Fütterung der modernen PIC-Sau:
Fit in allen Phasen
Die Gene des Erfolgs PIC Deutschland GmbH
Ratsteich 31
24837 Schleswig
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PIC-SAUEN SIND ANDERS! PIC-Sauen unterscheiden sich insbesondere in ihrer Entwicklung während der Aufzucht- und Eingliederungsphase deutlich
von anderen Herkünften. Neben der kontinuierlichen züchterischen Verbesserung der Fruchtbarkeit wird bei PIC-Genetik
besonders auf eine hohe Futteraufnahme und -verwertung Wert gelegt, denn Futter war, ist und bleibt ein wichtiger Kosten-faktor für die Wirtschaftlichkeit der Schweineproduktion. Diese Tatsache muss in allen Produktionsabschnitten berücksichtigt
werden.
"Die PIC-Sau ist eine SPORTLICHE, keine fette SAU"
NUR EINE GUTE JUNGSAU WIRD EINE GUTE SAU! Der Grundstein des Erfolgs wird in der
Jungsauenaufzucht und -eingliederung gelegt. Das heißt, dass den physiologi-
schen Anforderungen des wachsenden
Tieres Rechnung getragen werden muss
und schon hier gilt es die Besonderhei-
ten der PIC-Sau zu beachten.
IN DER TRÄCHTIGKEIT WIRD DIE LAKTATIONSLEISTUNG VORBEREITET! Auch in der Trächtigkeit gilt, Sportlich-
keit ist Trumpf. Deshalb überprüfen Sie
regelmäßig - mindestens alle vier Wo-
chen - den Konditionszustand der Sauen
mittels Rippentest. Eine Darstellung und Erläuterung des Rippentests finden Sie in Abb. 1.
ZIELE UND RICHTWERTE FÜR DIE FÜTTERUNG WÄHREND DER TRÄCHTIGKEIT! • Mindestens 85 bis 90 % aller tragenden Sauen sollen in den ersten fünf Wochen der Trächtigkeit in den "richtigen"
Konditionszustand gebracht werden, d. h. ein Body Condition Score von 2,5 bis max. 3,5 bzw. Bewertung "optimale
Kondition" mittels Rippentest - siehe Abb. 2
• Fette Sauen vermeiden, denn fette Sauen haben eine geringere Futteraufnahme in der Säugezeit. In der Säugezeit
muss jedoch eine maximale Futteraufnahme erzielt werden.
• In der Trächtigkeit braucht eine PIC-Sau ca. 0,5 kg kg weniger Futter pro Tag als andere herkünfte. Das bedeutet bei ca. 300 Trächtigkeitstagen pro Sau und Jahr eine Futtererspranis von ca. 1,5 dt und damit einen Kostenvorteil von ca. 40
€ /Sau und Jahr. Als Richtwerte für den jährlichen Futterverbrauch von PIC-Sauen gelten je nach Laktationslänge, Pro-
duktionsrhythmus und Nährstoffgehalten des Futters: Insgesamt 9,6 bis 10,1 dt,
NT-Futter 6,5 bis 6,8 dt, LAK-Futter 3,1 bis 3,3 dt
DIE 4 PHASEN DER TRÄCHTIGKEITSFÜTTERUNG! Phase 1: Absetzen bis Belegen
Phase 2: Frühe Trächtigkeit: Belegen/Tag 0 bis Tag 28
Phase 3: Mittlere bis späte Trächtigkeit:
Tag 29 bis Tag 90
Phase 4: Hochträchtigkeit: Tag 91 bis Tag 110
Phase 1: Absetzen bis Belegen - Gesäugeentzündungen vorbeugen und Flushingfütterung • Am Abend vor dem Absetzen Futtereduzierung, am Absetztag morgens keine Fütterung.
• In dieser Phase lautet das Motto: Futter! Futter! und nochmals Futter! um einen Flushing-Effekt zur Rauschestimulie-
rung und Ovulationsauslösung zu erzielen. • Mindestens zweimal tägliche Fütterung mit Laktationsfutter, um die tägliche Energiemenge von mindestens 3 kg Fut-
ter / 40 MJ ME "in die Sau" zu bekommen, denn die Sau soll soviel Energie wie möglich aufnehmen. Allerdings darf
kein wertvolles Futter verschwendet werden.
• Besonders stark abgesäugten Sauen hilft auch das energiereichere und proteinärmere Eingliederungsfutter.
• Wichtig ist zudem, dass eine ausreichende Wasserversorgung sichergestellt ist.
