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Freitag, 16. Februar 2018 Streuauflage zumWochenende 35 780Exemplare AZ 9442 Berneck

«Photovoltaik im Sorglos-Paket»Rheintal Die Fachgruppe Energie des Vereins St.Galler Rheintal (VSGR)willmit einemFixpreisangebot die Installation

von Photovoltaikanlagen fördern. Das Projekt wird von der Energieagentur St.Gallen betreut.

Andrea C. Plüss

Unter demLabel «Energiestadt-Region St.Galler Rheintal» set-zen sich die Gemeinden dafürein, im Jahr 2030 in der Region50ProzentdesEnergiehaushaltsfürHeizen undStromaus erneu-erbaren Energien zu generieren.

Mit dem Angebot, PV-Anla-gen zum Festpreis zu beziehen,soll derBauvonPhotovoltaik-An-lagen unterstützt werden. Chris-tian Sepin ist Vorsitzender derFachgruppe Energie im VereinSt.Galler Rheintal und Auer Ge-meindepräsident.ErbeantwortetFragen rund umdas Projekt.

VoreinigenWochenerschieneineAnzeige im«Rheintaler»:«PV-Installateure fürPhoto-voltaik-Aktiongesucht».AngegebenwarendasLogoEnergiestadt-RegionRheintalunddieEnergieagenturSt.Gallen.Washatte esmitdieserAnzeigeauf sich?Christian Sepin: Wir, der VSGR,möchtendie erneuerbarenEner-gien stärken. Eine Photovoltaik-AnlageaufdemeigenenDachzuinstallieren, ist jedoch nicht im-mer einfach. Die Angebote sindschwierig zu vergleichen, es istnicht leicht herauszufinden, wasgenaumanbraucht.WirmöchtendieKaufunsicherheit reduzieren,indem wir mit Installateurenein sogenanntes Sorglos-Paketschnüren.

WarumkommtdieAktiongerade jetzt?Wer im Rheintal spazieren gehtund auch sonst einmal den Blickeher nach oben richtet, dem fälltauf, dass viele Dächer sich sehrgut für eine PV-Anlage eignenwürden, dort aber keine instal-liert ist. Die Abstimmung zurEnergiestrategie 2050 im letztenMai hat gezeigt, dass der Bevöl-kerung erneuerbare Energienwichtig sind; man will mehr so-genannten sauberenStrom.Die-se Einstellung möchten wir mitder Aktion unterstützen. VieleLeutewollenetwasmachen,wis-sen aber nicht, was genau.DieseZielgruppe wollen wir in ersterLinie ansprechen.

DannhatderZeitpunkt auchetwasmit denBestimmungendesneuenEnergiegesetzes zu

tun, die ab Januar inKraftgetreten sind?Die Fachgruppe beschäftigt sichschon seit längerem mit dieserAktion.DieAnnahmedesneuenEnergiegesetzes bestätigt, dasswir den Volkswillen vertreten.Zudem muss ein Umdenkenstattfinden. Bis vor ein paarJahren war ein Eigenverbrauchbei PV-Anlagen gar nicht mög-lich, man musste den «saube-ren» Strom einspeisen und vomElektrizitätswerkStromausdemNetz beziehen. Dafür gab esdie sogenannte Einspeisevergü-tung.BeimneuenEnergiegesetzliegt der Schwerpunkt auf derEinmalvergütung. Wer heuteeinePV-Anlage installiert, dabeispreche ich von Kleinanlagen

bis 100kWp, er-hält einenbestimmtenFörderbeitragvomBund, der abhän-gig ist vonderDimensionder Anlage.

EinEigenverbrauch ist heuteabermöglich?Ja.DerEigenverbrauchwird vonder ElCom und vom Bund ge-stützt. Wer Besitzer einer PV-Anlage ist, sollte den Eigenver-brauch steigern. Tagsüber zumBeispiel, wenndieAnlage Strom

produziert, solltemanWaschma-schine,Geschirrspüler etc. laufenlassen.Verbrauchtwirddanndereigene, saubereStrom.Wasmannicht selbst verbraucht, wirdnachwievor insNetzeingespeist.Mit verändertenAlltagsgewohn-

heiten lässt sich der Eigenver-brauch durchaus steigern.

Rentiert denneineeigenePV-Anlagemit denheutigenEinspeisetarifennoch?Ichdenke schon.Unterfinanziel-len Gesichtspunkten liegt einGewinnheutenichtmehr imVer-kaufen von Strom, also im Ein-speisen insNetz, sondern im ge-steigerten Eigenverbrauch, derweniger Stromeinkauf aus demNetz nötig macht. Mit höheremEigenverbrauch steigt auch dieRendite der PV-Anlage.

