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Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" September 2013

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EDITORIALLiebe Leserin, lieber Leser,

schon oft haben wir über Entsendungenvon Mitarbeitern in Regionen mit einembestimmten Gefahrenpotenzial berich-tet. Der Statistik zufolge hat sich alleindie Zahl der Entführungen – um nur einepotenzielle Gefahr zu nennen – zwi-schen 1998 und 2008 verdoppelt. Wa-rum dies so ist und wie Unternehmenihre Mitarbeiter beispielsweise in Ägyp-ten, Tunesien oder Syrien schützen kön-nen, erläutert Sicherheitsexperte undBerufssoldat Benjamin Beutekamp ineinem sehr spannenden Interview ab derSeite 3.

In diesem Sommer war in etlichen Me-dien viel über Probleme von deutschenTouristen in Bezug auf die Anerkennungihrer Krankenversicherungskarte zu lesen.Warum es vermehrt zu Schwierigkeiteninsbesondere in beliebten Reiseländernwie Spanien kam, beschreiben wir ineinem Beitrag auf der Seite 13.

Interkulturell interessierte Leser wird esfreuen, dass wir wieder einen kurzenBusiness-Knigge verfasst haben. Diesmalgeht es um die Geschäftsgepflogenhei-ten in Malaysia. Den entsprechendenBeitrag finden Sie auf der Seite 8.

Auch in Sachen Recht & Steuern im Aus-land hat sich wieder viel getan. Die ak-tuellen und für Sie relevanten Gerichts-urteile haben wir für Sie ab der Seite 6zusammengefasst.

Neben vielen anderen spannenden The-men erfahren Sie zudem Neuigkeitenüber den BDAE, lesen, was die größtenÄrgernisse der Deutschen im Urlaubsind, wohin diese am liebsten verreisenund wie Sie Stress beim Umsteigen anden Flughäfen dieser Welt vorbeugenkönnen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek-türe und denken Sie daran: Der BDAEbegleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihre Silvia Opitz

NEWSLETTER

SEP 13

INHALT

BDAE INTERNBDAE auf der Haupt-stadtmesse .........................2Die schönsten Fotos ausaller Welt ...........................2BDAE an Bord der DKM......2Zahl des Monats ..................2

DAS INTERVIEW“Unternehmen brauchendringend ein Notfallkon-zept für Mitarbeiter in Krisenregionen“ ..................3

RECHTLICHESVisumfreie Einreise in dieMongolei ...........................6Schweiz: Gesetz reglemen-tierte Berufe ......................6Schadensersatz bei verscho-benem Flug........................6Kündigung bei poten-zieller Weiterbeschäfti-gung im Ausland...............7Steuern auf Auslands-rente in Spanien................7

EXPATRIATESBusinessknigge Malaysia:Hauptsache harmonisch.......8

AIRLINE NEWSNeues von den Airlines .......9Stressfaktor: Umsteige-zeiten an Flughäfen........10

VERMISCHTESRatgeber: Auswandern nach Peru.........................11Die größten Ärgernisse im Urlaub.........................11Deutsche urlauben gernezuhause............................12Apple ist wertvollste Marke der Welt ...............12

... FORTSETZUNG AUFSEITE 2 ...

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DIE SCHÖNSTENFOTOS AUS ALLER WELT

Die Mitglieder des BDAE e.V. sind Men-schen, die rund um den Globus verteiltleben und arbeiten. Dort erleben Sienicht nur fremde Länder und Kulturen,sondern auch einzigartige Momente,atemberaubende Landschaften, extra-vagante Gebäude und vieles mehr. Denndie einzelnen Länder, in denen unsereMitglieder leben, sind facettenreich, ge-heimnisvoll und besonders.

All diese Facetten, Geheimnisse und Be-sonderheiten suchen wir mit unseremFotowettbewerb. Machen Sie mit undreichen Sie Ihre Fotos ein! Eine Auswahlder eingereichten Werke fassen wir ineinem inspirierenden Fotokalender zu-sammen, der uns zu dem Gedanken be-wegen soll »Da muss ich hin«.

Alle Finalisten erhalten einen aus denGewinnerbilden zusammengestelltenFotokalender für das Jahr 2015. Unterden Teilnehmern, deren Bilder im Foto-kalender erscheinen, wird ein iPad ver-lost. Zusätzlich werden wir die 12ausgewählten Bilder unter Angabe des Fo-tografen in einer Pressemitteilung erwäh-nen und Interviews mit den Fotografen inunserem Newsletter veröffentlichen.

Hier sehen Sie die bereits eingereichtenBilder in der Galerie: http://www.bdae-ev.de/fotowettbewerb/galerie

BDAE AUFDER HAUPTSTADTMESSE

Am 24. September findet zum viertenMal in Folge die Hauptstadtmesse fürVersicherungsvermittler in Berlin statt.Der BDAE war von Anfang an dabei undist auch dieses Jahr wieder mit von derPartie, wenn das Who is Who der Versi-cherungsbranche sich im ConventionCenter des Estrel Hotels trifft.

Starredner in diesem Jahr ist übrigensBert Rürup, ehemaliger Wirtschaftswei-ser und Erfinder der Rürup-Rente. SeinVortrag handelt entsprechend von derZukunft der Altersvorsorge. Dennis Perl-mann, Vertriebsdirektor für Makler &Multiplikatoren, freut sich auf den Be-

such von potenziellen und bestehendenVertriebspartnern.

Gerne können Interessenten per E-Mailvorab einen Termin vereinbaren:[email protected]

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BDAE INTERN

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GESUNDHEIT INTERNATIONALWarum viele Touristen inSpanien Probleme mitArtzbesuch haben ...........13Fachliteratur zum ThemaAlzheimer ........................13Health Map: Wo die Ge-sundheit von Expats ammeisten in Gefahr ist.......14Zahl der gefälschten Medikamente steigt euro-paweit..............................14

AUS ALLER WELTEmirat Ajman wirbt umdeutsche Unternehmen ..15Wie es in Ägypten weitergeht.......................15Indonesien mit Besucher-rekord ..............................16Australiens Bergbau boomt ..............................16 Lissabon beliebteste Stadt17Deutsche Unternehmen inTunesien weiter präsent .17

ZAHL DES MONATS

97% DERKINDER IN DEUTSCHLANDlachen mehrmals am Tag und sinddamit Spitzenreiter im europäischenVergleich.

(Quelle: Viacom International MediaNetworks)

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© Cobalt - Fotolia.com

BDAE AN BORD DER DKMAm 23. Oktober 2013 öffnet die 17.DKM – die Fachmesse der Finanz- undVersicherungsbranche – ihre Messetorefür alle Branchenteilnehmer. Wie jedesJahr präsentieren zahlreiche Ausstellerihre Produkte und Dienstleistungen –darunter auch der BDAE (Stand 3B-A04). BDAE-Partner und Besucher ha-ben somit die Möglichkeit, sich an zweiMessetagen einen umfassenden Über-blick über alle Neuigkeiten beim BDAE

zu verschaffen. Das Team um DennisPerlmann steht allen gerne für Gesprä-che zur Verfügung.

Auch dieses Jahr warten die Veranstal-ter mit spannenden und prominentenGastrednern auf: Eingeladen sind derFDP-Politiker Christian Lindner, die ehe-malige Spitzensportlerin Anni Friesinger,der Autor Prof. Dr. Lothar Seiwert (u.a.Simplify your life), der ehemalige Bun-desaußenminister Joschka Fischer, der

Börsenmakler und Buchautor Dirk Mül-ler sowie der Unternehmer und Mäzendes Profifußballvereins TSG 1899 Hof-fenheim Dietmar Hopp.

Wer vorab einen Termin mit dem BDAE-Team vereinbaren möchte, kann gerneStefanie Weidt ([email protected]) kon-taktieren. Wir freuen uns auf Sie!

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BDAE: Statistiken zufolge hat sich dieZahl der Entführungen von Expats undGeschäftsreisenden zwischen 1998 und2008 verdoppelt. Ist diese Zahl realis-tisch aus Ihrer Sicht?

Beutekamp: Esist schwer, zu-verlässige Statis-tiken über Ent-führungsfälle zuerheben. Es gibtzu viele verschie-dene Definitio-nen und Varian-ten von Entfüh-

rungen. Fakt ist aber, dass die Globali-sierung im genannten Zeitraum dazugeführt hat, dass die Engagements west-licher Unternehmen sich auch auf sicher-heitskritische Regionen ausdehnten. Inso-fern könnte der erhobene Anstieg derGewalt gegen Expats und Geschäftsrei-sende eine logische Konsequenz dieserEntwicklung sein.

BDAE: Warum kommt es vermehrt zuEntführungsfällen?

Beutekamp: Einfach ausgedrückt: DieZahl der instabilen Regionen, in denensich westliche Unternehmen engagie-ren, ist gestiegen. Gleichzeitig sind aberdie Protagonisten nicht besser auf dieveränderte Sicherheitslage eingegan-gen. In Deutschland verlässt man sichimmer noch zu sehr auf sein Glück. UmIhre Frage am besten zu beantworten,begrenze ich mich auf drei Kernbereicheund auf internationale Entführungsop-fer.

Erstens: Weltweites Arbeiten, Lebenoder Reisen sind in der heutigen Zeit –insbesondere für westliche Staatsbürger– keine Ausnahme mehr. Menschenzieht es aus den verschiedensten Grün-den in die Ferne. In den Zielländernspricht sich die regelmäßige Anwesen-heit von Ausländern sehr schnell herum.Denken Sie etwa an die Reisegruppen,die in wiederkehrenden Abständen oftauch weit abgelegene Sehenswürdig-keiten besuchen oder Unternehmen, die

ihre Mitarbeiter für längere Zeiträumeins Ausland entsenden. Die Präsenz al-leine ist da nicht das Problem. Wir Men-schen sind es, weil wir oft dazu neigen,uns Gewohnheiten hinzugeben. Dasnette, gemütliche Restaurant um dieEcke, in dem wir uns jeden Mittwoch-abend mit den Anderen treffen oder derimmer gleiche Weg zur Arbeit sind nurzwei Beispiele, die zeigen, wie wir häu-fig ticken. In der Heimat wäre es nichtder Rede wert, aber im Ausland machenuns diese Gewohnheiten berechenbarund somit auch anfälliger für Entfüh-rungen beispielsweise.

