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Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Juni 2015

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LEBEN UND ARBEITEN IM

AUSLANDJUNI 2015

STANDORT-ATTRAKTIVITÄTGRÖSSTE

INTERVIEW

RECHTLICHES

WELTWEIT

„HONGKONG IST EINE SO UN-GLAUBLICH VIELSEITIGE STADT.“

Über das Leben und Arbeiten inHongkong.

SCHULEN IN DEUTSCHLANDUND DEN USA – EIN VERGLEICH:TEIL 2

Wieso es bei einem USA-Aufent-halt mit Kindern sinnvoll ist, sich

über die Schulsysteme beider Ländergenaustens zu informieren.

STRESSFREI IN DIE USA EIN-REISEN

Was beim Einreisen in die USA be-achtet werden sollte.

© littleny - Fotolia.com

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INTERN

INTERVIEW

RECHTLICHES

EXPATRIATES

AIRLINES

VERMISCHTES

WELTWEIT

9 Profitieren Sie wirklich von Ihren internationalen Erfahrungen?

12 Verbrauchervertrauen – Deutsch-land auf Platz 2 in Europa

14 Arbeitsmarkt braucht künftig mehr Einwanderung aus Nicht-EU-Staaten

15 Umfrage ergibt: Tabakkonsum ist europaweit rückläufig

16 Zehn Gramm Nüsse pro Tag verlängern das Leben

17 Darmkrebs: Dicke Teenager haben höheres Risiko

18 Schulen in Deutschland und den USA: Ein Vergleich – Teil 2

20 Studie: Größte Standort-Attrak-tivität für den Mittelstand

20 Impressum

GESUNDHEIT

10 E-Zigaretten sind nur noch im Handgepäck erlaubt

10 Air Serbia und Airberlin 10 Bulgaria Air11 Malaysia Airlines11 Singapore Airlines 11 Cathay Pacific

4 „Hongkong ist eine so unglaublich vielseitige Stadt.“

3 MaxMedical – neuer internationa-ler Krankenversicherungsschutz für den arabischen Raum

3 Neu dabei

EDITORIAL

6 Stressfrei in die USA einreisen7 Entschädigung bei Anschlussflügen8 Kaum Durchblick bei der Maut in

Europa

Liebe Leserin,lieber Leser,

jedes Jahr zieht es viele deutsche Auswanderer ins Ausland – die meisten vonihnen nach wie vor in die Vereinigten Staaten. Dem aktuellen OECD-Bericht zu-folge leben derzeit mehr als 1,1 Millionen Deutsche in den USA und es werdenstetig mehr. Die Hürden, die genommen werden müssen, um in das Land der un-begrenzten Möglichkeiten einzureisen, sind enorm. Auf Seite 6 erfahren Sie, wieSie diese stressfrei meistern können. Wer mit seinen Kindern einen längerfristigenAufenthalt in den USA plant, empfehle ich den zweiten Teil unseres Vergleichs des deutschen und amerikanischen Schulsystems (ab Seite 18).

Neben Nordamerika ist Asien ein beliebtes Aus-wanderer-Ziel der Deutschen. So auch für unsereInterviewpartnerin Kaja Reschke, die seit Anfangdes Jahres in Hongkong lebt und arbeitet. Im Interview ab Seite 4 verrät sie, was sie an ihrerneuen Heimat schätzt und ob sie sich vorstellenkann, nach Deutschland zurückzukommen.

Die meisten von Ihnen, die bereits einen länger-fristigen Auslandsaufenthalt hinter sich haben,

standen sicherlich schon einmal vor der Frage, ob diese internationale Erfahrungüberhaupt einen Mehrwert hat. Dies fragte sich auch unsere Gastautorin SusanSalzbrenner, die diesem Gedanken auf Seite 9 nachgeht.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihre Silvia Opitz

ZAHL DES

alt sind Frauen in der Euro-päischen Union durch-schnittlich bei der Geburtihres ersten Kindes.(Quelle: Eurostat)

29 JAHREMONATS

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Union Insurance Company – ein in den Vereinigten Arabi-schen Emiraten (VAE) tätiger Anbieter von innovativen

und kundenorientierten Versicherungsprodukten für Unter-nehmen und Privatpersonen – gab den Startschuss für Max-Medical, einer hochwertigen internationalen Krankenver-sicherung, bekannt. Diese wurde in Zusammenarbeit mit derzur BDAE GRUPPE gehörenden BDAE Expat ConsultancyDMCC und der Allianz Global Assistance entwickelt und bie-tet eine weltweite Absicherung.

"Wir freuen uns, einen einzigartigen Krankenversicherungs-schutz vorzustellen, den wir in enger Zusammenarbeit mitdem BDAE konzipiert haben“, sagt Abdul Muttaleb Al Jaedi,Geschäftsführer der Union Insurance Company. „MaxMedi-cal ermöglicht uns, den Krankenversicherungsmarkt in denVereinigten Arabischen Emiraten verstärkt zu durchdringensowie weiterhin flexible und innovative Produkte mit Mehr-wert anzubieten.“

Mit den neuen Produkten erhalten Versicherte in den VAEerstmalig die Möglichkeit, ihren Versicherungsschutz für denZeitraum der Absicherung über den Arbeitgeber auf Anwart-schaft zu stellen. Darüber hinaus kann die Abdeckung vonzahnmedizinischen Behandlungen durch das ZusatzmodulMaxDent hinzugewählt werden. Außerdem bietet ein per-sönlicher Kundenservice zusätzlichen Komfort.

"Wir freuen uns, die Einführung von MaxMedical in den Ver-einigten Arabischen Emiraten gemeinsam mit einem kompe-tenten und erfahrenen Partner in dieser Region durchzu-führen. Die innovativen und kundenorientierten Ansätze vonUnion Insurance Company ergänzen die Natur und die Philo-sophie der MaxMedical-Produktpalette sehr gut", sagt An-dreas Opitz, Chairman of the Board der BDAE ExpatConsultancy DMCC.

MaxMedical entspricht den Bestimmungen der Aufsichtsbe-hörden der Vereinigten Arabischen Emirate und ist vorerstnur in den Residenten der VAE vorbehalten. Die BDAEGRUPPE beabsichtigt jedoch, MaxMedical mit lokalen Versi-cherungspartnern schrittweise weltweit einzuführen.

INTERNMAXMEDICAL – NEUER INTERNATIONALER KRANKENVERSICHERUNGSSCHUTZ FÜRDEN ARABISCHEN RAUM

Seit Dezember letztenJahres unterstützt Mihai

Tufa den Bereich Marketingund Unternehmenskommu-nikation der BDAE GRUPPEhauptsächlich mit seinemgrafischen sowie fotografi-schen Know-how.

Bevor der gebürtige Ru-mäne zum BDAE stießschnupperte er in unter-schiedliche Studiengängehinein und entdeckte seineLeidenschaft für die Foto-grafie und den Journalis-mus. Er sammelte bereits alsStudent erste berufliche Er-fahrungen als Redakteurund Fotograf bevor er sichentschied, diesen Tätigkei-ten hauptberuflich nachzu-gehen. Er arbeitete erstzwei Jahre bei einer Zeitungin seiner Heimatstadt Vasluiund später ein Jahr in Buka-rest.

Die Wirtschaftskrise und diepolitische Situation in Ru-mänien führten jedochdazu, dass der Wahl-Ham-burger seinen Arbeitsplatzverlor. Diese Situation sah erals Neubeginn und ent-schied sich 2010, nach Har-rogate in North Yorkshire(England) auszuwandern.Hier arbeitete der passio-nierte Fotograf in einem Fotostudio, wo er auch verstärkt grafische Arbeitenübernahm.

Nach etwa zwei Jahren be-endete Mihai Tufa aus per-

sönlichen Gründen seinenAufenthalt in England undging wortwörtlich zurücknach Rumänien. Diese Tourdauerte zehn Monate under dokumentierte sie aufeinem Blog.

Die Rückreise nach Rumä-nien führte ihn unter ande-rem nach Hamburg, wo erauch seine heutige Freundinkennenlernte. Ende 2012entschied sich das Pärchendazu, gemeinsam in Ham-burg zu leben.

NEU DABEI

Andreas Opitz und Abdul Muttaleb Al Jaedi

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BDAE: Während Ihres Studiumshaben Sie ein Auslandssemester inShanghai verbracht. Viele deutscheStudenten zieht es eher nach Westeu-ropa oder Nordamerika. Wieso fiel dieWahl auf Asien?

Reschke: Heutzutage ist es fast zurGrundvoraussetzung geworden, einemArbeitgeber Auslandserfahrung vor-weisen zu können. Zum einen habe ichmich mit meiner Wahl für China ganzbewusst für eine mir bis dahin fremdeKultur entschieden. Zum anderenwollte ich mich aber auch persönlichweiterentwickeln. Ein Auslandssemes-ter in China bot mir die Chance, beides zu vereinen. ImNachhinein hat es sich als die absolut richtige Wahl heraus-gestellt und mir eine völlig neue berufliche Perspektive er-möglicht.

BDAE: Was waren die größten Herausforderungen, die Siebeim Einleben in Ihre neue Heimat meistern mussten?

Reschke: Die Sprach-barriere war zu Beginndie größte Herausfor-derung. Selbst in denMetropolen Chinassprechen die meistenMenschen so gut wiekein Englisch. In Hong-kong hingegen spre-chen die meistenEinwohner recht gutEnglisch. Auch wenn es manchmal nur wenige Brocken sind,so kann man sich doch verständlich machen, wie etwa beimTaxi fahren. Und so banal sich das jetzt anhört: Die Lebensmit-telbeschaffung war ein zentrales Thema für mich. In Hong-kong bekommt man im Grunde auch alle westlichen Lebens-mittel zu kaufen, jedoch nicht überall und dann meist nur zuhohen Preisen. Es braucht einfach etwas Zeit, bis man sich ineiner neuen, fremden Umgebung zurechtfindet. Am Anfangstehen auch viele Behördengänge an und gefühlt müssen unendlich viele Dinge geregelt und organisiert werden. Abernach einer Weile kehrt dann auch so etwas wie Alltag ein.

