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Page 1: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Standards undRichtlinien

zur RaucherentwöhnungStand 2008

Prim.Dr.Alfred LichtenschopfSKA der PVA Weyer/Enns

A.L. 2009

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A.L. 2009

www.ogp.at-Aus-und Fortbildung-Publikationen-Konsensusberichte-Neue Standards der RE

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ÖGP - Standard derRaucherentwöhnung

Erarbeitet von:

Prim.Dr.K.AignerOA Dr.I.HomeierDr.W.KoeslerUniv.-Prof.Prim.Dr.H.ZwickUnter Federführung von Prim.Dr.A.Lichtenschopf

A.L. 2009

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Clinical Practice Guideline 2008 Update

www.surgeongeneral.gov/tobacco/gdlnrefs.htm

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Stärke der Evidenz:Grad A = hoch:

multiple randomsierte, kontrollierte Studien einwandfrei durchgeführt mit konsistenten

und direkt anwendbaren Ergebnissen.

Grad B = mittel: randomisiert, kontrolliert mit Limitation wie inkonsistente Resultate oder methodischen Problemen.

Grad C = niedrig: beschränkt auf wichtige klinische Situationen, bei

denen das Panel einen Konsensus erreicht hat ohne

dass relevante randomisierte, kontrollierte Studien vorliegen.

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A.)Beratung und psychosoziale Evidenz

B.) Medikamentöse Evidenz

C.) Systemische Evidenz

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Empfehlung:Alle Patienten sollten routinemäßig gefragtwerden, ob sie rauchen oder nicht.Das soll auch in der Krankengeschichtedokumentiert werdenEvidenz = A

Beratung und psychosoziale Evidenz

1.) Screening und Anamnese

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Die Evidenz hat gezeigt, dass die Erweiterung der Anamnese auf denRaucherstatus oder der Einsatz von Remindersystemen (chart stickers oderComputer promts) die Zahl der therapeutischen Interventionen signifikanterhöht

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Auswirkungen auf die Zahl der Therapeutischen Interventionen

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Auswirkung auf die Abstinenzrate

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Spezialisierte Erhebung

Empfehlung:Nach Identifizierung eines Tabakraucherssollte die Raucherentwöhnung empfohlenwerden. Darauf sollte der Therapeut dieBereitschaft des Rauchers erfragen, das Rauchen aufzugeben.

Evidenz = C

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Wenn der Raucher einen Raucherentwöhnungdurchführen will, dann sollen ihm effektiveInterventionen zur Raucherentwöhnungangeboten werden.

Wenn der Raucher zum jetzigen Zeitpunktkeine Raucherentwöhnung machen will, dannsollte eine Intervention angeboten werden,die zukünftige Interventionen begünstigt.

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Empfehlung:Die Behandlung der Tabakabhängigkeit isteffizient. Sie sollte auch dann angeboten werden, wenn spezialisierte Erhebungennicht verfügbar oder nicht eingesetzt werden

Evidenz = A

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Faktoren, die die Abstinenzrate beeinflussen

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2. Struktur und Intensität der Behandlung

Empfehlung das Rauchen zu beenden

Empfehlung:Alle Therapeuten sollen jeden Raucher dendringenden Rat geben, dass Rauchen zu beenden. Dieser dringende Rat erhöht die Abstinenzrate

Evidenz = A

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Effektivität und geschätzte Abstinenzratefür die Empfehlung, das Rauchen zu beenden

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Intensität der klinischen Intervention

Empfehlung:Eine Kurzintervention unter 3 Minuten erhöhtdie Erfolgsrate in der Raucherentwöhnung.Jedem Tabakraucher sollte zu mindestens eineKurzintervention angeboten werden, unabhängigdavon, ob er oder sie zu einer intensivenIntervention zugewiesen wird.

Evidenz = A

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Empfehlung:Es besteht eine enge Dosis-Wirkungs-beziehung zwischen der Sitzungsdauer derangebotenen Intervention im persönlichenKontakt und dem Erfolg der Behandlung

Intensive Interventionen sind erfolgreicherals weniger intensive.

Evidenz = A

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Empfehlung:Im Behandlungssetting mit persönlichemKontakt erscheinen solche mit 4 oder mehr Sitzungen besonders erfolgreich zu sein.Deswegen sollten, wenn möglich, 4 oder mehr Kontakte für eine Raucherentwöhnungangeboten werden.

