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Werner Schulze, Protrusions-, Expa~sions- und Drehbewegungen vo~xl!5~xzelzgdmen usw. 393

hakenfOrmige Ende des 7Drah~es wird m~ den Stilt 1 geleg'c, der 1)ralat dann um den Stift 2 einmal herum nnd zuriiek iiber den Stilt 3 gebogm3o Die !~.orizontalen Sehlir~gen kann man iiber die Stifle 4 und 5 biegen. Weit~ere Stifte dienert daz~, versehieder~e Li~gen dew frot~alen Teiles z,v fo~m.en.

Xommt es zum Bru.ct~ oder nml3 der Dol)ioelschlingenboge*~ wegen 1)e.formation erneuert werden, dann ist die Entfermmg des ]3ogens sehr einfaeh. 3![ar~ bohr~ mi~c einem alten I{osenbohrer neben den {)sen, bis diese hei8 we~den, iu ka.m:~ man dann den Bogen ans dem erweichten 1,2uns~harz ziehen. Den neuen 13ogen biegt man nach der lPorm des alten u~d befestigt ihrt wie den ersten. Der Pat[e~t kann auf .diese kle[ne iRepa.rat~w, die ka~.m ]0~Iin e~-forder~, wa,r~en.

Die (~estalt~mg des Oberkiefer[eiles kann die Ieorm der alten Coffinpl~tte haben, weii die Coffinfeder weniger IRaum als eine Delmsehraube bea.nsprucht nnd die Skele~tieru,~g einfaeher ist. Sie mael~t a,~zeh den Appara,~s elastisch und dehnt in der ~ekzahn-Pr~tmolargegertd s{grker, -~cas oft erwiinseh{, ist. Abb. 3 zeigt einen Apparat ohne Coffinfeder. Ein Transversa]biigel verbiz~deb die beiden P]attenhi~;]ft.en. In dieser ]?o~m reich~ der A.pparat fiir 7Dehna:ngen his zu 2 mm at!.s. De!: bis zu den Moiaren verlgngerte Labialbogen sol] den Dr~tek der ~;a.ngen- maskuia,tm" abhalte:n. Die Verkarzung des ?Bogens erfo]gt am bajonetffOrmigen Jd~niek distal yon den oberen _gekzfihnen. Da dieser Apl~arat beim Spreehen /i.ber die Selxli~gen des [Tnterkieferbogens a]<tiviert wird. u nd in ]~unktiom tri t t , kann man es seine~ Patienten erkl~iren, dab vie] Sprechen u nd Bewegen des Unter- ]defers die Beseitigung der Dysgnat.hie beschleunig{. Die GebiBrege]tvng erfo]gg du.rch eine~ Sprecha]ipa~a~!

In der Ha:nd des gefibten Praktikers kaan diese Apparatur ein xcer~volles }filfsmittel zm: Behandhmg des Distalbisses sein. Allen Anf~i~gern set m~cta wie vor der viel stabilere Aktivator emSohlen.

Ansehrift~ d. Verf . : ;Bremen ~E[olleratlee (;

Protrusions-, Expansiens~ und Drehbewegungeu yon Einzdz/ihnen mit Yiilfe des Gummipolsters

Yon ])r. Werner Schuize: :Tagdeburg

Mit 3 Abbildungen

Die Beeir~:flu.ssu,ng yon pervers stehenden Z/ibnen d.urch Gm~mdttnt.erlagen ia Yorm yon OU.lngmikeilen st~ellt ei,~ bereits vor Jahrzehnten geiibtes Veri'ahrer~ dar; so wu/tde v nter anderem yon P f a l l die Anbringang yon (lummikeilert an Auf- ~.nd Vorbi.Splatten empfohlen. A.M. S o h w a r z verwendet den aufgeschnittenen, dutch ein J3ohrloeh. am Pl~ttenbeheif gezogenen und verknot~etez~ }{egulierungs- gummiring zar Druekausfibung atff den zu beeinflussenden Zahn. W~hrend des letz':e:n Jahrzehnts ist das Gummit~oiIsl, er fa.s't ganz in Vergessenheit gera.ten, lind ers'5 dutch die Veraffentlichur.'ge:tl. yon B i m l e r ist der (~ammi als elastisebes Polsteru,ngsmaterial wieder in da.s }~iliekfeld des allgemei:nen a~nt.eresses geISickt. worden.