BDAE: Mit welchen kulturellen Unterschieden waren Sie kon-frontiert?

Reschke: In China gibt es sehr viele kulturelle Unterschiede.Im Arbeitsalltag muss man sich durchaus umstellen, denn Ge-sichtsverlust ist hier ein großes Thema. Ich wurde zwar bereitsdurch mein Auslandssemester in Shanghai sehr gut vorberei-tet, jedoch lernt man vieles erst im Alltag und vor Ort kennen.

Kollegen werden zum Beispiel nie offenauf Fehler angesprochen. Ebenso fällt esvielen meiner Kollegen schwer, „Nein“zu sagen, denn dies gilt als respektlosdem Vorgesetzten gegenüber. Auchnach der Arbeit machen sich die kultu-rellen Unterschiede bemerkbar. Da kannes zum Beispiel passieren, dass manbeim Fragen nach dem Weg einfach indie falsche Richtung geschickt wird, weilder Gefragte nicht zugeben möchte,dass er den Weg nicht kennt. Trotz allerUnterschiede kann man jedoch mit Ge-duld, einem freundlichen Lächeln undein wenig diplomatischem Geschicksehr gut mit Chinesen auskommen.

BDAE: Seit Anfang des Jahres hat es Sie nun erneut nachAsien verschlagen. Sie sind aus beruflichen Gründen nachHongkong gezogen. Was genau machen Sie dort?

Reschke: Ich bin zu meinem früheren Arbeitgeber zurück-gekehrt, einem internationalen Modekonzern und arbeite dortals Analystin im Bereich Warenplanung und -allokation. Dabeibin ich für den asiatischen und australischen Markt zuständig.Mir macht die Arbeit viel Spaß, da ich nicht nur im regen Aus-tausch mit meinen chinesischen Kollegen, sondern mit vielenanderen Kollegen weltweit, stehe.

BDAE: Wie haben Sie sich auf diesen Aufenthalt in Asien vor-bereitet?

Reschke: Da ich durch mein Auslandssemester bereits vielAsien-Erfahrung gesammelt habe, fiel mir die Vorbereitungnicht besonders schwer. An der Shanghai University lag einerder Themen-Schwerpunkte auf Chinesischer Kultur. Wirhaben dort gelernt welche Werte den Chinesen wichtig sind.Zum Beispiel nimmt das Wohl der Familie einen sehr hohenStellenwert ein. Daher konnte ich mir bereits gut vorstellen,was mich in Hongkong erwarten würde. In Deutschland hatteich vor meinem Aufenthalt in Shanghai knapp zwei JahreMandarin-Unterricht genommen, was mir in Hongkong – woeigentlich Kantonesisch gesprochen wird – auch häufig wei-terhilft. Und natürlich sollte man vor einer Entsendung auchnoch einmal das Gespräch mit dem Hausarzt in Deutschlandsuchen und alle nötigen Impfungen und Untersuchungen vor-nehmen lassen.

INTERVIEW„HONGKONG IST EINE SO UN-GLAUBLICH VIELSEITIGE STADT.“

Während eines Auslandssemestersin Shanghai 2014 entdeckte

Kaja Reschke ihre Leidenschaft fürAsien. Nachdem sie ihr Wirtschafts-und Managementstudium beendete,kehrte sie Anfang des Jahres dorthinzurück. Aktuell lebt und arbeitet sie inHongkong. Was sie an ihrer neuen Hei-mat schätzt und ob sie sich vorstellenkann nach Deutschland zurückzukom-men, verrät sie unter anderem im Inter-view.

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BDAE: Hat Ihr Arbeitgeber Sie dabei unterstützt?

Reschke: Ich habe auch schon vor meinem Auslandsauf-enthalt viele Jahre bei meinem jetzigen Arbeitgeber gearbei-tet. Zum Studium hatte ich das Unternehmen verlassen undin Hongkong wurde ich wieder eingestellt. Ich habe deshalbkeinen Entsendungsvertrag bekommen, sondern einen loka-len Vertrag. Da aber alle Vertragsdetails vor meiner Abreisegeklärt wurden und mir sogar schon eine Wohnung zur Ver-fügung stand, habe ich keine weitere Betreuung benötigt.Mein Arbeitgeber hat jedoch im Vorfeld alle für mich erfor-derlichen Behördengänge unternommen und sich um meinArbeitsvisum gekümmert. Bei Fragen kann ich mich jederzeitan meine Kollegen wenden. Sie sind alle sehr hilfsbereit undhaben sich von Anfang an große Mühe gegeben, dass ichmich schnell eingewöhne.

BDAE: Was schätzen Sie besonders an Ihrem Leben in Hong-kong und was vermissen Sie aus Ihrem Leben in Deutschland?

Reschke: Hongkong ist eine so unglaublich vielseitige Stadt.Auf der einen Seite ist Hongkong die Stadt mit den meistenHochhäusern weltweit und auf der anderen Seite gibt es über30 Strände und unzählige Wanderwege. Die Kombination ausGroßstadtflair mit Shopping Malls, internationalen Küchenund ruhiger Natur fasziniert mich. Aus meinem Leben inDeutschland vermisse ich am meisten meine Familie undFreunde. Durch das Internet ist die Kommunikation zwarheutzutage viel einfacher geworden, aber die Zeitverschie-bung von sechs Stunden im Sommer und sieben Stunden imWinter macht es schwer, gemeinsame freie Zeiten zu finden.

BDAE: Was empfehlen Sie Menschen, die es beruflich oderprivat nach Asien zieht, in punkto Vorbereitung?

Reschke: Ich persönlich finde es sehr wichtig, sich im Vor-feld über das Land und seine Sitten zu informieren. Ein paarGrundkenntnisse der Sprache können da natürlich auch nichtschaden. Es ist schon etwas anderes, ob man nur einfach einpaar Wochen Urlaub in Asien macht oder sich entschließt hierfür einen längeren Zeitraum zu leben. Ich finde es auch sehrwichtig, dem neuen Land und den Einheimischen offen, ohneVorurteile zu begegnen und vielleicht auch mal die eine oderandere deutsche Angewohnheit abzulegen. Unbedingt sollteman sich auch vor der Abreise um einen gültigen Arbeitsver-trag kümmern. Insbesondere in China ist es sehr schwer, sicherst vor Ort um eine Arbeit zu bemühen. Hongkong ist im All-gemeinen eine sehr teure Stadt. Die Lebenshaltungskostensind viel höher als in Deutschland. So kostet eine 50-Qadrat-meter-Wohnung umgerechnet mindestens 2.000 Euro Miete,nach oben hin gibt es kein Limit. Das muss man alles vor sei-ner Abreise beachten und in die Gehaltsverhandlungen miteinbeziehen.

Seitdem ich in Hongkong lebe, blogge ich in meiner Freizeitregelmäßig über die Herausforderungen meines Expat-Lebensund meine Erlebnisse in Asien. Unter www.kajascorner.de

gebe ich außerdem auch viele weitere hilfreiche Tipps für an-gehende Expats.

BDAE: Können Sie sich vorstellen, für immer in Hongkong zubleiben?

Reschke: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir gar nicht vor-stellen wieder nach Deutschland zu ziehen, aber vielleicht än-dert sich das ja eines Tages auch wieder. Auch könnte ich mirvorstellen, noch einmal in einem anderen Land zu leben. Aberdas hängt auch stark von den beruflichen Perspektiven ab.Fest steht, dass ich die Auswanderung bisher zu keinem Zeit-punkt bereut habe. Das Eintauchen in eine völlig fremde Kul-tur macht mir immer noch unheimlichen Spaß, und ich bindankbar, diese neuen Erfahrungen machen zu dürfen.

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INTERVIEW

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KAJAS CORNER

Der Blog liefert Tipps und Er-fahrungsberichte rund umdas Leben in China undHongkong.

www.kajascorner.de

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USA – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dochdie Barrieren, um dort hineinzukommen, sind hoch.

Wer privat eine Reise nach Nordamerika plant, sollte dahergut vorbereitet und informiert sein.

VisumpflichtNach Auskunft der Experten des Versicherers ARAG benöti-gen deutsche, österreichische und schweizer Staatsbürgerkein Visum zur Einreise in die USA, wenn sie weniger als 90Tage bleiben wollen und einen maschinenlesbaren bordeaux-roten Reisepass besitzen. Wer nur die vorläufige grüne Va-riante besitzt, benötigt dennoch ein Visum. Kinder, egalwelchen Alters, brauchen eigene Ausweisdokumente. DerNachwuchs darf nur dann ohne Visum einreisen, wenn derPass vor dem 26.10.2006 ausgestellt und seitdem nicht ver-längert oder verändert wurde. Für eine visumsfreie Einreisebenötigen Kinder einen regulären, maschinenlesbaren Reise-pass mit digitalem Foto.

Rechtzeitig den ESTA-Antrag stellenStatt eines Visums müssen Reisende vor der Abreise dasESTA-Formular (Electronic System for Travel Authorization)ausfüllen. Auf der Webseite des US-Ministeriums für Heimat-schutz ist der deutschsprachige Antrag unterhttps://esta.cbp.dhs.gov abrufbar. Innerhalb weniger Minu-ten erfahren Antragsteller hier, ob die Einreise funktioniert.Es wird empfohlen, den Antrag mindestens 72 Stunden vorAbflug einzureichen. Er kostet 14 US Dollar und ist zweiJahre beziehungsweise bis zum Ablauf des Reisepasses gül-tig. ARAG Experten warnen in diesem Zusammenhang vorkommerziellen Anbietern im Netz, die sich kostenpflichtigum vermeintlich komplizierte ESTA-Anträge kümmern.Zudem raten die Experten dringend, beim Ausfüllen des For-mulars auf die korrekte Schreibweise, insbesondere von Zah-len, zu achten. Wird zum Beispiel nach der Reisepassnummergefragt, sollte man unbedingt die Ziffer Null „0“und nichtstattdessen den Buchstaben „O“ verwenden. Dies kann zuProblemen bei der Einreise führen.