Evidenz = A

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Intensitätslevels der einzelnen Sitzung

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Gesamtaufwand an Zeit (n = 35 studies)

Total Amount of Total Amount of Contact TimeContact Time

Estimated Estimated Abstinence RateAbstinence Rate

Odds RatioOdds Ratio(95%) CI(95%) CI

No minutesNo minutes(reference group)(reference group)

11.0%11.0%1.01.0

26.5%26.5%3.0 (2.3-3.8)3.0 (2.3-3.8)

1-3 minutes1-3 minutes

4-30 minutes4-30 minutes

31-90 minutes31-90 minutes

14.4%14.4%

18.8%18.8%1.9 (1.5-2.3)1.9 (1.5-2.3)

1.4 (1.1-1.8)1.4 (1.1-1.8)

91-300 minutes91-300 minutes 28.4%28.4%3.2 (2.3-4.6)3.2 (2.3-4.6)

>300 minutes>300 minutes 2.8 (2.0-3.9)2.8 (2.0-3.9) 25.5%25.5%

2.5x2.5x

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Zahl der Sitzungen

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Spezielle Berufsgruppe

Empfehlung:Raucherentwöhnung, die von verschiedenenmedizinischen Berufsgruppen angeboten wird,erhöht die Erfolgsrate.Daher sollen alle medizinischen BerufsgruppenRaucherentwöhnung anbieten.

Evidenz = A

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Empfehlung:Raucherentwöhnung, die von verschiedenenMedizinischen Berufsgruppen angeboten wird,ist erfolgreicher als jene, die nur von einerBerufsgruppe angeboten wird.Daher wird ein breites Angebot diesbezüglichunterstützt.

Evidenz = C

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Medizinische Berufsgruppen:Ärzte verschiedener Fachgebieteauch ZahnärzteKrankenschwesternPsychologenPsychotherapeuten

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Verschiedene medizinische Berufsgruppen

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Zahl der in der RE eingesetztenmedizinischen Berufsgruppen

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Verschiedene Formate derPsychosozialen Behandlung

Empfehlung:Proaktive Telefonberatung, Gruppentherapieund Einzeltherapie sind effizient und solltenin der Raucherentwöhnung eingesetzt werden.

Evidenz = A

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Empfehlung:Interventionen der Raucherentwöhnung, dieverschiedene Formate anbieten, erhöhendie Erfolgsrate und sollten aus diesem Grundempfohlen werden.

Evidenz = A

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Verschiedene Formen der Beratung

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Zahl der in der REeingesetzten Therapieformen

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Empfehlung:Maßgeschneidertes Material in gedruckterForm oder im Internet, scheinen die Erfolgsrate zu erhöhen. Daher macht es Sinn, den Rauchern , die das Rauchen beenden wollen, Unterlagenzur Selbsthilfe mitzugeben.

Evidenz = B

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Verschiedene Typen der eingesetztenUnterlagen (Selbsthilfe)

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Telefon – Quitline verglichen mit minimalerIntervention, Selbsthilfematerialien und

keiner Beratung

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Telefon-Quitline plus medikamentöseBehandlung verglichen mit medikamentöser

Behandlung alleine

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Follow-up Erhebungen und Maßnahmen

Empfehlung:Alle Teilnehmer einer Raucherentwöhnungsollten nach Beendigung der Interventionund bei jedem nachfolgenden Kontakt ge-fragt werden, ob sie noch rauchfrei sind.1.) Die abstinenten Raucher sollten sehen, dassihr Entwöhnungserfolg anerkannt wird.Der Therapeut sollte dem Patienten Hilfe an-bieten bei eventuell auftauchenden Problemenhinsichtlich Problemen, die mit der Abstinenz zu tun haben.

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2.) Patienten, die das Rauchen wiederbegonnen haben, sollten befragt werden, obsie einen neuen Entwöhnungsversuch be-ginnen wollen.

Evidenz = C

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Wenn der Patient einen neuen Versuch starten will, dann sollte ein zusätzliches Therapie Angebot gemacht werden.

Wenn der Raucher zum jetzigen Zeitpunktkeine Raucherentwöhnung machen will, dannsollte eine Intervention angeboten werden,die zukünftige Interventionen begünstigt.