Zweitens: Lösegeldzahlungen der Ver-gangenheit zeigen darüber hinaus, wiewichtig unseren Unternehmen, aber auchunseren Regierungen, das Leben einesjeden einzelnen Entführungsopfers ist.Nicht selten geht es beiden darum, dasmediale Interesse an solchen Ereignissenmöglichst klein zu halten. Somit fließtLösegeld verhältnismäßig schnell. LassenSie es mich etwas salopp ausdrücken:Auch so etwas spricht sich schnell rum.Aber es wäre zu einfach, zu behaupten,dass es immer nur um Lösegeld geht.Manchmal stecken auch ideologischmotivierte Täter dahinter. Dann kann esdarum gehen, Gesinnungsgenossen frei-zupressen oder auf »Ungerechtigkeiten«aufmerksam zu machen.

Man muss dazu erwähnen, dass es sichbei Entführungen um logistische Meis-terleistungen handelt. Der Moment desZugriffs, der Transport an den Aufent-haltsort und die Versorgung der Ent-führten bedürfen einer guten Vorbe-reitung. Deshalb gilt für uns umso mehr,Täter sind gut vorbereitet, Opfer solltenes auch sein.

Drittens: Ärmliche Lebensverhältnissevor Ort, fehlende, ineffektive oder kor-rupte Sicherheitskräfte aber auch einezunehmende Ablehnung des westlichenEinflusses führen dazu, dass kriminelloder ideologisch motivierte Täter keineProbleme haben, geeignetes »Personal«für ihre Entführungspläne zu finden.

BDAE: Die aktuellen Unruhen – insbe-sondere in Ägypten, das ein wichtigerHandelspartner für Deutschland ist – er-wecken den Eindruck, dass es für Expatsund Geschäftsreisende immer gefährli-cher wird. Inwieweit können Sie dies ausIhrer Erfahrung bestätigen?

Beutekamp: Ägypten ist ein gutes Bei-spiel dafür, wie aus Nachbarn erbitterteFeinde werden können. Ich kenne die-ses Phänomen aus meinen Einsätzen inBosnien Herzegowina und im Kosovo.Auch dort ging es um ideologische Un-terschiede. Die Gefahr für deutsche Ex-pats beziehungsweise für Geschäftsrei-sende in unruhigen Ländern bestehtdarin, dass man dort den Westen oft fürdie Einflussnahme auf innere Angele-genheiten verantwortlich macht. Daskann im schlimmsten Fall dazu führen,dass die Entsandten tatsächlich stark be-droht sind. Ich sehe ein großes Problemfür den nordafrikanischen Raum. Dorthaben sich über Jahre terroristischeStrukturen gebildet, die mit dem Arabi-schen Frühling neuen Zulauf und fastgrenzenlose Bewegungsfreiheiten erhal-ten haben. Beispielsweise sorgt ein AlKaida Ableger auf dem Sinai für großeUnruhe.

BDAE: Was können Expats angesichtsdieser Bedrohungen tun?

DAS INTERVIEW»UNTERNEHMEN BRAUCHEN DRINGEND EIN NOTFALLKONZEPT FÜR MITARBEITER

IN KRISENREGIONEN«Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter auf Regionen mit Gefahrenpotenzial sinnvoll vorbereiten können

und was Expats in Ägypten und Syrien jetzt dringend tun sollten, erläutert Berufssoldat und Geschäftsführer vonHuman Ressource Protection Benjamin Beutekamp im Interview.

BUCHTIPP:

• Samuel P. Huntington: Kampfder Kulturen. Die Neugestal-tung der Weltpolitik im 21.Jahrhundert.

• Goldmann Verlag

• ISBN: 3-442-15190-2

• ab ca. 13 Euro bei amazon.de

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Beutekamp: Es ist nicht die Frage, obman tatsächlich bedroht ist, sondern obman sich bedroht fühlt. EmpfundeneBedrohungen lösen Ängste oder Unbe-hagen aus, die zur Handlungsunfähig-keit führen können. Aus diesem Grunderate ich den entsendenden Unterneh-men, im Vorfeld zu handeln und die Sor-gen ihrer Expats ernstzunehmen. Ge-nerell glaube ich, dass sich deutsche Un-ternehmen zu wenig mit der Frage desNotfallmanagements beschäftigen. Da-bei steht so viel auf dem Spiel! Aus mei-ner Sicht liegt das daran, dass es sich beider Notfallvorsorge um einen Kosten-faktor handelt, der nur schwer zu grei-fen ist. Wenn ich Geld für eine Maschineinvestiere, sehe ich das Ergebnis vor mirstehen. Wende ich aber Geld für dieNotfallvorsorge auf, bekomme ich zu-nächst kein Ergebnis präsentiert. Ich binaber inzwischen der Überzeugung, dassUnternehmen ein Notfallkonzept benö-tigen. Denn: In Zeiten des sich ankündi-genden Fachkräftemangels und derAusweitung von Engagements in insta-bile Regionen werden jene, die entsandtwerden sollen, die Frage nach einemNotfallkonzept des Unternehmens stel-len. Dann gilt es, die Fachkräfte an dasUnternehmen zu binden beziehungs-weise neue Fachkräfte zu gewinnen.

BDAE:Warum entsenden Unternehmenüberhaupt in Krisenregionen wie bei-spielsweise Syrien oder Nigeria?

Beutekamp: Man muss fairerweisesagen, dass beide Länder erst seit eini-gen Jahren wieder in der deutschen Be-richterstattung Erwähnung finden. 2007begann die Umwandlung des sozialisti-schen Staats Syrien in einen Sozialstaatnach deutschem Vorbild. Deutschlandengagierte sich mit Investitionen und derEntsendung eines Sachverständigenrats.Es ging um den Aufbau eines modernenWirtschafts- und Gesellschaftssystems.Eine gute Gelegenheit für deutsche Un-ternehmen.

In Nigeria wurde im Mai 1999 ein bila-terales Abkommen zwischen Deutsch-land und Nigeria geschlossen. Die Be-ziehungen, die unter der Militärregie-rung abgekühlt waren, sollten intensi-viert werden. Für Deutschland war Nige-ria in den Folgejahren ein Garant für De-mokratie und Stabilität auf dem afrika-nischen Kontinent. Es galt als ein Landmit großem wirtschaftlichen Potenzial.

Heute sieht das anders aus. Entwicklun-gen wie der Bürgerkrieg in Syrien oderdie drohende Spaltung in einen islami-schen und einen christlichen Teil Nige-rias waren bei der damaligen Aufnahmeder Zusammenarbeit deutscher Unter-nehmen mit beiden Ländern noch nichtabsehbar. Zumindest nicht aus der Ferne.Meiner beruflichen Erfahrung nach soll-ten Unternehmen bei lokalen Entwick-lungen, die die Sicherheitslage betreffen,immer aktiv ein Ohr an der Bevölkerunghaben. Die Bevölkerung fühlt als erstesdas Unheil heraufziehen und kennt sichvor Ort am besten aus.

BDAE: Können Sie dazu ein Beispielnennen?

Beutekamp: Ein Kollege von mir warkurz vor der blutigen Demonstration am30. Juni dieses Jahres in Ägypten. Erwohnte in der Nähe des Tahir Platzes,wo später mehr als hundert Demon-stranten getötet wurden. Durch seinefreundliche Art und die daraus resultie-renden Kontakte in die ägyptische Be-völkerung hörte er schon Tage vorher,dass für den 30. Juni eine große De-monstration geplant war. Die Medienmeldeten dies nicht und auch Sicher-heitsdienste im Ausland hätten diesohne Präsenz vor Ort nicht erahnen kön-nen. Mein Kollege aber wusste zumin-dest, dass er an jenem 30. Juni besserden Tahir Platz meiden sollte.

BDAE: Bei Ihren Auslandseinsätzen alsBerufssoldat tragen Sie dazu bei, für dieVerständigung zwischen Bevölkerungund Militär zu sorgen. Wie kann mansich das vorstellen?

Beutekamp: Diese Frage möchte icham Beispiel Afghanistan beantworten.In Afghanistan, wie auch in vielen ande-ren, nicht entwickelten Ländern werdenInformationen und Neuigkeiten über Er-zählungen weitergegeben. Ich war inTeilen Afghanistans, in denen die Men-schen bis zu unserem Erscheinen nichtwussten, dass internationale Soldatenim Land sind. Es hatte sich schlichtwegnicht bis zu ihnen herumgesprochen.

Ein Großteil meiner Arbeit besteht darin,den Einwohnern zu zeigen, dass wir inguter Absicht kommen. Darüber hinausist es für die internationalen Sicherheits-kräfte wichtig, am Puls der Entwick-lungsprozesse innerhalb der Gesellschaft

zu bleiben, diese zu beobachten und zuanalysieren. Es geht darum, im Blick zubehalten, wie die Maßnahmen zur Sta-bilisierung bei den Menschen vor Ort an-kommen. Um dieser Aufgabe gerecht zuwerden, habe ich verschiedene sprachli-che und kulturelle Fähigkeiten erwor-ben.

BDAE: Sie bereiten Unternehmen undderen Mitarbeiter sowie deren Angehö-rige auf Auslandseinsätze in Regionenmit Gefahrenpotenzial vor. Inwieweit isteine Vorbereitung beispielsweise auf einenEinsatz in Ägypten überhaupt möglich?

