32
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Der Veranstaltungsstandort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Ausgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Handlungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Infrastruktur und Modernisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Aus- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Technisierung und Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Globalisierung und Internationalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Nachhaltige Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in unserer Studie bei geschlechtsspezifischen Begriffen nur die männliche Form. Gemeint sind selbstverständlich beide Geschlechter.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
54
Editorial
Deutschland belegt schon seit vielen Jahren in allen wichtigen Rankings internationaler Destinationen für Tagungen und Kongresse eine Spitzenposition. Veranstaltungen sind Plattformen für den Austausch von Erfahrungen und Ideen. Sie fördern Innovation, Wissenstransfer sowie Aus-, Fort- und Weiter-bildung. Sie sind Spiegel der internationalen und nationalen Gesellschaft sowie Impulsgeber für politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und soziale Prozesse. Um den herausragenden Rang Deutschlands im internationalen Wettbewerb auch künftig zu sichern und auszubauen, hat das GCB German Convention Bureau e. V. im Jahr 2013 gemeinsam mit Partnern die Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“ in Auftrag gegeben und veröffentlicht. Die Untersuchung hat ein detailliertes Bild wahrscheinlicher künftiger Entwicklungen geliefert, die in besonderem Maße Veranstaltungen betreffen werden. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie können nun Anbieter und Veranstaltungsplaner individuelle Strategien ableiten, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Zugleich haben die Akteure aus dem Veranstaltungsbereich im Schulterschluss ein Positionspapier für die Zukunft erarbeitet, die der gesamten Veranstaltungsbranche als Orientierung dienen soll. Es stellt die Grundlage dar, auf der die größtenteils mittelständisch geprägten Unternehmen am Veranstaltungs-standort Deutschland die internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen können.
Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau e. V.
Das Reiseland Deutschland ist auf Erfolgskurs: Erstmals wurde 2013 die Hürde von 70 Millionen Übernachtungen aus dem Ausland genommen. Trotz global schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erzielt das Reiseland Deutschland weiterhin weltweit wachsende Nachfrage – bei Urlaubs- wie bei Business-Reisen: Deutschland ist das beliebteste Ziel europäischer Geschäftsreisender und konnte diese Spitzenposition auch 2013 weiter ausbauen. Dabei bilden promotable Geschäftsreisen, die sowohl die Bereiche Messen als auch Meetings, Incentives, Kongresse und Events (MICE) umfassen, mehr als die Hälfte des gesamten Geschäftsreisevolumens. Hier baut Deutschland mit hohen, zweistelligen Zuwachsraten seine Position als Tagungs- und Kongressstandort Nummer 1 in Europa kontinuierlich aus. Auch bei der Ausrichtung internationaler Messen ist Deutschland weltweit führend.
Um diese positiven Entwicklungen fortzuführen, ist es wichtig, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Urlaubs- und Geschäftsreiseziel weiterhin zu stärken. Das Thema Barriere-freiheit wird dabei – auch im MICE-Segment – eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie die Digitalisierung, die es voranzu-treiben gilt. Wichtig ist zudem die Stärkung des ländlichen Raums, zu der auch Veranstaltungen beitragen können. Die Innovationsbestrebungen der Veranstaltungsbranche werden dazu beitragen, dass Deutschland als Geschäfts-reiseziel, als Reiseland allgemein und letztlich auch als Wirt-schaftsstandort seine führende Position behaupten kann.
Petra Hedorfer, Vorsitzende des GCB Verwaltungsrats und Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Zentrale für Tourismus e. V.
76
Branchenverbände Branchenverbände
Branchenverbände
Dr. Peter Neven, AUMA - Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Dt. Wirtschaft e. V.
Der AUMA vertritt die Interessen der Messewirtschaft. Er informiert über Termine, Angebote und Kennzahlen von Messen in Deutschland und welt-weit, z. B. in seiner viersprachigen Messedatenbank. Der AUMA betreibt weltweites Marketing für den Messeplatz Deutschland, wirbt für das Medium Messe und ist in die Außenwirtschaftspolitik der Bundes-regierung eingebunden. Er fördert Aus- und Weiterbildung und Forschung in der Messe- und Veranstaltungswirt-schaft. Dem AUMA gehören 76 Mitglieder an, 38 Verbände der ausstellenden und besuchenden Wirtschaft und 38 Messe- und Kongressgesellschaften sowie weitere Messeveranstalter.
„Veranstaltungsbranche und Messe-wirtschaft stehen vor gemeinsamen Herausforderungen: Sicherung einheitlicher Rahmenbedingungen sowie Investitionen in die Nach-wuchsarbeit. Speziell für die Messen geht es darum, angesichts des wachsenden Medienwettbewerbs die zentralen Plattformen für Markt-kommunikation zu bleiben.“
Joachim König, EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e. V.
Rund 750 Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Arenen und Special Event Locations jeder Größenord-nung in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und weiteren angren-zenden europäischen Ländern reprä-sentiert der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e. V. (EVVC) laut einer aktuellen Befragung seiner rund 340 ordentlichen Mitglieder, den Betreibergesellschaften.
Neben dieser Vielzahl von Locations ergänzen persönliche Mitglieder aus der Veranstaltungswirtschaft, Ehren-mitglieder sowie gut 60 Partner- unternehmen das breite Spektrum des Verbandes und machen den EVVC so zum vielseitigsten Kommunikati-onsnetzwerk der Branche.
„Für den EVVC besteht die entschei-dende Herausforderung vor allem darin, die Mitglieder des Verbands bezüglich der zukünftigen Entwick-lungen umfassend über Trends, Perspektiven und Konzepte zu infor-mieren, problematische Entwicklun-gen für die Veranstaltungswirtschaft rechtzeitig zu identifizieren und ihnen zu begegnen.“
Haakon Herbst, HSMA Hospitality Sales und Marketing Association Deutschland e. V.
Die HSMA (Hospitality Sales und Marketing Association) ist der Ver-band der Sales- und Marketingfach-kräfte in der Hospitality Industry.
Sie bildet das Netzwerk und den Wissenspool zu allen relevanten Sales & Marketing Themen der Branche. Hier trifft die geballte Kompetenz von über 900 Mitgliedern zusammen. Es ist die Aufgabe der HSMA, einen engen Kontakt zwischen den Mitglie-dern herzustellen, um durch Infor-mations- und Erfahrungsaustausch die Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Pricing, Distribution, e-Commerce, MICE und Marketing zu pflegen und zu verbessern. Neben einer Vielzahl von fortbilden-den Veranstaltungen zu aktuellen Branchenthemen, schätzen die Mitglieder der HSMA vor allem das hochkarätige Netzwerk und den direkten Kontakt untereinander.