Das APIS-Formular ausfüllen und mitnehmenDurch ein Gesetz des Ministeriums für Heimatschutz sind alleFluggesellschaften dazu verpflichtet, persönliche Daten ihrerFluggäste in die USA zu registrieren und an die US-Behördenzu übermitteln. Das dafür erforderliche APIS-Formular (Ad-vance Passenger Information System) erhält man von seinemReisebüro beziehungsweise auf der Homepage der Airline,falls man online gebucht hat. Es wird beim Ausfüllen des For-mulars zu größter Sorgfalt geraten, da sich die Fluggesell-schaften bei fehlenden Daten vorbehalten, kein Ticketauszustellen, die Buchung zu streichen oder die Bordkartennicht auszuhändigen. Das APIS-Formular sollte, um Wartezei-ten beim Check-In zu vermeiden, bereits ausgefüllt vorgelegtwerden.

Secure Flight DatenWer denkt, die Datenerfassung wäre an dieser Stelle been-det, irrt. Ein weiteres Datenerfassungssystem fordert Infor-mationen: ‚Secure Flight‘ ist ein Programm derUS-amerikanischen Flugsicherheitsbehörde TSA (Transporta-tion Security Administration). Demnach sind Fluggesellschaf-ten verpflichtet, bestimmte Passagierdaten wie etwa Name,Geburtsdatum, Geschlecht und weitere an die TSA zu mel-den. Auch hier gilt: Wer nicht alle Daten angibt riskiert, dassdie Buchung von der TSA abgewiesen wird.

STRESSFREI IN DIE USA EINREISEN

RECHTLICHES

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EinreisegebührUSA-Touristen, die im Rahmen des sogenannten „Visa Wai-ver“ Programms (VWP) in die USA einreisen, müssen einePauschale von 14 Dollar bezahlen. Da die elektronische Ein-reiseerlaubnis in der Regel für einen Zeitraum von zwei Jah-ren gültig ist, muss auch die dafür fällige Gebühr nur einmalalle zwei Jahre gezahlt werden, also nicht bei jeder Einreisein die Vereinigten Staaten. Mit den gewonnenen Erträgenwill die USA weltweite Werbekampagnen für Tourismus inden USA fördern, was langfristig zu mehr Besuchern unddamit zu zusätzlichen Jobs führen soll. Die geplante Steuergeht auf ein „Gesetz zur Tourismusförderung“ zurück undverspricht Mehreinnahmen von ca. 200 Millionen Dollar imJahr.

Benimmregeln im FlugzeugAuch während des Fluges gibt es Regeln der US-Flugsicher-heitsbehörde zu beachten: Um vermeintlich gefährlicheGruppenbildungen im Flieger zu verhindern, dürfen sich Pas-sagiere seit Mitte Oktober dieses Jahres vor dem Start und inder Luft nicht mehr innerhalb der Flugzeugkabine und vorallem nicht vor den Waschräumen versammeln. Ein nach An-sicht der ARAG Experten problematisches Ansinnen, denndie TSA formuliert dieses so genannte „emergency amend-ment“ nur ungenau und nennt keine Personenzahl, die eineGruppe definiert. Im Zweifel können Flugbegleiter also be-reits zwei beieinander stehende Fluggäste auffordern, sichwieder zu setzen.

Zu guter LetztNach der Landung wartet ein letztes Hindernis auf USA-Ein-reisende: Seit dem 30. September 2004 werden von jedemReisenden, also auch von den nicht-visapflichtigen Besu-chern, am Einreiseflughafen die Abdrücke aller zehn Fingerdigital eingescannt und ein digitales Porträtfoto erstellt. Undwer all diese Formalitäten fehlerfrei hinter sich gebracht hat,darf sich nun auf einen unbeschwerten Urlaub im Land derunbegrenzten Möglichkeiten freuen.

Quelle: ARAG – Rechtstipps und Urteile

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RECHTLICHES

Verpassen Reisende ihren An-schlussflug, weil gleich der erste

Flug sich um weniger als drei Stundenverspätet hat, haben sie keinen An-spruch auf eine Entschädigung imSinne der EU-Fluggastrechteverord-nung, wenn der zweite Flug mit eineranderen Airline durchgeführt wird. Dasist auch dann der Fall, wenn die Ver-spätung am Zielort mehr als drei Stun-den beträgt. Das geht aus einem Urteildes Amtsgerichts Rüsselsheim hervor(Az.: 3 C 2425/14).

Im vorliegenden Fall waren die späte-ren Kläger auf ihrem Flug von Holguinnach Frankfurt über Montego Bay ge-flogen, um dort mit einer anderen Air-line nach Leipzig weiterzufliegen. Daihr erster Flug sich um 1 Stunde und45 Minuten verspätet hatte, verpasstensie ihren Anschlussflug und erreichtenihr Ziel mit einer Verspätung von mehrals drei Stunden. Ihre Forderung nacheiner Entschädigung in Höhe von 600Euro pro Person wies das Gericht je-doch zurück. Zwar hätten sie die bei-den Teilflüge zusammen gebucht, da

diese beiden Flüge aber von unter-schiedlichen Fluggesellschaften ausge-führt wurden, könne die Airline, dieden ersten Flug durchgeführt habe,nicht für die gesamte Verspätung haft-bar gemacht werden, sondern nur fürdie von ihr verursachten eindreiviertelStunden. Die Regel der EU-Fluggast-rechteverordnung könne nur dann an-gewendet werden, wenn beide Flügevon der gleichen Airline durchgeführtwerden.

Quelle: www.tip.de

ENTSCHÄDIGUNG BEI ANSCHLUSSFLÜGEN

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RECHTLICHESDie Mautregelungen in vielen Ländern sind für Reisende

oft nur schwer zu durchschauen. Urlauber können trotzbester Absichten in Mautfallen tappen.

Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, muss in den meisteneuropäischen Ländern eine Maut bezahlen. Die Regelungendazu sind in den einzelnen Staaten sehr unterschiedlich. DieFolge für Reisende: Auch wer nach bestem Wissen und Ge-wissen bezahlt, wird oft noch zur Kasse gebeten, da seinFahrzeug beispielsweise in eine andere Kategorie fällt. DerADAC hat einige komplizierte Regeln zusammengefasst.

Frankreich: Fahrzeuge werden entsprechend ihrer Höhe inverschiedene Klassen eingeteilt. Feste Aufbauten, wie dieAggregate von Klimaanlagen, werden dabei mit eingerech-net, Antennen und Dachboxen zählen dagegen nicht. Aller-dings kann es an den elektronischen Zahlstellen zu falschenHöhenmessungen kommen, zum Beispiel bei Wohnmobilenmit Dachgepäck. Dadurch wird das Fahrzeug in eine höhereund somit teurere Kategorie eingestuft. Deshalb wird emp-fohlen, die Kategorie sofort zu überprüfen und im Zweifels-fall über die Gegensprechanlage das Mautpersonal zu rufen,um den Fehler zu klären. Sollte dies wegen Sprachschwierig-keiten nicht gelingen, können Reisende die Quittung undeine Kopie des Fahrzeugscheins bei der Autobahnbetreiber-gesellschaft einreichen, um die fehlerhafte Buchung zu rekla-mieren.

Slowenien: Eine mautfreie Fahrt durch Slowenien ist prak-tisch unmöglich. Die freien Routen werden oft durch mobileStraßensperren unterbrochen, die die Reisenden auf vignet-tenpflichtige Strecken umleiten.

Zweispurige Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewichtunter 3,5 Tonnen und mit einer Höhe von mehr als 1,3 Me-tern (gemessen an der Vorderachse) fallen in die neue Kate-gorie 2B. Während ein Fahrer für einen Pkw unter 1,3 MeterHöhe (Kategorie 2A) 30 Euro für eine Monatsvignette zahlt,fallen beispielsweise für den Fahrer eines VW T5 Multivan inder Kategorie 2B 60 Euro für eine Monatsvignette an.

Wohnmobile gehören dagegen wie normale Pkw in die Ka-tegorie 2A, für die weniger Maut verlangt wird. Da für Ur-lauber oft nicht ersichtlich ist, in welche Kategorie daseigene Fahrzeug fällt, wird angeraten, sich vorab über dieEinteilung zu informieren.

Polen: Autobahnen sind generell für alle Fahrzeuge maut-pflichtig. Gespanne mit Zugfahrzeug und Caravan müssen,wie alle Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Ge-samtgewicht, auch auf Schnell- und Bundesstraßen eineMaut entrichten. Außerdem müssen die Fahrzeuge dieserKategorie mit einem Transponder ausgestattet sein. Wer imUrlaub Fahrten mit dem Zugfahrzeug macht und den Cara-van auf dem Campingplatz lässt, sollte den Transponder de-aktivieren. Sonst zahlt man doppelt. Eventuell anfallende

Mautgebühren für den Pkw können an den Mautstationenin bar beglichen werden.

Portugal: Die Autobahnen in Portugal sind überwiegend ge-bührenpflichtig. Da auf den meisten Strecken nur elektro-nisch bezahlt werden kann, benötigen die Fahrzeuge einenTransponder. Allerdings gibt es auch vor Ort Mietwagen, dienicht über einen solchen verfügen. Bei Fahrzeugen ohneTransponder wird das Kennzeichen zunächst gespeichert, bisdie Gebühr in einer Postfiliale bezahlt wurde. Dies ist aller-dings erst 48 Stunden nach der letzten Fahrt durch einMautportal möglich. Wer bereits vorher wieder Richtung Hei-mat reist, hat dann keine Möglichkeit, die Gebühren ord-nungsgemäß zu begleichen. Deshalb wird empfohlen, beider Fahrzeugübergabe einen Wagen mit Transponder zu ver-langen.

