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Ram Puthli 60 Jahre

Am 4. April 2004 beging Professor Dr.Eur.-Ing. Ram Puthli in Karlsruhe sei-nen 60. Geburtstag.

Ram Puthli wurde in 1944 in Ka-kinada in Indien geboren. Sein Studiumam „Indian Institute of Technology“ inKharagpur hat er im Jahr 1964 mit Aus-zeichnung abgeschlossen. Nach seinemBakkalaureat und nach einer zweijähri-gen Tätigkeit als Projektingenieur beiKillick, Nixon and Co, Ltd, Bombay,einem Ingenieurburo für Spanbeton-bauwerke, ging er nach Großbritannien,um dort weiter zu studieren, wo er ander Universität von Manchester 1967sein Diplom ablegte.

Danach hatte er verschiedene Stel-len inne, um seine Erfahrungen auf demGebiet des Bauwesens zu erweitern. AmAnfang war er bei Matthews andMumby Ltd in Manchester als Projektin-genieur für Betonbauwerke und beiLummus Company Ltd. in London alsProjektingenieur im Chemieanlagenbautätig. Im Anschluß daran war er von1969 bis 1978 bei der South EasternRoad Construction Unit in Surrey, zu-erst als Bauleiter und später als Abtei-lungsleiter für Brückenbau und Compu-teranwendungen beschäftigt. Zeitweisewar er in dieser Zeit auch schon als For-schungsingenieur für das Transport andRoad Research Laboratory in Crowth-orne delegiert. In dieser Zeit lagen seineArbeitsschwerpunkte auf dem Versagenvon stählernen Kastenträgerbrückendurch örtliches Beulen, auf der Model-lierung von Computer-Programmen zurnichtlinearen FE-Berechnung und aufder Bemessungsphilosophie von Plat-ten- und Kastenträgern.

In der Zwischenzeit erhielt er 1973die Ernennung zum „Chartered Inge-nieur (C.Eng.)“ als Mitglied der Institu-tion of Civil Engineers (M.I.C.E.) undfing neben seiner beruflichen Tätigkeitan, an seiner Doktorarbeit an der Uni-versität von Surrey zu arbeiten.

Ein sehr wichtiger Meilenstein war1977 seine Promotion im Bauingenieur-wesen an der Universität von Surrey beiden beiden Referenten Prof. Dr. W. J.Supple und Prof. Dr. P. J. Dowling mit derDissertation „Berechnungen zum Versa-444

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gen dünnwandiger Stahlkonstruktionen“.Unmittelbar im Anschluß daran wurde ernoch ein Jahr als Senior Research Fellowmit weiteren Untersuchungen an derUniversität von Surrey betraut.

1978 siedelte er in die Niederlandeum, wo er zunächst bei R. J. Brown andAssociates in Rijswijk auf dem Gebietvon Offshore-Anlagen, Rohrleitungenund angewandten Technologien im Un-terwasserbereich tätig war. 1979 begaber sich als Senior-Forscher bei TNO (Niederländische Organisation für an-gewandte Naturwissenschaftliche For-schung) wieder auf das Gebiet der Erfor-schung von Stahlkonstruktionen. Hierwar er tätig als unabhängiger Berater fürStahlbauwerke, wie z. B. Stahlbrücken inIndonesien, die Sturmflutbarrieren in derOosterschelde und die SturmflutbarriereNieuwe Waterweg. Darüber hinaus hat erviele Forschungsprogramme auf dem Ge-biet des Trag- und Ermüdungsverhaltensvon Hohlprofilverbindungen, des Ent-wurfs von Offshore-Deckkonstruktionen,des Stabilitätsverhaltens von ausgesteif-ten Platten, hochfesten Stählen, usw.durchgeführt und koordiniert

Wie ein richtiger Weltbürger wurdeer erst als „Fellow der Institution of CivilEngineers (FICE)“, UK, geführt und er-hielt danach im Jahr 1989 das PrädikatEuropaingenieur (Eur.-Ing.). Auf Grundseiner hohen wissenschaftlichen Qua-litäten und Leistungen und auf Grundseiner großen Erfahrungen auf dem Ge-biet von FE-Berechnungen für Stahl-konstruktionen wurde er 1987 von War-denier gebeten, in Zusammenarbeit mitTNO teilweise am Lehrstuhl für Stahl-und Holzbau tätig zu sein. So war er von1987 bis 1993 neben seiner Arbeit alsForschungskoordinator bei TNO zu50 % seiner Zeit als Senior-Dozent/Se-nior-Forscher an der Technischen Uni-versität Delft beschäftigt, wo er auf eineausgezeichnete Weise Studenten undPromovendi betreute und die For-schungsarbeiten auf dem Gebiet derHohlprofilkonstruktionen koordinierte.Viele Studenten und Promovendi habenauch später noch von seinen Erfahrun-gen und Kenntnissen Gebrauch gemacht.

Auf Grund seiner hervorragendenwissenschaftlichen Leistungen im Be-reich Stahlkonstruktionen wurde er imJahre 1993 als Professor für Stahl- undLeichtmetallbau an die Universität Karls-ruhe berufen.