Beutekamp: Eine landeskundliche Vor-bereitung für Ägypten ist selbstver-ständlich immer möglich. Dennoch kannsie die Eindrücke, die vor Ort gemachtwerden, nur ansprechen. Hier ist es ausmeiner Sicht wichtig, dass entsandte Ex-pats mit den deutschen Vertretungenwie Botschaften und Konsulate in engerVerbindung stehen. Einige Unterneh-men informieren ihre Mitarbeiter perSMS über regionale Entwicklungen derSicherheitslage. Wichtig dabei ist, dassder Expat auch weiß, wie er sich im Fallevon Unruhen oder anderen Bedrohun-gen verhalten soll. Insbesondere bei dermomentanen Medienpräsenz Ägyptensbeschäftigt dieses Thema viele Unter-nehmen, Geschäftsreisende und Expats.

Grundsätzlich sollte die persönliche Vor-bereitung nicht vom Zielland abhängiggemacht werden. Ob man in Ägyptenüberfallen wird oder in Syrien macht aufden ersten Blick keinen Unterschied,beide Täter stecken voller Adrenalin unddas Fehlverhalten des Opfers könntetödlich sein.

DAS INTERVIEW

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BDAE:Wie kann man sich auf eine sol-che Situation vorbereiten?

Beutekamp: Durch Kenntnisse undÜbungen. In unseren Seminaren geht esvorrangig um die Vermittlung von Prä-ventionsmaßnahmen, die man zum gro-ßen Teil schon in Deutschland erledigensollte. Weiterhin zeigen wir an anschau-lichen Beispielen wie man persönlicheNotfallplanungen durchführt. Wir ver-mitteln eine Vorstellung für die Entste-hung gefährlicher Situationen und ver-deutlichen, wie man das eigene Verhal-ten am Grad der Bedrohung ausrichtet.Dabei gehen wir auf das Täter-Opfer-Verhältnis in Extremsituationen wie zumBeispiel bei Überfällen, Geiselnahmenund Entführungen ein und geben Tippszum eigenen Verhalten.

Durch simulieren, involvieren und analy-sieren dieser Situationen erreichen wir,dass die Teilnehmer zukünftig unter er-höhtem Stress handlungsfähig bleiben.Wer weiß, wie eine Entführung abläuft,ist emotional besser vorbereitet. Mandarf auch nicht vergessen: Rund 90 Pro-zent aller Entführungsopfer kommenwieder frei. Wir setzten dabei auf tief-gründiges Begreifen statt auf oberfläch-liches Verstehen. Durch Verbindungenzu renommierten Forschungsinstitutenfür Politik und Sicherheit sind wir in derLage, auf ziellandspezifische Fachrefe-renten zuzugreifen. Dennoch ist eineEinschätzung der lokalen Sicherheitslageam besten vor Ort möglich. Wir setzendabei auf interkulturelle Synergien.

BDAE: Kommt es Ihrer Erfahrung nachvor, dass sich potenzielle Expats auf-grund des Trainings und einer starkenSensibilisierung gegen den Auslandsein-satz entscheiden?

Beutekamp: Nein, bisher kam das nochnicht vor. Das Gegenteil ist der Fall. Ex-pats fühlen sich besser vorbereitet, weilsie durch Erfahrungslernen einen Kom-petenzzuwachs erfahren haben. Im Üb-rigen sind sie den entsendenden Un-ternehmen für deren Fürsorgebereit-schaft dankbar. Das schafft Vertrauen.Allerdings ist bei Interessenten, die sichper E-Mail oder telefonisch an uns wen-den, eine leichte Tendenz zur Unsicher-heit hinsichtlich eines Auslandsen-gagements erkennbar. Die oft medialaufgebauschten Berichte über Unruhen,

Überfälle, Entführungen oder die auf-grund von Anschlagswarnungen tempo-rären Schließungen zahlreicher westlicherBotschaften erwecken den Eindruck, dassdie Bedrohung für westliche Staatsange-hörige im Ausland steigt. Dieses Gefühlverunsichert viele.

BDAE: Sie sagen, Zielland und Men-schen, die entsandt werden, müssen zu-einander passen. Was bedeutet dies?Und was ist, wenn ein Unternehmen garkeine Wahl hat und nur einen Speziali-sten xy für den Auslandseinsatz zur Ver-fügung hat?

Beutekamp: An einen Expat werdenviele Anforderungen gestellt. Fachkom-petenz ist ja vorhanden, sonst wäre ernicht ausgewählt worden, aber wie istes mit den sozialen und interkulturellenAnforderungen, ist die Belastung durchklimatische Bedingungen bekannt? Istdem Expat klar, dass das Unternehmenin Regionen arbeitet, die nicht ganz un-gefährlich sind? Kennt er das Notfall-management? Weiß er, wie man ihmzur Seite steht, für den Fall das etwaspassiert?

All diese Fragen sollten im Vorfeld derEntsendung geklärt werden, damit so-wohl Unternehmen als auch Expats dieMöglichkeit haben, die Entsendung ab-zulehnen. Dabei macht es keinen Unter-schied, ob eine Auswahl aus mehrerenBewerbern besteht oder nicht. Nichts istschlimmer für ein Unternehmen als einvorzeitiger Abbruch, weil im ZiellandFragen oder Probleme auftauchen, dieden Entsandten so verunsichern, dass erlieber vorzeitig nach Hause zurückkeh-ren möchte. Das vergeudet die perso-nellen, strukturellen und finanziellenRessourcen des entsendenden Unter-nehmens und obendrein führt ein Ab-bruch zu Reputationsverlust.

BDAE: Sie werden in Ihrer Arbeit voneiner Trauma-Psychologin unterstützt.Was sind die wichtigsten Säulen derTraumaverarbeitung?

Beutekamp: Belastende Situationen,wie zum Beispiel Zeuge extremer Gewaltzu werden oder sogar selbst Opfer zusein, können zu Wesensveränderungenführen. Diese Veränderungen können zuvöllig unterschiedlichen Zeitpunkten auf-tauchen und erkannt werden. Und das

gilt es, erst einmal zu akzeptieren, wasfür viele schon schwer genug ist. Abermit der Annahme, dass etwas mit einemnicht mehr so ist, wie es einmal war, be-ginnt der Prozess der Verarbeitung. Lei-der wissen Angehörige oder Freunde oftnicht, wie sie mit diesen Entwicklungenumgehen sollen. Umso wichtiger istdann das Aufsuchen eines Experten.Dennoch kann es Situationen geben, indenen Menschen das Erlebte nie verar-beiten werden. Hierbei kann die Hilfeder Fachleute dafür sorgen, dass manlernt, mit diesem Umstand zu leben. Zu-sammenfassend lässt sich sagen, es gehtdarum, die Lebensqualität belasteterMenschen zu verbessern. Das brauchtZeit, Geduld und Unterstützung, nichtzuletzt auch die des Arbeitgebers. Wirempfehlen, diese Gefahr vor derEntsendung zu thematisieren.

DAS INTERVIEW

DIENSTLEISTUNGEN HUMANRESSOURCE PROTECTION

• Gefahrenbewältigungstrai-ning

• Panikabwehrschulungen

• Fähigkeitsanalysen und Eig-nungsüberprüfung von zuentsendenden Mitarbeitern

• Notfallmanagement

• Seminare und Trainings

• Tel.: +49-4321-539-902-9

• E-Mail: [email protected]

• Web: www.hr-protection.com

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SCHWEIZ: GESETZREGLEMENTIERTE BERUFE

Am 1. September ist in der Schweiz dasBundesgesetz über die Meldepflicht unddie Nachprüfung der Berufsqualifikati-onen von Dienstleistungserbringern inreglementierten Berufen (BGMD) inKraft getreten. Es soll eine schnellere

und effizientere Kontrolle der Berufs-qualifikationen von EU-Bürgern ermög-lichen. So wird unter anderem dadurchZeit gespart, dass die Dienstleistungs-qualifikation von EU-Bürgern im Vorfeldzentralisiert und nur noch beim Staats-sekretariat für Bildung, Forschung undInnovation (SBFI) zu melden ist (Online-Meldesystem).

Reglementierte Berufe in der Schweizbetreffen Personen, die ihre Qualifika-tionen für einen in der Schweiz regle-mentierten Beruf im Ausland erworbenhaben, in diesem reglementierten Berufwährend höchstens 90 Arbeitstagen proKalenderjahr in der Schweiz Dienstleis-tungen erbringen wollen und sich nachAnhang III des Freizügigkeitsabkommensoder nach Anhang K des Übereinkom-mens vom 4. Januar 1960 zur Errichtungder Europäischen Freihandelsassoziation

(EFTA) auf die Richtlinie 2005/36/EG be-rufen können.

Im Baubereich gehören zu den regle-mentierten Berufen unter anderem Ar-beiter am hängenden Seil, Architekten,Bauingenieure, Elektriker, Ingenieure (all-gemein), Kaminfeger, Kranführer, Stadt-planer und Staplerfahrer. Darüber hinausfallen Berufe aus den Bereichen Ge-sundheitswesen, Handel und Gewerbe,Ernährungswesen, Forstwirtschaft, Tier-versuch, Tierschutz und Landwirtschaft,Verkehr, Bildung, Arbeit, Finanzen undWirtschaft, Sportaktivitäten und juristi-sche Berufe unter das BGMD.

Weitere Infos über reglementierte Be-rufe in der Schweiz finden Interes-sierte hier.

RECHTLICHES

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VISUMFREIEEINREISE IN DIE MONGOLEI

Seit dem 1. September 2013 brauchenDeutsche kein Visum mehr für einen kurz-fristigen Urlaub oder eine Geschäftsreisevon maximal 30 Tagen in die Mongolei.Das Auswärtige Amt rät allerdings, vor-sichtshalber für die erste Zeit nach Auf-hebung der Visumpflicht noch einVisum zu beantragen.

Laut der CIBT VisumCentrale zeigenerste Erfahrungen, dass Deutsche ohneVisum von manchen Fluggesellschaftennicht befördert wurden. Daher solltensich Reisende von ihrer Fluggesellschaftvor Reiseantritt die visumfreie Einreisebestätigen lassen oder mit einem vorabbesorgten Visum die Reise antreten.

Für längerfristige Aufenthalte in derMongolei oder bei anderen Reisegrün-den ist weiterhin ein Visum erforderlich,das bei jeder mongolischen Botschaftbeantragt werden kann.