Ungarn: Für Wohnmobile und Kleinbusse wurde die neueVignettenkategorie D2 eingeführt. Sie fallen nicht mehr wiebisher in die Kategorie D1, die für Pkw gilt. Der Preis für eineJahresvignette ist bei beiden Kategorien gleich, Unterschiedegibt es allerdings bei den Kurzzeitversionen. Hier zahlen dieFahrer von Wohnmobilen und Kleinbussen mit mehr als sie-ben Sitzen nun ungefähr das Doppelte. Für eine 10-Tagesvi-gnette fallen umgerechnet 18,70 Euro statt bisher 9,40 Euroan. Eine Monatsvignette kostet 30 Euro in der Kategorie D2,dagegen nur 15 Euro in der Kategorie D1. Der Preis für dieJahresvignette beträgt für alle Fahrzeuge 135 Euro.

Quelle: ADAC

KAUM DURCHBLICK BEI DER MAUT IN EUROPA

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EXPATRIATESOftmals ist es schwierig, die vielen

Erlebnisse, unvergesslichen Aha-Momente, überwundenen Frustratio-nen und das Wissen über andereKulturen und Perspektiven in greifbareKonzepte zu übersetzen. Konzepte, diePersonaler verstehen und zu schätzenwissen. Machen wir uns nichts vor,heutzutage pflastert fast jeder Kandidatseinen Lebenslauf mit Auslandsaufent-halten und internationaler Führungs-erfahrung, auch wenn es in Wirklich-keit die lange Rucksackreise durch Süd-ostasien war.

Zur gleichen Zeit überkommt uns beider Rückreise ins Heimatland das Ge-fühl, dass wir diejenigen sind, dieetwas verpasst haben. Es ist schon sehrkomisch, dass unser Gehirn uns beimsozialen Vergleich trotz all dieser Aus-landserfahrungen schlechter abschnei-den lässt. Hören Sie auf, die eigenenEntscheidungen immer wieder rechtfer-tigen zu wollen. Der Fokus sollte da-rauf liegen, die Vorteile und Möglich-keiten, die sich aus dem erweitertenHorizont ergeben, zu maximieren.

Wie kann man Auslandserfahrun-gen am besten nutzen?

Während das Interesse über die inter-nationalen Erlebnisse bei den eigenenFreunden, Kollegen und Familie schnellnachlässt (Nähe und Ähnlichkeit kannzu Neid führen), haben die Medienund die allgemeine Öffentlichkeit einGefallen an den Geschichten von Aus-wanderern und Rückkehrern gefun-den. Abhängig von Ihrer Persönlichkeitund Ihren Fähigkeiten finden Sie hiereinige Tipps, um von Ihren erworbenenKenntnissen aus dem Ausland auchlangfristig zu profitieren:

• Treten Sie der lokalen Vertretungeiner internationalen gemeinnützi-gen Organisation bei, organisierenSie Partnerschaften oder Schulaus-tausche oder seien Sie anderweitigeine Brücke zwischen Ihrem Heimat-land und Ihren Auslands-Stationen.

• Etablieren Sie internationale Treffenin Ihrer Organisation mit den auslän-dischen Kollegen vor Ort.

• Bauen Sie sich eine Präsenz im Inter-net auf, um Ihre internationalen Er-fahrungen und Geschichten im Netzzu teilen (via Blogs, Video oderAudio Formaten) und so ein breitesPublikum anzusprechen.

• Bieten Sie lokalen Schulen, Universi-täten oder Vereinen Ihren Service alsRedner oder Diskussionsteilnehmermit internationalem Profil an.

• Schreiben Sie ein Buch, vor allemwenn Sie sehr lange und in nochnicht viel beschriebenen Gebietender Welt aktiv mit der lokalen Kulturin Kontakt waren. Sollte dies ein zugroßes Vorhaben sein, suchen Siesich Partner, mit denen Sie zusam-men arbeiten können.

• Bleiben Sie (weiter) aktiv im interna-tionalen Kontext durch ausländischeStammtische, Handelskammern oderandere internationale Gruppen (bei-spielsweise InterNations, Meetup).Schnell knüpfen Sie neue Kontakteund halten Ihre Sprachkenntnisseaufrecht.

• Geben Sie konkrete Beispiele im Cur-riculum Vitae (CV) beziehungsweiseim Lebenslauf, wie sich der Auslands-aufenthalt auf Ihre Arbeitsweise aus-gewirkt hat und welche Lehren Siegezogen haben. Je greifbarer undanschaulicher, desto besser. HabenSie in Personalinterviews Beispieleparat, die dies unterstreichen undden Mehrgewinn verdeutlichen.

• Hören Sie nie auf, Ihre interkulturelle

Kompetenz zu testen und zu verbes-sern. Schnell rutscht man wieder inseinen alten Trott und vergisst dievielen Frustrationen und Glücksmo-mente. Suchen Sie im Unterneh-men, an der Universität oder imAlltag auch immer wieder bewusstnach Fremdheitsmomenten, indenen Sie sich außerhalb Ihres Kom-fortbereiches bewegen.

Vergessen Sie nicht, dass Sie sich da-mals vor vielen Jahren oder vor einigenMonaten bewusst für diesen interna-tionalen Lebensstil entschieden haben.Es liegt nun auch an Ihnen, das Bestedaraus zu machen und von diesen Er-fahrungen zu profitieren und anderemit Ihren Kenntnissen und Kompeten-zen zu bereichern.

PROFITIEREN SIE WIRKLICHVON IHREN INTERNATIONALENERFAHRUNGEN?

Ich habe heute eine Frage: Wie nutzenSie Ihre internationalen Erfahrungen?Nach Auslandsentsendungen, Aus-tauschjahr oder mehrjähriger Tätigkeitin einem internationalen Team mit Aus-landseinsätzen stellt sich oft die Frage,ob diese Erfahrung überhaupt einenMehrwert hat.

AUTORINSusan Salzbrenner ist diplomierte kli-nische und Organisationspsychologinund zertifizierte interkulturelle Trai-nerin.

Durch ihre langjährigen Auslands-aufenthalte in Dänemark, Australien,USA, China und Frankreich hat siedie psychologischen Herausforderun-gen, denen mitausreisende Partnerund Partnerinnen während einesAuslandsaufenthaltes häufig gegen-über stehen, selbst hautnah erlebt.

Treten sie über LinkedIn oder Xing zuihr in Kontakt.

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Bulgaria Air, die nationale Fluggesellschaft Bulgariens, ver-bindet seit dem 5. Juni dieses Jahres Sofia mit Düsseldorf.

Sofia ist das bedeutendste Industriezentrum Bulgariens unddaher besonders für Geschäftsreisende ein interessantes Ziel.Mitarbeiter von Firmen, die in Nordrhein-Westfalen und Bulga-rien ansässig sind, können über die neue Nonstop-Verbindungschnell zwischen beiden Standorten pendeln.

Die Airline startet jeweils donnerstags und samstags um 6.40Uhr in der bulgarischen Hauptstadt und hebt um 9.10 Uhr inDüsseldorf für den Rückflug ab. Auf der Verbindung setzt diebulgarische Fluggesellschaft den Flugzeugtyp Embraer E190ein. Ab dem 30. Juni wird die Strecke zusätzlich auch diens-tags bedient. Bulgaria Air bietet die Linienflugverbindung inKooperation mit dem Codeshare-Partner Airberlin an.

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E-ZIGARETTEN SIND NUR NOCH IM HANDGEPÄCK ERLAUBT

AIR SERBIA UND AIRBERLIN

E-Zigaretten haben in den letztenJahren einen regelrechten Boom er-

lebt. Aktuellen Zahlen zufolge greifenmittlerweile mehr als zwei MillionenDeutsche zur elektronischen Zigarette.Doch immer häufiger wird auch überdie Nachteile diskutiert. Nun zeigt sichnoch ein weiterer: E-Zigaretten könnensich leicht entzünden, wenn das Heize-lement nicht abgestellt wurde oder essich unabsichtlich einschaltet.

Weil es in der Vergangenheit immerwieder zu Zwischenfällen kam und sich

E-Zigaretten im Gepäck von Passagie-ren entzündeten, hat die in Montrealansässige Internationale Zivilluftfahrt-organisation (ICAO) nun reagiert unddie Mitnahme der Geräte in aufgege-benem Reisegepäck verboten. Bishergab es hierzu nur eine Empfehlung.Nun gilt für in allen 191 Mitgliedslän-der der ICAO: Wer seine E-Zigarettemit auf Flugreisen nehmen möchte,muss diese künftig im Handgepäck ver-stauen. Ebenso bleibt das Rauchen undaufladen von E-Zigaretten an Bord wei-terhin verboten.

Mitglieder des Vielflie-gerprogramms top-

bonus von Airberlin könnenab sofort auf dem gesamtenStreckennetz der größtenserbischen FluggesellschaftAir Serbia Prämienmeilensammeln und einlösen.

Das Codeshare Abkommenumfasst aktuell 32 Strecken.Airberlin bietet insgesamt17 von Air Serbia durchge-führt Strecken unter AB-Flugnummern an, darunterVerbindungen von Berlin,

Düsseldorf, Frankfurt undStuttgart in die serbischeHauptstadt Belgrad.

Fluggäste von Air Serbiakönnen unter JU-Flugnum-mern von ihrem Belgrad-Flug auf 25 von Airberlinoperierte, weiterführendeStrecken ab Berlin umstei-gen.

Neben dem Sammeln undEinlösen von Prämienmeilenhaben tobbonus Teilnehmereine Reihe weiterer Vorteile

durch die neue Kooperationmit Air Serbia, wie etwa zu-sätzliches Freigepäck, Prio-rity Check-in, Zugang zurLounge in Belgrad sowiePre-Boarding.

