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Probleme der Verhiitung von Gebil anomalien bei spastischen Kindern

N, Baitas, G. Briche, Athen

M.it 15 Abbildungen

Die zerebrale Paralyse, eine Krankheit, deren Motive unbekannt sind, bewirkt persistente oder mutable Erschatterungen in den Bewegungen und Positionen, die in clen ersten Lebensjahren auftreten und auf zerebrale Schtiden durch ungiinstige Ein- wirkungen wghrend ihrer Entstehung zurt~ckzuft~hren sind.

Es ist bekannt, dab die Bewegung der Muskeln auf elektrochemischen Umsetzun- gen beruht, die innerhalb des Nerven- und Musketsystems des Hinterkopfes und im direkten Umfeld stattfinden. Parallel dazu ist bewiesen worden, dab eine direkte Be- ziehung zwischen Muskelkrampf und der physiologischen Bindung der Muskeln mit dem Skelett und dem zentralen Nervensystem besteht. In diesem Rahmen wird auch i:n einer bestimmten Beziehung dazu das Zahn-Kiefer-System beeinfluBt; dieser Ein- flaB wirft besondere Probleme in der Vorbeugung haupts~tchlich yon GebiBanoma- lien auf.

Da wir die zerebrale Paralyse nicht bekttmpfen kOnnen, well ihre Motive unbe- kannt sind, werden wir deshalb, nachdem die H~ufigkeit und die Art der Anomalien bestimmt worden sind, diese mit symptomatischen Mitteln zu konfrontieren versu- chen. Ziel unserer Arbeit ist es also festzustellen, in welcher Weise die Krankheit zu Gebiganomalien in Beziehung steht und wenn ja, mit welchen Mitteln es uns m6g- lich ist, zur Vorbeugung beizutragen.

Stoff und Methode

Der Stoff unserer Arbeit geht aus der klinischen Untersuchung yon 225 Kindern des gr6Bten Spezialheimes far spastische Kinder in Athen und durch indikante elek- tromyographische Untersuchungen hervor, die yon einer Spezialabteilung der medi- zinischen Fakult~t der Universit~t Athen gemacht wurden. Die elektromyographi- schen Aufzeichnungen rahren vom Dens molaris von Kindern mit Anomalien der Angle-Klasse II, t her. Parallel dazu sind vergleichende elektromyographische Auf- zeichnungen von gesunden Kindern mit ungefghr gleichem Alter aus gleicher sozia- ler Umgebung und mit gleichen Anomalien gemacht worden. Auf einem Extrablatt werden das Alter, das Geschlecht und der Grad der Spastik des Kindes mit der Indi- kation ,,gemeinsame Spastika rnit mittlerer Intensitgt und in schwerer Form" aufge- zeigt. Besondere Aufmerksamkeit ist dem unterschiedlichen Befund in bezug auf die Vorzeitigkeit oder dem l~nger als normalen Verbleiben der Dentes decidui gewidmet worden.

Die Kriterien for die Feststellung und die Klassifikation der Anomalie basiert nur auf der klinischen Untersuchung der spastischen Kinder, da fiir eine weitere Erfor-

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schung noch nicht e inmal ein Gespr~ich (mit den Kranken) mOglich ist, ja , in man-

chen F~illen war selbst die klinische Un te r suchung problematisch.

Kiinische Befunde

Von 225 Kindern zeigte sich bei 178 Anomal i en . Das ist ein Antei l von 78 O7o. Da-

bei ergibt sich, dab 168 Kinder A n o m a l i e n der Angle-Klasse II sowie der 1. Unterab-

teilung nach Angle und die 10 abr igen Kinder Anoma l i e n der Klasse I zeigen. An-

omal ien der Angle-Klasse III sind nicht bemerkt worden, eine Feststellung, die zu

der A n n a h m e ft~hren muB - - na tar l ich mit e inem gewissen Vorbehal t - - , dal3 der

G r u n d far die Anomal i e der Klasse I I I in der Vererbbarkei t zu suchen ist.

