 entstanden sind) An-wendung findet, sollten bestehendeVerfügungen von Todes wegen – insbe-sondere solche, in denen es um Aus-landsimmobilien geht – noch einmalüberprüft und gegebenenfalls geändertwerden.

Eine weitere Neuerung: Mit Hilfe desNachlasszeugnisses, das dem deutschenErbschein ähnelt, kann die Stellung alsErbe, Vermächtnisnehmer, Nachlassver-walter oder Testamentsvollstrecker nach-gewiesen werden. Das Nachlasszeugnis,das neben den nationalen Erbscheintritt, erleichtert damit in grenz- über-schreitenden Fällen das formale Proze-dere, da keine nationalen Dokumenteder verschiedenen Staaten mehr be-schafft werden müssen.

Mehr Informationen: [email protected]

© Jürgen Fälchle - Fotolia.com

© teresatky - Fotolia.com

Page 6: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

6

BUNDESTAGSWAHL:DEUTSCHE IM AUSLAND

MÜSSEN SICH REGISTRIERENAm 1. September 2013 läuft die Frist fürDeutsche im Ausland für die Eintragungin das Wählerverzeichnis aus. Die Ein-tragung ins Wählerverzeichnis ist Vo-raussetzung, um an der Bundestagswahlam 22. September 2013 teilnehmen zukönnen. Darauf weist der Bundeswahl-leiter hin.

Betroffen sind Deutsche, die sich dauer-haft im Ausland aufhalten – etwa als Ex-pats oder Auswanderer – und keinenWohnsitz mehr in Deutschland haben.Wenn diese sich an der Bundestagswahlbeteiligen wollen, müssen sie so schnellwie möglich schriftlich mit einem be-sonderen Formular ihren Eintrag in dasWählerverzeichnis ihrer letzten Heimat-gemeinde in Deutschland beantragen.Der Antrag muss bis zum 1. September2013 bei der Gemeinde eingehen. Auch

Deutsche im Ausland, die bereits bei derletzten Bundestagswahl 2009 einen An-trag gestellt hatten, müssen diesen zurBundestagswahl 2013 erneut anfor-dern.

Nähere Informationen und das Antrags-formular erhalten Deutsche im Auslandbei fast allen Auslandsvertretungen derBundesrepublik Deutschland oder im In-ternetangebot des Bundeswahlleiters.

Deutsche, die sich vorübergehend (zumBeispiel während einer längeren Ge-schäftsreise) im Ausland aufhalten, aberweiterhin in Deutschland gemeldet sind,werden automatisch in das Wählerver-zeichnis ihrer Gemeinde eingetragenund können per Briefwahl an der Bun-destagswahl 2013 teilnehmen.

KEIN SCHADENSERSATZBEI VERPASSTEM FLUG WEGEN

WARTESCHLANGEWer seinen Flug aufgrund einer langenWarteschlange am Abfertigungsschalterverpasst, hat keinen Anspruch auf Ent-schädigung. Das haben die Richter vomBundesgerichtshof (BGH) entschieden(Az.: X ZR 83/12).

Geklagt hatte ein Reisender, dessen Flugum 11:15 Uhr starten sollte. Obwohl erbereits früh am Flughafen angekommenwar, um einzuchecken, war es ihm auf-grund der extrem langen Warteschlangenicht möglich, sein Gepäck pünktlichabzugeben. Gemäß der EU-Fluggast-rechteverordnung verlangte er von derAirline eine Entschädigung in Höhe von400 Euro.

Laut BGH stehen ihm diese jedoch nichtzu. Begründung: Die Fluggastrechtever-ordnung enthält kein umfassendes Re-gelwerk, das Ansprüche auf Ausgleichs-zahlungen, Erstattung von Entgeltenund Betreuungsleistungen für sämtlicheFälle vorsieht, in denen der Fluggastnicht oder nicht zu dem geschuldetenZeitpunkt befördert wird. Durch die Ver-ordnung werden lediglich Mindestrechtefür Fluggäste in den Fällen der Nichtbe-förderung gegen ihren Willen, der An-nullierung des Flugs und derVerspätung des Flugs festgelegt.

© tang90246 - Fotolia.com

© pico - Fotolia.com

KEINE MUSCHELNAUS DER TÜRKEI AUSFÜHREN

Das Lebensmittel- und Veterinäramt derEuropäischen Kommission hat in derTürkei eine Untersuchung durchgeführt,bei dem die amtlichen Kontrollen derProduktion von Muscheln und Fischerei-erzeugnissen überprüft wurden. Bei derÜberprüfung wurden mehrere Mängelin der Durchführung der amtlichen Kon-trollen in der Türkei, insbesondere beiden Analysen der amtlichen Laborato-rien, festgestellt.

Daraufhin hat die Europäische Union mitder Verordnung (EU) 743/2013 ein Ein-fuhrverbot für lebende und gekühlteMuscheln aus der Türkei verhängt. Fürgefrorene und verarbeitete Muschelnwurden umfangreiche Tests angeordnet,um die Einfuhrfähigkeit sicherzustellen.Die Verordnung gilt bis zum 4. Au-gust 2014.

© photocrew - Fotolia.com

RECHTLICHES

Page 7: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

7

RECHTE VONFLUGPASSAGIEREN KÖNNTENEINGESCHRÄNKT WERDEN

Die EU Kommission hat überraschendeine Änderung der Fluggastrechtever-ordnung vorgeschlagen. Diese bedeutennach Angaben des Betreibers der Portalewww.flugverspaetung.com und www.profluggast.de Verschlechterungen fürden Verbraucher, insbesondere im Hin-blick auf ausgleichspflichtige Flugver-spätungen. Würde der EU-Vorschlagumgesetzt, wären beispielsweise für dasJahr 2012 rund 60 Prozent der Flügenunmehr nicht mehr (ausgleichspflich-tig) verspätet gewesen.