„Das MICE Business ist DAS Kernthema der Geschäftsreise-Hotellerie in Deutschland für die nächsten Jahre.“
98
Branchenverbände Branchenverbände
Kurt Schüller, Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren e. V.
Die Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren e. V. (VERANSTALTUNGSPLANER.DE) ist eine zentrale Networking Plattform für die Entscheider und Führungs-kräfte der Meetingbranche. Im Fokus der Verbandsarbeit liegt die effektive Unterstützung der Veranstaltungs-planer, die Vermittlung von innovati-vem Wissen und Erfahrungen sowie die Vernetzung von Menschen und Ideen. Jedes Jahr widmet sich die Ver-einigung Deutscher Veranstaltungs-organisatoren ausführlich einem aktuellen Branchenthema. Während sich VERANSTALTUNGSPLANER.DE in den vergangenen Jahren intensiv mit den Themen Veranstaltungsricht-linien, Nachhaltigkeit und Compliance beschäftigte, setzt sich die Verei-nigung in diesem Jahr mit Visionen und Trends in der Meetingindustrie auseinander.
„Demografischer Wandel, cross- medialer Wissenstransfer und verändertes Besucherverhalten führen zu neuen Veranstaltungs-formaten.“
Stefan Lohnert, ICCA - International Congress and Convention Association
ICCA ist einer der bedeutendsten Ver-bände der Kongress-, Tagungs- und Veranstaltungsbranche. Die Mitglieder setzen sich aus den führenden Spezi-alisten des Kongressorgansiation, dem Transportsektors und den Beher-bergungsbetrieben zusammen. Seit der Gründung im Jahre 1963 umfasst ICCA heute 1.000 Mitglieder aus welt-weit 90 Ländern. Alle Mitglieder ver-eint der Grundsatz, Veranstaltungen auf höchstem Niveau und mit den besten Produkten und Dienstleistun-gen umzusetzen. Dabei steht ICCA mit Schulungs- und Weiterbildungs-veranstaltungen, Datenbanken und exzellentem Networking weltweit als Partner zu Seite.
„Made in Germany steht international ungebrochen als Qualitätssiegel. Unsere Aufgabe – wie auch unser Selbstverständnis – lautet daher, unsere herausragende Rolle in der Kongress-Ent- und Abwicklung in den Disziplinen Architektur – Technik – Mensch weiterhin visionär zu leben.“
Uwe Klapka, MPI - Meeting Professionals International
MPI Germany ist Teil des weltweit größten Verbandes der Meeting- und Event-Industrie, der seine über 20.000 Mitglieder weltweit darin unterstützt, beruflich und persönlich voranzukommen. MPI-Mitglieder pro-fitieren von der Vermittlung innova-tiven Wissens und Erfahrungen, der Vernetzung von Menschen und Ideen sowie dem Zugang zu vielfältigsten Marktangeboten, auch im Bereich der professionellen Weiterbildung.
Persönliche Begegnungen und der Austausch über individuelle Erlebnisse und Erfahrungen haben bei MPI einen hohen Stellenwert, daher fördert MPI den Gedankenaustausch seiner Mitglieder mit Kollegen und Kunden sowie zu weltweiten Business-kontakten. Denn wir glauben an die Macht von Empathie. Zudem unter-hält MPI die größte globale Studenten Community der Branche.
„Die Meetings- und Eventindustrie wird in den kommenden Jahren im Marketing-Mix von Unternehmen zu den wichtigsten Kommunikations-instrumenten zählen.“
Dr. Patrick Patridge, Site - the Society of Incentive and Travel Executives
1973 gegründet, ist Site – die Gesell-schaft der Incentive Travel Executives – heute der einzige internationale und professionell organisierte Non-Profit-Verband, der sich der bestmöglichen Ausgestaltung von Incentive-Reisen widmet, einem multi-milliarden-schweren globalen Sektor. Site bietet internationale Konferenzen, Fortbil-dungsveranstaltungen, Networking-Programme und Informationsdienste für diejenigen an, die für das Durch-führen von Incentive-Programmen verantwortlich sind. Aktuell hat Site über 2.500 Mitglieder in über 90 Ländern. Site und die zugehörige Forschungseinrichtung, die Site International Foundation, organisie-ren jährlich das „SiteNite“-Event am Vorabend zur IMEX Frankfurt.
„Das nächste Jahrzehnt wird für die MICE-Branche sehr spannend: technologische und wissenschaftliche Fortschritte sowie ökonomische, geo- politische und gesellschaftliche Ent- wicklungen werden dafür sorgen, dass Meetings & Motivational Events immer wichtiger und beliebter werden.“
Hans-Ingo Biehl, Verband Deutsches Reisemanagement e. V
Der Verband Deutsches Reise- management e. V. (VDR) vertritt mit seinen über 530 Mitgliedsunter-nehmen die deutsche Wirtschaft hinsichtlich der Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen für Geschäftsreisen. Im Zentrum seines Engagements steht der nationale und internationale Dialog mit seinen Mitgliedern, Anbietern von Reise-leistungen, politischen Vertretern und anderen Verbänden. Das Ziel: die Professionalisierung des Geschäfts-reisemanagements. Die Mitglieder des deutschen Geschäftsreisever-bands sind deutsche Wirtschaftsun-ternehmen und die Leistungsanbieter im Geschäftsreisemarkt sowie andere Dienstleister für geschäftliche Mobilität.
„Die Bereiche Travel und MICE weisen einige Synergiepotenziale auf, aus denen sich innovative, zu-kunftsweisende Mobilitätskonzepte ergeben. Diese aufzuzeigen und Unternehmen dabei zu unterstüt-zen, diese Potenziale auszunutzen, wird die große Herausforderung der nächsten Jahre sein.“
Joachim E. Thomas, Vereinigung deutscher Stadionbetreiber
Die Vereinigung deutscher Stadion-betreiber ist ein Zusammenschluss aller Betreiber von Stadien der 1. und 2. Bundesliga, die eine Zuschauer- kapazität von mindestens 20.000 Personen nachweisen können.
Sie ist eine Plattform für Erfahrungs-austausch und ständige Interessens- vertretung ihrer Mitglieder mit Schwerpunkten in der Zusammen-arbeit mit nationalen und internatio-nalen Fußball- und Sportverbänden, Lieferanten, Agenturen, Veranstaltern und Unternehmen aus der Veranstal-tungsbranche.