Für Reisende aus Ländern ohne mongo-lische Botschaft oder bei vorheriger Ab-stimmung mit dem Ansprechpartner vorOrt können Visa auch am Flughafenausgestellt werden. Dies ist aber vorabdurch den Einlader/Geschäftspartner inder Mongolei mit der Ausländerbehörde(Immigration) abzuklären, die darübereine schriftliche Bestätigung ausstellt,die der Reisende mitführen sollte, umvon den Fluggesellschaften befördert zuwerden. Dem Auswärtigen Amt liegenkeine Informationen darüber vor, ob die

Ausstellung am Flughafen jederzeit undunkompliziert erfolgt. Es rät deshalb zueiner Einholung des Visums vorReiseantritt.

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SCHADENSERSATZBEI VERSCHOBENEM FLUG

In der Tourismusbranche kommt es oftvor, dass früh gebuchte Reisen verscho-ben werden oder nachträglich Zwi-schenhalte eingeplant werden, was dieReisezeit verlängert. In einem konkretenFall war der Rückflug vom Vormittag ummehr als sieben Stunden nach hintenverschoben worden.

Weil die Eltern des mitreisenden Jungendies für unzumutbar hielten, hatten siefür sich und den Sprössling Tickets füreinen anderen Flug gekauft. Der Teen-ager hätte nämlich nach den Ferien

sonst nicht rechtzeitig zum Unterrichterscheinen können, wenn er den vomUnternehmen verschobenen Flug ge-nommen hätte.

Die Eltern hatten daher einen früherenErsatzflug gebucht – und fordertendiese Kosten vom Reiseveranstalter zu-rück. Das Amtsgericht Hannover billigtedieses Vorgehen nun. Laut den ARAG-Rechtsexperten muss der Anbieter tat-sächlich die Mehrkosten für die Um-buchung der ganzen Familie überneh-men (AG Hannover, Az.: 523 C14236/12).

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KÜNDIGUNG BEI POTENZIELLERWEITERBESCHÄFTIGUNG IM

AUSLANDDie gesetzliche Verpflichtung des Ar-beitgebers, Mitarbeitern eine Weiterbe-schäftigung anzubieten, um eine Kün-digung wegen Schließung zu vermei-den, bezieht sich grundsätzlich nicht auffreie Arbeitsplätze im Ausland.

In einem konkreten Fall betrieb ein Un-ternehmen der Textilindustrie mit Sitz inNordrhein-Westfalen (NRW) auch eineBetriebsstätte in der Tschechischen Re-publik. Im Juni 2011 beschloss die Firma,ihre gesamte Produktion in die tschechischeBetriebsstätte zu verlegen. In Deutsch-land sollte lediglich die Verwaltung be-stehen bleiben. Mit Blick hierauf erklärtedas Unternehmen gegenüber den inNRW beschäftigten Produktionsmitar-beitern eine ordentliche Beendigungs-kündigung.

Die Klägerin wehrte sich dagegen undmeinte, die Firma hätte ihr durch denAusspruch einer Änderungskündigungdie Möglichkeit geben müssen, übereinen Umzug zumindest nachzudenken.Die Klage blieb in allen Instanzen er-folglos. Die beklagte Firma hatte keineMöglichkeit mehr, die Klägerin in eineminländischen Betrieb weiter zu beschäf-tigen. Umstände, unter denen ausnahms-weise eine Verpflichtung des Arbeitgeberszu erwägen wäre, Arbeitnehmer im Aus-land weiter zu beschäftigen, lagen nichtvor, erklären ARAG-Rechts-Experten(BAG, AZ.: 2 AZR 809/12).

RECHTLICHES

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STEUERN AUFAUSLANDSRENTE IN SPANIENEtliche deutsche Rentner verbringenihren Ruhestand im sonnigen Süden –häufig in Südspanien, auf Mallorca oderauf Teneriffa. Dorthin überweist dieDeutsche Rentenversicherung ihre Ren-te. Die Frage ist, ob und wie diese Rentezu versteuern ist. Das Portal www.steu-ernsparen.de erläutert die Details:

Laut bisherigem Doppelbesteuerungs-abkommen (DBA) mussten deutscheRentner, die in Spanien »Residente«sind, ihre deutsche Rente auch dort ver-steuern. Jeder, der sich insgesamt längerals 183 Tage im Jahr in Spanien aufhält,muss nämlich die so genannte Reciden-cia beantragen. Residenten sind in Spa-nien voll steuerpflichtig und müssendieselbe Steuer wie spanische Bürgerbezahlen. Einzige Ausnahme: deutschePensionäre. Ihre Renteneinkünfte wer-den im Kassenstaat besteuert. Betriebs-renten und private Renten sind imWohnsitzstaat zu versteuern.

Deutschland hat nun mit Spanien einneues Doppelbesteuerungsabkommenabgeschlossen, das seit Anfang 2013 an-gewandt wird. Danach erhält Deutsch-land als Kassenstaat für deutsche Rentenein begrenztes Besteuerungsrecht. Dasbedeutet, dass Personen, die ab 2015erstmals Rente beziehen, in Deutschlandfünf Prozent Steuern auf ihre gesetzlicheRente bezahlen müssen. Für Neurentnerab 2030 beträgt der Quellensteuersatzzehn Prozent.

Diese Regelung gilt ebenfalls für Betriebs-, Riester- und Rürup-Renten, deren Auf-bau über einen Zeitraum von mehr als 12Jahren in Deutschland staatlich gefördertworden ist. Für andere Renten bleibt es

dabei, dass das alleinige Besteuerungs-recht dem Wohnsitzstaat (Spanien) zu-steht.

Das Besteuerungsrecht für staatlich ge-förderte Renten fällt an den Wohnsitz-staat zurück, wenn die Förderungwegen Wegzugs aus Deutschland zu-rückgefordert wurde. Das heißt: Ab2015 müssen deutsche Rentner, die inSpanien leben, auch in Deutschland eineEinkommensteuererklärung abgeben.Die in Deutschland gezahlte Steuer wirdauf etwaige in Spanien zu entrichtendeSteuern angerechnet.

Für Personen, die vor 2015 in Rentegehen, ändert sich nichts. Sie brauchenihre Rente auch künftig nur in Spanienzu versteuern und deswegen in Deutsch-land keine Steuererklärung abzugeben.Deutschland hat nun mit Spanien eine»Absprache über gegenseitige Amtshilfein Steuersachen« unterzeichnet. Dasheißt konkret: Ab 2015 versendenDeutschland und Spanien automatischeKontrollmitteilungen über gezahlte So-zialversicherungsrenten sowie über Be-triebs-, Riester- und Rürup-Renten,deren Aufbau über einen Zeitraum vonmehr als 12 Jahren in Deutschland staat-lich gefördert worden ist. So kann derjeweils andere Staat die Renten besserbesteuern beziehungsweise dieVersteuerung besser kontrollieren.

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BUSINESSKNIGGE MALAYSIA:HAUPTSACHE HARMONISCH

Aufgrund seiner ethnischen Vielfalt istMalaysia für ausländische Geschäfts-leute eine besondere Herausforderung.Malaysia ist multikulturell, aber kein sogenannter melting pot, also ein Schmelz-tiegel der Kulturen, der eine eigene ma-laiische Identität erschaffen hat. Dievielen Parallelgesellschaften machen esausländischen Geschäftspartner schwer,sich korrekt zu verhalten und vor allemerfolgreich zu sein. Etwa die Hälfte derBevölkerung besteht aus gebürtigenMalaien, fast ein Viertel aus chinesisch-stämmigen Malaysiern und etwa jederzehnte Einwohner hat indische Wurzeln;der Rest gehört unterschiedlichen Na-tionalitäten an. Staatsreligion ist trotzder gemischten ethnischen Gruppen derIslam.

Der noch junge Staat (Gründung 1963),der lange Teil des British Empire war, galtlange als Tigerstaat und scheint den gro-ßen wirtschaftlichen Sprung geschafftzu haben. Mittlerweile ist das Land hochtechnologisiert und fördert ausländischeInvestitionen. Erst kürzlich hat die Re-gierung den Dienstleistungssektor fürAusländer geöffnet. Gesucht werdeninsbesondere Ingenieure und IT-Fach-kräfte sowie Juristen.

MALAIER DOMINIEREN ÖFFENT-LICHEN SEKTORDeutschland hat noch immer einenguten Ruf in der mailaiischen Ge-schäftswelt; man schätzt deutscheAutos (die Malaien lieben Autorennen)und die deutsche Ingenieurskunst. Mitt-lerweile genießt sogar Bier eine zuneh-mende Popularität. Dieser Vorschuss-bonus reicht allerdings nicht, um alsExpat oder Geschäftsreisender in Malay-sia seine Ziele zu erreichen. Wer reüssie-ren will, muss sich vor allem derjeweiligen Bevölkerungsgruppe anpas-sen. Traditionell dominieren die chine-sisch-stämmigen Malaysier die Privat-wirtschaft; die Vertreter der öffentlichenInstitutionen und der Politik sind für ge-wöhnlich Malaien (auch Bumiputera =»Söhne des Bodens«). Im mittleren Ma-nagement sowie im Rechtswesen habenes Geschäftsleute häufig mit Indern zutun.

Bei Verhandlungen mit Malaien sindNetzwerkqualitäten gefragt. Man trifft

sich zum Essen oder zum Golfen undbetreibt viel Small-Talk, ehe es zu einemVertragsabschluss kommt. MalaiischeGeschäftsleute wollen ihr Gegenüberkennenlernen, der persönliche Aus-tausch dient dem Respekt voreinanderund der wiederum ist die Basis jeglicherBusiness-Beziehung. Eine Erklärung dafürliefert die Tatsache, dass bis vor wenigenJahrzehnten Geschäftsabschlüsse ohnePapier, also lediglich mit Handschlag be-schlossen wurden. Tatsächlich kennenMalaier keine Dialog-Kultur und sindüberfordert mit offener Kritik. Harmoniein der Geschäftswelt hat eine ungleichhöhere Priorität als etwa in Europa. Werbei Verhandlungen die Contenance ver-liert, verliert auch sein Gesicht und kanndirekt nach Hause fahren. Auch eine –in Deutschland nicht untypische – her-ablassende oder belehrende Haltung istunangemessen, da dies als respektlosgilt.

