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MiguelMiguel Diaz, Projektkoordinator Neue Wege für Jungs
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Berufs- und Lebensplanung für Jungen
Übersicht
Das Pilotprojekt Neue Wege für Jungs
Theoretischer Hintergrund geschlechtsbezogener Berufswahlorientierung und Lebensplanung
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NEUE WEGE FÜR JUNGS
Bundesweites Vernetzungsprojekt von Initiativen
zur Berufsorientierung und Lebensplanung von Jungen
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Vernetzung von Initiativen,
die regionale Angebote
für Jungen zur Berufs- und
Lebensplanung
durchführen
Stand Dezember 2005:
27 Initiativen
Bundesweites Netzwerk von Initiativen
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Start des Pilotprojekts
Das Pilotprojekt ist am 28.04.2005, dem 5. Girls´ Day –
Mädchen- Zukunftstag angelaufen
Ziel ist neben der Erweiterung des Berufswahlspektrums
auch die Flexibilisierung männlicher Rollenbilder und
die Stärkung von Alltags- und Sozialkompetenzen
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Zielgruppe
Multiplikatoren und Multiplikatorinnen im Bereich der Berufs- und Lebensplanung für Jungen der Jahrgangsstufe 5-10. Das sind:
Lehrkräfte an Schulen
Fachkräfte in Jugendeinrichtungen und Vereinen
Interessierte in Verbänden und Unternehmen
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Arbeitsagenturen
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Praxisanregungen für Jungen
Erweiterung des Berufswahlspektrums:
Schnupperpraktika im Erziehungs-, Pflege- und Sozialbereich
Gruppenberufserkundung in geschlechtsuntypischen Berufsfeldern
Männer, die in diesen Feldern tätig sind einladen (Erzählkaffee) oder am Arbeitsplatz interviewen
Diskussionsrunden über „typische Frauen- und Männerberufe“
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Praxisanregungen für Jungen
Flexibilisierung der männlichen Rollen:
Haushaltspass (Haushaltstätigkeiten in den Pass eintragen)
Der große Reiz (Fragespiel, ähnlich dem „Großen Preis“)
Collage: Mein Leben in 15 Jahren
Diskussionsrunde zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
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Praxisanregungen für JungenAusbau von sozialen Kompetenzen:
Erlebnispädagogische Übungen (Gruppenjonglieren, Flussüberqueren, Spinnennetz, uvm.)
Kommunikationsübungen (Bild zu zweit mit einem Stift malen, Ampelspiel, zwei Gruppen entwickeln baugleiche Gegenstände ohne Sichtkontakt, uvm.)
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Pilotprojekt NEUE WEGE FÜR JUNGSProjektleitungProjektkoordinationOnline RedaktionPresse- und Öffentlichkeitsarbeit--------------------------------------------Kompetenzzentrum Technik, Diversity undChancengleichheit, Bielefeld
Aufbau des Netzwerks ( Initiativen zur Berufs- und Lebensplanung für Jungen), Unterstützung bei der Durchführung von Angeboten und Programmen für Jungen
Struktur des Pilotprojektes
FörderungBundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, Mittel des Europäischen Sozialfonds
Förderzeitraum 01.02.2005 bis 31.12.2007
FachbeiratBindeglied zwischen Politik, Service-Büro,
und fachspezifischen Einrichtungen
Wissenschaftliche BegleitungExpertise
Empirische Erfassung und Evaluierung einzelner Projekte
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Ziele des Pilotprojektes
Bereitstellung einer Plattform und Förderung von Dialog, Austausch und Vernetzung bereits bestehender Initiativen
Initiierung neuer Initiativen und Ausweitung des Netzwerks
Impulse für Programme und Projekte
Unterstützung, Beratung und Kontaktmöglichkeiten für Interessierte
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Schwerpunkte des Pilotprojektes
Bereitstellung von Informationen und Hintergrunddaten (Broschüren, Checkliste, Homepage usw.)
www.neue-wege-fuer-jungs.de
Dokumentierung von Guten Beispielen
Breite Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung
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Ausblick: Unterstützung der Initiativen
Regelmäßige Vernetzungstreffen für Initiativen des Netzwerks im Jahr 2006 und 2007
Präsentation von Fachvorträgen und Beteiligung an Podiumsdiskussionen
Jährlicher Wettbewerb 2006 und 2007
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Wettbewerb
Der Wettbewerb prämiert vorbildhafte Ideen & Projekte
zur Berufs- und Lebensplanung für Jungen.
Damit Ideen nicht nur Ideen bleiben, vergibt das Projekt
Neue Wege für Jungs 25 x 1.500 Euro für ausgezeichnete
Konzeptvorschläge.