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Elemente der Behandlung

Verschiedene Typen der Beratungund der Verhaltenstherapie

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Empfehlung:2 Arten der Beratung und der Verhaltens-therapie erhöhen die Erfolgsrate:1.) Die Unterweisung der Raucher mitpraktischen Tipps: Problemlösungsfertigkeiten/ Skills-Training2.) Die Bereitstellung von Unterstützungund Ermutigung als Teil der Behandlung.

Evidenz = B

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Verschiedene Typen der Beratung und der Verhaltenstherapie

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Kombination von Beratung und Medikamentöser Therapie

Empfehlung:Die Kombination von Beratung und medika-mentöser Therapie ist effektiver als medi-kamentöse Therapie oder Beratung alleine.Daher sollte, wo immer möglich und vorhanden,sowohl Beratung als auch medikamentöse Therapie angeboten werden

Evidenz = A

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Empfehlung:Es besteht eine enge Korrelation zwischender Zahl der einzelnen Sitzungen, wenn siemit medikamentöser Therapie kombiniert sind,und der Höhe der Erfolgsrate. Daher sollte nach Maßgabe und Möglichkeitdes Therapeuten mehrere Beratungssitzungenzusätzlich zur medikamentösen Therapieangeboten werden.

Evidenz = A

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Kombination von Beratung mit med.Therapie vs med.Therapie alleine

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Zahl der Sitzungen in Kombination mit med.Therapie vs med.Therapie alleine

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Für Raucher, die aktuell keinenEntwöhnungsversuch machen wollen

Empfehlung:Techniken des „motivational interview“scheinen die Wahrscheinlichkeit für einenzukünftigen Entwöhnungsversuch zu be-günstigen. Daher sollten Therapeuten dieseTechnik einsetzen, um diese Raucher zu ermutigen, eine Versuch in der Zukunft zu wagen

Evidenz = B

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Evidenz für die medikamentöse Therapie

Empfehlung:Die Therapeuten sollten alle Patienten, dieeine Raucherentwöhnung planen, eine effektivemedikamentöse Therapie zur Behandlung derTabakabhängigkeit empfehlen ausgenommenjene, für die eine med.Therapie kontra-indiziert ist oder die zu den speziellen Sub-populationen zählen, für die ungenügende Evidenz besteht (Schwangere, Adoleszente,Leichte Raucher = weniger als 10 Zig/Tag)

Evidenz = A

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First-Line Medikamente

1.) Bupropionhydochlorid2.) Nikotinkaugummi3.) Nikotininhaler4.) Nikotintablette5.) Nikotin-Nasalspray6.) Nikotinpflaster7.) Varenicline

Second-Line Medikamente1.) Clonidin2.) Nortrytilin

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BupropionhydochloridEmpfehlung:Bupropionhydrochlorid ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.

Evidenz = A

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T h e r a p i e m i t Z Y B A N ®

R e g e l m ä ß i g e B e r a t u n g s - u n d M o t i v a t i o n s g e s p r ä c h e s i n d w i c h t i g f ü r d e n E r f o l g .

A.L. 2009

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CO Confirmed Continuous Abstinence by Dose of Bupropion SR

0

10

20

30

40

50

1 2 3 4 5 6

0

10

20

30

40

50

1 2 3 4 5 6

NotNotsmokingsmoking

(%)(%)

Weeks following tobacco quit dateWeeks following tobacco quit date

Placebo (n=153)Placebo (n=153)

**

100 mg (n=153)100 mg (n=153)

****

** **

150 mg (n=153)150 mg (n=153)

******

************

********

****

300 mg (n=156)300 mg (n=156)

Hurt, RD et al. NEJM 1997;337:1195-1202Hurt, RD et al. NEJM 1997;337:1195-1202A.L. 2009

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Z y b a n ® T e c h n i s c h e D a t e n

• B e z e i c h n u n g :

Z y b a n ® 1 5 0 m gR e t a r d t a b l e t t e n

• W i r k s t o ff :B u p r o p i o n h y d r o c h l o r i d

N H C ( C H 3 ) 3

C O C H C H 3

• H C l

C l

Bupropionhydrochlorid:

Kontraindikationen:EpilepsieBulimieAnorexia nervosaEinnahme von MAO-Inhibitoren in den vorangegangenen 14 Tagen

Kombination mit NRT möglich

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24 Studien mit 26 Studienarmen:22 Studienarme mit 300mg 3 Studienarme mit 150mg 1 Studie ohne Dosisangabe

verdoppelt

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NikotinkaugummiEmpfehlung:Nikotinkaugummi ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.Evidenz = A

Empfehlung:Für hoch abhängige Raucher sollte die 4mgDosis der 2mg Dosis vorgezogen werden.Evidenz = B

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9 Studien mit 15 Studienarmen:

50 % ↑

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4 Studien mit 6 Studienarmen:2 Studienarme Dauer 52 Wochen4 Studienarme Dauer 24 – 26 Wochen

verdoppelt

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Nikotininhaler

Empfehlung:Nikotininhaler ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.