Phase 2: Frühe Trächtigkeit - Belegen/Tag 0 bis Tag 28 - Konditionsfütterung • tägliche Energieaufnahme zwischen 23 und 32 MJ ME je nach Kondition:
• Dünne Sauen 2,7 kg NT-Futter (32 MJ ME) pro Tag
• Normal konditionierte Sauen 2,3 kg NT-Futter (28 MJ ME) pro Tag
• Fette Sauen 2,0 kg NT-Futter (24 MJ ME) pro Tag • Jungsauen 2,0 kg NT-Futter (24 MJ ME) pro Tag
Die Etappen während der PIC-Jungsauenaufzucht und -eingliederung
1. Phase der Aufzucht von 28 kg bis 60 kg Lebendgewicht (ca. 120 Tage alt)
2. Phase der Aufzucht von 60 kg bis 100 kg Lebendgewicht (ca. 160 Tage alt)
Akklimatisierung, Eingliederung und Vorbereitung auf die Erstbelegung mit 135 bis 145 kg Lebendgewicht und - frühestens - 210 Tagen Alter. Entscheidend ist das Gewicht bei einem Mindestalter. Bei späteren Belegungen sollen
die Jungsauen auch nicht schwerer als 145 kg sein. Insbesondere muss darauf geachtet
werden, dass die Jungsauen nicht verfetten und dadurch die Fruchtbarkeitsleistung
leidet, weil u. a. die Geburtswege zu eng werden.
Bitte beachten Sie auch unsere Fütterungsempfehlungen - ca. 35 MJ ME je Tier und
Tag - für die Eingliederung auf dem Quarantäne- und Eingliederungsprotokoll, das Sie
mit jeder Jungsauenlieferung erhalten.
Fütterungsempfehlungen für moderne PIC-Sauen
– Aufzucht, Eingliederung, Belegung, Trächtigkeit, Säugezeit Phase 3: Mittlere Trächtigkeit - Tag 29 bis Tag 90 - Konditionserhaltung und Jungsauen-Wachstum
• Die PIC-Sau braucht in dieser Zeit nur ca. 2 kg Futter pro Tag. Die Föteneinlage-
rung ist abgeschlossen, die Frucht ist in dieser Phase am unempfindlichsten.
• tägliche Energieaufnahme zwischen 20 und 30 MJ ME je nach Kondition:
• Dünne Sauen 2,5 kg NT-Futter (30 MJ ME) pro Tag
• Normal konditionierte Sauen 2,0 kg NT-Futter (24 MJ ME) pro Tag
• Fette Sauen 1,7 kg NT-Futter (20 MJ ME) pro Tag
• Jungsauen 2,0 kg NT-Futter (24 MJ ME) pro Tag
Phase 4: Hochträchtigkeit - Tag 91 bis Tag 110 - Fötenwachstum und Ausbildung des Gesäuges
• Steigerung der Energiezufuhr um maximal 8 MJ ME in Abhängigkeit von der Kondition, überkonditionierte Sauen erhalten keine Futterzulage
• tägliche Energieaufnahme maximal 36 MJ ME je nach Kondition:
• Extrem dünne Sauen maximal 3 kg NT-Futter (36 MJ ME) pro Tag
• Normal konditionierte Sauen maximal 2,7 kg NT-Futter (30 MJ ME) pro Tag
• Fette Sauen 2 kg NT-Futter (24 MJ ME) pro Tag
Während der GESAMTEN Trächtigkeit gilt:
Regelmäßige - alle vier Wochen - Konditionsbeurteilung mittels Rippentest und Neueinstufung - siehe Abb. 1.
Entscheidend ist nicht die FutterMENGE, sondern die FutterZUSAMMENSETZUNG,
also Energie-, Nährstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente
- siehe Rückseite dieser Empfehlungen
Vorbereitung auf Geburt und Laktation
• Eine Woche vor dem Soll-Abferkeltermin Einstallung in die Abferkelung. Reduzierung der täglichen Futtermenge ab dem 112.
Trächtigkeitstag von 2,5 kg auf ca. 1,3 kg LAK-Futter bzw. ca. 1,5 kg NT-Futter - entspricht maximal 18 MJ ME.
• Am Abferkeltag reichen max. 1,5 kg NT-Futter oder je nach Witterung und Jahreszeit auch weniger. So vermeiden Sie eine Überlas-
tung der Sau. Zudem beugt der höhere Rohfaseranteil im Tragefutter Verstopfungen und evtl. Geburtsproblemen vor.
• Das LAK-Futter sollte vergleichbare Komponenten wie das NT-Futter enthalten, um der Sau die Futterumstellung zu erleichtern.
"VOLLE PULLE!" IN DER SÄUGEZEIT!
• Für die ersten drei Säugetage empfehlen wir eine Restriktion auf ca. 1,8 kg LAK-Futter am ersten und ca. 2,7 kg LAK-Futter am
zweiten und dritten Säugetag. Sollte eine Unterstützung der Darmtätigkeit notwendig sein, so fördert der Einsatz von 2,5 % Lein-
schrot den Kotabsatz.
• Wichtig ist, dass die Futteraufnahme möglichst schnell und ohne "Einbruch" erhöht wird.