„Deutsche Stadien sind hochmo-derne multifunktionale Veranstal-tungsstätten. Darauf darf man sich aber nicht ausruhen: Als Leucht-turmprojekte mit Strahlkraft in die Gesellschaft hinein müssen Stadien gerade auch in den Bereichen Öko-logie und Nachhaltigkeit Vorbild-funktion haben. Hier gibt es noch viel Potenzial für zukunftsgerichtete Projekte.“
1110
Der Veranstaltungsstandort
Teilnehmer von Tagungen, Kongressen
und Events erweitern ihr Wissen, entwi-
ckeln Ideen, tauschen Erfahrungen aus
und knüpfen Kontakte über Sprach- und
Kulturgrenzen hinweg. Veranstaltungen
unterstützen Aus-, Fort- und Weiter-
bildung und tragen zur Förderung von
Innovationen bei. Veranstaltungen sind
zum einen Spiegel der internationalen
und nationalen Gesellschaft und setzen
zum anderen wichtige Impulse, die in alle
Bereiche von Wirtschaft, Wissenschaft
und Gesellschaft wirken.
Der Bereich von Kongressen, Tagungen
und Events hat sich in Deutschland in den
vergangenen Jahrzehnten zu einem sehr
wichtigen Wirtschaftsfaktor mit großem
Zukunftspotenzial entwickelt. Einige
Statistiken illustrieren dies:
Der Veranstaltungsstandort Aufgaben von Tagungen, Kongressen und Events
7.034Veranstaltungsstätten stehen Organisatoren in Deutschland zur Auswahl: 4,9 Prozent mehr als im Jahr 2011.
91,5Prozent der Anbieter und 82,6 Prozent der Veranstalter sind überzeugt: „Deutschlands Image als Tagungs- und Veranstaltungsdestination wird immer besser“.
23,4 Mio.Ausländische Teilnehmer an internationalen Veran-staltungen. Internationale Veranstaltungen nehmen in allen Arten von Veran- staltungsstätten zu.
57 Mrd. €Konsumausgaben
Tages- und Übernachtungs- geschäftsreisende geben rund 57 Mrd. Euro in Deutschland aus.
20122013
Incentives
0,4
Messen Ausstellungen
Kongresse Konferenzen
3,6
+ 8,6 %
Que
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ZT/
WTM
, IPK
201
4
Geschäftsreisen der Europäer nach Deutschland (Mio.)
Alle Geschäftsreisen
12,6
+ 0,6 %
2,9
+ 9,5%
Traditionelle Geschäftsreisen
5,6-10,3 %
Abweichungen rundungsbedingt
Qualitative und quantitative Wertschöpfung der Veranstaltungsbranche
Innovation
Soziokulturelle Entwicklung
Wissenstransfer
ImagegewinnKompetenz
Wirtschaftsklima...
ArbeitsplätzeUmsatz
Steuern
EventTagung Marketing
KongressMesse
Incentive
HotellerieHandelMobilitätsanbieter
VeranstaltungszentrenMedien
Dienstleister ...
Que
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ntio
n B
urea
u e.
V. 2
014
1312
Deutschland international an der SpitzeIm Ranking aller Tagungs- und Kongress-
destinationen weltweit nimmt Deutsch-
land bereits seit vielen Jahren einen
Spitzenrang ein. In der Statistik der
International Congress & Convention
Association (ICCA) belegt Deutschland
Platz 1 in Europa und rangiert weltweit
hinter den USA auf Platz 2. Grundlage des
Rankings ist die Anzahl internationaler
Verbandskongresse.
Im weltweiten Vergleich der Städte liegt
Berlin auf Platz 5. Gut positioniert sind
auch München, Hamburg, Frankfurt am
Main, Dresden, Köln, Bonn und Leipzig –
kein anderes Land ist somit im ICCA-
Städteranking so stark vertreten wie
Deutschland.
Weltweit
1. USA
2. Deutschland3. Spanien4. Frankreich5. Großbritannien6. Italien7. Japan8. China9. Brasilien10. Niederlande
Städte
1. Paris2. Madrid3. Wien4. Barcelona
5. Berlin6. Singapur7. London8. Istanbul9. Lissabon Seoul
Que
lle: I
CCA
Län
der-
und
Stä
dte-
Ran
king
201
3
Veranstaltungsstandort DeutschlandIn über 7.000 Veranstaltungsstätten in
Deutschland fanden im Jahr 2013 rund
3,01 Millionen Meetings und Events statt
– ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2011.
Sie verzeichneten über 371 Millionen
Teilnehmer, 2,5 Prozent mehr als im
Vorjahr. Den Löwenanteil stellten dabei
Seminare, Tagungen und Kongresse
mit 55 Prozent. Internationale Veranstal-
tungen kamen insgesamt auf einen Anteil
von 6,3 Prozent.
Que
lle: M
eeti
ng-
& E
vent
Bar
omet
er 2
014
Veranstaltungen / Mio.
37,7 %
2007
314
2006 2008 2009 2010 2011 2013
292
318
302
323
338
371
2,60
2,76
2,46
2,70
2012
362
Teilnehmer / Mio.
2,722,80
2,973,01
Der Veranstaltungsstandort
1514
Der Veranstaltungsstandort Ausgangslage
Geschäftsreisen sind wichtiger Wirtschaftsfaktor Ein weiterer Indikator für die Bedeutung
der Tagungs- und Kongressdestination
Deutschland ist der Geschäftsreisemarkt.
Im Jahr 2013 wurden insgesamt 12,7 Mil-
lionen Geschäftsreisen von Europäern
nach Deutschland gezählt – ein Plus von
1,6 Prozent gegenüber 2012. Promotable
Reisen zu Messen, Meetings, Incentives,
Kongressen und Events, die innerhalb des
gesamten Geschäftsreiseaufkommens
aus Europa nach Deutschland auf einen
Anteil von 56 Prozent kommen, wuchsen
dabei überproportional um 14,5 Prozent.
Mit Konsumausgaben in Höhe von
57,2 Milliarden Euro – davon 14,7 Milliar-
den durch Business-Reisende aus dem
Ausland – ist der Geschäftstourismus
in Deutschland auch wirtschaftlich ein
bedeutender Faktor.