Evidenz = A

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6 Studien

verdoppelt

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Nikotinnasalspray

Empfehlung:Nikotinnasalspray ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.

Evidenz = A

Rezeptpflichtig

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4 Studien

Mehr als verdoppelt

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Nikotintablette

Nikotintablette ist ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.

Evidenz = A

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Nikotinpflaster

Empfehlung:Nikotinpflaster ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.

Evidenz = A

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25 Studien mit 32 Studienarmen25 Studienarmen: 21 – 25 mg 6 Studienarmen: 14 - 15 mg 1 Studienarm keine Angabe

2 x

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4 Studien: 2 Arme mit 30mg 1 Arm mit 35mg 1 Arm mit 42mg

Dauer: einige mit 14 Wochen, einige darüber

Ergebnis nicht signifikant

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8 Studien mit 18 Studienarmen:Dauer der Anwendung mehr als 14 WochenAlle verwendeten 15mg bis 25mg Dosis

verdoppelt

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1.) Alle Formen der NRT können bei Patienten mit Herzkreislauferkrankungen eingesetzt werden. Die NRT sollte jedem Raucher angeboten

werden, wenn die Alternative die ist, dass der Patient das Rauchen wieder aufnimmt.

Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, die nicht stabilisiert oder

therapeutisch nur unzureichend eingestellt sind, sollte die Entscheidung zur NRT mit

dem behandelnden Arzt (Allgemeinmediziner oder Facharzt)

besprochen werden.

Guidance for Health Professionals on Changes in theLicensing Arrangements for Nicotine Replacement Therapy

ASH, London, December 2005http://www.ash.org.uk/html/cessation/Smoking%20reduction/NRT051229.pdf

Kommentar: Prof. Dr. Christian Leithner (Österreichische Apothekerzeitung 05/2006)

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Vareniclin

Empfehlung:Vareniclin ist eine effektiveBehandlungsform der Tabakabhängigkeit.Seine Einnahme sollte dem Patientenempfohlen werden.

Evidenz = A

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4 Studien mit 5 Armen 3 X

2 Studien mit 3 Armen 2 x

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Übelkeit

• Das häufigste unerwünschte Ereignis (UE) in Verbindung mit der Behandlung mit Vareniclin1-3

– bei fast 30% aller behandelten Raucher1

• zumeist als leicht oder mäßig beschrieben1,2

• Einsetzen zumeist bei Behandlungsbeginn1,2

– ging im Allgemeinen mit der Zeit zurück

• Bedingte bei <3% der Raucher Abbruch der Therapie1,2

•Vorsicht bei Niereninsuffizienz

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FDA:

Bei der Einnahme von Vareniclin zur Raucher-Entwöhnung wurde gemeldet:Depressive StimmungslageAgitiertheitVerhaltensänderungenSelbstmordgedankenSelbstmord

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FDA – Empfehlung

1.) Die Patienten sollten vor Beginn derEinnahme von Vareniclin ihrem Arzt(Therapeuten) jede aktuelle oder frühere psychiatrische Erkrankung mitteilen.2.) Der Arzt (Therapeut) sollte die Änderungenin Stimmung und Verhalten monitorisieren,die während der Behandlung mit Vareniclin auftreten.

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Studienlage:1 Studie mit Exazerbation einerBipolaren Störung und einer Schizophrenie

Varenicline in the routine treatment of tobacco dependence: a pre-post comparison with nicotine replacement therapy and an evaluation in thosewith mental illness JA Stapleton et Addiction 2007

Keine Evidenz für Verschlechterung derGrunderkrankung

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Evidenz für gute Verträglichkeit vonVarenicline bei einer Einnahme bis zu1 Jahr.

