Transcript
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    LEBEN UND ARBEITEN IM

    AMIS

    AUSLAND

    EXPAT-FRAUEN

    FR

    INTERVIEW

    RECHTLICHES

    EXPATRIATES

    CHINESEN TRENNEN WENIGERZWISCHEM BERFUFLICHEM UNDPRIVATEM

    ber signifikante Unterschiede zwi-schen Chinesen und Deutschen

    STUDIE: EXPATS IN DEUTSCH-LAND LEBEN SICH NUR SCHWEREIN

    Was den auslndischen Expats inDeutschland das Einleben er-leichtern wrde

    ERHEBLICHE ARBEITSERLEICH-TERUNG: A1-ANTRGE WERDENKNFTIG MASCHINELL GE-STELLT

    Details zum neuen Antragsverfahrenbezglich Mitarbeiterentsendung

    xxx - Fotolia.com

    OKTOBER 2016

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    INTERVIEW

    RECHTLICHES

    EXPATRIATES

    AIRLINES

    VERMISCHTES

    WELTWEIT

    15 Ratgeber fr Expat Frauen16 Studie: Expats in Deutschland

    leben sich nur schwer ein17 Sdkorea: Ein solides System

    22 Postkarte ist beliebtester Gru aus dem Urlaub

    23 Geburtsort Ausland: Luxemburgund Schweiz an der Spitze

    23 Flchtlingskinder in Deutschland Das erste Jahr

    21 Internet auch im Urlaub unverzichtbar

    21 Kuriositten aus dem Mietwagenverleih

    22 Kinder beraten die Eltern in Sachen Urlaub

    24 USA: "Zuckersteuer" auf Getrnke zeigt Wirkung

    24 Klimawandel wird fr US-Stdtezur ernsten Gefahr

    25 London: U-Bahn verkehrt an Wochenenden jetzt auch nachts

    25 Ras Al Khaimah: Verstrkte Aktivitten auf deutschem Markt

    26 Westbengalen: Paradies fr Investoren aus Europa

    27 Trkei hat Zeitumstellung abgeschafft

    27 Kaiserpalste in Japan jetzt leichter zugnglich

    27 Impressum

    GESUNDHEIT

    19 Flugreisende wollen digitale Shopping-Angebote an Bord

    19 Austrian Airlines19 Flybe20 Deutsche Airlines verbrauchten

    2015 nur noch 3,63 Liter pro Passagier und 100 Kilometer

    20 Hainan Airlines

    4 Chinesen trennen weniger zwi-schen Beruflichem und Privatem

    INTERN3 BDAE-Video verffentlicht3 BDAE auf der Jubilums-DKM

    in Dortmund4 Expat News ist Partner der

    SinoJobs Career Days 20165 Expat Doku mit BDAE-Beteiligung

    auf Spiegel TV Wissen5 Grundlagen-Seminar zum

    Thema Entgeltabrechnung bei Auslandsentsendungen

    EDITORIAL

    9 Erhebliche Arbeitserleichterung:A1-Antrge werden knftig maschinell gestellt

    10 Geplante Reform der Entsende-richtlinie bleibt Sache der EU

    11 Frankreich: Neue Meldepflichtenfr deutsche Transportunternehmen

    12 EU will Kinder bei Trennung der Eltern grenzberschreitendbesser schtzen

    13 Sozialhilfe im Ausland kann nichtper E-Mail eingeklagt werden

    14 US-Amerikaner ohne Aufenthalts-genehmigung kann vorlufig Sozialhilfe erhalten

    14 Gepckbefrderung im Flugzeugnicht unbedingt kostenlos

    Liebe Leserin,lieber Leser,jeder wei, dass die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschen und Chinesenerheblich sind. Dennoch arbeiten beide Lnder sehr erfolgreich zusammen. Wiesehr sich auch der Joballtag in den jeweiligen Staaten unterscheidet, erzhlen inunserem Doppelinterview auf der Seite 6 eine Chinesin, die seit Jahren ein Unter-

    nehmen in Deutschland leitet und ein Deutscher,der ebenfalls schon viele Jahre in China lebt.

    Von China geht es inhaltlich auf der Seite 17 nachSdkorea, dessen Gesundheits- und Sozialversi-cherungssystem wir Ihnen in einem Fachbeitragausfhrlich vorstellen. Wir bleiben im asiatischenRaum, denn Taiwan ist das beliebteste Land beiExpats weltweit. Das hat die aktuelle Expat InsiderStudie des Expat-Netzwerkes InterNations erge-

    ben. Deutschland landet relativ abgeschlagen auf Rang 17. Warum das so ist, er-fahren Sie auf der Seite 16.

    Des Weiteren finden die Personaler unter Ihnen wieder relevante Beitrge ber n-derungen in der Entsendepraxis - zu lesen in der Rubrik Rechtliches ab der Seite 9.

    Ich wnsche Ihnen viel Spa bei der Lektre und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

    Herzlichst, Ihr Andreas Opitz

    ZAHL DES

    gaben die Deutschen in 2015fr Urlaubsreisen aus.(Quelle: WDR)

    70MONATS

    MILLIARDEN

    KNAPP

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    INTERNDie BDAE Gruppe hat ein neuesUnternehmensvideo verffent-licht, dass Interessierte hier abrufenknnen. Das Video beschreibt, worindie Kernkompetenzen der Firma beste-hen, welche Philosophie sie vertritt undnennt berdies die spezifischen Leis-tungen fr die jeweiligen Zielgruppen.

    Der Kurzfilm hat eine Lnge von etwazweieinhalb Minuten und ist auerdemauf Englisch verfgbar. Er ist zudemauf der BDAE-Homepage auf der berUns-Seite eingebettet.

    Zudem kann das Video auf dem BDAE-Youtube-Kanal angesehen und vondort aus auch auf fremden Seiten ein-gebettet oder geteilt werden.

    BDAE-VIDEO VERFFENTLICHT

    Vom 25. bis 27. Oktober2016 findet zum 20.Mal die als Deckungskon-zeptmesse gestartete DKMin den Dortmunder Westfa-lenhallen statt. Das Pro-gramm der Jubilums-DKMverspricht laut Veranstaltereine abwechslungsreicheMischung aus Feierlichkei-ten, Informationen und Aus-tausch.

    Seit mehr als einem Jahr-zehnt ist auch der BDAE miteinem Maklerteam rund umVertriebsdirektor DennisPerlmann auf der Leit-messe genannten Veran-staltung dabei.Vertriebspartner und solche,die es noch werden wollen,haben die Mglichkeit, sichmit dem Team am StandF08 in der Halle 4 ber dasThema Leben und Arbeitenim Ausland sowie dieBDAE-Versicherungspro-dukte auszutauschen.

    19 Kongresse stehen imdiesjhrigen DKM-Rahmen-programm. Dort erhalten

    Fachbesucher vielfltige In-formationen zu aktuellenMarkttrends und wertvollenInput fr einen erfolgrei-chen Arbeitsalltag. Erwartetwerden rund 17.000 Teil-nehmer.

    Als Star-Gste der DKMkonnte der Veranstalterunter anderem Dr. GregorGysi (Die Linke) und Dr. Nor-bert Rttgen (CDU) gewin-nen, die die SpeakersCorner mit einem Steitge-sprch zur Zukunft Deutsch-lands einweihen werden.Leichtere Kost bietet derTalk mit dem Vorstandsvor-sitzenden des FC BayernMnchen, Karl-Heinz Rum-menigge am Ende des zwei-ten Messetages.

    Bei Fragen zur BDAE-Pr-senz auf der DKM kontak-tieren Sie bitte Frau AnnaMnkwitz([email protected]).

    BDAE AUF DER JUBILUMS-DKM IN DORTMUND

    mailto:[email protected]://m.youtube.com/user/AuslandsexperteBDAEhttps://m.youtube.com/user/AuslandsexperteBDAEhttps://www.bdae.com/bdae-gruppe/ueber-den-bdaehttps://www.bdae.com/bdae-gruppe/ueber-den-bdaehttps://www.youtube.com/watch?v=uul1beoljEk&feature=youtu.be&app=desktop

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    INTERN

    Nicht nur in Deutschland herrscht nach wie vor ein Fach-krftemangel. Auch in China zhlt dieser zu den gr-ten Herausforderungen des Landes. Trotz steigenderAbsolventenzahlen ist das Finden und Halten qualifizierterFach- und Fhrungskrfte eines der grten Problemfelderauslndischer Unternehmen in China.

    Dieser Mangel liegt laut Dirk Mussenbrock, Veranstalter derSinoJobs Career Days, vor allem in der beruflichen Qualifika-tion der Bewerber begrndet, was auch aktuelle Auswertun-gen belegen. Danach seien derzeit nur zehn Prozent derAbsolventen in China fr eine Ttigkeit in multinationalenUnternehmen geeignet. Nach Mussenbrock stehen die aus-lndischen Unternehmen in China dabei im Wettbewerb mitchinesischen Arbeitgebern, die fr Bewerber oftmals attrakti-ver sind.

    Bereits im sechsten Jahr in Folge bringen die SinoJobs CareerDays Arbeitgeber mit Chinabezug mit vornehmlich chinesi-schen Professionals, Absolventen und Studenten zusammen,die eine Rckkehr nach China planen. Diese zuknftigenFach- und Fhrungskrfte haben einen Groteil ihrer Hoch-schulausbildung in Europa absolviert und zeichnen sichneben einer hohen Leistungsbereitschaft vor allem durch be-sondere europisch-chinesische Kompetenz aus.

    9. November in Dsseldorf, 11. November in Mnchen

    Dieses Jahr finden die SinoJobs Career Days am 9. November2016 in Dsseldorf und am 11. November 2016 in Mnchenvon jeweils 10 bis 17 Uhr statt. Den Besuchern wird nebenAusstellern aus unterschiedlicher Branchen ein ganztgigesVortragsprogramm geboten. Daneben knnen Besucher kos-tenlose Bewerbungschecks und Bewerbungscoachings in An-spruch nehmen.

    Wie in jedem Jahr sind die Besucher-Tickets fr die Messekostenlos. Dafr erstellen Interessierte lediglich einen Sino-Jobs-Bewerber-Account und erhalten anschlieend das kos-tenlose Online-Ticket. Der Bewerber-Account hat darberhinaus noch eine weitere Funktion: Die Daten werden an-onymisiert an mehr als 1.000 Unternehmen gesendet, undausstellende Unternehmen knnen zu Bewerbungsgespr-chen einladen.

    Weitere Details zur Veranstaltung knnen unterhttp://www.sinojobs-careerdays.com/de/ abgerufen werden.

    Auch dieses Jahr ist Expat News wieder als Medienpartnerder Veranstaltung am Start und untersttzt das Event im Vor-feld mit Berichterstattungen und weiteren Werbemanah-men. Als Nachrichten- und Serviceportal rund um dasThema Leben und Arbeiten im Ausland haben wir die Sino-Jobs Career Days ber viele Jahre als Medienpartner beglei-ten knnen, sagt Anne-Katrin Schulz, Geschftsfhrerinvon Expat News und weiter Der Erfolg dieser Messe wirddurch die mehr als 1.000 Konzerne und mittelstndischenUnternehmen sowie die mehr als 12.000 Besucher belegt,die die SinoJobs Carrer Days in den vergangen Jahren ange-zogen haben.

    EXPAT NEWS IST PARTNER DER SINOJOBS CAREERDAYS 2016

    http://www.sinojobs-careerdays.com/de/https://www.sinojobs.com/stellenanzeigen/sinojobs-career-days-tickets.htmlhttps://www.sinojobs.com/stellenanzeigen/sinojobs-career-days-tickets.html

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    INTERN

    Wie hoch soll die Vergtung einesMitarbeiters sein, der ins Auslandentsandt wird? Diese einfache Frage ge-staltet sich in der Praxis oftmals schwie-riger als es zunchst den Anschein hat.Das Problem: Personaler mchten denzu entsendenden Mitarbeiter nichtschlechter stellen als whrend seinerArbeitsttigkeit in Deutschland. Aller-dings soll das Auslandsgehalt auch imgewnschten Kostenrahmen bleiben.Ist die Vergtung schlielich ausgehan-delt, ergeben sich die nchsten Pro-bleme: Wie kann das Gehalt in derAbrechnung dargestellt werden? Wel-che steuerrechtlichen Konsequenzenergeben sich aus dem Auslandeinsatz?Welche Vergtungsbestandteile ms-sen bezglich der Sozialversicherungbercksichtigt werden?

    Bei Entsendungen knnen verschie-dene Vergtungskonzepte angewandtwerden. Das Seminar thematisiert, wel-che Vergtungskomponenten bei einerEntsendung bercksichtigt werdenmssen und welchen Einfluss Wechsel-kurse, Inflationsraten und Gehaltsver-nderungen haben.

    Das Seminar richtet sich insbesonderean Fach- und Fhrungskrfte aus denBereichen Personal, Steuern sowie Fi-nanzen und Entgelt.

    GRUNDLAGEN-SEMINAR ZUM THEMA ENTGELTABRECHNUNG BEIAUSLANDSENTSENDUNGEN

    Der Pay-TV-Sender SPIEGEL TV WISSEN strahlt ab dem 6.Oktober 2016 eine vierteilige Dokumentation ber deut-sche Expats im Ausland und auslndische Expats in Deutsch-land aus. Der BDAE hat an der Produktion des Formats alsAuslandsexperte mitgewirkt. Konkret wird BDAE-Entsendespe-zialist Omer Dotou gezeigt, der das Leben der portrtiertenAuslandsentsandten kommentiert und fachspezifische Hinter-grnde liefert.