Im Vergleich zu anderen europäischen
Destinationen kommt Deutschland auf
einen hohen Anteil von Business-Reisen
am gesamten Incoming aus Europa:
Während europaweit der Marktanteil der
Geschäftsreisen am gesamten Auslands-
tourismus im Jahr 2012 bei 14,6 Prozent
lag, wurde er in Deutschland auf 27,3 Pro-
zent beziffert.
Deutschland ist das Geschäftsreiseziel
Nummer eins der Europäer: Im Jahr 2012
stand Deutschland mit 12,5 Millionen
Geschäftsreisen aus Europa deutlich
an der Spitze, mit Abstand gefolgt von
Frankreich und Großbritannien, die jeweils
auf 4,5 Millionen Reisen kamen.
Wichtige Märkte – heute und in Zukunft
Die wichtigsten klassischen internationalen Quellmärkte für Tagungen, Kongresse und Events in Deutschland sind die USA und Großbritannien. Steigende Zahlen für die Zukunft lassen darüber hinaus die potenzialreichen künftigen Quellmärkte China, Brasilien und Russland erwarten. In diesen Ländern sind die Verbände der deutschen Veranstaltungsbranche bereits jetzt mit einer Vielfalt an Marketing-Maßnahmen aktiv.
Que
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erm
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urea
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V. 2
014
USA
Brasilien
China
RusslandGroßbritannien
Deutschland
Sekundär- und ZukunftsmärktePrimär- und Zukunftsmärkte
Europa
Inländische Besucher ( € in Mrd.)Ausländische Besucher ( € in Mrd.)
29,1
Tagesreisende
27,9 Mrd.
1,2 Mrd.
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ZT/
BM
Wi,
DIW
eco
n, 2
012
Tages- und Übernachtungsgeschäftsreisende geben rund 57 Mrd. Euro in Deutschland aus 57,2
zusammen
42,5 Mrd.
14,7 Mrd.
mit Übernachtung
14,6 Mrd.
13,5 Mrd.
28,1
DEUTSCHLAND IST DAS GESCHÄFTSREISEZIEL NUMMER EINS DER EUROPÄER.
Der Veranstaltungsstandort
1716
Gute Gründe für Veranstaltungen in Deutschland Drei Faktoren sind für Veranstaltungs-
standorte wichtig, um international wett-
bewerbsfähig zu sein. Neben einem sehr
guten Preis-Leistungs-Verhältnis zählt
dazu die herausragende Infrastruktur: In
Bezug auf ihre Qualität liegt Deutschland
im weltweiten Vergleich auf Platz drei
(Global Competitiveness Report des World
Economic Forum, 2013). Veranstaltungs-
planer profitieren nicht nur von der einzig-
artigen Verkehrsanbindung mit mehr als
40 Airports, dem dichten Bahnnetz und
den gut ausgebauten Autobahnen, sondern
auch von einem großen Angebot an
erstklassigen Tagungshotels, Kongress-
zentren und Event-Locations.
Deutschland punktet international zudem
mit seinen Kompetenzen in wichtigen
Branchen aus Wissenschaft und Wirt-
schaft, die Planern von Meetings und
Events Synergie-Effekte bieten und
Anknüpfungspunkte für thematisch
passende Veranstaltungen ermöglichen –
etwa Werksbesichtigungen oder Rahmen-
programme. Mit der Innovationskraft
dieser Wirtschafts- und Wissenschafts-
zweige ist auch diejenige der deutschen
Tagungsanbieter verknüpft: So ist
Deutschland zum Beispiel international
führend im künftig immer bedeutenderen
Bereich „Green Meetings“.
Attraktive Rahmenbedingungenfür Veranstalter
wirtschaftliche,wissenschaftliche
Kompetenzen
Preis-Leistung
Infrastruktur
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014
Que
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ng-
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vent
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omet
er 2
013
2011 2012 2013 2030
27,4 %
37,7 % 39,7 %
37,7 %
44,1 %
Die Zahl der Anbieter mit einem Nachhaltigkeits-Managementsystem steigt.
Veranstalter bevorzugen Anbietermit Zertifizierung.
Der Veranstaltungsstandort
1918
Ausgangslage Ausgangslage
Der Veranstaltungsmarkt der Zukunft Megatrends beeinflussen
den VeranstaltungsstandortInhaltliche Grundlage der Studie ist das in
der Zukunftsforschung bedeutende Kon-
zept der Megatrends: Transformationen,
die sich über mehrere Jahrzehnte erstre-
cken, in allen Lebensbereichen wirken –
sowohl in der Politik, der Freizeit, im
Arbeitsleben oder in den Wertschöpfungs-
strukturen – und einen grundlegend
globalen Charakter haben. Im Rahmen der
Studie wurden vor allem fünf Megatrends
identifiziert, die in besonderem Maße
die Veranstaltungsbranche beeinflussen
werden: an erster Stelle die Technisierung
der Arbeits- und Lebenswelten, gefolgt
von den Megatrends Globalisierung und
Internationalisierung, Mobilität, Nach-
haltige Entwicklung sowie Demografischer
Wandel. Eine etwas geringere Wirkungs-
kraft wurde den Megatrends Sicherheit,
Ressourcenverknappung, Urbanisierung
und Feminisierung zugeschrieben.
Um die hervorragende internationale
Position des Veranstaltungsstandorts
Deutschland auch in Zukunft zu sichern
und auszubauen, haben die Verbände
der Veranstaltungsbranche gemeinsam
die Erarbeitung der Studie „Tagung und
Kongress der Zukunft“ im Jahr 2013
unterstützt. Die Untersuchung hat Trends
und Strömungen in ihrer voraussichtlichen
Entwicklung bis 2030 sowie in ihrer
Bedeutung für die Veranstaltungsbranche
identifiziert, analysiert und ausgewertet.
Veranstaltungsanbieter und -planer werden
dadurch frühzeitig auf branchenrelevante
Strömungen aufmerksam gemacht und
können sich rechtzeitig darauf einstellen.
Die Branche ist mit den Erkenntnissen der
Studie in der Lage, künftige Entwicklungen
effektiv zu begleiten und teilweise sogar
beeinflussen oder steuern zu können.
Darüber hinaus dienen die Ergebnisse
der Zukunftsstudie auch dem gesamten
Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort
Deutschland, konkrete Vorstellungen von
den Innovationen und Trends, aber auch
den Herausforderungen der Zukunft zu
erhalten.