Mehr Studien für Evaluierung:als Relapse –Medikationdes LangzeiteffektesWirksamkeit bei spezifischen Populationen

Page 76: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Clonidin

Empfehlung:Clonidin ist eine effektive medikamentöseTherapie zur Behandlung der Tabakab-hängigkeit. Es kann mit ärztlicher Supervisionals Second-line Medikament zur Behandlung der Tabakabhängigkeit eingesetzt werden.

Evidenz = A

Page 77: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

3 Studien mit 3 ArmenDosis: 0,75mg bis 0,1mg pro TagAnwendung; transdermal oder oral

2 x

Page 78: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Beim abruptem Absetzen: Nervosität, Agitiertheit, Kopfweh, TremorEv. Rascher Anstieg des BlutdrucksErhöhte Katecholaminspiegel

Spezifisches Dosisregime nicht erstelltKeine FDA-Zulassung als Therapie in der RE

Panelempfehlung:Anwendung bei Patienten, für die andere Med.kontraindiziert sind oder unwirksam.Keine Empfehlung in den österreichischenRichtlinien zur RE

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Nortryptilen

Empfehlung:Nortryptilen ist eine effektive medikamentöseTherapie zur Behandlung der Tabakab-hängigkeit. Es kann mit ärztlicher Supervisionals Second-line Medikament zur Behandlung der Tabakabhängigkeit eingesetzt werden.

Evidenz = A

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4 Studien mit 5 StudienarmenDosierung: 3 Arme mit 75mg

2 Arme mit 100mgDauer: 6 bis 13 Wochen

Annähernd Verdoppelung

Page 81: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Als Antidepressivum im EinsatzKeine FDA-Zulassung als Therapie in der RE

Panelempfehlung:Anwendung bei Patienten, für die andere Medikamente kontraindiziert sind oder unwirksam.Keine Empfehlung in den österreichischenRichtlinien zur RE

Page 82: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Kombinationstherapie

Empfehlung:Bestimmte Kombinationen von „first-line“Medikamenten haben ihre Effizienz gezeigt.Daher sollten diese Kombinationen vom Arztin Erwägung gezogen werden.

Page 83: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Effiziente Kombinationen:- Langzeitanwendung (mehr als 14 Wochen) Nikotinpflaster + andere NRT (Kaugummi und Nasalspray)-Nikotinpflaster + Nikotininhaler

-Nikotinpflaster + Bupropinhydrochlorid

Evidenz = A

Page 84: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Bupropion plus Pflaster

3 Studien mit 3 analysierbaren Armen

Page 85: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Pflaster plus Inhaler

2 Studien mit 2 Armen:Dosis: 15mgDauer: 12 Wochen und 26 Wochen

Page 86: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Langzeitpflaster plus NRT ad libidum

3 Studien mit 3 analysierbaren ArmenDauer der Pflasteranwendung: 18 bis 24 WochenNRT ad libidum: Kaugummi 2 Arme mit 2mg durch

26 und 52 Wo Nasalspray 1 Arm durch 52 Wochen

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Andere Hilfsmittel – Andere AntidepressivaCochrane Review 2004

Moclobemide: 1 StudieSertralin: 2 StudienVenlafaxin: 1 StudieFluoxetin: 2 Studien

Keinen signifikanten Effekt auf RE

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Andere Hilfsmittel - Anxiolytika

Cochrane Review 2004Diazepam: 1 StudieMeprobamat: 1 StudieMetoprolol: 1 StudieOxprenolol: 1 StudieBuspirone: 2 Studien

Zusammenfassung: Derzeit keine konsistente EvidenzFür Effekt bei der RE, aber die verfügbare Evidenzreicht nicht aus, um einen möglichen Effekt auszuschließen

A.L. 2009

Page 89: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Andere Hilfsmittel – OpioidantagonistenCochrane Review 2004

Naltrexon: 2 StudienKeine der 2 Studien konnte einen signifikanten Effekt nachweisenKonklusion:Datenlage zu gering, um eine endgültige Aussage über die Wirksamkeit von Naltrexon für die RE zu machen

A.L. 2009

Page 90: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Andere Hilfsmittel – MecamylamidCochrane Review 2004

Konklusion:Die Daten von 2 kleinen Studien legen nahe, dass Mecamylamin plus Nikotinpflaster der alleinigen Anwendung von Nikotinpflaster überlegen ist.Weitere Studien mit höheren Patientenzahlen sind notwendig, um Mecamylamin für die RE empfehlen zu können.

