Onlinemarketing von Museen Julian StolteGosewisch Familiy
Onlinemarketing
Julian Stolte
von Museen
Onlinemarketing von Museen Julian Stolte
Zurückhaltung deutscher Museen beim Onlinemarketing
„Marketing is still a dirty word to some museums. With the term comes images of used car salesmen and the ‚Disneyfication‘ of culture.“ (Rentschler, 2007)
In Deutschland gibt es erst wenige Museen mit einem innovativen Internetauftritt.
Online…
…marketing
Warum sollten Museen diese Zurückhaltung aufgeben?
Demokratischer Kulturauftrag: Nur zehn Prozent der Bevölkerung gehören zu den Stammnutzern von Hochkulturangeboten.
Sinkende Kultursubventionen: Museen müssen selbst mehr Einnahmen erzielen.
Konkurrenz mit Freizeitparks, Kinos und Sportveranstaltungen.
Onlinemarketing von Museen Julian Stolte
Der strategische Kulturmarketingprozess
Mission Statement
Analysephase
Strategieplanung
Marketing-Mix
Zielpräzisierung
Erfolgskontrolle
Extern: Konkurrenzanalyse, Umweltanalyse, Beschaffungsanalyse, Nachfrageanalyse
Intern: Potentialanalyse, Zielanalyse
Wie sind die geplanten Ziele zu erreichen?
Produktpolitik* // Preispolitik // Distributions-Politik // Kommunikationspolitik // Servicepolitik
Inhaltliche Ziele: Was wollen wir erreichen?Zielgruppen: Wen wollen wir erreichen?
Was haben wir erreicht? Wen haben wir erreicht?
CI Wer sind wir? Was tun wir?
Klein, 2001, S. 39 (leicht modifiziert)
* =
pas
sen
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Besucher muss nicht ins Museum gehen
Schneller & kostenloser Ticketversand
Nutzungsdaten werden mitgeliefert
Einfache Befragungen der User
Exponate neu zusammenstellen
Eigene & fremde Websites
Blogs & Communities
Rückkopplung möglich
Der strategische Kulturmarketingprozess im Web
Die Phasenabfolgen von Online- und Offline-Kulturmarketing sind identisch.
Die Inhalte einzelner Phasen weisen im Online-Kontext Besonderheiten auf.
Produktpräsentationspolitik
Kommunikationspolitik
Distributionspolitik
Erfolgskontrolle
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Studie: Qualitative Expertenbefragung
Fragestellungen
• Inwiefern ist der Internetauftritt in einen strategischen Marketingprozess integriert und wie gestaltet sich dieser?
• Wie nutzen Museen im Web welche originellen Online-Tools und welche Erfahrungen machen sie damit?
• Unter welchen Rahmenbedingungen findet Kulturmarketing im Web statt?
Studiendesign
1. Inhaltsanalyse der dt. Museums-Websites, Auswahl von Best-Practice-Beispielen
2. Elf Experteninterviews mit Vertretern der Best-Practice-Museen mittels einer Leitfadenmatrix, 2. Juli - 3. August 2009)
3. Auswertung: Mehrstufig angelegte, qualitative Inhaltsanalyse
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Elf deutschsprachige Museen als Best-Practice-Beispiele
Deutsches Museum Miniatur Wunderland Müritzeum MfK Frankfurt
Kunstverein Wiesbad. Neanderthal Museum NRW-Forum Städel-Museum
Museum Überlingen ZKM Karlsruhe Zoom Kindermuseum
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Selten: Mission Statement, Corporate Identity & Strategien
Nur wenige Museen haben ein Leitbild.
Corporate-Design beschränkt sich auf Logos & Slogans.
Ausnahme Neanderthal Museum: drei grafische Leitmotive
Strategien haben nach Aussage der Museen keine Bedeutung.
Unvollständig: Analysephase
Konkurrenzanalyse: Websites der Konkurrenz ansehen/nachahmen
Nachfrageanalyse: Besucher nach Bedürfnissen fragen
Städel: Zugangscodes, Vorab-Bewertung der Website
Keine Analysen der strukturellen Merkmale der User, der Umwelt, der Ressourcen & des Potentials.
Selten & unvollständig umgesetzte Marketingschritte
Mission Statement
Analysephase
Strategieplanung
Marketing-Mix
Zielpräzisierung
Erfolgskontrolle
CI
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Unvollständig: Marketing-Mix
Meist mit Kommunikationspolitik gleichgesetzt
Selten als distributionspolitisches Instrument eingesetzt
Meist: Geringe ökonomische Bedeutung für Kartenverkauf
Wunderland: Vertrieb von Eintrittskarten & Übernachtungen
Kaum Bedeutung der Produkt-, Preis- und Servicepolitik
Unvollständig: Erfolgskontrollen
Offline: Besucherbefragungen, Prüfung durch Gremien
Online:
Viel Webcontrolling (v.a. Google Analytics)
Wenig Webmonitoring
Keine Online-Befragungen der User. Folge: nur bedingt Aussagen über Ziel-Erreichen möglich.