VÄTERLICHER FÜHRUNGSSTIL INMALAYSIAMitarbeiter der malaiischen Bevölkerungsind einen patriarchalischen Führungsstilgewöhnt und erwarten, dass Vorge-setzte sich – zumindest oberflächlich –auch für deren Familien interessieren. Eswird erwartet, dass selbst weniger kom-plexe Entscheidungen und sogar un-wichtige Dinge von Führungskräftengetroffen werden. Der Malaysia-Kennerund Buchautor Volker Friedrich hat ineinem Interview mit dem Manager Ma-gazin mal gesagt, dass der idealtypischeausländische Manager zwei Gesichterhaben muss: Er müsse einerseits die lo-kale Tochtergesellschaft, für die er ent-sandt wurde, beim Mutterhaus repräsen-tieren und andererseits fähig sein, zu in-tegrieren, um das Unternehmen lokalerfolgreich zu leiten.

Etwas anders verhält es sich bei Ge-schäften mit Chinesen in Malaysia: Dieseerwarten eine Kommunikation auf Au-genhöhe; in Sachen Konfliktkultur undindirekter Kommunikation ticken sieaber ähnlich wie ihre malaiischen Kolle-gen. Tabu sind außerdem politische oderreligiöse Themen.

Wer erfolgreich mit seinen malaysischenGeschäftspartnern verhandelt hat, solltezudem am Ball bleiben, denn die Pflegeder Partnerschaft ist sehr wichtig füreine kontinuierliche Business-Beziehung.

KURZER BUSINESS-KNIGGE • Malaysias Staatsreligion ist der Islam;bei Verstößen gegen dessen Regelngelten strenge Strafen; Verboten sindu.a. freizügige Kleidung, Kaugummi-kauen oder Rauchen sowie das Zeigenvon Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit.

• Bei Malaien spielen Mimik und Gestikeine große Rolle, um Missverständ-nisse zu vermeiden, sollten Ausländerdiese besonders kontrollieren undneutral agieren.

• Frauen wird aus Respekt vor dem Ge-schlecht grundsätzlich nicht die Handgereicht, es empfiehlt sich, bei der Be-grüßung freundlich zu nicken.

• Titel (Doktor- oder Adelstitel) habenbei den Malaien einen hohen Stellen-wert und sollten deshalb immer ge-nannt werden.

• Essen wird bei den Malaien selten mitStäbchen zu sich genommen, son-dern mit Besteck oder der rechtenHand (Achtung: die linke gilt als un-rein).

• Als Gastgeschenk sollte man keinenAlkohol mitbringen, sondernz.B. deutsche Schokolade.

EXPATRIATES

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Page 9: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" September 2013

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FLUGHAFEN HANNOVERVom 22. Oktober dieses Jahres bis Som-mer 2014 finden im Terminal A des Flug-hafens Hannover Umbaumaßnahmenstatt. Nach Abschluss der Arbeiten wirddas 1973 erbaute Terminal künftig stattsechs einzelnen Durchgängen über einezentrale Sicherheitsschleuse auf der Ab-flugebene verfügen. Außerdem wird derneue Kontrollbereich nach Angaben desFlughafenbetreibers so umgebaut, dassauch Anforderungen an die Sicherheits-technik der nächsten Jahre abgedecktwerden können.

Die Abflugebene wird während des Um-baus komplett gesperrt und der ge-samte Flugverkehr auf die Terminals Bund C verlegt. Der Ankunftsbereichbleibt hingegen zugänglich. Das Park-haus 1 vor dem Terminal A/B steht Rei-senden weiterhin zur Verfügung. Nurder obere Parkbereich vor dem TerminalA wird für die Dauer der Arbeiten abge-sperrt.

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DARWIN AIRLINESSeit dem 2. September dieses Jahres bie-tet die Schweizer Regionalfluggesell-schaft Darwin Airline insgesamt 24wöchentliche Flüge vom Flughafen Leip-zig/Halle nach Amsterdam Schiphol undParis Charles de Gaulle an.

Reisende können ab sofort über die in-ternationalen Drehkreuze Paris Charlesde Gaulle und Amsterdam das welt-weite Streckennetz der Air France undKLM nutzen. Der Flughafen Leipzig/Halle ist damit noch besser in das glo-bale Luftverkehrsnetz eingebunden.

Die Ziele Paris und Amsterdam werdenmontags bis freitags zweimal täglich an-geflogen, was vor allem für Geschäfts-reisende interessant sein kann. AmSamstag und Sonntag wird diese Routejeweils einmal am Tag bedient. Zum Ein-satz kommen Flugzeuge vom Typ Saab2000, die 50 Flugreisenden Platz bietet.

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GERMANIA

Die deutsche Airline Germania erweitertihren Flugplan und bietet ab dem 27.Oktober dieses Jahres auf den StreckenBerlin/Tegel nach Köln/Bonn und nach

Stuttgart jeweils eine zusätzliche Ver-bindung pro Tag an.

Damit erhöht sich die Zahl der täglichenFlüge zwischen Spree und Rhein an denmeisten Wochentagen von derzeit zehnauf dann elf. Die Frequenz auf der Ver-bindung an den Neckar erhöht sichmontags bis freitags von sieben auf achtFlüge.

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BRITISH AIRWAYS (BA) CITY-FLYER

BA Cityflyer, eine Tochter der British Air-ways, hat seit dem 1. September diesesJahres eine neue Verbindung in ihrenFlugplan aufgenommen. Die Airlinefliegt ab sofort 17 Mal wöchentlich vonDüsseldorf zum London City Airport undzurück.

Diese Strecke kann insbesondere für Ge-schäftsreisende attraktiv sein, da derFlughafen in London günstig zu denDocklands – einem Wohn- und Ge-schäftsviertel – sowie der Innenstadt ge-legen ist. Zudem bietet der Flughafeneine Vielzahl an Möglichkeiten für eineWeiterreise über den Nordatlantik.

Bedient wird die neue Route mit Ma-schinen des Typs Saab 2000 mit 50 Plät-zen für Passagiere.

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AIRBERLIN

Airberlin hat kurzzeitig die Verbindungab Deutschland nach Antalya aufgrundder derzeitigen Situation in Ägyptenausgeweitet. Bereits seit dem 1. Sep-tember dieses Jahres haben Urlaubereine weitere Möglichkeit, zu dem Reise-ziel am Roten Meer zu gelangen.

Zusätzliche Flieger starten ab Berlin,Frankfurt, Köln/Bonn, Leipzig, Münchenund Nürnberg in die türkische Riviera.Diese Extra-Flüge sind nach Angabender Airline bis 3. November dieses Jahresvorgesehen, wobei das Enddatum jenach Abflugsort variieren kann.

Ab Berlin, Frankfurt, Leipzig und Mün-chen können Reisende nun auch jedenSonntag, ab Nürnberg jeden Donners-tag und ab Köln/Bonn sogar donners-

tags und sonntags zusätzlich in die be-liebte türkische Urlaubsregion fliegen.

Zu buchen sind die Flüge online unterwww.airberlin.com, telefonisch zumOrtstarif unter 030 34343434 sowie imReisebüro.

Bezahlt werden können die Flugticketsab sofort auch mit PayPal. Dieses neueZahlungsmittel wurde nach Angabe derAirline eingeführt, um den Fluggästender Airline das Reisen bequem zu ge-stalten. PayPal funktioniert wie ein vir-tuelles Portemonnaie. Dadurch entfälltdas umständliche Eingeben der Bank-verbindung. Es genügt die Eingabe vonNutzernamen und Passwort und dasFlugticket wird über ein im PayPal-Kontoeingereichtes Zahlungsmittel beglichen.Fluggäste, die ihre Airberlin-Visa Cardbei PayPal als Zahlungsmittel hinterlegthaben und am Vielfliegerprogramm top-bonus teilnehmen, erhalten bei jederPayPal-Zahlung die entsprechenden Prä-mienmeilen gutgeschrieben.

Und noch einen weiteren neuen Servicebietet Airberlin ihren Passagieren beiOnline-Buchungen: eine Best Price Gua-rantee. Ab sofort können Reisende Gelderstatten bekommen, wenn der gleicheFlug in einem anderen Online-Portal amgleichen Buchungstag mehr als zehnEuro günstiger angeboten wird.

Und das funktioniert so: Die Differenzkann der Fluggesellschaft bis 24 Uhr amBuchungstag gemeldet werden. Airber-lin prüft den Garantieanspruch inner-halb von drei Tagen und veranlasst dieÜberweisung des Differenzbetrags, so-fern die Buchung des von Airberlin unterder AB-Flugnummer durchgeführtenFluges über www.airberlin.com erfolgteund bereits vollständig bezahlt wurde.

Nähere Informationen erhalten Interes-sierte unter www.airberlin.com/best-preisgarantie.

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AIRLINE NEWS

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STRESSFAKTOR: UMSTEIGE-ZEITEN AN FLUGHÄFEN

Wer hat es nicht schon einmal selber er-lebt: Der Flug hat Verspätung und biszum Anschlussflug sind es nur noch we-nige Minuten – knappe Umsteigezeitenbedeuten für viele Reisende Stress.

Als Faustformel gilt in der Regel eineStunde als ausreichend, um den An-schlussflug zu erreichen. Jedoch kanndieses Zeitfenster je nach Flughafen va-riieren und im schlimmsten Fall dazuführen, dass der nächste Flug verpasstwird.

Dieses Problem erkannte Wayne Chen,ein Entwickler für mobile Anwendun-gen, und erstellte eine Liste mit denFlughäfen mit den kürzesten Umsteige-zeiten. Dabei wurden nur die Zeiten be-rücksichtigt, die Reisende aufbringenmüssen, um von dem Gate, an dem sieankommen zu dem Gate, von dem sieweiterfliegen zu gelangen, unabhängigdavon, wie weit diese beiden auseinan-derliegen. Pass- und Sicherheitskontrol-len wurden in diese Berechnung nichteinbezogen.