Au/Serdem k o m m e n 140 Kinder mi t vorderen Lackenz~hnen - - bei denen im Al-

ter von mehr als 13 Jahren Dentes decidui ge funden wurden - - hinzu; ein Phttno-

men, das au f die F u n k t i o n des Kauens zur t ickzufahren ist, die bei spastischen Kin-

dern fast gar nicht besteht (Tab. I u n d II). Paral lel dazu zeigt sich der bemerkens-

werte Befund, dal3 in Verb indung mit den Dentes decidui eine bedeutende Anzah l

yon A n o m a l i e n vo rkamen und dab das, was in den Tabel ten I und II dargestellt

wird, ein relativ ungewOhnliches Bild in bezug au f die physiologischen Kinder wie-

dergibt, und zwar mit einem Prozentsatz , dessert In terpre ta t ion schwierig und pro-

blematisch ist.

Elektromyographische Befunde

Fall 1: F: P. , m~nnl ich , 12 Jahre alt, spastisch, l inker Dens molaris . D iagramm mit

grOl3ter Spastik, leichter Kon t r ak t ion und relativ gut erhal tbar . Bei elektrischem

Stillstand wird v611ige Erschlaf fung erreicht.

Tab. I. Summe der untersuchten Kinder: 225.

Lebensatter (Jahre) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 > 13 Gesamt ~

Anzahl der Untersuchten 12 17 14 16 17 22 16 15 15 17 16 18 30 225 Anomalien 8 14 9 12 13 16 12 14 11 15 14 16 24 178 78

Tab. II. Klassifizierung der Anomalien nach Angle.

Lebensalter (Jahre) Anomalien 2 3 4 5 6 7 8 9 10 tl 12 13 > 13 Gesamt

Angle-Klasse II,1 8 12 8 11 12 14 12 13 11 14 14 15 24 168 Angle-Klasse I - - 2 1 1 1 2 - - 1 - - 1 - - 1 - - 10

1. Bei 178 F/allen gibt es 146 mit vorderen Zahnlt~cken. 2. Es wird, im ganzen gesehen, keine Anomalie der Angte-Klasse III festgestellt.

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Abb. 1 Abb. 2

Abb, 1. Elektromyographie ion Fall 2 mit gr613ter Spastik. Es Mrd ein charakteristischer Unterschied im Vergleich mit Fail 4 beobachtet. -- Abb. 2. Elektromyographie won Fall 3 in Erschlaffung. Es wird eine milde Hypertonie beobachtet.

Abb. 3 Abb. 4

Abb. 3. Elektromyographie yon Fall 4 mit gr6Bter Spastik. -- Abb. 4. Elcktromyographie des rechten Dens m01aris bei einem gesunden Kind und bei gr6Bter Spastik.

Fall 2: S. G., weiblich, 12 Jahre alt, spastisch, linker Dens molaris. Diagramm mit

gr6Bter Spastik, die zwischen leichten Zwischenfftumen und leichter Kontraktion schwankt und nicht konservierbar ist. VOllige und stabile Erschlaffung wird nicht

erreicht. Es wird eine geringe Aktivit~t an Energie mit sporadischem Potential beob-

achtet.

Fall3: S. F., m~innlich, 12 Jahre alt, spastisch, rechter Dens molaris. Das Diagramm ist fast mit dem des ersten Falles identisch. Es wird demnach grOl3te Spastik mit

leichter Kontraktion erreicht, die relativ erhalten wird. Es wird keine vOllige Er- schlaffung wie im ersten Fall erreicht, sondern eine geringe Aktivit~it mit einem

wahrscheinlich sp~trlichen Potential an Energie.

Fall 4: A. P., weiblich, t2 Jahre, spasfisch, rectater Dens molaris. Das Diagramm

zeigt gr6t3te Spastik mit leichter Kontraktion. Es wlrd eine sehr grol3e Aktivitgt an

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Abb. 5. Elektromyographie von Fall 5 bei Er- schlaffung.

Myasthenie in Form eines sparlichen Potentials an Energie w~ihrend des Versuchs der vOlligen Muskelerschlaffung erhalten.

Fall 5: G, A. , m~nnlich, 12 Jahre alt, spastisch, linker Dens molaris. Diagramm von gr613ter Spastik bis leichter, nicht erhaltbarer Kontraktion. VOllige Erschlaffung bei elektrischem Stillstand.