• PIC-Sauen sollen ihre Ferkel mit der eigenen Milch groß ziehen. D. h., dass genügend Futter und Wasser bereit gestellt werden
muss. Also: Ab dem 4. Säugetag möglichst - je nach Fütterungstechnik - ad libitum Fütterung für optimales Wurfwachstum und damit -absetzgewicht.
• Um eine gute Milchleistung zu fördern und ein zu starkes Absäugen zu verhindern, sollte die tägliche absolute Lysinmenge mindes-
tens 70 Gramm und die verdauliche Lysinmenge mindestens 63 Gramm pro Tag sein. Bei 13 MJ ME entspricht dies einem Verhält-
nis von Energie zu Lysin von 1 : 0,85. Die Folgeaminosäuren sind entsprechend anzupassen.
• Wie auch eine Hochleistungskuh benötigt auch eine Hochleistungssau genügend Wasser für die maximale Milchproduktion. Sollte
durch die Tränke allein eine ausreichende Wasserversorgung von 40 Litern und mehr nicht möglich sein, sollten Sie per Hand
"nachtränken".
AABBBB. 1: S. 1: SOO BEURTEILENBEURTEILEN S SIEIE DIEDIE K KONDITIONONDITION I IHRERHRER PICPIC--SSAUENAUEN RICHTIGRICHTIG!! Machen Sie den Rippentest! Streichen Sie über den Brustkorb der Sau und vergleichen Sie mit Ihrer Faust. Fühlt sich der Brustkorb der Sau an wie …
… die Fingerknöchel … der Handrücken … die Fingerrücken dann ist Ihre PIC-Sau
ZU DÜNN ZU FETT in OPTIMALER KONDITION
Produktionsabschnitt Wasserbedarf: Liter
je Tier u. Tag
leer und niedertragend 8 bis 12
hoch tragend 10 bis 15
säugend 15 plus 2 je Ferkel
d. h. 40 l und mehr pro Tag
Eine gutes Hilfsmittel zur Konditions-
beurteilung gerade von Jungsauen ist
auch das PIC-Gewichtsmassband!
Ihr PIC-Berater
weist Sie gerne
in den Gebrauch
ein.
Inhaltsstoffe* JS-Aufzucht I
25 bis 60 kg LG JS-Aufzucht II
60 bis 100 kg LG JS-
Eingliederung Trächtigkeit Laktation
Energie, MJ ME/kg Futter max. 13,0 12,6 12,4 - 12,4 11,6 - 12,2 13,0 - 13,4
Rohprotein, % max. 17,0 16,0 14,5 15,0 16,0 - 17,5
Rohfaser, % min. 5,0 5,0 4,5 7,0 5,0
Lysin, % min. 1,05 0,9 0,7 0,6 - 0,7 0,95 - 1,10
Verhältnis Verhältnis
Lysin : Methionin : Methionin/Cystein : Threonin : Tryptophan 1,0 : 0,31 : 0,6 : 0,65 : 0,2 1,0 : 0,3 : 0,6 : 0,62 : 0,2
Ca, g/kg1) min. 8,0 7,5 7,5 7,0 9,0
P, g/kg1), 2) 5,5 4,5 4,5 5,0 6,0
verd. P, g/kg1), 2) min. 2,7 - 2,9 2,7 - 2,9 2,7 - 2,9 2,7 3,2
Na, g/kg min. 2,0 - 2,5 2,0 - 2,5 2,0 2,0 2,0
Linolsäure, % min. 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75
Phytase, IE/kg 750 - 1.000 750 - 1.000 500 - 1.000
Zusatzstoffe JS-Aufzucht I
25 bis 60 kg LG
JS-Aufzucht II 60 bis 100 kg LG
JS- Eingliederung
Trächtigkeit Laktation
Vitamin A, IE/kg min. 12.000 15.000 12.000
bis 16.000
15.000
bis 20.000
Vitamin D3, IE/kg3) min. 2.000
Vitamin E, mg/kg min. 80 100 100 bis 130
Vitamin B1, mg/kg min. 5
Vitamin B2, mg/kg min. 10 5
Vitamin B6, mg/kg min. 10 3
Vitamin B12, mg/kg min. 60 25
Nikotinsäure, mg/kg min. 50 20
2
* bei 87 % Trockensubstanz unter Berücksichtigung der futtermittelrechtlichen Toleranzen
1) Ca und brutto P bei Einsatz von mind. 500 FTU Phytase/kg um jeweils 0,5 g niedriger 2) mind. 1 g P aus Monocalciumphosphat
3) Anteil aus HyD berücksichtigen
Empfehlungen für die Futterzusammensetzung zur Fütterung von PIC-Sauen
Die Gene des Erfolgs
PIC Deutschland GmbH
Ratsteich 31
24837 Schleswig
Tel.: 04621/543-0
Fax: 04621/543-36
E-Mail: [email protected] Für individuelle Rationsberechnungen etc. stehen Ihnen die PIC-Experten gerne zur Verfügung!