    Die genaue Uhrzeit der Ausstrahlung finden Interessierte hier.

    SPIEGEL TV WISSEN ist ein deutscher Pay-TV Sender, der seitdem 4. Oktober 2011 lebensnahe Reportagen und spannendePortraits in brillanter HD Qualitt prsentiert. Der Sender ver-steht sich als journalistischer Beobachter mit Blick sowohl aufdas tgliche Leben als auch auf die groen Zusammenhnge,immer nah am Menschen.

    Rund eine Million Zuschauer haben den Sender abonniert.Empfangen werden kann das Format unter anderem ber Vo-dafone, Unitymedia und Telekom Entertain sowie ber Kabel.

    EXPAT DOKU MIT BDAE-BETEILIGUNG AUF SPIEGEL TV WISSEN

    SEMINARDATEN:

    Mittwoch, 23.11.2016 von 9.30Uhr bis 17.30 Uhr

    Khnehfe 3, 22761 Hamburg

    Teilnahmegebhr: 690 Euro zuzg-lich MwSt.Fr BDAE-Mitglieder: 600 Euro zu-zglich MwSt.

    Ausfhrliche Informationen sowiedie Unterlagen zur Anmeldung er-halten Interessierte hier.

    Kontakt: Frau Sanja KunzeTel.: +49-40-306874-39E-Mail: [email protected]

    mailto:[email protected]://www.bdae.com/events/196-grundlagenseminar-entgeltabrechnungen-231116https://www.bdae.com/events/196-grundlagenseminar-entgeltabrechnungen-231116http://www.spiegelwissen.tv/index.php/programm/

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    BDAE:Was hat Sie zu dem Schritt be-wogen, fr lngere Zeit in Ihrer Heimatzu bleiben?

    Mao: Ich habe 1985 China in Rich-tung Deutschland verlassen und es warschon immer mein Traum, wieder frlngere Zeit in meiner Heimat China zuleben und zu schauen, ob man dasnach 30 Jahren noch wirklich kann.Mit zunehmendem Alter tun sich Fra-gen auf wie: Was macht es mit einemselbst, wenn man wieder in der altenHeimat ist, wenn man nach seinenWurzeln sucht? Liegt einem eigentlichnoch das Leben hier, was fllt einemauf, womit kann man sich gut anfreun-den, womit nicht? Das war eigentlichder entscheidende Punkt, weswegenich beschloss, nach Shanghai zurckzu-kommen.

    Schmitt: Bei mir spielt das Mottoback to the roots auch eine gewisseRolle. Mir ging es darum, nach insge-samt elf Jahren in China wieder einmalhautnah das Leben in Deutschland mit-samt dem Arbeitsalltag zu spren.Auch wenn ich jedes Jahr nachDeutschland in den Urlaub oder freine Geschftsreise flog, ist dies nichtdas gleiche wie sich hier auf einige Monate permanentesLeben einzurichten. Ferner war es mir wichtig, in Deutsch-land die Interaktion und Kommunikation im Geschftslebenwieder zu spren, nachdem davon oft in meinen interkultu-rellen Trainings und Coachings in China gesprochen wird. EinUpdate der aktuellen Situation werde ich dann in meine Ar-beit in China einbringen.

    BDAE:Was fiel Ihnen nach der Rckkehr am meisten auf?

    Mao: Die grte He-rausforderung zu Be-ginn meiner Rckkehrwar, dass in Chinakaum zwischen Arbeitund Privatleben ge-trennt wird. Das warteilweise recht extrem,zum einen auch durchdie Zeitverschiebungmit Deutschland.Kaum hat man hier Feierabend, ist die Arbeit in Deutschlandgerade so richtig am Laufen. Abgesehen davon ist der Ar-beitstag hier auch mit sehr vielen Abendverpflichtungen ver-bunden. Man pflegt die Beziehung zum Geschftspartner,geht gemeinsam essen und dies auch am Wochenende. Es

    ist in China selbstverstndlich, dassman gar im Urlaub dem Geschftspart-ner fr Gesprche zur Verfgung steht.Dieser Umstand machte mir beim Einle-ben die meisten Schwierigkeiten. DasSich-Zurckziehen mit gewissen Fix-punkten um zu sagen, ich bin jetzt an-gekommen, in der Art und Weise, dassich auch meinen eigenen Rhythmus mitbestimmten Ritualen habe, dies erfor-dert sehr viel Selbstdisziplin. Das ist hierganz anders als in Deutschland.

    Schmitt: Mir fielen viele Dingegleichzeitig auf. Einmal ist es nicht nurein Klischee, sondern Wirklichkeit: Diegute Luft und viel Natur, auch in der In-nenstadt, sowie die Ruhe, oft geregeltdurch strenge Vorschriften, lieen mich

    viel ruhiger, viel konzentrierter werden. Ich konnte mich an-fangs nicht sattsehen am Grn der Bume, und ich begeg-nete intensiven Gerchen, die ich lange nicht mehr sowahrgenommen hatte, zum Beispiel einem frisch gemhtenRasen oder einem frisch gebohnerten Treppenflur.

    Weiterhin gibt es hier eine unbersehbare und beraus aus-geprgte Fahrradkultur Fahrradwege, Fahrradkinderan-hnger, Vorfahrt fr Fahrrder, Fahrrder in den Bussen undZgen und vieles mehr. Ich habe mir hier auch gleich ein ge-brauchtes Rad gekauft, einfach wunderbar!

    Noch einen groen Unterschied empfinde ich im Gesprchmit Deutschen in Sachen Humor. Hufig drckt er sich inForm von Ironie aus, etwas, was in China so nicht unbedingtverstanden wird. Ich erlebte zum Beispiel bei meiner Ankunftam Flughafen Frankfurt, dass mich der Zollbeamte fragte, obich aus Shanghai sei. Ich fragte ihn daraufhin, woher er daswisse und ob jetzt nur ein Flieger angekommen sei. Er erwi-derte, er kme darauf, da mein Nachname einfach sehr chi-nesisch sei.

    BDAE:Welche kulturellen Unterschiede zwischen Deutsch-land und China fallen Ihnen im Alltag besonders auf?

    INTERVIEWCHINESEN TRENNEN WENIGERZWISCHEN BERUFLICHEM UNDPRIVATEM

    Zuhui Mao stammt aus Shanghaiund lebt seit mehr als 30 Jahren inHeidelberg. Sie ist Geschftsfhrerindes von ihr im Jahre 2000 gegrndeteninterkulturellen Beratungs- und Trai-ningsinstituts SinaLingua.

    Klaus Schmitt ging vor elf Jahren nachChina, um fr die Deutsche Auslands-handelskammer Shanghai im BereichMarketing zu arbeiten. Seit vier Jahrentrainiert er in China westliche und chi-nesische Manager auf den GebietenKommunikation, interkulturelles Ma-nagement, Teambuilding und Fh-rungskrfteentwicklung.

    Beide Expats kehrten fr einige Mo-nate in ihr Heimatland zurck, um dortzu arbeiten und somit auch den jewei-ligen Alltag wieder zu erleben. WelcheHerausforderungen dies mit sich bringtund welche signifikanten Unterschiedees zwischen Chinesen und Deutschengibt, erzhlen sie im Interview.

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    Mao: Zum einen lebe ich hier in noch ganz engem Kontaktzu meiner Familie und den Freunden, entsprechend ist die in-tensive Beziehungspflege deutlich ausgeprgter als inDeutschland. Es ist hier selbstverstndlich, dass ich meine El-tern mindestens zweimal die Woche sehe und auch ab undzu mit ihnen telefoniere. Und dies ist bei mir keine Aus-nahme: Die Beziehung zur Familie und Verwandtschaft istsehr eng. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dassich durch meine Zeit in Deutschland sehr darauf bedacht bin,einen eigenen Freiraum zu haben, mich einfach zurckzuzie-hen, wann und wie ich will; dies fllt mir in China schwer. Esbedarf auch hier eines hohen Maes an Selbstdisziplin, umsich Verschnaufpausen zu verschaffen. Ich musste mir konse-quent einige Rituale einbauen, um zu festen Zeiten Yoga zumachen, zur Massage zu gehen oder in einem Park in Ruheetwas zu lesen.

    Abgesehen davon gibt es hier so viele Menschen, oft sind dieAnfahrtswege zur Arbeit sehr lang, berall trifft man aufLeute. Es gibt in diesem Sinne kein grundstzliches Verstnd-nis darber, dem anderen nicht zu nahe zu kommen. DieseKulturprgung zieht sich durch das gesamte Alltagsleben.

    Ein weiteres Beispiel: Ich lebe schon seit ber anderthalb Mo-naten wie auf einer Baustelle. In meinem Wohnkomplex fin-den stndig Ein- und Auszge mit den damit verbundenenRenovierungen statt. Da denkt man, wenn zum Beispiel im5. Stock ein Ausbau abgeschlossen ist, kann man endlichmal durchatmen, aber nein, gleich darauf fngt es im 13.Stock wieder mit Lrm an. Dieses Phnomen nimmt man inChina einfach in Kauf, keiner beschwert sich.

    Schmitt: Ich wei in Sachen kulturellen Unterschieden garnicht, wo ich anfangen soll. Als der Sommer in vollen ZgenEinzug hielt, fiel mir zum Beispiel die ausgeprgte Balkonkul-tur in der Innenstadt auf. Selbst die kleinsten Balkone wer-den zum Ausruhen, Genieen und Zusammenkommengenutzt und mit allerlei Dekor und Pflanzen hbsch gestal-tet. In China zieht es die Menschen mehr nach drauen, ummit vielen Leuten gemeinsam das Tagesgeschehen zu teilen.

    Ein weiterer Unterschied ist die Servicekultur. Im Vergleich zuChina gibt es sehr wenig Personal, was zu einer langen War-tezeit oder sichtbaren berlastungen fhren kann. Dar-ber hinaus erscheinen vieleServicekrfte auch ausgespro-chen unflexibel, was spezielle Es-senswnsche ich binVegetarier angeht. Ein nch-ster Punkt ist die Offenheit derMenschen hier. Da ich in Heidel-berg kaum Leute kenne und hierkeinen Freundes- und Bekann-tenkreis hatte, ging ich al-leine auf mancheVeranstaltung. Ich schtze

    mich als relativ offenen Menschen ein, der leicht auf anderezugehen kann. Doch im Unterschied zu China merke ich hierdie starke Reserviertheit und das im-eigenen-gewohnten-Kreis-bleiben-Wollen. In China hingegen sind viele Leutesehr neugierig und gehen oft auf Fremde zu, um sie zu be-gren und mit ihnen ganz unkompliziert ins Gesprch zukommen. Meiner Wahrnehmung nach ist das generelle Inter-esse, neue Menschen kennenzulernen, bei vielen Deutschennicht so stark ausgeprgt.

    BDAE: Sehen Sie unterschiedliche Herangehensweisen inder Organisation des Arbeitslebens?

    Mao: In Deutschland geht es da viel strukturierter zu. Dortkann ich meine Dinge gut eine Woche im Voraus planen undbei 70-80 Prozent kommen keine nderungen mehr rein. Ichkomme also morgens ins Bro und wei im Grunde, was ichzu tun habe, kann also abarbeiten. In China hingegen kannich wenn berhaupt nur einen Tag vorher planen. Dasliegt zum Teil sicher auch an meiner Rolle und Aufgabe alsGeschftsfhrerin in Shanghai. Es geht mir primr darum,die Beziehungen zu den Geschftspartnern, unseren Kundenund Lieferanten zu pflegen. Hier habe ich viel mehr Kunden-termine als ich sie in Deutschland wahrnehme. Und ich gehemit Geschftspartnern deutlich mehr essen.

    Schmitt: Mir fllt die starke Trennung zwischen Job undPrivatleben auf. Die meisten Deutschen widmen sich nachihrer Broarbeitszeit ausschlielich privaten Dingen und ihrenHobbies. Ferner wird stark zwischen Kollege und Freund ge-trennt, es bilden sich kurzfristig wenige Freundschaften unterKollegen, und es bleibt meist eine persnliche Distanz. InChina dagegen sind die bergnge eher flieend. Sowohlwas Beziehungen zu den Mitarbeitern in China schnell alsFreunde bezeichnet als auch zeitliche Erreichbarkeit an-geht, so gibt es da kaum sprbare Grenzen. Dazu gehrtauch, dass viele Angestellte in Deutschland keine gemeinsa-men Pausen machen oder zusammen Mittagessen gehen,ganz im Unterschied zu China, wo dieser kollektive Aspektsehr betont wird.

    Auerdem sind hierzulande Verbindlichkeit und Zuverlssig-keit wichtige Werte. Das geniee ich momentan sehr. BeiEntscheidungen ist daher oft auch eine lange Phase der Vor-planung notwendig, um fr etwaige nderungen gewapp-net zu sein. Vieles luft hier in starren Strukturen, von denenman nicht abweichen mchte. Prozesse laufen in sicherenfesten Bahnen ab, und man hlt sich vor allem im Grundeauch an diese Regeln. In der Kommunikation ist es wichtig,ein Gefhl von Sicherheit und Verbindlichkeit zu erzeugen.

    In meinem Arbeitsbereich Trainingsmanagementkam mir dabei erstmalig das fr mich neue

    deutsche Wort Stattfindegaran-tie unter, das genau diesenCharakterzug unterstreicht.

    INTERVIEW

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    BDAE:Worin zeigen sich Ihrer Meinung nach die grtenUnterschiede bei der Planung und Durchfhrung von Projek-ten?