Zum Start der Kooperationerhalten topbonus Teilneh-mer bis zum 11. Septemberdieses Jahres doppelte Prä-mienmeilen auf Air Serbia-Flügen.

AIRLINES

BULGARIA AIR

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Page 11: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" Juni 2015

Singapore Airlines, die größte Fluggesellschaft des Stadt-staates Singapore, bietet ihren Reisenden ab August die-

ses Jahres eine neue Premium Economy-Klasse an.

Die lederveredelten Sitze dieser neuen Klasse sind je nachFlugzeugtyp 47-49,5 cm breit. Die Rückenlehne kann indivi-duell angepasst werden und ist um 20,3 cm verstellbar. DerSitzabstand beträgt 96,5 cm. Jeder Sitzplatz ist daneben miteinen Cocktailtisch sowie einer Waden- und Fußstütze aus-gestattet. Daneben verfügt die neue Reiseklasse über ge-räuschreduzierende Kopfhörer, 33,8 cm großenFull-HD-Bildschirmen, einen eigenen Stromanschluss, zweiUSB-Anschlüsse pro Sitzplatz, ein Leselicht sowie über mehrStauraum für persönliche Gegenstände.

Reisende der neuen Premium Klasse können zudem auseinen erweiterten Angebot an Essen und Getränke auswäh-len. Im Rahmen des Premium Economy Book the Cook-Ser-vices können sie bereits vor Abflug ausgewählte Haupt-gerichte bestellen. Ebenso profitieren Reisende dieser Klassevon einem Priority-Check in und bevorzugter Gepäckbeför-derung sowie einer großzügigen Freigepäckmenge von 35Kilogramm.

Die Premium Economy Class wird schrittweise in die Flotteder Airline eingebaut. Zum ersten Mal wird die Klasse aufder Route von Singapur nach Sydney am 9. August diesesJahres eingesetzt. Danach wird sie auch auf anderen Strek-ken eingeführt, darunter Frankfurt, München, New York, Zü-rich, London, Peking, Delhi, Hongkong, Mumbai, Shanghaiund Tokio.

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SINGAPORE AIRLINESMALAYSIA AIRLINES

AIRLINESDie größte malaysische

Fluggesellschaft Malay-sia Airlines startet ab dem1. September dieses Jahresunter dem Namen MalaysiaAirlines Berhad. Die neueAirline ist im vollständigenBesitz von Khazanah – demstaatlich kontrollierten FondMalaysias.

Die bisherige Malaysia Air-line bleibt jedoch weiterhinim normalen Geschäftsbe-trieb. Alle bereits ausgestell-ten Tickets der bestehendenFluggesellschaft behaltenihre Gültigkeit und werdenvon der neuen Airline aner-kannt.

Die Neufirmierung ist Be-standteil eines Umstruktu-

rierung-Planes, der im letz-ten Jahr vorgestellt wurde.Er soll der nach zwei schwe-ren Flugzeugunglücken an-geschlagene Airline, aus derVerlustzone helfen.

Neben der Umbenennunghat die Fluggesellschaftauch ihr Streckennetz ge-strafft. Die VerbindungKuala Lumpur nach Kun-ming ist seit dem 30. Aprileingestellt. Ab dem 6. Maiwird die Route von KualaLumpur nach Krabi nichtmehr bedient. Der letzteAbflug von der malaysi-schen Hauptstadt nachFrankfurt fand am 29. Maistatt und Kochi fliegt dieAirline seit dem 1. Juni nichtmehr an.

CATHAY PACIFIC

Die asiatische Cathay Pa-cific startet ab 1. Sep-

tember dieses Jahres eineneue Nonstop-Verbindungzwischen Düsseldorf undHongkong. Die neueStrecke soll laut Angabender Airline viermal proWoche – jeweils montags,dienstags, donnerstags undsamstags – angeboten wer-den. Zum Einsatz kommteine Boeing 777-300ER.Düsseldorf wird nebenFrankfurt der zweite deut-sche Flughafen, den die Air-line bedient.

Zur Feier dieser neuen Ver-bindung verlost die asiati-sche Fluglinie zwei EconomyFlugtickets für den Erstflugvon Düsseldorf nach Hong-kong sowie vier Übernach-tungen in einem 4-SterneHotel. Das Gewinnspiel läuftvom 13. bis 31. Juni auf der Facebook Seite der Airline.Die vollständigen Teilnahme-bedingungen sind auf derHomepage von Cathay Paci-fic einsehbar.

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VERMISCHTESVERBRAUCHERVERTRAUEN – DEUTSCHLAND AUF PLATZ 2 IN EUROPA

VERBRAUCHERVERTRAUEN IN EUROPA

Das Verbrauchervertrauen in Deutschland hat seinen Auf-wärtstrend auch im ersten Quartal 2015 fortgesetzt.

Der Verbrauchervertrauensindex von Nielsen, der die Job-Aussichten, die persönliche finanzielle Situation und die Be-reitschaft Geld auszugeben abbildet, legte nach 98 Punktenzum Jahresende 2014 weiter zu und liegt jetzt bei 100 Punk-ten. Damit belegt Deutschland Platz zwei in Europa. Nur dieDänen sind mit 106 Punkten noch zuversichtlicher.

Dieser Trend sei durch die stabile wirtschaftliche Lage undeine gute Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt begrün-det. Die deutschen Verbraucher seien darüber hinaus bereit,Geld auszugeben. Weiter steigende Einkommen sowie deranhaltende niedrige Zinssatz deuten darauf hin, dass dasKonsumklima in Deutschland auch weiterhin freundlichbleibe.

Mehr Deutsche bezeichnen ihre finanzielle Situation alssehr gutIhre Job-Aussichten beurteilen 60 Prozent der deutschen Ver-braucher als gut oder sehr gut – ein Anstieg von vier Pro-zentpunkten (Q4 2014: 56 Prozent) und ein Wert, der mehrals doppelt so hoch ist wie der europäische Durchschnitt (gutund sehr gut: 28 Prozent). 53 Prozent bewerten ihre persön-liche finanzielle Situation als gut bis sehr gut (Q4: 2014: 55Prozent). Trotz des leichten Rückgangs liegen die Deutschen

damit klar über dem europäischen Durchschnitt (gut undsehr gut: 39 Prozent).

Ebenso zeigt der Verbraucherindex, dass wieder mehr Deut-sche ihre finanzielle Situation sogar als sehr gut bezeichnen.Dieser Wert stieg von drei auf fünf Prozent und liegt damitebenfalls zwei Prozentpunkte höher als im ersten Quartal desvergangenen Jahres. Weiterhin gaben 51 Prozent der befrag-ten Verbraucher an, dass die kommenden zwölf Monate einegute oder sogar sehr gute Zeit für Anschaffungen seien –eine Steigerung um fünf Prozentpunkte (Q4 2014: 46 Pro-zent). Im europäischen Durchschnitt liegt die Bereitschaftzum Geldausgeben nur bei 31 Prozent (Q4 2014: 30 Pro-zent).

Deutsche Verbraucher bringen Geld lieber unter dieLeute als zur BankGeld, das die Deutschen nach Abzug ihrer Lebenshaltungs-kosten übrig haben, geben sie am liebsten für neue Kleidung(47 Prozent) oder für Urlaub aus (43 Prozent). Das Abbezah-len von Krediten steht mit 30 Prozent an dritter Stelle. Aktu-ell geben 28 Prozent der Befragten an, dass sie Geld sparen,das sie übrig haben. Im ersten Quartal 2014 waren es 26Prozent. 14 Prozent der Deutschen sagen, dass sie kein Geldübrig haben – ein Wert, der im Vergleich zum Vorjahres-Quartal 2014 gleich geblieben ist.

Der Wert entspricht dem aktuellen Indexwert des Landes (in Punkten).Daneben sehen Sie die Veränderung zum Vorquartal (in Punkten).Quelle: Nielsen Consumer Confidence Survey Q1/2015

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VERMISCHTESHauptsorgen: Terrorismus, Gesundheit und KriegFragt man die Deutschen nach ihren größten Sorgen, sosteht der zunehmende Terrorismus an erster Stelle. Auf denPlätzen zwei und drei folgen gesundheitliche Sorgen und dieAngst vor einem Krieg. Auch wenn Terrorismus und kriegeri-sche Auseinandersetzungen im Vergleich zum Vorjahr zuge-nommen haben, sei bislang kein negativer Einfluss auf dasVerbraucherverhalten zu erkennen. Die noch im viertenQuartal 2014 größte Sorge der Deutschen „steigende Ne-benkosten“ liegt jetzt nur noch an sechster Stelle.

Die positive Grundhaltung der Verbraucher spiegelt sich auchin der Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungwieder. Nur 36 Prozent der Befragten findet, dass sichDeutschland aktuell in einer Rezession befindet (Q4 2014: 39Prozent). Fast zwei Drittel der Deutschen verneinen die Fragenach einer Rezession. Dieser Wert ist fast so hoch wie derDurchschnittswert aller europäischen Verbraucher, die voneiner Rezession sprechen (Q1 2015: 68 Prozent).

Franken-Schock in der Schweiz – italienische und grie-chische Verbraucher zuversichtlicherIm europäischen Vergleich liegt Großbritannien (97 Punkte)im Verbrauchervertrauensindex auf Platz 3 hinter Dänemark(103 Punkte) und Deutschland (100 Punkte) und hat damitdie Schweiz (94 Punkte) auf den vierten Platz verdrängt.

In vielen europäischen Schlüsselmärkten ist das Verbraucher-vertrauen so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Das Vertrauender Verbraucher in den sogenannten Krisenstaaten Italienund Griechenland steigt um jeweils zwölf Punkte (ItalienQ1 2015: 57 Punkte; Griechenland Q1 2015: 65 Punkte).Gleichwohl liegen Italien und Griechenland damitweiter unter dem Durchschnittswertaller europäischen Länder (77 Punkte).