Während andere Länder (USA, Thailandetc.) zunehmend den europäischen Vor-gaben und damit auch der EU-Recht-

sprechung folgen und ihren Bürgerneinen Ausgleich für die entstandeneWartezeit und den damit verbundenZeitverlust auf den Flughäfen bei großerVerspätung gewähren, soll nun die An-zahl der bislang ausgleichspflichtigenFlugverspätungen massiv zu Lasten derVerbraucher verringert werden.

So soll künftig anstelle von drei Stundenerst ab einer Flugverspätung von fünfStunden von einer großen (ausgleichs-pflichtigen) Flugverspätung gesprochenwerden. Zudem sollen sämtliche EU-Flüge einen maximalen Ausgleichsan-spruch von 250 Euro begründen (bislang400 Euro), während dies bislang ledig-lich für EU-Flüge unter 1.500 Flugkilo-metern galt.

Bei längeren Flügen soll sogar erst abeiner Wartezeit von mehr als neun Stun-den (Flugstrecke zwischen 3.500 kmund 6.000 km) oder erst ab einer War-tezeit von mehr als 12 Stunden (Flug-strecke mehr als 6.000 km) ein Ausgleichfür die lange Flugverspätung erfol-gen.

© Giordano Aita - Fotolia.com

WELCHE RECHTE ARBEIT-NEHMER IM URLAUB HABEN

Mittlerweile hört man auch von hoch-rangigen Politikern, Unternehmen müss-ten Mitarbeiter aus dem Urlaub zurück-holen, wenn akuter Personalmangelherrscht. Die ARAG-Rechts-Expertensagen, ob und wann ein Rückruf ausdem Urlaub möglich ist.

Hintergrund sind die Probleme amHauptbahnhof der Stadt Mainz, die in-zwischen Konsequenzen haben. Das Ei-senbahnbundesamt hat ein Verfahrengegen die Bahn eingeleitet. Dabei wirdein möglicher Verstoß der Bahn-TochterDB Netz AG gegen die Betriebspflichtuntersucht, denn wichtige Knoten-punkte wie die Landeshauptstädte müs-sen natürlich durchgängig erreichbarsein.

Welche Rechte haben Arbeitnehmer ei-gentlich in Bezug auf ihren Urlaub?Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer –bezogen auf eine Sechstagewoche –einen gesetzlich verankerten Mindest-anspruch von 24 Werktagen Erholungs-urlaub pro Jahr; bei Schwerbehindertensind es fünf Tage mehr. Während dieserZeit hat der Arbeitnehmer Anspruch aufFortzahlung seines Arbeitsentgeltes.

Der Arbeitgeber muss bei der zeitlichenFestlegung des Urlaubs die Urlaubswün-sche des Arbeitnehmers berücksichti-gen, es sei denn, dass diesen »drin-gende betriebliche Belange« oder Ur-laubswünsche anderer Arbeitnehmer,die unter »sozialen Gesichtspunkten«den Vorrang verdienen würden, entge-genstehen.

Genau daran entzündet sich in den Ab-teilungen eines Unternehmens gernemal ein handfester Streit. »Dringend«im Sinne des Gesetzes sind betrieblicheBelange, wenn die Urlaubsgewährungfür den Arbeitgeber zu einer erheblichenBeeinträchtigung des Betriebsablaufesführen würde. Maßgeblich ist dafür vorallem die konkrete Situation des Betrie-bes, aber auch die Bedeutung des Ar-beitnehmers und der von ihm ausge-übten Tätigkeiten für den Betrieb. Vordiesem Hintergrund hätten der Urlaubs-gewährung die derzeitigen personellenEngpässe am Mainzer Hauptbahnhofentgegengestanden.

Sind die Mainzer Stellwerksmitarbeiterund Fahrdienstleiter überhaupt im Ur-laub erreichbar? Wenn der Urlaub ein-mal gewährt ist, muss man für die Firmaschließlich nicht auf Stand-by stehen.Wer sich im Urlaub befindet, soll sich er-holen; muss also nicht erreichbar seinund darf auch nicht ohne Weiteres zu-rückbeordert werden. Das Bundesar-beitsgericht hat ebenfalls bestätigt, dassselbst spezielle Verabredungen zwischenChef und Mitarbeiter dahingehend un-wirksam sind (BAG, Az.: 9 AZR 405/99).Die Richter halten es auch nicht für not-wendig, dass der Arbeitnehmer – außerbei Krankheit – seine Urlaubsadressemitteilt.

Arbeitnehmer müssen also bei ihrer Pla-nung auf den Betrieb und dessen Be-lange Rücksicht nehmen. Eines darf einArbeitgeber allerdings nicht: Bereits ge-nehmigten Urlaub widerrufen oder An-gestellte aus den Ferien zurückholen.Ausnahmen hiervon gibt es nur im Ex-tremfall, beispielsweise, wenn der kurz-fristige Zusammenbruch des Betriebsdroht. Und auch dann muss der Chefalle Kosten, die dem Arbeitnehmer undseiner Familie beispielsweise durch dasStornieren einer Reise entstehen, über-nehmen, so die ARAG-Rechts-Exper-ten. Bloße organisatorische Problemereichen jedenfalls nicht aus, um bereitserteilten Urlaub zu widerrufen (ArbGFrankfurt, Az.:22 Ca 4283/05).

© VRD - Fotolia.com

RECHTLICHES

Page 8: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

RICHTIG VERHANDELN MIT BRI-TISCHEN GESCHÄFTSPARTNERNI see where you are coming from… isteigentlich ein einfacher Satz, aber ver-stehen Sie ihn auch wirklich? Für einenBriten ist das die elegante Einleitung,wenn er nicht Ihrer Meinung ist. DieserSatz ist nicht nur ein Beispiel für sprach-liche Unterschiede, sondern vor allemauch für die kulturellen. Und diese be-ginnen gleich vor der Haustür. Wir wis-sen alle, dass der Menschenschlag inBayern ein anderer ist als der in Nord-deutschland – so ist es eigentlich keinWunder, dass unsere Nachbarländerauch anders ticken als wir. Nicht wahr?