Unvollständig umgesetzte Marketingschritte
Mission Statement
Analysephase
Strategieplanung
Marketing-Mix
Zielpräzisierung
Erfolgskontrolle
CI
Onlinemarketing von Museen Julian Stolte
Umfassend umgesetzte Marketingschritte
Mission Statement
Analysephase
Strategieplanung
Marketing-Mix
Zielpräzisierung
Erfolgskontrolle
CIUmfassende Zieldefinition
Inhaltlich:
Information
Unterhaltung
Interaktion mit und zwischen den Usern
Gesellschaftlich:
Erfüllung des Kulturauftrags: Öffnung für breite Masse
Wissensvermittlung ohne Schulcharakter
Ökonomisch:
Erhöhung von Bekanntheit & Besucherzahlen
Kundensteuerung: Wunderland gibt Wartezeitenprogonose
Fundraising: selten genannt, nicht mit USA vergleichbar
Problem: Keine Priorisierung der Ziele. Für eine sinnvolle Verwendung der Ressourcen ist dies jedoch notwendig.
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Umfassend umgesetzte Marketingschritte & Gesamtprozess
Mission Statement
Analysephase
Strategieplanung
Marketing-Mix
Zielpräzisierung
Erfolgskontrolle
CIUmfassende Zielgruppendefinition
Besucher im Fokus: Jugendliche, Touristen, wissenschaftlich Interessierte
Untergeordnete Zielgruppen: Journalisten, finanzielle Unterstützer, andere Museen & interne Gruppen (Mitarbeiter & Künstler)
Kritik: Einige Museen legen keine Zielgruppen fest.
Einordnung
Einzelne Schritte werden kaum theoriekonform umgesetzt.
Kein Museum integriert einzelne Schritte in den Gesamtmarketing-Prozess. Grund: „Mangel an finanziellen & personellen Ressourcen“
Interpretation: Kleins Prozess ist als Ideal zu verstehen.
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Erfolgreicher Einsatz innovativer Tools
Fotoplattformen• mehr Interaktivität• Aktion: Städel stellt Fotowand auf und ruft dazu
auf, Bilder auf Flickr hochzuladen
• Nutzen viele Museen, auch in Websites integriert• Selten > 1000 Views• Ausnahme: Wunderland mit 4,8 Mio. Views
• Twitter & Co: Einfache Pflege & große Reichweite• Ausnahme: Eigene Community des Städels
Videoplattformen
Social Networks
• Flick_KA Web- & Museumsbesucher des ZKM stellen Porträtbilder ein
Web-2.0-Projekte
Gute Erfahrungen mit multimedialen Journalisten-Bereichen, mit 360°-Panoramen und mit Online-Datenbanken. Das Deutsche Museum nutzt sie, um Depotstücke erstmals der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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Schwachpunkte innovativer Tools
Second Life• Extrem geringe Besucher-Frequenz
• Virtueller Besucher ≠ realer Besucher
• Wenige erfolgreiche Blogs• Überwiegend negative Einträge � Abschaltung• Unsinnig, weil Interaktivität das Besondere ist
• Alle Museen bemängeln geringes Web-Feedback
Blogs / Foren
Feedback-Menge
• Auch die Qualität der wenigen Kommentare wird bemängelt: nicht ernst, unreflektiert, rechtswidrig
Feedback-Qualität
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Rahmenbedingungen
Inhaltlich-interaktive Gestaltungskriterien
Angemessener wirtschaftlich-organisatorischer Rahmen
• Zielgruppenspezifische Aufbereitung des Contents
• Aufbau persönlicher Beziehungen zu den Usern (Facebook)
• Mechanismen zur Wahrung der Kulturkompetenz bei UGC • Filter, bevor UGC veröffentlicht wird• Trennung von UGC und professionellen Inhalten
• Ausreichende monetäre Ressourcen. Andernfalls können Marketing und innovative Tools nicht eingesetzt werden.
• Web-Etat & -Personal ist bei vielen Museen sehr knapp
• Hoher Stellenwert des Web-Auftritts bei allen Mitarbeitern
viZZZual.com
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Rahmenbedingungen
Vermarktung des Web-Auftritts
• Verbreitung der URL auf Offline-Werbematerialien
• Aktivitäten auf Websites & auf Web-2.0-Plattformen
• Web-Kooperation mit anderen Einrichtungen
• Wenige Museen: virales Marketing & SEO
WebWizzard
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Danke für die Aufmerksamkeit.
Kontakt
Julian Stolte
Email: [email protected]
XING: http://www.xing.com/profile/Julian_Stolte2
Masterarbeit am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover
www.ijk.hmt-hannover.de
Betreuer: Prof. Dr. Beate Schneider & Dr. Daniela Schlütz