Ic1~ habe seit tangen 3ahren den Gu.mmi in Schl~ct~fo,m in versehieden groBen Durdm~essern u rid Wandst.grkel~. z~r ?dxpan.diertmg, }'rot;m~dieru~g und zum Drehen yon ]~'inzelz~-thnen benutzt und h~;be damjt die besten Nrf~hru,ngen gemaet~t:, wie ieh es in der Dtseh. Stoma.t. iq'eft: 1.0, ,YMlrgang 52, dargetan habe.

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344 l~ortschri~te der KieferorthoEiidie }~d. 15 I-[. 4 (1954)

}~esonders lieb isC mir das Gu,mmischlttuchchen bei dem. leider so h'gufigm~ und Ieichten Abbreehen yon Fiihrtmgs-, Dreh- und Protrusionsschiingen geworden, indem es mjr zei~r~mbende ~eparatu.ren ersparte.

Die Verwendung der Ommnisqlflguche (etw~ 21/2 mm Durchmesser, 1/.~ mm ~randst~irke, bei 11/2 mm freiem Lumen und elwa 4ram Dlg'chmesser, 1 mm Wands~grke, bei 2 mm freiem L,,men) ~tnd mein Vorgehen bei ihrer ~Befest~gttI~g am Behelf seien kurz gesclli/derL

An des ,q.chwarzplgtte bzw. dem Ak~ivMor wird ein kleines SCiiekehen G u n~n?j- scldauch, das der Breite des bukkal oder labiM zu bewegenden ZMmes entspricht, m if'eels Liga{;u.rendral~t. mSgliehst tier - - e~wa in gut hMbe~' t~f6ke d.er sich an der Ptggt;e ma,rkierenden Zalmfleischpa.pfIle - - duret~ zwei ]XorizongM gesteli~e feine Bohr an die PIaGe herangezogen and die L~ga.ttu' auf der dem Zghn ab. gekehr{en Seite der Platte fes~gezogen. Der Liga.hurenzopf kann dam~ enlweder in eines der Boh r'i6eher oder in eine in die Piatge gebotu:te ~ille versenkt werde]a (Abb. 1). ])er Gummi ml~13 - - wie bereits gesag~c -- m6gliettsg tier anx ZahnhMs

iiegen, d'~iNg er sicl, beim ~inffigen der Pla~Se gewissermaBen zwisehen Pa.la- tinal- bzw. Lingua.lwand des Zahnes ttnd die PlgU:e tlerau.fquet:schen ~md so seine expandierende bzw. pro~rudierende Wh:- ku.sg a-u.sflben k~mn ; es is~ ein!euch.ter;d, dab d.ie Pla.lte bis fa,sg zar Schneide- ka:n~e der ~rontzi~hne h.inaufreich.en nluB, urn. dem sieh einquetsehenden Gummi zu gestat~en, sicb flgehenhaft, den Z~i.hnen a~ffzulegen.

~Beim Xaelflassen der Wirkung ist Abh. 1. ltorizon~M gestell~es GummiDolster an des das GII l l t u l l ? o l s t e l : Zli e m m u e l m und, i'a!]s oberen Plal~te glli' Protradierung bezw. ~gx0gn-

d ie rung ~'o~ 72~ eine stgrkere ~u erw(inseht ist, mittels dtu:ct~ das (;ummiium=en gef~idel-

ter Ligg{=urenseide zu befesgigen. Die Verwendung versc]fieden starker LigMuren- seiden bieie~ uns die .\~6glichkei~, die gewiinschte Xrafg beliebig zu va.riieren und differenzieren. Die jetzt gesteigerte BewegungsmiSglichkei~ entsprichl, nieht etwa~ m~r dem Du~'ehmesser der verwendegen Seide, sondern wird dutch derer~ Q~,#dl- f~ihigkeit noch erhOh~; denn beka.nntlich vergrOBerg sicl? bei Einwirkttng des 3.1/undspeieheJs der Qtm, schnitC des Seide, wgh.rend sieh ihre L~i~ge verk~rzg. 1u man die Liggiurenseide als -Befestigm~gsmagerial vermeiden, so kann ein Stfick- e!?e:n @ummischlauch gr6Beren ])urchmessers zur I)ruckverstgrktmg x"erwende~ werden.