Neben seinen sehr gut vorbereite-ten und ausgezeichneten Vorlesungensind viele Untersuchungen von ihm ini-tiiert und unter seiner Verantwortungausgeführt worden, z. B. auf dem Gebietder räumlichen Knoten, der Reparatur-und Verstärkungstechniken für Off-shore-Plattformen, dem Tragverhaltenvon ringversteiften Hohlprofilknotenund dem wirtschaftlichen Bauen vonStraßen- und Eisenbahnbrücken ausHohlprofilen.

Seine Qualitäten, seine große Er-fahrung und seine Persönlichkeit lassenihn in vielen internationalen Gremientätig sein. So ist oder war er Mitgliedoder Vorsitzender von verschiedenenArbeitsgruppen in CIDECT (CommitéeInternational pour le Développement etl’Étude de la Construction Tubulaire),Subkommission XV-E des IIW (Inter-national Institute of Welding), ECCS(European Convention for Constructio-nal Steelwork) – Kommissionen 8 und10, the International Ship and OffshoreStructures Technical Design Commit-tee, ISOPE (International Society ofOffshore and Polar Engineers). Weiterist er Mitglied von verschiedenen „Edi-torial Boards“ verschiedener internatio-naler wissenschaftlicher Zeitschriften.Auch als Autor, Reviewer oder Vorsit-zender auf Konferenzen ist sein Nameinternational sehr bekannt.

Das Engagement und die interna-tionale Orientierung von Professor RamPuthli bezieht sich auf viele Gebiete; erkombiniert seine breite Erfahrung mitForschung und spricht dabei viele Spra-chen. Unter seiner Führung ist im Jahr2001 das „International Symposium onTubular Structures“ in Düsseldorf orga-nisiert worden. Dieses Symposium hater kombiniert mit einer speziellen Ver-anstaltung für Architekten, um so dasVerständnis zwischen Konstrukteurenund Architekten zu fördern. Alle Teil-nehmer des Symposiums waren begei-stert über das hervorragende Programmund die perfekte Organisation.

Im Namen seiner vielen internatio-nalen Freunde und Kollegen sei RamPuthli zu seinem 60. Geburtstag herzlichgratuliert. Alle wünschen ihm weiterhineine gute Gesundheit und daß er seinegroße Vitalität noch lange behalten möge.

Frans Bijlaard und Jaap Wardenier

Ryszard Dabrowski verstorben

Im heutigen Weißrußland am 3. Januar1924 geboren und in der „Völkerwande-rung“ von 1945 nach Gdansk übersiedelt,studierte Dabrowski von 1945 bis 1949Bauingenieurwesen an der „PolitechnikaGdanska“. Unmittelbar nach dem Stu-dium holte ihn der Vater der modernenpolnischen Baumechanik, ProfessorWitold Nowacki, an seinen Lehrstuhl,wo er 1957 zum Thema „Stabilität derEinzelträgerbrücke“ promovierte. 1958wurde er Dozent und 1973 Professor. DasJahr 1963 verbrachte er in den Vereinig-ten Staaten, wo er an der „Columbia Uni-versity“ in New York tätig war. 1991 ließer sich in den Ruhestand versetzen.

In der Lehre hielt Dabrowski Vor-träge zur Baustatik, -dynamik und –sta-bilität; Festigkeitslehre; Elastizitäts- undPlastizitätstheorie; Platten- und Schal-entheorie; Flächentragwerke.

Persönliches

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Seine wissenschaftlichen Interessenlagen insbesondere auf dem Gebiet dünn-wandiger Konstruktionen jeglicher Art.Dabrowski war Verfasser wertvollerBücher und Abhandlungen von interna-tionalem Rang: hierzu sei auf seine zahl-reichen Veröffentlichungen im englisch-und deutschsprachigen Raum verwiesen.Was die zweitgenannten betrifft, dürftehier vor allem sein Buch „Gekrümmtedünnwandige Brücken“ (Springer-Verlag1968) hervorgehoben werden. Er hatmanches auch im „Stahlbau“ (4/1960,12/1961, 4/1962, 12/1964, 5/1965, 7/1965,8/1976), im „Bauingenieur“ (5/1960,12/1962, 11/1965), in der „Bautechnik“(8/1989) und in „Beton- und Stahlbeton-bau“ (1/1963) veröffentlicht. Schließlichsei hier ebenfalls auf seine Übersetzungdes Buches „Flächentragwerke“ von KarlGirkmann ins Polnische hingewiesen.

Dabrowski war in Polen eine un-umstrittene Autorität auf dem Gebietder Theorie der Baukonstruktionen. Inwissenschaftlichen Diskussionen war erimmer prinzipiell und unnachgiebig.Dies förderte nicht gerade die Anzahlseiner Freunde, aber – so seine Kolle-gen, wie auch die eng mit ihm Verbun-denen – waren stets beeindruckt vonseinem tiefen und vielseitigen Wissen.Dabrowski war ein strenger Hochschul-lehrer: Eine Prüfung bei ihm zu beste-hen war nicht leicht, gleichwohl erin-nern sich ehemalige Studenten mit vielSympathie an ihn; sie sind heute nochvon der Klarheit und Ungezwungenheitseiner Vorträge, sowie seiner großenGerechtigkeit in der Beurteilung ihrerKenntnisse, tief beeindruckt.

Professor Ryszard Dabrowski ver-starb am 17. April 2004 in Gdansk.

Zbigniew Cywinski und Jerzy Ziól/ko,Politechnika Gdanska


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