Die Kommunikation verläuft in Großbri-tannien wesentlich indirekter als inDeutschland. In Gesprächen werdenKonfrontationen gemieden und unan-genehme Botschaften so verpackt, dassniemand sein Gesicht verliert und mansich jederzeit neutral wiederbegegnenkann. Insbesondere diese »Verpackung«macht vielen Deutschen in ihrem Ge-schäftsalltag zu schaffen. Oft empfindendie Deutschen die Aussagen ihrer briti-schen Kollegen und Kunden als wishy-washy, unpräzise, nichts sagend unddiffus. Besonders in Situationen, wo Pro-bleme angegangen werden müssen,verschärft sich dieser Eindruck noch.

Ist es nun also besser, Unangenehmes zuverpacken oder sollte man die Dingebeim Namen nennen? Diese Frage wirdmehrheitlich, je nach Land, anders be-antwortet. Kein Wunder, denn wirftman einen Blick auf die kulturellenGrundwerte – die Antreiber des Den-kens und Handelns – so stellt man fest,dass die deutsche »Ehrlichkeit« der bri-tischen »Höflichkeitsetikette« gegen-übersteht. Hier gilt es demzufolge nichtzu entscheiden, was besser ist, sondernsich dieser Unterschiede und Auswir-kung bewusst zu werden und einen ad-äquaten Umgang damit zu finden.

So ist es auch Gang und Gäbe bei denBriten, die »Schuld« bei sich selbst zusuchen und nicht bei seinem Gegen-über. Sätze wie »It’s probably me…«oder »I’m not sure whether I understoodall the details« sind Beispiele, wenn je-mand auf die Unzulänglichkeiten seinesGesprächspartner indirekt hindeutenmöchte. Man erhofft sich dadurch, dassdas Gegenüber seinen Fehler selbst er-kennt und darauf reagiert mit »Oh no

no, it must have been me…« oder »I’msorry, I think I didn’t make myself clearenough« oder Ähnlichem. Außerdem istes wichtig, optimistisch zu bleiben. Kri-tik alleine kommt nicht gut an, sie sollteimmer nur in Verbindung mit einemkonkreten Lösungsvorschlag angespro-chen werden und wie gesagt, nett ver-packt sein.

WIE SMALL IST DER TALK?Small talk ist ein wichtiges Kommunika-tionsinstrument bei den Briten, um sichauf lockere Art und Weise näher zukommen. Es wird sehr häufig als Eisbre-cher eingesetzt und dient auch immergerne als Auftakt für Besprechungenund Beziehungspflege für zwischen-durch. Small talk hat einen angesehenenStellenwert in Großbritannien, wer ihnbeherrscht, ist deutlich im Vorteil. Dabeiwird man nicht zu persönlich, sondernversucht sich auf einer neutralen Ebenezu bewegen. Man sucht nach Solidaritätbeziehungsweise Gemeinsamkeiten undnicht nach abweichenden Meinungen.

UNDERSTATEMENT DER BRITENSich selbst nach außen hin nicht sowichtig nehmen. Die Verwendung desVornamens, auch bei Menschen, dieman geschäftlich vorher noch nie ge-troffen hat, ist an der Tagesordnung. Sowerden auch Titel im persönlichen Ge-spräch nicht genannt. Understatementbedeutet auch, dass man die eigeneZweifel runterspielt mit Sätzen wie»That might be a bit tricky« oder »Well,we quite like that, however…«

Auch in den schwierigsten Situationenwürden die meisten Briten ihre Conte-nance bewahren und sich nur seltenzum Jammern und Beklagen hinreißenlassen. Kurzum: Ein kühler Kopf kommtimmer gut an und eine unauffällige, zu-rückhaltende Art (low key).

ABER BITTE MIT HUMORDer britische schwarze Humor ist weitüber seine Landesgrenzen hinweg be-kannt. Darin spiegelt sich viel britischeSeele wider. Humor ist auch im Ge-schäftsleben weit verbreitet und sorgtinsbesondere in ernsten Situationen fürLeichtigkeit und eine positive Atmo-sphäre. Wer über sich selbst lachenkann, sammelt Pluspunkte. Wenn Sie zu»serious« wirken, verbindet der Britedamit Unbeweglichkeit und Spaßlosig-keit. Bessere Übersetzungen für das

deutsche »seriös« sind übrigens »trust-worthy«, »respectable« oder »reliable«.Auch sollten Sie wissen, dass man mitdem Spruch »same procedure as lastyear« nur fragende Blicke ernten wirdstatt Gelächter. Dinner for one ist eineFernsehproduktion des NDR aus demJahr 1963 und in Großbritannien völligunbekannt.

Wer die Welt verstehen will, sollte öftermal die Perspektive wechseln. Im inter-nationalen Geschäft geht es nichtdarum zu entscheiden, wer Recht hat,sondern darum, zu akzeptieren, dass esmöglicherweise noch andere Arten gibtüber die Welt zu denken, als die unsere!

Wenn Sie das Potenzial der Kulturvielfaltfür sich und Ihr Unternehmen nutzenmöchten, dann lassen Sie sich in inter-kulturellen Trainings oder Coa-chings dafür fit machen.

8

EXPATRIATES

© Tim - Fotolia.com

DIE AUTORIN:

• Iris Engler führt seit 15 Jahreninterkulturelle Management-Trainings, Coaching und Be-ratungen für Fach- undFührungskräfte durch. Sie istMitinhaberin des Unterneh-mens Kulturadvantage.

• E-Mail: [email protected]

• Tel.: +49-162-2932997

Page 9: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

9

AIRBERLINMit neuen Verbindungen und höherenFrequenzen auf bestehenden Routen er-weitert Airberlin mit dem kommendenWinterflugplan ihr Spanien- und Russ-land-Angebot.