WelcheAnlagewird für eindurchschnittlichesEinfami-lienhausbenötigt?Je grösser, je besser. Der Strom-verbrauch eines durchschnittli-

chenHaushalts liegtbei4000bis5000 kWh im Jahr. Da eine5-kWp-Anlage etwa 4500 kWhpro Jahr produziert, also knappam Durchschnittsverbrauch,macht es Sinn, mit der Anlagelieber etwas grösser zu fahren,

wenn das Dach es zulässt. DieInitialkosten sind da fast gleich;bei einer 6- bis 7-kWp-Anlagelässt sich etwa6000kWhStrom

erzeugen. Damit hätte man imSommer mehr, als verbrauchtwerden kann, im Winter natür-lichweniger.

Wie ist denndieResonanzaufdiePV-Aktionbei denInstallateurengewesen?HabensichvieleBetriebebeiderEnergieagenturgemeldet?Wir sind sehr zufrieden. Da esuns um eine regionale Aktiongeht,habenwirdieTeilnahmeaufFirmen beschränkt, die ihrenSitz im Kanton St.Gallen odereinem der beiden Appenzellhaben. 14FirmenhabeneineOffertebeiderEnergieagen-tur eingereicht.

Lassen sich die unter-schiedlichen Offertendenn so einfach verglei-chen?Die Energieagentur alsFachstelle hat einen um-fangreichen Qualitäts-

katalog er-stellt. Die gefor-

dertenKriterienmuss-ten sich in den Offerten

wiederfinden. So ist auch dieVergleichbarkeit sichergestellt.

Danngibt es jetzt also einFixpreisangebot fürPV-An-lagen?Die Energieagentur hat alle ein-gereichten Offerten gesichtetundeinFestpreisangebot erstellt.Die Firmen, die wollten, ha-ben sich bereit erklärt, zu die-semFixpreis einePV-Anlagemiteiner 5- bis 10-kWp-Leistung zuerstellen.

Wokönnen InteressiertedieAnlagenbeziehen?Anfang März gibt es dazu Infor-mationsanlässe.DieAktion läuftimRheintal imApril und imMai.In diesem Zeitraum können PV-AnlagenzumjeweiligenFestpreisbei den teilnehmenden Firmenbestelltwerden.Die Idee zurFör-

derung der Photovoltaik miteiner solchen Aktion haben wirvomLandVorarlbergabgeschaut.Dort gabesbereits 2014eineFix-preisaktion.

WievieleFirmensindbei derAktiondabei?Sicher zehn Firmen werden beiderAktionmitmachen.Esgelingtuns damit, Interessierten einePV-AnlagevonhoherQualität zueinem guten Preis anzubieten.Die Mühe, verschiedene Ange-bote und Preise zu vergleichenentfällt. Dazu kommen Förder-beiträge vomBundund zumTeilauch von denGemeinden.

WelcheRheintalerGemein-denunterstützendieAktionaktivmit Förderbeiträgen?Die Gemeinden Au, Balgach,Widnau, Diepoldsau, Rebstein,Marbach, Eichberg und Rüthiunterstützen PV-Installationenmit einem Beitrag im Umfangvon30ProzentderBundesförde-rungssumme.

Mit welchem Preis muss mandenn für eine PV-Anlage rech-nen?Die Unternehmen bieten eine5-kWp-Anlage für 14000 Fran-ken inkl. MwSt an – das ist einsehr gutes Preis-Leistungs-Ver-hältnis. Jedes weitere kWp wirdmit 1300 Franken verrechnet.DieFörderungvomBund liegtbeietwa einem Viertel der Installa-tionskosten.KommtnocheinGe-meindebeitraghinzu, kämemanauf einen Förderbeitrag von ge-samt ⅓ der Investitionskostenund somit bei 5 kWp auf unter10000Franken.

Gibt esbestimmteAuflagenfürdasAngebot?DieAnlagen solltenwährendderAktionsmonateApril undMaibe-stellt werden. Es ist vorgesehen,dass die Installation bis Ende2018 zu erfolgen hat.

InfoanlässeHeerbrugg: Montag, 5. März,19.30 Uhr, Aula der Kantonsschu-le. Oberriet: Mittwoch, 7. März,19.30 Uhr, Werkhofsaal Staats-strasse 181. Rebstein: Donners-tag, 8.März, 19.30Uhr, ri.nova Im-pulszentrum. Detailinformationenwerden online auf www.rheintal.com aufgeschaltet.

Abkürzungen

PV = PhotovoltaikWatt Peak = gebräuchliche Be-zeichnung für die elektrischeLeistung von Solarzellen (Peakbedeutet «Spitze»). Angegebenwerden häufig Kilowatt Peak (kWp)oder Megawatt Peak (MWp)kWh = In dieser Einheit werdenvor allemStrom-, aber auchHeiz-wärmekosten abgerechnet. (acp)

ChristianSepinPräsident der FachgruppeEnergie beimVSGR

«DiePV-AktionbietethoheQualitätzueinemgünstigenPreis.»

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