In der Studie „Tagung und Kongress der
Zukunft“ wurden Experten der Branche
sowie aus Politik und Forschung mit ihren
jeweiligen Erfahrungen und Kenntnissen
gezielt einbezogen. Die Studie basiert auf
bewährten Methoden der modernen
wissenschaftlichen Zukunftsforschung:
Interviews mit internationalen und
nationalen Experten, Trendanalysen, einer
Delphi-Befragung von ausgewählten
internationalen und nationalen Experten,
einer Online-Umfrage innerhalb der
Branche sowie partizipativen Szenarien.
2120
Ausgangslage
ZUKUNFTSTHEMEN
Megatrend Technisierung
Digitalisierung: Interaktive Veranstal-
tungstechnologien werden künftig
ein wichtiger oder sogar der zentrale
Erfolgsfaktor von Veranstaltungen sein.
Dabei kann im Rahmen der zunehmenden
Digitalisierung von Veranstaltungen vor
allem die Einbindung der Teilnehmer –
also die Integration ihres Wissens, ihrer
Erfahrung und ihrer Erwartungen an die
Veranstaltung – verbessert werden. Sie
können dann über ihre mobilen Geräte in
die Interaktion, den Ablauf und die Steu-
erung der Veranstaltung eingreifen, zum
Beispiel durch spontane eigene Beiträge
und Kommentierungen.
Datenmengen: Der virtuelle Raum nimmt
in allen Lebens- und Arbeitsbereichen und
mithin auch bei Veranstaltungen immer
größere Bedeutung ein. Die Erhebung,
Analyse und Verarbeitung enorm großer
Datenmengen („Big Data“) wird die
Branche herausfordern. Damit verbunden
sind auch die Aspekte der Informations-
sicherheit, des Datenschutzes und der
Privatsphäre.
Mittelpunkt Mensch: Trotz des technolo-
gischen Wandels wird auch in den nächsten
beiden Jahrzehnten das „menschliche Maß“
als wichtige Richtschnur für Veränderungs-
prozesse gelten. So werden auch beim
Einsatz neuer Technologien mit ihren
Optionen und Anwendungsmöglichkeiten
die menschlichen Wünsche, Fähigkeiten,
Sinne und Emotionen maßgeblich sein.
Megatrend Globalisierung
Vernetzung und virtuelle Veranstaltungen:
Die Internationalisierung von Wissenschaft
und Wirtschaft wird den Vernetzungs-
bedarf und -aufwand bei Veranstaltungen
steigern. Der Standort Deutschland muss
die Voraussetzungen für diese Vernetzung
bieten, indem er virtuelle Veranstaltungen
ermöglicht. Stichworte dafür sind Techno-
logien wie Audio- und Videokonferenzen,
digitale Whiteboards, Visualizer, Shared
View, Shared Application oder umfassende
Holodecks. Virtuelle Veranstaltungs-
einheiten, bei Bedarf über die gesamte
Welt verstreut, bringen Vorteile wie zum
Beispiel die Zuspielung renommierter
Referenten, die selbst nicht vor Ort sein
können.
Sprach- und interkulturelle Kompetenz:
Aufgrund der weiter fortschreitenden
Globalisierung nehmen immer mehr
internationale Teilnehmer an immer
mehr internationalen Veranstaltungen
teil. Die Beherrschung anderer Sprachen
wird zur Normalität. Auch interkulturelle
Kenntnisse und Kompetenzen werden in
der Veranstaltungsbranche verstärkt ge-
fordert sein. Die Mitarbeiter der Branche
können sich derartige Kompetenzen und
Fähigkeiten zwar zu einem großen Teil
an üblichen Lernorten oder mit Online-
Angeboten aneignen – Aufenthalte in den
jeweiligen kulturellen Gemeinschaften
werden aber künftig an Bedeutung gewin-
nen und stärker vorausgesetzt werden.
DIE INTERNATIONA-LISIERUNG VON WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT WIRD DEN VERNETZUNGS-BEDARF UND -AUFWAND BEI TAGUNGEN UND KONGRESSEN STEIGERN.
2322
Megatrend Nachhaltigkeit
Regionale Verankerung: Im Zuge des
Megatrends Nachhaltigkeit wird sich die
lokale und regionale Verankerung von Ver-
anstaltungsstätten sowie mithin deren
Nutzung durch kleine Organisationen und
Institutionen intensivieren. Zusätzlich hat
dies den Effekt einer erhöhten Auslastung
der Gebäude vor dem Hintergrund steigen-
der Kosteneffizienz.
Gebäude: Die effiziente Energienutzung
stellt einen immer wichtigeren Faktor
beim Neu- und Umbau von Tagungs- und
Kongresszentren dar. Ein Ansatz dabei
ist der Netto-Null-Energie-Standard, auf
dessen Grundlage Gebäude ihren Strom-,
Heiz- und Klimatisierungsbedarf aus-
schließlich aus regenerativen Energien
decken können. Dieser Standard könnte
im Bestand der deutschen Veranstaltungs-
zentren in einigen Jahren erreicht werden
und zum Ausbau der Wettbewerbsfähig-
keit beitragen.
Ein künftig immer bedeutenderes Krite-
rium nachhaltigen Bauens beziehungs-
weise Sanierens ist der bereits beim Bau
eingeplante Rück- oder Umbau, der später
unkompliziert und umweltschonend
erfolgen können soll.
Zertifizierungssysteme: In diesem
Zusammenhang werden Zertifizierungs-
systeme an Bedeutung gewinnen. Die
Innovationen im Bereich nachhaltigen
Bauens werden zum Beispiel bereits heute
im Zertifizierungssystem der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V.
(DGNB) positiv mit höheren Punktzahlen
bewertet und somit verstärkt. Für Veran-
staltungsplaner, die ihre Entscheidung
für eine Location künftig verstärkt an
Nachhaltigkeitskriterien ausrichten wer-
den, stellen solche Zertifikate, wie zum
Beispiel Green Globe oder die Selbstver-
pflichtung „fairpflichtet“, eine sinnvolle
Orientierungshilfe dar.
Soziale Aspekte: Die Verantwortung
gegenüber der Gesellschaft sowie den
eigenen Mitarbeitern ist ein wichtiger
Bereich nachhaltigen Handelns – ein
Stichwort dafür ist zum Beispiel eine
angemessene Work-Life-Balance.