Airberlin führt im Winter neue Nonstop-Verbindungen von Frankfurt, München,Stuttgart und Zürich nach Alicante einund bietet so ein ganzjähriges Flugan-gebot in die spanische Hafenstadt ander Costa Blanca. Daneben stockt dieAirline im Vergleich zum Vorjahreswin-ter die Nonstop-Flüge nach Alicante vonBerlin und Düsseldorf von drei auf vierbeziehungsweise von fünf auf siebenwöchentliche Flüge auf und erweitertdamit ab dem 1. November dieses Jah-res ihr Streckennetz.

Auch nach Malaga fliegt Airberlin in die-sem Winter öfter als bisher. Ab Berlingeht es anstelle von dreimal nun viermalpro Woche in die zweitgrößte Stadt An-dalusiens, ab Düsseldorf statt sechsmalnun siebenmal und ab Stuttgart wird an-stelle von einmal nun zweimal dieWoche ein Flieger an die Costa del Solstarten. Daneben bietet die Airline imVergleich zum letzten Winter 13 zusätz-liche Flüge pro Woche ab Deutschlandauf die Kanarischen Inseln an.

Ab dem 1. September dieses Jahreskommen ebenso drei Flüge auf derStrecke von Berlin nach Madrid hinzu.Bereits seit Februar bedient Airberlin dieStrecke zwischen Berlin-Tegel und Ma-drid täglich nonstop. Nun hebt jeweilsmontags, freitags und sonntags ein zu-sätzlicher Flieger ab.

Neben Spanien stockt Airberlin ab demWinterflugplan ebenso das Flugangebotnach Russland auf. Die Airline fliegtdann zweimal täglich von Berlin nach St.Petersburg und von Berlin nach Moskau.

++++++++++++++++++++++++++++

FLUGHAFEN HEATHROWAuf dem Flughafen Heathrow wurde einneues System eingeführt – »positive bo-arding«, mithilfe dessen verzögerte Ab-flüge aufgrund von verspäteten Flug-gästen reduziert werden sollen. Gleich-zeitig informiert dieses neue Systemüber einen Bildschirm die verspätetenPassagiere über die schnellste Möglich-

keit, ans Gate für ihren Anschlussflug zugelangen. Reisende, die so spät sind,dass sie gar nicht mehr mitgenommenwerden, erfahren dieses ebenfalls über»positive boarding«.

Mittels des neuen Systems weiß dieFluggesellschaft rechtzeitig, ob ein Flug-gast pünktlich ist oder nicht, dadurchkann das entsprechende Gepäck schnel-ler als bisher wieder ausgeladen werdenund so der Flugplan besser eingehaltenwerden.

Nach umfangreichen Tests ist die briti-sche Airline Virgin Atlantic die ersteFluggesellschaft, die »positive boarding«am Terminal 3 für ihre Langstreckende-stinationen und am Terminal 1 für ihre»Little Red«-Inlandsverbindungen ein-geführt hat.

Laut Aussagen des Flughafenbetreibersvon Heathrow wurden in der erstenWoche über 35.000 Reisende dank »po-sitive boarding« schneller zu ihrem Fluggebracht. Bei 44 % der Virgin Atlantic-und »Little Red«-Flügen wurden Flug-gäste registriert, die aufgrund ihres Ver-haltens zu einem verspäteten Startgeführt hätten. Ab September wird dasneue System ebenfalls am Terminal 4eingeführt und kann zukünftig von allenAirlines genutzt werden.

++++++++++++++++++++++++++++

EMIRATESEmirates bietet ihren Fluggästen bei Rei-sen nach China ab sofort einen neuenService: Auf dem Weg von und zu denFlughäfen Beijing Capital Airport undShanghai Pudong International Airportstehen Passagieren der First Class undBusiness Class der Emirates Chauffeur-Service zur Verfügung.

Dieser neue Service ist an beiden Flug-häfen für 60 Kilometer kostenlos. Zu-sätzliche Entfernungen werden mit 5,00CNY pro Kilometer berechnet.

Der Chauffeur-Service kann in Deutsch-land bereits seit mehreren Jahren in An-spruch genommen werden. Ein persön-licher Fahrer holt den Fluggast in undum Frankfurt, München, Hamburg undDüsseldorf ab und bringt ihn zum Flug-hafen. Nach seiner Rückkehr fährt er inwieder nach Hause oder ins Büro. FürDeutschland ist dieser Service für Passa-giere der Business Clas für 40 Kilometerund für Gäste der First Class für 80 Kilo-meter kostenlos.

Der Emirates Cahauffeur-Service kann ininsgesamt 55 Destinationen weltweit inAnspruch genommen werden. Reisendeder First Class und Business Class kön-nen den Service ohne Zusatzkosten on-line auf www.emirates.de, telefonischunter +49 69 945192000 oder im Rei-sebüro bestellen.

++++++++++++++++++++++++++++

AIRLINE NEWS

© whitelook - Fotolia.com

Page 10: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

10

AIRLINE NEWS

© Brad Pict - Fotolia.com

FLUGHAFEN HAMBURGDer Flughafen Hamburg bietet seinenGästen als erster deutscher Flughafen absofort einen neuen digitalen Service.Passagiere bekommen die Wartezeit ander Sicherheitskontrolle in Echtzeit unterder Hamburg Airport App und über dieInternetseite des Hamburger Flughafensin der Rubrik »Ankunft/Abflug live« an-gezeigt. Der Status der Wartezeit wirdalle 15 Minuten von den Mitarbeiternvor Ort aktualisiert. Dabei gibt es dieSchritte »0-3 Minuten«, »4-10 Minu-ten« oder »über 10 Minuten«.