    Mao: Ich kann dies gut an einem deutsch-chinesischen Pro-jekt illustrieren, welches wir gerade bei uns laufen haben.Auch in China gibt es eine Projektplanung mit genauerStruktur und Deadlines. Doch nderungen kommen stndig.Wenn zum Beispiel eine Fhrungskraft wechselt, kann einProjekt schnell zum Stillstand kommen. Fhrungskrfte ms-sen deshalb offen gegenber Vernderungen sein, um flexi-bel darauf reagieren zu knnen und damit auchEntscheidungen zgig zu treffen. Damit geht auch eine gr-ere Risikobereitschaft und mehr Einsatz einher, so dassberlegungen wie Gehen wir auf das Angebot des neuenPartners ein, auch wenn wir noch keinen Vertrag in der Ta-sche haben?, Wie schtze ich die Lage ein? oder Kannich das Projekt schon anlaufen lassen und gleichzeitig die Be-ziehungen zum Partner intensivieren? an der Tagesord-nung sind.

    In Deutschland wre hier meist das Risiko viel zu gro. In die-sem Punkt sehe ich die Stereotypen der beiden Kulturen vollbesttigt. Wenn man hingegen als Deutscher ein gewissesMa an Risikobereitschaft nach China mitbringt, kann mandes fteren sehr berraschende Vernderungen und positiveErgebnisse erleben, wenn dann pltzlich das Projekt dochvorangeht oder gar Folgeprojekte mglich gemacht werden.Dies hngt stark mit Vertrauen gegenber dem Geschfts-partner zusammen. Diese Art der Flexibilitt in der Projekt-planung finde ich in China sehr bemerkenswert.

    Schmitt: Bei der Durchfhrung von Projektarbeit steht frmich in Deutschland Verbindlichkeit im Vordergrund, dasheit, bei der Planung sollten spter wenige nderungen er-folgen. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es langer Vo-rausplanung, guter Vorbereitung mit Vorlagen undStandardregeln, um das bestmgliche Ergebnis zu erzielen.Falls nderungen auftauchen, werden sie meist schnell kom-muniziert, was fr mich ein groer Unterschied zu China ist.Dort habe ich so manchmal erlebt, dass aufgrund der Hierar-chieebenen Kompetenzunklarheiten, Beziehungsverflechtun-gen oder der Wahrung des Gesichtes nderungen nichtsofort weitergegeben werden. Sind einmal die Daten festge-legt, kann man in Deutschland von relativ wenigen Vernde-rungen von Kundenseite ausgehen. In China kann ich jedocherwarten, dass sich noch etliche Verschiebungen ergeben.Dies ist vllig normal und okay, wenn ich mich darauf ein-

    stelle, flexibel zu sein und eben wei, dass ich michnoch im gesteckten Projektrahmen bewege.

    INTERVIEW

    DAS INTERVIEW WURDE UNS VONSINALINGUA-CROSS-CULTURAL

    MANAGEMENT ZUR VERFGUNG GESTELLT.

    Das Unternehmen bietet seit 15 Jahren Seminare frMitarbeiter, die im internationalen Kontext arbeitenoder ins Ausland entsendet werden. Neben dem Haupt-sitz in Heidelberg gibt es eine Niederlassung im chinesi-schen Shanghai.

    www.sinalingua.de

    madamsaffa - Fotolia.com

    http://sinalingua.de/

  • Zum 1. Januar 2017 werden neueRegelungen zur Optimierung dertechnischen und organisatorischen Ab-lufe in den Meldeverfahren der Sozial-versicherung eingefhrt. Konkretbedeutet dies, dass die A1-Bescheini-gung fr entsandte Mitarbeiter knftigmaschinell erfolgt. Der Bundestag hatdazu den entsprechenden Entwurf des6. SGB IV-nderungsgesetzes (ndG)beschlossen.

    Die Neuerung des 6. SGB IV- ndG imBereich der Mitarbeiterentsendung istdie Einfhrung eines elektronischenVerfahrens fr die Beantragung undAusstellung von A1-Bescheinigungenim Fall der Entsendung von Arbeitneh-mern ins EU/EWR- Ausland oder in dieSchweiz ( 106 SGB IV neuer Fassung).

    A1-Bescheinigung als Nachweis

    Geht ein in Deutschland krankenversi-cherter Arbeitnehmer aus beruflichenGrnden vorbergehend ins Ausland,muss sein Arbeitgeber mittels der A1-Bescheinigung nachweisen, dass dasUnternehmen weiterhin Sozialversiche-rungsbeitrge im Heimatland entrich-tet. Der Mitarbeiter wird damit fr dieZeit des Einsatzes von der Sozialversi-cherungspflicht in dem Zielland befreit.

    Dies bedeutet konkret, dass Arbeitge-ber knftig fr Auslandseinstze vonbis zu zwei Jahren den Antrag auf Er-stellung eines A1-Vordruckes fr ihreBeschftigten maschinell erstellen ms-sen. Die Daten werden dann auf demelektronischen Weg an die zustndigeKrankenkasse oder den Rentenversi-cherungstrger bermittelt. Die Be-scheinigung wird ebenfalls maschinellinnerhalb von drei Arbeitstagen erstelltund an den Arbeitnehmer geschickt.

    Ausnahmevereinbarung elektronisch

    Fr Auslandseinstze von mehr alszwei Jahren muss eine Ausnahmever-einbarung beantragt werden. Ebenso

    wie die A1-Bescheinigung mssen Ar-beitgeber den entsprechenden Antragzur Fortgeltung des Rechts des Heimat-staats im automatisierten Verfahrenstellen, und zwar beim GKV-Spitzen-verband, DVKA. Lediglich die Erklrungdes Entsandten, dass die Ausnahme-

    vereinbarung in seinem Interesse liegt,muss weiterhin schriftlich auf demPostwege versandt werden.

    Verfahren verbindlich ab 1.7.2019

    Das Antragsverfahren soll ab 1. Juli2017 mglich sein, fr die Unterneh-men aber erst am 1. Juli 2019 verbind-lich werden. Die Krankenkassenmelden ab 1. Januar 2018 die A1-Be-scheininigung maschinell zurck.

    ERHEBLICHE ARBEITSERLEICHTERUNG: A1-ANTRGE WERDEN KNFTIG MASCHINELL GESTELLT

    RECHTLICHES

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    vege - Fotolia.com

    AUTOROmer Dotou ist Leiter Unterneh-mensberatung und InternationaleMitarbeiterentsendung bei derBDAE GRUPPE

    Tel.: +49-40 30 68 74-45E-Mail: [email protected]

    mailt:[email protected]://www.bdae.com/

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    RECHTLICHES

    Die im Mrz 2016 von der Europischen Kommission vor-geschlagene Reform der Entsenderichtlinie verstt ausSicht der EU nicht gegen das sogenannte Subsidiarittsprin-zip. Dies hat die Kommission krzlich in einer offiziellen Stel-lungnahme mitgeteilt.

    Die berarbeitung der 20 Jahre alten Entsenderichtlinie frArbeitnehmer in der EU geht auf eine klare Zusage der Kom-mission zurck, die auf einen vertieften und faireren Binnen-markt abstellt. Die berarbeitung sieht nderungen in dreiHauptbereichen vor:

    Entlohnung entsandter Arbeitnehmer, Vorschriften fr Leiharbeitnehmer, langfristige Entsendung.

    Der Vorschlag sieht vor, dass entsandte Arbeitnehmer in derRegel in den Genuss der gleichen Vorschriften ber Entloh-nungs- und Arbeitsbedingungen kommen wie lokale Arbeit-nehmer. So sollen unter anderem die allgemein verbindlichenTarifvertrge auch fr entsandte Arbeitnehmer aller Wirt-schaftszweige gelten. Derzeit gilt dies nur fr das Bauge-werbe und die Mitgliedstaaten knnen selbst entscheiden,ob sie allgemein verbindliche Tarifvertrge auf entsandte Ar-beitnehmer in anderen Sektoren anwenden wollen.

    Gleiche Vergtung fr lokale und entsandte Arbeitneh-mer geplant

    In einigen Mitgliedstaaten sind allgemein verbindliche Tarif-vertrge bereits in smtlichen Sektoren verbindlich fr ent-sandte Arbeitnehmer. Fr diese Lnder bringt die neueVorschrift keine nderungen mit sich. Andere Mitgliedstaa-ten, wie Deutschland beispielsweise, haben in ihren Rechts-vorschriften nur fr ausgewhlte Sektoren Gebrauch vondieser Option gemacht.

    Die wichtigste nderung betrifft die Lohnstze, auf die einentsandter Arbeitnehmer Anspruch hat. Die derzeitige Richt-linie schreibt lediglich vor, dass fr entsandte Arbeitnehmerdie Mindestlohnstze gelten. Der neue Vorschlag sieht vor,dass die gleichen Vergtungsvorschriften wie im Aufnahme-mitgliedstaat gelten, so wie sie in Rechtsvorschriften oder all-gemein verbindlichen Tarifvertrgen festgelegt sind. Frentsandte und lokale Arbeitnehmer werden demnach diegleichen Vergtungsvorschriften gelten.

    Zuwendungen sollen als Gehaltsbestandteile transpa-rent gemacht werden

    Hufig umfasst die Vergtung nicht nur die Mindestlohn-stze, sondern auch andere Bestandteile wie Prmien oderZulagen, beispielsweise Weihnachtsgeld, Erhhungen des Ar-beitsentgelts aufgrund des Dienstalters aber auch Schlecht-wettergeld oder Zulagen fr besondere Arbeiten. DieMitgliedstaaten mssen auf transparente Weise die verschie-denen Bestandteile angeben, aus denen sich die Vergtungin ihrem Hoheitsgebiet zusammensetzt. Diese Bestandteilemssen nun sofern sie in Rechtsvorschriften oder in allge-mein verbindlichen Tarifvertrgen festgelegt sind bei derEntlohnung entsandter Arbeitnehmer bercksichtigt werden.Der Vorschlag stellt sicher, dass entsandte Arbeitnehmer ent-geltrechtlich genauso behandelt werden wie lokale Arbeit-nehmer.

    Einige nationalen Parlamente uerten starke Bedenken,dass eine solche Gesetzesnderung eine Angelegenheit desEU-Parlaments sei. Ihrer Ansicht nach knnte dies nur aufnationaler Ebene, also durch die Regierungen der einzelnenMitgliedsstaaten entschieden werden.

    GEPLANTE REFORM DER ENTSENDERICHTLINIE BLEIBT SACHE DER EU

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    http://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-europa/16951/subsidiaritaetsprinziphttp://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-europa/16951/subsidiaritaetsprinziphttps://ec.europa.eu/germany/news/gerechtere-l%C3%B6hne-und-fairer-wettbewerb-eu-kommission-schl%C3%A4gt-reform-der-entsenderichtlinie-vor_en

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    RECHTLICHESDie Kommission entgegnete nun, dass es angebracht ist, dieVorschriften ber die Entsendung von Arbeitnehmern aufEU-Ebene festzulegen genauso wie dies seit 1996 der Fallgewesen ist. Mit dem Vorschlag soll sichergestellt werden,dass fr am gleichen Ort ttige Arbeitnehmer die gleichenBestimmungen gelten, unabhngig davon, ob es sich um lo-

    kale oder entsandte Arbeitnehmer handelt.

    Die Verpflichtung aller Mitgliedstaaten, die einschlgigenVorschriften in allen Wirtschaftsbranchen anzuwenden,knne nicht auf nationaler Ebene festgelegt werden; diesmuss auf Unionsebene erfolgen. Der Vorschlag bercksich-tigt zudem uneingeschrnkt und ausdrcklich die Zustndig-keit der Mitgliedstaaten bei der Lohnfestsetzung im Einklangmit nationalen Gepflogenheiten.

    FRANKREICH: NEUE MELDEPFLICHTEN FR DEUTSCHE TRANSPORTUNTERNEHMEN

    Bei einer Ttigkeit in Frankreich mssen Unternehmer mitSitz in Deutschland arbeits-, sozialversicherungsrechtli-che und steuerrechtliche Formalitten sowie Meldepflichtenbeachten. Fr Transportunternehmen hat Frankreich die bis-lang geltenden Regeln seit 1. Juli dieses Jahres verschrft.Bislang wurden Verste nicht geahndet, das hat sich seitdem 23. Juli jedoch gendert, wie die IHK Sdlicher Ober-rhein mitteilt.

    Zu den seit Juli geltenden Vorschriften zhlen die Einhaltungdes franzsischen Mindestlohns, die Erstellung einer Entsen-debescheinigung und die Benennung eines Vertreters inFrankreich. Die neuen Regelungen sind unabhngig von derDauer wie lange sich ein Mitarbeiter in Frankreich aufhlt.Wer sich nicht an die Regeln hlt, fr den kann es ab sofortteuer werden: Pro fehlendes oder falsch ausgestelltes Doku-ment werden seit dem 23. Juli Bugelder zwischen 450 und750 Euro erhoben.

    Hat ein Transportunternehmen keinen Vertreter in Frankreichbenannt, knnen die franzsischen Behrden weitere Bu-gelder in Hhe bis zu 500.000 Euro verhngen. Die franzsi-sche Verwaltungsbehrde ist zudem berechtigt, inbestimmten Fllen schwerer oder wiederholter Verste dieTtigkeit eines Transportunternehmens innerhalb Frankreichsganz auszusetzen.