Fall 6: E. S., weiblich, 12 Jahre alt, spastisch, rechter Dens molaris. Diagramrn vOn selten grol3er Spastik bis zu einer leichten Kontraktion. VOllige Erschlaffung bei elektrischem Stillstand.

Fall 7: S. K., m~nnlich, 12 Jahre alt, linker Dens molaris. Das Diagramm zeigt grOB- te Spastik und vOllige Erschlaffung mit den Anzeichen, dab w~ihrend der gr6Bten Kontraktion das Diagramm ein Bild mit kontributiven Wellen aufzeigt, und dab w~thrend der Erschlaffung kinetische Einheiten von Dynamik beobachtet werden (Abb. 1 bis 5).

Aus den aufgezeigten F/~llen geht hervor, dab es wesentliche Unterschiede zwi- schen der Elektromyographie der spastischen Kinder und der gesunden Kinder gibt. Als charakteristisch bezeichnen wir, dab es in den F/~llen 2, 3 und 5 eine Schw/~che yon im allgemeinen willkOrlichem Muskelkrampf gibt, die nicht erhalten bleibt. An- dererseits erfolgen bei dem Versuch der Muskelerschlaffung Indikationen yon einer milden Hypertonie. Parallel dazu wird beobachtet, dab keine automatische Aktivi- t~it vom Typ der NervtOtung stattfindet, und dab durch mil31iches Kooperieren ande- rer Faktoren hervorgeht, dab es ein dynamisches Mil3verh~iltnis an Energie gibt. Demnach gew~hren uns die elektromyographischen Befunde, indem die klinischen Befunde hinzugefOgt werden, die MOglichkeit zu zeigen, dab es unter anderem einen relativen EinfluB des unausgewogenen Muskeltonus des Dens molaris auf die Ent- stehung yon GebiBanomalien gibt, und dab wir mit einigem Vorbehalt den SchluB ziehen kOnnen, dab das charakteristische Merkmal der Anomalien, die bei der Angle-Klasse II,1 festgestellt werden, mit der Krankheit in Beziehung steht.

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Probleme der Verhatung von GebiJ3anomalien bei spastischen Kindern

Abb. 6: Abb~7

Abb. 8 Abb. 9

Abb. 10 Abb. t 1

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~bb; t4 Abb. t5

Abb: 6 bis 15 zeigen charakteristische Anomalien der Angle-Klasse II,1 mit gleichzeitig Vorhandenen Zahnliickem Abb. 7 und 8 betreffen die Persistenz der Dentes decidui.

Natarlich ist keine unanfechtbare Interpretation mOglich; es kann aber gesagt werden, dab die ununterbrochene Bewegung der Zunge zwischen den Stauchungen nach vorn mit d e n Folgen aus ,dem Mangel an Kaubewegungen der motivierte Hauptfaktor ist, und dab andererseits das Motiv ftir den groBen Grad yon Zahn- lticken, die bemerkt wurden, die 0ben erw~ihnte FeststeUung ist, und dab auch diese indirekt mi t der Krankheit Verbunden ist ebenso wie das Resultat dutch diese Situa, tiou (Abb. 6 his 15).

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Diskussion

Allgemein zeigt die zahnmedizinische Pflege bei spastischen Kindern mit ihren un- freiwilligen Bewegungen des Kopfes, der spastischen Kontraktion der Muskeln der Oentes molares, der grol3en Speichelabgabe und der erhOhten Sensibilit~tt viele Pro- bleme. Zu diesen gehOrt auch die Orthodontie, die nicht nut schwer, sondern un- m0glich durchzuftihren ist. Deshalb haben VorbeugemaBnahmen besondere Bedeu- tung, auch wenn sie gleichermaBen problematisch sind.