Au.eh zur Drehung isg das (~ummipolsger under DrabS- oder Seidenbefes~igung zu verwenden, indem es, der invertie:rten Kan<e des be~reffenden ZMmes gegen- fibe:~:Iiegend, in vergikai gestetlten Bohrl6cl?ern a.n der Pia~e befestig< ~vird und a~s Gegenl~ger den d er exvergierlen Na:uge sgraff aafliegenden LabiMbogen erhgHi-. ~)ie gleiche Wirku:ng ist. atwb re:it der Ligaturenseide allein ohne den (3m~tmibez~:.g zu erreiehe:n (Abb. 2). Ein leiehtes Abfed.ern der Plag{e :muB in den erslen Tg~gen in Ka.~ff genommen werden; duretl den (;egenbiB des anderen Kiefers wirkt es sic]~ sogar im Sintte der Druckverst;irku.~g g{insgig av~s.

Beim eh~s'dseb.en Gebigfonner verwende ice das Gu.m,Nl)ols~cer seit einigen dahre,~ z~F Vers{~irkung der a.nterioren Unferkieferexpandierur~g, die naeh

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"W. Sehulze, Protrusions-, Expansions- und D~'el~l)ewegtmgen s, cn Eh~zelz~iln:en ~sw. J~45

meiner Erfahrung bei Verwendung des J3imler-Gerii.tes :h~st immer gegeniiber tier des Oberkiefers naehzuhinke:n pflegt., indem ieh fiber die horizont, Mm~, !ingu.a.1 ge!ege:nen Seh.]~mfen des un{eren ;Bogens Meine Gummis~iicke ziehe (Abb. 3).

Beim Deekbig-Bimler- Geriit versi'arke ietl - - in gleieher }Veise wie es Bim- !er empfieh]t~ ........ die Pr(//,rusionswirkm g dure]x einen (~mnrtd[iberzug der oberen Pro%rusionsset~,lingen, wShrend zur Pcotrudientng der un~-eren ]"rent die Oummi- u.m;erlage . 'mder lingu.alen Sei~e des Kgppehens mit Liga{urendrahg (0,3 mm starker, weieEer V2A-S{ahldrahf) wie bei den Pla,ttenbebeifen befestigt -werden kann.

Etwa.igen Ein-wendtmgen vorbeugend, mOehte ieh bemerken, dab iek ~eo~z ~;n~gng]iet~er Befih'eh.~-nngen keinerlei t~eizungen oder Dekubitus am Zahnfleiaeh.

Abb. 2. Ver'~ikM ges~e/Res Gun~.mipoIsfer au der obei 'en Iqat, t e zm' Dre1"mng you : } ' ,

Abb. 3. (~ber die linguale.u unter01! 8ch lau fen des I~imlerge~ates gezogene Gumlp, ipoIster z , r Verstgrk, up.g de, r anteriore~! Un~erl~Aeferex[}andieeung

er]ebt babe; weder der ~_ehwefelgehMt des G1mmis noeh sein bisweilen zu beob- aehtendes ScEwammigwerden haben irgendwelehe VerS, nderlmgen l~ervorgerrden. Aue!~ eine Lookercmg yon Z{fhnen ].st n]ch,f ztt be:{firclqten, wenn m.a.n vorsiohtig in der Do~iertr~o' des' [Krfifte ist;. -" : 'e2~

])em er-tl. Einwa,nd der -Un]~vgiene begegne ich m it der FeststeIhmg, da3 mK Gu:mmi und Smffe kombinierte Behelfe, wenn sie yon ttnseren k leinen Pat, iente:l:~ ~)fleglioh bet~ande[t m:~d gesiiu bert we:rden, auch nic}:~,~ unsaube:l'er au.ssehen Ms mit anderen ]:[iifsmit(eln ~usgesta,t.~ete Pi~r ])a,s einx[ge m~sere ]~st, hefiik, nie[hL. ganz befl'iedigende i~fomenL ist vielleich{ das Ausfasern der Seide an hren freien iZnotenenden. Dieser geringe ~.?belstand ISBt. sieh, wie bereits gesagt, dadu, rek aussehalten, dab Matt der q uellf/-;higen Ligatarenseide zu.e Verstgr]~tmg des Pol- stets ein Sttiekc}:mn (~urnmischlatl.eh griSgeren Dm'eImmssers veewendet s~ird.

1 ell ?aoffe mit. diesem kurzet~ Yl2inweis den. ~a, ehkoilegen ei:n bequ, emes billiges, leieh, t verwendbares, sehneE herzu.stel!endes m~d wirksa.mes ]\:[itte] an die ]-L~nd o-e ~el')eq z~t habe:n.

A~schrift, d. Yert'o: ) [ ag ,deburg g-anahofers t r . 14


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