Europa pessimistischste Region weltweit – Rückgängein Russland, Brasilien und ChinaMit diesem Wert bleibt Europa die pessimistischste Regionweltweit (Q4 2014: 76 Punkte). An der Spitze steht dieAsien-Pazifik Region mit 107 Punkten (Q4 2014: 106Punkte). Im weltweiten Vergleich folgen Nordamerika (Q12015 / Q4 2014: jeweils 106 Punkte), die Region FernerOsten/Afrika (Q1 2015: 96 Punkte / Q4 2014: 95 Punkte)und Lateinamerika (Q1 2015: 86 Punkte / Q4 2014: 88Punkte).

Global betrachtet ist das Verbrauchervertrauen vergleichs-weise stabil geblieben. Trotzdem gibt es innerhalb der Regio-nen in einzelnen Ländern teils starke Rückgänge – etwa inRussland, Brasilien und China. In Russland belaste die Span-nung mit der Ukraine und der Europäischen Union die sonstso stabilen russischen Verbraucher. In Brasilien liege derRückgang verstärkt an den fallenden Ölpreisen sowie der po-litischen Instabilität. In China sei die Verlangsamung desWirtschaftswachstums ausschlaggebend. Das Verbraucher-vertrauen ist in Russland um fünf Punkte (Q1 2015: 72Punkte / Q4 2014: 79 Punkte), in Brasilien um sieben Punkte(Q1 2015: 88 Punkte / Q4 2014: 95 Punkte) und in Chinaum einen Punkt gesunken (Q1 2015: 105 Punkte).

Der vollständige internationale Report zum Verbraucherver-trauen steht unterhttp://www.nielsen.com/de/de/insights/news/2015/CCI_Q1_2015.html zum kostenlosen Download zur Verfügung.

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VERMISCHTESARBEITSMARKT BRAUCHT KÜNFTIG MEHR EINWANDERUNG AUS NICHT-EU-STAATEN

Deutschland ist in den kommenden Jahrzehnten stärkerdenn je auf Zuwanderung angewiesen. Ohne Einwan-

derer würde die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alterbis 2050 von heute rund 45 Millionen auf unter 29 Millionensinken. Das wäre ein Rückgang um 36 Prozent. Diese Lückeist ohne Zuwanderung nicht zu schließen. Selbst wenn ge-nauso viele Frauen berufstätig sind wie Männer und dieRente erst mit 70 Jahren beginnt, steigt die Zahl potenziellerArbeitskräfte im Land lediglich um 4,4 Millionen. Das belegteine Studie der Bertelsmann Stiftung. Sie prognostiziert au-ßerdem, dass die derzeit hohe Zuwanderung aus Ländernder Europäischen Union (EU) schon bald deutlich nachlässt.Das erfordert verstärkte Bemühungen um qualifizierte Ar-beitskräfte aus Nicht-EU-Staaten.

In 2013 kamen429.000 mehrMenschennachDeutschlandals das Landverließen.Das Statisti-sche Bundes-amt gehtdavon aus,dass im ver-gangenen Jahrim Saldo sogar470.000 Ein-wanderer zuzogen. Eine Nettozuwanderung in dieserHöhe würde laut Studie zumindest in den kommenden zehnJahren ausreichen, um die Zahl der arbeitsfähigen Menschenhierzulande konstant zu halten. Dann allerdings steigt derBedarf an Einwanderern, weil die Generation der Baby-Boo-mer ins Rentenalter kommt. Jeder zweite heutige Arbeitneh-mer mit qualifizierter Berufsausbildung verlässt bis 2030 dasArbeitsleben.

Zuzug aus EU-Ländern wird wieder zurückgehenDie Experten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung (IAB) und der Hochschule für angewandte Wissen-schaften in Coburg, die die Studie im Auftrag derBertelsmann Stiftung erstellten, sehen eine weitere Heraus-forderung: Das derzeitige Rekordhoch der Zuwanderung ausEU-Staaten (2013: netto rund 300.000) wird sich nicht fort-schreiben. Ein Grund ist der demographische Wandel, der inder gesamten EU die Bevölkerung schrumpfen lässt. Auchwird bei wirtschaftlicher Erholung der Krisenländer der An-reiz zur Auswanderung sinken. Die Studienautoren rechnenbis 2050 im Jahresdurchschnitt nur noch mit bis zu 70.000Einwanderern aus EU-Staaten. Dies wäre immer noch eineerheblich höhere Einwanderung als in den 35 Jahren bis2010: Da war der Wanderungssaldo mit der EU zumeist aus-geglichen.

Die Migrationsforscher berechnen in verschiedenen Szena-rien, dass Deutschland bis 2050 pro Jahr netto zwischen276.000 und 491.000 Einwanderer aus Nicht-EU-Staaten be-nötigt. Diese Gruppe stellte in 2013 unter dem Strich jedochlediglich 140.000 Einwanderer und damit nur rund ein Drit-tel der gesamten Nettozuwanderung. Zudem wanderten diemeisten der Drittstaatler aus familiären und humanitärenGründen für ein Studium oder eine Ausbildung nachDeutschland ein. Mit der Blue Card der EU oder über andereAufenthaltstitel zur Erwerbstätigkeit kamen hingegen nochnicht einmal 25.000 qualifizierte Fachkräfte ins Land.

Einwanderungsgesetz kann helfenLaut Bertelsmann Stiftung kann Deutschland sich nicht mehrauf Zuwanderung aus der EU verlassen, sondern muss auchfür Einwanderer aus Drittstaaten attraktiver werden. Dazu

gehört ein verständli-ches Einwande-rungssystem, dasdeutlich macht,

dass qualifizierteZuwanderung

von außer-halb der EU

nicht nurerlaubt,sondern er-wünscht ist.Dieses Will-

kommenssignalsollte von einem

neuen Einwanderungsgesetz ausgehen, dass die Einwande-rungsregeln transparent und einfach macht und Einwande-rern Perspektiven für langfristigen Aufenthalt und zügigeEinbürgerung bietet. Die Migrationsforschung zeigt: Staatensind dann für ausländische Fachkräfte attraktiv, wenn siegute Chancen auf Teilhabe bieten. Dazu gehören Sprachför-derung, Integration in den Arbeitsmarkt, gesellschaftlicheGleichstellung und Schutz vor Diskriminierung.

Der tatsächliche Bedarf an Erwerbspersonen ist laut Studieaufgrund des Wandels der Arbeitsgesellschaft schwer zu pro-gnostizieren. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Alte-rung der Gesellschaft den Staatshaushalt und die sozialenSicherungssysteme vor unlösbare Probleme stellt, sofern dieNettozuwanderung deutlich zurückginge.

ZusatzinformationenDie Studie der IAB-Experten Johann Fuchs und AlexanderKubis sowie Lutz Schneider von der Coburger Hochschuleuntersucht in unterschiedlichen Szenarien, wie die Arbeits-marktbeteiligung der inländischen Erwerbspersonen sowieZuwanderung aus EU und Drittstaaten dem Rückgang desErwerbspersonenpotenzials entgegenwirken kann.

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GESUNDHEITUMFRAGE ERGIBT: TABAKKONSUM IST EUROPAWEIT RÜCKLÄUFIG

Der Tabakkonsum in der EU ist seit 2012 um zwei Pro-zentpunkte zurückgegangen, doch 26 Prozent der Eu-

ropäer rauchen noch immer. Dies geht aus dem Eurobaro-meter hervor – einer Erhebung der Europäischen Kommis-sion, die die Einstellung der Europäer zum Tabakkonsum ver-anschaulicht. Hierzu wurden zwischen dem 29. Novemberund dem 8. Dezember 2014 fast 28.000 Personen aus unter-schiedlichen sozialen und demografischen Gruppen in allen28 EU-Mitgliedstaaten persönlich befragt.

Die Erhebung zeigt einen europaweit rückläufigen Trendbeim Tabakkonsum. Am deutlichsten war der Rückgang mitvier Prozentpunkten in der Altersgruppe der jungen Men-schen von 15 bis 24 Jahren (25 Prozent gegenüber 29 Pro-zent). Es gibt jedoch weiterhin große regionale Unterschiedebeim Tabakkonsum, wobei die niedrigsten Werte in Schwe-den (elf Prozent) und Finnland (19 Prozent) und die höchstenQuoten in Griechenland (38 Prozent) und Bulgarien (35 Pro-zent) verzeichnet werden.

Den Versuch, das Rauchen aufzugeben, haben die meistenRaucher (59 Prozent) bereits unternommen, 19 Prozent inden vergangenen zwölf Monaten. 12 Prozent der Europäerhaben mittlerweile E-Zigaretten probiert, im Vergleich zu sie-ben Prozent im Jahr 2012. Das durchschnittliche Einstiegsal-ter beträgt unverändert 17,6 Jahre.

E-ZigarettenDas Eurobarometer liefert zudem einige interessante Zahlenzu E-Zigaretten, einem relativ neuen Erzeugnis. Während 12Prozent der Europäerinnen und Europäer E-Zigaretten aus-probiert haben, verwenden derzeit zwei Prozent diese Pro-dukte regelmäßig. Diese Werte sind seit 2012 deutlichgestiegen (damals sieben Prozent beziehungsweise ein Pro-zent). Junge Menschen in Europa haben eine stärkere Nei-gung, E-Zigaretten auszuprobieren (13 Prozent in derAltersgruppe der 15-24-Jährigen gegenüber drei Prozent inder Altersgruppe 55+). Wenngleich die Europäer E-Zigaret-ten meistens ausprobieren, um das Rauchen einzuschränkenoder aufzugeben (67 Prozent), gelang es nur 21 Prozent derRaucher, mithilfe von E-Zigaretten ihren Konsum zu verrin-gern, und nur 14 Prozent konnten ganz aufhören.