Nach Einschätzung des Flughafen Ham-burgs bietet es einen Mehrwert zu wis-sen, wie viel Wartezeit an derSicherheitskontrolle eingerechnet wer-den muss. Dies kann vor allem für Ge-schäftsreisende attraktiv sein, da dieserneue Service eine effiziente Reisepla-nung ermöglichen kann. Ebenso habenFluggäste vor Ort die Möglichkeit, bes-ser kalkulieren zu können wie viel Zeitsie noch nach dem Check-in und vor derSicherheitskontrolle verbringen können.Besonders wichtig kann dies sein, wennPassagiere sich vor längeren Auslands-aufenthalten von ihren Verwandten undBekannten verabschieden möchten.

Die Hamburg Airport App steht kosten-los auf Deutsch, Englisch und Dänischauf der Webseite des Flughafens(www.hamburg-airport.de) und im AppStore zum Download bereit.

++++++++++++++++++++++++++++

CONDORAb dem 1. September dieses Jahres er-weitert die deutsche FluggesellschaftCondor ihre Menüauswahl an Bord umeine vegane Variante. Bisher konntenPassagiere zwischen einem vegetari-schen, diabetischen, gluten- oder lakto-sefreien Sondermenü wählen.

Mit dieser Erweiterung reiht sich die Air-line in eine wachsende Anzahl von Flug-gesellschaften ein, die ihren Bordservicein der Vergangenheit an veränderteKundenwünsche angepasst haben.

Die Art des neuen veganen Sonderme-nüs hängt von der Flugzeit ab und um-fasst beispielsweise eine Antipasti-Variation mit Couscous-Salat, mit Gur-kenwürfeln gefüllte Tomaten, Gemüse-terrine Italia und Oliven, Obstsalat,Sonnenblumenbrot, pflanzliche Brotauf-striche und Margarine und Nüsse sowieMineralwasser. Das vegane Sondermenügibt es auch als Kindervariante.

Alle Sondermenüs können bis 48 Stun-den vor dem Abflug online unterwww.condor.com, telefonisch unter01806 707606 oder im Reisebüro be-stellt werden. Die Menüs kosten auf derKurzstrecke sieben Euro, auf der Mittel-strecke zehn Euro und auf der Lang-strecke 15 Euro.

++++++++++++++++++++++++++++

AIR DOLOMITIDie italienische Gesellschaft der Luft-hansa Gruppe – Air Dolomiti – ist ab so-fort über eine Münchener Festnetz-nummer zum Ortstarif erreichbar. Unterder Rufnummer 089 97580497 stehtein deutschsprachiger Kundenservicezur Verfügung, der Reservierungen undAnfragen aller Art bearbeitet. Erreichbarist der deutschsprachige Kundenservicemontags bis freitags von 9.00 Uhr bis17.00 Uhr, auf Englisch gibt eslängere Kundenbetreuungszeiten.

Page 11: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

11

VERMISCHTES

WAS EUROPÄERIM URLAUB LESEN

Welche Urlaubslektüre bevorzugen dieEuropäer? Dies hat das Online-Reisepor-tal Opodo mehr als 500 Personen inDeutschland, Frankreich, Italien und Eng-land gefragt. Die Ergebnisse: 41 Prozentder Deutschen nutzen die Urlaubslektüre,um sich über ihr Reiseziel genauer zu in-formieren. Die Inspiration dafür holen siesich am liebsten im Netz – rund 35 Pro-zent recherchieren online nach dem pas-senden Buch.

Franzosen wiederum lesen im Urlaub ei-nerseits am liebsten Abenteuerromane,die knapp jeder zweite aus der Bibliothekoder Bücherei ausleiht. Andererseits gebenaber auch rund 60 Prozent an, dass sie beider Urlaubslektüre eigentlich der neuesteKlatsch & Tratsch interessiert. Allerdingssind nur ganze sechs Prozent mutiggenug, sich zum Kauf von entsprechen-den Magazinen öffentlich zu bekennen.

Ihr Urlaub ist den Italienern heilig unddie Hälfte von ihnen gibt an, dass »Ent-spannung und dem Alltag entfliehen«das oberste Gebot für die Lektüre anfreien Tagen ist. Deshalb kommen Zei-tungen und Nachrichtenmagazine alsLesestoff im Urlaub nicht infrage. Mehrals 50 Prozent bevorzugen Romane alsReiseliteratur, um sich zu entspannen.Für 45 Prozent sollten es aber nicht ir-gendwelche Romane, sondern explizitLiebesgeschichten sein, die mit ins Ge-päck kommen.

Die Briten wiederum trennen sich selbstim Urlaub nicht von Internet, Smart-phone und Tablet. Von allen Teilneh-mern der Opodo-Umfrage waren es dieEngländer, von denen am meisten an-gaben, dass sie das Tablet zum Lesen mitauf die Reise nehmen, etwa um Nach-richten aus der Heimat – wie die Geburtdes britischen Prinzen – nicht zu verpas-sen.

Ein bemerkenswertes Ergebnis der Um-frage: Es lesen deutlich mehr Frauen (72Prozent) als Männer (28 Prozent) im Ur-laub. In der Top-Liste der beliebtestenUrlaubslektüre sind wiederum nur männ-liche Autoren vertreten.

Die beliebteste Urlaubslektüre in diesemJahr ist »Inferno« von Dan Brown. Be-reits an den ersten beiden Verkaufsta-gen nach der Veröffentlichung am 14.Mai dieses Jahres wurden 150.000 Ex-emplare verkauft. Zwei Romane, derenaktuelle Beliebtheit auf ihre Präsenz inanderen Medien zurückzuführen ist,sind »Der große Gatsby« von F. ScottFitzgerald, dicht gefolgt von »Game ofThrones« von George R. R. Martin, des-sen Bücher den Stoff für die er-folgreiche TV-Serie liefern.