Megatrend Mobilität
Flexibilitäts- und Kostendruck:
In Zukunft werden die Erwartungen von
Veranstaltungsteilnehmern an Mobilitäts-
angebote im Hinblick auf Flexibilität, Indi-
vidualität und permanente Abrufbarkeit
steigen: Die Schnelligkeit und Bequemlich-
keit, mit der Veranstaltungsorte erreichbar
sind, zählt mehr und mehr zu den ent-
scheidenden Auswahlkriterien bei Veran-
staltungen. Auf der anderen Seite stehen
steigende Kosten aufgrund der Diskrepanz
zwischen Angebot und Nachfrage beim
Energieverbrauch. Zusätzliche Relevanz
erhalten diese Entwicklungen mit der stei-
genden Zahl internationaler Teilnehmer
bei Veranstaltungen in Deutschland.
Multimodalität: Chancen für den Umgang
mit diesen Herausforderungen bieten
multimodale Mobilitätsketten: Durch die
Zusammenarbeit verschiedenster Verkehrs-
träger sowie die einfache Auswahl
zwischen unterschiedlichen Varianten
der Mobilität ermöglichen solche Modelle
in hohem Maße flexibles, zeitsparendes
und individuelles, gleichzeitig aber auch
ressourcenschonendes Reisen. Aufgabe
der Akteure in der Veranstaltungsbranche
wird es sein, sich innerhalb dieser Mobili-
tätsketten aktiv zu positionieren.
Megatrend Demografie
Zielgruppen: In der Veranstaltungsbranche
wird sich die demografische Entwicklung
durch eine wachsende Zahl älterer, weib-
licher und soziokulturell unterschiedlicher
Teilnehmer bemerkbar machen. Anbieter
und Dienstleister werden eine höhere
Bereitschaft und Fähigkeit zeigen müssen,
auf die besonderen Anforderungen und
Bedürfnisse einzugehen, die sich daraus
ergeben – bezogen auf den in allen Aspek-
ten barrierefreien Zugang ebenso wie auf
den achtsamen und toleranten Umgang.
Der stetige Zuwachs internationaler Teil-
nehmer an Veranstaltungen in Deutsch-
land sorgt zusätzlich für eine breitere
Vielfalt an Bedürfnissen („Diversity“), auf
die sich die Branche einstellen muss.
Arbeitskräfte: Themen wie Gesundheits-
vorsorge oder lebenslanges Lernen
werden vor dem Hintergrund des demo-
grafischen Wandels im Hinblick auf alternde
Belegschaften sowie die Aktivierung
derzeit nicht aktiver Menschen für den
Arbeitsmarkt immer wichtiger.
Die Antwort darauf liefern Konzepte
wie „Age-Management“ und „Diversity
Management“ sowie angepasste Förde-
rungs- und Qualifikationsmaßnahmen für
Mitarbeiter.
Dies gilt umso mehr, als die sicheren
Arbeitsplätze der Veranstaltungsbranche
dauerhaft an den Standort Deutschland
gebunden sind und nicht in andere Länder
ausgelagert werden können.
Ausgangslage
2524
Die in der Studie „Tagung und Kongress der Zukunft“ beschriebenen Megatrends sind langfristige, übergreifende und globale Wandlungsprozesse, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen – für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Besonders die Veranstaltungsbranche wird von den Megatrends beeinflusst und muss den Herausforderungen der Zukunft begegnen. Deutschland ist nicht nur ein international wettbewerbsfähiger und hervorragend positionierter Veranstal-tungsstandort, sondern erweist sich auch
als innovativ in Bezug auf unterschiedliche Wirtschaftsbranchen. Damit das auch weiterhin so bleibt, sind die richtigen Rahmenbedingungen von großer Bedeu-tung. Dies dient Deutschland nicht nur als international wettbewerbsfähigem, sondern auch als innovativem Standort in Bezug auf unterschiedlichste Wirtschafts-branchen.
Fünf Bereiche wurden dabei als diejenigen mit dem größten Handlungsbedarf identifiziert:
Zukunftsfähigkeit
Handlungsfelder Fünf Punkte für die Zukunftsfähigkeit des Veranstaltungsstandortes Deutschland
Handlungsfelder
2726
Mehrere Megatrends werden künftig die
Infrastruktur in Deutschland sowie deren
kontinuierliche Modernisierung beeinflussen.
Im Zuge des demografischen Wandels werden
Veranstaltungen deutlich mehr Ältere und
länger Aktive, mehr Frauen und stärker
diversifizierte Zielgruppen verzeichnen – bei
Neubauten und Modernisierungen muss
deshalb zum Beispiel auf eine barrierefreie
Zugänglichkeit sowie die Ausstattung mit
Akustikverstärkung oder individuell anpas-
sungsfähigen Geräten und Applikationen
geachtet werden. Der Megatrend der Nach-
haltigkeit prägt bereits jetzt die energetische
Optimierung bei Neubauten und Modernisie-
rungsmaßnahmen.
R Die deutschen Veranstaltungsanbieter
haben im Bereich der Modernisierung und
energetischen Sanierung bereits einige vor-
bildhafte Projekte umgesetzt. Eine Unter-
stützung solcher Maßnahmen von Seiten der
Politik kann dieser positiven Entwicklung
zusätzlichen Antrieb verleihen.
Zur Infrastruktur zählen immer mehr auch
virtuelle Bereiche wie der Datenverkehr über
das Internet, „Cloud Computing“ oder das
„Internet der Dinge“. Auch die Geschäfts-
aktivitäten in der Veranstaltungsbranche
wandern verstärkt auf eine virtuelle Ebene.
Informationssicherheit, Datenschutz und
Privatsphäre entwickeln sich dadurch zu einer
der wichtigsten und kompliziertesten Her-
ausforderungen für die Branche. Sie reagiert
darauf mit verstärkten Sicherheits- und
Datenschutzmaßnahmen in Gebäuden und
Infrastrukturen. Die Akteure der Branche sollten
nicht nur den Herausforderungen der Digita-
lisierung erfolgreicher begegnen, sondern
auch ihre Chancen besser nutzen können.
R Flankierend zu den Maßnahmen der Ver-
anstaltungsbranche für mehr Datensicherheit
sind angemessene gesetzliche Standards,
Normen und Regulierungen zu schaffen,
die mit den technischen Erfordernissen und
Möglichkeiten Schritt halten. Um die Digita-
lisierung in der Veranstaltungsbranche
erfolgreich zu gestalten, ist die Unterstüt-
zung der Politik wichtig. Zudem sind euro-
päische Standards zur Vereinfachung dieser
Bereiche herbeizuführen.
MODERNISIERUNG UND ENERGETISCHE SANIERUNG VON BESTANDSIMMOBILIEN SIND WICHTIGE ZUKUNFTSPROJEKTE FÜR DIE INTERNATIONALE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT.