Einsendeschluss: 16.01.2006
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Kontakt
Service-Büro | Neue Wege für Jungs
Projektkoordination Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V.Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10, 33602 Bielefeld
Fon 0521.106-7360, Fax 0521.106-7171
Mailto: [email protected]
Projektleitung: Doro-Thea Chwalek
Projektkoordination: Miguel Diaz
Online-Redaktion: Saskia Wolter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Christina Mersch
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Theoretische Grundlagen des Pilotprojektes
Jungenförderung braucht eigene Konzepte:
Geschlechter-, Männer-, Jungen und Jugendforschung, sowie geschlechtsbezogene Pädagogik mit Jungen
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Geschlechtsbezogene Arbeit mit Jungen
Anknüpfungspunkte:
Kritik von Feministinnen und Männern an tradierten Männlichkeitsvorstellungen
Debatte über Jugenddevianz und Gewalt sowie neuere Studien(z.B. Pisa-Studie)
Girls´ Day – Mädchen-Zukunftstag
Die Sonderstellung von Mädchen bietet Anlass für die Implementierung von Jungenangebote
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Die Berufswahl
Die Berufswahl wird von einer Vielzahl von Faktoren geprägt:
Endogene (interne, individuelle) Faktoren
Exogene (äußere, gesellschaftliche) Faktoren
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Endogener Faktor: Rollenbild Erwerbsmann
Männlichkeit definiert sich traditionell über Erwerbsarbeit
Identifikation mit dem Beruf und Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen im Vordergrund weiblicher Jugendlicher
Männliche Jugendliche orientieren sich an beruflichen Erfolgsaussichten und guten Einkommensmöglichkeiten
Vaterschaft für Jungen weniger mit Pflege, Fürsorge und Freude verbunden, sondern mit „finanzieller Verpflichtung“, eine Familie ernähren zu können bzw. zu müssen
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Endogener Faktor: Geschlechterrollenbilder
Gesellschaftliche Zuschreibungen ermöglichen den jungen Frauen die Hausfrauen- und Mutterrolle als alternatives Lebenskonzept
Männliche Jugendliche werden durch Ausübung der Vater- und Hausmannsrolle in ihrem Männlichkeitskonzept in Frage gestellt
Es ist ein hohes Bewusstsein erforderlich, um mit den vorgegebenen Geschlechterrollen zu brechen und entgegen den gesellschaftlich akzeptierten Orientierungsnormen und Verhaltensmaßstäben zu handeln.
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Sozialisation
Jungensozialisation ist maßgeblich durch die Abwesenheit von Männern gekennzeichnet
Vorstellung über Männlichkeit entwickelt sich durch:
Gesellschaftlich vorherrschende Männlichkeitsbilder
Negation von Weiblichkeit
Männlichkeit zu beweisen bedeutet Weiblichkeit und alles, was damit im Zusammenhang steht, abzuwerten und abzulehnen
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Männliche Lebensbewältigung
Gleichheit in der Differenz:
1. Männlichkeitsverlust (Angst, als unmännlich zu gelten)
2. Externalisierung (Außenorientierung in Wahrnehmung und Handeln)
Externalisierung ist verbunden mit: Mangel an Empathie, Stummheit, Alleinsein, Rationalität, Kontrolle, Anwendung von Gewalt
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Exogener Faktor: Der Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt ist von einer horizontalen und einer
vertikalen Hierarchisierung gekennzeichnet:
Vertikale Hierarchisierung verweist auf strukturelle Ungleichheit in der Verteilung von Erwerbseinkommen und beruflichen Positionen zwischen Frauen und Männern
Horizontale Hierarchisierung des Arbeitsmarktes verweist auf strukturelle Ungleichheiten zwischen verschiedenen Berufsfeldern
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Strukturwandel des Arbeitsmarktes
Lebenslange Erwerbsbiographie von Männer als einziges Lebensmodell kaum mehr realisierbar
Einbruch klassisch männlicher Branchen im verarbeitendem Gewerbe und dem Handwerk
Arbeitsplatzgewinne vor allem im traditionell stärker von Frauen besetztem Dienstleistungssektor
Notwendige Schlüsselqualifikationen ( Soft-Skills) korrespondieren nicht mit den Männlichkeitsvorstellungen vieler Jungen
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Das Berufswahlspektrum
Unterscheidung zwischen betrieblicher und vollzeitschulischer Berufsausbildung
Von den ca. 450 anerkannten Ausbildungsberufen beschränken sich 1/3 der Jungen auf die Top Ten
Top Ten der am stärksten besetzten Ausbildungsberufe 2003
3,1% 2,9%3,4%
8,4%
4,1% 3,9%
3,3%
2,1%2,4%
2,7%
6,2%6,2%
7,3%7,2%
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4,9%4,2% 4,1%
3,6% 3,5%
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1,0%
2,0%
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4,0%
5,0%
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männlich weiblich
Unterrepräsentanz von Männern im Erziehungs-,
Pflege und Sozialbereich Kaufmännische Bereich wird von beiden
Geschlechtern gewählt.
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Folgen geschlechtstypischen Berufswahlverhaltens
Geschlechtstypisches Berufswahlverhalten führt zu geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Feminisierung des Erziehungs-, Pflege- und Sozialbereichs übt auf die Sozialisation von Jungen und Männer einen negativen Einfluss aus:
Jungen fehlen männliche Vorbilder
Ältere Männer fehlen als männlicher Ansprechpartner (Altenpflege)
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Schlussfolgerungen
Das unterschiedliche Rollenverständnis von Jungen und Mädchen erfordert eine geschlechtsbezogene Berufswahlorientierung
Zur Überwindung der eingleisigen Fokussierung vieler Jungen auf die Erwerbsarbeit, ist die Berufswahlorientierung in ein umfassendes Konzept der Lebensplanung einzubinden
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Schlussfolgerungen
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (Soft-Skills)
Vermittlung von Alltags- und Familienkompetenzen
für die Entwicklung einer neuen Balance zwischen Familie und Beruf und zur Entlastung der Jungen von dem Anspruch, Alleinernährer einer Familie sein zu müssen
Schnupperpraktika in geschlechtsuntypischen Berufsfeldern
zur Erweiterung des eingeschränkten Berufswahlverhaltens und zur Erhöhung der Repräsentanz von Männern in weiblich dominanten Berufsfeldern