Bei dieser Top Ten der Flughäfen mit denkürzesten Umsteigezeiten reicht eineStunde zum Umsteigen aus:

1. Flughafen Zürich (ZRH), zehn Minu-ten

2. Salt Lake City International (SLC), elfMinuten

3. Tampa International (TPA), zwölf Mi-nuten

4. Orlando International (MCO), 15Minuten

5. Charlotte Douglas International(CLT), 16 Minuten

6. Denver International (DEN), 18 Mi-nuten

7. London Stansted (STN), 19 Minuten

8. Fort Lauderdale-Hollywood Interna-tional (FLL), 20 Minuten

9. Dubai International (DXB), 22 Minu-ten

10. Hong Kong International (HKG), 22Minuten

An diesen zehn Flughäfen mit den längs-ten Umsteigezeiten müssen Reisende eingrößeres Zeitfenster zum Umsteigen ein-planen:

1. Beijing Capital International (PEK),eine Stunde und 27 Minuten

2. London Heathrow (LHR), eineStunde und 25 Minuten

3. Paris Charles de Gaulle (CDG), eineStunde und 23 Minuten

4. Shanghai Pudong International(PVG), eine Stunde und 18 Minuten

5. Los Angeles International (LAX),eine Stunde und zehn Minuten

6. Sydney Kingsford Smith (SYD), eineStunde und neun Minuten

7. Tokyo Narita International (NRT),eine Stunde und drei Minuten

8. Boston Logan International (BOS),eine Stunde und zwei Minuten

9. Frankfurt International (FRA), eineStunde und eine Minute

10. Chicago O’Hare International (ORD),59 Minuten

Beim Buchen von Anschlussflügen sollteman demnach je nach Flughafen eineUmsteigezeit von einer bis zu dreiStunden berücksichtigen.

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Page 11: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" September 2013

DIE GRÖSSTENÄRGERNISSE IM URLAUB

Haare im Waschbecken oder unfreund-liches Hotelpersonal – Urlauber könnenviele böse Überraschungen erleben. ImSchnitt gehen die Deutschen zweimalpro Jahr auf Reisen und haben dabeinicht immer eine unbeschwerte Zeit.Aufreger Nummer Eins ist ein schmutzi-ges Badezimmer – das ist das Ergebniseiner repräsentativen forsa-Umfrage imAuftrag der Advocard Rechtsschutzver-sicherung AG unter 2.001 Personen. Sohaben in den vergangenen zwölf Mo-naten zwei Drittel (64 Prozent) der Bun-desbürger eine Reise unternommen undimmerhin neun Prozent von ihnen sindgar viermal oder öfter unterwegs gewe-sen. Die Erwartungen an einen Traum-urlaub wurden häufig nicht erfüllt: Jederachte Deutsche (13 Prozent) hatte aufseinen Reisen Mängel zu beklagen.

Und das sind die zehn häufigsten Be-schwerden der Deutschen:

1. Schmutziges Badezimmer (31 Pro-zent)

2. Nicht genug Auswahl beim Früh-stück bzw. bei den Mahlzeiten imHotel (29 Prozent)

3. Schmuddelige Bettwäsche (24 Pro-zent)

4. Unfreundliches Hotel-Personal (21Prozent)

5. Kein schöner Blick aus dem Fenster(20 Prozent)

6. Bau- und Straßenlärm (19 Prozent)

7. Lärmbelästigung durch andereGäste (19 Prozent)

8. Überfüllte Erholungsbereiche, zumBeispiel am Pool oder Strand (14Prozent)

9. Verspätung bei gebuchter Anreisemit Bus, Bahn oder Flugzeug (13Prozent)

10. Ungeziefer im Zimmer (10Prozent)

RATGEBER:AUSWANDERN NACH PERU

Mit zunehmender Internationalisierungund dem damit verbundenen erweiter-ten interkulturellen Know-how kommenuns viele Länder immer näher. Wir glau-ben, dass wir bereits viel über die USA,China und die europäischen Länder wis-sen. Aber wie sieht es aus mit »Exoten«wie Peru? Beim Gedanken an eine Aus-wanderung dorthin kann man jeglicheHilfe gut gebrauchen.

Der Autor von »Auswandern nach Peru– Ein Kaffeehaus, alltägliches Chaos und

viel Liebenswertes« hat diesen Schrittgewagt und berichtet von seinem Lebendort. Seit einem Jahr baut er sich in Perueine neue Existenz auf und erzählt vonseinen Erlebnissen und Erfahrungenwährend dieser Zeit. Diese werden sehranschaulich und vielschichtig beschrie-ben. Der Autor beginnt mit seinem Auf-bruch in sein neues Leben und dendamit verbundenen Situationen wieVisum und Kontoeröffnung. Danachschildert er die Wohnungssuche und diePlanung der Eröffnung eines Cafés. ImAlltag geschehen immer wieder komi-sche und spannende Situationen, dieden Leser in die Welt Perus abtauchenlassen. Auf sehr kurzweilige Art erhältman nicht nur einen Einblick in die Si-tuation des Auswanderns, sondern auchdie Kultur wird durch Verhaltensweisender Peruaner dem Leser näher gebracht.Alltagsgeschichten, Reisen und Aus-flüge, Episoden rund ums Einkaufen, dieThemen Wetter und Erdbeben rundendie Erzählungen ab und geben ein in-teressantes Bild vom Umfeld und demLeben des Autors.

»Auswandern nach Peru« hebt sichdamit von einem üblichen Ratgeber ab.Es werden keine Tipps oder Adressengegeben, aber die Schilderung einesganzen Jahres in einer neuen Heimat er-

öffnet eine ganz andere Sichtweise undstellt eine gute Ergänzung zu üblichenHandbüchern dar. Durch die alltäglichenSituationen ist dieses Buch nicht nur fürExpats geeignet, sondern vermitteltauch Personen, die »nur« eine Reisenach Peru planen oder die einfach einInteresse an fremden Kulturen haben,einen interessanten Einblick.

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VERMISCHTES

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BUCHINFORMATIONEN:

• Denis Freybote

• Auswandern nach Peru – EinKaffeehaus, alltägliches Chaosund viel Liebenswertes – Einneues Leben zwischen Igno-ranz, Stempelwahn, General-streiks und anderen Erd-beben

• Verlag interconnections

• ISBN 978-3-86040-140-8

• 16,90 Euro

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VERMISCHTESDEUTSCHE

URLAUBEN GERNE ZUHAUSEIhren bisher besten Urlaub haben dieDeutschen im eigenen Land verbracht.Dies gaben 16 Prozent der Teilnehmereiner repräsentativen Umfrage des Rei-seportals www.lastminute.de an. Es fol-gen Spanien (12 Prozent), die USA (9Prozent), Italien (8 Prozent), die Türkei (5Prozent), Frankreich (5 Prozent), Öster-reich (4 Prozent), Kroatien (3 Prozent),Griechenland (3 Prozent) und Großbri-tannien (2 Prozent).

Bei Hotels und Städtereisen sind seit Jah-ren Berlin, München und Hamburg amgefragtesten. Bei Flügen sind die USAangesagt und bei kurzfristigen Urlaubs-reisen Mallorca, Antalya und die Kanari-

schen Inseln. Was einen Urlaub zum be-sten Urlaub gemacht hat

Als Hauptgrund, was den Urlaub so be-sonders schön gemacht hat, gaben dieUmfrageteilnehmer die Landschaft undNatur im Reiseziel an (55 Prozent). Wei-tere wichtige Kriterien waren, dass siegut entspannen konnten (47 Prozent),dass das Wetter gut war (39 Prozent),Gastfreundschaft herrschte (37 Prozent),schöne Sehenswürdigkeiten (30 Pro-zent), ein toller Strand (29 Prozent),gutes Essen (29 Prozent), Menschen, diesie kennengelernt haben (27 Prozent),das Hotel (24 Prozent) und schließlichKultur und Ruhe (jeweils 20 Pro-zent).

APPLE IST WERTVOLLSTEMARKE DER WELT

Die wertvollste Marke der Welt istApple, mit einem Markenwert von über110 Milliarden Euro. Gefolgt wird dasUnternehmen aus dem Silicon Valleyvon der Erfolgsmarke Coca Cola miteinem Wert von mehr als 67 Milliardensowie vom Internetgiganten Google miteinem Markenwert von 55 MilliardenEuro.

Dies hat eine Umfrage von eurobrand –ein Unternehmen für Marken-, Patent-& IP Bewertung & Strategie unter mehrals 3.000 Markenunternehmen in 16 In-dustrien mit Vergleichen zwischenEuropa, Amerika und Asien ergeben.

In Europa ist der LuxusgüterkonzernLVMH wertvollstes Markenunternehmenmit einem Markenwert von über 39 Mil-

liarden (global Platz 12), gefolgt vomSchweizer NahrungsmittelgigantenNestlé mit mehr als 34 Milliarden EuroMarkenwert sowie Vodafone (rund 29Milliarden Euro).

Asiens wertvollstes Markenunterneh-men bleibt China Mobile mit einemPortfolio-Markenwert von etwa 45 Mil-liarden Euro (global Platz 10) und rücktsomit als einziges nicht US-Markenun-ternehmen in die globalen Top 10 vor.

Bemerkenswert: Die US Markenland-schaft, dominiert von IT & Technologiesowie Konsumgüter Marken repräsen-tiert 41 Prozent der weltweiten Top-100Markenunternehmen. Europa ist mitsatten 43 Prozent vertreten, wobei deut-sche Markenunternehmen den größtenAnteil (13 Prozent) verzeichnen.

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Jeder zweite Spanier hält sich für spon-tan, gleiches gilt für fast jeden zweitenDeutschen, allerdings gaben nur knapp30 Prozent der Engländer an, spontanzu sein.