Infrastruktur und Modernisierung
Handlungsfelder
2928
Der demografische Wandel wird nicht nur zu
einer deutlich älteren und länger aktiven
Bevölkerung führen, sondern auch zu Ver-
änderungen innerhalb der jüngeren Gene-
rationen: Zunehmende Migration wird die
„Diversity“ erhöhen – mit beschleunigtem
Wertewandel sowie einer starken Ausdiffe-
renzierung in Subkulturen und Lebensstilen
als Folge. Die Organisationen und Unternehmen
der Branche bieten bereits jetzt an den
Standort gebundene Arbeitsplätze für gering
Qualifizierte ebenso wie für Akademiker.
Künftig wird es eine noch größere Vielfalt
an Motivationen geben, auf die sich die
Arbeitgeber der Veranstaltungsbranche
jetzt schon einstellen: Stichworte hierfür
sind „Age-Management“ oder „Diversity
Management“.
Beschäftigte der Veranstaltungsbranche
benötigen zudem bestimmte Kompetenzen:
Sie sollen in der Lage sein, den Veranstaltungs-
teilnehmern unterschiedlichsten Typs mit
einem immer höheren Maß an Aufmerksam-
keit, Sensibilität und Toleranz zu begegnen
sowie darüber hinaus mit den Möglichkeiten
und Grenzen modernster technischer Lösungen
vertraut sein.
R Insgesamt wird die Aus- und Weiterbil-
dung deshalb für die Veranstaltungsbranche
künftig weiter an Bedeutung zunehmen.
Unternehmen der Branche werden ihre Fort-
bildungsbudgets für regelmäßige Ausbil-
dungs- und Qualifizierungsmaßnahmen und
ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern
müssen – letztes etwa durch Auslandspraktika
sowie angemessene Work-Life-Balance.
Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen, die
all diesen Entwicklungen Rechnung tragen,
würden den Unternehmen der Kongress- und
Tagungsbranche in Deutschland bei ihren
Bemühungen um eine zukunftsfähige und
attraktive Arbeitsplatzgestaltung helfen.
INSGESAMT WIRD DIE AUS- UND WEITER- BILDUNG FÜR DIE VERANSTALTUNGS- BRANCHE KÜNFTIG WEITER AN BEDEUTUNG ZUNEHMEN.Aus- und Weiterbildung
Handlungsfelder
3130
Technisierung und Digitalisierung
Der Megatrend der Technisierung wird künftig
sämtliche Lebens- und Arbeitswelten des
Menschen verändern. Für die Veranstaltungs-
branche bedeutet das konkret: Betreiber von
Veranstaltungszentren sind beispielsweise
gefordert, Gebäude beziehungsweise einzelne
Gebäudeteile zu automatisieren und über
eine zentrale Steuerung miteinander zu
verknüpfen. Ziele dabei sind zum einen mehr
Komfort und Sicherheit für die Veranstal-
tungsteilnehmer, zum anderen die Senkung
des Ressourcen- und Energieverbrauchs.
R Ein Ansatz zur Unterstützung der Veran-
staltungsbranche in diesem Bereich ist es,
„neues Bauen“ für eine veränderte Gesell-
schaft durch einen guten Informationsaus-
tausch aller Beteiligten vorausschauend und
integrativ zu ermöglichen.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Tech-
nisierung spielen bei Veranstaltungen der
Zukunft möglichst menschengerechte
Mensch-Maschine-Schnittstellen eine wichtige
Rolle. Dabei müssen die Bedürfnisse unter-
schiedlicher Teilnehmergruppen differenziert
und mit Blick auf mögliche technische
Unterstützungspotenziale analysiert werden,
um das Angebot danach auszurichten, zum
Beispiel mit neuen Übersetzungstechniken.
R Der zielgruppenorientierte und ökono-
misch wie sozialökologisch angemessene
Einsatz neuer Technologien setzt qualifi-
ziertes Personal voraus – die Unterstützung
von Initiativen der Veranstaltungsbranche
ist eine wichtige Investition in die Zukunfts-
fähigkeit Deutschlands als Veranstaltungs-
standort.
Die Handlungsfelder der Akteure in der
Veranstaltungsbranche verlagern sich zuneh-
mend in den digitalen Bereich: Das betrifft
zum Beispiel Buchungen von Reiseleistungen,
Registrierungen zu Veranstaltungen, die
Planung eines Veranstaltungsbesuchs mithilfe
von Apps oder Online-Lösungen sowie die
Vermarktung von Veranstaltungen über Social
Media-Maßnahmen und Livekommunikation.
Die hohe Dynamik dieser Entwicklungen stellt
die Branche vor die Herausforderung, sich per-
manent anzupassen und weiterzuentwickeln.
R Die politische Unterstützung einer Initi-
ative, in deren Rahmen aktuelle Tendenzen
im Bereich der Digitalisierung permanent
analysiert und darauf basierend Handlungs-
empfehlungen für die Branche entwickelt
werden, sowie die Bereitstellung damit
einhergehender Rahmenbedingungen sind
von elementarer Bedeutung.
Bei Initiativen im Zusammenhang mit dem
allgemeinen Ausbau der digitalen Infrastruk-
tur sollten die Interessen der Veranstaltungs-
branche mit berücksichtigt werden.
DIE HOHE DYNAMIK DIESER ENTWICK-LUNGEN STELLT DIE BRANCHE VOR DIE HERAUSFORDERUNG, SICH PERMANENT ANZUPASSEN UND WEITERZUENTWICKELN.
Handlungsfelder
3332
Die Globalisierung und Internationalisierung
wird im Bereich der Veranstaltungen zu einem
verstärkten Wettbewerb der klassischen
Standorte – darunter Deutschland – mit auf-
strebenden Zielen, insbesondere den BRICS-
Staaten, führen. Verschiedene internationale
Standorte engagieren sich mit City Subven-
tions gezielt, um bestimmte Veranstaltungen
dauerhaft zu binden. Zugleich bieten die
aufstrebenden Staaten mit ihren wachsenden
Mittelschichten neue Zielgruppen für
Veranstaltungen.
R Erleichterte Antragsverfahren und
die vereinfachte Ausstellung von Visa für
besonders relevante Quellmärkte können
dazu beitragen, diese neuen Zielgruppen
für den deutschen Veranstaltungsmarkt zu
erschließen.