    Durch die deutsch-franzsische Nachbarschaft ber denRhein hinweg sind die wirtschaftlichen Beziehungen sdba-discher Transportunternehmen nach Frankreich besonderseng. Die IHK Sdlicher Oberrhein rt den Unternehmen, sichgenau ber die neuen Vorschriften zu informieren.Alle wichtigen Informationen dazu stehen hier zur Verf-gung. Telefonische Beratung ist mglich bei Frdric Car-rire, Telefon: 07821/2703-650 oder Anfragen per E-Mail: [email protected]

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    Die Entsendung von Arbeitnehmern erfolgt im Rahmen dergrenzberschreitenden Dienstleistungserbringung inner-halb des Binnenmarktes. Ein entsandter Arbeitnehmer ist ineinem EU-Mitgliedstaat beschftigt, wird jedoch von sei-nem Arbeitgeber vorbergehend zur Erbringung seiner Ar-beitsleistung in einen anderen Mitgliedstaat geschickt.

    Zwischen 2010 und 2014 ist die Anzahl der Entsendungenum fast 45 Prozent gestiegen. Im Jahr 2014 wurden etwa1,9 Millionen europische Arbeitnehmer in andere Mit-gliedstaaten entsandt.

    HINTERGRUND:

    Die Entsendung von Arbeitnehmern ist besonders hufigim Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe und inDienstleistungssektoren, wie etwa in den Bereichen persn-liche Dienstleistungen (Bildung, Gesundheit und Soziales)und Unternehmensdienstleistungen (administrative, freibe-rufliche und Finanzdienstleistungen).

    Die berarbeitung der Entsenderichtlinie von 1996 ergnztdie Richtlinie zur Durchsetzung der Vorschriften ber dieEntsendung von Arbeitnehmern aus dem Jahr 2014, die bisJuni 2016 in nationales Recht umgesetzt werden muss(siehe IP-14-542).

    http://europa.eu/rapid/press-release_IP-14-542_de.htmmailto:[email protected]:07821/2703-650http://www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/Zielgruppe-Schweiz-Frankreich/Mitarbeiterentsendung-im-Transportgewerbe/3458188http://www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/Zielgruppe-Schweiz-Frankreich/Mitarbeiterentsendung-im-Transportgewerbe/3458188

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    RECHTLICHESEU WILL KINDER BEI TRENNUNG DER ELTERN GRENZBERSCHREITEND BESSER SCHTZEN

    Wenn sich die Eltern streiten oder trennen, leiden Kin-der oft am meisten. Leben die Elternteile in verschie-denen europischen Lndern, werden mgliche Folgen einerTrennung wie Sorgerechtsfragen, Umgangsrecht und Kindes-entfhrung noch komplizierter. Mit neuen vorgeschlagenenRegeln will die EU-Kommission den Schutz von Kindern ingrenzberschreitenden Familiensachen verbessern.

    Dazu gehren krzere Fristen fr den Abschluss von Verfah-ren und die Vermeidung der hohen finanziellen Kosten, diehufig im Zusammenhang mit solchen Verfahren anfallen. Esgelte, die verschiedenen Rechtsordnungen miteinander zuvereinen, um Komplikationen und Verzgerungen sowieSorge und Unsicherheit zu reduzieren. Vor allem sollen Ver-fahren in grenzberschreitenden Fllen beschleunigt werden,da der Zeitfaktor fr das Kindeswohl besonders entschei-dend ist.

    Im Einzelnen schlgt die EU folgende konkrete nderungen vor:

    Die Fristen fr die verschiedenen Phasen des Kindesrckga-beverfahrens werden auf eine maximale Gesamtdauer von18 Wochen beschrnkt (hchstens sechs Wochen fr dieZentrale Behrde zur Bearbeitung des Antrags, sechs Wo-chen fr das erstinstanzliche Gericht und sechs Wochen frdas mit dem Rechtsbehelf befasste Gericht). Gegen eine Ent-scheidung ber die Rckgabe eines Kindes kann nur einmalein Rechtsbehelf eingelegt werden, und es wird im Ermessendes Richters liegen, diese Entscheidung in der Zwischenzeitfr vollstreckbar zu erklren.

    Unter uneingeschrnkter Wahrung der Struktur der nationa-len Rechtssysteme wird sichergestellt, dass nur eine be-grenzte Anzahl von Gerichten fr Flle von elterlicherKindesentfhrung zustndig ist, damit Richter die erforderli-che Fachkompetenz aufbauen knnen.

    Zgige Vollstreckung von Entscheidungen

    Ein Kind, das fhig ist, sich seine eigene Meinung zu bilden,wird die Mglichkeit haben, diese in jedem Verfahren zu sei-nem Fall zu uern. Dies wird insbesondere fr die Verfahrenber das Sorge- und Umgangsrecht und ber die Rckgabevon Kindern im Falle einer Entfhrung durch einen Elternteilgelten.

    Zurzeit mssen Eltern hufig beantragen, dass eine Entschei-dung ber das Sorge- oder Umgangsrecht in einem anderenMitgliedstaat vollstreckt wird. Mit den neuen Vorschriftenwird das Exequaturverfahren, ein Zwischenverfahren fr dieVollstreckung einer Entscheidung in einem anderen Mitglied-staat, abgeschafft. In Fllen, in denen die Entscheidung nachsechs Wochen noch nicht vollstreckt wurde, wird das Gerichtdie ersuchende Zentrale Behrde im Ursprungsmitgliedstaatoder direkt den Antragsteller darber informieren, warumdie Vollstreckung nicht fristgerecht erfolgt ist. Um die Voll-streckung zu beschleunigen, kann das Gericht, das die Ent-scheidung erlassen hat, diese fr vorlufig vollstreckbarerklren.

    Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Behrden gefordert

    Die gute Zusammenarbeit zwischen den Zentralen Behrdenin Kindschaftssachen ist eine zwingende Voraussetzung frdas gegenseitige Vertrauen zwischen den Behrden verschie-dener Mitgliedstaaten. Mit den neuen Vorschriften wird einebessere Zusammenarbeit zwischen den Zentralen Behrdengefrdert, da diese die direkte Anlaufstelle fr Eltern darstel-len und eine Schlsselrolle einnehmen, wenn es darum geht,die Richter bei der Anwendung der Vorschriften zu unter-sttzen. Darber hinaus werden Kinderschutzbehrden bes-ser in die grenzbergreifende Zusammenarbeit einbezogen.

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    RECHTLICHESSOZIALHILFE IM AUSLAND KANN NICHT PER E-MAIL EINGEKLAGT WERDEN

    Ein deutscher Staatsangehriger, der sich seit Jahren inder Ukraine aufhlt, hat keinen Anspruch auf Sozialhilfe-leistungen im Ausland. Dies hat das LandessozialgerichtBaden-Wrttemberg in einem Urteil entschieden (Az. L 7 SO4619/15).

    Im betreffenden Fall hatte ein Mann behauptet, wegen einerin Deutschland drohenden Strafverfolgung nicht zurckkeh-ren zu knnen. Die Klage fhrte er ausschlielich in E-Mail-Form, weshalb das Landessozialgericht zudem entschied,dass die Klage auch aufgrund der nicht zulssigen Form ab-gewiesen werde.

    Hintergrund: Der Antragsteller stammt aus dem Raum Stutt-gart und lebt nach eigenen Angaben seit dem Jahr 2010 inder Ukraine. Nach den Erkenntnissen der Botschaft lebt erdort freiwillig und werde auch nicht von irgendeiner ukraini-schen Behrde an der Ausreise gehindert.

    Kein Rechtsstreit per E-Mail mglich

    Der Deutsche gab an, dass ihm in Deutschland eine Haft-strafe drohe, weshalb er nicht die Absicht habe, in das Bun-desgebiet zurckzukehren. Auf Nachfrage der deutschenSozialbehrden machte der Klger keine weiteren Angabenzu seinen aktuellen finanziellen Verhltnissen und Wohnum-stnden. Daraufhin erhielt er die Absage ber Zahlung vonSozialhilfe. Gegen diese Entscheidung erhob er per E-MailKlage beim Sozialgericht Stuttgart und weigerte sich, seinevollstndige Anschrift anzugeben. Das Sozialgericht wies dieKlage daraufhin als unzulssig ab. Diese hat das Landessozi-algericht besttigt und ebenfalls die wiederum nur per E-Mail ohne Nennung einer Postanschrift eingelegte Berufung als unzulssig verworfen.

    Die Begrndung der Richter: Nur mit der bloen Angabeeiner E-Mail-Adresse kann kein Rechtsstreit gefhrt werden.Damit besteht kein Anspruch auf Sozialhilfe im Ausland.Auslandssozialhilfe gibt es nur in auergewhnlichen Notla-gen und wenn die Rckkehr in das Bundesgebiet aus be-stimmten Grnden nicht mglich ist. Hierfr ist derAntragsteller beweispflichtig; er hat jedoch keine verwertba-ren Angaben zu seinen Verhltnissen gemacht. Auerdemstellt die behauptete drohende Strafverfolgung in der Bun-desrepublik kein anzuerkennendes Rckkehrhindernis dar.

    SOZIALHILFEFR DEUTSCHE IM AUSLAND:

    SGB 24 ABS. 1-3 SGB XII

    Deutsche, die ihren gewhnlichen Aufenthalt im Aus-land haben, erhalten keine Leistungen. Hiervon kann imEinzelfall nur abgewichen werden, soweit dies wegeneiner auergewhnlichen Notlage unabweisbar ist undzugleich nachgewiesen wird, dass eine Rckkehr in dasInland aus folgenden Grnden nicht mglich ist:1. Pflege und Erziehung eines Kindes, das aus rechtli-

    chen Grnden im Ausland bleiben muss,2. lngerfristige stationre Betreuung in einer Einrich-

    tung oder Schwere der Pflegebedrftigkeit oder3. hoheitliche Gewalt.(2) Leistungen werden nicht erbracht, soweit sie vondem hierzu verpflichteten Aufenthaltsland oder von an-deren erbracht werden oder zu erwarten sind.(3) Art und Ma der Leistungserbringung sowie der Ein-satz des Einkommens und des Vermgens richten sichnach den besonderen Verhltnissen im Aufenthaltsland.

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    RECHTLICHESUS-AMERIKANER OHNE AUFENTHALTSGENEHMIGUNG KANN VORLUFIG SOZIALHILFE ERHALTEN

    Ein in Deutschland lebender bedrftiger US-Amerikanerhat vorlufigen Anspruch auf Sozialhilfe, sofern er sichmindestens sechs Monate in der Bundesrepublik aufgehaltenhat und das Verfahren zur Aufenthaltsbewilligung noch nichtabgeschlossen ist. Dies hat das Landessozialgerichts (LSG)Rheinland-Pfalz entschieden (Az. L 6 AS 173/16 B ER).

    Geklagt hatte ein 1990 geborener US-amerikanischer Staats-brger, der zunchst als Truppenangehriger der US-Streit-krfte in Deutschland stationiert war. Nach dem Ausscheidenaus dem Militrdienst war dieser zu seiner deutschen Freun-din gezogen. ber seinen Antrag auf Erteilung einer Aufent-haltserlaubnis hatte die Auslnderbehrde bis zurEntscheidung des Landessozialgerichts nicht entschieden. Dader Antragsteller und seine Partnerin nur geringfgige Be-schftigungen ausben, die nicht zur Deckung ihres Lebens-unterhalts ausreichen, beantragten sie bei dem zustndigenJobcenter die Bewilligung von Grundsicherungsleistungen.Diese wurden fr den Antragsteller abgelehnt, da er vonGrundsicherungsleistungen nach dem SGB II ausgeschlossensei.

    Daraufhin stellte der Klger beim Sozialgericht Mainz einenEilantrag. Die Mainzer Richter besttigten allerdings die Auf-fassung des Jobcenters und entschieden, dass der US-Brgerkein Arbeitslosengeld II erhalten knne. Die Begrndung:Laut Paragraf 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II habe er als Ausln-der ohne gltige Aufenthaltsgenehmigung keinen Anspruchauf Sozialhilfe.

    Dem gab das LSG grundstzlich Recht, entschied jedoch,dass der Klger so lange Leistungen nach dem SGB XII er-hlt, bis ber seinen Aufenthalt entschieden ist. Die fr dasRecht der Grundsicherung zustndigen Senate des Bundes-sozialgerichtes (BSG) gehen bereinstimmend davon aus,dass einem Auslnder, der von Grundsicherungsleistungenausgeschlossen ist, zumindest Sozialhilfeleistungen im Er-messenswege zu erbringen sind.

    Im Falle eines verfestigten Aufenthalts ber sechs Monate soll dieses Ermessen aus Grnden der Systematik des So-zialhilferechts und der verfassungsrechtlichen Vorgaben desBundesverfassungsgerichts zum Grundrecht auf Gewhrleis-tung eines menschenwrdigen Existenzminimums in derWeise reduziert sein, dass regelmig zumindest Hilfe zumLebensunterhalt in gesetzlicher Hhe zu erbringen ist(Grundsatzentscheidung vom 3. Dezember 2015 B 4 AS44/15 R SozR 4-4200 7 Nr. 43).

    GEPCKBEFRDERUNG IM FLUGZEUG NICHT UNBEDINGT KOSTENLOS

    Bucht ein Kunde einen Flug, kann er nicht automatischdavon ausgehen, dass die Gepckbefrderung gratis er-folgt. Das geht aus einem krzlich vom Amtsgericht Mn-chen gefllten Urteil hervor (Az.: 159 C 12576/15).