Dies hat eine Umfrage des Reiseportalswww.justbook.de ergeben.

Page 13: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" September 2013

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WARUM VIELE TOURISTENIN SPANIEN PROBLEME MITARZTBESUCHEN HABEN

Immer mehr Urlauber und sogar Arbeit-nehmer auf Dienstreise beschweren sich,dass speziell in Südeuropa – besondersoft in Spanien – die EU-Gesundheitskarte(auch EHIC) nicht akzeptiert wird. Einsimpler Grund dafür ist beispielsweise,dass viele Deutsche die Europäische Ge-sundheitskarte gar nicht kennen. Sie zei-gen beim Arzt dann die Karte ihrerKrankenkasse, die alle möglichen Farbenhat, müssten aber eigentlich die Karteumdrehen, denn dort befindet sich dieblaue EU-Karte. Ausländische Kassen-ärzte sehen dann nur eine bunte Karte,mit der sie nichts anfangen können,brauchen aber die blaue.

Tatsächlich kommt es vor, dass sich staat-liche Gesundheitseinrichtungen weigern,die europäische Gesundheitskarte zu ak-zeptieren und privat abrechnen. Das liegtdaran, dass es bis zu zwei Jahre dauernkann, bis die Krankenhäuser und Kas-senärzte ihr Honorar erhalten, weil dasAbrechnungsprozedere über die Gren-zen hinaus sehr, sehr langwierig ist.

Das erklärte Ziel der EU ist es, dass jederEU-Bürger im europäischen Raum einemedizinische Behandlung zu denselbenBedingungen und gleichen Kosten wiedie Einheimischen erhalten sollen. Aller-dings – und das ist ursächlich für dieMissverständnisse – weisen die Gesund-heitssysteme in den einzelnen europäi-schen Ländern gravierende Unterschiedeauf. Während ein spanischer Tourist inDeutschland bei einem medizinischenNotfall den Allgemeinarzt oder dasKrankenhaus problemlos konsultierenkann, muss sich ein deutscher Patient inGriechenland, Italien oder Spanien andie staatlichen Gesundheitseinrichtun-gen wenden.

Das Problem: Vielen ist nicht bekannt,dass das Recht auf freie Arztwahl, daswir hier in Deutschland haben, in etli-chen Ländern nicht existiert. In Spanienbeispielsweise muss man im Krankheits-fall zu einem Gesundheitszentrum ge-hen, das dann den behandelnden Arztzuweist.

Wenn ein Tourist also Wert darauf legt,schnell und von einem deutschsprachi-gen Arzt behandelt zu werden, der ihmempfohlen wurde, muss er in der Regel

die Behandlung privat bezahlen, schondeshalb, weil aus Deutschland kom-mende Ärzte meist nicht zur Kassenbe-handlung zugelassen sind. Es ist haupt-sächlich die Unwissenheit der Ärzte –auch hierzulande – über die Abrech-nungsmodalitäten mit der EU-Karte, diezu ihrer häufigen Ablehnung führt.

Mit diesen Problemen sehen sich oftauch die Briten konfrontiert, weshalb dieRegierung kürzlich eine Kampagne ge-startet hat, um ihre Bürger zum richti-gen Umgang mit der Gesundheitskartezu erziehen. Unterstützt wird das Kö-nigreich von der Gesundheitsaufsichts-behörde im spanischen Valencia. Diebarocke Stadt am Meer ist bei britischenTouristen besonders beliebt. Schät-zungsweise 300.000 Briten leben dort,was etwa 40 Prozent des Anteils in Spa-nien lebender Briten ausmacht. In der15-monatigen Kampagne erklären dieMacher, wer die Europäische Gesund-heitskarte wofür genau nutzen kannund erläutern den Zugang zumstaatlichen Gesundheitssystem.

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GESUNDHEIT INTERNATIONALFACHLITERATUR

ZUM THEMA ALZHEIMERDer 21. September ist offizieller Welt-alzheimer-Tag, mit dem auf die Krank-heiten Alzheimer und Demenz auf-merksam gemacht werden soll. Im Mit-telpunkt stehen dabei die Situationender Erkrankten, der ausgebildeten Pfle-gekräfte und vor allem auch die derpflegenden Angehörigen. In Deutsch-land sind 1,4 Millionen Menschen anDemenz erkrankt – und die Zahl steigtfortlaufend. Weltweit leiden Schätzun-gen zufolge rund 35 Millionen Men-schen unter der Krankheit, die bis zumvölligen Gedächtnisverlust führt.

Inzwischen sind zahlreiche Bücher zumThema Alzheimer/Demenz erschienen.Neben reinen Fachinformationen gibt esauch Erfahrungsberichte pflegender Fa-milienmitglieder. Beides zusammen för-dert das Verständnis für die Erkranktenund dient als Quelle, auch in schwieri-gen Situationen nicht den Mut zu ver-lieren.

Im Themenshop Pflege bei fachbuch-schaper.de (www.fachbuch-schaper.de/pflege/altenpflege/demenz-alz-heim...) können Interessierte sich einenÜberblick der lieferbaren Bücher zumThema Demenz verschaffen. In der Ka-tegorie »Demenz/Alzheimer« sind über500 Bücher gelistet – vom Fachbuch biszum Ratgeber für Angehörige. So auchdas Buch »Demenz« der StiftungWarentest.

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HEALTH MAP: WO DIEGESUNDHEIT VON EXPATS AMMEISTEN IN GEFAHR IST

Immer mehr Unternehmen entsendenihre Mitarbeiter in Risikogebiete. 23 Pro-zent aller Geschäftsreisen im Jahr 2012führten in Länder mit einem mittelho-hen bis extremen medizinischen Risiko.Dies geht aus der HealthMap 2013 vonInternational SOS hervor.

Die Gesundheitslandkarte teilt alle Län-der weltweit in fünf medizinische Risi-kostufen ein: »niedrig«, »mittel«,»mittelhoch«, »hoch« und »extrem«.Anhand der Weltkarte können Unter-nehmen die Risiken für ihre Mitarbeiterim Ausland frühzeitig identifizieren unddementsprechend vorbeugen. Kriterienfür die medizinische Bewertung sind bei-spielsweise Qualität und Zugang zum lo-kalen Gesundheitswesen sowie Bedro-hungen durch Infektionskrankheitenoder Verkehrsunfälle.

61 Prozent aller entsandten Mitarbeiterreisen beruflich in Länder mit niedrigemmedizinischen Risiko, so InternationalSOS. Dazu zählen die USA, Kanada, Au-stralien und die meisten europäischenStaaten. Weitere 16 Prozent werden inLänder mit mittlerem Risiko entsendet,

zum Beispiel Mexiko, Saudi Arabien,Japan oder Rumänien. Die medizinischeVersorgung in diesen Ländern sei zwargut, allerdings sind Vorfälle bei Aus-landsaufenthalten nicht auszuschließen.

Zwei Prozent aller Geschäftsreisen füh-ren in Regionen mit hohem medizini-schem Risiko, weitere drei Prozent inextreme Risikogebiete. Darunter zahlrei-che Länder, in denen internationale Un-ternehmen tätig sind, etwa Nigeria oderPost-Konfliktstaaten wie der Irak undAfghanistan. Wer als Mitarbeiter dauer-haft in einem Land mit höherem medizi-

nischem Risiko arbeitet, läuft sechsmalhäufiger Gefahr ins Krankenhaus einge-wiesen zu werden als in anderen Staa-ten. Trotz stationärer Behandlung vorOrt muss fast die Hälfte aller Mitarbeiterin diesen Risikoländern letztlich evaku-iert werden. Die Gefahr ist damit 23-malhöher. In extremen Risikoländern erhöhtsich die Wahrscheinlichkeit, evakuiert zuwerden auf 79 Prozent. LandestypischeKrankheiten (zum Beispiel Durchfall,Malaria, Dengue-Fieber etc.), gefährli-che Rahmenbedingungen und Schwä-chen im lokalen Gesundheitswesenerhöhen das Risiko.

GESUNDHEIT INTERNATIONAL

ZAHL DER GEFÄLSCHTEN MEDI-KAMENTE STEIGT EUROPAWEITJedes zweite im Internet erworbene Me-dikament ist laut Schätzungen der Welt-gesundheitsorganisation WHO eineFälschung. Deutsche Zollbehördenhaben alleine im ersten Halbjahr 20131,4 Millionen gefälschter Tabletten, Pul-ver und Ampullen sichergestellt (plus 15Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Dasmeldet die Bundesvereinigung Deut-scher Apothekerverbände (ABDA).

Sie weist darauf hin, dass Fälschungenlebensgefährlich sein können und vonVerbrauchern kaum von originalen Arz-neimitteln unterschieden werden. Ge-fälscht werden nicht nur Medikamentegegen Erektionsstörungen, sondernauch Mittel zur Behandlung von Krebs,HIV, Magengeschwüren, hohem Chole-sterin, Alzheimer, Bluthochdruck, De-pression, Rheuma, Malaria oder auchVerhütungsmittel.

Arzneimittelfälschungen können garkeinen, den falschen, zu wenig oder zuviel Wirkstoff enthalten. Sie werdenhäufig in Hinterhöfen und Garagenunter unhygienischen Bedingungen her-gestellt und enthalten oftmals bedenkli-che oder giftige Substanzen. „Patientenwissen oft nicht, welchen hohen ge-sundheitlichen Risiken sie sich in Folgeeiner Bestellung von Medikamenten ausunsicheren Internetquellen aussetzen“,sagt Professor Dr. Martin Schulz, Vorsit-zender der Arzneimittelkommission derDeutschen Apotheker (AMK).

Arzneimittelhersteller, Apotheker undGroßhändler setzen derzeit ihr Wissen inein neues Sicherheitssystem ein, mitdem ab 2017 Arzneimittel europaweitvor Abgabe an den Patienten in derApotheke auf Echtheit geprüft werdenkönnen. In Deutschland wird das SystemsecurPharm bereits seit Anfang 2013getestet. Dabei wird auf jeder Medika-mentenpackung ein zweidimensionalersogenannter „Data Matrix Code“ auf-gedruckt, mit der die Packung eindeutigzurückverfolgt werden kann.