Durch unsere Befunde, die yon einer geniigend groBen Anzahl an spastischen Kin- dern aufgenommen sind, wird die Auffassung begrtindet, dab der groBe Prozentsatz an Anomalien, und zwar der speziellen Form, die schon erw/ihnt wurde, mit der Krankheit in Beziehung steht, dab die Krankheit eine vorrangige Rolle spielt, und daft sich konsequenterweise unsere Versuche auf Vorbeugungsmabnahmen st0tzen mt~ssen; die auf einer engen Kooperation mit medizinischer Betreuung basieren, in einem Rahmen also, in den auch das VerhtRungsverfahren einverleibt werden muB.

Ohne Widerspruch gibt es viele Probleme, unter denen das eine die Entstehung der Zahnlticken ist, wahrscheinlich durch das Hin- und Herbewegen der Zunge. Folglich mtissen deshalb auch in diese Richtung die Vorbeugeverfahren geleitet wer- den. Leider ist es trotz mehrfacher Versuche unmOglich gewesen, eine Elektromyo- graphie der Zungenmuskeln aufzunehmen. Deshalb basieren unsere Feststellungen auf klinischen Beobachtungen, durch die unter anderem die fibermagige und unge- wOhnliche Bewegung tier Zunge festgestellt wurde. Auch bei dem Versuch, die Zun- ge zu binden, um eine gewisse KontroUe zu erreichen, hatten wir keine positiven Re- Suitate. Das Problem der Zungenkontrolle wird uns daher weiterhin beschgftigen, damit eine gewisse LOsung gefunden wird. Parallel dazu soll unser Befund konkre- tisiert und erweitert werden, d.h. die groBe Anzahl der im Verhalten Anomalien der Dentew decidui, und zwar vom 2. Lebensjahr ab. Es mul3 weiterhin erforscht werden, ob und inwiefern die Genetik eine Rolle spielt, oder ob Muskelerschtitte- rungen auch in einem relativ kleinen Zeitraum Anomalien wie die, die in den Tabel- len Iund II aufgezeigt werden, hervorrufen.

Zum SchluB wollen wir die besondere Bedeutung der Vorbeugemabnahmen far spastische Kinder und die groBe Notwendigkeit einer rechtzeitigen Kooperation mit der Medizin im allgemeinen und in einem Rahmen, in dem der Staat sieh daran ana- log beteiligen muB, so dab mit der gegenseitigen Hilfe aller Tr/iger ein Kontrollmittel der Zungenbewegung gefunden wird, und zwar im Kleinkindalter. In diesem Rah- men ist auch der Beitrag der zahn~irztlichen VorbeugemaBnahmen, und besonders die der Mundhygiene, groB. Im Literaturverzeichnis [1--20] gibt es weiterhin bedeu- tende und wertvolle Faktoren, die, wie wir mit Sicherheit sagen kOnnen, dem Zahn- arzt some dem spastischen Kind niitzlich sind.

SchluBfolgerungen

1. Es gibt zwischen der groSen Anzahl an Anomalien und der Krankheit eine Bezie-

hung.

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2. D a s V e r b l e i b e n e ine r g roBen A n z a h l an D e n t e s dec i d u i a b e r d ie n o t w e n d i g e Zei t

h i n a u s muB a u f das F e h l e n der K a u f u n k t i o n z u r O c k g e f t i h r t w e r d e n .

3. Die V o r b e u g e o r t h o d o n t i e k a n n , a u c h w e n n sie m i t P r o b l e m e n k o n f r o n t i e r t ist ,

in d e r K o o p e r a t i o n mi t de r a l l g e m e i n e n M e d i z i n e ine gewisse Ro l l e sp ie len .