    Geklagt hatte ein Passagier einer israelischen Fluggesell-schaft, der ber das Internetportalder Airline einen Flug fr zwei Per-sonen von Berlin nach Tel Aviv fr416,42 Euro gebucht hatte. Erstbeim Rckflug wurden ihm undseinem Begleiter pro Gepckstck-mitnahme 40 US-Dollar zustzlichberechnet, insgesamt pro Personalso 80 US-Dollar. Gegen diese Ex-trakosten fr die Gepckstckeklagte er. Die Fluggesellschaft hattezwar in den Allgemeinen Ge-schftsbedingungen darauf hinge-wiesen, dass im gebuchten Tarifnur ein Handgepckstck pro Rei-senden kostenfrei transportiert

    werde. Diese Angaben bezeichnete der Klger als unver-stndlich und darber hinaus nicht ausreichend mit in denVertrag einbezogen.

    Die Richter wiesen seine Klage ab. Der Kunde habe nichtnachweisen knnen, dass die unentgeltliche Befrderung der

    Gepckstcke Bestandteil seinesVertrages gewesen sei. Heutzutageseien neben Billigfluggesellschaftenauch herkmmliche Airlines auswirtschaftlichen Grnden dazubergegangen, beim Basistarif nurwesentliche Dienstleistungen anzu-bieten. Dadurch wrden Leistun-gen wie Sitzplatzreservierung,Gepckbefrderung oder Bordgas-tronomie zu fakultativen Dienstleis-tungen und seien ohneentsprechende Zusicherung auchnicht einklagbar.

    Quelle: tip.de und cibt.com Patryk Kosmider - Fotolia.com

    Butch - Fotolia.com

    http://cibtvisas.de/?login=expat-news%20%5Ct%20_blankhttp://cibtvisas.de/?login=expat-news%20%5Ct%20_blankhttp://www2.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/695/broker.jsp?uMen=69554528-9a90-11d4-a735-0050045687ab&uCon=585305e2-0e62-9551-9cff-459102e4e271&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042%20%5Ct%20_blank

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    EXPATRIATESDRatgeber zum Auswandern gibt es inzwischen viele,ebenso deren Formate. Es gibt lustige, aber wenig in-formative, groe und trocken anmutende Lektren, es gibtkompakte Ratgeber, bei denen viele Informationen fehlen, esgibt sehr sachliche Bcher oder leicht zu lesende Romane,die Tipps leicht leserlich vermitteln.

    Im Schlepptau nach Amerika hat nicht das Vorhaben, allenAuswanderern gerecht zu werden. Es bezieht sich auf Expat-Frauen in den USA. Durch diese Eingrenzung bleibt das Buchmit 177 Seiten im A5 Format kompakt. Trotzdem erhlt derLeser ausfhrliche Informationen rund um sein Auslandsvor-haben, die ausreichend informativ sind, um einen gutenberblick zu erhalten, jedoch auch einen angenehmen Un-terhaltungswert bieten.

    Die Autorinnen liefern in ihrem Buch zum Einstieg ein paarZahlen zum Auswandern. Danach erhlt der Leser einen Ge-samtberblick ber das, was auf die typische Expat-Frau inder Zeit des Auslandsaufenthaltes zukommen wird. Es gehtum den Kulturschock im Allgemeinen und um die kulturellenUnterschiede der Amerikaner zu den Deutschen. Da dieAmerikaner uns aus Sicht der Verfasserinnen gar nicht sohnlich sind wie meist angenommen, kann dies fr Amerika-Auswanderer zunchst Irritationen hervorrufen. Die USA-Ex-pertinnen erklren dann auch warum und skizzieren underlutern amerikanische Eigenschaften, teilweise auch diffe-renziert nach Regionen.

    Checkliste fr die Gefhlslage

    Wie in den meisten Ratgebern blich, ist auch diesem Bucheine Checkliste fr die Ausreise, den Aufenthalt vor Ort unddie Rckkehr enthalten, jedoch geht es hier mehr um dieVorbereitung der Gefhlslage. Passt der Auslandsaufenthalt,der dem Lebenspartner offeriert wird, momentan ins Leben?Welche Mglichkeiten der Umsetzung gibt es? Es wird deut-lich herausgestellt, mit welchen Herausforderungen mankonfrontiert wird, wenn man sein bisheriges Leben neu ge-stalten muss und was einem die Integration vor Ort erleich-tert. Die Autorinnen beschreiben zustzlich konkret dasVorgehen des Auslandsvorhabens, von der Planung berden Umzug, das Leben vor Ort bis hin zur Rckkehr.

    Dabei geht es beispielsweise ganz konkret um das Ankom-men vor Ort, die ersten Chaostage und wie man sich imneuen Zuhause schnell heimisch fhlt. Auch hilft das Buchbeim Einleben durch die Benennung von typischen Alltagssi-tuationen, zum Beispiel den Umgangsformen bei Einladun-gen, Handwerkern, Einkufen, Bankwesen, Arztbesuchen,Straenverkehr, Kriminalitt, Wetter und Religion. Ausfhr-lich widmen sich die Autorinnen dem Thema Kinder, derenWohlergehen eine groe Rolle spielt.

    Wer plant, demnchst mit Mann oder Familie fr vorberge-hende Zeit in die USA zu ziehen, der erhlt mit Im Schlepp-tau nach Amerika einen berschaubaren aber kompaktenberblick ber zuknftige Herausforderungen. Fr fundierteInformationen ber die kulturellen Unterschiede zwischenUS-Amerikanern und Deutschen ist ein interkulturelles Trai-ning empfehlenswert, und zwar nicht nur fr den Expat sel-ber, sondern auch die gesamte Familie. Denn Studien zeigen:Unvorbereitete Expats sind oft unzufrieden und die aus die-sem Gemtszustand folgenden Entsendeabbrche bedeutenenorme Kosten fr den Arbeitgeber.

    RATGEBER FR EXPAT FRAUEN

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    BUCHINFORMATIONEN:Stefanie Ball, Anja Hasenhtl:

    Im Schlepptau nach Amerika. Anleitung zum erfolgreichen Expat-Dasein in den USA

    Tectum Verlag MarburgISBN 978-3-8288-3617-4

    177 Seiten; 18,95 Euro

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    EXPATRIATESTaiwan, Malta und Ecuador fhren in der bereits zum drit-ten Mal durchgefhrten InterNations Expat Insider Studiedas globale Ranking der besten Lnder fr ein Leben im Aus-land an. Mit ber 14.000 Umfrageteilnehmern handelt essich um eine der umfassendsten Studien weltweit, die sichmit der Lebenssituation von Expatriates befasst.

    Der Studie zufolge ist Deutschland nicht unter den beliebte-sten Ziellndern, obwohl es immerhin den 17. Platz von ins-gesamt 67 Lndern belegt jedoch zwischen Rumnien aufPlatz 16 und Thailand auf Platz 18. Zwar gilt die Bundesrepu-blik als Top-3-Land der besten Arbeitsorte weltweit, siemacht es je-doch Ausln-dern schwer,sich einzuge-whnen.

    Immerhin punk-tet Deutschlandbei den Arbeits-bedingungen:Fast drei Viertel(72 Prozent)aller internatio-nalen Arbeits-krfte hier-zulande sindmit ihrer 39,9-stndigen Ar-beitswoche, dieum 1,5 Stundenkrzer ist als der weltweite Durschnitt von 41,4 Stunden, imAllgemeinen zufrieden.

    Fr Vollzeitarbeitskrfte ist der Unterschied zwischen derdurchschnittlichen deutschen Arbeitswoche und dem globalenDurchschnitt von 44,6 Stunden sogar noch grer. Doch Ex-pats in Deutschland schtzen nicht nur die gebotene Work-Life-Balance, sondern auch ihren sicheren Arbeitsplatz: Fnfvon sieben Befragten sind mit diesem Faktor zufrieden, sodass Deutschland in der Kategorie Jobsicherheit weltweit aufPlatz zwei landet.

    Deutsche als unfreundlich wahrgenommen

    Das Klischee des unhflichen und unfreundlichen Deutschenknnte in der Tat ein Krnchen Wahrheit beinhalten. Die Er-gebnisse der Studie zeigen, dass Expats beim Umzug nachDeutschland kein besonders herzlicher Empfang bereitetwird. In allen Umfragen der letzten drei Jahre wurde die Ge-whnung an die Kultur des Gastlandes von Expats als pro-blematisch beschrieben, so dass Deutschland im Index zurEingewhnung im Ausland allmhlich auf Platz 57 von 67Lndern abgerutscht ist.

    Die meisten Probleme scheint den auslndischen Befragtendie deutsche Sprache zu bereiten: Mehr als sechs von zehnExpats (62 Prozent) haben Mhe, Deutsch zu lernen, undmehr als die Hlfte der Befragten (52 Prozent) sagt, es seieher schwer, hierzulande ohne deutsche Sprachkenntnissezurechtzukommen.

    Schwierigkeiten, Freunde zu finden

    Die zweitgrte Herausforderung besteht darin, unter der lo-kalen Bevlkerung Freunde zu finden. Etwa die Hlfte derBefragten (49 Prozent) bezeichnet dies als Herausforderung,

    whrend welt-weit nur eingutes Drittel (36Prozent) derAussage zustim-men wrde.

    Zudem erwartetExpats, die vollerVorfreude nachDeutschland zie-hen, ein eherfrostiger Emp-fang: Jedervierte Expat (24Prozent) beklagtsich ber den all-gemeinen Man-gel an Freund-lichkeit, wh-

    rend jeder fnfte findet, dass die Deutschen zu ihren ausln-dischen Mitbrgern besonders unfreundlich sind.

    Expats in Taiwan geht es finanziell gut

    Taiwan hingegen ist nicht nur der Spitzenreiter im Gesamt-ranking: Der Inselstaat liegt auch bei den Finanzen ganzvorne und landet bei den lokalen Arbeitsbedingungen aufdem zweiten Platz. Erstaunliche 85 Prozent der dort leben-den Expats sind mit ihrer finanziellen Lage zufrieden, im Ver-gleich zum weltweiten Durchschnitt von 64 Prozent. Mit 94beziehungsweise 95 Prozent der Teilnehmer lobt ein nochhherer Prozentsatz der Expats in Taiwan die Qualitt und er-schwinglichen Kosten der medizinischen Versorgung.

    Malta ist fr das Thema persnliche Finanzen von Platz 42auf 6 gesprungen und das, obwohl der ein Drittel in Maltaarbeitenden Expats angibt, dass ihr Einkommen im Allgemei-nen niedriger ist als das Gehalt fr eine vergleichbare Stellein der alten Heimat. Der Grund fr dieses Paradox: Malta hatvergleichsweise geringe Lebenshaltungskosten und verfgtber bezahlbaren Wohnraum.

    STUDIE: EXPATS IN DEUTSCHLAND LEBEN SICH NUR SCHWER EIN

    https://www.internations.org/expat-insider/

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    EXPATRIATESDas Sozialversicherungssystem inSdkorea ist auerordentlich gutentwickelt und besteht derzeit aus ins-gesamt vier Sulen: Unfallversicherung(seit 1964), Krankenversicherung (seit1977 und verpflichtend fr alle seit1989), Rentenversicherung (seit 1988)und Arbeitslosenversicherung (1995).Aufgrund der schrittweisen Einfhrungder einzelnen Sozialversicherungs-zweige konnte die Regierung aus denjeweils gemachten Erfahrungen lernenund somit gilt das System als relativ so-lide.

    Deutschlands Sicherungsnetz war in den Jahrzehnten desAufbaus stets Vorbild. Dennoch erfasst das aus dem Jahr2003 stammende Sozialversicherungsabkommen lediglichden Bereich der Rentenversicherung. Das bedeutet, dassdeutsche Arbeitnehmer im Fall einer Entsendung unter Aus-strahlung der deutschen Sozialversicherung lediglich von derobligatorischen Zahlung in die koreanische Rentenkasse be-freit werden knnen beziehungsweise im anderen mglichenFall einer lokalen Festanstellung Rentenzeiten anerkannt be-kommen knnen.

    Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils 4,5 Prozentdes Bruttolohns in die staatliche Rentenkasse. Fr die Kran-kenversicherung werden jeweils rund drei Prozent fllig, indie Unfallkasse zahlen Unternehmen fr ihre Angestellten0,6 Prozent ein und fr die Arbeitslosenversicherung mssenAngestellte etwa 0,7 Prozent und Arbeiter je nach Gewerbezwischen 0,9 und 1,5 Prozent des Arbeitslohns abgeben.

    Kaum rzte in lndlichen Regionen

    Das Gesundheitssystem in Sdkorea ist hoch entwickelt. Indie Schlagzeilen kam es in jngerer Vergangenheit lediglichaufgrund des Ausbruchs der Seuche MERS (= Middle EastRespiratory Syndrom). Ein Groteil der Infektionen geschahin den Krankenhusern, weswegen die Regierung Manah-

    men forciert, die Quarantneeinrich-tungen in den Hospitlern zu verbes-sern und striktere Kontrollen vor allembei auslndischen Besuchern durchzu-fhren.

    Die Auflagen fr medizinisches Perso-nal sind sehr hoch es drfen nurrzte, Krankenschwestern, Zahnrzteund Hebammen praktizieren, die eineZulassung des Gesundheitsministe-riums (MIHWAF) vorweisen knnen.Die Arzt- und Krankenhausdichte an

    sich ist gut (siehe Tabelle), allerdings teilt das Land ein Pro-blem vieler Industrienationen: Etwa 90 Prozent der Medizinerpraktizieren in den Grostdten, obwohl etwa 80 Prozentder Bevlkerung auerhalb der Metropolen lebt.