Öffentliches Rauchen rückläufigDas Rauchen an öffentlichen Orten – wie etwa Bars und Restaurants – geht immer weiter zurück. Nur 12 Prozent derBefragten gaben an, im vergangenen Jahr beim Essen ineiner Gaststätte Tabakrauch ausgesetzt gewesen zu sein (ge-genüber 14 Prozent 2012). In gastronomischen Einrichtun-gen, die lediglich Getränke ausschenken, lag diese Zahl bei25 Prozent (gegenüber 28 Prozent 2012). Im Übrigen sind73 Prozent der Arbeitnehmer in Europa an ihrem Arbeits-platz selten oder nie Tabakrauch in Innenräumen ausgesetzt.

Öffentliche WahrnehmungDie meisten Menschen in Europa befürworten strenge politi-sche Maßnahmen im Zusammenhang mit Tabak und E-Ziga-retten. So sind beispielsweise 70 Prozent für die Verbesser-ung der Rückverfolgbarkeit von Tabakerzeugnissen, um denunerlaubten Handel mit diesen Produkten zu unterbinden(das Thema des diesjährigen Weltnichtrauchertags), auchwenn sich die Produkte dadurch verteuern. Bei der Wahrneh-mung von Risiken werden der Teer- und der Nikotingehalt alsbesonders schädlich eingestuft (32 Prozent), gefolgt von Zu-satzstoffen (12 Prozent). Bei E-Zigaretten ist der Prozentsatzder Personen, die diese Erzeugnisse als schädlich betrachten,in nur zwei Jahren von 27 Prozent auf 52 Prozent gestiegen.

WerbungVier von zehn Befragten haben in den letzten zwölf Mona-ten Anzeigen oder Werbung für Tabak gesehen, insbeson-dere an Verkaufsstellen (39 Prozent) und auf Werbeflächenoder Plakaten an öffentlichen Orten (30 Prozent).

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GESUNDHEITZEHN GRAMM NÜSSE PRO TAG VERLÄNGERN DAS LEBEN

Eine halbe Handvoll Nüsse pro Tag verringert das Risikoeines frühen Todes, wie eine Studie der Maastricht Uni-

versity http://maastrichtuniversity.nl ermittelt hat. FrühereForschungsergebnisse hatten bereits einen Zusammenhangvon Nüssen mit der Gesundheit von Herz und Kreislauf her-gestellt. Die aktuelle Erhebung ist jedoch die erste, die denKonnex zwischen Nüssen und Krankheiten untersucht hat.

Vitamine, Fasern, AntioxidantienLaut dem Team um Piet van den Brandt fiel das Sterberisikoder Studienteilnehmer während der zehnjährigen Laufzeitder Studie um 23 Prozent geringer aus, wenn diese pro Tagmindestens zehn Gramm Nüsse oder Erdnüsse zu sich ge-nommen hatten. Bei Erdnussbutter konnten keine gesund-heitlichen Vorteile nachgewiesen werden. In Nüssen sindeinfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, zahlreicheVitamine, Fasern, Antioxidantien und andere bioaktive Sub-stanzen enthalten.

Mehr als 120.000 Niederländern zwischen 55 und 69 Jahrenmachten 1986 Angaben zu ihrer Ernährung und ihrem Le-bensstil. Zehn Jahre später untersuchten die Forscher dieSterblichkeitsrate. Das Risiko eines frühzeitigen Todes auf-grund von Krebs, Diabetes, Atemwegs- oder neurodegenera-tiven Erkrankungen war bei den Studienteilnehmern, dieNüsse aßen, deutlich geringer.

Obst und Gemüse ebenfalls gutIm Schnitt sank das Risiko im Beobachtungszeitraum vonzehn Jahren um 23 Prozent. Bei neurodegenerativen Erkran-kungen reduzierte sich das Risiko gar um 45 Prozent, beiAtemwegserkrankungen um 39 Prozent und bei Diabetesum 30 Prozent. Van den Brandt zufolge ist es bemerkens-wert, dass die niedrigere Sterblichkeit bereits bei einerMenge von 15 Gramm Nüssen oder Erdnüssen pro Tag zubeobachten war.

Die Wissenschaftler berücksichtigten bei den im "Internatio-nal Journal of Epidemiology" http://ije.oxfordjournals.orgveröffentlichten Forschungsergebnissen, dass jene Teilneh-mer, die Nüsse aßen, auch mehr Obst und Gemüse zu sichnahmen. Auch kommen sie zu dem Ergebnis, dass Nüsse es-sende Frauen häufig schlanker sind.

Quelle: www.pressetext.com

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GESUNDHEITDARMKREBS: DICKE TEENAGER HABEN HÖHERES RISIKO

Übergewichtige Teenager haben ein deutlich höheresDarmkrebsrisiko in späteren Jahren, wie eine Studie des

Örebro University Hospital http://bit.ly/1IX9Met und der Har-vard University http://harvard.edu ergeben hat. Die Forscherwerteten die Daten von 240.000 schwedischen Männernüber einen Zeitraum von 35 Jahren aus. Die Ergebnisse wur-den im Fachmagazin "Gut" veröffentlicht.

Jugendalter entscheidendZu Beginn der Studie waren die Teilnehmer zwi-schen 16 und 20 Jahre alt. Der Großteil war nor-malgewichtig. 6,5 Prozent waren überge-wichtig. 1,5 Prozent wurden als fettleibig ein-gestuft. Insgesamt kam es während der Lauf-zeit der Studie zu 855 Fällen von Darmkrebs.Es zeigte sich jedoch, dass nicht alle Ge-wichtsklassen gleich betroffen waren. Diefettleibigen Teilnehmer verfügten über ein2,38 Mal so hohes Risiko, an einem Darmtu-mor zu erkranken.

Das späte Jugendalter kennzeichnetden Übergang vom Kind zum Er-wachsenen. Es kommt vor allembei Männern zum beschleunig-ten Wachstum. Daher könntedieser Zeitabschnitt von ent-scheidender Bedeutung sein."Der starke Zusammenhangzwischen Fettleibigkeit in derJugend und frühem bis in diemittleren Lebensjahre auf-tretendem Darmkrebs inVerbindung mit der stei-genden Häufigkeit vonFettleibigkeit bei Jugend-lichen, könnte eine Er-klärung für dasvermehrte Auftretender Krankheit bei jun-gen Erwachsenensein", heißt es in derAnalyse.

1,4 Mio neue Fälle pro JahrLaut dem World Cancer Research Fund http://wcrf.org ist derZusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebs "stark".Darmkrebs gilt als dritthäufigste Krebserkrankung. Jährlichwerden fast 1,4 Mio. neue Fälle diagnostiziert. Der Konsumvon verarbeitetem roten Fleisch und Fettablagerungen imBauchbereich wurden mit dieser Krankheit in Zusammen-

hang gebracht.Quelle: www.pressetext.com

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WELTWEITIn dem ersten Teil unser zweiteiligen Reihe „Schulen in

Deutschland und den USA: Ein Vergleich“ wurde der Fallder Familie Heining geschildert, die nach zehn Jahren Auf-enthalt in den USA nach Deutschland zurückkehrte. Für dieKinder der Familie gestaltete sich der Rückzug in die alte Hei-mat als schwierig, denn sie hatten mit enormen Hürdenbeim Wiedereinstieg in das deutsche Bildungssystem zukämpfen.

Schulformen in den USADie Kinder werden gewöhnlich mit sechs Jahren in den soge-nannten „Kindergarden“ eingeschult. Dies entspricht inDeutschland der Vorschule. Davor haben die Kinder oftmalsbereits ein privates oder öffentliches Betreuungsprogrammbesucht (Day Care, Nursery School, Preschool), welches inDeutschland dem eigentlichen Kindergarten entspricht. Eskommt daher regelmäßig zu Verwechslun-gen zwischen dem deutschen Kindergartenund dem amerikanischen „Kindergarden“.

Die Elementary (Lower) Schools umfassendie Klassenstufen vom Kindergarden biszur vierten, fünften oder sechsten Klasse(je nach Schulbezirk). Die Schüler erhalteneine Buchstabenbenotung von A (sehrgut), B (gut), C (durchschnittlich), D (aus-reichend) und F (ungenügend). In denSchulbezirken, in denen keine MiddleSchools oder Junior High Schools vorhan-den sind, reichen sie auch bis zur 8. Klasse.

Das traditionelle Bindeglied zwischen Elementary School undHigh School (Secondary Education) ist die Junior HighSchool, eine Schule, deren Fachabteilungen – wie an derHigh School – mehr oder weniger unabhängig voneinanderarbeiten. In zunehmendem Umfang treten an die Stelle derJunior High Schools heute Middle Schools. Der Hauptunter-schied zur Junior High School besteht darin, dass die Fach-lehrer der Middle School eng zusammenarbeiten und sogarinterdisziplinäre Einheiten bilden. Junior High Schools undMiddle Schools umfassen meist die Klassenstufen sechs bisacht, gelegentlich darüber hinaus auch die Klassenstufe fünfoder neun. Die High School ist eine mit der deutschen Ge-samtschule (Sekundarstufe I und II) vergleichbare Einheits-schule für die sekundäre Ausbildung. Sie deckt die Klassen-

stufen neun bis 12 ab und wird mit dem High School Di-ploma abgeschlossen. Die High School ist eine Schule mitKurssystem ohne Klassenverbände.

Unter die Postsecondary Education fallen nun die sogenann-ten Undergraduate Programs, Junior Community Collegessowie die Vocational/Technical Institutions, die auch einepraktische Ausbildung, wie etwa zum Mechaniker anbieten.Die Vocational/Technical Institutions wurden vor Jahren sehr

eingeschränkt, da sie hauptsächlich von akademisch schwa-chen Kinder, meist Afroamerikanern, besucht wurden undman die Schulen als diskriminierend ansah.