WAS EUROPÄER ÜBERIHRE STRANDFIGUR DENKEN

Lediglich jeder dritte Deutsche (33 Pro-zent) geht zufrieden mit seiner Figur inden Urlaub - unter Frauen ist es nuretwas mehr als eine von fünf und unterMännern zwei von fünf (27 gegenüber40 Prozent). Die Folge: Fast jede vierteFrau (24 Prozent) fühlt sich etwas bissehr unbehaglich in Badeklamotten –bei Männern sagt das nur jeder zehnte.Das sind die Ergebnisse einer repräsen-tativen Umfrage von lastminute.de unter7.000 Teilnehmern in sechs Ländern.

Ein positives Ergebnis der Erhebung:Deutsche sind im Vergleich mit Urlau-bern aus anderen Ländern am zufrie-densten mit ihrem Beachbody – undFrauen generell unzufriedener als Män-

ner: Unter den Briten findet nicht maljeder Fünfte seine Strandfigur »lovely«und ohne Verbesserungsbedarf (19 Pro-zent, Männer 24 und Frauen 13 Prozent)– es folgen Franzosen (20 Prozent, Män-ner 25 und Frauen 15 Prozent), Italiener(22 Prozent, Männer 31 und Frauen 14Prozent), Iren (24 Prozent, Männer 17und Frauen 31 Prozent) und Spanier (28Prozent, Männer 33 und Frauen 24 Pro-zent).

Die Hälfte der Europäer macht sich al-lerdings weniger Gedanken um den ei-genen Körper und findet, man sollteeinfach den Urlaub genießen, egal ob fitoder schlank oder nicht. Darüber hinausist es jedem Dritten (34 Prozent) voll-kommen gleichgültig, wie andere aus-sehen und fast gleich viele (31 Prozent)

sind erleichtert, dass andere meist auchnicht so perfekt sind. Nur wenige (17Prozent) denken über ihre Strandnach-barn, sie hätten ruhig ein bisschen ab-nehmen oder Sport machen könnenund eine kleine Minderheit von siebenProzent ist stolz, so viel besser alsandere auszusehen.

© magdal3na - Fotolia.com

PAUSCHURLAUBBEI DEUTSCHEN BELIEBT

Fast 18 Prozent aller privaten Haushaltein Deutschland haben im Jahr 2011 pau-schale Urlaubsangebote wahrgenom-men – das ist fast jeder fünfte Haushalt.Dies hat das Statistische Bundesamt (De-statis) ermittelt.

Es gibt jedoch auch viele Haushalte inDeutschland, die nach eigener Einschät-zung nicht über die finanziellen Mittelverfügen, um wenigstens einmal im Jahr

eine Woche Urlaub woanders als zuHause zu verbringen. So gab im Jahr2011 jeder vierte Haushalt (25 Prozent)in Deutschland an, sich eine solche Ur-laubsreise nicht leisten zu können. Unterden Haushalten von Alleinerziehendenwar das sogar für fast jeden zweitenHaushalt (47 Prozent) unerschwinglich.Dagegen waren bei 79 Prozent derHaushalte von Paaren mit einem odermehreren Kindern die finanziellen Mit-tel für einen Urlaub vorhanden.

© THesIMPLIFY - Fotolia.com

Page 12: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

12

GESUNDHEIT INTERNATIONALBLASENENTZÜNDUNGNACH FREIBADBESUCH:

TRINKEN HILFTManchmal endet das Freibadvergnügenmit einer Blasenentzündung. Besondersgefährdet sind Frauen und Mädchen.Nicht immer muss sofort ein Antibioti-kum eingenommen werden. Das berich-tet das Apothekenmagazin »Baby undFamilie« unter Berufung auf niederlän-

dische Mediziner. Diese stellten in einerStudie fest, dass 70 Prozent der Frauenmit einer leichten Blasenentzündung in-nerhalb einer Woche wieder gesundwaren – ohne Antibiotikum. Die Ab-wehrkräfte des Körpers reichen dafür.Wichtig: Betroffene sollten viel trinken –am besten Blasen- und Nierentees,um die Bakterien auszuspülen.

© gtranquillity - Fotolia.com

LUFTVERSCHMUTZUNGIN CHINA SCHRECKT EXPATS ABDas Stellenportal SinoJobs hat Europäerund Chinesen nach den Auswirkungender akuten Luftverschmutzung in Chinain Bezug auf ihre Karriere und Lebens-planung befragt. 2.439 Nutzer habensich an der Online-Befragung beteiligt.Diese Ergebnisse spiegeln laut Sinojobsein Bild wider, das Firmen bei der Beset-zung von Stellen in China bereits zu spü-ren bekommen: 42 Prozent der be-fragten Europäer leben derzeit in China,45 Prozent von ihnen planen – unter an-derem wegen der Luftverschmutzung –ihren Aufenthalt zu verkürzen. 13 Pro-zent haben vor, in eine andere Stadtoder Provinz innerhalb Chinas umzuzie-hen. Für 42 Prozent der Europäer wirktsich die Luftbelastung in China nicht aufIhre Arbeits- und Lebensplanung aus.

Für Europäer ohne China-Erfahrung er-gibt sich allerdings ein anderes Bild:Mehr als die Hälfte (62 Prozent) mit ak-tuellem Karriere- und Lebensmittelpunktin Europa kann sich vorstellen, eine zeit-lich begrenzte Tätigkeit in China aufzu-nehmen. Aufgrund der Luftverschmutzungim Reich der Mitte können sich etwa 23Prozent der befragten Europäer, Chinaals potenziellen Arbeits- und Lebensmit-telpunkt jedoch nicht vorstellen. Ledig-lich ein geringer Teil (15 Prozent) derbefragten Europäer hat in dieser Sachekeine Bedenken.