    Bevlkerung ist beraltert

    Hinzu kommt die starke beralterung der Bevlkerung, diewiederum zu rapide steigenden Gesundheitskosten fhrt.Laut OECD liegt die durchschnittliche Lebenserwartung derSdkoreaner bei 82 Jahren (siehe auch Grafik). Auch existie-ren in der Folge zu wenige Altersheime. Der Staat setzt beider Bewltigung dieses Problems auf die Eigenverantwor-tung der Menschen. Die Familie gilt noch immer als Fixsternund somit als ein wichtiger Hafen beim Thema Alter undKrankheit.

    Ohnehin spielen im ffentlichen Leben gesellschaftliches En-gagement und Gemeinsinn eine groe Rolle. Die OECD hatermittelt, dass 72 Prozent der Bevlkerung jemanden kennt,der ihnen im Notfall beistehen wrde. Nichtsdestotrotz istdie traditionelle Grofamilie kaum noch existent, die Schei-dungsraten steigen seit vielen Jahren, die Anzahl der alleiner-ziehenden Haushalte betrug im Jahr 2005 bereits 1,4Millionen.

    SDKOREA:EIN SOLIDES SYSTEM

    Deutsche Unternehmen genieenin Sdkorea seit Jahrzehnteneinen ausgesprochen guten Ruf. Ent-sprechend viele Niederlassungen vonBosch bis Siemens gibt es vor Ort.Deutsche Entsandte erwartet in Sdko-rea ein Sozialversicherungssystem aufhohem Niveau.

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    Quelle: gtai

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    EXPATRIATESSowohl Koreas Einwohner als auch Expats haben eine freieArzt- und Krankenhauswahl. Einschrnkungen gibt es ledig-lich bei spezialisierten Einrichtungen. Wer sich dort behan-deln lassen mchte, bentigt eine berweisung vomHausarzt. Ausnahmen bilden Geburten, Notflle, Zahnbe-handlungen, die Bluterkrankheit und familire medizinischeServices. Je nach Art der Leistung mssen Patienten zwi-schen 20 und 50 Prozent zuzahlen, auch private Zuzahlun-gen bei Medikamenten und Krankenhausaufenthalten sindblich.

    Tatschlich mssen Koreaner Erhebungen aus dem Jahr 2012zufolge etwa 36 Prozent der Gesundheitskosten selbst tra-gen. hnlich wie in Deutschland gibt es aber einen Markt frprivate Krankenzusatzversicherungen, die nicht erstattungs-fhige Kosten absichern. Die Regierung plant jedoch, jenenAnteil der Kosten schrittweise zu erhhen, den die Gesetzli-che Krankenversicherung (NHI) bei schweren Krankheitenwie Krebs, Herzleiden, Schlaganfall sowie Erkrankungen desGehirns und seltenen Krankheiten bernimmt.

    Das staatliche Gesundheitssystem fut im Wesentlichenauf drei Sulen:

    1. Gesetzliche Krankenversicherung (National Health In-surance): Dort sind knapp 97 Prozent der arbeitenden Be-vlkerung pflichtversichert. Anders als hierzulande gibt eskeinen Wettbewerb unter Krankenversicherern, da es nureinen einzigen Anbieter gibt.

    2. Medizinische Frsorge (Medical Aid): Dort sind etwadrei Prozent aller Einwohner aufgefangen, fr die derStaat die Versicherungsbeitrge leistet. Dabei handelt essich um Brger mit geringem Einkommen und chronischKranke.

    3. Langzeit-Frsorgeprogramm (Longterm Care Program):Dieser Zweig sichert seit 2008 Menschen unter 65 Jahrenab, die chronisch erkrankt sind sowie Personen ber 65Jahren, die an speziellen altersbedingten Erkrankungen(wie zum Beispiel Alzheimer oder Parkinson) leiden undeine starke Belastung fr ihre Familie bedeuten. Um indieses Programm aufgenommen zu werden, bedarf eseiner offiziellen Bewerbung.

    Um die steigenden Kosten im Gesundheitswesen zu finanzie-ren, setzt das Land unter anderem auf den Medizintouris-mus. Bis 2020 sollen etwa eine Million Besuchersdkoreanische Gesundheitseinrichtungen besuchen. Beson-ders gro ist der Markt brigens im Bereich der Schnheits-chirurgie. Mit 13 Eingriffen auf 1.000 Einwohner istSdkorea das Land, in dem die Menschen sich weltweit amhufigsten wegen ihres Aussehens unter das Messer legen.

    Trotz aller Probleme luft es in Sachen Gesundheitsversorgungin Sdkorea allem Anschein nach rund: Laut einer Befragungdes Meinungsforschungsinstituts Ipsos unter der Bevlkerungvon 15 Lndern im Jahr 2013 waren Sdkoreaner mit ihrerGesundheitsversorgung am meisten zufrieden. Sie erreichtensogar die hchste Punktzahl in allen Kategorien.

    Sdkorea: Lebenserwartung bei der Geburt von 2002 bis 2013 (in Jahren)

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    FLUGREISENDE WOLLEN DIGITALE SHOPPING-ANGEBOTE AN BORD

    AIRLINES

    Einkaufen ber den Wol-ken knnte schon baldmehr sein als Parfum undSchmuck aus dem Duty-free-Sortiment. Dank digita-ler Technologien wird esPassagieren knftig mglichsein, alle Arten von Einku-fen und Bestellungen ausdem Flugzeug zu erledigen.Und das wrden viele Flug-reisende begren, wie einereprsentative Befragungvon 994 Passagieren imAuftrag des DigitalverbandsBitkom zeigt.

    Demnach mchten sich 43Prozent knftig gerne schonwhrend des Flugs onlineTaxi, Kofferdienst oder an-dere Services am Flughafenvorbestellen. 29 Prozent derBefragten htten gerne dieMglichkeit, whrend desFlugs online Duty-free-Arti-kel zu shoppen und dieseanschlieend am Gepck-band abzuholen. Eine Liefe-rung der im Flughafenshopgekauften Artikel nachHause wnscht sich jedervierte Befragte (24 Prozent).Am beliebtesten ist dieMglichkeit, Speisen undGetrnken fr den Aufent-halt an Bord vor dem Flugonline zu bestellen. Knappdie Hlfte aller Befragten(46 Prozent) gibt an, diesesShopping-Angebot whrendeiner Flugreise knftig gernenutzen zu wollen.

    Besonders die jngere undmittlere Altersgruppewnscht sich Shopping-An-gebote whrend der Flug-reise. Das Online-Vorbestellen von Bordspei-sen und -getrnken vor demFlug wrden zum Beispielgerne die Hlfte der 14-29-Jhrigen (50 Prozent) und48 Prozent der 30-49-Jhri-gen nutzen. Bei den 50-64-Jhrigen sind es 43 Prozent,bei den ab 65-Jhrigen 38Prozent. Jeder Fnfte ausder Gruppe der 14-29-Jhri-gen (19 Prozent) und ausder Gruppe der 30-49-Jhri-gen (19 Prozent) htte au-erdem gerne dieMglichkeit, whrend desFlugs auf gewohnten Inter-netportalen online zu shop-pen und dann die Warenach Hause geliefert zu be-kommen. Bei den 50-64-Jhrigen sind es 18 Prozent.

    Jeder Fnfte aus der Gruppeder 14-29-Jhrigen (22 Pro-zent) und jeder Vierte ausder Gruppe der 30-49-Jhri-gen (24 Prozent) httegerne die Mglichkeit, wh-rend des Flugs auf demSmartphone oder dem En-tertainment-System Infor-mationen zu den Shops imFlughafen zu erhalten. Beiden 50-64-Jhrigen sind es21 Prozent, bei den ab 65-Jhrigen 16 Prozent.

    AUSTRIAN AIRLINES

    Die sterreichische Au-strian Airlines hat ihrFlugangebot aufgestockt.Am 4. September diesesJahres hob der Erstflug vonWien nach Isfahan ab. Vor-erst sind drei wchentlicheFlge in die iranische Pro-vinzhauptstadt geplant. Abdem Sommerflugplan 2017soll dann um einen zustzli-chen Flug pro Woche aufge-stockt werden. Insgesamtstehen damit ab September2016 bis zu 17 Direktflgepro Woche in den Iran aufdem Flugplan von AustrianAirlines. Hintergrund derAngebotsaufstockung ist einneues Luftverkehrsabkom-men zwischen sterreichund dem Iran, das nach 30Jahren erstmals neu verhan-delt werden konnte.

    Ebenso neu ist die Verbin-dung von Wien nach Hong-kong, die am 5. Septemberdieses Jahres startete. Bis zufnfmal pro Woche bedientder rot-wei-rote Flag-Car-rier diese neue Verbindung.Immer dienstags, mitt-wochs, donnerstags, sams-tags und sonntags hebt dieBoeing 777 um 17.50 Uhr(Ortszeit) in der sterreichi-schen Hautstadt ab und er-reicht die Sdkste Chinasum 11.25 Uhr am Folgetag.Nach einem eineinhalb stn-digen Aufenthalt geht es jeweils montags, mittwochs,donnerstags, freitags undsonntags zurck in diesterreichische Metropolean der Donau.

    FLYBE

    Die britische Regional-fluggesellschaft Flybeerweitert ihr Streckennetzund bietet Geschfts- undFreizeitreisenden ab soforttglich Flge von Mnchennach Southampton an.Samstags startet der Fliegerin Southampton um 12.30Uhr und landet um 15.50Uhr in Mnchen. Der Rck-flug startet um 16.30 Uhrmit Landung in Southamp-ton um 18.05 Uhr. An allenanderen Tagen startet derFlug um 16.05 Uhr inSouthampton und landet

    um 19.35 Uhr in Mnchen.Zurck geht es kurze Zeitspter um 20.15 Uhr abMnchen mit Landung inSouthampton um 21.50 Uhr.

    Mit Southampton fliegtFlybe nun insgesamt zweiZiele von Mnchen nachGrobritannien an. Seit2015 bedient die Airline be-reits die Strecke von Mn-chen nach Cardiff. Reisendeknnen zudem auf beidenFlugstrecken von dem Co-deshare-Abkommen mit AirBerlin profitieren.

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    AIRLINES

    Am 13. September die-ses Jahres hob ein Hai-nan Airlines Airbus A330von Chinas Changsha Hu-anghua International Airportab und landete nach zehnStunden in der Luft erfolg-reich auf dem Sydney King-ford Smith Airport. Vor derLandung flog das Flugzeugber das Opernhaus in Syd-ney sowie die Sydney Har-bour Bridge. Der Flugmarkiert offiziell die Einfh-rung von Hainan Airs Direkt-flug zwischen Changshaund Sydney, wodurch das

    internationale Streckennetzder Fluggesellschaft weiterausgebaut wird und sich dieFlugoptionen fr ihre inter-nationalen Reisepassagiereverbessern.

    Mit Unterzeichnung des chi-nesisch-australischen Frei-handelsabkommen(ChAFTA) am 17. Juni 2015verlngerte die australischeRegierung die Gltigkeits-dauer von Mehrfachvisa frchinesische Brger von dreiauf zehn Jahre und wirdsomit zum vierten Land, das

    chinesischen Brgern daszehn Jahre lang gltige Do-kument fr mehrfaches Ein-reisen anbietet.

    Hainan Airlines hat diesesJahr bislang vier internatio-nale Strecken hinzugefgt:Changsha-Los Angeles, Bei-jing-Tel Aviv, Beijing-Man-chester und Beijing-Calgary.Nach Einfhrung desChangsha-Sydney-Flugsplant die Fluggesellschaft,auch die Strecken Xi'an-Syd-ney und Xi'an-Changsha-Sydney hinzuzufgen.

    HAINAN AIRLINES

    DEUTSCHE AIRLINES VERBRAUCHTEN 2015 NUR NOCH 3,63 LITER PRO PASSAGIER UND 100 KILOMETER

    Laut dem Klimaschutzreport 2016 des Bundesverbandesder Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) erzielten diedeutschen Airlines in 2015 mit 3,63 Litern Kerosin pro Per-son und 100 Kilometer eine neue Bestmarke. Die deutschenFluggesellschaften haben ihren Treibstoffverbrauch pro Pas-sagier seit 2009 durchschnittlich um 1,68 Prozent verringertund damit das Branchenziel von 1,5 Prozent bererfllt.Trotz hoher Wachstumsraten ist auch der Anteil des Luftver-kehrs an den globalen CO2-Emissionen kontinuierlich von2,81 im Jahre 2000 auf 2,48 Prozent in 2013 gesunken.

    Der Luftverkehr wird kologisch immer effizienter, denn esgelingt, die Zunahme des Kerosinverbrauchs und der CO2-Emissionen geringer zu halten als das Verkehrswachstum.Whrend sich der deutsche Luftverkehr seit 1990 mehr alsverdreifacht (+223 Prozent) hat, stieg der Kerosinverbrauchlediglich um 85 Prozent. Der durchschnittliche Verbrauch derdeutschen Flotte pro Person und 100 Kilometer ist seit 1990um 42 Prozent gesunken.

    Die wichtigsten Kennzahlen aus dem Klimaschutzreport2016:

    Fluggesellschaften investieren in neue TechnologienDie deutschen Fluggesellschaften investieren kontinuierlich inneues Fluggert derzeit in 252 verbrauchsrmere Flug-zeuge zum Listenpreis von insgesamt 43 Milliarden Euro. Da-durch konnte der Kerosinverbrauch bei 100Personenkilometern auf 3,63 Liter gesenkt werden. Die In-vestitionen in die Erneuerung der Flotten knnten hher aus-fallen, wenn der Gesetzgeber die wettbewerbsverzerrendenSonderbelastungen bei Luftverkehrsteuer, Luftsicherheitsge-bhren und Flugsicherungsgebhren abbauen wrde.