UnterschiedeEiner der größten Unterschiede zwischen dem amerikani-schen und dem deutschen Schulsystem besteht sicherlich inder vertikalen Differenzierung. Im amerikanischen Schulsys-tem werden zu keinem Zeitpunkt unterschiedlich begabteKinder auf unterschiedliche Schulformen – Hauptschule, Re-alschule oder Gymnasium – aufgeteilt. Vielmehr besuchensie die für ihr Alter vorgesehene Schulstufe gemeinsam. Kin-der mit speziellem Betreuungsbedarf (beispielsweise Kindermit geistiger Behinderung) besuchen allgemeine Schulen (inDeutschland oft Behindertenschulen) und werden dort ent-weder integrativ in normalen Klassenverbänden oder in

Kleingruppen gefördert. Sie werden dortvon speziell qualifizierten Fachlehrern un-terrichtet. Hochbegabte Kinder haben dieMöglichkeit, einzelne Klassenstufen zuüberspringen oder an besonderen Pro-grammen (educational enrichment) teilzu-nehmen.

Im Gegensatz zum deutschen Schulsystemwerden im amerikanischen Schulsystemvon der Grundschule an die Klassenver-bände jedes Jahr aufgelöst und neu zu-sammengesetzt. Auch die Klassenlehrersind auf einzelne Jahrgangsstufen speziali-siert und wechseln meist jedes Jahr. Wäh-

rend die Neubildung der Klassenverbände in der Grund-schulzeit vor allem auf Gruppenstrukturen mit günstigemLernklima abzielt, geht es später darum (Middle School) ho-mogene Gruppen aus gleich begabten Kindern zu bilden. Inden höheren Klassenstufen (Junior High Schools und HighSchools) gibt es keine Klassenverbände mehr. Ähnlich wie inder gymnasialen Oberstufe in Deutschland belegen die Schü-ler hier Kurse, die gelegentlich sogar Klassenstufen-übergrei-fend durchgeführt werden. An die Stelle von Klassenlehrerntreten an den Junior High Schools und High Schools soge-nannte Ansprechlehrer.

Amerikanische Schulen sind von der Grundschule an Ganz-tagsschulen. In Deutschland besucht dagegen nur etwa jederdritte Schüler eine Ganztagsschule.

Allgemeine EmpfehlungenGrundsätzlich sollten sich Familien vor einem internationalenSchulwechsel detailliert über die Schullandschaft am neuenWohnort informieren. Nur wenn alle Parameter bekanntsind, kann eine sinnvolle und zukunftsorientierte Entschei-dung für die Bildungslaufbahn der Kinder getroffen werden.Bei einem Schulwechsel ins Ausland sind folgende Fragenbesonders wichtig:

SCHULEN IN DEUTSCHLAND UND DEN USA: EIN VERGLEICH – TEIL 2

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WELTWEITWelche Schulen gibt es vor Ort?Gibt es freie Schulplätze?Besonders in größeren Städten trifft man häufig auf einebreite Vielfalt an öffentlichen, privaten und auch internatio-nalen Schulen. Achten Sie zum Beispiel auf die Entfernungder Schule von Ihrem Wohnort, die infrastrukturelle Anbin-dung oder auch die sozio-ökonomische Zusammensetzungder Schüler. Besonders auf internationalen und privatenSchulen kommt es häufig zu langen Wartelisten. ErkundigenSie sich rechtzeitig, ob Ihr Kind an der gewünschten Schuleangenommen werden kann.

Welche Abschlüsse werden von diesen Schulen angeboten? Werden diese Abschlüsse in Deutschland anerkannt?In den USA bieten die meisten Schulen das High School Di-ploma (HSD) an. Mit dem HSD alleine erhält der Studienbe-werber in Deutschland allerdings keine Hochschulzugangs-berechtigung. Auf der sicheren Seite ist man mit dem Inter-nationalen Baccalaureat (IB), welches inzwischen an vielenSchulen in den USA erzielt werden kann. Die Anerkennungausländischer Schulabschlüsse kann über die Datenbank derZentrale für Ausländisches Bildungswesen (ZAB) abgefragtwerden (Link: http://anabin.kmk.org/anabindatenbank.html).Einige private Schulen bieten nur Unterricht bis Klasse 6 oderKlasse 8 an, sodass man an diesen Schulen gar keinen Ab-schluss erzielen kann. Überlegen Sie in einem solchen Fall imVoraus, welche Schule im Anschluss besucht werden soll.

In welcher Sprache wird unterrichtet? Beherrscht mein Kind die Unterrichtssprache?In den öffentlichen Schulen in den USA ist die Unterrichts-sprache Englisch. Es ist von Vorteil, wenn der Schüler bereitsgrundsätzliche Kenntnisse der englischen Sprache vorweisenkann. Meist finden sich die Kinder aber sehr schnell in denenglischen Unterricht ein. Internationale oder private Schulenkönnen eine andere Unterrichtssprache anbieten oder auchmit mehreren Unterrichtssprachen arbeiten.

Welche Kosten entstehen für denSchulbesuch?Die öffentlichen Schulensind in den USA inder Regel kosten-frei. Internationaleoder private Schu-len dagegen kön-nen mitunter sehrhohe Schulgebüh-ren (tuition) zwi-schen 15.000 USDund 50.000 USDpro Schuljahrverlangen. WirdDeutschunterrichtangeboten? Auf welchem Niveau?

Vor allem, wenn eine Rückkehr nach Deutschland nicht aus-geschlossen wird, sollte dem Kind die Möglichkeit gegebenwerden, seine Deutschkenntnisse auf altersgerechtem Niveauzu erhalten bzw. auszubauen. Internationale Schulen bietenteilweise muttersprachlichen Unterricht an. Auch in einigenanderen Schulen wird eventuell Deutschunterricht angebo-ten. Achten Sie hier auf das Unterrichtsniveau. Deutsch alsFremdsprache ist für muttersprachlich deutsche Kinder nichtgeeignet. Wenn es keine Angebote vor Ort gibt, bietet dieDeutsche Fernschule für die Grundschulklassen und das Insti-tut für Lernsysteme ab Klasse 5 vollwertige Deutschkurse alsFernunterricht an (www.deutsche-fernschule.de /www.ils.de).

Lassen Sie sich nicht entmutigen!Ziehen Sie im Zweifel Experten zu Rate, welche Schulwahl inIhrer individuellen Situation für Ihre Kinder die Beste ist (zumBeispiel www.schulexpert.de) und bereiten Sie Ihren Start imAusland so gut wie möglich vor. Trotz unterschiedlicherSchulsysteme und Herausforderungen bei der internationa-len Schulwahl, wird ein Auslandsaufenthalt mit der richtigenVorbereitung für die ganze Familie eine wunderbare Berei-cherung.

Über die Autorin:Muriel Plag ist Auslandskoordinatorin bei schulexpert undPädagogische Leitung bei Deutsche Fernschulen.

Herbert-Flender-Straße 635578 WetzlarTelefon: 06441 921892E-Mail: [email protected]

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WELTWEITWelcher Standort hat weltweit die

größte Attraktivität für den Mittel-stand? Mit dieser Frage befasst sich der BDOInternational Business Compass (IBC). DieStudie wird jährlich vom HamburgischenWeltWirtschaftsinstitut (HWWI) im Auftragder BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft durchgeführt und zeigt in einem Ge-samtindex die ökonomischen, politisch-rechtlichen und soziokulturellen Rahmenbe-dingungen der Absatz und Produktions-märkte einzelner Länder und Regionen. DerLändervergleich ermöglicht es dem Mittel-stand, Länder im Hinblick auf Attraktivitätals Produktions- beziehungsweise Absatz-Standorte miteinander zu vergleichen.

Schweiz auf Platz einsAngeführt wird der diesjährige IBC von derSchweiz, die im Vorjahr noch Platz drei be-legte. Besonders gut schneidet das Land imsoziokulturellen Bereich ab. Auf den Plätzenzwei und drei folgen die beiden asiatischenFinanzzentren Singapur und Hongkong.Letztere zeichnen sich insbesondere durchihre hervorragenden ökonomischen Rah-menbedingungen aus. Die restlichen Plätzein den Top 10 werden von Norwegen, Däne-mark, Niederlande, Kanada, Großbritannien,Schweden und Neuseeland belegt. Stark zu-gelegt haben Großbritannien und die Nie-derlande, die sich jeweils um sieben Plätzeverbesserten. Ebenso stark verbessert hatsich Deutschland, das um acht Plätze aufden Rang 11 kletterte.

Während die ersten 40 Plätze größtenteilsvon europäischen und OECD-Ländern sowieeinigen der ölreichen Nationen Asiens be-setzt sind, finden sich auf den unterstenzehn Rängen wirtschaftlich ärmere Länder.So belegen die Demokratische RepublikKongo, Nordkorea und der Sudan die letz-ten Positionen. Diese Länder schneiden ins-besondere bezüglich der politisch-recht-lichen Rahmenbedingungen sehr schlechtab.

Größten Sprünge: Weißrussland undDschibutiDie größten Sprünge nach vorne gelangenWeißrussland und Dschibuti. Beide konntensich um 29 Plätze verbessern. Bei Weißruss-land ist dies in erster Linie auf verbesserteökonomische Rahmenbedingungen zurück-zuführen, während Dschibuti sich besondersbei den Bildungs- und Gesundheitsindikato-ren verbesserte. Kapverden hingegen ist dergrößte Verlierer im diesjährigen Ranking.Aufgrund schlechter Werte bei Bildungs-und Beschäftigungsindikatoren büßte der In-selstaat 29 Plätze ein.

Die komplette Studie ist unter www.bdo-ibc.de/fileadmin/dokumente/BDO-IBC-Sum-mary-2015_DE.pdf abrufbar.

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STUDIE: GRÖSSTE STANDORT-ATTRAKTIVITÄT FÜR DEN MITTELSTAND