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Page 1: Sport und Rehabilitation in der frühen Menopause · Ergebnisse: 21 Frauen verließen die Studie auf eigenen Wunsch vorzeitig. 15 Frauen wurden wegen Erkrankung, Medikamenten-einnahme

Ergebnisse:21 Frauen verließen die Studie auf eigenen Wunsch vorzeitig.15 Frauen wurden wegen Erkrankung, Medikamenten-einnahme oder verspäteter Messung, 18 Frauen wegen zugeringer Trainingsteilnahme (<2mal/Wo.) ausgeschlossen.Insgesamt wurden die Daten von 50 Frauen der TG und 33Frauen der KG ausgewertet.

Knochendichte

duktionen im Bereich von -1.7 bis - 6.6%. Die Veränderungenam Schenkelhals zeigt (Tabelle unten).

Sport und Rehabilitation in der frühen Menopause2-Jahres-Ergebnisse der Erlanger Fitness Osteoporose Präventions Studie (EFOPS)

Kemmler, W.1; Engelke K.1; Beeskow, C.1; Pintag, R. 1;Weineck, J.2; Hensen, J.3; Kalender W.A.11 Institut für Medizinische Physik und 2 Institut für Sportwissenschaft, FAU Erlangen; 3 Klinikum Nordstadt Hannover

MotivationDie ersten Jahre der Menopause sind für viele Frauen einkritischer Zeitraum mit negativen Einflüssen auf diekörperliche Fitness, die Lebensqualität und die Gesundheit.Regelmäßige körperliche Belastung kann gerade währenddieser Lebensphase die negativen Effekte des Hormon-entzugs auf das Herz-Kreislauf-, Diabetes- und ins-besondere das Osteoporoserisiko zumindest teilweisekompensieren. Hier stellte sich die Frage, ob ein speziellentworfenes Sportprogramm ausreicht, alle obigenRisikofaktoren positiv zu beeinflussen. Deshalbuntersuchten wir innerhalb der Erlanger FitnessOsteoporose Präventions Studie den Effekt eines mitrealistischer Häufigkeit durchgeführten Trainings-programmes auf das Osteoporose-Risiko sowie auf diekörperliche Fitness, die Lebensqualität und das Herz-Kreislauf-Risiko bei früh-postmenopausalen Frauen mitniedriger Knochendichte (BMD, Bone Mineral Density).

Material und MethodenTrainingsgruppe (TG) n=86, Kontrollgruppe (KG) n=51� früh-postmenopausale (1-8 J.) Frauen� erniedrigte BMD an LWS und Schenkelhals� keine Medikamente oder Erkrankungen� 1,5 g/d. Ca; 500 IE/d. Vit-D nach Ernährungsanalyse

TrainingsübersichtViermaliges Training pro Woche, davon zwei gemeinsameEinheiten. Langsame, aber stetige Belastungssteigerung.

Gemeinsames Training:� 20 min Gehen, Laufen, kleine Spiele, Aerobic

( > 70% max. Herzfrequenz)� Seilspringen; Sprünge� progressives dynamisches

Krafttraining� isometrische Übungen, Hanteln/

Kästen/Gewichtswesten

Ausdauerleistungsfähigkeit (Lauf-Stufentest)Belastungszeit, Ventilation und max. Sauerstoffaufnahmenahmen in der TG bei vergleichbarer maximaler Herz-frequenz hochsignifikant zu (Tabelle unten).

BlutfetteGesamtcholesterinund Triglyzerideverringerten sichinnerhalb der TGsignifikant, wohin-gegen beide Para-meter innerhalb derKG deutlich anstie-gen. Keine Unter-schiede zeigten sich

für HDL-C, LDL-C, Apolipoprotein A und B bzw. derenQuotienten.

SchmerzenIn der TG war eine signifikante Abnahme der Schmer-zintensität und -häufigkeit an der gesamten Wirbel- säulefestzustellen, während in der KG die Schmerzen im Bereichder Lendenwirbelsäule deutlich zunahmen. Für beideGruppen zeigten sich keine Veränderungen an den großenund kleinen Gelenken.

WechseljahrbeschwerdenSchlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen verringertensich in der TG signifikant deutlicher als in der KG. FürHitzewallungen, Depressionen oder Kopfschmerzen konn-ten keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden.

ZusammenfassungDas von uns entwickelte, über zwei Jahre durchgeführtekomplexe Fitnessprogramm verhinderte nachweislich denKnochenabbau, erhöhte die körperliche Fitness, verbessertedie Lebensqualität und reduzierte wesentliche Herz-Kreislauf-Risikofaktoren. Aus diesem Grund empfehlen wirgerade postmenopausalen Frauen die Teilnahme anSportprogrammen, die, wie gezeigt, bei vergleichsweisegeringem zeitlichen Aufwand wesentliche Risikofaktorenreduzieren.

MaximalkraftDie isometrische Maxi-malkraft der TG ver-besserte sich an allenSkelettregionen sehr deut-lich, während sich in derKG, abgesehen vonden Hüftflexoren, keinewesentlichen Veränderun-gen zeigten.

Veränderung (%) TG KG pBMD total hip -0,3 ± 2,6 -1,7 ± 2,9** *BMD Schenkelhals -0,7 ± 3,1 -2,9 ± 3,1 **BMD Troch. 0,5 ± 3,3 -1,7 ± 3,2 **

p = Irrtumswahrscheinlichkeit

Nach 2 Jahren stieg dieBMD der TG an derLWS leicht an. EineComputertomographieder Kortikalis zeigteeine signifikante Er-höhung der BMD(3,1%). Innerhalb derKG zeigten alleMessungen deutlichebzw. signifikante Re-

Veränderung (%) TG KG pZeit unter Belastung 25,7 ± 15,3*** 0,2 ± 13,4 ***Max. O2-Aufnahme 12,4 ± 15,9*** -2,3 ±15,1 ***Ventilation 4,0 ± 14,1 -9,5 ±12,8* ***

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