    Auch Flughfen senken CO2-AusstoDie Flughfen konnten ihre spezifischen CO2-Emissionenzwischen 2010 und 2014 um mehr als 21 Prozent auf 2,45kg CO2 pro Verkehrseinheit senken.

    Deutsche Flugsicherung reduziert UmwegeDie durchschnittliche Abweichung von der Ideallinie einerFlugstrecke konnte in den vergangenen fnf Jahren inDeutschland um 31 Prozent reduziert werden. Dadurch wur-den allein 2015 rund 65.000 Tonnen weniger CO2 ausgesto-en.

    Weniger CO2-Emissionen auf innerdeutschen StreckenDer Anteil des innerdeutschen Luftverkehrs an den gesamtenCO2-Emissionen in Deutschland lag im Jahr 2014 bei 0,28Prozent. Den Fluggesellschaften ist es gelungen, diesen An-teil im Vergleich zu 1990 um 7 Prozent auf 2,2 MillionenTonnen CO2 zu senken, obwohl der innerdeutsche Luftver-kehr im selben Zeitraum um 57 Prozent gewachsen ist.

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    VERMISCHTESINTERNET AUCH IM URLAUB UNVERZICHTBAR

    Dreiundachzig Prozent der Deut-schen knnen im Urlaub nicht aufdas Internet verzichten, zehn Prozentmehr als vor einem Jahr. Das ist das Er-gebnis einer aktuellen Studie im Auf-trag der LTUR Tourismus AG.

    Hatten Frauen (74 Prozent) im Ver-gleich zu Mnnern (71 Prozent) 2015noch die Nase vorn bei der Internet-Nutzung im Urlaub, haben die Mnner(82,8 Prozent) inzwischen nicht nuraufgeholt, sondern liegen neuestenZahlen zufolge sogar hauchdnn vorden Frauen (82,4 Prozent). Zurckzu-fhren ist diese Entwicklung nicht zu-letzt darauf, dass immer mehr Mnnertrotz Auszeit arbeiten: Wie die repr-sentative Umfrage zeigt, geht mittler-weile bereits jeder fnfte Mann selbstin den Ferien regelmig aus berufli-

    chen Grnden ins Netz (Frauen: 14Prozent). 69 Prozent der Urlauberinnennutzen das Internet hingegen aus-schlielich privat (Mnner: 63 Prozent).

    Und was machen die deutschen Touris-ten online? Am hufigsten schreibenund lesen sie E-Mails, schauen nachder Wettervorhersage und lesen Aus-flugstipps, Restaurantempfehlungensowie Infos ber den Urlaubsort. Aufden weiteren Pltzen des Rankings lan-deten unter anderem chatten mitFreunden (zum Beispiel per WhatsApp),Facebook, Instagram oder andere so-ziale Netzwerke, Homepage von Tages-zeitungen/Online-Medien besuchen,Urlaubsfotos im Onlinespeicher sichernund Nutzung von Bewertungsportalenwie TripAdvisor, HolidayCheck & Co..

    KURIOSITTEN AUS DEM MIETWAGENVERLEIH

    Was Autovermietern von kreati-ven sowie kriminellen Kundengeboten wird, hat billiger-mietwagen.de zusammengestellt.

    Leihauto als HotelzimmerWer einen Mietwagen hat, kann sichdas Hotelzimmer sparen so zumin-dest dachte ein Kunde, der einen ge-mieteten Kombi nach der Abholung indie Autowerkstatt brachte. Dortwollte er die Rckbank aus-bauen lassen, um Platz fr seineLuftmatratze zu haben. Als dieWerkstatt den Umbau des Miet-wagens verweigerte, be-schwerte sich der Kunde beimAutovermieter. Doch auch derteilte ihm mit, dass die Umge-staltung eines Leihfahrzeugsnicht gestattet sei. Der Kundereagierte mit Unverstndnis,schlielich habe man ihm beieiner frheren Anmietung aucherlaubt, die Zentralverriegelungzu blockieren. Ob das wiederumstimmt, lsst sich genausowenig prfen wie der letztendli-che bernachtungsort des Kun-den.

    Geliehene StatussymboleAngehende russische Agenten wolltenihren erfolgreichen Abschluss an derMoskauer Geheimdienst-Akademie ge-bhrend feiern und mieteten kurzer-hand 30 Mercedes G-Klasse fr einenAutokorso durch die russische Haupt-stadt. Bei der Fahrt durch MoskausStraen verstieen sie nicht nur gegenVerkehrsregeln und blockierten ganze

    Straenzge, sondern lieen die Ak-tion auch noch filmen. Das professio-nell geschnittene Video der jungenGeheimdienstler sowie Aufnahmenvon Schaulustigen gibt es im Internet.Ebenfalls darauf zu sehen: smtlicheVerkehrsverste whrend des Auto-korsos.

    Mietwagen als ErsatzteillagerAuf einem Werkstattgelnde er-kannte der Mitarbeiter einer Au-tovermietung einen Mercedesaus der eigenen Flotte wieder,an dem Tren und Teile derHeckklappe abmontiert waren.Direkt daneben stand ein weite-res baugleiches sowie gleichfar-biges Fahrzeug, dem dieselbenTeile fehlten. Die alarmierte Poli-zei nahm daraufhin vier Mnnerfest, die nun im Verdacht ste-hen, dass sie defekte Teile desMercedes mit intakten Teilendes gemieteten Autos ersetzenwollten.

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    VERMISCHTESKINDER BERATEN DIE ELTERN IN SACHEN URLAUB

    Vierundsechzig Prozent der Elternbeziehen ihre Kinder in die Ent-scheidung ein, wohin die nchste Fa-milienreise geht. Eltern von Teenagernzeigen mit 59,2 Prozent dafr eineetwas geringere Bereitschaft. Dass Kin-der und Jugendliche zunehmend Ein-fluss auf die Reiseplne der Familiehaben, zeigten schon 2015 die Umfra-gen von YouGov fr das Ferienhaus-portal fewo-direkt und OnePoll frThomas Cook.

    Die Umfrage belegt auch: Kinder be-nutzen eher Online-Informationen als

    gedruckte Broschren, um sich berdie Reiseplanung zu informieren. Dabeiverwenden 38,5 Prozent vor allem Ta-blets, gefolgt von Laptop und Smart-phone mit jeweils 35 Prozent. Nurknapp ein Fnftel (19,5 Prozent) mchteeine Broschre zu Rate ziehen. Kinderunter 13 Jahren bevorzugen Tablets (27Prozent) sowie Laptops (25 Prozent),Teenager eher Smartphones (24 Pro-zent) oder Desktop-Gerte (22 Prozent).

    Nur zwei Prozent der Befragten gebenan, dass ihre Kinder sich nicht ber Rei-seziele und Unterkunft informieren.

    Insgesamt hlt sich der Einfluss desNachwuchses aber in Grenzen. Nur 15Prozent der Eltern treffen die endgl-tige Entscheidung ber Reiseziel undUnterkunft ganz nach den Wnschender Kinder.

    POSTKARTE IST BELIEBTESTER GRUSS AUS DEM URLAUB

    Alles digital? Von wegen! Die gutealte Postkarte ist beliebt wie ehund je. Zumindest in den schnstenWochen des Jahres. Einer Erhebungder LTUR Tourismus AG zufolge sen-den drei von vier Deutschen Gre ausdem Urlaub die weitaus meisten aufdem traditionellen Weg. Denn wie diereprsentative Erhebung zeigt, sindPostkarten fr 78 Prozent der Reisen-den eindeutig die erste Wahl, wenn esum das bermitteln von Urlaubsgr-en geht.

    Frauen greifen hufiger zum StiftPostkarten werden demnach mehr alsdoppelt so hufig an die Daheimge-

    bliebenen verschickt wie beispielsweiseWhatsApp-Nachrichten oderSMS/MMS. Besonders das weiblicheGeschlecht greift whrend der Feriensehr gerne zum Stift. So schreiben 84Prozent der Frauen eine Postkarte, wei-tere vier Prozent sogar Briefe. Bei denMnnern hingegen entscheiden sich le-diglich 71 Prozent fr eine Postkarte.Weniger als ein Prozent kme auf dieIdee, einen Brief vom Urlaubsort abzu-schicken.

    Erledigt wird die Aufgabe in der Regelzur Ferienmitte oder ganz spontan,abhngig etwa vom Wetter bezie-hungsweise Tagesprogramm. ber die

    Hlfte aller Bundesbrger nimmt sichmaximal zehn Minuten Zeit fr Ur-laubsgre. Gut ein Drittel investiertimmerhin bis zu 60 Minuten. Vor allemFrauen sind laut Studie bereit, sichauch schon mal eine Stunde und mehrhinzusetzen, um ihre Mitmenschen mitein paar netten Zeilen zu erfreuen.

    Auch der Chef bekommt eine KarteUnd wer sind die Adressaten? Neunvon zehn Urlaubsgren gehen anFreunde und Bekannte. Genauso vielean Familienangehrige. Erst mit gro-em Abstand folgen dann Arbeitskolle-gen (23 Prozent) und Nachbarn (15Prozent). Fnf Prozent melden sich beiihrem Chef. Damit liegt der eigene Vor-gesetzte noch vor Helden des All-tags wie dem hilfsbereitenHausmeister, der treuen Putzfrau, derfreundlichen Kioskbesitzerin oder demzuverlssigen Zeitungszusteller.

    Sechs Prozent der Deutschen verschik-ken die Urlaubsgre brigens nur,weil sie der Meinung sind, dass esschlicht und einfach von ihnen erwar-tet wird. Die hufigste Antwort der Be-fragten lautet jedoch: Weil ich michauch darber freue. Jeden Vierten hatein Urlaubsgru bereits dazu inspiriert,selbst eine Reise zu buchen. Bei fastzehn Prozent kam dies sogar schonhufiger vor.

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    VERMISCHTESGEBURTSORT AUSLAND: LUXEMBURG UND SCHWEIZ AN DER SPITZE

    Laut der OECD wurden rund 43 Pro-zent der in Luxemburg lebendenMenschen im Ausland geboren. In derSchweiz ist mehr als jeder vierte (28Prozent) Einwohner nicht in diesemLand zur Welt gekommen. Dies lsstzunchst einmal keine eindeutigenRckschlsse auf die Staatsbrger-schaft der Person oder ihrer Eltern odersonstige Hintergrnde zu. Dennochweichen diese Lnder signifikant vonanderen Staaten der Welt ab.

    Zum Vergleich: In Deutschland sind nur13 Prozent der hier lebenden Personennicht hier geboren genauso viele wiein den USA und in Norwegen. Einenbesonders geringen Anteil an im Aus-land geborenen Personen verzeichnethingegen Finnland (fnf Prozent).

    FLCHTLINGSKINDER IN DEUTSCHLAND DAS ERSTE JAHR

    Die Flchtlingskrise dominiert nichtnur seit geraumer Zeit die Me-dien, sie ist auch ein hufiges und oft-mals brisantes Thema im Privatleben.Doch trotz dieser Informationsflle undobwohl viele Deutsche eventuell inzwi-schen auch Flchtlinge als Nachbarnhaben sei es, dass in der Nhe Unter-knfte errichtet wurden oder dassFlchtlinge in der Nachbarschaft einge-zogen sind kennen nur wenige De-tails zu den Lebensumstnden dieser

    Menschen. Urschlich sind besondersoft die Sprachbarrieren.

    Die Autorin Hanna Schott hat sich die-ser Frage angenommen und lsst denLeser an den Leben der Flchtlinge inDeutschland teilhaben. In Angekom-men! Vier Kinder erzhlen von ihremersten Jahr in Deutschland erzhlt siedie Geschichte von vier Kindern, dieaus den unterschiedlichsten Grndenin Deutschland ankommen, mit Familieoder alleine. Zwar besteht die Leserziel-gruppe vorrangig aus Kindern, aberauch Erwachsene erhalten durch die Er-zhlungen teilweise neue Einblicke inandere Formen des Lebens.

    Das Buch thematisiert die verschieden-sten Eindrcke und Probleme aus Sichtder Flchtlingskinder, die in der erstenZeit nach der Ankunft in Deutschlandentstehen. So sind es die allgemeinen,fr uns selbstverstndlichen Dinge desalltglichen Lebens, die auf die frem-den Kulturen teilweise groen Eindruckmachen und fr Verwirrung sorgen.Der Einkauf in einem groen Super-markt ist eine ganz andere Herausfor-

    derung als im Ursprungsland, in demkleine Lden mit persnlichem Kontaktdie Regel sind. In einem anderen Fallsind Dusche und Badezimmer eingnzlich ungewohnter Luxus. Aberauch religise Unterschiede werden an-gesprochen und Probleme mit derIdentitt, der Schulbildung der Elternoder der Integration sowie aus unsererSicht profane Dinge wie Schwimmengehen, ohne sich nackt zu zeigen.

    Der Autorin gelingt es auf sensible Art,durch die interessante Mischung derGeschichten von vier Kindern mit ver-schiedenen Migrationshintergrndenund ebensolchen unterschiedlichen

    Problemen deutschen Kin-dern fremde Kulturennher zu bringen.