Page 91: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

„Over the counter Medikamente

Empfehlung:Rezeptfreies Nikotinpflaster ist effizienterals Placebo und daher sollte sein Einsatz empfohlen werden

Evidenz = B

Page 92: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Metaanalyse Pflaster rezeptfrei

3 Studien mit 6 Armen

Page 93: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Andere Hilfsmittel – AkupunkturCochrane Review 2004

Selektionskriterien: Akupunktur verglichen Mit Scheinakupunktur18 Publikationen mit 20 VergleichenAkupunktur Keine Überlegenheit der Akupunktur im Vergleich mit Scheinakupunktur

A.L. 2009

Page 94: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

A meta-analysis of acupuncture techniques for smoking cessation

White et al, Tobacco Control 1999;8:393-397

Page 95: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Andere Hilfsmittel – HypnoseCochrane Review 4

9 Studien verglichen Hypnose mit 14 Verschiedenen KontrollinterventionenSignifikante Heterogenität zwischen den Ergebnissen Widersprechende Ergebnisse in Bezug auf Hypnose Verglichen mit KontrolleKeine Evidenz für einen Effekt der Hypnose verglichen mit raschem Rauchen oder Psychologischer Behandlung

A.L. 2009

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Spezielle Populationen

Kinder und AdoleszenteEmpfehlung.Ärzte (Therapeuten) sollten pädiatrischeund adoleszente Patienten hinsichtlich ihresTabakkonsums befragen. Sie sollten die Wichtigkeit des vollständigenTabakabstinenz hervorheben.

Evidenz = C

Page 97: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Empfehlung:Raucherberatung hat sich in der Behandlungvon adoleszenten Rauchern als wirksamerwiesen.

Evidenz = B

Page 98: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Empfehlung:Passivrauchen ist für Kinder schädlich.Entwöhnungsberatung in pädiatrischenSetting hat sich für die Erhöhung derAbstinenzrate von rauchenden Elternals wirksam erwiesen.Um Kinder vor Passivrauchen zu schützen, sollten daher Ärzte die Eltern bezüglich ihres Rauchverhaltens befragen und ihnen Hilfe und Rat in der Entwöhnung anbieten.

Evidenz = B

Page 99: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Leichte RaucherEmpfehlung:Leichte Raucher sollten identifiziert werden.Es sollte ihnen eine klare Empfehlung zumRauchstopp gegeben und eine Entwöhnungangeboten werden.

Evidenz = B

Leichter Raucher = weniger als 10 Zig/Tag

Page 100: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Schwangere RaucherinnenEmpfehlung:Wegen der ernsthaften Gefährdung derSchwangeren Frau und des ungeborenen Kindes sollte bei jeder sich bietenden Ge-legenheit rauchenden Schwangeren einepersönliche psychosoziale Interventionangeboten werden, die über eine Minimalintervention hinausgeht.

Evidenz = A

Page 101: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Empfehlung:Wenn auch der Rauchstopp in der frühenSchwangerschaft den höchsten Gewinn fürdie schwangere Frau und das ungeborenen Kind erzielt, so ist ein Rauchstopp in jederPhase der Schwangerschaft von Nutzen.Daher sollten Ärzte rauchenden Schwangereneine Raucherentwöhnung bei der 1.pränatalenVisite und während der gesamten Schwanger-schaft anbieten

Evidenz = B

Page 102: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Schwangere Raucherinnen

8 StudienUsual care: Empfehlung zu Rauchstopp +-SelbsthilfebroschürenPsychosoziale Intervetion: über minimale Intervention hinaus1 Studie mit 12 Telefonkontakten nach initialer Beratung1 Studie – Gruppenberatung, alle anderen Einzelberatung6 Studien: Beratung nur in der Gruppe

Page 103: Standards und Richtlinien zur Raucherentwöhnung Stand 2008

Gewichtszunahme:Empfehlung:Für Raucher, die Probleme hinsichtlich derGewichtszunahme haben, ist die Verordnungvon Bupropionhydrochlorid oder Nikotin-ersatz (Kaugummi) zu empfehlen, weil beide Substanzen eine Hintanhaltung derGewichtszunahme unter Beweis gestellthaben.

Evidenz = B


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