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AUS ALLER WELT

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WIE ES INÄGYPTEN WEITERGEHT

Wie geht es für die deutsche Wirtschaftweiter in Ägypten? Unter der Über-schrift »Frisst die Revolution ihre Kin-der?« analysiert der Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK) die Lagein einer neuen Ausgabe seines Newslet-ters »International Aktuell«. Hohe Infla-tion und Jugendarbeitslosigkeit, Büro-kratie, Korruption und fehlende Rechts-sicherheit: Die ägyptische Wirtschaftsteht vor großen Herausforderungen;Reformen sind dringend erforderlich.

Doch dafür fehlten dem Staat die politi-sche Stabilität und die finanziellen Mit-tel, bilanziert der DIHK die Situation. Fürden herbeigesehnten wirtschaftlichenAufschwung seien Investitionen erfor-derlich, doch potenzielle Investoren sei-en verunsichert.

Das gelte ebenso für ausländische Gäste– entsprechend stark leide der Touris-mus, einer der wichtigsten Wirtschafts-zweige des Landes.

Wie die deutschen Unternehmen vorOrt reagieren, ob der Welthandel bezie-hungsweise die deutsch-ägyptischenWirtschaftsbeziehungen beeinträchtigtsind, lesen Interessierte in der neuenAusgabe von »International Aktu-ell«.

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EMIRAT AJMAN WIRBT UMDEUTSCHE UNTERNEHMEN

Die Ajman Free Zone Authority (AFZA)möchte aktuell verstärkt Investoren undUnternehmen aus Deutschland für daskleinste der sieben Emirate in den VAEgewinnen. Mit mehr als 7.000 Unter-nehmen unterschiedlicher Größe zähltdie AFZA zu den größten und amschnellsten wachsenden Freizonen inden Vereinigten Arabischen Emiraten(VAE). Deutsche Unternehmen profitie-ren derzeit vom Wachstum in den VAEin den Branchen Maschinenbau, Auto-mobil, Chemie, Bau, Elektro/Elektronik,IT und Telekommunikation sowie Im-port- und Exporthandel.

Der Warenaustausch zwischen den VAEund Deutschland hat sich bereits in denvergangenen zehn Jahren mehr als ver-doppelt. Allein in den letzten drei Jahrenist die Ajman Free Zone bei den Be-triebsansiedlungen um jährlich rund 40Prozent gewachsen. Der Anteil europäi-scher Unternehmen in der Freizone be-trägt rund 35 Prozent, davon sindwiederum sieben Prozent aus Deutsch-land.

Als Vorteile bietet die Ajman Free ZoneInvestoren diverse kommerzielle Lizenz-optionen für Handel, Dienstleistungenund Industrie. Zudem stehen InvestorenGebäude, Büros – darunter Smart undExecutive Offices – Warenlager, aberauch Industriegelände zur Verfügung.Bereits mit 5.500 US-Dollar kann ein Un-ternehmen in der Freizone gegründetwerden. Geboten werden des Weiteren100 Prozent ausländische Inhaberschaft,100 Prozent Steuerfreiheit verbundenmit einer guten Infrastruktur und strate-gisch günstiger Lage. Ajmans Nähe zuDubai und Sharjah ermöglicht leichtenZugang zu zwei internationalen Flughä-fen und vier Häfen. Bei den Mietpreisensei Ajman wesentlich günstiger als Frei-zonen in Dubai oder Abu Dhabi.

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AUS ALLER WELT

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AUSTRALIENSBERGBAU BOOMT

Der Bergbau dürfte in Australien auflange Sicht weiterhin der wichtigste In-dustriesektor des Landes bleiben. Dieswirkte sich bisher auch für deutsche Ma-schinenbauer positiv aus, die für diesenSektor relevante Produkte herstellen.Insgesamt konnte Deutschland seine Ex-porte nach Australien 2012 um 11,8Prozent auf einen Gesamtwert von 9,3Milliarden Euro steigern. Dieses Jahrkönnte es zu einem erneuten Anstiegum weitere zehn Prozent kommen. Dasberichtet Germany Trade & Invest (gtai).

Generell läuft es aus wirtschaftlicherSicht im rohstoffreichen Australien bis-her gut: 2012 konnte das Bruttoin-landsprodukt (BIP) um 3,1 Prozentzulegen. Für 2013 liegen die Wachs-tumsprognosen derzeit bei 2,7 Prozent.Auch die Inflation und Arbeitslosigkeitwaren stabil auf niedrigem Niveau. Le-diglich der verarbeitende Sektor leidetunter dem starken australischen Dollar.

Bergbauerzeugnisse gehören zu denwichtigsten Exportgütern Australiens:Kohle, Eisenerz und Gold sind den gtai-Experten zufolge die am stärksten ge-förderten Rohstoffe. Bei den Steinkohle-ausfuhren liegt man weltweit auf Platzeins, bei der Goldfördermenge an zwei-ter Stelle hinter China. Insgesamt verei-nen Flüssigerdgas, Erdgas und Erd-öl-Projekte mehr als 70 Prozent der ge-samten gesicherten Investitionen imRohstoffsektor auf sich. Australienkönnte bald auch zum weltweit größtenExporteur von Flüssigerdgas wer-den.

INDONESIENMIT BESUCHERREKORD

So viele Touristen wie noch nie hat esdiesen Sommer nach Indonesien gezo-gen. Laut der offiziellen Statistik stiegdie Anzahl ausländischer Touristen im In-selstaat im Juni 2013 um 13,52 Prozentgegenüber dem Vormonat auf 789.594Besucher – die höchste Monatsquote,die je erreicht wurde. Grund dafür seidie steigende Anzahl der Reisenden ausdem Mittleren Osten. Auch Bali ziehtnach dem ersten Halbjahr 2013 positiveBilanz: Die Insel der Götter freut sichüber neun Prozent mehr ausländischeBesucher als in den ersten sechs Mona-ten im Jahr 2012. Allein im Juni diesesJahres reisten rund 276.000 Gäste ein –im Vorjahr waren es noch 238.000. Eswaren vor allem mehr Besucher ausChina, Japan, Indien und Malaysia zuBesuch.

Aus Europa kamen verstärkt Touristenaus Deutschland. Entsprechend reagiertdie Regierung: Die Pläne für den neuenFlughafen in Yogyakarta, dessen Baunoch in diesem Jahr starten soll, nehmenGestalt an. Bis 2016 sollen eine 3.600mal 45 Meter große Start- und Lande-bahn, Vorfeld, sieben Rollbahnen, vierVorfeldsysteme, Terminalgebäude,Wirtschaftsgebäude, Technikgebäudeund Flugsicherung entstehen. Der Flug-hafen soll bis zu 30 Millionen Pas-sagiere pro Jahr bedienen können.

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Page 17: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" September 2013

LISSABON BELIEBTESTE STADTDie beliebteste Destination für Städteur-laub ist in diesem Jahr Lissabon. Die por-tugiesische Hauptstadt hat dafür denReise-Oscar der Tourismusbranche – dieWorld Travel Awards – verliehen be-kommen. Die Stadt am Tejo hat sichdabei im Finale in Antalya (Türkei) gegenandere europäische Metropolen durch-gesetzt und erhielt die begehrte Aus-zeichnung als »Europas bestes Reisezielfür Städtereisen«. Der Jury zufolge hatLissabon den Preis verdient, weil dieStadt sich besonders bemüht hat, dastouristische Angebot zu verbessern.

Seit 1993 zeichnen die World TravelAwards herausragende Gastfreundlich-keit und besondere Leistungen im Tou-rismus aus. Gewählt werden diePreisträger weltweit durch Reise- undTourismus-Experten. Lissabon erhieltdiese Prämierung, die auch als »Oscarder Reisewelt« bezeichnet wird, bereitszum dritten Mal innerhalb der ver-gangenen fünf Jahre.

DEUTSCHE UNTERNEHMEN INTUNESIEN WEITER PRÄSENT

Zwar spüren deutsche Unternehmen inTunesien die Auswirkungen der aktuel-len politischen Krise; die Wettbewerbs-fähigkeit des Produktionsstandortes hataus Sicht der Exportunternehmen vorOrt jedoch nicht gelitten. Das hat eineBlitzumfrage der Deutschen Auslands-handelskammer (AHK) Tunesien EndeAugust dieses Jahres ergeben.

An der Erhebung beteiligten sich 30 Un-ternehmen, die insgesamt mehr als20.000 Mitarbeiter beschäftigen.

Demnach hat die derzeitige politischeLage hat für 63 Prozent der BefragtenEinfluss auf ihre Geschäftstätigkeit.Dabei sehen 37 Prozent die größte Her-ausforderung in der Zurückhaltung derKunden und Partner aufgrund der aktu-ellen Unsicherheit.

Der Eindruck fehlender Stabilität in Tu-nesien veranlasst elf Prozent der Be-triebe, andere Produktionsstandorte imAusland auszubauen. 21 Prozent derUnternehmen sind aufgrund der mo-mentanen Situation durch Streiks beein-trächtigt – elf Prozent durch Arbeits-kräftemangel. Entsprechend fordern 43Prozent der Unternehmen von den poli-tisch Verantwortlichen stabile politischeund soziale Verhältnisse; 39 Prozentmöchten mehr Planungs- und Rechtssi-cherheit für die Wirtschaft, und auchbaldige Neuwahlen stehen auf denWunschlisten der Betriebe.

Bei aller Kritik verzeichneten im ZeitraumJanuar bis August 76 Prozent der Be-fragten steigende bis gleichbleibendeExporterlöse. 50 Prozent der Umfrage-teilnehmer rechnen bis zum Jahresendemit stabilen, 33 Prozent sogar mit stei-genden Einnahmen.

Damit bleibe das Land weiterhin einStandort, der sich durch seine Nähe zuEuropa und seine wettbewerbsfähigenProduktionskosten auszeichne, fasst dieAHK Tunesien zusammen.

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