    BUCHINFOS:Hanna Schott: Angekommen!Neufeld VerlagISBN 978-3-86256-074-5;123 Seiten; 12,90 Euro

  • GESUNDHEITUSA: "ZUCKERSTEUER" AUF GETRNKE ZEIGT WIRKUNG

    Steuern auf stark zuckerhaltige Ge-trnke fhren dazu, dass derenKonsum in einkommensschwachenHaushalten deutlich zurckgeht. Zudieser Erkenntnis kommt eine Befra-gung durch Wissenschaftler der Univer-sity of California, Berkeley. Die Stadtan der Westkste hat 2014 als eine derersten in den USA eine "Zuckersteuer"auf Softdrinks eingefhrt.

    Laut der im "National Journal of PublicHealth" erschienenen Studie ist vierMonate nach der Steuereinfhrung derKonsum bei Niedrigverdienern in Ber-keley um 21 Prozent zurckgegangen.Gleichzeitig ist der Wasserkonsum ge-stiegen, so die Studienautoren. In denNachbarstdten San Francisco undOakland ist der Konsum von stark zuk-kerhaltigen Erfrischungsgetrnken hin-gegen um vier Prozent gestiegen. DieGetrnke-Industrie meldet indes Zwei-fel an und kritisiert die Methode derForscher. Schlielich wrden Befra-gungsteilnehmer ihr eigenes Ernh-

    rungsverhalten nicht akkurat wiederge-ben, so die American Beverage Asso-ciation.

    Ungeachtet der Kritik zeigen die Ergeb-nisse in Berkeley in dieselbe Richtungwie jene aus Mexiko. Der sdlicheNachbar hat die Zuckersteuer 2014gleich landesweit eingefhrt und ver-zeichnet einen Rckgang um 17 Pro-zent bei Konsumenten mit einemniedrigen Einkommen. Das Gutedaran: Die niedrige Bereitschaft, frSoftdrinks in die Tasche zu greifen, hatpositive Effekte auf die Gesundheit derBrger und entlastet in weiterer Folge

    den ffentlichen Gesundheitssektor.bermiger Zuckerkonsum kann be-kanntermaen zu Fettleibigkeit, Diabe-tes und Karies fhren. Schtzungenbelaufen sich allein in den USA aufber 180.000 Tote pro Jahr (pressetextberichtete).

    Kritiker der Softdrink-Steuer verweisenebenso auf lokale Gewerbe, die darun-ter leiden, wenn Getrnke in der Nach-barstadt gnstiger zu haben sind. DieBefragung in Berkeley hat jedoch erge-ben, dass gerade einmal zwei Prozentder Konsumenten aus diesem Grundauerhalb der Stadt einkaufen gehen.Vielmehr nehmen sich jetzt immermehr Politiker ein Beispiel an der Stu-dentenstadt. Philadelphia ist bereitsnachgezogen. San Francisco und Oak-land planen eine Steuer im Herbst.Auch Grobritannien kann dieser Ideevieles abgewinnen. Auf der Insel ist dieZuckersteuer ab 2018 geplant.

    Quelle: www.pressetext.com

    KLIMAWANDEL WIRD FR US-STDTE ZUR ERNSTEN GEFAHR

    berschwemmungen, hrtere und ln-ger andauernde Hitzewellen, ver-strktes Auftreten von Krankheiten, diedurch Zecken, Flhe oder Moskitos ver-ursacht werden oder mehr Patientenmit Asthma aufgrund gestiegener Ozon-werte: Mit all diesen Problemen wer-den vor allem US-Stdte zu kmpfenhaben, wie Forscher der George Wa-shington University im Zuge einer Klima-Folgenabschtzung untersucht haben.

    Laut dem Team um Sabrina McCormicksind Stdteplaner noch nicht wirklichauf diese Herausforderungen vorberei-tet und bercksichtigen die Gefahrennicht. Besonders stechen bei der Anfl-ligkeit die Bereiche Infrastruktur undRisiken fr bestimmte Bevlkerungs-gruppen hervor. Trotzdem werden beiBeurteilungen durch Experten den Wis-senschaftlern zufolge gerade jene ganzrealen Risiken nicht bercksichtigt.

    McCormick nach legen die in ClimaticChange verffentlichten Forschungs-

    ergebnisse nahe, dass US-Experten ihrenAnsatz verndern mssen. Nur so knnesichergestellt werden, dass ihre Ein-schtzungen fr Stdteplaner und an-dere Stadtverantwortliche von Nutzensind. Deren Ziel sollte es sein, die Ge-sundheit und Sicherheit der Bevlke-rung zu garantieren. Dazu gehren vorallem auch der Zugang zu Energie undnatrlichen Ressourcen wie Trinkwasser.

    Fr die Studie hat McCormick 65 Inter-views mit Personen durchgefhrt, diein sechs US-Stdten arbeiten. Dabeiwurde bei den Vorbereitungen auf denKlimawandel eine sehr groe Band-

    breite sichtbar. Befragt wurden Exper-ten in Boston, Los Angeles, Portland,Raleigh, Tampa und Tucson. Sie kon-zentrierten sich bei ihren Manahmenauf Infrastruktur, Bevlkerung und an-dere lokale Themen. Diese Kategorienentsprechen jedoch laut der Forscherinnicht immer jenen, die von nationalenExperten als sinnvoll erachtet werden.

    Fr eine bessere Vorbereitung auf ex-tremes Wetter sollten laut McCormickgerade die nationalen Experten ihr Au-genmerk weniger auf biophysikalischeRisikovorhersagen ausrichten und mehrauf die Folgen des Klimawandels aufdie menschliche Gesundheit. Die Inter-views machten auch sichtbar, dass dasgrte Problem bei der Beurteilung derdurch die Vernderungen des Klima-wandels bevorstehenden Problemeganz einfach war nmlich, dass man-che Institutionen ihn nicht als ernst-hafte Herausforderung ansahen.

    Quelle: www.pressetext.com24

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    http://www.pressetext.com/?desktop=permanenthttp://www.pressetext.com/?desktop=permanenthttp://ajph.aphapublications.org/doi/abs/10.2105/AJPH.2016.303362http://www.ameribev.org/http://www.ameribev.org/http://www.berkeley.edu/

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    WELTWEITNachtschwrmer in London drfen sich freuen: Ab sofortgibt es neben dem 24-Stunden-Kulturangebot an denWochenenden auch einen entsprechenden U-Bahnbetrieb zumindest auf der Central- und der Victoria-Linie.

    Die U-Bahn verkehrt auf diesen Strecken in den Nchten vonFreitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag knftig allezehn Minuten. Zustzlich zu den Linien Central und Victoriasollen in diesem Herbst noch drei weitere Strecken am Wo-chenende den Nachtbetrieb aufnehmen. Wann genau die Li-nien Jubilee, Northern und Piccadilly (fhrt unter anderemzum Flughafen Heathrow) dazu kommen, ist aber nochoffen.

    Die Preise fr die Nachtfahrten entsprechen den normalenTarifen auerhalb der Hauptverkehrszeiten. Der Betreiber desU-Bahn-Netzes, Transport for London (TfL), sichert zu,dass nachts ebenso viele Sicherheitsbeamte wie tagsbereingesetzt werden. Gegenber den bisher in der Zeit von 1Uhr bis 5.30 Uhr eingesetzten Nachtbussen werden sich dieFahrten dadurch um etwa 20 Minuten verkrzen.

    Mehr Informationen finden sich unter https://tfl.gov.uk TheNight Tube.

    Quelle: tip.de und cibt.com

    LONDON: U-BAHN VERKEHRT AN WOCHENENDEN JETZT AUCH NACHTS

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    Das Emirat Ras Al Khaimah verstrkt seine Aktivitten imdeutschen Markt weiter. Grundlage dafr bieten dieneuen Strategien und Initiativen der Ras Al Khaimah TourismDevelopment Authority (RAKTDA).

    Diese setzt auf Partnerschaften und breit angelegte Promo-tion-Aktivitten, um das Emirat als fhrende Destination frUrlaubs- und Geschftsreisende zu positionieren. In Deutsch-land arbeitet die RAKTDA mit den fhrenden Reiseveranstal-tern zusammen. Auch fr Reisebros ist Ras Al Khaimah

    aktiv und plant zahlreiche Schulungsaktivitten. Im drittenQuartal 2016 sollen rund 5.000 Expedienten Informationenber das Emirat erhalten. Bis September soll ein Reprsen-tanz-Bro in Deutschland ausgewhlt werden, das die Pro-duktschulungen und Trainings weiter intensivieren soll. Beider Produktentwicklung in Ras al Khaimah sind Events einzentrales Element.

    Auerdem wird angestrebt, die Hotelkapazitt von heute5.000 Zimmer um weitere 20.000 bis 25.000 Zimmer zu stei-gern. Dabei soll das Portfolio an Hotels und Resorts nochbreiter werden. Neue Angebote in den Bereichen Wellness,Abenteuer und Kultur zielen verstrkt auf das obere Touris-mussegment. In puncto Anreise setzt das Emirat nach einerAnalyse der Charterverbindungen strategisch auf die Koope-ration mit Linienfluggesellschaften, die Ras Al Khaimah wieQatar Airways direkt anfliegen oder im rund eine Fahr-stunde entfernten Dubai landen.

    Ras Al Khaima ist eines der sieben Emirate der VAE.

    Mehr Infos finden sich unterwww.rasalkhaimahtourism.com.

    RAS AL KHAIMAH: VERSTRKTE AKTIVITTEN AUF DEUTSCHEM MARKT

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    www.pexels.com

    http://www.rasalkhaimahtourism.com/http://cibtvisas.de/?login=expat-news%20%5Ct%20_blankhttp://cibtvisas.de/?login=expat-news%20%5Ct%20_blankhttps://tfl.gov.uk/

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    WELTWEITWir sind stabil, nachhaltig und inder Lage, Investoren aus der gan-zen Welt zu uns zu locken. So selbst-bewusst zeigt sich der Minister frHandel, Industrie und Finanzen des in-dischen Bundesstaates Westbengalen,Amit Mitra, am Rande des MnchnerWirtschaftsforums Geschftsmglich-keiten in Westbengalen gegenberpressetext. Das vom BVMW Bundes-verband mittelstndische Wirtschaftveranstaltete Event soll dazu beitragen,Unternehmen aus Europa anzulocken.

    Die Voraussetzungenfr auslndische Unter-nehmen scheinen sogut wie selten zuvor.Westbengalen gehrtzu den groen Gewin-nern des wirtschaftli-chen Erfolgs Indiens inden vergangenen Jah-ren. Der Bundesstaathat sich mittlerweilezur viertgrten Wirt-schaftsregion des Lan-des entwickelt undwchst stetig weiter.Whrend die indischeWirtschaft insgesamtim Zeitraum von2015/2016 um 7,3Prozent wuchs, ver-zeichnete die westben-galische Wirtschaft einWachstum von 12,02Prozent der strksteWert in ganz Indien.

    Auch politisch zeigt sich Westbengalenfr eine erfolgreiche Zukunft gerstet:Nach beinahe 35 Jahren Amtszeit derkommunistischen Partei regiert seit2011 die liberale Partei All India Trina-mool Congress. Die Regierung wurdegerade fr weitere fnf Jahre im Amtbesttigt und investiert in Infrastrukturund Bildung in der Region. Auch Ab-hishek Singh, stellvertretender Bot-schafter Indiens in Deutschland, siehtgute Rahmenbedingungen fr ausln-disches Engagement. Es hat nie einenbesseren Zeitpunkt gegeben, in West-bengalen zu investieren.

    So verfgt Indien mittlerweile bereine verlssliche Stromversorgung und10.000 Kilometer an Schnellstraen,die die Wirtschaftszentren miteinanderverbinden. Zudem gehren das Tele-kommunikationsnetz sowie die Inter-netversorgung in Westbengalen zu denbesten des Landes. Ende 2015 hat derTelekom-Riese Optiemus Infracom an-gekndigt, seine starke Marktpositionzu festigen. In einem Joint Venture sol-len 200 Millionen Dollar (rund 188,7Millionen Euro) in die Entwicklung ent-sprechender Infrastruktur und Techno-logie gesteckt werden (pressetextberichtete:http://pte.com/news/20151126003).

    Im Zuge der Ausrichtung auf die wirt-schaftliche Entwicklung in der Regionhat der Bundesstaat sein Steuersystemauf ein elektronisches Verfahren umge-stellt. Dieses ist mittlerweile flchen-deckend eingefhrt und garantiert,dass Steuern und Gebhren transpa-rent und vollumfnglich gezahlt wer-den und so Chancengleichheit in derWirtschaft vorherrscht. Zudem soll einemit der Mehrwertsteuer vergleichbareGoods and Services Tax eingefhrtwerden. Ziel ist es, den Handel in ganzIndien und insbesondere in Westben-galen zu vereinfachen.

    In die soziale Entwicklung wird eben-falls investiert. So verfgen ber 2.000Schulen in abgelegenen Teilregionenber eClassrooms, die Fernunterrichtermglichen. Ausbildungszentren sor-gen fr qualifizierten Nachwuchs. In-vestitionen in Westbengalen sind inallen Wirtschaftsbereichen erwnscht.Insbesondere sollen aber die Zementin-dustrie, die petrochemische Wirtschaftsowie der Maschinenbau ausgebautwerden. Diese gehren zu den wichtig-sten Wirtschaftszweigen der Region.Westbengalen liegt am Golf von Ben-galen und mit 91 Millionen Einwoh-nern auf Rang vier unter den indischenBundesstaaten.

    Quelle: www.pressetext.com

    WESTBENGALEN: PARADIES FR INVESTOREN A