Das Thema Luftverschmutzung spielttatsächlich für die befragten Chinesenmit Karriere- und Lebensmittelpunkt inChina eine große Rolle: Auf die Frage,ob ihre Zukunftspläne aufgrund der ak-tuellen Luftqualität beeinflusst wird,sagten 41 Prozent, dass sie bereits pla-nen, auszuwandern oder für eine ge-wisse Zeit ins Ausland gehen wollen.Weil insbesondere Chinas Großstädtesehr belastet sind, wollen knapp 40 Pro-zent innerhalb Chinas umziehen. Für die

restlichen 18 Prozent der Chinesen hatdie Schadstoffbelastung in China keineAuswirkung auf die Zukunft.

Fast jeder zweite Chinese (48 Prozent)mit aktuellem Karriere- und Lebensmit-telpunkt in Europa betrachten Chinatrotz der Luftverschmutzung nach wievor als einen potenziellen und künftigenStandort für Arbeit und Leben. Es gibtallerdings Einschränkungen. So lautetedie Antwort: »Ja, aber nur für eine zeit-lich begrenzte Tätigkeit« und nur 14Prozent sagten ebenfalls »Ja« mit demZusatz, dass diese aber keinerlei Beden-ken haben und sich ein Leben in Chinavorstellen können. Ganze 38 Prozentder Chinesen sehen in China keinen Ar-beits- und Lebensmittelpunkt, da sie dieLuftverschmutzung als zu gefährlich an-sehen.

Die grundsätzliche Verunsicherung be-züglich der Schadstoffbelastungen inder Luft spüren aktuell insbesondereausländische Unternehmen. Diese sehensich zunehmend mit Problemen kon-frontiert, Positionen in China zu beset-zen. Insbesondere Familien mit jungenKindern wollen deren Gesundheit nichtder Karriere des Vaters oder der Mutteropfern.

Aktuelle Feinstaubwerte in China unter:pm25.china-reisefuehrer.com

© Lane Erickson - Fotolia.com

Page 13: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

13

GESUNDHEIT INTERNATIONALWARUM EINE REISEKRANKEN-VERSICHERUNG SINNVOLL ISTEtwa 3,6 Millionen Deutsche werdenjährlich im Ausland krank und müssendort in ärztliche Behandlung. 230.000deutsche Touristen müssen sogar statio-när am Urlaubsort behandelt werden.Fehlt dann eine Reisekrankenversiche-rung, haben viele ein ernsthaftes Pro-blem. Darauf weist die Allianz GlobalAssistance (AGA) hin.

Ärztliche Behandlung im Ausland kannrichtig teuer werden. Denn die gesetzli-chen Krankenversicherungen bieten nureinen Basisschutz für Behandlungen in-nerhalb Europas oder in Ländern, mitdenen Deutschland ein Sozialversiche-rungsabkommen hat. Teure Rücktrans-porte sind nicht abgedeckt. In fernenLändern besteht gar kein Versicherungs-schutz. Wer nicht bereits vor der Reisemit einer Reisekrankenversicherung vor-gesorgt hat, kann schnell in einem fi-nanziellen Fiasko enden. »Angesichtsdes Risikos, ohne Schutz beispielsweisebei einem Krankenrücktransport ausThailand auf Kosten bis zu 45.000 Eurositzen zu bleiben, ist der Abschluss einerReisekrankenversicherung ein relativkleines Kostenübel«, sagt Dr. ChristianFinkenzeller, Leiter medizinischer Dienstder Allianz Global Assistance. Die Aus-lands-Reisekrankenversicherung sei diewichtigste Urlaubsversicherung über-haupt, so der Mediziner.

KRANKENRÜCKTRANSPORT AUSUSA KOSTET BIS ZU 90.000 EUROBeispielsweise haben die USA das teuers-te Gesundheitssystem und die höchstenärztlichen Honorare der Welt. Die Kos-ten allein für einen Krankenrücktrans-port schlagen dort schon mal mit bis zu90.000 Euro zu Buche. Da das Sozial-versicherungsabkommen, das Deutsch-land mit den USA geschlossen hat, sichnicht auf die Krankenversicherung er-streckt, werden die anfallenden Be-handlungskosten von den deutschengesetzlichen Krankenkassen nicht er-stattet. Im Krankheitsfall muss der Ur-lauber also die Kosten bar oder mitKreditkarte selbst zahlen.

In EU-Mitgliedstaaten oder in Ländernmit bilateralem Sozialversicherungsab-kommen wie Serbien, Montenegro, Tür-kei, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina,Marokko oder Tunesien ist die gesetzli-che Krankenversicherung kein Rundum-

schutzpaket für den Urlaub. Denn sieübernimmt nur Leistungen und Hono-rare, die auch in Deutschland erstattetwerden würden. In vielen europäischenReiseländern sind die Behandlungskos-ten jedoch um ein Vielfaches höher alshierzulande. Die Mehrkosten trägt inFolge der Urlauber selbst. Auch sind imAusland andere Zuzahlungsregeln undSelbstbeteiligungen üblich als in Deutsch-land.

REISEKRANKENVERSICHERUNGSCHLIESST VERSORGUNGSLÜCKENMit einer Reisekrankenversicherungkönnen die Lücken des gesetzlichen Ver-sicherungsschutzes ausgeglichen wer-den. Der ELVIA Reise-Krankenschutzkann ab neun Euro bei einer Reisedauerbis zu fünf Tagen inklusive Kranken-Rücktransport (mit Selbstbehalt 100Euro) abgeschlossen werden. Wer öfterim Jahr unterwegs ist – egal ob ge-schäftlich oder privat – für den lohnt sichder ELVIA Jahres-Reise-Krankenschutzab 15 Euro (maximale Reisedauer 45Tage je Reise). Für weitere zehn Eurokann der Selbstbehalt von 100 Euro ge-spart werden.

WICHTIGE REGELN FÜR DIE KOS-TENERSTATTUNG1. Heben Sie alle Rechnungen und Quit-tungen der Behandlung auf, denn inden meisten Fällen müssen bei Be-handlungen im Ausland die Versi-cherten in Vorleistung gehen. DieseKosten werden vom Versicherer zu-hause nur nach Vorlage der Leis-tungsbelege erstattet.

