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Nach dem großen Erfolg von KINO DER ORTE in der ersten Jahreshälfte 2012 verlässt das Filmarchiv Aus-tria mit dem Tourneeprogramm KINO DER ORTE. ein weiteres Mal vertrautes Terrain – und erschließt neue Schauplätze. Zwei Programmreihen – Filmdok.WIEN und CinemaSessions – führen zu fünf der außergewöhn-lichsten Orte dieser Stadt, fünf Stimmungs- und Erfahrungsräumen, auf welche die von Karin Moser und Karl Wratschko kuratierte Film- und Musikauswahl unmittelbar Bezug nimmt. Die Programme reagieren dabei ganz konkret auf Charakteristika und Stimmungen der temporären Kino-Orte und öffnen alternative Wahr-nehmungsräume; erprobt werden multidimensionale Kulturerfahrungen und eine dem black cube entgegen-gesetzte Rezeption. Die Schauplätze der Filmprojektion treten bei KINO DER ORTE in den Vordergrund, in Form von Vorträgen und Führungen werden sie selbst Teil des Programms. KINO DER ORTE ist aber auch ein Projekt angewandter Stadtforschung, das die Vielfalt, die kulturelle Topografie urbaner Räume bewusst macht. Von Februar bis Juni bespielt das Filmarchiv mit den beiden Programmschienen Filmdok.WIEN und CinemaSessions jeweils zwei Tage das Otto-Wagner-Schützenhaus, die Ruprechtskirche, die Ankerbrotfabrik, die Halle 1 in den Rosenhügel Studios und den Heurigen »Mayer am Pfarrplatz« in Nussdorf.

KINO DER ORTE 1 Otto-Wagner-Schützenhaus6. & 7. Februar 2013Obere Donaustr. 26, 1020 Wien

Zur Zeit des Fin de siècle war die Umwandlung des Wiener Donaukanals in einen Handels- und Winterha-fen geplant. Otto Wagner wurde 1904 mit der künstlerischen Leitung und Planung des Staustufenbaus (»Staustufe Kaiserbad«) beauftragt. Das Schützenhaus sollte einerseits die schützende Hülle für die Eisenkonstruktion und die maschinellen Hebevorrichtungen bilden, sowie andererseits Raum für die Verwaltung und Beaufsichtigung der Staustufe bieten. Geldmangel verhinderte den Bau zweier weiterer notwendiger Anlagen, sodass die 1908 fertiggestellte, voll funktionstüchtige »Staustufe Kaiserbad« nie als solche genutzt werden konnte. Nach einer Umgestaltung im Jahr 1976 wurde das Gebäude als Schulungszentrum verwendet. Im Jahr 2010 wurde die in der Zwischenzeit lange leerstehende Anlage generalsaniert und einer gastronomischen Nutzung zugeführt.

Filmdok.WIEN | Regulierung und Schifffahrt / Freizeit- und ErholungsraumMI 6. Februar 2013, 20:00

Eine Vielzahl von Gewässern bestimmte die räumliche und wirtschaftliche Entwicklung Wiens. Die Donauauen dienten als Jagdrevier, die Besiedelung der Stadt schritt voran, ein reges Handelszentrum entstand. Das Wasser hatte allerdings auch seine bedrohlichen Seiten. Infolge von Überschwemmungen waren nahezu alljährlich zahlreiche Opfer zu beklagen.Für die Entwicklung der Stadt Wien hatte die Donau als Verkehrs- und Handelsweg eine besondere Stel-lung eingenommen. Im Verlauf der Industrialisierung stieg der Rohstoffbedarf zusehends an und erfor-derte den Einsatz von Dampfschiffen. Mit der Gründung der Ersten Donaudampfschifffahrtsgesellschaft1829 wurde ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Materialtransportes gesetzt.Schnell stieg die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft zu einem Prestigeunternehmen der Monarchie auf und entwickelte sich bis 1880 zur weltweit größten Binnenreederei. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Personenschifffahrt per Dampfschiff betrieben, letztlich setzten sich aber die Motoren durch. Nach Melk, Dürnstein oder Krems an der Donau ging und geht die Reise zahlreicher Schiffe, die auch heute noch zum fixen Bestandteil des Wientourismus zählen.Der Donauraum ist zweifellos eines der attraktivsten Freizeit- und Erholungsgebiete Wiens. Im 19. Jahrhundert wurde der Schwimmsport schnell populär. Alljährlich fanden zudem die auf Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Kraft beruhenden Zillenmeisterschaften der Polizei und des Bundesheeres statt. Der Bootsbewerb am Wiener Donaukanal lockte stets zahlreiche Zuschauer, aber auch Kamerateams an.Mit der Errichtung des Donauparks und der Donauinsel erweiterten sich die Freizeitmöglichkeiten der Städterinnen und Städter erheblich: Zwischen Müßiggang, Sport und Spiel lässt sich der neu geschaf-fene Raum vielseitig nutzen.

KINO DER ORTE – DAS PROJEKT

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Programm

Regulierung und Schifffahrt

DIE WEHR- UND SCHLEUSENANLAGE IM WIENERDONAUKANAL BEI NUSSDORF A ca. 1921s/w, stumm 6 Minuten (Ausschnitt)

DER ABGANG DES EISSTOSSES BEI WIEN A 1929s/w, stumm 4 Minuten

DONAUBALLADE A 1956Farbe, Ton 15 Minuten

DER STOLZ DER DDSG. DIE »THEODOR KÖRNER«AUF JUNGFERNFAHRT A 1965s/w, Ton 1 Minute

NEUE ERFINDUNG IM DIENSTE DER DONAUSCHIFFFAHRT A 1966s/w, Ton 1 Minute

UMBAU DER NUSSDORFER SCHLEUSE A 1973s/w, Ton 1 Minute

HOCHWASSERSCHUTZ FÜR DIE BUNDESHAUPTSTADTA 1975s/w, Ton 1,5 Minuten

ALLES GUTE ZUM 150STEN! – DIE DDSG FEIERT GEBURTSTAG A 1979s/w, Ton 1,5 Minuten

Freizeit- und Erholungsraum

DAS DONAUPARK-PROJEKT A ca. 1964Farbe, Ton 18 Minuten

ZILLENMEISTERSCHAFT A 1933s/w, Ton 2 Minuten

SONNTAG AUF DEM EIS A 1959s/w, Ton 1 Minute

MIT DEM SESSELLIFT ÜBER DEN DONAUPARK A 1963s/w, Ton 1 Minute

EISHOCKEYPREMIERE IN DER DONAUPARKHALLE A 1967s/w, Ton 1 Minute

AUF URLAUB IM DONAUPARK A 1972s/w, Ton 1,5 Minuten

RUDERN: ZUM ERSTEN MAL AUF DER NEUEN DONAU A 1977s/w, Ton 2 Minuten

WIEN AN DER DONAU A 1979s/w, Ton 3 Minuten

AUF DER DONAUINSEL: SOMMER IN WIEN A 1980s/w, Ton 2 Minuten

WELTTAG DES KINDES A 1980s/w, Ton 1 Minute

DONAUINSEL: EIN VOLKSFEST IM NEUEN FREIZEITPARADIES A 1981s/w, Ton 2 Minuten

Musikbegleitung Stummfilmprogramm: Florian C. Reithner

Kuratorin: Karin Moser

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