Zusammenfassung

Die grofke Anzahl spastischer Kinder in unserem Land und die MaBnahmen therapeutischer Inangriff- nahme der Gebil3anomalien hat uns dazu geft~hrt, dab wir uns mit der Inangriffnahme, die sich auch bei der VerhOtung zeigt, beschfiftigen, soweit es uns mt~glich ist. So haben wir eine Gesamtheit von zu behan- delnden Kindern (225) in einer besonderen therapeutischen Einheit der Athener Kliniklabore untersucht. Aus unserer Forschung geht hervor, dab 78 ~ der spastischen Kinder Anomalien haben, also 178 Kinder. Von diesen haben 168 Anomalien der Angle-Klasse II, 1; die t~brigen 10 der Klasse 1. Anomalien der Klas- se III nach Angle haben wir nicht gefunden. Parallel dazu ist zu bemerken, dab wir bei 140 Kindern vor- handene Zahnlt~cken gesehen haben, die aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Zungent~tigkeit zuriickzu- fahren sind, die sich mit ihrem steten Hin und Her fast immer zwischen den Zahnreihen befindet. Es muff auBerdem darauf hingewiesen werden, und dies mit besonderem Nachdruck, dab wit eine groBe Anzahl yon Dentes decidui gefunden haben, die, l~tnger als t~blich, bei spastischen Kindern im Mund bleiben, eine Tatsache, die die Bedeutung der Funktion des Kauens bei dem physiologischen Wechsel der Dentes deci- dui beweist. Denn das Kauen bei spastischen Kindern ist fast vOllig unausgebildet, so daB sie mit wasser- haltiger Nahrung ernghrt werden. Zum SchluB muB ein Vergleich und eine Untersuchung yon einer gro- Ben Anzahl yon Anomalien bei dem Durchbruch der Dentes decidui, und zwar yore ersten bis zum zwei- ten Lebensjahr, vorgenommen werden. Es muB also die Rolle der Muskelspastik untersucht werden und die sich daraus ergebenden Situationen. Natt~rlich zeigt die Verht~tung der Anomalien Probleme, die mit entsprechendem Versuch und in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachkr~ften filr die Therapie der Krankheit - - also den Medizinspezialisten - - mit befriedigenden Resultaten in Angriff genommen werden.

Summary

The great number of spastic children in our country with their special occlusal problems, present great difficulties in orthodontic treatment. In Athens all the 225 children under treatment have been examined in a special unit. From our research we have concluded, that in 78 % of the spastic children malocclu- sions appear, (178 children). Of these 168 present an A ngle class I I division malocclusion and the remain- der class I. We have noticed that 140 of these children had an anterior open bite most probably due to thrusting forward the tongue. I n many of the children examined we have found a great number of decidu- ous teeth which persist longer than is necessary, possibly because in spastic children mastication is redu- ced because of their soft food. Finally, we found a great number of anomalies in the deciduous dentition and especially in those of two years due to the muscular spasm and the conditions that result from that. Certainly, the prevention of the anomalies presents problems, but close cooperation with those branches of medicine relevant to the cure of this sickness brings about satisfactory results.

R~sum~

Vu le grand nombre de patients infirmes moteur-c~r6braux dans notre pays, nous avons ~t~ amends 5 fake de la prevention et 5 soigner leurs anomalies dento-maxillaires. Ainsi, nous avons 6tudi6 an groupe de 225 enfants en traitement dans une clinique sp6cialis6e d'Ath6nes. II rbsulte de notre ~tude que 78 07o des enfants infirmes moteur-cbr6braux, soit 178 sujets, souffrent d'anomalies: 168 d'entre eux pr6sentent une classe II, division l d'Angle et les 10 autres une classe I. On n'a pas trouv6 de cas de classe III. En plus, on remarque chez 140 enfants des diast6mes dentaires qui selon toute vraisemblance sont/t mettre sur/e compte de l'activit6 linguale, car la langue se meut continuellement entre les arcades dentaires. II faut encore souligner le grand nombre de dents temporaires qui persistent en bouche plus Iongtemps que dans la moyenne, chez Ies enfants I.M.C. Chez ces derniers, la mastication est pratiquement inexistante, aussi leur alimentation est-elle principalement liquide. Enfin, on dolt entreprendre une comparaison et nne 6tude d'un grand hombre d'anomalies relevbes lors de l'6ruption des dents temporaires, soit entre

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P r o b l e m e der V e r h a t u n g von Geb i f l anomal i en be i spas t i schen K i n d e r n

~%~,~ de ! h 2 ans. !l faut 6tudier le r61e des troubles moteurs c6r6braux et les situations qui en d6coulent. I1 ~ t gffair que la pr6;~ention des anomalies entra~ne des probl~mes, mais qui avec l'aide de m6decins sp6cia- }~,~!~, peuvent conduire/~ des rbsultats th6rapeutiques satisfaisants.

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