2. Halten Sie stets die Rufnummer derHotline der Versicherung griffbereit,um bei Notfällen wie Operationen,Klinikaufenthalten oder Rücktrans-porten, die hohe Kosten verursachen,das weitere Vorgehen abzustimmen.

3. Vorsicht bei Behandlungen bei Privat-ärzten mit teuren Honoraren. Sollteeine privatärztliche Behandlung un-umgänglich sein, fragen Sie vorab un-bedingt beim Versicherer nach, ob dieKosten vollständig übernom-men werden.

© drubig-photo - Fotolia.com

Page 14: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" August 2013

SPANIENS IMMOBILIEN-PREISE SINKEN WIEDER

Die Immobilienpreise in Spanien sindvom ersten Quartal 2012 bis zum Ver-gleichszeitraum 2013 um satte 12,8 Pro-zent eingebrochen. Dies ist der höchstePreisverfall in der gesamten Europäi-schen Union (EU), berichtet das Portalvsspanien.info. Zwar sind die Hauspreisein der gesamten EU-Zone gesunken,aber dort durchschnittlich lediglich um1,4 Prozent. Das hat das europäische In-stitut für Statistik Eurostat jetzt be-kanntgegeben. Die Behörde hatte dieHauspreisindizes (HPIs) der einzelnenLänder verglichen, die die Preisentwick-lung aller von Haushalten erworbenenWohnimmobilien enthalten.

Die entsprechenden Daten liefern dienationalen Statistikämter – im Falle vonSpanien also das INE. Das Spanische Na-tionale Institut für Statistik (INE) meldetedabei den stärksten Preisverfall im 2.und 3. Quartal 2012, dort sanken diePreise um 16 Prozent. Ähnlich schlechteZahlen schreibt im Augenblick nur dieungarische Immobilienwirtschaft, wo diePreise vom 1. Quartal 2012 bis zum 1.Quartal 2013 um 9,3 Prozent sanken.Für Griechenland liegen keine Zahlenvor, ebenso wenig für Deutschland.Ebenfalls einen Rückgang verzeichnenPortugal mit minus 7,3 Prozent und dieNiederlande mit minus 7,2 Pro-zent.

14

AUS ALLER WELT

© Michael Schütze - Fotolia.com

© PictureP. - Fotolia.com

© Thomas Jansa - Fotolia.com

IMPRESSUM

HERAUSGEBER:BUND DER AUSLANDS-ERWERBSTÄTIGEN E.V.KÜHNEHÖFE 322761 HAMBURGTEL. +49-40-306874-0

WWW.BDAE.COM

REDAKTION:ANNE-KATRIN SCHULZ(verantwortlich)[email protected]

SANJA ZIVKOVIC

GESTALTUNG / LAYOUT:PRADEEP DHARMAPALAN

LEKTORAT:ANDREA KRAUS

COPYRIGHT:DIE BEITRÄGE IM BDAE-NEWSLETTER SIND URHE-BERRECHTLICH GESCHÜTZTUND DÜRFEN NICHT OHNESCHRIFTLICHE GENEHMI-GUNG DURCH DEN HERAUS-GEBER REPRODUZIERTWERDEN.DIE BEITRÄGE DES BDAE-NEWSLETTERS SPIEGELN DIEMEINUNG DER REDAKTIONUND NICHT UNBEDINGT DIEDES BDAE WIDER.

ABU DHABIGRÜNDET FREIHANDELSZONEDas Emirat Abu Dhabi hat beschlossen,ähnlich wie in Dubai eine Freihandels-zone zu gründen. Heimat soll Al MarjahIsland, bekannt unter dem ehemaligenNamen Sowwah Island, werden. Das be-richtet die Beratungsgesellschaft Inter-Gest MiddleEast. Die Insel besteht auseiner Fläche von rund 114 Hektar undbeherbergt bislang etwa 100 lokale in-ternationale Unternehmen. Der neueStandort ist eine Finanz-Freihandelszoneund wird dem Dubai International Fi-nancial Centre aller Voraussicht nachKonkurrenz machen. Nach Angaben derVerwaltung von Abu Dhabi soll derStandort alle Vorzüge der Free Zonehaben – angefangen bei der langfristiggarantierten Steuerfreiheit bis zur Mög-lichkeit für ausländische Investoren, Un-ternehmen ohne lokalen, emiratischenPartner und Mitgesellschafter zu grün-den ( so genannte 100 Prozent fo-reign ownership).

DUBAIMUSS MEHR SCHULEN BAUENDubai muss das Schulangebot innerhalbder kommenden zehn Jahre aufgrundder dynamisch wachsenden Nachfragenahezu verdoppeln. Das hat eine aktu-elle Studie einer Regierungskommissiondes Emirats Dubai ergeben. Wie die Be-ratungsgesellschaft InterGest MiddleEastberichtet, dürfte die Zahl der Schulkin-der bis 2023 auf etwa 450.000 wach-sen. Momentan stehen den 225.000Schülern in Dubai 250.000 Plätze zurVerfügung.

Allerdings: Allein im vergangenen Jahrhat sich die Zahl der Schüler um rund8,8 Prozent (18.000 Kinder) gegenüberdem Vorjahr erhöht. Die Auslastung derbestehenden Schulen ist der Regierungzufolge zwischenzeitlich auf knapp 90Prozent gestiegen. Nichtsdestotrotz istDubai beim Ausbau des Schulangebotsauf einem guten Weg: Seit 2007 sindinsgesamt nunmehr 30 neue Schulen imEmirat eröffnet worden. Nachholbedarfsehen die Regenten Dubais jedoch imBereich der Grundschulversorgung. Dortliegt die Auslastungsquote bereitsbei mehr als 94 Prozent.