Veranstaltungen werden als essenzielle Platt-
formen für mehr und mehr internationale
Klärungs- und Vernetzungsprozesse weiter an
Bedeutung gewinnen – daraus ergeben sich
steigende Anforderungen an die Mitarbeiter
der Branche im Bereich der interkulturellen
Kompetenz und sozialen Sensibilität. Auch
hier bieten passende Qualifikations- und
Weiterbildungsmaßnahmen eine Lösung.
R Unterstützende Rahmenbedingungen
können dafür sorgen, passende Qualifi-
zierungsmaßnahmen im Sinne der Inter-
nationalisierung stärker als bisher in der
Veranstaltungsbranche zu verankern.
Zunehmende Internationalisierung mit einer
steigenden Anzahl internationaler Veranstal-
tungsgäste bedeutet auch, dass der interna-
tional hervorragend positionierte Veranstal-
tungsstandort Deutschland auch künftig sehr
gut erreichbar sein muss. Eine Herausforde-
rung in diesem Bereich stellen die weltweit
steigenden Energiekosten sowie verstärkte
Sicherheitsinvestitionen dar.
Hinzu kommt eine immer höhere Erwartungs-
haltung der Teilnehmer von Veranstaltungen
an die Flexibilität und Individualität von
Mobilitätsangeboten. Als Antwort darauf
wird Mobilität künftig stärker multimodal,
kooperationsgetrieben und noch effizienter
gestaltet werden müssen sowie Veranstal-
tungsanbieter und -planer mit einbeziehen.
R Vor dem Hintergrund des hohen Anteils
an internationalen Teilnehmern bei Veran-
staltungen in Deutschland ist es wichtig,
dass die deutschen Mobilitätsanbieter ebenso
wie die Beherbergungsbetriebe im Sinne
ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit
mit entsprechenden gesetzlichen Rahmen-
bedingungen unterstützt werden.
VERANSTALTUNGEN WERDEN ALS ESSENZIELLE PLATTFORMEN FÜR MEHR UND MEHR INTERNATIONALE KLÄRUNGS- UND VERNETZUNGSPROZESSE WEITER AN BEDEUTUNG GEWINNEN.
Handlungsfelder
Globalisierung und Internationalisierung
3534
Das Primat nachhaltiger Handlungsweisen,
das sich in wenigen Jahrzehnten weltweit
durchgesetzt haben wird, verpflichtet auch
die Veranstaltungsbranche dazu, Veran-
staltungen noch konsequenter als bisher
ökologisch und nachhaltig auszurichten. Dies
betrifft den Neu- oder Umbau von Veranstal-
tungsstätten, nachhaltige Energiegewinnung
und Ressourcennutzung, Klimatisierung,
Catering und passende Rahmenprogramme
sowie umweltfreundliche Verkehrskonzepte
und den Bereich der sozialen Verantwortung.
R Standards und Zertifikate für diese
unterschiedlichen Segmente der Veranstal-
tungsorganisation werden künftig bei der
Auswahl von Destinationen und Dienst-
leistern eine immer größere Rolle spielen.
Nachhaltige Entwicklung wird nach den
Ergebnissen der Zukunftsstudie zu einem
entscheidenden Wettbewerbsvorteil von
Destinationen. Bereits heute kann die Ver-
anstaltungsbranche in Deutschland mit ihrer
führenden Rolle im Bereich „Green Meetings“
werben und sich weltweit profilieren. Das Ziel
für die Zukunft sollte sein, den umfangrei-
chen Altbestand von Veranstaltungsstätten
in Deutschland auf den neuesten Stand zu
bringen, etwa im Hinblick auf den Netto-Null-
Energie-Standard und die Nutzung regenera-
tiver Energien.
R Die Vorreiterrolle Deutschlands als nach-
haltiger Veranstaltungsstandort kann auch
künftig im Wettbewerb genutzt werden,
wenn sich die Branche noch gezielter auf
nachhaltige bauliche Modernisierungsmaß-
nahmen und -konzepte fokussiert.
Im Zusammenhang mit der nachhaltigen Ent-
wicklung steht eine stärkere Regionalisierung
von Veranstaltungen: Chancen für Locations
bietet dabei vor allem der Fokus auf neue
Zielgruppen aus der lokalen und regionalen
Umgebung. Eine Voraussetzung für die Wett-
bewerbsfähigkeit von Veranstaltungslocations
im ländlichen Raum ist allerdings deren
Anschluss an den technischen Standard.
R Für die nachhaltige Entwicklung der
Veranstaltungsbranche auch außerhalb der
größeren Städte muss die regionale Veran-
kerung in übergeordneten Modernisierungs-
maßnahmen gewährleistet sein.
Nachhaltige Entwicklung
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG WIRD ZU EINEM ENTSCHEIDENDEN WETTBEWERBSVORTEIL VON DESTINATIONEN.
Handlungsfelder
3938
Zusammenfassung
Zukunft im Dialog gestalten Die Zukunft bringt für alle Bereiche in Wirtschaft, Forschung und Politik Veränderungen: Herausforderungen, aber auch Chancen. Die Veranstaltungsbranche in Deutschland setzt sich dafür ein, diesen Chancen und Aufgaben in ihrem Wirkungsfeld aktiv zu begegnen. Ziel dieses Engagements ist es, den Standort Deutschland auch künftig zu stärken und seine Spitzenposition zu halten. Aufgrund der besonderen Rolle von Kongressen, Tagungen und Events als Impulsgeber für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft profitiert davon nicht nur die Veranstaltungsdestination Deutschland, sondern auch jede andere Branche.
Die Innovationskraft, die für die aktive Gestaltung der Zukunft nötig ist, stellt die deutsche Veranstaltungsbranche immer wieder unter Beweis – ein Beispiel dafür ist die international führende Rolle Deutschlands im Bereich „Green Meetings“. Auch die Kompetenzen Deutschlands in wichtigen Wirtschafts- und Wissenschafts- branchen bieten für Veranstaltungsplaner interessante Anknüpfungspunkte. Doch der dauerhafte Erfolg von Kongressen, Meetings und Events in Deutschland bedarf auch unterstützender Rahmenbedingungen. Der lebendige Dialog innerhalb der Veranstaltungsbranche sowie mit Vertretern der Branche und der Politik stellt die Basis dar, auf der dieser Rahmen erstellt werden kann.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit uns diesen Dialog aufzunehmen oder zu inten-sivieren. Gelegenheit dazu bietet sich bei Branchentreffen wie der Meeting Experts Conference (MEXCON), die alle zwei Jahre in Berlin stattfindet sowie bei der jähr-lichen internationalen Fachmesse IMEX in Frankfurt oder im persönlichen Gespräch.
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